(19)
(11) EP 0 424 973 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1991  Patentblatt  1991/18

(21) Anmeldenummer: 90120637.5

(22) Anmeldetag:  27.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 7/215, E06B 7/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.10.1989 DE 3935791

(71) Anmelder: Dr. Hahn GmbH & Co. KG
D-41189 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Hahn,Walter,Dr.
    W-4050 Mönchengladbach 2 (DE)
  • Bögel-Pötter,Jürgen
    W-5144 Wegberg (DE)
  • Kleinschumacher,Rainer
    W-4060 Viersen 1 (DE)

(74) Vertreter: Schumacher, Horst, Dr. Dipl.-Phys. et al
Patentanwälte, Dipl.-Phys. Dr. Peter Palgen, Dipl.-Phys. Dr. Horst Schumacher, Frühlingstrasse 43A
D-45133 Essen
D-45133 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dichtungsanordnung für eine Tür


    (57) Eine Dichtungsanordnung (100) für eine insbesondere schwellenlose Tür (T) ist mit einer im Bereich der Türblatt­unterkante befestigbaren Führungsschiene (2) mit einem an der Führungsschiene quer zu deren Längsrichtung verschiebba­ren, langgestreckten Dichtungskörper (1) mit einer gegen den Fußboden preßbaren, elastischen Dichtungsleiste (5) versehen. Der Dichtungskörper (1) ist mittels einer beim Schließen der Tür (T) wirksamen Betätigungsvorrichtung (4) bewegbar. Vorzugsweise beidseitig des Dichtungskörpers (1) ist je eine sich in Längsrichtung des Dichtungskörpers (1) erstreckende, elastische Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) angeordnet, welche den seitlich des Dichtungskörpers (1) vorhandenen Luftspalt (17) abdichtet. Die Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) sind an der Tür oder der Führungs­schiene (2) befestigt und kragen mit einem flachen Lippen­teil (16), zumindest in der obersten Arbeitsposition des Dichtungskörpers (1) im wesentlichen horizontal oder nach unten geneigt gegen die Dichtungsleiste (5) vor oder sind als Bürste ausgestaltet. Die flachen Lippenteile (16) oder die Bürstenhaare liegen mit oder nahe ihren freien Rändern (18) an der Dichtungsleiste (5) dichtend an.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungsanordnung für eine, insbesondere schwellenlose, Tür der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.

    [0002] Bei derartigen Dichtungsanordnungen ist notwendiger­weise ein Luftspalt zwischen dem auf- und abbewegbaren Dich­tungskörper und der den Dichtungskörper führenden Führungs­schiene über die gesamte Länge der Dichtungsanordnung vor­handen. Der Dichtungskörper besteht meist aus einem Dich­tungsträger aus Profilmaterial und einer daran befestigten elastischen Dichtungsleiste, die auf dem Boden zur Anlage kommt. Üblicherweise befinden sich derartige Luftspalte an beiden Seiten des Dichtungskörpers. Am Fußboden befindlicher Staub und Schmutz würde in Verbindung mit dem beim Bewegen der Tür unter der Türblattunterkante entstehenden Luftzug schnell zu einer unzuträglichen Verschmutzung der Betäti­gungsvorrichtung zum Heben und Senken des Dichtungskörpers führen. Dies würde die erforderliche Leichtgängigkeit des Dichtungskörpers nach kurzer Gebrauchszeit zunichte machen - umso mehr, als in den Luftspalt eintretende Nässe zur frühzeitigen Korrosion metallischer Bauteile führt.

    [0003] Bei einer gattungsgemäßen Dichtungsanordnung, wie sie u. a. in der US Lit. : Progressive Architecture 2:77, S. 46" Sound investment: Zero's new door bottoms" und der DE-A2-­32 37 524 beschrieben ist, werden diese Luftspalte von lang­gestreckten Schabe- oder Gleit-Leisten verschlossen, welche an dem Dichtungskörper festgelegt sind und mit diesem auf­ und abbewegt werden. Dabei erstreckt sich der den Luftspalt verschließende Teil der Schabe- oder Gleit-Leiste mit einer sehr großen Neigung, wie bei der US Lit. , oder mit einer sehr geringfügigen Neigung gegenüber der Vertikalrichtung. Gemäß der DE-A2-32 37 524 erstreckt sich die Schabe- oder Gleit-­Leiste über etwa zwei Drittel der Höhe des Dichtungskörpers von der oberen Kante des Dichtungskörpers nach unten und außen, wobei die als Dichtungslippe ausgestaltete freie Kan­te der Schabe- oder Gleit-Leiste an der Innenseite der ver­tikalen Schenkel der im Querschnitt U-förmigen Führungs­schiene mit einem sehr spitzen Winkel anliegt. Diese Anord­nung hat u. a. den Nachteil relativ großer Reibungskräfte zwischen der Dichtungsleiste und der Führungsschiene, so daß die Leichtgängigkeit des Dichtungskörpers unzuträglich behindert wird. Diese Reibung führt auch zu einem schnel­len Verschleiß der Dichtungslippe. Insbesondere aber besteht bei der bekannten Ausführungsform ein sehr tiefer, schmaler Spalt zwischen der Außenseite des Dichtungskörpers und der Innenseite der Dichtlippe. Der Spalt kann von Schmutz aus­gefüllt werden, wodurch die Beweglichkeit der Dichtlippe aufgehoben und die Reibung erhöht werden. Demgegenüber be­steht bei der US Lit. der Nachteil der Gleitleiste u. a. darin, daß sie bei Wechsel der Bewegungsrichtung umklappen muß und dieses Umklappen energiezehrend ist.

    [0004] Um eine besonders gute Leichtgängigkeit des Dichtungs­körpers bei bestmöglicher Verschleißarmut zu realisieren, ist vorgeschlagen (EP-B1 138 771 und DE-C2-30 12 660) und mit Erfolg praktisch angewendet worden, daß die Luftspalte durch im Querschnitt U- bzw. C-förmige Banddichtungen aus elastischem Material, sogenannte Rolldichtungen, verschlos­sen werden, wobei der eine nach unten weisende Bandschenkel am Führungsprofil und der andere nach unten weisende Band­schenkel am Dichtungskörper befestigt sind. Dadurch findet bei der Höhenverstellung des Dichtungskörpers ein Abrollen des elastischen Bandes im Bereich des U-Joches statt. Diese wegen des Fehlens einer Dichtungslippe nicht gattungsgemäße Dichtungsanordnung hat aber den Nachteil, wegen der beiden neben dem Dichtungskörper befindlichen im Querschnitt U-­förmigen Banddichtungen in Breitenrichtung relativ viel Platz zu beanspruchen. Das Rückstellvermögen derart getrenn­ter Profile setzt dem Absenkvorgang einen nicht unerheblichen Widerstand entgegen, so daß eine entsprechend hohe Auslöse­kraft erforderlich ist. Ein weiterer Nachteil dieser Dich­tungsbänder besteht in der Lageveränderung zwischen Dich­tungskörper und Führungsschiene beim Schließen und Öffnen der Tür, weil das dadurch erzwungene Walken des Dichtungs­bandes zum schnellen Verschleiß des Dichtungsbandes führen kann; außerdem ist die Herstellung und die Montage des Dich­tungsbandes aufwendig und ist das Dichtungsband bei der De­montage des Dichtungskörpers hinderlich.

    [0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, bei einer gattungsgemäßen Dichtungsanordnung eine verbesserte Abdichtung und Leichtgängigkeit des Dichtungs­körpers zu ermöglichen.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die in Ansprüchen 1, 2 und 3 wiedergegebenen alternativen technischen Lehren gelöst, die auf dem Grundgedanken basieren, die mindestens eine Schabe- oder Gleit-Leiste mit einer Längskante an oder nahe der Türblattunterkante oder an der Führungsschiene der Dich­tungsanordnung, insbesondere starr, zu befestigen.

    [0007] Die Auf- und Abbewegung des Dichtungskörpers wird durch die frei vorkragenden und sich bei Verlagerungen der Anlagefläche um eine Längsachse verbiegenden oder als Bürste ausgestalteten, nur leicht anliegenden Schabe- oder Gleit-­Leiste nur vergleichsweise geringfügig behindert. Die Scha­be- oder Gleit-Leiste der erfindungsgemäßen Ausbildungen und Anordnungen ermöglichen eine besonders geringe Baubreite und Bauhöhe der Gesamtdichtungsanordnung. Trotz der geringen Kontaktfläche zwischen dem Oichtungskörper einerseits und der Schabe- oder Gleit-Leiste andererseits wird eine sehr zufrie­denstellende Abdichtung der Luftspalte gegen das Eindringen von Verschmutzungen und Nässe erreicht. Insbesondere verstär­ken sich bei den Ausführungsformen nach Anspruch 1 bei einem Druck von unten Anlage und Abdichtung; bei diesen Ausfüh­rungsformen bilden die als Dichtlippen ausgestalteten Scha­be- oder Gleit-Leisten und die Unterseite der Dichtungsleiste eine im wesentlichen in einer Höhe verlaufende geschlossene untere Begrenzung der Dichtungsanordnung.

    [0008] Der Montageaufwand für die Schabe- oder Gleit-Leisten, welche auch nachgerüstet und im Bedarfsfalle leicht ausge­wechselt werden können, ist gering; insbesondere braucht bei dieser Arbeit die Dichtungsleiste nicht entfernt zu werden. Wenn sich der Dichtungskörper nahe der Offenstellung befin­det, die Kraft der Rückstellfeder also schon verringert ist, wird durch die Ausführungsformen der Schabe- oder Gleit-­Leiste nach Anspruch 1 der letzte Rest des Hubweges erleich­tert, da die Schabe- oder Gleit-Leiste dann eine zusätzliche Federkraft beitragen.

    [0009] Zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstan­des sind in weiteren Ansprüchen enthalten.

    [0010] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegen­standes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be­schreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzug­te Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtungsanord­nung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung im Ver­tikalschnitt bei in der obersten Stellung befind­lichem Dichtungskörper;

    Fig. 2 dieselbe Dichtungsanordnung bei auf den Boden ab­gesenktem Dichtungskörper;

    Fig. 3 eine Dichtungsanordnung in ähnlicher Ausführung und Darstellung wie die Dichtungsanordnung nach Fig. 1;

    Fig. 4 eine alternative erfindungsgemäße Dichtungsanord­nung im Vertikalschnitt in der Darstellungsart gemäß Fig. 1 sowie

    Fig. 5 eine weitere alternative erfindungsgemäße Dich­tungsanordnung im Vertikalschnitt bei in der obersten und untersten Stellung befindlichem Dichtungskör­per.



    [0011] Die in der Zeichnung insgesamt mit 100 bezeichnete Dichtungsanordnung besteht aus einer im Strangpreßverfahren aus einem Aluminiumwerkstoff hergestellten Führungsschiene 2, einem als Ganzes mit 1 bezeichneten Dichtungskörper mit ei­nem aus stranggepreßtem Profilmaterial bestehenden Dichtungs­träger 3 und einer darunter befestigten elastischen Dichtungs­leiste 5, einem nur schematisch dargestellten, an sich be­kannten und nicht erfindungswesentlichen, die Heb- und Senk­bewegung des Dichtungskörpers 1 bewirkenden Betätigungsvor­richtung 4 sowie zwei Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B.

    [0012] Alle diese Teile, eventuell mit Ausnahme der Betäti­gungsvorrichtung 4, erstrecken sich im wesentlichen über die gesamte Breite eines nur angedeuteten Türblattes T an dessen Unterkante. Dabei kann die Führungsschiene, wie dargestellt, in eine entsprechend große Nut 23 an der Türblattunterkan­te eingesetzt oder aber auch unter die Türblattunterkante gesetzt bzw. im Bereich der Türblattunterkante seitlich an das Türblatt T angeschraubt oder in sonstiger Weise dort geeignet befestigt sein.

    [0013] Das Führungsschienenprofil sowie das Dichtungsträger­profil sind vorzugsweise im wesentlichen von U-förmigem Querschnitt. Sie sind in entgegengesetzter Anordnung, d. h. mit nach unten offenem "U" bei der Führungsschiene 2 und mit nach oben offenem "U" bei dem Dichtungsträger 3, unter Ausbildung eines Hohlraumes 7 zur Aufnahme der Betätigungs­vorrichtung 4 ineinandergefügt und gegeneinander höhenver­stellbar.

    [0014] Das Führungsschienenprofil weist an der Innenseite des U-Bogens hakenförmige Profilstege 8A und 8B zur Halterung und Positionierung der Betätigungsvorrichtung auf. Diese Profilstege können auch als oberer Höhenanschlag für den Dichtungskörper 3 dienen.

    [0015] An den freien U-Schenkelenden der Führungsschiene 2 ist jeweils eine Schabe- oder Gleit-Leiste 6A bzw. 6B be­festigt. Vorteilhaft geschieht dies dadurch, daß die aus einem elastomeren Kunststoff (z. B. hochelastischem Sili­kongummi einer Härte von maximal 50 Shore A, welches zur Verbesserung der Gleitfähigkeit eine Oberflächenbehandlung durch Talkumieren, Glimmern o. ä. erfahren hat) bestehenden lippenförmigen Schabe- oder Gleit-Leisten Rastmittel 9 zum Hintergreifen von damit korrespondierenden Hinterschneidun­gen 10 in den Stirnseiten der freien U-Schenkel der Füh­rungsschiene 2 aufweisen. Die Rastmittel 9 können grundsätz­lich punktuell, d. h. mit Abstand voneinander, vorgesehen sein, vorzugsweise erstrecken sie sich aber zumindest über längere Teilstücke und am besten über die Gesamtlänge der Dichtungsanordnung ohne Unterbrechung. In dem Ausführungsbei­spiel ist in der unteren Stirnseite der Schenkel der Füh­rungsschiene 2 eine nach unten offene Nut 24 mit einsprin­genden Randstegen 13, 14 vorgesehen und sind die Rastmittel durch einen im Querschnitt pfeilspitzen- oder pilzförmigen Profilsteg 21 an den Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B ge­ bildet, der mit den vorspringenden Teilen die Randstege 13, 14 hintergreift. Ein flacher Lippenteil 16 liegt von außen an der unteren Stirnseite zu beiden Seiten der Öffnung der Nut 24 an und kragt von dort im kräftefreien Zustand, wie er in der obersten Stellung nach Fig. 1 im wesentlichen ge­geben ist, horizontal nach innen bis an die Dichtungs­leiste 5 vor. In dieser Position stützt sich der Lippenteil 16 in seinem inneren Bereich am Randsteg 14 ab. Wird der Dich­tungsträger 1 abgesenkt, so biegt sich der flache Lippenteil 16 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise nach unten, wobei die dichtende Anlage an der Dichtungsleiste 5 erhalten bleibt.

    [0016] Die Dichtungsleiste 5 besteht aus einem Schlauch aus einem elastomeren Material, welches formsteifer als dasjeni­ge der Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B ist, d. h. einem Hohlkammerprofil, welches mit der flachen Oberseite 5" an der Unterseite des Steges des im Querschnitt U-förmigen Dichtungsträgers 3 anliegt und dort mit Rastmitteln 19 Hin­terschneidungen des Dichtungsträgers 3 hintergreift. Der Außenumfang der Dichtungsleiste 5 hat im Querschnitt etwa die Gestalt einer liegenden halben Ellipse, die nach unten konvex ist, so daß gegen die Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B hin zu beiden Seiten eines mittleren Teils 5′ des Außen­umfangs Flächenbereiche 22 vorhanden sind, die schräg nach unten und innen geneigt sind und an denen die Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B mit dem vorderen Rand 18 des flachen Lippenteils 16 anliegen und bei Höhenverlagerungen des Dich­tungskörpers 1 abgleiten. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, bilden die Schabe- oder Gleit-Leisten 6A, 6B bei angehobenem Dichtungskörper 1 mit dem mittleren Teil 5′ der Dichtleiste 5 eine im wesentlichen in gleicher Höhe durchgehende geschlos­sene Begrenzungsfläche der Dichtungsanordnung 100 nach un­ten. Bei abgesenktem Dichtungskörper 1 liegt die Dicht-­Leiste 5 mit dem mittleren Teil 5′ auf dem Boden B auf und gleicht durch ihre elastische Nachgiebigkeit kleinere Un­ ebenheiten des Bodens aus, so daß es zu einer über die Brei­te der Tür T gleichmäßigen Abdichtung kommt.

    [0017] Zwischen den Schenkeln der im Querschnitt U-förmigen Führungsschiene 2 sind um einen der Breite der Nuten 24 ent­sprechenden Betrag nach innen versetzte Führungsstege 11 vorgesehen, die einander parallele ebene vertilale Führungs­flächen 25 bilden, zwischen denen der Dichtungsträger 3 mit seinen einander parallelen ebenen Außenflächen 26 glei­tend geführt ist.

    [0018] Schutzleisten an den Außenseiten der freien U-Schenkel­enden der Führungsschiene 2 schützen sowohl die Dichtungs­leiste 5 als auch und insbesondere die Schabe- oder Gleit-­Leisten 6A und 6B. Im übrigen bilden die zum Boden B pa­rallelen Außenflächen der Profilstege 13, 14 Anlageflächen für einen äußeren, in der Ebene des flachen Lippenteils 16 gelegenen Vorsprung 15 bzw. die Oberseite des flachen Lip­penteils 16 in dessen Wurzelbereich.

    [0019] Mit den flachen Lippenteilen 16 überdecken die Schabe­oder Gleit-Leisten 6A, 6B die zwischen der Führungsschiene 2 einerseits und dem Dichtungskörper 3 andererseits notwendi­gerweise vorhandenen Luftspalte 17 gegen den Eintritt von Verschmutzungen, Nässe u. dgl.. Bei einem äußeren Druck ver­stärken sich Anlage und Dichtwirkung.

    [0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Lippen­teil 16 auch in der (dargestellten) obersten Arbeitsposi­tion des Dichtungskörpers 1 schräg nach unten geneigt. Für die Befestigung der Schabe- oder Gleitleisten 6A und 6B kön­nen deren Befestigungsteile 21 sehr einfach, nämlich als ebene Stege ausgestaltet sein. Die an der Führungsschiene 2 vorgesehene Nuten 24 weisen ebenfalls Hinterschneidungen 10 auf, die im Zusammenwirken mit entsprechend geformten Pro­filstegen 13 und 14 an die Querschnittsform des Befesti­gungsteiles 21 und der Abwinklung zum Lippenteil 16 hin formangepaßt sind.

    [0021] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 sind langge­streckte Bürsten 27 anstelle der Lippenteile 16 in den übri­gen Ausführungsbeispielen vorgesehen. Die Bürstenhaare 28 liegen mit ihren Spitzen bzw. mit ihren freien Endbereichen in praktisch allen Arbeitspositionen des Dichtungskörpers 1 an diesem, vorzugsweise an den seitlichen, insbesondere ver­tikalen Flanken des Dichtungsträgers 3 an. Sie bieten auf­grund ihrer Vielzahl eine ausreichende "Dichtigkeit" im Sinne des hier zu erfüllenden Zwecks. Die übrigen Einzelhei­ten entsprechen wiederum sinngemäß denen in den übrigen Ausführungsbeispielen und sind deshalb identisch beziffert.

    [0022] Im übrigen stützt sich der Befestigungsteil 21 jeder Bürste 27 in der Nut 24 der Führungsschiene 2 an einer lang­gestreckten oder mehreren, etwa mittig vorgesehenen Erhe­bungen 29, insbesondere elastisch, ab.

    [0023] Schließlich ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 der Lippenteil 16 im wesentlichen entgegengesetzt zu den Lippenteilen nach den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis 4 geneigt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Lippenteil 16 lediglich mit der, in der Regel metal­lischen, Führungsschiene 3 in Berührung kommt, und zwar auch dann, wenn sich der Dichtungskörper 1 in seiner obersten Arbeitsposition befindet. Der Lippenteil 16 berührt also nur ein einziges und nicht zwei verschiedene Materialien und kann deshalb hinsichtlich seiner Dicht- und Gleitwirkung besonders vorteilhaft auf das Material und die Oberflächen­form sowie Oberflächenbeschaffenheit des Dichtungsträgers 3 abgestimmt werden. Wie die strichpunktiert dargestellte un­terste Arbeitsposition des Dichtungskörpers 1 zeigt, bleibt auch bei dieser Ausführungsform die Dichtungfunktion des Lippenteiles 16 selbst in dieser Extremposition des Dich­tungskörpers erhalten. Die übrigen Bauteile entsprechen wieder dem in den vorangehenden Ausführungsbeispielen ge­zeigten und sind daher identisch beziffert.


    Ansprüche

    1. Dichtungsanordnung für eine Tür
    mit einer an, unter oder in die Türblattunterkante an- oder einsetzbaren Führungsschiene,
    mit einem in der Führungsschiene quer zu deren Längs­richtung verschiebbaren, langgestreckten auf den Fußboden aufsetzbaren, elastischen Dichtungskörper,
    mit einer beim Schließen der Tür wirksamen Betätigungs­vorrichtung, mittels deren der Dichtungskörper auf- und ab­bewegbar ist,
    und mit mindestens einer auf einer der beiden Seiten des Dichtungskörpers in Längsrichtung derselben sich er­streckenden elastischen Schabe- oder Gleit-Leiste, welche den jeweiligen Luftspalt zwischen Führungsschiene und Dich­tungskörper abdichtet,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die mindestens eine Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) mit einer Längskante an oder in der Nähe der Tür­blattunterkante oder an der Führungsschiene (2), insbeson­dere starr, befestigt ist, daß sich die mindestens eine Schabe- oder Gleit-Leiste in der obersten Arbeitsposition, der Offenstellung, des Dichtungskörpers (1) von der Befesti­gungs-Längskante im Querschnitt gesehen frei vorkragend im wesentlichen horizontal oder nach unten geneigt zum Dichtungskörper (1) hin erstreckt, und mit ihrem oder nahe ihrem freien Längsrand (18) an dem Dichtungskörper (1), insbesondere in einem schräg nach unten und zur Mitte des Dichtungskörpers hin verlaufenden Oberflächenbereich (22) desselben anliegt, wobei bei einer Verlagerung des Dichtungs­körpers (1) gegebenenfalls unter Verbiegung die Anlage der Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) an dem Dichtungskörper (1) beibehalten wird.
     
    2. Dichtungsanordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) mit einer Längskan­te an oder in der Nähe der Türblattunterkante oder an der Führungsschiene (2), insbesondere starr, befestigt ist und einen in allen Arbeitspositionen schräg nach oben zum Dich­tungskörper (1) geneigten Lippenteil (16) aufweist sowie mit ihrem oder nahe ihrem freien Längsrand (18) an dem Dichtungskörper (1) anliegt.
     
    3. Dichtungsanordnung mit den Merkmalen des Oberbe­griffs von Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet, daß die min­destens eine Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) mit einer Längskante an oder in der Nähe der Türblattunterkante oder an der Führungsschiene (2), insbesondere starr, befestigt und als langgestreckte Bürste ausgestaltet ist.
     
    4. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 mit einem lang­gestreckten Dichtungsträger, unter welchem eine Dichtungs­leiste befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) in allen Arbeitsposi­tionen des aus dem Dichtungsträger (3) und der Dichtungs­leiste (5) bestehenden Dichtungskörpers (1) ausschließlich an der Dichtungsleiste (5) anliegen.
     
    5. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) in allen Arbeitspositionen an einem konvex gekrümmten Be­reich (22) der Dichtungsleiste (5) anliegen.
     
    6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Rand (18) der Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) abgerundet ist.
     
    7. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) an der Führungsschiene (2) festklemmbar sind.
     
    8. Dichtungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß in der Führungsschiene (2) Nuten (24) für die Aufnahme mindestens eines Befestigungsteils (21) je Schabe- oder Gleit-Leiste (6A bzw. 6B) vorgesehen sind.
     
    9. Dichtungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, gekenn­zeichnet durch Hinterschneidungen (10) an der Öffnung der Nut (24) in der Führungsschiene (2) zur Aufnahme eines ent­sprechend als Ansatz gestalteten Befestigungsteils (21) der Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B).
     
    10. Dichtungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Hinterschneidungen (10) durch in den lichten Querschnitt der Nut (24) nahe der Öffnung vorsprin­gende Profilstege (13, 14) gebildet sind.
     
    11. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der obersten Arbeitsposition des Dichtungskörpers (1) die Schabe- oder Gleit-Leiste (6A, 6B) mit dem zwischen ihnen liegenden un­teren Bereich (5′) der Dichtungsleiste (5) eine im wesent­lichen in gleicher Höhe liegende geschlossene untere Be­grenzung der Dichtungsanordnung (100) bilden.
     
    12. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine sich bis unterhalb des Befestigungsbereichs der Schabe- oder Gleit-­Leiste (6A, 6B) erstreckende Schutzleiste (12) an der Tür­blattunterkante oder an der Unterkante der Führungsschiene (2) vorgesehen ist.
     
    13. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schabe- oder Gleit-Leisten (6A, 6B) zumindest im Bereich der freien Längskante (18) aus Silikongummi bestehen.
     
    14. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lippenteil (16) in der obersten Arbeitsposition des Dichtungskörpers (1) an einem Anschlag, wie einem Profilsteg (14), anliegt.
     




    Zeichnung