[0001] Die Erfindung betrifft einen Ultraschall-Schichtwandler mit astigmatischer Schallkeule,
der mindestens ein rechteckiges Piezokeramikplättchen aufweist, dessen beide Seiten
mit einer Schicht belegt sind, wobei die Längsseite des Ultraschall-Schichtwandlers
als Schallabstrahlfläche dient und der Ultraschall-Schichtwandler auf der vierten
Planarschwingungsmode der Piezokeramikplättchen betrieben wird.
[0002] Ultraschall-Schichtwandler der obengenannten Art sind für den Einsatz in breitstrahlenden
Näherungssensoren bekannt. Durch den Betrieb auf der vierten Planarschwingungsmode
der Piezokeramikplättchen wird zwar ein hoher Wirkungsgrad von Schallabstrahlung
und -empfang erreicht, aber dieser Mode bringt den Nachteil mit sich, daß an den längsseitigen
Enden der Schallabstrahlfläche gegenphasige Schwingungsanteile auftreten. Hierdurch
werden starke Nebenkeulen zu der gewünschten schmalen Schallkeule in der Ebene parallel
zur Orientierung der Piezokeramikplättchen erzeugt. Dies kann zu Fehlsignalen durch
außerhalb des Haupterfassungsbereichs liegende Störreflektoren führen.
[0003] Daher besteht die Aufgabe, einen für den industriellen Einsatz tauglichen Ultraschall-Schichtwandler
für breitstrahlende Näherungssensoren unter Vermeidung der genannten Nachteile zu
schaffen. Dies wird bei einem Ultraschall-Schichtwandler der obengenannten Art dadurch
gelöst, daß Dämpfungsteile an den längsseitigen Enden des Ultraschall-Schichtwandlers
angebracht sind. Als vorteilhaft erweist sich, wenn die Dämpfungsteile als U-förmige,
die Enden des Ultraschall-Schichtwandlers umschließende Dämpfungsklötze ausgebildet
sind. Weisen die Dämpfungsklötze mindestens eine Nut zur Aufnahme des Piezokeramikplättchens
auf, so wird das Herstellungsverfahren vereinfacht. Als Material für die Dämpfungsteile
ist ein mit Füllstoffen versehenes elastifiziertes Polymer vorgesehen (dies gewährleistet
gute mechanische Dämpfung). Weist das Polymer mit Füllstoffen eine Dichte von 1,5
bis 4,5 g/cm³ auf, so stellt dies für das Schwingverhalten eine günstige Zusammensetzung
dar. Üblicherweise bestehen die Schichten zu beiden Seiten des Piezokeramikplättchens
aus dem Kunststoff Polyethylen, der wegen des starken Temperaturgangs seiner mechanischen
Materialparameter eine starke Frequenzdrift bei Temperaturänderungen zur Folge hat.
Um den Temperaturgang der Frequenz bei sonst gleichbleibend guten akustischen Eigenschaften
zu verbessern, ist es von Vorteil, wenn als Material für die Schicht ein mit Hohlglaskugeln
gefülltes Epoxidharz vorgesehen ist. Eine günstige Beeinflussung der Richtcharakteristik
und/oder des Wirkungsgrades der Schallabstrahlung läßt sich erreichen, wenn an der
schallabstrahlenden Wandlervorderseite eine Anpaßschicht vorgesehen ist. Wird als
Material der Anpaßschicht ein mit Hohlglaskugeln gefülltes Epoxidharz verwendet,
so läßt sich die Anpaßschicht auf einfache Weise herstellen. Da die gewünschte Schallkeulenform
von der Geometrie der Anpaßschicht abhängt, ist es von Vorteil, wenn unterschiedliche
Geometrien der Anpaßschicht vorgesehen sind. Der Wandlerwirkungsgrad läßt sich verbessern,
wenn unterschiedliche Dicken der Anpaßschicht vorgesehen sind, weil hierüber eine
Optimierung hinsichtlich des Wandlerwirkungsgrades möglich ist.
[0004] Bei einer Fertigung der Wandler durch Verklebung der Einzelteile sind vorzugsweise
reaktive Kleber zu verwenden. Diese Fertigungsmethode erfordert jedoch umfangreiche
und genaue Handarbeit, was den Fertigungsprozeß erschwert und verteuert. Um dies zu
vermeiden, wird vorteilhafterweise ein Verfahren zur Fertigung des Ultraschall-Schichtwandlers
in vorgenannter Ausführung verwendet, bei dem die Dämpfungsteile mittels einer Gießform
gegossen werden. Weiterhin erweist es sich als zweckmäßig, wenn das Piezokeramikplättchen
nach Füllung des Gießform-Hohlraums in die Nuten der als Dämpfungsteile ausgeführten
Beschwerungsklötze mit flüssigem, mit Hohlglaskugeln gefülltem Epoxidharz eingeschoben
und anschließend der Ultraschall-Schichtwandler ausgehärtet wird.
[0005] Die erfindungsgemäße Verbesserung wird im folgenden durch Gegenüberstellung einer
bisherigen und der neuen Ausführungsform anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigen:
FIG 1 eine Ausführungsform eines bekannten Ultraschall-Schichtwandlers,
FIG 2 einen erfindungsgemäß verbesserten Ultraschall-Schichtwandler.
[0006] Figur 1 zeigt einen Ultraschall-Schichtwandler 1 bekannter Bauart, der hier zwei
Piezokeramikplättchen 2 aufweist, zu deren beiden Seiten Schichten 3 aus dem Kunststoff
Polyethylen angebracht sind. Die astigmatische Richtcharakteristik der Schallkeule
wird durch die Verwendung der Längsseite 4 des Ultraschall-Schichtwandlers 1 als
Schallabstrahlfläche erzielt. Hierbei ist das Verhältnis von Länge zu Breite dieser
rechteckigen Fläche dem Verhältnis der Öffnungswinkel von schmaler zu breiter Schallkeule
proportional. Der Ultraschall-Schichtwandler 1 wird resonant auf der vierten Planarschwingungsmode
der Piezokeramikplättchen 2 betrieben, wodurch ein hoher Wirkungsgrad von Schallabstrahlung
und -empfang erreicht wird. Bei diesem Mode treten jedoch an den längsseitigen Enden
der Schallabstrahlfläche sich als nachteilig erweisende gegenphasige Schwingungsanteile
auf. Diese führen zu starken Nebenkeulen in der schmalen Schallkeule in der Ebene
parallel zur Orientierung der Piezokeramikplättchen 2, wodurch außerhalb des Haupterfassungsbereichs
liegende unerwünschte Störreflektoren Fehlsignale zur Folge haben können. Die Verwendung
von Polyethylen als Material für die Schichten bringt eine starke Frequenzdrift bei
Temperaturänderungen mit sich, da die mechanischen Materialparameter von Polyethylen
einen starken Temperaturgang aufweisen. Um dies zu korrigieren, ist bei einem Einsatz
in einem Näherungssensor eine aufwendige elektronische Frequenznachführung erforderlich.
[0007] Figur 2 zeigt einen Ultraschall-Schichtwandler, der, ausgehend von dem in Figur 1
dargestellten Aufbau, an den längsseitigen Enden Dämpfungsklötze 5 aufweist. Diese
sind U-förmig gestaltet und haben jeweils eine Nut 9 zur Aufnahme des über die Enden
vorstehenden Piezokeramikplättchens 2. Vorzugsweise wird für die Dämpfungsklötze 5
ein stark dämpfendes elastifiziertes Polymer verwendet, welches durch geeignete Füllstoffe
auf eine Dichte von 1,5 bis 4,5 g/cm³ gebracht wird. Die Dämpfungsklötze 5 werden
durch Gießen oder Spritzgießen in die entsprechende Form gebracht oder durch Schneiden
und Schleifen aus Bändern hergestellt. Durch die die Wandlerenden U-förmig umschließenden
Dämpfungsklötze 5 wird eine gute Nebenkeulendämpfung in der schmalen Schallkeule des
Ultraschall-Schichtwandlers bewirkt.
[0008] Die als Verbundmaterial dienenden Schichten 3 werden bei dieser Ausführungsform aus
einem mit Hohlglaskugeln gefüllten Epoxidharz hergestellt, wodurch der Temperaturgang
der Frequenz bei sonst gleichbleibend guten akustischen Eigenschaften verbessert wird
(von ± 10 kHz auf ± 2 kHz im Intervall von - 25 °C bis 70 °C). Ein solches Epoxidharz
mit Hohlglaskugeln ist auch unter der Bezeichnung "syntaktischer Schaum" bekannt.
Der Ultraschall-Schichtwandler nach Figur 2 weist auf der schallabstrahlenden Wandlervorderseite,
wie angedeutet, eine Anpaßschicht 8 auf. Sie wird vorteilhafterweise auch aus einem
syntaktischen Schaum hergestellt, der sich gut bearbeiten und damit auf einfache Weise
eine der gewünschten Schallkeulenform angepaßte Geometrie formen läßt. Die Geometrie
kann zum Beispiel glatt, abgerundet oder abgeschrägt bzw. dachförmig sein. Außerdem
läßt sich der Wandlerwirkungsgrad durch Optimierung der Dicke der Anpaßschicht 8 verbessern.
[0009] Der beschriebene Ultraschall-Schichtwandler 1 nach Figur 2 kann aus den genannten
Einzelteilen durch Verklebung, vorzugsweise mittels reaktiver Kleber, hergestellt
werden. Diese Fertigungsmethode erfordert jedoch aufwendige und genaue Handarbeit
und ist damit recht kostenaufwendig. Der Fertigungsprozeß läßt sich wesentlich dadurch
erleichtern, daß die beschriebene Anordnung durch Gießen hergestellt wird. Hierbei
werden beispielsweise die Dämpfungsklötze 5 in eine Gießform eingebracht, die in ihrem
Freiraum der Außengeometrie des späteren Wandlers entspricht. Die Beschwerungsklötze
besitzen Nuten 9 zur Aufnahme und Führung des Piezokeramikplättchens 2, das nach
Füllung des Gießformhohlraums mit noch flüssigem syntaktischen Schaum eingeschoben
wird. Mit Aushärtung ist der Herstellungsprozeß im wesentlichen beendet und der Ultraschall-Schichtwandler
1 kann der Gießform entnommen werden.
[0010] Für einige Anwendungsfälle werden Ultraschall-Schichtwandler 1 mit mehreren Piezokeramikplättchen
2 benötigt. Diese werden hierbei derart seitlich aneinandergereiht, daß jeweils eine
Schicht 3 aus syntaktischem Schaum dazwischenliegt. In den Dämpfungsklötzen 5 sind
der Anzahl an Piezokeramikplättchen 2 entsprechend mehrere Nuten 9 zur Aufnahme derselben
vorzusehen.
1. Ultraschall-Schichtwandler (1) mit astigmatischer Schallkeule, der mindestens
ein rechteckiges Piezokeramikplättchen (2) aufweist, dessen beide Seiten mit einer
Schicht (3) belegt sind, wobei die Längsseite (4) des Ultraschall-Schichtwandlers
(1) als Schallabstrahlfläche dient und der Ultraschall-Schichtwandler (1) auf der
vierten Planarschwingungsmode der Piezokeramikplättchen (2) betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß Dämpfungsteile (5) an den längsseitigen Enden des Ultraschall-Schichtwandlers
(1) angebracht sind.
2. Ultraschall-Schichtwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsteile als U-förmige, die Enden des Ultraschall-Schichtwandlers (1)
umschließende Dämpfungsklötze (5) ausgebildet sind.
3. Ultraschall-Schichtwandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsklötze (5) mindestens eine Nut (9) zur Aufnahme des Piezokeramikplättchens
(2) aufweisen.
4. Ultraschall-Schichtwandler nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Dämpfungsteile (5) ein mit Füllstoffen versehenes elastifiziertes
Polymer vorgesehen ist.
5. Ultraschall-Schichtwandler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer mit Füllstoffen eine Dichte von 1,5 bis 4,5 g/cm³ aufweist.
6. Ultraschall-Schichtwandler nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Schicht (3) ein mit Hohlglaskugeln gefülltes Epoxidharz
(7) vorgesehen ist.
7. Ultraschall-Schichtwandler nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der schallabstrahlenden Wandlervorderseite eine Anpaßschicht (8) vorgesehen
ist.
8. Ultraschall-Schichtwandler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Material der Anpaßschicht (8) ein mit Hohlglaskugeln gefülltes Epoxidharz
(7) verwendet wird.
9. Ultraschall-Schichtwandler nach Anspruch 7 oder 8, da durch gekennzeichnet, daß unterschiedliche Geometrien der Anpaßschicht (8) vorgesehen sind.
10. Ultraschall-Schichtwandler nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß unterschiedliche Dicken der Anpaßschicht (8) vorgesehen sind.
11. Verfahren zur Fertigung des Ultraschall-Schichtwandlers nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsteile (5) mittels einer Gießform gegossen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Piezokeramikplättchen (2) nach Füllung des Gießformhohlraums in die Nuten
(9) der als Dämpfungsteile ausgeführten Beschwerungsklötze mit flüssigem, mit Hohlglaskugeln
gefülltem Epoxidharz (7) eingeschoben und anschließend der Ultraschall-Schichtwandler
(1) ausgehärtet wird.