[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum spanlos-verlustfreien Aufteilen eines Kantholzes
in eine vorgegebene Anzahl dünner Bretter bestimmter Dicke ohne ein verlorenes Restbrett.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum spanlos-verlustfreien Aufteilen
eines Kantholzes in eine vorgegebene Anzahl dünner Bretter bestimmter Dickenfolge,
insbesondere für die Herstellung von Mehrschichtverbundplatten und anderen Laminatbauteilen,
bei dem von dem Kantholz unter Einwirkung eines Messers und eines Gegendruckelementes
nacheinander jeweils ein Brett abgeschnitten wird, indem das Kantholz in seiner Längsrichtung
gegen das Messer vorgeschoben und in Querrichtung von einer Andruckeinrichtung gegen
Messer und Gegendruckelement angedrückt wird, und wobei der Abstand zwischen Messer
und Gegendruckelement quer zur Längsrichtung des Kantholzes im wesentlichen die Dicke
des erzeugten Brettes bestimmt und der Abstand zwischen Messer und Andruckeinrichtung
quer zur Längsrichtung des Kantholzes während des Abtrennens eines Brettes im wesentlichen
der Dicke des Kantholzes abzüglich der Dicke des abzutrennenden Brettes entspricht.
[0002] Es ist bekannt, Holzbauteile hoher Festigkeit, wie beispielsweise Hallenträger, Mehrschicht-Massivholzplatten
und dergl. als sog. Laminatbauteile herzustellen, indem eine Vielzahl lamellenartiger,
dünner Bretter schichtweise, erforderlichenfalls auch unter Wechsel der Brettlaufrichtung
miteinander verleimt werden.
[0003] Herkömmlicherweise wurden die hierfür erforderlichen lamellenartigen dünnen Bretter
durch sägendes Zerteilen von Kanthölzern erzeugt. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren
in bezug auf die Ausnutzung des Werkstoffes Holz sehr unwirtschaftlich ist, da bei
den zum Teil erforderlichen geringen Brettdicken bis zu 40 % des Ausgangsholzes als
Sägemehl anfallen, ist es bei sägendem Zerteilen jedoch verhältnismäßig einfach, ein
Kantholz in Bretter gleicher Dicke zu zerteilen, wenn man die von der Art des Sägeblattes
abhängige Breite der erzeugten Sägeschnittfuge berücksichtigt. Sollen aus einem Kantholz
beispielsweise zehn Bretter gleicher Dicke erzeugt werden, so ergibt sich deren Dicke
als ein Zehntel der um die neunfache Sägeschnittbreite verminderten Kantholzdicke.
Durch die Auswahl von Kanthölzern bestimmter Dicke und entsprechender Einstellung
der Sägeblätter zueinander lassen sich auf diese Weise dünne Bretter vorberechneter,
gleicher Dicke erzeugen. Bei der Herstellung von Laminatbauteilen, bei der Lagen solcher
Bretter miteinander verleimt werden, müssen bestimmte Toleranzen in der Brettdickeeingehalten
werden.
Um den Werkstoff Holz wirtschaftlicher auszunutzen, ist man neuerdings dazu übergegangen,
dünne, lamellenartige Bretter nicht durch sägendes Zerteilen eines Kantholzes sondern
durch spanloses Abtrennen von einem Kantholz mittels eines Messers zu erzeugen. Siehe
hierzu beispielsweise die DE-OS 37 02 909. Bei diesem Verfahren wird im allgemeinen
Kantholz in seiner Längsrichtung gegen ein stehendes Messer vorgeschoben, dem ein
Gegendruckelement vorgelagert ist, welches ein von der Messerschnittfuge ausgehendes
selbsttätiges Spalten des Holzes vermeiden soll. Quer zu seiner Längsrichtung wird
das Kantholz durch eine Andruckeinrichtung gegen Messer und Gegendruckelement gedrückt.
[0004] Der Parameter, der die Dicke eines zu erzeugenden Brettes im groben bestimmt, ist
der Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement in einer Richtung quer zur Achse
des Kantholzes. Die sich wirklich ergebende Brettdicke hängt jedoch von einer Reihe
weiterer Verfahrensparameter ab, nämlich beispielsweise der Holzfeuchte, dem Druck,
mit dem das Gegendruckelement eventuell unabhängig vom Messer gegen das Kantholz angedrückt
wird, und dergl.. Siehe hierzu die DE-OS 36 23 237.
[0005] Man hat sich bereits bemüht, durch eine Erfassung solcher Verfahrensparameter und
sich daraus ergebende Korrekturen bei der Einstellung des Abstandes zwischen Messer
und Gegendruckelement bzw. des vom Gegendruckelement ausgeübten Anpreßdruckes gezielt
Bretter bestimmter Dicke herzustellen. Da Holz ein natürlich gewachsener und deshalb
in seinen Eigenschaften nie konstanter Rohstoff ist, sind jedoch viele der Verfahrensparameter
nicht in einer solchen Weise beherrschbar, daß sich die Dicke eines erzeugten Brettes
vorherberechnen läßt. Trotz intensiver Bemühungen hat sich eine genaue Steuerung der
Brettdicke aufgrund der vorstehend erwähnten Parameter nicht als praktisch realisierbar
erwiesen.
[0006] Bekannterweise addieren sich bei einer Mehrzahl aus einem Kantholz herzustellender
Bretter selbst geringe Dickenabweichungen am Ende zu einem derartigen Fehler, daß
ein Restbrett übrig bleibt, welches eine derart abweichende Dicke aufweist, daß es
in einem kontinuierlichen Arbeitsfluß, der einheitliche Brettdicken erfordert, unbrauchbar
ist.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit
dem aus einem Kantholz speziell gewählter Dicke durch schneidendes Zerteilen eine
vorgegebene Anzahl von Brettern bestimmter Dicke erzeugt werden kann, ohne daß am
Ende des Aufteilungsprozesses des Kantholzes ein Brett mit derart abweichender Dicke
übrig bleibt, daß es nicht mehr für den vorgesehenen Zweck verwertet werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird für ein Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß ein Ausgangskantholz gewählt wird, dessen Ausgangsdicke der Summe der
Solldicken der zu erzeugenden Bretter entspricht, der Abstand zwischen Messer und
Gegendruckelement nach Erfahrungswerten auf einen Betrag eingestellt wird, der zur
Erzeugung des ersten Brettes mit dessen Solldicke führt, das Restkantholz jeweils
nach Abtrennen eines oder auch mehrerer Bretter in seiner Restdicke vermessen, und
die Maschineneinstellung aufgrund der Vermessung des Restkantholzes, insbesondere
der Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement so verändert wird, daß sich nach
Erfahrungswerten Bretter einer korrigierten Solldickenfolge ergeben, während die Andruckeinrichtung
in diskreten, den ursprünglichen Solldicken der Bretter entsprechenden Schritten vor
Abtrennen jeweils eines weiteren Brettes dem Messer genähert und während des Schneidens
mit einem Anpreßdruck beaufschlagt wird.
[0009] Es hat sich nämlich gezeigt, daß sich die Dicke des einzelnen Brettes zumindest mit
einer solchen Genauigkeit durch entsprechende Voreinstellung der Maschine vorhersagen
läßt, daß das Brett für die Weiterverarbeitung noch akzeptabel ist. Es ist vielmehr
die gleichgerichtete Summierung der am einzelnen Brett noch tolerierbaren Abweichungen,
die dazu führt, daß das Restbrett bei der Aufteilung des Kantholzes nicht mehr verwertbar
ist. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Messung des Restkantholzes und die Rückkopplung
des Ergebnisses auf die Messereinstellung für das Abtrennen des nächsten Brettes wird
auf einfachste Weise die Aufteilung eines Kantholzes in eine ganzzahlige Anzahl von
verwertbaren Brettern erreicht, ohne daß eine komplizierte Erfassung und Steuerung
von Prozeßparametern zum Erreichen einer gewünschten Brettdicke erforderlich ist.
[0010] In einer bevorzugten, auf bestimmte Anwendungsfälle ausgerichteten Ausführungsform
kann das erfindungsgemäße Verfahren so ausgestaltet werden, daß bei seiner Anwendung
aus einem gegebenen Kantholz eine Folge von dünnen Brettern erzeugt wird, die unterschiedliche
Dicken aufweisen, wobei dennoch kein Restbrett übrig bleibt, welches sich im weiteren
Verarbeitungsgang nicht mehr verwerten läßt.
[0011] Dieser Variante des Verfahrens kann gerade bei der Herstellung von Laminaterzeugnissen
aus geschnittenen Brettern große Bedeutung zukommen. Die Herstellung von verleimten
Verbundplatten und anderen, Bauteilen verlangt es, daß die miteinander zu verleimenden
Bretter eine gewisse Mindestfeuchte nicht überschreiten, da einerseits bereits Schwierigkeiten
beim heißen Verpressen der Laminaterzeugnlsse, andererseits aber auch Schwierigkeiten
bei der Weiterverarbeitung entstehen können. Beim herkömmlichen Verfahren von Laminatplatten,
bei dem die dünnen Bretter mittels Sägetrennschnitten aus einem Kantholz erzeugt wurden,
wurde allgemein bereits entsprechend trockenes Kantholz zum Erzeugen der Bretter eingesetzt,
die dementsprechend unmittelbar für die Weiterverarbeitung geeignet waren und sich
nicht mehr verändert haben. Da dünne Bretter hoher Oberflächenqualität bei der Herstellung
durch schneidendes Zerteilen nur aus feuchtem Holz geschnitten werden können, ist
es erforderlich, die Bretter vor der Weiterverarbeitung zu Laminaterzeugnissen zu
trocknen. Bekannterweise tritt beim Trocknen eine Schrumpfung auf, die wegen der natürlichen
Wachstumsstruktur des Holzes isotrop ist. In Längsrichtung des Stammes schrumpft das
Holz zwar kaum, aber in Querrichtung erfährt das Holz in Richtung des Jahresringverlaufes
eine höhere Schrumpfung als quer zu den Jahresringen. Da bei den aus einem Kantholz
erzeugten Brettern die Jahresringe bei Brettern, die aus der Stammitte stammen, im
wesentlichen senkrecht zur Brettoberfläche verlaufen, wird der Winkel des Jahresringverlaufes
zur Brettoberfläche immer flacher, je weiter das Brett vom Kern des Stammes entfernt
ist. Dies führt dazu, daß Bretter aus der Stammitte in ihrer Dicke beim Trocknen stärker
schrumpfen als Bretter aus dem Randbereich eines Stammes. Eine Schrumpfung der Bretter
in ihrer Breite ist bei der Herstellung von Laminaterzeugnissen weniger beachtlich.
[0012] Ziel der Herstellung von Laminaterzeugnissen ist es daher, nach dem Trocknen Bretter
gleicher Dicke zur Verfügung zu haben. Dies kann dadurch erreicht werden, daß unmittelbar
beim Schneiden der Bretter je nach der Ursprungslage des Brettes im Stamm oder Kantholz
unterschiedliche Dickenzugaben gemacht werden, die das unterschiedliche Schrumpfen
der Bretter beim Trocknungsprozeß ausgleichen, so daß nach dem Trocknen Bretter im
wesentlichen gleicher Dicke erhalten werden.
[0013] Bezogen auf das Schneiden der Bretter bedeutet dies, daß je nach Brettposition auch
der Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement, der die Brettdicke im wesentlichen
bestimmt, bereits in seiner Solleinstellung verändert werden muß. Beim jeweiligen
Vermessen des Restkantholzes ergibt sich ein Istwert, der möglicherweise von demjenigen
Sollwert abweicht, den das Restkantholz nach den bereits abgetrennten Brettern haben
sollte. Beim Erzeugen von Brettern gleicher Dicke wird diese Abweichung durch die
Anzahl der noch aus dem Restkantholz zu erzeugenden Bretter geteilt, um so einen Korrekturwert
je Brett zu erhalten, um den Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement gegenüber
der beim Erzeugen von Brettern gleicher Dicke ansonsten festen Solleinstellung korrigiert
wird.
[0014] Soll jedoch eine Folge von Brettern unterschiedlicher Dicke erzeugt werden, müßte
die Abweichung der Dicke des Restkantholzes vom Sollwert im Grunde genommen auf die
noch zu erzeugenden Bretter proportional deren jeweiliger Dicke aufgeteilt werden.
Eine derartige Zuordnung der Abweichung zu den einzelnen Brettern ist mit bekannten
Mitteln der Datenverarbeitung natürlich ohne weiteres möglich. Da bei der Erzeugung
von Brettern unterschiedlicher Dicke der Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement
ohnehin bei jedem Schnitt verändert werden muß, kann gleichzeitig auch eine entsprechende
rechnergesteuerte Korrektur mitberücksichtigt werden.
[0015] Da die auf das unterschiedliche Schrumpfungsverhalten abgestellten Dickenunterschiede
der zu erzeugenden Bretter verhältnismäßig gering sind und andererseits auch die nach
Vermessen des Restkantholzes zu berücksichtigenden Korrekturen gering sind, kann das
Verfahren auch bei Erzeugung von Brettern unterschiedlicher Dicke so durchgeführt
werden, daß die am Restkantholz festgestellte Abweichung durch die Zahl der noch zu
erzeugenden Bretter geteilt wird, um jedem Brett eine gleiche absolute Korrektur zuzuordnen.
Fehler bei einer solchen Korrektur werden ohnehin durch die Rückkopplung bei der nächsten
Restkantholzvermessung wieder kompensiert.
[0016] Das Vermessen des Restkantholzes nach Abtrennen eines oder auch einer bestimmten
Anzahl von Brettern kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen, beispielsweise
durch mechanisches Abtasten mittels einer geeigneten Dickenabtasteinrichtung oder
auch durch optische Messung. Hierbei ist vorteilhafterweise darauf zu achten, daß
das Meßverfahren derart ausgerichtet ist, daß es möglichst eine repräsentative Brettfläche
erfaßt und das Meßergebnis nicht von einzelnen vorstehenden Holzfasern oder zufälligen
Vertiefungen bestimmt wird. Angestrebt wird ein Meßergebnis, wie es beispielsweise
stationär durch eine Schieblehre erhalten wird, die mit ihrem Meßarm einen bestimmten
Brettabschnitt überspannt. Bei optischen Abtastverfahren, beispielsweise durch Laserstrahl,
kann dies durch eine entsprechende automatische Auswertung der Abtastkurve erreicht
werden.
[0017] Bei weiterer Optimierung des Abtast- bzw. Vermessungsverfahren kann die Erfassungs-
und Auswerteeinheit unmittelbar mit den entsprechenden Zustellelementen elektronisch
bzw. mechanisch gekoppelt sein, so daß die Abstandsänderung automatisch durch die
Erfassungs- und Auswerteeinheit erfolgt.
[0018] Insofern die die Bretter erzeugende Maschine nur mit einem einzigen Messer ausgerüstet
ist und das Kantholz durchwiederholten Durchgang durch die Maschine nach und nach
vollständig zu dünnen Brettern zerteilt wird, kann es wünschenswert sein, das Restkantholz
nach jedem Maschinendurchgang neu zu vermessen. Sind jedoch beispielsweise zwei oder
mehr mit einem Messer versehene Maschinen vorgesehen, die ein zu zerteilendes Kantholz
hintereinander durchläuft, so kann es aus Gründen der Investitionskostenersparnis
wünschenswert sein, wenn eine Vermessung des Restkantholzes nur jeweils nach einem
Durchgang durch eine Folge von Schneideinrichtungen vorgenommen wird. Dies hängt von
der damit noch erzielbaren Meßgenauigkeit ab. Die gleichen Bedingungen können vorliegen,
wenn eine Schneidvorrichtung mit mehreren hintereinander angeordneten Messern versehen
ist, so daß bei einem Maschinendurchgang jeweils eine Folge von Brettern erzeugt wird.
[0019] Es sei nochmals hervorgehoben, daß der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens darin
liegt, daß zur vollständigen Aufteilung eines Kantholzes in verwertbare Bretter nicht
spezifische und sich unter Umständen von Stamm zu Stamm ändernde Materialparameter
des Holzes gemessen werden müssen, um eine angestrebte Brettdicke zu erhalten. Es
braucht lediglich durch die Rückkopplung der jeweiligen Dickenvermessung des Restkantholzes
der Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement geringfügig geändert zu werden.
Da die Korrekturen gering sind, bleibt die Andruckeinrichtung, welche das Kantholz
gegen Messer und gegen Druckelement drückt, von den Änderungen unbeeinflußt. Sie kann
entsprechend der Soll-Dickenabnahme des Kantholzes in vorgegebenen Schritten bei jedem
Kantholzdurchgang durch die Maschine zugestellt werden. Der durch die Andruckeinrichtung
ausgeübte Druck auf das Kantholz wird ohnehin durch auf der verstellbaren Andruckeinrichtung
angeordnete pneumatische oder auch hydraulische Zylinder ausgeübt, die bei geregeltem
Anpreßdruck ein gewisses Spiel in der Dickenabweichung des Kantholzes aufnehmen können.
[0020] Die Vorgehensweise, daß zum Ausgleich der unterschiedlichen Dickenschrumpfung der
Bretter je nach ihrer Herkunftsposition aus dem Baumstamm bereits beim Schneiden der
Bretter aus einem Kantholz diese Bretter mit einer die unterschiedliche Schrumpfung
kompensierenden unterschiedlichen Dicke geschnitten werden, wird ein als für sich
alleine erfinderisches Merkmal angesehen. Werden Bretter aus einem zentralen Kantholz
geschnitten, welches die Markröhre des Baumes im Zentrum erhält, müssen die zu schneidenden
Bretter, beginnend von der einen Außenseite des Stammes in ihrer Dicke in Richtung
auf das Stammzentrum etwas zunehmen, um nach Abtrennen des in etwa die Markröhre des
Stammes enthaltenden Mittelbrettes in ihrer Dicke wieder abzunehmen. Mit bekannten
Mitteln der prozeßsteuerung ist es möglich, derartige Vorgaben automatisch auf die
Maschineneinstellung zu übertragen.
[0021] An einem Ausführungsbeispiel wird mit bezug auf die beigefügte Zeichnung die Erfindung
näher erläutert. Dabei wird ausdrücklich auf die in Figur 1 des US-Patents 4,825,917
dargestellte Vorrichtung zur Erzeugung von dünnen Brettern und die zugehörigen Beschreibungsteile
verwiesen. In vorstehend genanntem US-Patent aufgeführte Bezugszeichen werden in gleicher
Weise nachfolgend verwendet.
[0022] Zur besseren Darstellung ist eine Vorrichtung mit nur einem einzigen Messer 12 und
einer gegenüber befindlichen, im wesentlichen aus dem Rahmenteil 4 und den mittels
Druckzylindern 20 über Schwenkarme 18 steuerbaren Andruckrollen 17 bestehenden Andruckeinrichtung
gezeigt. Das Kantholz 1 wird in sich wiederholenden Durchgängen durch die Maschine
geführt, bis es vollständig zu dünnen Brettern zerteilt ist.
[0023] Von besonderer Wichtigkeit für die Erfindung ist die Ausbildung des Messerhalters
11, der neben dem Messer 12 eine der Messerschneide vorgelagerte Andruckleiste 13
und zu beiden Seiten der Messeranordnung vorgesehene Führungsflächen 14 aufweist.
Das in Vorlaufrichtung liegende Messerhalterteil 11 bzw. die Andruckleiste 13 ist
mit einem Zustellelement 45 beispielsweise auf mechanische oder elektromotorische
Weise verbunden.
[0024] Der Schneideinrichtung 9 nachgeordnet befindet sich eine Abtast- bzw. Vermessungseinrichtung
46, die in der bei liegenden Zeichnung nur schematisch dargestellt ist. Diese Einrichtung
kann beispielsweise eine mechanische Dickenabtasteinrichtung in der Art einer Schieblehre
oder eine optische Meßeinrichtung auf der Basis eines Laserstrahls sein. Die Abtast-
bzw. Vermessungseinrichtung 46 ist über eine Signalleitung 47 mit einer elektronischen
Erfassungs- und Auswerteeinheit 48 verbunden. Die wiederum mit dem Zustellelement
45 für den Messerhalter 11 bzw. die Andruckleiste 13 elektronisch 49 oder mechanisch
verbunden ist.
[0025] Das aus der Schneideinrichtung 9 austretende Restkantholz 1 wird durch die Abtast-
bzw. Vermesserungseinrichtung 46 mechanisch oder optisch vermessen und die Meßergebnisse
werden an die Erfassungs- und Auswerteeinheit 48 signalisiert. Diese errechnet aus
den erhaltenen Werten den Zustellwert für den Messerhalter 11 bzw. die Andruckleiste
13 und gibt diese an das Zustellelement 45 weiter, welches die Zustellung bewirkt.
Auf diese Weise erfolgt eine Vermessung des Restkantholzes nach jedem Maschinendurchgang.
[0026] Durch die Messung des Restkantholzes 1 und die Rückkopplung des Ergebnisses auf die
Messereinstellung für das Abtrennen des nächsten Brettes wird auf einfachste Weise
die Aufteilung eines Kantholzes 1 in eine ganzzahlige Anzahl von verwertbaren Brettern
erreicht, ohne daß eine komplizierte Erfassung und Steuerung von Prozeßparametern
zum Erreichen einer gewünschten Brettdicke erforderlich ist.
1. Verfahren zum spanlos-verlustfreien Aufteilen eines Kantholzes in eine vorgegebene
Anzahl dünner Bretter bestimmter Dickenfolge, insbesondere für die Herstellung von
Mehrschichtverbundplatten und anderen Laminatbauteilen, bei dem von dem Kantholz unter
Einwirkung eines Messers und eines Gegendruckelementes nacheinander jeweils ein Brett
abgeschnitten wird, indem das Kantholz in seiner Längsrichtung gegen das Messer vorgeschoben
und in Querrichtung von einer Andruckeinrichtung gegen Messer und Gegendruckelement
angedrückt wird, und wobei der Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement quer
zur Längsrichtung des Kantholzes im wesentlichen die Dicke des erzeugten Brettes bestimmt
und der Abstand zwischen Messer und Andruckeinrichtung quer zur Längsrichtung des
Kantholzes während des Abtrennens eines Brettes im wesentlichen der Dicke des Kantholzes
abzüglich der Dicke des abzutrennenden Brettes entspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ausgangskantholz gewählt wird, dessen Ausgangsdicke der Summe der Solldicken
der zu erzeugenden Bretter entspricht, der Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement
nach Erfahrungswerten auf einen Betrag eingestellt wird, der zur Erzeugung des ersten
Brettes mit dessen Solldicke führt, das Restkantholz jeweils nach Abtrennen eines
oder auch mehrerer Bretter in seiner Restdicke vermessen, und die Maschineneinstellung
aufgrund der Vermessung des Restkantholzes, insbesondere der Abstand zwischen Messer
und Gegendruckelement so verändert wird, daß sich nach Erfahrungswerten Bretter einer
korrigierten Solldickenfolge ergeben, während die Andruckeinrichtung in diskreten,
den ursprünglichen Solldicken der Bretter entsprechenden Schritten vor Abt rennen
jeweils eines weiteren Brettes dem Messer genähert und während des Schneidens mit
einem Anpreßdruck beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Kantholz in eine bestimmte Anzahl von Brettern
möglichst gleicher Dicke aufgeteilt werden soll, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke
des Ausgangskantholzes einem ganzzahligen Vielfachen der Solldicke der zu erzeugenden
Bretter entspricht, die Restdicke des Restkantholzes nach seiner Vermessung durch
die Anzahl der aus dem Restkantholz noch zu erzeugenden Bretter geteilt wird, woraus
sich eine korrigierte Solldicke für die noch zu erzeugenden Bretter ergibt, und der
Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement so verändert wird, daß sich nach Erfahrungswerten
Bretter der korrigierten Solldicke ergeben, während die Andruckeinrichtung nach wie
vor in diskreten, der Ursprungssolldicke der Bretter entsprechenden Schritten dem
Messer genähert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Kantholz in eine Folge von Brettern bestimmter
unterschiedlicher Dicke zerteilt werden soll, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Vermessen des jeweiligen Restkantholzes die gemessene Restdicke mit der Sollrestdicke,
die ohne Dickenabweichung der bereits abgetrennten Bretter hätte verbleiben müssen,
verglichen wird, korrigierte Solldicken für die noch zu erzeugenden Bretter ermittelt
werden und der Abstand zwischen Messer und Gegendruckelement so verändert wird, daß
sich nach Erfahrungswerten Bretter der korrigierten Solldickenfolge ergeben, während
die Andruckeinrichtung in diskreten, der ursprünglichen Solldickenfolge der Bretter
entsprechenden Schritten vor Abtrennen jeweils eines weiteren Brettes dem Messer genähert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Erzeugung einer
Folge von Brettern unterschiedlicher Dicke unter vollständiger Ausnutzung des Ausgangskantholzes
die Abweichung der Dicke des Restkantholzes nach seiner jeweiligen Vermessung von
der Solldicke des Restkantholzes durch die Anzahl der aus dem Restkantholz noch zu
erzeugenden Bretter geteilt und die dadurch erhaltene Abweichung pro noch zu erzeugendem
Brett bei der Einstellung des Abstandes zwischen Messer und Gegendruckelement berücksichtigt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des
Rest-Kantholzes durch eine mechanische Dickenabtasteinrichtung gemessen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des
Restkantholzes durch Abtasten mittels eines Laserstrahls gemessen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dickenabtastergebnisse
aus Restkantholz über einen Längenbereich des Restkantholzes mittels einer elektronischen
Auswerteinheit erforderlichenfalls entsprechend der Oberflächenstruktur des Holzes
korrigiert und gemittelt werden, und aus dem Mittelwert der Dicke des Restkantholzes
ein Signal für die korrigierte Dickenfolge der Bretter errechnet und zu einer Anderung
der Maschineneinstellung umgesetzt wird.
8. Verfahren zum spanlos-verlustfreien Aufteilen eines Kantholzes in eine Anzahl dünner
Bretter durch Schneiden mittels eines Messers bei Holzfeuchtigkeiten von mindestens
30 Gew.-%, insbesondere für die Herstellung von Mehrschichtverbundplatten und anderen
Laminatbauteilen, nachdem die Bretter nach dem Schneiden einer Trocknung unterworfen
wurden, dadurch gekennzeichnet, daß die Brettdicken beim Schneiden in Abhängigkeit
von der Lage des jeweiligen Brettes im Stamm mit einem Dickenzuschlag versehen werden,
der der Dickenschrumpfung des jeweiligen Brettes beim Trocknen entspricht, so daß
sich nach dem Trocknen Bretter gleicher Dicke ergeben.