[0001] Die Erfindung betrifft eine Zeitanzeige gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine solche Zeitanzeige ist aus dem US-PS 3 881 310 als durch ein niederfrequentes
Wechselstromnetz, insbesondere das Stromversorgungs-Hausnetz, drahtlos synchronisierbare
Uhr bekannt, bei dem die Wechselstromfrequenz heraufgesetzt und als Wechselfeld an
einen Empfänger übertragen wird, der eine entsprechende Impulsfolge zur Fortschaltung
der Zeitanzeige liefert. Wenn diese Fortschalt-Impulsfolge einmal ausfallen oder
von einer vorgegebenen Nenn-Pulsfolgefrequenz zu stark abweichen sollte, wird die
Anzeige-Fortschaltung auf einen internen Impulsgenerator umgeschaltet. Die damit,
aufgrund fehlerhafter Fortschaltfrequenz der drahtlos übermittelten Impulse, aufgetretene
Fehlanzeige kann dadurch allerdings weder ihrer Größe nach festgestellt noch korrigiert
werden.
[0003] Eine momentane Fehlweisung der Zeitanzeige (bedingt etwa durch apparative Störungen
oder infolge eines gerade zurückliegenden Sommerzeit-Winterzeit-Wechsels) kann nur
im Vergleich zu einer absoluten Zeitinformation ermittelt und korrigiert werden, wie
sie etwa vom Langwellensender DCF 77 als codierte Information über die aktuelle Stunde
und Minute im aktuellen Datum geliefert wird, wobei eine Sekundeninformation aus der
Periodizität der Trägerfrequenz-Amplitudenmodulation, zur binären Codierung der absoluten
Zeitinformation, ableitbar ist; wie im einzelnen etwa in der US-PS 4 650 344 für eine
sogenannte autonome Funkuhr näher beschrieben. Dort ist auch auf die Problematik eingegangen,
die daher rührt, daß am Aufstellungsort einer solchen Funkuhr nicht notwendigerweise
ausreichende Langwellen-Empfangsmöglichkeiten gegeben sind. Das ist insbesondere
dann der Fall, wenn die funkkorrigierbare Zeitanzeige in innenliegenden oder tiefliegenden
Installationsräumen von Stahlbetonbauten betrieben werden soll, wie etwa im Falle
der hier bevorzugt in Betracht gezogenen Ausgestaltung als Schaltuhr, die etwa im
Bereiche der Hauseinspeisung und Energieverteilung zur tarifabhängigen Laststeuerung
oder in einem Heizungskeller zur tageszeitabhängigen Warmwasserversorgung installiert
werden soll. Dabei kann es sich um eine elektromechanische oder um eine elektronische
Schaltuhr handeln, vgl. etwa die Darstellung in DE-PS 35 41 651 bzw. in FUNKSCHAU
2/1982, Seite 112.
[0004] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Zeitanzeige (die im Rahmen vorliegender Beschreibung apparativ, also nicht als Darstellform,
zu verstehen ist) gattungsgemäßer Art derart auszugestalten, daß sie auch an einem
für den Empfang von Zeitsendern ungünstigen Orte betrieben und dabei dennoch beispielsweise
periodisch nach Maßgabe der über Funk übermittelbaren absoluten Zeitinformationen
geprüft und erforderlichenfalls korrigiert werden kann.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die gattungsgemäße
Zeitanzeige gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 ausgelegt ist.
[0006] Nach dieser Lösung empfängt eine mit der Zeitanzeige, und gegebenenfalls einer daraus
steuerbaren Lastkreis-Schaltstrecke, ausgestattete Auswerteschaltung nicht unmittelbar
die, im Regelfalle langwellen-amplitudenmodulierte, absolute Zeitinformation des
unter Umständen sehr weit entfernten Zeitsenders; sondern ihr Anzeige-Empfänger wird
über eine lokale Übermittlungsstrecke mit einer frequenzumgesetzten absoluten Zeitinformation
gespeist, die von einem lokalen Umsetzer-Empfänger mit Frequenzwandler über das Hausnetz
oder über eine Kurzwellen-Funkstrecke an den Anzeige-Empfänger übermittelt wird. Es
braucht also lediglich ein Umsetzer-Empfänger mit einer Langwellenantenne in einer
funktechnisch geeigneten Position, etwa unter dem Dach eines Gebäudes, angeordnet
zu werden, um von dort aus, und zwar bevorzugt, über das Energieversorgungsnetz des
Gebäudes, die trägerfrequenz-umgesetzte absolute Zeitinformation an beliebige Auswertepunkte
- auch in funktechnisch unzugänglichen Räumen - zu übermitteln. Dabei kann jeweils
eine abgestimmte Koppelstufe zwischen dem Hausnetz und dem Umsetz-Empfänger bzw. zwischen
dem Hausnetz und den Anzeigeempfängern so ausgestaltet sein, daß sie unmittelbar in
den Netzanschluß zum Betrieb des Umsetz-Empfängers bzw. zum Betrieb der Zeitschaltuhren
integrierbar ist. Wenn dagegen eine Übertragung der absoluten Zeitinformation über
einen Kurzwellen-Kanal erfolgt, können auch mit entsprechenden Antennen ausgestattete
Auswerteschaltungen außerhalb des Gebäudes, wo dessen Energieversorgungsnetz nicht
verfügbar ist, mit den absoluten Zeitinformationen versorgt werden.
[0007] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung
der Darlegungen in der Zusammenfassung, aus nachstehender Beschreibung zweier in
der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert skizzierte
bevorzugte Realisierungsbeispiele zur erfindungsgemäßen Lösung. Es zeigt:
Fig. 1 in symbolischer Darstellung eine Haus-Verteilung einer absoluten Zeitinformation
aus einem zentralen Umsetzer-Empfänger und
Fig. 2 im vereinfachten Blockschaltbild das Zusammenwirken des universellen zentralen
Umsetzer-Empfängers mit unterschiedlichen Auswertestationen.
[0008] Das in der Zeichnung skizzierte Uhrensystem weist einen in einem Gebäude 11 an einem
Ort mit guten Funkempfangsgegebenheiten, etwa unter dem Dachstuhl, installierten Umsetzer
12 für eine absolute codierte Zeitinformation 13 auf. In ihm ist ein fest auf einen
Zeitsender abgestimmter Empfänger 14 mit einer (beispielsweise einer Ferrit-) Langwellenantenne
15 ausgestattet, die vorzugsweise eine angenäherte Rundum-Empfangscharakteristik aufweist,
um sie nicht gesondert nach den relativen Sender-Standort ausrichten zu müssen; wie
etwa in der EP-OS 242 717 näher beschrieben. Dieser Umsetzer-Empfänger 14 ist nun
aber ständig auf Empfang, oder jedenfalls periodisch über wesentlich längere Zeitspannen,
als von ihm versorgte Anzeige-Empfänger 20 (vgl- unten).
[0009] Dem Umsetzer-Empfänger 14 ist, gegebenenfalls über Verstärker, wenigstens ein Frequenzwandler
16 nachgeschaltet, um für die lokale Übermittlung der empfangenen codierten Zeitinformation
13 diese in einen anderen und vorzugsweise höheren Frequenzbereich umzusetzen; wobei
zur Vermeidung von Interferenzen die lokale Übermittlungsfrequenz F kein ganzzahliges
Vielfaches der Trägerfrequenz f des Zeitsenders ist. Als lokale Übermittlungsstrecke
17 dient je nach der gewählten Übermittlungsfrequenz F vorzugsweise das ohnehin im
Gebäude 11 vorhandene Starkstrom-Versorgungsnetz 17.1; oder statt dessen bzw. parallel
dazu ist ein Frequenzwandler 16 zum Speisen einer lokalen Sendeantenne 18 vorgesehen,
so daß die Übermittlungsstrecke 17 eine Funkstrecke 17.2 in einem für derartige lokale
Dienste freigegebenen Frequenzband unterhalb der UKW-Rundfunkfrequenzen ist.
[0010] Die Übermittlungsstrecke 17 führt also - auf einem höherfrequenten Träger - die gleiche
amplitudenmodulierte Zeitinformation 13, wie sie über die Langwellen-Antenne 15 empfangen
wird. Diese trägerfrequenzgewandelte Zeitinformation 13 wird in Auswertestationen
19 jeweils durch einen, nach Maßgabe der gewählten Übermittlungsstrecke 17 fest auf
die Übermittlungs-Trägerfrequenz von beispielsweise 120 kHz bzw. 40,7 MHz abgestimmten,
Anzeige-Empfänger 20 zur Steuerung einer Auswerteschaltung 21 aufgenommen.
[0011] In dieser liefert ein Demodulator 22 die aktuell empfangene Zeitinformation 13 auf
einen Vergleicher 23, der andererseits mit der momentanen Anzeigeinformation 24 nach
Maßgabe der Momentanstellung der Zeitanzeige 25 (wie Zeigern vor der Minuterie eines
Zifferblattes) gespeist wird. Wenn die Zeitanzeige 25 eine Fehlweisung gegenüber
der funkempfangenen absoluten Zeitinformation aufweist, wird über ein Gatter 26 die
Zeitanzeige 25 so lange weitergeschaltet, bis die Anzeigeinformation 24 mit der aktuellen
absoluten Zeitinformation 13 übereinstimmt und der Vergleicher 23 bzw. der Empfänger-Demodulator
20-22 wieder bis zum nächsten schaltungstechnisch vorgegebenen Überprüfungs-Zeitpunkt
außer Funktion gesetzt wird; wie in der US-PS 4 645 357 näher beschrieben. Der zeithaltende
Betrieb der Zeitanzeige 25 erfolgt aus einer zeithaltenden Schaltung 27, vorzugsweise
einer quarzstabilisierten Schwingschaltung, die Fortschaltimpulse 28 an ein Schaltwerk
29 liefert. Bei diesem handelt es sich im Falle einer elektromechanischen Zeitanzeige
25 (etwa mit Fallklappen, Ziffernwalzen oder umlaufenden Zeigern) um ein Schrittschaltwerk
oder einen Synchronmotor, dagegen im Falle einer optronischen Zeitanzeige 25 um eine
Display-Segmentsteuerung.
[0012] Bei der Auswerteschaltung 21 mit Zeitanzeige 25 kann es sich einfach um eine (Anzeige-)Uhr
handeln, wie in Fig. 1 im Erdgeschoß rechts und im ersten Obergeschoß links durch
das Uhrensymbol veranschaulicht. Bevorzugt handelt es sich jedoch um eine Schalt-Uhr,
deren Schaltzeitpunkte in als solcher bekannter Weise über eine manuelle Steuerungseingabe
30 vorwählbar sind. Wenn die aktuelle Stellung der Zeitanzeige 25 einem vorgewählten
Zeitpunkt entspricht, wird eine Schaltstrecke 31, etwa ein Starkstrom-Schütz, für
den Betrieb einer aus dem Netz 32 gespeisten Last 33 geöffnet bzw. geschlossen.
[0013] Wie der zentrale lokale Umsetzer 12 werden vorzugsweise auch die Auswertestationen
19 aus dem Netz 32 betrieben, das als lokale Übermittlungsstrecke 17 für die trägerumgesetzten
Zeitinformationen 13 dient. Der Ein- und Auskopplung dieser Informationen 13 dient
jeweils eine Koppelstufe 34 mit einem auf die Trägerfrequenz F hinter dem Frequenzwandler
16 abgestimmten Schwingkreis 35, der transformatorisch an eine Induktivität 36 am
Ausgang des Frequenzwandlers 16 bzw. am Eingang des Steuerempfängers 20 gekoppelt
ist.
[0014] An Installationsorten für die Auswertestationen 19 (seien sie nun lediglich als einfache
Zeitanzeigen 25 oder aber als Schaltuhren, also mit zeitgesteuerten Schaltstrecken
31 eingesetzt), an denen das Starkstrom-Versorgungsnetz 32 des Gebäudes 11 nicht oder
nicht störungsfrei verfügbar ist, dient bei Ausstattung des Umsetzers 12 mit Sendeantenne
18 eine Funkstrecke 17.2 der Übertragung an, etwa aus Batterien 37 betriebene, autark
einsetzbare Auswertestationen 19, die jeweils mit einer Kurzwellen-Empfangsantenne
38 ausgestattet sind, wie im Beispielsfalle einer batteriebetriebenen Außenbeleuchtung
in Fig. 1 rechts skizziert.
[0015] In Fig. 2 oben links ist berücksichtigt, daß es apparativ ohne weiteres möglich ist,
die Koppelstufe 34 zum bzw. vom Energieversorungs-Hausnetz 32 in einen Netzstecker
39 zur Betriebsspeisung des Umsetzer-Empfängers 14 bzw. der an dieses Hausnetz 32
angeschlossenen Anzeige-Empfänger 20 zu integrieren.
[0016] Wenn die lokale Übermittlungsstrecke gestört ist, kann der Anzeige-Empfänger 20
zwar die absolute Zeitinformation 13 nicht aufnehmen. Da solche lokalen Störungen
aber regelmäßig nur von vorübergehender Natur sind, wird dann der Empfänger 20 wieder
abgeschaltet und die Zeitanzeige 25 weiterhin autark aus der eigenen zeithaltenden
Schaltung 27 betrieben, bis die periodische Empfänger-Einschaltung wieder einmal
verwertbare Informationen 13 für eine gegebenenfalls erforderliche Anzeige-Korrektur
erbringt.
1. Fernsynchronisierbare Zeitanzeige (25), insbesondere mit Schaltuhren-Schaltstrecke
(31) für die Steuerung einer Last (33),
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einem Anzeigeempfänger (20) für trägerfrequenzumgesetzte, über lokale
Übermittlungsstrecken (17) aufnehmbare absolute codierte Zeitinformationen (13) zur
Korrektur der in einer Auswertestation (19) autonom betriebenen Zeitanzeige (25) ausgestattet
ist.
2. Zeitanzeige nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auswertestation (19) eine Koppelstufe (34) zum induktiven Anschluß des Anzeige-Empfängers
(20) an ein lokales Wechselstrom-Netz (32) vorgeschaltet ist.
3. Zeitanzeige nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppelstufe (34) einen auf die lokale Übermittlungsfrequenz (F) abgestimmten
Schwingkreis (35) mit transformatorischer Kopplung aufweist.
4. Zeitanzeige nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswertestation (19) mit einer Kurzwellen-Empfangsantenne (38) für die trägerfrequenzumgesetzte
absolute Zeitinformation (13) ausgestattet ist.
5. Zeitanzeige nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lokale Übermittlungsstrecke (17) aus einem Umsetzer (12) mit einem Empfänger
(14) für die Trägerfrequenz (f) einer absoluten Zeitinformation (13) gespeist ist,
dem wenigstens ein Frequenzwandler (16) für die Einspeisung der frequenzumgesetzten
codierten Zeitinformation (13) in die lokale Übermittlungsstrecke (17) nachgeschaltet
ist.
6. Zeitanzeige nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einer Umsetzer-Koppelstufe (34) und Anzeige-Koppelstufen (34) als lokale
Übermittlungsstrecke (17) für die erhöhte Trägerfrequenz (F) der absoluten Zeitinformationen
(13) ein Last-Versorgungsnetz (17.1,32) vorgesehen ist.
7. Zeitanzeige nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppelstufen (34) mit Netzsteckern (39) vereinigt sind.