[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Abwärme erzeugenden Antriebsmotor,
insbesondere Verbrennungsmotor, mit einem Kühlmittelkreislauf und mit einem in diesen
Kühlmittelkreislauf einordenbaren Latentwärmespeicher.
[0002] Es sind Latentwärmespeicher bekannt, welche ihnen zugeführte Wärme mit hohem Wirkungsgrad
über beachtliche Zeiträume zu speichern vermögen. Für Kraftfahrzeuge ist es beispielsweise
aus den nachfolgend im einzelnen kurz erläuterten Druckschriften bekannt, mit einem
möglichst kompakten und relativ leichten sowie kostengünstigen Latentwärmespeicher
die Kühlwasserwärme zu speichern, um einerseits, z.B. nach einer Nacht, nach einem
Wochenende oder nach einer Woche Stillstandszeit des Kraftfahrzeuges insbesondere
in der kälteren Jahreszeit sofort Warmluft zu haben für die Scheibenentfrostung und/oder
die Kabinenheizung. Die Kühlwasserwärme kann auch gespeichert werden zur Vorwärmung
des Kühlwassers im Motor oder des Motorenöls, um den Motorenstart zu erleichtern und
die Warmlaufzeit mit ihren negativen Auswirkungen zumindest wesentlich zu reduzieren.
Die ersterwähnte Anwendung ist eine Sicherheits- und Komfortmaßnahme, die zweite Anwendung
ist eine Maßnahme zur Reduzierung von Kraftstoffverbrauch, Schadstoffemission und
Verschleiß des Motors durch Vermeiden oder Verkürzen dessen Warmlaufens.
[0003] Zum Erleichtern des Kaltstartes eines Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotors ist es aus
der DE-C-890 583 bekannt, das heiße Kühlwasser bei Beendigen einer Fahrt aus dem Motor
und Kühler in einen Isolierbehälter zu füllen und in diesem bis zum nächsten Start
aufzubewahren; vor diesem Start ist das inzwischen trotz des Isolierbehälters mehr
oder weniger abgekühlte Kühlwasser wieder in den Motor und Kühler einzufüllen. Ausgehend
von einem fest im Kraftfahrzeug montierten, durch eine Kühlwasserumlaufpumpe füll-
und entleerbaren oder einem über - und unter den Motor schwenkbaren, durch Schwerkraft
entleer - und füllbaren Isolierbehälter wird mit der Druckschrift ein vom Fahrzeug
getrennter, transportabler, über eine Pumpe füll- und entleerbarer Isolierbehälter
vorgeschlagen. Bei längeren Standzeiten kann das Kühlwasser im keine Wiederaufheizeinrichtung
aufweisenden Isolierbehälter völlig auskühlen, so daß kein Warmstart möglich ist.
Außerdem ist das oftmalige Ablassen und Wiedereinfüllen des Kühlwassers trotz Pumpe
aufwendig, kann zu Kühlwasserverlusten und -verschmutzungen und zu beschleunigter
Korrosion führen.
[0004] Mit der DE-A-14 51 890 wurde bekannt, in einem Kühlwasser-Sekundärkreislauf einen
wärmegedämmten Ausgleichsbehälter vorzusehen, dessen Auslaß zum Motor bei Motorstillstand
durch ein Ventil absperrbar sein kann. Mit einer derartigen Einrichtung ist jedoch
kein Heißhalten des Kühlwassers über längere Zeiträume erreichbar, so daß mangels
einer motorunabhängigen Nachheizeinrichtung des öfteren Kaltstarte in Kauf zu nehmen
sind. Außerdem beansprucht der fest installierte Ausgleichsbehälter einen beachtlichen
Einbauraum.
[0005] Die DE-A-33 41 097 zeigt ein kraftfahrzeugfest installiertes Isoliergefäß, in welches
das Kühlwasser mittels einer Pumpe ein- und auspumpbar ist. Zum Nachheizen nach längeren
Standzeiten kann das Isoliergefäß mit einer elektrischen Heizung versehen sein, die
aus einem externen (Haus-)Stromnetz betreibbar ist. Das Isoliergefäß beanprucht hierbei
viel Einbauraum, der oftmals nicht zur Verfügung steht, und zum Nachheizen muß eine
externe Stromquelle nahe des abgestellten Kraftfahrzeuges vorhanden sein, was oftmals
nicht der Fall ist.
[0006] Mit den DE-A-29 30 269 sowie 27 10 037 wird geoffenbart, am Kraftfahrzeug einen transportablen
oder tauschbaren Wärmespeicher zur Aufnahme der Abwärme des Motors vorzusehen; der
heiße Wärmespeicher kann getrennt vom Kraftfahrzeug zu Haus- und Wohnungsheizungen
verwendet werden, er kann auch der Standheizung des Kraftfahrzeuges dienen und von
anderen Heizquellen als dem Motor aufheizbar sein. Zur Wärmeübertragung kann auch
lediglich das Speichermedium des Wärmespeichers, zumeist ein Kühlwasseranteil, in
die Haus- und Wohnungsheizungen umpumpbar sein. Der Wärmespeicher kann aus einem Kühlwasser-Nebenkreislauf
gegebenenfalls über Wärmetauscher aufheizbar sein. Ein Motoren-Kaltstart ist mittels
dieser Einrichtungen nicht vermeidbar, außerdem sind umfangreiche, feste Installationen
zur Aufnahme der Wärme aus dem Kraftfahrzeug nötig.
[0007] Die DE-A-26 35 632 offenbart, die Kühlwasser- und Abgas-Wärme in isolierten Wärmespeichern
des Kraftfahrzeuges zu speichern, um nach längeren Stillstandszeiten den Motor vorzuwärmen;
auch anderweitige Nutzungen der Wärme werden vorgeschlagen. Es wird jedoch nicht gezeigt,
wie dies im einzelnen erfolgen soll.
[0008] Nach der DE-A-30 04 498 soll der Wärmespeicher im Fahrzeug oder einem ankuppelbaren
Anhänger angeordnet und vom Kühlwasser über Wärmetauscher bzw. -tauschkreise und von
der Abgaswärme aufladbar sein. An ortsfesten Stationen soll der Wärmespeicher entleert
bzw. der Anhänger abgekuppelt bzw. getauscht werden, die Wärme soll anderweitig Verwendung
finden. Das Kaltstartproblem bzw. eine Fahrzeug-Vorheizung ist nicht angesprochen.
[0009] Mit der DE-A-32 06 239 wird ein Zellensystem für fahrzeugfest oder mobil anzuordnende
Wärmespeicher zur Aufnahme der Motorabwärme vorgeschlagen, wobei der Wärmespeicher
eventuell getrennt in einzelnen Fahrzeugwärmbereichen zugeordnete Teilspeicher in
anderweitig nicht nutzbaren Fahrzeugräumen unterzubringen ist. Es soll eine langdauernde
Heizung ab Motorstillstand erreicht werden, Kaltstartprobleme nach langen Standzeiten
sind nicht angesprochen.
[0010] Nach der DE-A-30 19 786 sollen in einem Fahrzeug gegebenenfalls mehrere Wärmespeicher
aus festem Material fest montiert werden, die von der Motorab- bzw. -abgaswärme und
auch elektrisch aufheizbar sein sollen und ihre Wärme an den Fahrzeuginnenraum, das
Kühlwasser etc. abgeben können. Zum störungsfreien Betrieb muß auch hier nahe des
Fahrzeugabstellplatzes eine Hausstromquelle vorhanden sein.
[0011] Mit der DE-A-33 26 572 schließlich wird ein tragbarer, möglicherweise mit einem Handgriff
versehener Wärmespeicher vorgeschlagen, der im Haus elektrisch aufladbar ist und anschließend
seine Wärme zur Fahrzeuginnenraumheizung abgeben kann. Es ist keine Nutzung der Motorabwärme
vorgesehen.
[0012] Selbstabschließende, manuell betätigbare Ventilkupplungen zum verlustfreien Kuppeln
und Trennen von Druckmittel- und Hydraulikleitungen sind in vielen Ausführungsformen
bekannt.
[0013] Nachteilig ist, daß in der Praxis ein Latentwärmespeicher derzeit nur in zylindrischer
Form erhältlich und zudem relativ groß ist; seine Unterbringung in einem Kraftfahrzeug
ist also schwierig, er kann in keinem Totraum und keinem anderweitig nutzbaren bzw.
benötigten Raum des Fahrzeuges untergebracht werden, er schmälert also den Nutzraum
des Fahrzeuges.
[0014] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art derart
auszubilden, daß der praxisgerechte Latentwärmespeicher die Nutzung des Kraftfahrzeuges
möglichst wenig beeinträchtigt, aber je nach Nutzung alle eingangs aufgeführten Vorteile
hinsichtlich Sicherheit, Komfort und Reduzierung von Kraftstoffverbrauch, Schadstoffemission
und Verschleiß bieten kann.
[0015] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch die Kombination der zum Teil an
sich bekannten Merkmale,
- daß der Latentwärmespeicher in den Kühlmittelkreislauf mittels selbstabschließender,
manuell betätigbarer Ventilkupplungen leicht abtrennbar einordenbar ist,
- daß der Latentwärmespeicher leicht entfernbar in einem während eines Großteiles
der Nutzungszeit des Kraftfahrzeuges nicht anderweitig benötigten Raum (Kofferraum)
des Kraftfahrzeuges montierbar ist,
- daß der Latentwärmespeicher zu seinem manuellen Transport wenigstens einen Handgriff
aufweist, und
- daß der Latentwärmespeicher eine an ein Hausstromnetz anschließbare, elektrische
Heizpatrone beinhaltet.
[0016] Nach der weiteren Erfindung vorteilhafte Ausbildungsmöglichkeiten eines derartigen
Kraftfahrzeuges sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0017] Die Erfindung besteht somit darin, daß der Latentwärmespeicher im Kofferraum eines
Pkw oder bei anderen Fahrzeugen an einem Ort, an dem dieser Latentwärmespeicher wenig
stört, so untergebracht wird, daß er jederzeit und ohne großen Aufwand entfernt werden
kann. So kann beispielsweise ein Pkw-Fahrer in der kalten Jahreszeit den Latentwärmespeicher
in seinem Kofferraum haben, der bei täglichen Fahrten, beispielsweise zur Arbeitsstätte
oder sonstigen Kurzfahrten, nicht ganz genutzt wird. Bei Urlaubsfahrten oder anderen
Reisen, insbesondere während der warmen Jahreszeit, während welcher der Latentwärmespeicher
keine wesentlichen Vorteile bietet und bei denen der gesamte Lade- oder Nutzraum des
Pkw zur Verfügung stehen muß, kann der Latentwärmespeicher wie ein Koffer aus dem
Fahrzeug entfernt werden. Der Latentwärmespeicher ist zu seiner einfachen Handhabung
mit einem Griff und mit steckbaren, selbstabschließenden Kühlmittelleitungsanschlüssen
sowie zu seiner Aufheizung nach langen Standzeiten mit einer Hausstrom-Heizpatrone
versehen.
[0018] In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel für ein nach der Erfindung
ausgebildetes Kraftfahrzeug dargestellt, und zwar zeigt
Fig.1 ein Kraftfahrzeug und
Fig.2 eine Ansicht des Latentwärmespeichers in vergrößertem Maßastab.
[0019] Das als Pkw ausgebildete Kraftfahrzeug 1 weist als Antriebsmotor einen Verbrennungsmotor
2 auf, der mittels eines Kühlmittelkreislaufes kühlbar ist; der Kühler, Ventilator
und sonstige Zusatzeinrichtungen für den Verbrennungsmotor 2 sind nicht dargestellt.
Im Kofferraum 3 des Kraftfahrzeuges 1 befindet sich ein Latentwärmespeicher 4, welcher
einen beachtlichen Raum des Kofferraumes 3 für sich beansprucht. Der Latentwärmespeicher
4 ist vermittels Kühlmittelleitungen 5 in den Haupt- oder in einen Nebenkreislauf
des Kühlmittelkreislaufes für den Verbrennungsmotor 2 eingeschaltet, es sind zweckmäßig
in nicht dargestellter Weise zwei Kühlmittelleitungen 5 vorgesehen, deren eine vom
Verbrennungsmotor 2 aufgeheiztes Kühlmittel dem Latentwärmespeicher 4 zuführt und
deren andere das Kühlmittel vom Latentwärmespeicher 4 wieder zum Verbrennungsmotor
2 zurückfördert. Der Latentwärmespeicher vermag in seinem gut thermoisolierten Innenraum
einen beachtlichen Anteil der Kühlmittelmenge des Kraftfahrzeuges aufzunehmen oder
er kann auch derart ausgebildet sein, daß er einen gut thermoisolierten Wärmespeicher
beinhaltet, der vom ihn durchströmenden, heißen Kühlmittel aufheizbar ist und die
gespeicherte Wärme an ihn durchströmendes, kaltes Kühlmittel wieder abzugeben vermag.
[0020] Der Latentwärmespeicher 4 ist mit zwei selbstabschließenden, manuell betätigbaren
Ventilkupplungen 6 und 7 ausgestattet, an welche die Kühlmittelleitungen 5 für die
Zu- bzw. Abfuhr des Kühlmittels vermittels entsprechender, ebenfalls selbstabschließender
Gegenkupplungen 9 anschließbar sind; es ist dabei zweckmäßig, wenn der Latentwärmespeicher
4 und die beiden Kühlmittel leitungen 5 jeweils mit einem Stecker- und einem Aufnahmeteil
für die Kupplungen versehen sind, derart, daß die beiden Kühlmittelleitungen 5 vermittels
der Gegenkupplungen 9 unter Umgehung des Latentwärmespeichers 4 unmittelbar miteinander
kuppelbar sind. Zum Ermöglichen dieser Kupplungsvorgänge ist wenigstens einer der
an den Latentwärmespeicher 4 anschließbaren Endabschnitte der Kühlmittelleitungen
5 als eine Schlauchleitung 10 ausgebildet. Der Latentwärmespeicher 4 ist in nicht
dargestellter Weise leicht lösbar im Kofferraum 3 des Kraftfahrzeuges 1 montiert,
er kann beispielsweise von durch Schnapp-, Spann- bzw. Schnellverschlüsse manuell
leicht schließ- und spannbaren und auch wieder lösbaren Spannbändern gehaltert sein.
Zur leichten Handhabung ist der Latentwärmespeicher 4 mit einem Handgriff 11 versehen.
[0021] Bei laufendem Verbrennungsmotor 2 erzeugt dieser Abwärme, die durch den den Kühlmittelkreislauf
vom Verbrennungsmotor abgeführt wird. Das durch die Abwärme erhitzte Kühlmittel strömt
durch eine der Kühlmittelleitungen 5 zum Latentwärmespeicher 4 und gibt in diesem
wenigstens einen Teil der Abwärme ab; der Latentwärmespeicher 4 wird hierdurch aufgeheizt.
Durch die andere der Kühlmittelleitungen 5 strömt sodann das Kühlmittel wieder zum
Verbrennungsmotor 2 zurück. In diesen Kühlmittelkreislauf oder in einen hierzu parallelen
Kühlmittelkreislauf kann ein üblicher Kühler eingesetzt sein, die Strömung des Kühlmittels
wird zweckmäßig durch wenigstens eine Kühlmittelpumpe erzeugt. Das Kühlmittel kann
des weiteren einen üblichen Wärmetauscher durchströmen, welcher der Klimatisierung
der Kabine und/oder Kühlung des Motorenöles dient.
[0022] Nach Abstellen des Kraftfahrzeuges über einen längeren Zeitraum, insbesondere über
Nacht oder auch einige Tage während der kalten Jahreszeit, kühlt das Kraftfahrzeug
mitsamt seinem Verbrennungsmotor 2 und dem Kühlmittel mit Ausnahme des Latentwärmespeichers
4 und der in diesem befindlichen Kühlmittelmenge bzw. des in diesem befindlichen Wärmespeichers
aus; der Latentwärmespeicher 4 mitsamt dem in ihm befindlichen Kühlmittel bzw. Wärmespeicher
kühlt dagegen nur äußerst langsam ab, er behält also die Betriebstemperatur des Verbrennungsmotors
2 über längere, beispielsweise die genannten Zeiträume zumindest annähernd bei. Bei
Wiederinbetriebnahme des Kraftfahrzeuges setzt eine Kühlmittelströmung durch die Kühlmittelleitungen
5 ein, wodurch das im Latentwärmespeicher 4 befindliche, heiße bzw. aufgeheizte Kühlmittel
zum Verbrennungsmotor 2 gefördert wird und diesen sehr schnell auf eine beachtliche
Mischtemperatur aufheizt. Der Verbrennungsmotor 2 erreicht somit sehr rasch nach Inbetriebnahme
eine beachtliche Temperatur, er muß ausgehend von der Starttemperatur nicht bis zu
dieser Mischtemperatur warmlaufen. Je nach Dimensionierung des Latentwärmespeichers
4 in Relation zum Volumen des Kühlmittelkreislaufes und der Wärmekapazität des Verbrennungsmotors
2 läßt sich eine Mischtemperatur einstellen, welche in der Temperaturspanne von der
Starttemperatur bis zur Betriebstemperatur zweckmäßig bei 1/3 bis 3/4 über der Starttemperatur
liegen kann. Es ist offensichtlich, daß hierdurch auch bei sehr kalter Witterung und
Auskühlen des gesamten Kraftfahrzeuges mit Ausnahme des Latentwärmespeichers 4 auf
Temperaturen im Bereich von -20° Celsius ein rascher Temperaturanstieg bis auf beachtlich
über dem Gefrierpunkt liegende Werte erzielbar ist.
[0023] In bei üblichen Kühlsystemen üblicher Weise kann nach Temperaturausgleich zwischen
dem Latentwärmespeicher 4 und dem Verbrennungsmotor 4 eine Kühlmittelströmung durch
die Kühlmittelleitungen 5 unterbrochen werden, bis der Verbrennungsmotor 2 seine volle
Betriebstemperatur erreicht hat. Erst anschließend wird die Kühlmitteldurchströmung
der Kühlmittelleitungen 5 wieder freigegeben, so daß der Latentwärmespeicher 4 wieder
bis auf die Betriebstemperatur aufgeheizt wird. Hierdurch wird erzielt, daß der Verbrennungsmotor
2, ausgehend von der Mischtemperatur, rasch seine volle Betriebstemperatur erreicht.
[0024] In nicht dargestellter Weise kann in die Kühlmittelleitungen 5 eine besondere, beispielsweise
von der Bord-Batterie antreibbare Kühlmittelpumpe eingesetzt werden. Diese Kühlmittelpumpe
ist vor dem Starten des Verbrennungsmotors 2 in Betrieb zu setzen, bis ein Wärmeausgleich
zwischen dem Latentwärmespeicher 4 und dem zuvor ausgekühlten Verbrennungsmotor 2
erreicht ist. Wird anschließend der Verbrennungsmotor 2 gestartet, so erfolgt dieser
Startvorgang bereits bei Mischtemperatur, es wird also zum einen der Startvorgang
selbst wesentlich erleichtert und zum anderen auch die Kaltlaufphase des Verbrennungsmotors
bis zum Erreichen dieser Mischtemperatur, wie sie beim vorstehend erläuterten Startvorgang
auftritt, vermieden, wodurch sich zusätzliche Vorteile hinsichtlich Kraftstoffverbrauch,
Motorenölverbrauch, Verschleiß und Schadstoffemission ergeben.
[0025] Bei beiden vorstehend erwähnten Startverfahren kann bei Starten des Verbrennungsmotors
2 oder Erreichen der Mischtemperatur im Kraftfahrzeug die übliche Scheibenentfrostung
bzw. Kabinenheizung in Betrieb genommen werden, diese liefert bereits zu diesem frühen
Zeitpunkt wirkungsvoll erwärmte Luft. Selbstverständlich kann zu diesem Zweck auch
ein in Fig.1 gestrichelt eingezeichneter, besonderer Wärmeaustauscher 12 in diejenige
Kühlmittelleitung 5 eingeordnet werden, welche vor oder während des Startvorganges
des Verbrennungsmotors 2 das im Latentwärmespeicher 4 gespeicherte bzw. aufgeheizte,
heiße Kühlmittel in Richtung zum Verbrennungsmotor 2 fördert. Hierdurch kann die Scheibenentfrostungsluft
bzw. Kabinenheizluft besonders rasch und wirksam bei Inbetriebnahme des Kraftfahrzeuges
aufgeheizt werden. In Abänderung ist es auch möglich, den Wärmeaustauscher 12 zum
Erwärmen des Motorenöls für den Verbrennungsmotor 2 zu nutzen, auch hierdurch wird
der Startvorgang des Verbrennungsmotors 2 wesentlich begünstigt.
[0026] Es kann zweckmäßig sein, den Kühlmittelkreislauf zumindest beim Startvorgang abweichend
zur Darstellung nach Fig.1 vom Latentwärmespeicher 4 lediglich bis zum Wärmetauscher
12, nicht bis zum Verbrennungsmotor 2 zu führen; infolge des kleinen Kühlmittelvolumens
in den Kühlmittelleitungen 5 und dem Wärmeaustauscher 12, bezogen auf das im Latentwärmespeicher
4 gespeicherte, heiße Kühlmittelvolumen bzw. die dort gespeicherte Wärmemenge ergibt
sich hierbei bei Inbetriebnahme eine sehr hohe Mischtemperatur, es ist also eine besonders
hohe Aufheizung der Scheibenentfrostungsluft, Kabinenheizluft und/oder des Motorenöls
möglich. Hierzu kann beispielsweise im Kühlmittelleitungsabschnitt 5 zwischen Wärmeaustauscher
12 und Verbrennungsmotor 2 unmittelbar nach dem Wärmetauscher 12 ein Magnetventil
vorgesehen sein, durch welches der verbrennungsmotorseitige Ausgang des Wärmetauschers
12 vom Verbrennungsmotor 2 absperrbar und an die zum Latentwärmespeicher 4 rückführende
Kühlmittelleitung 5 anschließbar ist.
[0027] Aus Fig.1 ist ersichtlich, daß der Latentwärmespeicher 4 ein beachtliches Volumen
des Kofferraumes 3 für sich beansprucht. Das noch freie Volumen des Kofferraumes 3
reicht jedoch während vieler Fahrten, beispielsweise Fahrten zur Arbeitsstätte, zu
Veranstaltungen, Ausflügen oder zu Kurzfahrten aus. Bei Urlaubsfahrten oder anderen
Reisen, bei welchen dieses freie Restvolumen des Kofferraumes 3 nicht mehr ausreicht,
vielmehr zumindest annähernd dessen Gesamtvolumen benötigt wird, werden vor Fahrtbeginn
die Gegenkupplungen 9 von den Ventilkupplungen 6 und 7 des Latentwärmespeichers 4
abgekuppelt und, je nach Ausbildung des Kühlmittelkreislaufes, getrennt belassen oder
miteinander gekuppelt. Die selbstabschließenden Ventile in den Gegenkupplungen 9 sowie
den Ventilkupplungen 6 und 7 schließen dabei einen Austritt von Kühlmittel aus den
Kühlmittelleitungen 5 bzw. dem Latentwärmespeicher 4 aus. Sodann wird die Befestigung
des Latentwärmespeichers 4 beispielsweise durch Lösen der Spannverschlüsse der Spannbänder
gelöst und anschließend der Latentwärmespeicher 4 vermittels des Handgriffes 11 aus
dem Kofferraum 3 entfernt. Der Latentwärmespeicher 4 kann an geeigneter Stelle, beispielsweise
in einer Garage oder einem Keller, abgestellt werden. Das Kraftfahrzeug 1 steht nun
mit seinem gesamten Kofferraumvolumen 3 zur Verfügung und kann entsprechend genutzt
werden. Selbstverständlich muß hierbei auf die durch dem Latentwärmespeicher 4 gebotenen
Vorteile verzichtet werden, falls nicht vor Beginn des Demontagevorganges des Latentwärmespeichers
4 der Verbrennungsmotor 2 gestartet wurde.
[0028] Zur Wiedernutzung der Vorteile des Latentwärmespeichers 4 kann dieser nach Beendigen
der das gesamte Kofferraumvolumen benötigenden Fahrten wieder in den Kofferraum 3
montiert werden, wobei er beispielsweise vermittels der Spannbänder zu befestigen
und vermittels der Ventilkupplungen 6 und 7 sowie Gegenkupplungen 9 in den Kühlmittelkreislauf
einzuordnen ist.
[0029] Der Latentwärmespeicher 4 kann abweichend zu Fig.1 auch an anderen, geeigneten Stellen
des Kraftfahrzeuges angeordnet werden, er muß nicht im Kofferraum 3 montiert sein.
Es ist beispielsweise vorstellbar, daß er in einem nur selten genutzten Raumabschnitt
der Kraftfahrzeugkabine, im Laderaum eines Transporters oder auch an sonstiger Stelle
herausnehmbar montiert wird.
[0030] Zum Erleichtern der Handhabung des Latentwärmespeichers 4 kann dieser abweichend
zur Darstellung nach Fig.2 in mehrere Einzel-Latentwärmespeicher, im folgenden Einzelspeicher
genannt, unterteilt sein. Die Einzelspeicher können dabei wie aus dem Latentwärmespeicher
4 nach Fig.2 herausgeschnittene Scheiben ausgebildet sein, welche beispielsweise durch
Schnellverschlüsse und selbstabschließende Ventilkupplungen derart miteinander verbindbar
sind, daß sie zusammen ein dem Latentwärmespeicher 4 entsprechendes Gebilde ergeben;
es ist lediglich jeder Einzelspeicher mit einem Handgriff zu versehen. Hierdurch ergibt
sich zusätzlich zu den vorstehend geschilderten Vorteilen der Vorteil, daß nach Trennen
der Einzelspeicher diese relativ klein und leicht sind und dementsprechend leicht
handhabbar sind. Die Montage und Demontage sowie der Transport des Latentwärmespeichers
wird durch diese Unterteilung wesentlich erleichtert.
[0031] Bei Unterteilung des Latentwärmespeichers 4 in Einzelspeicher ist es jedoch auch
möglich, diese Einzelspeicher an räumlich voneinander getrennten Stellen im Kraftfahrzeug
zu montieren, es ergibt sich hierdurch der Vorteil, daß jeweils nur ein kleiner Einbauraum
für einen Einzelspeicher benötigt wird, derart kleine Einbauräume sind in einem Kraftfahrzeug
leichter zur Verfügung zu stellen bzw. aufzufinden als der große, vom Latentwärmespeicher
4 als geschlossene Baueinheit benötigte, große Einbauraum.
[0032] Im weiteren bietet die Unterteilung des Latentwärmespeichers 4 in getrennte Einzelspeicher
die Möglichkeit, diese Einzelspeicher zueinander in Serie oder parallel und hierbei
jeweils in beliebiger Kombination in den Kühlmittelkreislauf einzuschalten. Hierdurch
ist es möglich, bei Wärmeabgabe aus dem Latentwärmespeicher in den Einzelspeichern
unterschiedliche Ausgleichstemperaturen zu erzielen, wodurch im Verbrennungsmotor
2 bzw. Wärmeaustauscher 12 eine besonders hohe Ausgleichstemperatur erreichbar ist.
[0033] Der Latentwärmespeicher 4 bzw. wenigstens einer der Einzelspeicher kann eine elektrische
Heizpatrone beinhalten, welche an ein Hausstromnetz anschließbar ist. Mittels dieser
Heizpatrone kann nach längerer Stillstandzeit der abgekühlte Latentwärmespeicher bzw.
Einzelspeicher im in das Kraftfahrzeug eingebauten Zustand oder - zumeist - im ausgebauten
und in der Garage bzw. einem Keller abgestellten Zustand aufgeheizt werden, wodurch
bei Inbetriebnahme des Kraftfahrzeuges die vorstehend geschilderten Vorteile erzielbar
sind. Auch ein neuer Latentwärmespeicher kann vermittels einer derartigen Heizpatrone
vor seiner ersten Montage in einem Kraftfahrzeug aufgeheizt werden und bietet damit
sogleich die entsprechenden Vorteile.
Kurzfassung:
[0034] Das Kraftfahrzeug (1) ist mit einem in seinen Kühlmittelkreislauf einordenbaren Latentwärmeseicher
(4) ausgestattet. Der Latentwärmespeicher (4) ist in den die Kühlmittelleitungen (5)
aufweisenden Kühlmittelkreislauf leicht abtrennbar eingeordnet und leicht entfernbar
in einem während der Nutzungszeit des Kraftfahrzeuges zumeist nicht anderweitig benötigten
Raum, beispielsweise dem Kofferraum (3) des Kraftfahrzeuges (1) montiert. Falls der
erwähnte Raum des Kraftfahrzeuges (1) anderweitig, beispielsweise für Gepäck, benötigt
wird, kann der Latentwärmespeicher (4) vermittels handbetätigbarer Ventilkupplungen
in einfacher Weise vom Kühlmittelkreislauf abgetrennt und vom Kraftfahrzeug demontiert
und an geeigneter Stelle, beispielsweise in einer Garage oder einem Kellerraum abgestellt
werden. Der Latentwärmespeicher (4) ist zu seinem einfachen, manuellen Transport mit
wenigstens einem Handgriff (11) versehen und kann nach längerer Abstellzeit vermittels
einer eingebauten Heizpatrone aus dem Hausstromnetz aufgeheizt werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
1 Kraftfahrzeug
2 Verbrennungsmotor
3 Kofferraum
4 Latentwärmespeicher
5 Kühlmittelleitung
6 Ventilkupplung
7 Ventilkupplung
9 Gegenkupplung
10 Schlauchleitungen
11 Handgriff
12 Wärmeaustauscher
1. Kraftfahrzeug mit einem Abwärme erzeugenden Antriebsmotor, insbesondere Verbrennungsmotor,
mit einem Kühlmittelkreislauf und mit einem in diesen Kühlmittelkreislauf einordenbaren
Latentwärmespeicher (4), gekennzeichnet durch die Kombination der zum Teil an sich
bekannten Merkmale,
- daß der Latentwärmespeicher (4) in den Kühlmittelkreislauf mittels selbstabschließender,
manuell betätigbarer Ventilkupplungen (6,7,9) leicht abtrennbar einordenbar ist,
- daß der Latentwärmespeicher (4) leicht entfernbar in einem während eines Großteiles
der Nutzungszeit des Kraftfahrzeuges (1) nicht anderweitig benötigten Raum (Kofferraum
3) des Kraftfahrzeuges (1) montierbar ist,
- daß der Latentwärmespeicher (4) zu seinem manuellen Transport wenigstens einen Handgriff
(11) aufweist, und
- daß der Latentwärmespeicher (4) eine an ein Hausstromnetz anschließbare, elektrische
Heizpatrone beinhaltet.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Latentwärmespeicher
(4) in einen Nebenkreislauf des Kühlmittelkreislaufes einordenbar ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleitungen
(5) des Kühlmittelkreislaufes für den Latentwärmespeicher (4) bei abgetrenntem Latentwärmespeicher
(4) vermittels der Ventilkupplungen (9) miteinander gekuppelt sind.
4. Kraftfahrezug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, das mit einem
Kofferraum (3) ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Latentwärmespeicher
(4) leicht herausnehmbar im Kofferraum (3) montierbar ist.
5. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein zumindest bei in den Kühlmittelkreislauf eingeordnetem Latentwärmespeicher
(4) in Betrieb nehmbarer Wärmetauscher (12) zur Wärmeübertragung vom Kühlmittelkreislauf
zum Motorenöl und/oder zur Kabinenheiz- bzw. Scheibenentfrostungsluft vorgesehen ist.
6. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Latentwärmespeicher (4) in mehrere voneinander trennbare Einzelspeicher gegliedert
ist, die einzeln handhabbar sind.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelspeicher zueinander
in Serie oder parallel in beliebiger Kombination in den Kühlmittelkreislauf einschaltbar
sind.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelspeicher
an räumlich voneinander getrennten Stellen des Kraftfahrzeuges montierbar sind.