[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenzylinder einer Druckmaschine mit einer auf ihren
Umfang aufgespannten Druckplatte und mit einer zwischen dem Plattenzylinder und der
Druckplatte vorgesehenen Folienanordnung.
[0002] Zwischen dem Plattenzylinder und der Druckplatte ordnet man herkömmlicherweise einen
Unterlagbogen an, der beispielsweise aus Ölpapier besteht. Diese bekannte Anordnung
zeichnet sich aber immer noch durch eine sehr hohe Reibungskraft zwischen dem eigentlichen
Plattenzylinder und der Druckplatte aus, die insbesondere dadurch bedingt ist, das
die rauhe Oberfläche des Plattenzylinders auf der verhältnismäßig rauhen Oberfläche
des Ölpapiers aufliegt und auch die rauhe Unterseite der Druckplatte auf der mit der
gleichen Rauhigkeit wie die Unterseite ausgestatteten Rauhigkeit der Oberseite des
Unterlagbogens. Zur Erläuterung sei erwähnt, daß beim Anziehen einer Druckplatte über
die Spannleiste am Druckende am Druckanfang der Druckplatte eine Kraft ankommt, die
nur noch etwa gleich ein Fünftel der Kraft am Druckende der Druckplatte beträgt. Die
restliche Kraft sind Reibungsverluste. Nach dem Nachspannen über die Spannleiste am
Druckanfang liegt an der Spannleiste am Druckanfang eine Kraft an, die etwa gleich
dem 0,6-fachen der Kraft am Druckende ist. Auch hier wird der Rest, also etwa 40 %
der Kraft, über die Reibung aufgebraucht.
[0003] Diese große Reibungskoeffizient zwischen dem Plattenzylinder und der Druckplatte
ist aber nachteilig, insbesondere wenn man die Druckplatte auf dem Plattenzylinder
nachspannen oder sonstwie im Register ausrichten will. Hier ist auch zu berücksichtigen,
das auf die Druckplatte nur begrenzte Kräfte einwirken können, wenn diese nicht unzulässig
verformt werden soll.
[0004] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plattenzylinder
mit den eingangs genannten Merkmalen vorzuschlagen, der sich durch einen fühlbar verringerten
Reibungskoeffizienten zwischen dem Plattenzylinder und der Druckplatte auszeichnet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, das die Folienanordnung
wenigstens zwei Folien aufweist, deren eine Fläche jeweils einen kleineren Gleitreibungskoeffizienten
hat als die andere Fläche, wobei die beiden Folien mit ihren Flächen mit den gut gleitenden
Eigenschaften aufeinandergelegt sind.
[0006] Die untere Folie mit ihrem höheren Gleitreibungskoeffizienten liegt somit auf der
Oberseite des Plattenzylinders auf und die obere Folie liegt mit ihrer Seite mit dem
höheren Gleitreibungskoeffizienten an der Unterseite der Druckplatte an. Beide Folien
liegen mit ihren gut gleitenden Flächen aufeinander und ermöglichen ein Verschieben
der Druckplatte relativ zum Plattenzylinder mit geringer Gleitreibung, d.h. gut gleitend.
Die eingangs geschilderten Nachteile, insbesondere beim Spannen und Justieren der
Druckplatte auf dem Plattenzylinder, werden dadurch somit vermieden.
[0007] Die Folienanordnung kann durch zusätzliche Folien ergänzt werden, beispielsweise
durch Unterlagbogen nach dem Stand der Technik zwischen der oberen der beschriebenen
Folien und der Unterseite der Druckplatte und/oder zwischen dem Plattenzylinder und
der unteren der beschriebenen Folien. Dadurch kann beispielsweise der Umfang des
Plattenzylinders vergrößert werden. All dies wird von der Erfindung umfaßt.
[0008] Es sei auch erwähnt, das, wenn vorstehend und nachfolgend von Folien gesprochen wird,
dies flächige, biegsame Gebilde im weitesten Sinne umfaßt, beispielsweise aus Kunststoff,
Textil, Papier usw. Wesentlich ist es lediglich, daß die Folien an ihren Flächen unterschiedliche
Gleitreibungskoeffizienten haben im Sinne der Lösung der Erfindungsaufgabe.
[0009] Beispielsweise nimmt man derartige Folien, die einseitig kunststoffbeschichtet sind,
beispielsweise mit Teflon. Derartige Kunststoffe zeichnen sich durch niedrige Reibungskoeffizienten
aus, d.h. durch gut gleitende Eigenschaften. Die andere Seite der Folie bleibt unbeschichtet
und hat den Gleitreibungskoeffizienten ihres Grundmaterials, der in jedem Fall höher
ist als der Gleitreibungskoeffizient der beschichteten Seite, insbesondere weil diese
unbeschichtete Fläche ihre normale Rauhigkeit beibehält.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Die Figur zeigt schematisch und der
Einfachheit halber in einer Abwicklung einen Ausschnitt aus einem Plattenzylinder
nach der Erfindung, wobei die verschiedenen Bauelemente zum besseren Verständnis beabstandet
voneinander gezeigt sind.
[0011] Bei Pos. 1 ist ein Plattenzylinder angeordnet, dessen Oberfäche mit Pos. 2 bezeichnet
ist. Sie hat eine definierte Rauhigkeit.
[0012] Auf den eigentlichen Plattenzylinder ist eine Druckplatte 3 aufgespannt, deren Unterseite
eine definierte Rauhigkeit 4 hat.
[0013] Zwischen dem Plattenzylinder 1 und der Druckplatte 3 sind eine untere Folie 5 und
eine obere Folie 6 angeordnet. Die Unterseite 7 der unteren Folie 5 hat eine größere
Rauhigkeit als ihre Oberseite 8. Entsprechend hat die Oberseite 9 der oberen Folie
6 eine größere Rauhigkeit als die Unterseite 10 der oberen Folie 6. Mit anderen Worten
sind die einander zugekehrten und aufeinanderliegenden Seiten 8, 10 der Folien 5,
6 gut gleitend, während die abgekehrten Seiten 7, 9 fühlbar rauher sind. Auch die
Flächen 2, 4 haben eine fühlbare Rauhigkeit.
[0014] Im Betrieb liegen die Schichten dicht übereinander und die Druckplatte 1 mit der
an ihr anliegenden oberen Folie 6 kann sich leicht relativ zum Plattenzylinder 1 mit
der an ihr anliegenden unteren Folie 5 verschieben.
[0015] Beispielsweise sind die rauheren Seiten 7 und/oder 9 selbstklebend, so daß zumindest
eine der Folien 5, 6 auf dem Plattenzylinder bzw. der Druckplatte klebt.
[0016] Die gut gleitenden Flächen 8, 10 werden vorzugsweise durch eine entsprechende Kunststoffbeschichtung
der Folien 5, 6 erreicht.
[0017] Weitere Folien oder Bogen können ggf. zwischen den Flächen 2, 7 und/oder 4, 9 angeordnet
sein, wenn die erforderlich sein sollte. Man kann daher auch Folien mit den erf indungsgemäßen
Eigenschaften oder auch herkömmliche Folien zusätzlich anordnen.
1. Plattenzylinder (1) einer Druckmaschine mit einer auf ihren Umfang aufgespannten
Druckplatte (3) und mit einer zwischen dem Plattenzylinder und der Druckplatte vorgesehenen
Folienanordnung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienanordnung wenigstens zwei Folien (5,6) aufweist, deren eine Fläche (8,10)
jeweils einen kleineren Gleitreibungskoeffizienten hat als die andere Fläche (7,9),
wobei die beiden Folien (5,6) mit ihren Flächen (8,10) mit den gut gleitenden Eigenschaften
aufeinander gelegt sind.
2. Plattenzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folien (5,6) einseitig kunststoffbeschichtet sind.