[0001] Die Erfindung betrifft einen Haushalt-Wäschetrockner mit einer horizontal drehbar
gelagerten Wäschetrommel und einem Antriebsmotor, der zugleich die Wäschetrommel
und einen Ventilator, der zum Transport von an einem Heizkörper vorbeiströmender
Luft durch die Wäschetrommel dient, reversierend antreibt und mit einem Programmablauf
in mindestens 4 Phasen, nämlich einer Aufheizphase, einer Feuchtigkeits-Austriebsphase,
einer Nachtrockenphase und einer Abkühlphase, wobei während der Nachtrockenphase die
jeweilige Dauer der Antriebsphasen, in denen der Ventilator mit bestimmungsgemäßer
Drehrichtung (Vorzugsrichtung) läuft, länger ist als die jeweilige Dauer der Antriebsphasen
mit gegenläufiger Ventilator-Drehrichtung (Gegenrichtung).
[0002] Ein derartiger Wäschetrockner ist aus der europäischen Patentanmeldung 328 250 bekannt.
Um zu vermeiden, daß bei einem derartigen bekannten Wäschetrockner die in Gegenrichtung
sehr viel höher aufgeheizte Trocknungsluft die Wäsche schädigen kann, wird darin festgelegt,
daß das Verhältnis der Antriebszeiten in Vorzugsrichtung und in Gegenrichtung größer
als 2:1, 4:1 oder 8:1 sein soll. Eine derartige Arbeits weise trägt zwar zur Wäscheschonung
bei, ist jedoch an sich nur nötig, sobald die Wäsche annähernd oder vollständig trocken
ist. Eine solche Betriebsweise kann jedoch auch bei abgeschalteter Heizung in der
Abkühlphase zu einer Beschleunigung des Trockenprogramms führen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem eingangs genannten Haushalt-Wäschetrockner
den Aufwand an Heizenergie gegenüber dem Stand der Technik weiter zu verringern und
die zum Trocknen aufzuwendende Zeit weiter zu verkürzen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß während der Aufheizphase die
Dauer der Vorzugsrichtung im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung ein Verhältnis
von etwa 1:10 bis etwa 1:50 aufweist. Durch die wesentliche Verlängerung der Einschaltdauer
der Gegenrichtung im Vergleich zur Einschaltdauer der Vorzugsrichtung, kann das Temperaturniveau
der Trocknungsluft während der Aufheizphase sehr hoch gehalten werden, ohne daß die
mit einer erheblichen Menge von Wasser belastete Wäsche Schaden nehmen kann. Einerseits
kann das in der Wäsche verbliebene Wasser keine höhere Temperatur als 100°C annehmen
und außerdem wird durch die bei weit niedrigeren Temperaturen bereits einsetzende
Verdampfungwärme-Entnahme die Temperatur an der Wäsche erheblich unter 100°C gehalten.
Das höhere Temperaturniveau während der Aufheizphase läßt jedoch Wäsche und Trocknungssystem
in erheblich kürzerer Zeit auf das für die Feuchtigkeits-Aust riebsphase erforderliche
Temperaturniveau gelangen, so daß diese Aufheizphase wesentlich kürzer wird als beim
Stand der Technik. Hierdurch kann das gesamte Trocknungsprogramm erheblich verkürzt
werden.
[0005] Eine abermalige Verkürzung des Trocknugnsprogramms ergibt sich durch eine vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung, bei der während der Abkühlphase die Dauer der Vorzugsrichtung
im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung ein Verhältnis von etwa 10:1 bis etwa 50:1
aufweist. Während der Abkühlphase ist die Heizung nicht eingeschaltet; es wird nur
kühle Luft durch die Wäsche geblasen. Um einerseits das Trommel-Reversieren aufrecht
zu erhalten, damit die Wäsche weiterhin nicht verknäult, andererseits aber die Abkühlphase
zu beschleunigen, ist es von besonderem Vorteil, das Gebläse in der Vorzugsrichtung
länger laufen zu lassen als in der Gegenrichtung.
[0006] Desgleichen ist ein solcher Betrieb, wie an sich aus dem Stand der Technik bekannt,
während der Nachtrockenphase von Vorteil. Hierfür hat sich als besonders vorteilhaft
ein Verhältnis von etwa 5:1 bis etwa 50:1 für die Dauer der Vorzugsrichtung im Vergleich
zur Dauer der Gegenrichtung herausgestellt.
[0007] Demgegenüber kann der Trocknungsprozeß noch optimaler an die während der Trocknung
in der Feuchtigkeits-Austriebsphase allmählich absinkende Restfeuchtigkeit in der
Wäsche angepaßt werden. Hierzu kann gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung
ein Verhältnis von etwa 1:5 bis etwa 5:1 für die Dauer der Vorzugsrichtung im Vergleich
zur Dauer der Gegenrichtung eingestellt werden. Die Auswahl eines Verhältnisses zwischen
den angegebenen Verhältnis-Grenzen kann beispielsweise durch die zu trocknende Wäscheart
bestimmt werden. Diese Angabe wird ja beim Einstellen eines Trocknungsprogramms durch
Betätigung dafür vorgesehener Handhaben von der Bedienungsperson gemacht. Beispielsweise
kann beim Trocknen von Baumwollwäsche, die erheblich höher temperaturbelastbar ist,
ein Verhältnis von etwa 1:5 gewählt werden, während zum Trocknen nicht so hoch temperaturbelastbarer
Wäsche (z.B. Synthetics) ein Verhältnis von etwa 5:1 gewählt werden kann, bei dem
durch längere Einschaltdauer der Vorzugsrichtung im Vergleich zur Gegenrichtung das
allgemeine Temperaturniveau niedriger ist. In gleicher Weise können Verhältnis-Wahlen
getroffen werden in Abhängigkeit vom Betrag der Anfangs-Restfeuchte in der Wäsche,
d.h. von der Drehzahl, mit der die Wäsche zuvor geschleudert worden ist.
[0008] In besonders vorteilhafter Weise ist die Erfindung dadurch noch weiterzubilden, daß
das Verhältnis im Laufe der Feuchtigkeits-Austriebsphase gleitend oder stufenweise
von etwa 1:5 nach etwa 5:1 veränderbar ist. Da die Restfeuchtigkeit im Wäscheposten
im Verlaufe der Feuchtigkeits-Austriebsphase abnimmt, kann zur Vergleichmäßigung
des in der Wäsche vorhandenen Temperaturniveaus das Einschaltdauer-Verhältnis von
anfangs beispielsweise 1:5 nach etwa 5:1 gegen Ende der Feuchtigkeits-Austriebsphase
verändert werden.
[0009] Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung
nachstehend erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Innenansicht eines Wäschetrockners und
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Gebläses mit spiralförmigem Gehäuse.
[0010] Der in Fig. 1 dargestellt Wäschetrockner hat eine Wäschetrommel 1, die um eine horizontale
Achse drehbar gelagert ist. Ihre vordere Trommelöffnung mündet in ein feststehendes
Bullauge 2, das an seiner Unterseite eine mit einem Sieb abgedeckte Öffnung zu einem
Abluftkanal 3 aufweist, der axial zu einem Gebläserad 4 in das Spiralgehäuse 5 mündet.
Das Gebläserad wird von einem Elektromotor 6 angetrieben, auf dessen Ankerwelle sich
außer dem Gebläserad 4 auch ein Antriebsritzel befindet, das von einem Riemen 7 teilweise
umschlungen wird, der über den Mantel der Wäschetrommel 1 gespannt ist. Die aus der
Wäschetrommel abgesaugte Trocknungsluft wird einem Kanalsystem 8 zugeführt, das beispielsweise
einen nicht dargestellten Kondensator enthalten kann, um die Feuchtigkeit aus der
Abluft auszukondensieren. Im Falle eines Ablufttrockners kann dieses Kanalsystem 8
nicht dargestellte Öffnungen zum Abblasen der Abluft und Ansaugen der Frischluft
enthalten. Im Zuluftkanal 9 ist eine Heizeinrichtung 10 angeordnet, die von der Zuluft
umströmt wird. Die erwärmte Zuluft gelangt schließlich durch das rückseitige Trommelboden-Sieb
11 in die Wäschetrommel 1 zurück.
[0011] Damit der in der Wäschetrommel liegende und zu trocknende Wäscheposten während des
Trocknungsprozesses nicht zu einem Knäuel zusammengewickelt wird, hat sich die reversierende
Betriebsart der Wäschetrommel als vorteilhaft erwiesen. Im allgemeinen wird das Reversierverhältnis,
das ist die Einschaltdauer des Antriebsmotors 6 in Rechtslauf-Richtung der Trommel
zur Einschaltdauer in Linkslauf-Richtung, auf 1:1 eingestellt.
[0012] In allen Betriebsphasen des Trocknungsprozesses wird die Trommel auf diese Art bewegt.
Die erste Betriebsphase ist die sogenannte Aufheizphase und dient zum Einstellen
des sogenannten statischen Zustandes mit einem Temperaturniveau, bei dem die zugeführte
Heiz-Wärmemenge durch die bei Verdunstung der Wäschefeuchtigkeit aufgenommene Verdunstungs-Wärmemenge
aufgewogen wird. Dieser statische Zustand wird in der anschließenden Feuchtigkeits-Austriebsphase
eingehalten. Von einem gewissen Betrag der absinkenden Restfeuchte an wird diese
aufgenommene Verdunstungs-Wärmemenge so gering, daß das Temperaturniveau in der Wäsche
sehr schnell ansteigt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Nachtrockenphase, die im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet ist, daß durch Verminderung der zugeführten Wärmemenge das
in der Feuchtigkeits-Austriebsphase gehaltene Temperaturniveau im wesentlichen beibehalten
wird. In dieser Nachtrockenphase, die im allgemeinen zeitlich gesteuert ist, kann
je nach ihrer Dauer die Restfeuchtigkeit in der Wäsche noch auf einen gewünschten
Wert gesenkt werden. Am Ende dieser Nachtrockenphase schließt sich die Abkühlphase
an, bei der die Trocknungsluft ohne Aufheizung weiterhin durch die Wäsche geblasen
wird. Hierdurch kühlt sich die stetig bewegte Wäsche knitterfrei ab. Dies vermeidet
andererseits auch unangenehme Berührungen der Hände der Bedienungsperson mit der
heißen Wäsche.
[0013] Ein Gebläse für die Trocknungsluft ist im allgemeinen ein sogenanntes Radialgebläse,
wie in Fig. 2 dargestellt. Darin hat das Gebläserad 4 eine Reihe von wenigstens annähernd
radial stehenden Luftschaufeln, welche die zentral auf das Gebläserad treffende Luft
zentrifugal abschleudert. Der am Umfang des Gebläserades 4 sich aufbauende Druck fließt
über das sich in Drehrichtung des Gebläserades (Vorzugsrichtung VR) sich allmählich
spiralförmig erweiternde Gebläsegehäuse 5 in Pfeilrichtung VS ab. Sofern sich das
Gebläserad 4 in Gegenrichtung GR dreht, entsteht zwar ebenfalls eine Luftströmung
GS, die jedoch wegen der in dieser Drehrichtung ungünstigen Formung des Gebläsegehäuses
5 erheblich kleiner ist als die Vorzugsrichtungs-Strömung VS. Dies ist auch anhand
der unterschiedlich langen Pfeile VS und GS deutlich gemacht.
[0014] Gemäß der Erfindung wird nun während der Aufheizphase das Verhältnis der Einschaltdauer
der Vorzugsrichtung VR im Vergleich zur Einschaltdauer der Gegenrichtung GR auf etwa
1:10 bis etwa 1:50 eingestellt. Hierdurch wird - wie oben bereits erläutert - ein
höheres Temperaturniveau der zufließenden Trocknungsluft während der Aufheizphase
erreicht, wodurch sich sowohl die feuchtigkeitsbelastete Wäsche als auch das gesamte
Trocknungssystem erheblich schneller aufheizt als bei einem Reversierverhältnis von
etwa 1:1 gemäß dem bisher üblichen Vorgehen. Sofern der aus der EP-A-328 250 beschriebenen
Prozeßablauf angewendet wird, bei dem die Dauer der Vorzugsrichtung im Vergleich zur
Dauer der Gegenrichtung ein Verhältnis von mindestens 2:1 aufweist, wird die Aufheizphase
gegenüber der bisherigen Praxis sogar verlängert.
[0015] Von besonderem Vorteil im Hinblick auf die Verkürzung der gesamten Prozeßdauer ist
außerdem ein Verhältnis der Einschaltdauer der Vorzugsrichtung im Vergleich zur Gegenrichtung
von etwa 10:1 bis etwa 50:1 während der Abkühlphase. Hierdurch kann der kühlende Luftdurchsatz
durch die Wäschetrommel gegenüber dem aus der EP-A-328 250 bekannten Wäschetrockner
erheblich gesteigert werden, ohne daß die Wäsche hierdurch Schaden nehmen oder auch
nur beim verkürzten Reversieren verknäulen würde.
[0016] Während der Nachtrockenphase hat sich ein Reversierverhältnis von 5:1 bis etwa 50:1
als günstig erwiesen, wobei die Einstellung des Verhältnisses auch wiederum von der
Art des Wäschepostens abhängig sein kann; bei Baumwollwäsche näher an 5:1, bei Synthetik-Wäsche
näher bei 50:1.
[0017] Von besonders großem Vorteil ist eine Anpassung des Reversier-Verhältnisses während
der Feuchtigkeits-Austriebsphase an den Fortschritt des Trocknungsprozesses. Bei anfänglich
hoher Restfeuchtigkeit kann das Temperaturniveau der zufließenden Trocknungsluft verhältnismäßig
hoch sein, so daß sich ein Reversier-Verhältnis von etwa 1:5 als günstig erweisen
kann. Im Verlaufe des Trocknungs-Fortschritts kann dieses Verhältnis langsam gegen
1:1 verändert werden bzw. über 1:1 hinaus nach etwa 5:1 gegen Ende der Feuchtigkeits-Austriebsphase,
an dem die erreichte Restfeuchtigkeit nur noch verhältnismäßig gering (z.B. 20 %)
ist.
[0018] Die Einstellung des Reversier-Verhältnisses zwischen etwa 1:5 und etwa 5:1 kann allein
oder zusätzlich vom zu bearbeitenden Wäscheposten abhängig gemacht werden. Dies betrifft
sowohl die Menge der zu trocknenden Wäsche als auch deren Gewebeart. Bei einer großen
Menge mit entsprechend großer Menge an Feuchtigkeit kann das Reversierverhältnis näher
bei 1:5 liegen als bei einer geringeren Wäschemenge mit einer geringeren Feuchtigkeitsmenge.
Entsprechend kann das Reversier-Verhältnis bei 1:5 liegen, wenn der zu bearbeitende
Wäscheposten aus einer temperaturfesten Naturfaser besteht, z.B. Baumwolle oder Leinen.
Demgegenüber ist eher ein Reversier-Verhältnis gegen 5:1 einzustellen, wenn sich der
zu bearbeitende Wäscheposten aus temperaturempfindlicher Wäsche zusammensetzt, z.B.
bestimmte Kunstfasern.
1. Haushalt-Wäschetrockner mit einer horizontal drehbar gelagerten Wäschetrommel
und einem Antriebsmotor, der zugleich die Wäschetrommel und einen Ventilator, der
zum Transport von an einem Heizkörper vorbeiströmender Luft durch die Wäschetrommel
dient, reversierend antreibt und mit einem Programmablauf mindestens vier Phasen,
nämlich einer Aufheizphase, einer Feuchtigkeits-Austriebsphase, einer Nachtrockenphase
und einer Abkühlphase, wobei während der Nachtrockenphase die jeweilige Dauer der
Antriebsphasen, in denen der Ventilator mit bestimmungsgemäßer Drehrichtung (Vorzugsrichtung)
läuft, länger ist als die jeweilige Dauer der Antriebsphasen mit gegenläufiger Ventilator-Drehrichtung
(Gegenrichtung), dadurch gekennzeichnet, daß während der Aufheizphase die Dauer der Vorzugsrichtung (VR) im Vergleich zur
Dauer der Gegenrichtung (GR) ein Verhältnis von etwa 1:10 bis etwa 1:50 aufweist.
2. Haushalt-Wäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der
Abkühlphase die Dauer der Vorzugsrichtung (VR) im Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung
(GR) ein Verhältnis von etwa 10:1 bis etwa 50:1 aufweist.
3. Haushalt-Wäschetrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Nachtrockenphase die Dauer der Vorzugsrichtung (VR) im Vergleich zur Dauer der
Gegenrichtung (GR) ein Verhältnis von etwa 5:1 bis etwa 50:1 aufweist.
4. Haushalt-Wäschetrockner nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Feuchtigkeits-Austriebsphase die Dauer der Vorzugsrichtung (VR) im
Vergleich zur Dauer der Gegenrichtung (GR) ein Verhältnis von etwa 1:5 bis etwa 5:1
aufweist.
5. Haushalt-Wäschetrockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
im Laufe der Feuchtigkeits-Austriebsphase gleitend oder stufenweise von etwa 1:5
nach etwa 5:1 veränderbar ist.