(19)
(11) EP 0 424 692 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1991  Patentblatt  1991/18

(21) Anmeldenummer: 90118817.7

(22) Anmeldetag:  01.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G03C 11/02, G03D 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES FR IT

(30) Priorität: 24.10.1989 DE 3935423

(71) Anmelder: Carl Baasel Lasertechnik GmbH
D-82319 Starnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Meyer, Friedrich G.
    W-8137 Berg (DE)
  • Sturm, Wolfgang
    W-8031 Eichenau (DE)

(74) Vertreter: Klunker . Schmitt-Nilson . Hirsch 
Winzererstrasse 106
80797 München
80797 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Beschriften oder Markieren von Diapositiven


    (57) Das Beschriften von Diapositiven ist nach dem Ent­wickeln des Diapositivs möglich, indem mittels Laser­gravur mindestens eine der Farbschichten auf dem Film- oder Glasträger entfernt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschriften oder Markieren von Diapositiven.

    [0002] In professionellen Labors ist es üblich, aus Gründen der exakten Dokumentation Diapositive mit Beschriftungen oder Markierungen zu versehen, die Information über Bild­inhalt, Entstehungszeit od.dgl. beinhalten. Man kann vor dem Entwickeln des Diapositivs die entsprechende Infor­mation in ein beispielsweise mittels eines Fotoapparats aufgenommenes Bild einblenden. Dabei wird der licht­empfindliche Film mit der Beschriftungs- bzw. Markie­rungsinformation zusätzlich belichtet. Nach dem Ent­wickeln erscheint dann die Beschriftung auf dem Dia­positiv.

    [0003] Diese Beschriftung oder Markierung des Diapositivs kann sich entweder im Bildbereich oder am Rand außerhalb des Bildereichs befinden.

    [0004] Das Beschriften von Diapositiven erweist sich jedoch das gerätetechnisch ziemlich aufwendig. Ferner besteht eine erhebliche Schwierigkeit bei dieser Art der Be­schriftung darin, daß zum Zeitpunkt der Bildaufnahme häufig noch nicht feststeht, ob überhaupt eine Be­schriftung vorgenommen werden soll und, falls ja, welcher Art die Beschriftung ist. Man muß sich also bereits zum Zeitpunkt der Bildaufnahme, spätestens bis zum Zeitpunkt der Bildentwicklung darüber um klaren sein, welcher Art die Beschriftung sein soll.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Be­schriften oder Markieren von Diapositiven anzugeben, das es ermöglich, Art und Weise der Beschriftung auch zu einem späteren Zeitpunkt zu wählen.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren zum Beschriften oder Markieren von Diapositiven gelöst, bei welchem nach dem Entwickeln die Beschriftung bzw. Markierung mittels Lasergravur in mindestens eine, vor­zugsweise sämtliche Farbschichten eingebracht wird.

    [0007] Es ist zwar an sich bekannt, daß mit Hilfe eines Laser­strahls auch graviert werden kann. So ist es z.B. im Bereich der Drucktechnik seit einiger Zeit üblich, Bildvorlagen mittels Lasergravur reliefartig in die Oberfläche einer Walze oder eines anderen Trägers ein­zubringen. Allerdings ist der erfindungsgemäße Einsatz der Lasergravur bei Diapositiven insoweit eine Be­sonderheit, als Lasergravur einerseits und fotographische Bildentwicklung andererseits zwei unterschiedliche Bild­erzeugungsverfahren darstellen, die hier zur Erstellung eines einzelnen Bildträgers kombiniert werden.

    [0008] Bei Schwarz/Weiß-Diapositiven reicht es naturgemäß zur Anbringung einer später deutlich sichtbaren Beschriftung aus, wenn eine Farbschicht von dem Laserstrahl stellen­weise entfernt wird. Bei Farb-Diapositiven werden vor­zugsweise sämtliche Farbschichten stellenweise von dem Glas- oder Farbträger entfernt. Durch geeignete Ein­stellung der Laserstrahlintensität und/oder der Be­ strahlungsdauer des Diapositivs läßt sich erreichen, daß nur eine oder nur zwei Farbschichten entfernt werden. Dadurch läßt sich eine einfarbige Beschriftung erzielen, die einerseits deutlich sichtbar ist, andererseits je­doch, falls sich die Beschriftung im Bildereich be­findet, nicht störend in Erscheinung tritt.

    [0009] Durch den Laserstrahl wird die mindestens eine Farb­schicht auf dem Glas- oder Filmträger örtlich eng begrenzt durch Verdampfung entfernt.

    [0010] Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Diapositiv mit einer durch Lasergravur nach dem Entwickeln einge­brachten Beschriftung oder Markierung.

    [0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische schematische Skizze einer Anlage zum Beschriften von Diapositiven mittels Laser­gravur, und

    Fig. 2 eine schematische Querschnittansicht eines Farb-Diapositives, welches durch Lasergravur beschriftet wird.



    [0012] In Fig. 1 ist auf der linken Seite ein Diapositiv 1 dargestellt, welches aus einem Film 2 und einem Bild­rahmen 3 besteht.

    [0013] Das Diapositiv 1 wird in Pfeilrichtung von einer Transporteinrichtung 4 an einem Lasergerät 5 vorbeibe­wegt, dessen Laserkopf 6 an einen gesteuerten Laser­strahl L in die linke untere Ecke des Films 2 lenkt.

    [0014] Mit dem Laserstrahl L wird in der linken unteren Ecke des Diapositiv-Films eine Beschriftung 7 angebracht, die im dargestellten Beispiel aus einer Zahlenfolge 1, 2, 3 ... besteht, wobei im dargestellten Zustand der Laserstrahl L gerade beim Eingravieren der Ziffer "3" ist.

    [0015] Der Laserstrahl L wird von dem Laserkopf 6 in an sich bekannter Weise horizontal und vertikal ausgelenkt, so daß der Auftreffpunkt des Laserstrahls L durch eine stark erhöhte Temperatur des Materials des Films 2 ge­kennzeichnet ist. Die Verweilzeit des Laserstrahls an einer bestimmten Stelle und/oder die Strahlintensität des Laserstrahls L werden so eingestellt, daß eine be­stimmte Tiefe des Filmmaterials verdampft wird.

    [0016] Dies ist in Fig. 2 näher dargestellt. Der Film 2 besteht hier aus einem transparenten Filmträger 21, auf welchem sich drei Farbschichten 22, 23 und 24 befinden. Etwaige Zwischenschichten sind in der Zeichnung nicht darge­stellt.

    [0017] Wie rechts in Fig. 2 dargestellt ist, trifft der Laser­strahl L auf eine bestimmte Stelle des Films 2. Durch die Temperaturerhöhung verdampft ein Teil des Materials sämtlicher Farbschichten 22, 23 und 24, so daß ein Loch 8 entsteht. Durch horizontales und vertikales Ablenken des Laserstrahls läßt sich ein gewünschter Schriftzug in das Filmmaterial eingravieren.

    [0018] Bei kürzerer Verweildauer des Laserstrahls L an einer bestimmten Stelle und/oder bei geringerer Strahlintensi­tät kann eine begrenzte Lochtiefe erreicht werden. Man kann z.B. Verweildauer und/oder Strahlintensität derart steuern, daß nur die obere Farbschicht 24 oder nur die beiden oberen Farbschichten 23 und 24 entfernt werden.

    [0019] Abweichend von dem oben dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Beschriftung oder Markierung des Diapositivs auch an einer Stelle außerhalb des in Fig. 1 darge­stellten Bildbereichs vorgenommen werden, z.B. am linken oder rechten Bildrand.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Beschriften oder Markieren von Diapositiven, bei dem nach dem Entwickeln die Be­schriftung (7) bzw. Markierung mittels Lasergravur in mindestens eine, vorzugsweise sämtliche Farbschichten eingebracht wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlin­tensität des Laserstrahls und/oder die Bestrahlungsdauer für die Gravur derart eingestellt werden, daß wahlweise eine vorbestimmte Anzahl von Farbschichten (22, 23, 24) auf dem transparenten Glas- oder Filmträger (21) ent­fernt werden.
     
    3. Diapositiv mit einer durch Lasergravur nach dem Entwickeln eingebrachten Beschriftung (7) oder Markie­rung.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht