[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungsanordnung für eine, insbesondere schwellenlose,
Tür der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
[0002] Bei derartigen Dichtungsanordnungen ist notwendigerweise ein Luftspalt zwischen
dem auf- und abbewegbaren Dichtungskörper und der den Dichtungskörper führenden Führungsschiene
über die gesamte Länge der Dichtungsanordnung vorhanden. Der Dichtungskörper besteht
meist aus einem Dichtungsträger aus Profilmaterial und einer daran befestigten elastischen
Dichtungsleiste, die auf dem Boden zur Anlage kommt. Üblicherweise befinden sich derartige
Luftspalte an beiden Seiten des Dichtungskörpers. Am Fußboden befindlicher Staub und
Schmutz würde in Verbindung mit dem beim Bewegen der Tür unter der Türblattunterkante
entstehenden Luftzug schnell zu einer unzuträglichen Verschmutzung der Betätigungsvorrichtung
zum Heben und Senken des Dichtungskörpers führen. Dies würde die erforderliche Leichtgängigkeit
des Dichtungskörpers nach kurzer Gebrauchszeit zunichte machen - umso mehr, als in
den Luftspalt eintretende Nässe zur frühzeitigen Korrosion metallischer Bauteile führt.
[0003] Bei einer gattungsgemäßen Dichtungsanordnung, wie sie u. a. in der US Lit. : Progressive
Architecture 2:77, S. 46" Sound investment: Zero's new door bottoms" und der DE-A2-32
37 524 beschrieben ist, werden diese Luftspalte von langgestreckten Schabe- oder
Gleit-Leisten verschlossen, welche an dem Dichtungskörper festgelegt sind und mit
diesem auf und abbewegt werden. Dabei erstreckt sich der den Luftspalt verschließende
Teil der Schabe- oder Gleit-Leiste mit einer sehr großen Neigung, wie bei der US Lit.
, oder mit einer sehr geringfügigen Neigung gegenüber der Vertikalrichtung. Gemäß
der DE-A2-32 37 524 erstreckt sich die Schabe- oder Gleit-Leiste über etwa zwei Drittel
der Höhe des Dichtungskörpers von der oberen Kante des Dichtungskörpers nach unten
und außen, wobei die als Dichtungslippe ausgestaltete freie Kante der Schabe- oder
Gleit-Leiste an der Innenseite der vertikalen Schenkel der im Querschnitt U-förmigen
Führungsschiene mit einem sehr spitzen Winkel anliegt. Diese Anordnung hat u. a.
den Nachteil relativ großer Reibungskräfte zwischen der Dichtungsleiste und der Führungsschiene,
so daß die Leichtgängigkeit des Dichtungskörpers unzuträglich behindert wird. Diese
Reibung führt auch zu einem schnellen Verschleiß der Dichtungslippe. Insbesondere
aber besteht bei der bekannten Ausführungsform ein sehr tiefer, schmaler Spalt zwischen
der Außenseite des Dichtungskörpers und der Innenseite der Dichtlippe. Der Spalt kann
von Schmutz ausgefüllt werden, wodurch die Beweglichkeit der Dichtlippe aufgehoben
und die Reibung erhöht werden. Demgegenüber besteht bei der US Lit. der Nachteil
der Gleitleiste u. a. darin, daß sie bei Wechsel der Bewegungsrichtung umklappen muß
und dieses Umklappen energiezehrend ist.
[0004] Um eine besonders gute Leichtgängigkeit des Dichtungskörpers bei bestmöglicher Verschleißarmut
zu realisieren, ist vorgeschlagen (EP-B1 138 771 und DE-C2-30 12 660) und mit Erfolg
praktisch angewendet worden, daß die Luftspalte durch im Querschnitt U- bzw. C-förmige
Banddichtungen aus elastischem Material, sogenannte Rolldichtungen, verschlossen
werden, wobei der eine nach unten weisende Bandschenkel am Führungsprofil und der
andere nach unten weisende Bandschenkel am Dichtungskörper befestigt sind. Dadurch
findet bei der Höhenverstellung des Dichtungskörpers ein Abrollen des elastischen
Bandes im Bereich des U-Joches statt. Diese wegen des Fehlens einer Dichtungslippe
nicht gattungsgemäße Dichtungsanordnung hat aber den Nachteil, wegen der beiden neben
dem Dichtungskörper befindlichen im Querschnitt U-förmigen Banddichtungen in Breitenrichtung
relativ viel Platz zu beanspruchen. Das Rückstellvermögen derart getrennter Profile
setzt dem Absenkvorgang einen nicht unerheblichen Widerstand entgegen, so daß eine
entsprechend hohe Auslösekraft erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil dieser Dichtungsbänder
besteht in der Lageveränderung zwischen Dichtungskörper und Führungsschiene beim
Schließen und Öffnen der Tür, weil das dadurch erzwungene Walken des Dichtungsbandes
zum schnellen Verschleiß des Dichtungsbandes führen kann; außerdem ist die Herstellung
und die Montage des Dichtungsbandes aufwendig und ist das Dichtungsband bei der Demontage
des Dichtungskörpers hinderlich.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen
Dichtungsanordnung eine verbesserte Abdichtung und Leichtgängigkeit des Dichtungskörpers
zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die in Ansprüchen 1, 2 und 3 wiedergegebenen alternativen
technischen Lehren gelöst, die auf dem Grundgedanken basieren, die mindestens eine
Schabe- oder Gleit-Leiste mit einer Längskante an oder nahe der Türblattunterkante
oder an der Führungsschiene der Dichtungsanordnung, insbesondere starr, zu befestigen.
[0007] Die Auf- und Abbewegung des Dichtungskörpers wird durch die frei vorkragenden und
sich bei Verlagerungen der Anlagefläche um eine Längsachse verbiegenden oder als Bürste
ausgestalteten, nur leicht anliegenden Schabe- oder Gleit-Leiste nur vergleichsweise
geringfügig behindert. Die Schabe- oder Gleit-Leiste der erfindungsgemäßen Ausbildungen
und Anordnungen ermöglichen eine besonders geringe Baubreite und Bauhöhe der Gesamtdichtungsanordnung.
Trotz der geringen Kontaktfläche zwischen dem Oichtungskörper einerseits und der Schabe-
oder Gleit-Leiste andererseits wird eine sehr zufriedenstellende Abdichtung der Luftspalte
gegen das Eindringen von Verschmutzungen und Nässe erreicht. Insbesondere verstärken
sich bei den Ausführungsformen nach Anspruch 1 bei einem Druck von unten Anlage und
Abdichtung; bei diesen Ausführungsformen bilden die als Dichtlippen ausgestalteten
Schabe- oder Gleit-Leisten und die Unterseite der Dichtungsleiste eine im wesentlichen
in einer Höhe verlaufende geschlossene untere Begrenzung der Dichtungsanordnung.
[0008] Der Montageaufwand für die Schabe- oder Gleit-Leisten, welche auch nachgerüstet und
im Bedarfsfalle leicht ausgewechselt werden können, ist gering; insbesondere braucht
bei dieser Arbeit die Dichtungsleiste nicht entfernt zu werden. Wenn sich der Dichtungskörper
nahe der Offenstellung befindet, die Kraft der Rückstellfeder also schon verringert
ist, wird durch die Ausführungsformen der Schabe- oder Gleit-Leiste nach Anspruch
1 der letzte Rest des Hubweges erleichtert, da die Schabe- oder Gleit-Leiste dann
eine zusätzliche Federkraft beitragen.
[0009] Zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in weiteren Ansprüchen
enthalten.
[0010] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung dargestellt ist. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung im Vertikalschnitt bei in der obersten
Stellung befindlichem Dichtungskörper;
Fig. 2 dieselbe Dichtungsanordnung bei auf den Boden abgesenktem Dichtungskörper;
Fig. 3 eine Dichtungsanordnung in ähnlicher Ausführung und Darstellung wie die Dichtungsanordnung
nach Fig. 1;
Fig. 4 eine alternative erfindungsgemäße Dichtungsanordnung im Vertikalschnitt in
der Darstellungsart gemäß Fig. 1 sowie
Fig. 5 eine weitere alternative erfindungsgemäße Dichtungsanordnung im Vertikalschnitt
bei in der obersten und untersten Stellung befindlichem Dichtungskörper.
[0011] Die in der Zeichnung insgesamt mit 100 bezeichnete Dichtungsanordnung besteht aus
einer im Strangpreßverfahren aus einem Aluminiumwerkstoff hergestellten Führungsschiene
2, einem als Ganzes mit 1 bezeichneten Dichtungskörper mit einem aus stranggepreßtem
Profilmaterial bestehenden Dichtungsträger 3 und einer darunter befestigten elastischen
Dichtungsleiste 5, einem nur schematisch dargestellten, an sich bekannten und nicht
erfindungswesentlichen, die Heb- und Senkbewegung des Dichtungskörpers 1 bewirkenden
Betätigungsvorrichtung 4 sowie zwei Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B.
[0012] Alle diese Teile, eventuell mit Ausnahme der Betätigungsvorrichtung 4, erstrecken
sich im wesentlichen über die gesamte Breite eines nur angedeuteten Türblattes T an
dessen Unterkante. Dabei kann die Führungsschiene, wie dargestellt, in eine entsprechend
große Nut 23 an der Türblattunterkante eingesetzt oder aber auch unter die Türblattunterkante
gesetzt bzw. im Bereich der Türblattunterkante seitlich an das Türblatt T angeschraubt
oder in sonstiger Weise dort geeignet befestigt sein.
[0013] Das Führungsschienenprofil sowie das Dichtungsträgerprofil sind vorzugsweise im
wesentlichen von U-förmigem Querschnitt. Sie sind in entgegengesetzter Anordnung,
d. h. mit nach unten offenem "U" bei der Führungsschiene 2 und mit nach oben offenem
"U" bei dem Dichtungsträger 3, unter Ausbildung eines Hohlraumes 7 zur Aufnahme der
Betätigungsvorrichtung 4 ineinandergefügt und gegeneinander höhenverstellbar.
[0014] Das Führungsschienenprofil weist an der Innenseite des U-Bogens hakenförmige Profilstege
8A und 8B zur Halterung und Positionierung der Betätigungsvorrichtung auf. Diese Profilstege
können auch als oberer Höhenanschlag für den Dichtungskörper 3 dienen.
[0015] An den freien U-Schenkelenden der Führungsschiene 2 ist jeweils eine Schabe- oder
Gleit-Leiste 6A bzw. 6B befestigt. Vorteilhaft geschieht dies dadurch, daß die aus
einem elastomeren Kunststoff (z. B. hochelastischem Silikongummi einer Härte von
maximal 50 Shore A, welches zur Verbesserung der Gleitfähigkeit eine Oberflächenbehandlung
durch Talkumieren, Glimmern o. ä. erfahren hat) bestehenden lippenförmigen Schabe-
oder Gleit-Leisten Rastmittel 9 zum Hintergreifen von damit korrespondierenden Hinterschneidungen
10 in den Stirnseiten der freien U-Schenkel der Führungsschiene 2 aufweisen. Die
Rastmittel 9 können grundsätzlich punktuell, d. h. mit Abstand voneinander, vorgesehen
sein, vorzugsweise erstrecken sie sich aber zumindest über längere Teilstücke und
am besten über die Gesamtlänge der Dichtungsanordnung ohne Unterbrechung. In dem Ausführungsbeispiel
ist in der unteren Stirnseite der Schenkel der Führungsschiene 2 eine nach unten
offene Nut 24 mit einspringenden Randstegen 13, 14 vorgesehen und sind die Rastmittel
durch einen im Querschnitt pfeilspitzen- oder pilzförmigen Profilsteg 21 an den Schabe-
oder Gleit-Leisten 6A, 6B ge bildet, der mit den vorspringenden Teilen die Randstege
13, 14 hintergreift. Ein flacher Lippenteil 16 liegt von außen an der unteren Stirnseite
zu beiden Seiten der Öffnung der Nut 24 an und kragt von dort im kräftefreien Zustand,
wie er in der obersten Stellung nach Fig. 1 im wesentlichen gegeben ist, horizontal
nach innen bis an die Dichtungsleiste 5 vor. In dieser Position stützt sich der Lippenteil
16 in seinem inneren Bereich am Randsteg 14 ab. Wird der Dichtungsträger 1 abgesenkt,
so biegt sich der flache Lippenteil 16 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise nach
unten, wobei die dichtende Anlage an der Dichtungsleiste 5 erhalten bleibt.
[0016] Die Dichtungsleiste 5 besteht aus einem Schlauch aus einem elastomeren Material,
welches formsteifer als dasjenige der Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B ist, d. h.
einem Hohlkammerprofil, welches mit der flachen Oberseite 5" an der Unterseite des
Steges des im Querschnitt U-förmigen Dichtungsträgers 3 anliegt und dort mit Rastmitteln
19 Hinterschneidungen des Dichtungsträgers 3 hintergreift. Der Außenumfang der Dichtungsleiste
5 hat im Querschnitt etwa die Gestalt einer liegenden halben Ellipse, die nach unten
konvex ist, so daß gegen die Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B hin zu beiden Seiten
eines mittleren Teils 5′ des Außenumfangs Flächenbereiche 22 vorhanden sind, die
schräg nach unten und innen geneigt sind und an denen die Schabe- oder Gleit-Leisten
6A, 6B mit dem vorderen Rand 18 des flachen Lippenteils 16 anliegen und bei Höhenverlagerungen
des Dichtungskörpers 1 abgleiten. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, bilden die Schabe-
oder Gleit-Leisten 6A, 6B bei angehobenem Dichtungskörper 1 mit dem mittleren Teil
5′ der Dichtleiste 5 eine im wesentlichen in gleicher Höhe durchgehende geschlossene
Begrenzungsfläche der Dichtungsanordnung 100 nach unten. Bei abgesenktem Dichtungskörper
1 liegt die Dicht-Leiste 5 mit dem mittleren Teil 5′ auf dem Boden B auf und gleicht
durch ihre elastische Nachgiebigkeit kleinere Un ebenheiten des Bodens aus, so daß
es zu einer über die Breite der Tür T gleichmäßigen Abdichtung kommt.
[0017] Zwischen den Schenkeln der im Querschnitt U-förmigen Führungsschiene 2 sind um einen
der Breite der Nuten 24 entsprechenden Betrag nach innen versetzte Führungsstege
11 vorgesehen, die einander parallele ebene vertilale Führungsflächen 25 bilden,
zwischen denen der Dichtungsträger 3 mit seinen einander parallelen ebenen Außenflächen
26 gleitend geführt ist.
[0018] Schutzleisten an den Außenseiten der freien U-Schenkelenden der Führungsschiene
2 schützen sowohl die Dichtungsleiste 5 als auch und insbesondere die Schabe- oder
Gleit-Leisten 6A und 6B. Im übrigen bilden die zum Boden B parallelen Außenflächen
der Profilstege 13, 14 Anlageflächen für einen äußeren, in der Ebene des flachen Lippenteils
16 gelegenen Vorsprung 15 bzw. die Oberseite des flachen Lippenteils 16 in dessen
Wurzelbereich.
[0019] Mit den flachen Lippenteilen 16 überdecken die Schabeoder Gleit-Leisten 6A, 6B die
zwischen der Führungsschiene 2 einerseits und dem Dichtungskörper 3 andererseits notwendigerweise
vorhandenen Luftspalte 17 gegen den Eintritt von Verschmutzungen, Nässe u. dgl.. Bei
einem äußeren Druck verstärken sich Anlage und Dichtwirkung.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Lippenteil 16 auch in der (dargestellten)
obersten Arbeitsposition des Dichtungskörpers 1 schräg nach unten geneigt. Für die
Befestigung der Schabe- oder Gleitleisten 6A und 6B können deren Befestigungsteile
21 sehr einfach, nämlich als ebene Stege ausgestaltet sein. Die an der Führungsschiene
2 vorgesehene Nuten 24 weisen ebenfalls Hinterschneidungen 10 auf, die im Zusammenwirken
mit entsprechend geformten Profilstegen 13 und 14 an die Querschnittsform des Befestigungsteiles
21 und der Abwinklung zum Lippenteil 16 hin formangepaßt sind.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 sind langgestreckte Bürsten 27 anstelle
der Lippenteile 16 in den übrigen Ausführungsbeispielen vorgesehen. Die Bürstenhaare
28 liegen mit ihren Spitzen bzw. mit ihren freien Endbereichen in praktisch allen
Arbeitspositionen des Dichtungskörpers 1 an diesem, vorzugsweise an den seitlichen,
insbesondere vertikalen Flanken des Dichtungsträgers 3 an. Sie bieten aufgrund ihrer
Vielzahl eine ausreichende "Dichtigkeit" im Sinne des hier zu erfüllenden Zwecks.
Die übrigen Einzelheiten entsprechen wiederum sinngemäß denen in den übrigen Ausführungsbeispielen
und sind deshalb identisch beziffert.
[0022] Im übrigen stützt sich der Befestigungsteil 21 jeder Bürste 27 in der Nut 24 der
Führungsschiene 2 an einer langgestreckten oder mehreren, etwa mittig vorgesehenen
Erhebungen 29, insbesondere elastisch, ab.
[0023] Schließlich ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 der Lippenteil 16 im wesentlichen
entgegengesetzt zu den Lippenteilen nach den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis
4 geneigt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Lippenteil 16 lediglich
mit der, in der Regel metallischen, Führungsschiene 3 in Berührung kommt, und zwar
auch dann, wenn sich der Dichtungskörper 1 in seiner obersten Arbeitsposition befindet.
Der Lippenteil 16 berührt also nur ein einziges und nicht zwei verschiedene Materialien
und kann deshalb hinsichtlich seiner Dicht- und Gleitwirkung besonders vorteilhaft
auf das Material und die Oberflächenform sowie Oberflächenbeschaffenheit des Dichtungsträgers
3 abgestimmt werden. Wie die strichpunktiert dargestellte unterste Arbeitsposition
des Dichtungskörpers 1 zeigt, bleibt auch bei dieser Ausführungsform die Dichtungfunktion
des Lippenteiles 16 selbst in dieser Extremposition des Dichtungskörpers erhalten.
Die übrigen Bauteile entsprechen wieder dem in den vorangehenden Ausführungsbeispielen
gezeigten und sind daher identisch beziffert.
1. Dichtungsanordnung für eine Tür
mit einer an, unter oder in die Türblattunterkante an- oder einsetzbaren Führungsschiene,
mit einem in der Führungsschiene quer zu deren Längsrichtung verschiebbaren, langgestreckten
auf den Fußboden aufsetzbaren, elastischen Dichtungskörper,
mit einer beim Schließen der Tür wirksamen Betätigungsvorrichtung, mittels deren
der Dichtungskörper auf- und abbewegbar ist,
und mit mindestens einer auf einer der beiden Seiten des Dichtungskörpers in Längsrichtung
derselben sich erstreckenden elastischen Schabe- oder Gleit-Leiste, welche den jeweiligen
Luftspalt zwischen Führungsschiene und Dichtungskörper abdichtet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) mit einer Längskante an
oder in der Nähe der Türblattunterkante oder an der Führungsschiene (2), insbesondere
starr, befestigt ist, daß sich die mindestens eine Schabe- oder Gleit-Leiste in der
obersten Arbeitsposition, der Offenstellung, des Dichtungskörpers (1) von der Befestigungs-Längskante
im Querschnitt gesehen frei vorkragend im wesentlichen horizontal oder nach unten
geneigt zum Dichtungskörper (1) hin erstreckt, und mit ihrem oder nahe ihrem freien
Längsrand (18) an dem Dichtungskörper (1), insbesondere in einem schräg nach unten
und zur Mitte des Dichtungskörpers hin verlaufenden Oberflächenbereich (22) desselben
anliegt, wobei bei einer Verlagerung des Dichtungskörpers (1) gegebenenfalls unter
Verbiegung die Anlage der Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) an dem Dichtungskörper
(1) beibehalten wird.
2. Dichtungsanordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) mit einer Längskante an
oder in der Nähe der Türblattunterkante oder an der Führungsschiene (2), insbesondere
starr, befestigt ist und einen in allen Arbeitspositionen schräg nach oben zum Dichtungskörper
(1) geneigten Lippenteil (16) aufweist sowie mit ihrem oder nahe ihrem freien Längsrand
(18) an dem Dichtungskörper (1) anliegt.
3. Dichtungsanordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1; dadurch
gekennzeichnet, daß die mindestens eine Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) mit einer
Längskante an oder in der Nähe der Türblattunterkante oder an der Führungsschiene
(2), insbesondere starr, befestigt und als langgestreckte Bürste ausgestaltet ist.
4. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 mit einem langgestreckten Dichtungsträger,
unter welchem eine Dichtungsleiste befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) in allen Arbeitspositionen des aus dem Dichtungsträger
(3) und der Dichtungsleiste (5) bestehenden Dichtungskörpers (1) ausschließlich an
der Dichtungsleiste (5) anliegen.
5. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schabe-
oder Gleit-Leisten (6A, 6B) in allen Arbeitspositionen an einem konvex gekrümmten
Bereich (22) der Dichtungsleiste (5) anliegen.
6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Rand (18) der Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) abgerundet ist.
7. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) an der Führungsschiene (2) festklemmbar sind.
8. Dichtungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Führungsschiene
(2) Nuten (24) für die Aufnahme mindestens eines Befestigungsteils (21) je Schabe-
oder Gleit-Leiste (6A bzw. 6B) vorgesehen sind.
9. Dichtungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch Hinterschneidungen
(10) an der Öffnung der Nut (24) in der Führungsschiene (2) zur Aufnahme eines entsprechend
als Ansatz gestalteten Befestigungsteils (21) der Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B).
10. Dichtungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterschneidungen
(10) durch in den lichten Querschnitt der Nut (24) nahe der Öffnung vorspringende
Profilstege (13, 14) gebildet sind.
11. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß in der obersten Arbeitsposition des Dichtungskörpers (1) die Schabe- oder Gleit-Leiste
(6A, 6B) mit dem zwischen ihnen liegenden unteren Bereich (5′) der Dichtungsleiste
(5) eine im wesentlichen in gleicher Höhe liegende geschlossene untere Begrenzung
der Dichtungsanordnung (100) bilden.
12. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine sich bis unterhalb des Befestigungsbereichs der Schabe- oder Gleit-Leiste
(6A, 6B) erstreckende Schutzleiste (12) an der Türblattunterkante oder an der Unterkante
der Führungsschiene (2) vorgesehen ist.
13. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) zumindest im Bereich der freien Längskante
(18) aus Silikongummi bestehen.
14. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Lippenteil (16) in der obersten Arbeitsposition des Dichtungskörpers (1) an
einem Anschlag, wie einem Profilsteg (14), anliegt.