[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschriften oder Markieren von Diapositiven.
[0002] In professionellen Labors ist es üblich, aus Gründen der exakten Dokumentation Diapositive
mit Beschriftungen oder Markierungen zu versehen, die Information über Bildinhalt,
Entstehungszeit od.dgl. beinhalten. Man kann vor dem Entwickeln des Diapositivs die
entsprechende Information in ein beispielsweise mittels eines Fotoapparats aufgenommenes
Bild einblenden. Dabei wird der lichtempfindliche Film mit der Beschriftungs- bzw.
Markierungsinformation zusätzlich belichtet. Nach dem Entwickeln erscheint dann
die Beschriftung auf dem Diapositiv.
[0003] Diese Beschriftung oder Markierung des Diapositivs kann sich entweder im Bildbereich
oder am Rand außerhalb des Bildereichs befinden.
[0004] Das Beschriften von Diapositiven erweist sich jedoch das gerätetechnisch ziemlich
aufwendig. Ferner besteht eine erhebliche Schwierigkeit bei dieser Art der Beschriftung
darin, daß zum Zeitpunkt der Bildaufnahme häufig noch nicht feststeht, ob überhaupt
eine Beschriftung vorgenommen werden soll und, falls ja, welcher Art die Beschriftung
ist. Man muß sich also bereits zum Zeitpunkt der Bildaufnahme, spätestens bis zum
Zeitpunkt der Bildentwicklung darüber um klaren sein, welcher Art die Beschriftung
sein soll.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Beschriften oder Markieren von Diapositiven
anzugeben, das es ermöglich, Art und Weise der Beschriftung auch zu einem späteren
Zeitpunkt zu wählen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren zum Beschriften oder Markieren
von Diapositiven gelöst, bei welchem nach dem Entwickeln die Beschriftung bzw. Markierung
mittels Lasergravur in mindestens eine, vorzugsweise sämtliche Farbschichten eingebracht
wird.
[0007] Es ist zwar an sich bekannt, daß mit Hilfe eines Laserstrahls auch graviert werden
kann. So ist es z.B. im Bereich der Drucktechnik seit einiger Zeit üblich, Bildvorlagen
mittels Lasergravur reliefartig in die Oberfläche einer Walze oder eines anderen Trägers
einzubringen. Allerdings ist der erfindungsgemäße Einsatz der Lasergravur bei Diapositiven
insoweit eine Besonderheit, als Lasergravur einerseits und fotographische Bildentwicklung
andererseits zwei unterschiedliche Bilderzeugungsverfahren darstellen, die hier zur
Erstellung eines einzelnen Bildträgers kombiniert werden.
[0008] Bei Schwarz/Weiß-Diapositiven reicht es naturgemäß zur Anbringung einer später deutlich
sichtbaren Beschriftung aus, wenn eine Farbschicht von dem Laserstrahl stellenweise
entfernt wird. Bei Farb-Diapositiven werden vorzugsweise sämtliche Farbschichten
stellenweise von dem Glas- oder Farbträger entfernt. Durch geeignete Einstellung
der Laserstrahlintensität und/oder der Be strahlungsdauer des Diapositivs läßt sich
erreichen, daß nur eine oder nur zwei Farbschichten entfernt werden. Dadurch läßt
sich eine einfarbige Beschriftung erzielen, die einerseits deutlich sichtbar ist,
andererseits jedoch, falls sich die Beschriftung im Bildereich befindet, nicht störend
in Erscheinung tritt.
[0009] Durch den Laserstrahl wird die mindestens eine Farbschicht auf dem Glas- oder Filmträger
örtlich eng begrenzt durch Verdampfung entfernt.
[0010] Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Diapositiv mit einer durch Lasergravur
nach dem Entwickeln eingebrachten Beschriftung oder Markierung.
[0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische schematische Skizze einer Anlage zum Beschriften von Diapositiven
mittels Lasergravur, und
Fig. 2 eine schematische Querschnittansicht eines Farb-Diapositives, welches durch
Lasergravur beschriftet wird.
[0012] In Fig. 1 ist auf der linken Seite ein Diapositiv 1 dargestellt, welches aus einem
Film 2 und einem Bildrahmen 3 besteht.
[0013] Das Diapositiv 1 wird in Pfeilrichtung von einer Transporteinrichtung 4 an einem
Lasergerät 5 vorbeibewegt, dessen Laserkopf 6 an einen gesteuerten Laserstrahl L
in die linke untere Ecke des Films 2 lenkt.
[0014] Mit dem Laserstrahl L wird in der linken unteren Ecke des Diapositiv-Films eine Beschriftung
7 angebracht, die im dargestellten Beispiel aus einer Zahlenfolge 1, 2, 3 ... besteht,
wobei im dargestellten Zustand der Laserstrahl L gerade beim Eingravieren der Ziffer
"3" ist.
[0015] Der Laserstrahl L wird von dem Laserkopf 6 in an sich bekannter Weise horizontal
und vertikal ausgelenkt, so daß der Auftreffpunkt des Laserstrahls L durch eine stark
erhöhte Temperatur des Materials des Films 2 gekennzeichnet ist. Die Verweilzeit
des Laserstrahls an einer bestimmten Stelle und/oder die Strahlintensität des Laserstrahls
L werden so eingestellt, daß eine bestimmte Tiefe des Filmmaterials verdampft wird.
[0016] Dies ist in Fig. 2 näher dargestellt. Der Film 2 besteht hier aus einem transparenten
Filmträger 21, auf welchem sich drei Farbschichten 22, 23 und 24 befinden. Etwaige
Zwischenschichten sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
[0017] Wie rechts in Fig. 2 dargestellt ist, trifft der Laserstrahl L auf eine bestimmte
Stelle des Films 2. Durch die Temperaturerhöhung verdampft ein Teil des Materials
sämtlicher Farbschichten 22, 23 und 24, so daß ein Loch 8 entsteht. Durch horizontales
und vertikales Ablenken des Laserstrahls läßt sich ein gewünschter Schriftzug in das
Filmmaterial eingravieren.
[0018] Bei kürzerer Verweildauer des Laserstrahls L an einer bestimmten Stelle und/oder
bei geringerer Strahlintensität kann eine begrenzte Lochtiefe erreicht werden. Man
kann z.B. Verweildauer und/oder Strahlintensität derart steuern, daß nur die obere
Farbschicht 24 oder nur die beiden oberen Farbschichten 23 und 24 entfernt werden.
[0019] Abweichend von dem oben dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Beschriftung oder
Markierung des Diapositivs auch an einer Stelle außerhalb des in Fig. 1 dargestellten
Bildbereichs vorgenommen werden, z.B. am linken oder rechten Bildrand.
1. Verfahren zum Beschriften oder Markieren von Diapositiven, bei dem nach dem Entwickeln
die Beschriftung (7) bzw. Markierung mittels Lasergravur in mindestens eine, vorzugsweise
sämtliche Farbschichten eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlintensität des Laserstrahls und/oder die Bestrahlungsdauer für die
Gravur derart eingestellt werden, daß wahlweise eine vorbestimmte Anzahl von Farbschichten
(22, 23, 24) auf dem transparenten Glas- oder Filmträger (21) entfernt werden.
3. Diapositiv mit einer durch Lasergravur nach dem Entwickeln eingebrachten Beschriftung
(7) oder Markierung.