(19)
(11) EP 0 425 952 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.1991  Patentblatt  1991/19

(21) Anmeldenummer: 90120161.6

(22) Anmeldetag:  20.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04C 3/07
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.11.1989 DE 3936404

(71) Anmelder: Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke
D-97346 Iphofen (DE)

(72) Erfinder:
  • Seth, Harro, Dipl.-Ing.
    W-8715 Iphofen (DE)
  • Meister, Hans Berneuther
    W-8715 Iphofen-Mönchsondheim (DE)
  • Henke, Franz
    W-8710 Kitzingen (DE)

(74) Vertreter: Böhme, Volker, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Kessel Dipl.Ing. V. Böhme Karolinenstrasse 27
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Blechprofil mit Sickung


    (57) Es gibt ein Blechprofil mit U-Form für Bauwandungen, das einen Steg-Blechstreifen 1 und zwei Schenkel-­Blechstreifen 3 bildet und eine Sickung mit längsver­laufenden, querverlaufenden, sich kreuzenden Sicken 5, 6 bildet. Dabei ist es erwünscht, wenn das Blech­profil nur kontinuierlich durch laufende Sicken auf­weist. Dies ist erreicht, indem die Sickung von zwei schlangenlinienförmigen, hin und her sowie längsver­laufenden Mäandersicken 5, 6, die gegeneinander ver­setzt sind, gebildet ist. Es läßt sich diese Sickung unter beachtlich vermindertem Lärm erzeugen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Blechprofil mit U-Form für Bauwandungen, das einen Steg-Blechstreifen und zwei Schenkel-Blechstreifen bildet und eine Sickung mit längsverlaufenden, querverlaufenden, sich kreuzenden Sicken bildet.

    [0002] Ein bekanntes (DE-PS 34 42 355) Blechprofil dieser Art weist eine Sickung auf, die eine Gruppe von genau in Längsrichtung ausgerichteten, geradlinigen längs­verlaufenden Sicken und eine Gruppe von querverlauf­enden Sicken umfaßt, die entweder rechtwinkelig oder schräg zur Längsrichtung angeordnet sein können. Die zwei Gruppen von Sicken sind im Hinblick auf die er­wünschte Steifigkeit erforderlich. Bei der Erzeugung der Sickung wird mit einer Walze gearbeitet, die am Umfangsmantel ein Druckmuster trägt, das die Sicken in das Blech drückt. Bei der Erzeugung der genau ge­radlinig längsverlaufenden, d.h. kontinuierlich durch­laufenden Sicken ist das Druckmuster kontinuierlich im Eingriff im Blech, so daß die Erzeugung der längs­verlaufenden Sicken mit relativ wenig Lärm verbunden ist. Für die Erzeugung der querverlaufenden, in Längs­richtung voneinander gesonderten Sicken greift das Druckmuster für jede querverlaufende Sicke erneut am Blech an, was schlagartig erfolgt und mit relativ viel Lärm verbunden ist.

    [0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Blechpro­fil der eingangs genannten Art zu schaffen, das nur kontinuierlich durch laufende Sicken aufweist. Das er­findungsgemäße Blechprofil ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, das die Sickung von zwei schlangenlinienförmigen, hin und her sowie längsver­laufenden Mäandersicken, die gegeneinander versetzt sind, gebildet ist.

    [0004] Bei dem erfindungsgemäßen Blechprofil läßt sich die Sickung unter beachtlich vermindertem Lärm erzeugen. Das mit den Mäandersicken versehene Blech weist die erforderliche Steifigkeit in beiden Richtungen auf. Durch die zwei Mäandersicken wird eine Weichheit des Blechprofiles vermieden und die erforderliche Steifig­keit sichergestellt. Zur Erzeugung der Mäandersicken ist am Umfangsmantel der Walze ein endloses Druckmu­ster vorgesehen, das ständig im Eingriff ist, weshalb weniger Lärm entsteht und die Sickungsmaschine weniger beansprucht wird. Die bei den Mäandersicken sind in der Regel gleich ausgebildet und dimensioniert.

    [0005] Die Mäandersicken sind z.B. sinusartig und gerundet, wobei sich ein aus "8"-ten zusammengesetztes Sickungs­muster ergibt. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Mäandersicken jeweils mit ge­raden, schräg angeordneten, zueinander gewinkelten Sickenabschnitten hin- und herver laufen und die Folge von Rauten bilden. Diese Gestaltung der Mäandersicken läßt sich mit einem vereinfacht herzustellenden Wal­zenpaar, d.h. mit einem einfacheren Druckmuster am Um­fangsmantel der Walzen des Paares herstellen. Das Werk­zeug zur Erzeugung der Rautensickung ist billiger.

    [0006] Die Mäandersicken können sich sowohl auf den Steg­Blechstreifen als auch über den Eckbereich auf die beiden Schenkel-Blechstreifen erstrecken. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Mäandersicken sich jeweils Eckbereich aussparend nur auf den einen Blechstreifen erstrecken. Der Eckbe­reich zwischen einem der Schenkel-Blechstreifen und dem Steg-Blechstreifen ist frei von Mäandersickung. Im Eckbereich eingebrachte Sickung würde beim Hoch­stellen der Schenkel-Blechstreifen wieder zurückge­ formt, was mit einem Verlust an Festigkeit des Ma­terials verbunden ist.

    [0007] Es ist möglich, sowohl die beiden Schenkel-Blechstrei­fen als auch den Steg-Blechstreifen jweils mit Mäander­sicken zu versehen. Besonders zweckmäßig und vorteil­haft ist es jedoch, wenn die Mäandersicken entweder nur am Steg-Blechstreifen oder nur an den Schenkel-­Blechstreifen vorgesehen ist. Dies vereinfacht die Herstellung. Es wird nämlich in der Regel der Steg-­Blechstreifen nach dem Aufbiegen der Schenkel-Blech­streifen gesickt und werden die Schenkel-Blechstrei­fen vor dem Aufbiegen gesickt, so daß für die Sickung beider Blechstreifenarten zwei Sickungsvorgänge und zwei Werkzeugarten nötig sind.

    [0008] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Rauten beim Längsrand des Blechabschnittes einen Win­kel von 30 - 150o bilden. Dies ist eine zwischen ge­nau längsverlaufender Anordnung und rechtwinkelig ver­laufender Anordnung der Sickenabschnitte liegende An­ordnung, die für die meisten Anwendungsfälle eine aus­reichende Steifigkeit bringt.

    [0009] Das Blechprofil weist z.B. im Querschnitt reine U-Form auf oder ist an den freien Enden der Schenkel-Blech­streifen mit Abwinkelungen versehen, d.h. z.B. ein C-Profil. Die Mäandersicken lassen sich sowohl am langen Band als auch an der kurzen Platine erzeugen. Die Mäandersicken ergeben auf die Längeneinheit des Blechprofiles gesehen, eine verringerte Anzahl von Kreuzungen. Um die Versteifung des Blechprofiles wei­ter zu verbessern kann eine gerade längsverlaufende zusätzliche Sicke, z.B. in dem Steg-Blechstreifen, vorgesehen sein. Unter Bauwandungen werden hier nicht nur senkrechte Wände, sondern auch waagerechte Decken verstanden. Die Blechprofile sind in dem Bauwandungen Ständer oder Träger und dienen der Anbringung von Wandungsplatten. Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Blechprofiles wird ein Walzenpaar mit einem ent­sprechend neuen Druckmuster verwendet, das für eine Mäandersicke endlos ist und aus zwei Teilen besteht, die sich jeweils über die Länge und über den Umfang der Walzen erstrecken, gegeneinander um 180o ver­setzt sind und beiden Enden der Walzen ineinander übergehen.

    [0010] In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt und zeigt

    Fig. 1 eine Draufsicht eines Blechprofiles mit Sik­kung und

    Fig. 2 einen Schnitt eines Blechprofiles mit Sickung.



    [0011] Das Blechprofil gemäß Fig. 1 weist einen Steg-Blech­streifen 1 auf, an dessen beiden Längsseiten sich je­weils über einen Deckbereich 2 ein um 90o abgewinkel­ter Schenkel-Blechstreifen 3 anschließt, der an dem dem Steg-Blechstreifen gegenüberliegenden Ende frei endet. Im Unterschied dazu ist in Fig. 2 der Schen­kel-Blechstreifen an diesem freien Ende mit einer um 90o abgewinkelten Abwinklung 4 versehen. Das Blech­profil gemäß Fig. 1 ist nur im Steg-Blechstreifen 1 und das Blechprofil gemäß Fig. 2 ist nur in den Schenkel-Blechstreifen 3 mit einer Sickung versehen. Die Sickung besteht jeweils aus zwei Mäandersicken 5, 6, die von geraden Sickenabschnitten 7 gebildet sind, die zueinander einen Winkel 8 bilden. Die Sik­enabschnitte 7 der beiden Mäandersicken 5, 6 über­schneiden sich an Kreuzungen 9, die entlang einer Mittellinie des Blechstreifens 1 bzw. 2 angeordnet sind. Je zwei benachbarte Kreuzungen 9 und zwei ein­ ander gegenüberliegende Winkel 8 bilden die Eckpunkte einer Raute 10. In Fig. 1 ist gestrichelt eine gerade längsverlaufende, mittig angeordnete Sicke 11 ange­deutet, die eine weitere Versteifung des Blechprofiles bringt.


    Ansprüche

    1.) Blechprofil mit U-Form für Bauwandungen,
    das einen Steg-Blechstreifen und zwei Schenkel-Blech­streifen bildet
    und eine Sickung mit längsverlaufenden, querverlau­fenden, sich kreuzenden Sicken bildet,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Sickung von zwei schlangenlinienförmigen, hin und her sowie längsverlaufenden Mäandersicken (5, 6), die gegeneinander versetzt sind, gebildet ist.
     
    2.) Blechprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mäandersicken (5, 6) jeweils mit geraden, schräg angeordnet, zueinander gewinkelten (8) Sicken­abschnitten (7) hin und her verlaufen und eine Folge von Rauten (10) bilden.
     
    3.) Blechprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Mäandersicken (5, 6) sich jeweils Eckbereich aussparend nur auf den einen Blechstreifen (1 bzw. 2) erstrecken.
     
    4.) Blechprofil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mäandersicken (5, 6) entweder nur am Steg-­Blechstreifen (1) oder nur an den Schenkel-Blech­streifen (3) vorgesehen sind.
     
    5.) Blechprofil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauten (10) beim Längsrand des Blechabschnittes (1, 3) einen Winkel (8) von 30 - 150o bilden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht