[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Haubenschloß oder -Türschloß mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Das bekannte Kraftfahrzeug-Haubenschloß (grundsätzlich auch als Schloß für eine Hecktür
od. dgl. geeignet), von dem die Erfindung ausgeht (US-A 2 896 990) weist an der Karosserie,
nämlich am Rahmen für einen Kofferraumdeckel, einen in einem Gehäuse angebrachten,
mit Hilfe einer Gewindespindel aus- und einfahrbaren Schließkeil auf. Dieser Schließkeil
ist bügelartig gestaltet, wie überhaupt der Begriff des Schließkeils nicht zwingend
eine Keilform voraussetzt, sondern ganz generell als terminus technicus das Widerlager
für die Drehfalle eines Kraftfahrzeug-Haubenschlosses oder -Türschlosses bezeichnet.
Andere Bezeichnungen sind Schließkloben, Schließbügel usw.. Die Gewindespindel wird
beim Stand der Technik von einem in zwei Drehrichtungen betreibbaren Elektromotor
über ein Untersetzungsgetriebe angetrieben. Beim Einrasten der Drehfalle am Schließkeil
wird über einen Elektroschalter der elektrische Antriebsmotor eingeschaltet und der
Schließkeil wird in die Schließstellung eingefahren, in der dann der Elektromotor
wieder abgeschaltet wird. Der Drehfalle ist ein elektromagnetischer Zentralverriegelungsantrieb
zugeordnet, der zum Öffnen des Kraftfahrzeug-Haubenschlosses die Drehfalle freigibt,
wodurch dann über den vorgesehenen Elektroschalter auch der Elektromotor für den
Schließkeil wieder in Gang gesetzt wird, um den Schließkeil, jetzt unabhängig von
der Drehfalle, wieder in die ausgefahrene Öffnungsstellung zu bringen.
[0003] Das zuvor erläuterte, bekannte Kraftfahrzeug-Haubenschloß oder -Türschloß, von dem
die Erfindung ausgeht, ist konstruktiv aufwendig, nimmt viel Platz ein, hat ein hohes
Gewicht und ist folglich insbesondere für eine Anordnung in einem Kofferraumdeckel
höchst ungeeignet. Folglich findet sich die Verteilung bei diesem Stand der Technik
auch so, daß sich der elektromotorisch bewegliche Schließkeil im Rahmen, die lediglich
elektromagnetisch ausgelöste Drehfalle im Kofferraumdeckel befindet.
[0004] Im übrigen ist es für sich für Zentralverriegelungsantriebe zur Auslösung von Drehfalle
od. dgl. bei Kraftfahrzeug-Türschlössern bekannt (US-A 3 384 405), daß lediglich in
einer Richtung wirkende, in Gegenrichtung selbsttätig rückstellbare Antriebe, insbesondere
Pneumatikantriebe, recht wenig Platz in Anspruch nehmen und ziemlich leicht sind.
[0005] Es stellt sich für die Lehre der Erfindung das Problem, ein mit dem eingangs erläuterten
Kraftfahrzeug-Haubenschloß oder -Türschloß funktionsähnlich konstruiertes Kraftfahrzeug-Haubenschloß
oder -Türschloß zu schaffen, das wesentlich weniger Platz einnimmt und wesentlich
leichter ist.
[0006] Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug-Haubenschloß oder -Türschloß
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Haubenschloß (im folgenden
nur noch als solches bezeichnet, ohne daß dies eine Einschränkung bedeutet) eignet
sich in besonderem Maße dafür, den aus- und einfahrbaren Schließkeil in der zuvor
erläuterten Weise an der Haube, insbesondere also in einem Kofferraumdeckel, anzubringen.
Insbesondere bei Verwendung eines Pneumatikantriebs läßt sich das erfindungsgemäße
Kraftfahrzeug-Haubenschloß so klein und leicht konstruieren, daß es ohne weiteres
nicht nur in einem Kofferraumdeckel Platz findet, sondern diesen auch gewichtsmäßig
nicht besonders belastet.
[0007] Für weiter bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre der Erfindung
wird auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche verwiesen. Im übrigen ergeben
sich vielerlei Ausgestaltungen und Weiterbildungen sowie Vorteile der Erfindung auch
aus der nachfolgenden Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der
Zeichnung.
[0008] In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in einer Ansicht von der offenen Rückseite her, schematisch, ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Haubenschlosses mit einem in ausgefahrener
Öffnungsstellung befindlichem Schließkeil,
Fig. 2 das Kraftfahrzeug-Haubenschloß aus Fig. 1 mit in eingefahrener Schließstellung
befindlichem Schließkeil und
Fig. 3 in einer Ansicht eine Schaltkulisse am Gehäuse des Schließkeils.
[0009] Das in Fig. 1 dargestellte Kraftfahrzeug-Haubenschloß ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
für die Anbringung an einem Kofferraumdeckel eines Kraftfahrzeugs bestimmt, grundsätzlich
könnte es aber auch beispielsweise an einer Hecktür oder an anderer Stelle an einem
Kraftfahrzeug angebracht sein. Man erkennt hier lediglich den an dem nicht dargestellten
Kofferraumdeckel in einem Gehäuse 1 angebrachten Schließkeil 2, nicht dargestellt
ist der weiter zu einem solchen Kraftfahrzeug-Haubenschloß gehörende Teil mit an einem
Rahmen für den Kofferraumdeckel angebrachten Schließelementen die Drehfalle und Sperrklinke.
Auf letztere kommt es im Rahmen der Lehre der Erfindung nicht an, so daß auf deren
Darstellung verzichtet wird. Grundsätzlich könnte der Schließkeil 2 auch dem Rahmen
des Kofferraumdeckels zugeordnet sein, Drehfalle und Sperrklinke mit der zugehörigen
Schließmechanik wären dann dem Kofferraumdeckel zugeordnet. In der erstgenannten
Zuordnung entwickelt jedoch die dargestellte Konstruktion aus Platz- und Gewichtsgründen
ihre besonderen Vorzüge.
[0010] In Fig. 1 ist ohne weiteres erkennbar, nämlich durch die feingestrichelte Querlinie
am Schließkeil 2, daß der Schließkeil 2 gegenüber dem Gehäuse 1 und damit der Haube
aus einer ausgefahrenen Öffnungsstellung, dargestellt in Fig. 1, in eine eingefahrene
Schließstellung, dargestellt in Fig. 2 und in Fig. 1 durch die feingestrichelte Linie
angedeutet, motorisch einziehbar ist. Dazu ist der Schließkeil 2 über einen Hebelmechanismus
3 mit einem motorischen Antrieb, der hier nicht weiter dargestellt ist, gekuppelt.
Das Gehäuse 1 weist eine Führung 4 für den Schließkeil 2 und der Hebelmechanismus
3 weist ein zwischen dem Antrieb und dem Schließkeil 2 wirksames Kraftübertragungselement
5 auf. Dieses Kraftübertragungselement 5 ist hier ein Schwenkhebel, es könnte aber
auch eine einfache Kupplungsstange sein, worauf nachfolgend noch eingegangen werden
wird.
[0011] Wesentlich für die Lehre der Erfindung ist nun, daß der Antrieb als nur in einer
Richtung - Schließrichtung - wirkender, in der Gegenrichtung selbsttätiger rückstellbarer
Antrieb, insbesondere als Pneumatikantrieb mit Rückstellfeder od. dgl., ausgeführt
ist, daß das Kraftübertragungselement 5 in Schließrichtung mit dem Schließkeil 2
mitnehmend gekuppelt bzw. kuppelbar ist und in Gegenrichtung freiläuft, daß ein vom
Kraftübertragungselement 5 in Schließrichtung mitgenommener, in Gegenrichtung federbelasteter
Schalthebel 6 vorgesehen ist, daß der Schalthebel 6 mit einem Eingriffsteil 7 in
einer Schaltkulisse 8 läuft und daß das Eingriffsteil 7 durch eine Bewegung in Schließrichtung
von einem öffnungsruheanschlag 9 aus an einem Schließhalteanschlag 10 zur Anlage bringbar
ist und durch eine erneute Bewegung in Schließrichtung von dem Schließhalteanschlag
10 aus wieder zurück an den Öffnungsruheanschlag 9 bringbar ist. Wesentlich ist also,
daß hier eine Konstruktion des Hebelmechanismus 3 gefunden worden ist, die auf die
konstruktiven Voraussetzungen bei einem lediglich in einer Richtung, nämlich in der
Schließrichtung, aktiv wirkenden Antrieb abgestellt ist. Bei einem solchen Antrieb
wird es sich in erster Linie um einen Pneumatikantrieb handeln, der die weiter oben
erläuterten volumenmäßigen, konstruktiven und gewichtsmäßigen Vorteile bietet. Der
Hebelmechanismus 3 übernimmt in für die konstruktiven Voraussetzungen bei einem Kraftfahrzeug-Haubenschloß
der in Rede stehenden Art angepaßter, geeigneter Weise Anregungen aus einem völlig
gattungsfernen Gebiet, nämlich von Druckkugelschreibern. Durch Zusammenwirken einer
Schaltkulisse 8 mit einem entsprechenden Funktionsteil des Hebelmechanismus 3, nämlich
dem Eingriffsteil 7 des Schalthebels 6, wird ein und dieselbe Bewegung des Antriebs
in unterschiedliche Folgebewegungen für den Schließkeil 2 umgesetzt.
[0012] Hinsichtlich der konstruktiven Details gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten,
die grundsätzliche, zuvor erläuterte Lehre der Erfindung zu realisieren. Zuvor ist
dabei schon darauf hingewiesen worden, daß die in der Figur dargestellte Konstruktion
des Kraftübertragungselements 5 als eigenständiger Schwenkhebel durchaus nicht zwingend
ist. Vielmehr könnte auch eine Konstruktion verwirklicht sein, bei der das Kraftübertragungselement
eine einfache Schubstange od. dgl. ist, die in einer Langlochkulisse des Schalthebels
läuft, wobei der Schalthebel selbst dann - über diesen auch das Kraftübertragungselement
- mit dem Schließkeil gekuppelt bzw. kuppelbar wäre.
[0013] Im einzelnen gibt es nun verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten.
[0014] Zunächst könnte der Schließkeil 2 unmittelbar mit dem Kraftübertragungselement 5
bzw. dem Schalthebel 6 gekuppelt bzw. kuppelbar sein, der Schließkeil 2 könnte sich
dazu in einer bogenförmigen Führung 4 bewegen oder das Kraftübertragungselement 5
bzw. der Schalthebel 6 könnte eine der Linearbewegung des Schließkeils 2 entsprechende
Linearbewegung ausführen. Im dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist aber eine andere Lösung gewählt, nämlich die mit einem in Öffnungsrichtung federbelasteten
Mitnehmer 11, der nun seinerseits mit dem Kraftübertragungselement 5 gekuppelt bzw.
kuppelbar ist. Mit dem Mitnehmer 11 wird ein zusätzliches Element des Hebelmechanismus
3 eingeführt, das eine Umsetzung der primär linearen Bewegung des Schließkeils 2
in eine andersartige, insbesondere Schwenkbewegung der übrigen Teile des Hebelmechanismus
3 erlaubt.
[0015] Bislang ist noch nichts dazu gesagt worden, wie der Schließkeil 2 bzw. der Mitnehmer
11 in Schließstellung gehalten wird. Dies könnte grundsätzlich vom Eingriffsteil
7 des Schalthebels 6 in Verbindung mit der Schaltkulisse 8 und deren Schließhalteanschlag
10 geleistet werden. Im dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
gilt jedoch, daß dem Mitnehmer 11 eine in Einfallsrichtung federbelastete Sperrklinke
12 zugeordnet ist, die Sperrklinke 12 in Schließstellung in eine am Mitnehmer 11 angeordnete
Halterast 13 einfällt und die Sperrklinke 12 vom Schalthebel 6 bei der erneuten Bewegung
in Schließrichtung aus der Halterast 13 heraushebbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
greift die Sperrklinke 12 am Mitnehmer 11 bzw. dessen Halterast 13 an, sie könnte
auch direkt am Schließkeil 2 angreifen, wenn dort eine entsprechende Halterast vorgesehen
würde. Im übrigen weist im hier dargestellten Ausführungsbeispiel die Sperrklinke
12 einen Auslösearm 14 auf, durch den die Sperrklinke 12 aus der Halterast 13 zwecks
Freigabe des Schließkeils 2 zur Rückkehr in Öffnungsstellung unter Federkraft heraushebbar
ist. Im dargestellten Aus führungsbeispiel wird der Auslösearm 14 vom Kraftübertragungselement
5 und unter Zwischenschaltung des Schalthebels 6 betätigt, auch eine direkte Betätigung
wäre möglich.
[0016] Das dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel eines Hebelmechanismus
3 bei einem Kraftfahrzeug-Haubenschloß der in Rede stehenden Art zeichnet sich im
übrigen dadurch aus, daß die Bewegungen des Kraftübertragungselements 5, des Schalthebels
6 und ggf. des Mitnehmers 11 Bogenbewegungen sind und dazu das Kraftübertragungselement
5, der Schalthebel 6 und ggf. der Mitnehmer 11 als, vorzugsweise um ein und dieselbe
Schwenkachse 15 schenkbare Schwenkhebel ausgeführt sind.
[0017] Zuvor ist schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß der Schließkeil 2 bzw. der
Mitnehmer 11 für den Schließkeil 2 mit dem Kraftübertragungselement 5 bzw. mit dem
Schalthebel 6 gekuppelt bzw. kuppelbar ist. Während die Aussage, daß der Schließkeil
2 mit dem entsprechenden Element des Hebelmechanismus 3 gekuppelt ist, eindeutig
ist, läßt die Aussage kuppelbar auch die Möglichkeit zu, daß der Schließkeil 2 nicht
gekuppelt ist. Fig. 1 zeigt dies nun für das dargestellte Ausführungsbeispiel bei
in Öffnungsstellung befindlichem Schließkeil 2. Durch die hier gegebene Entkupplung
des Schließkeils 2 vom Kraftübertragungselement 5 ist erreicht, daß eine beispielsweise
durch Schlüsselbetätigung an der Fahrertür ausgelöste Betätigung des Antriebs bei
geöffneter Haube zwar zum Bewegen des Kraftübertragungselements 5 und des Schalthebels
6 mit Eingriffsteil 7 sowie hier auch des Mitnehmers 11 in die Schließstellung führt,
daß aber der Schließkeil 2 in diesem Fall nicht eingefahren wird. Letzteres wäre nämlich
fatal, wenn anschließend dann die Haube zugeschlagen würde, sie würde von selbst wieder
aufspringen. So jedoch folgt dann der Schließkeil 2 unter manuellem Druck dem zuvor
durchgeführten Weg des Kraftübertragungselements 5 und rastet entsprechend später
ein.
[0018] Die zuvor erläuterte Kuppelbarkeit ist im dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch
realisiert, daß zwischen dem Kraftübertragungselement 5 und dem Schließkeil 2 bzw.
dem Mitnehmer 11 eine Klinkenverbindung 16 vorgesehen ist, daß in der Öffnungsstellung
des Schließkeils 2 die Klinkenverbindung 16 nicht einge rastet ist und ggf. das Kraftübertragungselement
in Schließrichtung einen Leerhub ausführt und daß zwischen der Öffnungsstellung und
der Schließstellung eine Vorschließstellung des Schließkeils 2 vorgesehen ist und
in der Vorschließstellung die Klinkenverbindung 16 eingerastet ist. Zu der Klinkenverbindung
16 gehört außer der Klinke im dargestellten Ausführungsbeispiel ein am Mitnehmer
11 befindlicher Zapfen 17. Man erkennt in Fig. 1, daß in dieser Stellung, Öffnungsstellung
des Schließkeils 2, bei Schwenkbewegung des Kraftübertragungselements 5 im Uhrzeigersinn
die Klinke der Klinkenverbindung 16 am Zapfen 17 vorbeigleitet, während dann, wenn
der Schließkeil 2, durch manuelles Schließen der Haube, ein klein wenig in Schließrichtung
bewegt worden ist, sich also in Vorschließstellung befindet, die Klinke der Klinkenverbindung
16 den Zapfen 17 wie in Fig. 2 erkennbar hinterfaßt. Wird nun von einem Schalter am
Rahmen oder an anderer Stelle der Antrieb eingeschaltet, so wird der Schließkeil 2
vom mit ihm jetzt festgekuppelten Kraftübertragungselement 5 mitgenommen. Grundsätzlich
wäre es natürlich auch möglich, bei der weiter oben erläuterten Gestaltung des Kraftübertragungselements
beispielsweise als einfache Schubstange die Klinkenverbindung 16 mit dem Schalthebel
6 zu kombinieren.
[0019] Die Fig. 1 und 2 machen im Vergleich noch eine weitere Besonderheit des hier dargestellten
Ausführungsbeispiels eines Kraftfahrzeug-Haubenschlosses deutlich. Es ist nämlich
so, daß normalerweise verhindert werden sollte, daß der Schließkeil 2 rein manuell
aus der Öffnungsstellung in die vollständige Schließstellung gebracht werden kann.
Es soll vielmehr lediglich in beabsichtigter Weise die Vorschließstellung des Schließkeils
2 erreichbar sein, eine Weiterbewegung des Schließkeils 2 soll dann aber nur und ausschließlich
durch den Antrieb erfolgen können. Um dies zu realisieren ist hier weiter vorgesehen,
daß der Schließkeil 2 bzw. der Mitnehmer 11 in Vorschließstellung, aber bei (noch)
nicht betätigtem Antrieb durch einen Sperrhebel 18 bezüglich einer Weiterbewegung
in Schließrichtung blockiert ist und der Sperrhebel 18 erst bei Betätigung des Antriebs
freigeschwenkt wird. Dies erkennt man besonders gut in Fig. 1. Der Sperrhebel 18 ist
in an sich bekannter Weise durch eine Feder 19 in Ausschwenkrichtung federbelastet,
wird aber, wie in Fig. 1 dargestellt, durch das vom Antrieb zurückgeschwenkte Kraftübertragungselement
5 zunächst in eingeschwenkter Stellung gehalten. Durch einen geringfügigen Vorlauf
ist sichergestellt, daß der anlaufende Antrieb das Kraftübertragungselement 5 zunächst
um ein geringes Stück so in Richtung des Uhrzeigers bewegt, daß zunächst der Sperrhebel
18 freigegeben wird und aus der Bewegungsbahn des Mitnehmers 11 unter Kraft der Feder
19 herausschwenkt. Die weiter ablaufende Schwenkbewegung endet dann an der in Fig.
2 dargestellten Position.
[0020] Bislang ist die funktionsnotwendige Schaltkulisse 8 lediglich allgemein angesprochen
worden und es ist angesprochen worden, was diese Schaltkulisse 8 in Verbindung mit
dem Eingriffsteil 7 des Schalthebels 6 zu leisten hat. Vorbilder für die Gestaltung
einer solchen Schaltkulisse 8 finden sich im gattungsfernen Stand der Technik bei
der Betätigungsmechanik für Druckkugelschreiber. Es muß aber eine sachgerechte Anpassung
an die Voraussetzungen bei Kraftfahrzeug-Haubenschlössern erfolgen. Dies kann auf
verschiedene Weise geschehen und ist im dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch
geschehen, daß, wie Fig. 3 besonders deutlich zeigt, die Schaltkulisse 8 sich über
mehrere zueinander parallele Funktionsebenen des Hebelmechanismus 3 erstreckt und,
vorzugsweise, daß ein Auslösearm 14 der Sperrklinke 12 mit dem Schließhalteanschlag
10 in einer Funktionsebene liegt. Die unterschiedlichen Funktionsebenen der Schaltkulisse
8 erlauben es, auf einfache Weise das Eingriffsteil 7 des Schalthebels 6 bei einer
Bewegung in einer Funktionsebene mit bestimmten Elementen des Hebelmechanismus 3
in Eingriff zu bringen, bei einer gleichgerichteten Bewegung in der anderen Funktionsebene
aber mit anderen Elementen. Ist ein Auslösearm 14 an der Sperrklinke 12 für den Mitnehmer
11 bzw. den Schließkeil 2 vorgesehen, so ist dieser zweckmäßigerweise in der den Schließhalteanschlag
10 aufweisenden Funktionsebene angeordnet. Bei der Bewegung des Eingriffsteils 7 vom
Schließhalteanschlag 10 zurück zum Öffnungsruheanschlag 9 wird dann nämlich der Auslösearm
14 der Sperrklinke 12 betätigt, so daß diese aus der Halterast 13 herausgehoben wird.
[0021] Im Zusammenhang mit dem zuvor erläuterten Beispiel einer Schaltkulisse 8 empfiehlt
es sich, daß die Schaltkulisse 8 zur Bewegung des Eingriffsteils 7 zwischen den verschiedenen
Funktionsebenen entsprechende Führungsschrägflächen 20 aufweist.
[0022] Für die Gestaltung des Schalthebels 6 (der im übrigen ja auch funktionell Aufgaben
des Kraftübertragungselements 5 übernehmen kann) gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zunächst zeigt Fig. 1 für das dargestellte Ausführungsbeispiel ebenso wie Fig. 2,
daß der Schalthebel 6 hier außermittig an der Schwenkachse 5 angelenkt ist. Dazu ist
der Schalthebel 6 mit einem Anlenkausleger 21 versehen, der auf der Schwenkachse 15
schwenkbar gelagert ist. Das hat bewegungstechnische Vorteile insbesondere für das
Eingriffsteil 7 des Schalthebels 6. Der Schalthebel 6 könnte nun in sich gegenüber
der Schwenkachse 15 in einer noch zu erläuterten Weise beweglich sein. Das würde aber
eine möglicherweise kompliziertere Gestaltung der Schaltkulisse 8 unter Berücksichtigung
auftretender Bogenbewegungen und eine möglicherweise schwierige Konstruktion am Anlenkausleger
21 erfordern. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist deshalb vorgesehen, daß der
Schalthebel 6 im wesentlichen zweiteilig ausgeführt ist, nämlich aus einem vom Kraftübertragungselement
5 mitgenommenen, steifen Rahmen 22 und einem im Rahmen 22 relativ zum Rahmen 22 beweglich
gelagerten, das Eingriffsteil 7 aufweisenden Innenelement 23 besteht. Im einzelnen
gibt es für die zweiteilige Gestaltung des Schalthebels 6 natürlich verschiedene Möglichkeiten,
im dargestellten Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Lehre gilt jedoch, daß das
Innenelement 23 auf einer quer im Rahmen 22 angeordneten Achse 24 geiagert und um
diese Achse 24 schwenkbar ist, so daß das Eingriffsteil 7 die unterschiedlichen Funktionsebenen
der Schaltkulisse 8 erreichen kann und, vorzugsweise, auch noch durch eine Langlochverbindung
od. dgl. gegen die Achse 24 längsverschiebbar ist, so daß das Eingriffsteil 7 ggf.
an Führungsschrägflächen 20 aus der Schaltkulisse 8 herausgleiten kann. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist auf der Achse 24 eine hier nur angedeutete Schraubenfeder
25 angeordnet, die das Innenelement 23 im Rahmen 22 in eine vorbestimmte Sollstellung
hineindrückt, der entgegen das Eingriffsteil 7 am Innenelement 23 durch die Führungsschrägflächen
22 in der Schaltkulisse 8 geschwenkt werden kann. Im übrigen ist hier auch die Längsverschiebbarkeit
des Innenelements 23 gegenüber dem Rahmen 22, wiederum entgegen Federkraft, realisiert.
Dies hat den Vorteil, daß die Schaltkulisse 8 für die Rückkehrbewegung des Eingriffsteils
7 vom Schließhalteanschlag 10 zum Öffnungsruheanschlag 9 durch Ausbildung entsprechender
Führungsschrägflächen 20 keinen wei teren Kanal enthalten muß, sondern daß das Eingriffsteil
7 für diesen Weg unter Längsverschiebung des Innenelements 23 in Fig. 2 nach unten
gewissermaßen "unter" der Schaltkulisse 8 durchlaufen kann.
[0023] In den Figuren ist noch durch entsprechende Punktierung andeutungsweise zu erkennen,
daß im dargestellten Ausführungsbeispiel der Rahmen 22 des Schalthebels 6 aus einem
Hartkunststoff besteht, was bewegungstechnisch und hinsichtlich der Geräuschentwicklung
von besonderem Vorteil ist.
1. Kraftfahrzeug-Haubenschloß oder -Türschloß mit einem an der Haube, insbesondere
einem Kofferraumdeckel, (oder an einem Rahmen) in einem Gehäuse (1) angebrachten Schließkeil
(2) und mit an einem Rahmen für die Haube (oder an einer Haube bzw. einem Kofferraumdeckel)
angebrachten Schließelementen wie Drehfalle und Sperrklinke, wobei der Schließkeil
(2) gegenüber dem Gehäuse (1) und damit gegenüber der Haube aus einer ausgefahrenen
Öffnungsstellung in eine eingefahrene Schließstellung motorisch einziehbar und dazu
über einen Hebelmechanismus (3) mit einem motorischen Antrieb gekuppelt ist und wobei
das Gehäuse (1) eine Führung (4) für den Schließkeil (2) und der Hebelmechanismus
(3) ein zwischen dem Antrieb und dem Schließkeil (2) wirksames Kraftübertragungselement
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb als nur in einer Richtung - Schließrichtung - wirkender, in der Gegenrichtung
selbsttätig rückstellbarer Antrieb, insbesondere als Pneumatikantrieb mit Rückstellfeder
od. dgl., ausgeführt ist, daß das Kraftübertragungselement (5) in Schließrichtung
mit dem Schließkeil (2) mitnehmend gekuppelt bzw. kuppelbar ist und in Gegenrichtung
frei läuft, daß ein vom Kraftübertragungselement (5) in Schließrichtung mitgenommener,
in Gegenrichtung federbelasteter Schalthebel (6) vorgesehen ist, daß der Schalthebel
(6) mit einem Eingriffsteil (7) in einer Schaltkulisse (8) läuft und daß das Eingriffsteil
(7) durch eine Bewegung in Schließrichtung von einem Öffnungsruheanschlag (9) aus
an einem Schließhalteanschlag (10) zur Anlage bringbar ist und durch eine erneute
Bewegung in Schließrichtung von dem Schließhalteanschlag (10) aus wieder zurück an
den öffnungsruheanschlag (9) bringbar ist.
2. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungselement
eine Schubstange od. dgl. ist, die in einer Langlochkulisse des Schalthebels läuft
und daß der Schalthebel und über diesen auch das Kraftübertragungselement mit dem
Schließkeil gekuppelt bzw. kuppelbar ist.
3. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schließkeil (2) mit einem in Öffnungsrichtung federbelasteten Mitnehmer (11)
und der Mitnehmer (11) mit dem Kraftübertragungselement (5) gekuppelt bzw. kuppelbar
ist.
4. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mitnehmer
(11) eine in Einfallsrichtung federbelastete Sperrklinke (12) zugeordnet ist, die
Sperrklinke (12) in Schließstellung in eine am Mitnehmer (11) angeordnete Halterast
(13) einfällt und die Sperrklinke (12) vom Schalthebel (6) bei der erneuten Bewegung
in Schließrichtung aus der Halterast (13) heraushebbar ist.
5. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungen des Kraftübertragungselements (5), des Schalthebels (6) und ggf.
des Mitnehmers (11) Bogenbewegungen sind und dazu das Kraftübertragungselement (5),
der Schalthebel (6) und ggf. der Mitnehmer (11) als, vorzugsweise um ein und dieselbe
Schwenkachse (15) schwenkbare Schwenkhebel ausgeführt sind.
6. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Kraftübertragungselement (5) und dem Schließkeil (2) bzw. dem Mitnehmer
(11) eine Klinkenverbindung (16) vorgesehen ist, daß in der Öffnungsstellung des Schließkeils
(2) die Klinkenverbindung (16) nicht eingerastet ist und ggf. das Kraftübertragungselement
(5) in Schließrichtung einen Leerhub ausführt und daß zwischen der Öffnungsstellung
und der Schließstellung eine Vorschließstellung des Schließkeils (2) vorgesehen ist
und in der Vorschließstellung die Klinkenverbindung (16) eingerastet ist.
7. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließkeil (2) bzw. der Mitnehmer (11) in Öffnungsstellung bzw. in Vorschließstellung,
aber bei (noch) nicht betätigtem Antrieb durch einen Sperrhebel (18) bezüglich einer
Weiterbewegung in Schließrichtung blokkiert ist und der Sperrhebel (18) erst bei
Betätigung des Antriebs freigeschwenkt wird.
8. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltkulisse (8) sich über mehrere zueinander parallele Funktionsebenen
des Hebelmechanismus (3) erstreckt und, vorzugsweise, daß ein Auslösearm (14) der
Sperrklinke (12) mit dem Schließhalteanschlag (10) in einer Funktionsebene liegt und
daß die Schaltkulisse (8) zur Bewegung des Eingriffsteils (7), vorzugsweise, zwischen
den verschiedenen Funktionsebenen entsprechende Führungsschrägflächen (20) aufweist.
9. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalthebel (6) im wesentlichen zweiteilig ausgefiihrt ist, nämlich aus einem
vom Kraftübertragungselement (5) mitgenommenen, steifen Rahmen (22) und einem im
Rahmen (22) relativ zum Rahmen (22) beweglich gelagerten, das Eingriffsteil (7) aufweisenden
Innenelement (23) besteht.
10. Kraftfahrzeug-Haubenschloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenelement
(23) auf einer quer im Rahmen (22) angeordneten Achse (24) gelagert und um diese Achse
(24) schwenkbar ist, so daß das Eingriffsteil (7) die unterschiedlichen Funktionsebenen
der Schaltkulisse (8) erreichen kann und, vorzugsweise, auch noch durch eine Langlochverbindung
od. dgl. gegen die Achse (24) längs verschiebbar ist, so daß das Eingriffsteil (7)
ggf. an Führungsschrägflächen (20) aus der Schaltkulisse (8) herausgleiten kann.