[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenzylinder einer Druckmaschine mit einer vorderen
und einer hinteren Spannschiene mit Spannelementen zum Spannen einer am Umfang des
Plattenzylinders anliegenden Druckpaltte an ihrem Druckanfang bzw. Druckende, wobei
die Spannschienen in einer sich in axialer Richtung am Umfang des Plattenzylinders
erstreckenden Grube mit einer vorderen und einer hinteren Grubenwand angeordnet sind.
[0002] Beim Druck mit einer Druckmaschine kann das Problem auftreten, das das Druckbild
der einen Farbe gegenüber dem Druckbild einer anderen Farbe gewissermaßen verkantet
ist. Diese verkantung muß natürlich beseitigt werden, wenn die bedruckten Bögen nicht
Makulatur sein sollen.
[0003] Hierfür ist es bekannt, die Achse des betreffenden Plattenzylinders einseitig zu
verschieben. Dadurch kann die Nichtregisterhaltigkeit des betreffenden Farbwerks
aber nur ungenau ausgeglichen werden.
[0004] Zu demselben Zweck ist es auch bekannt, die Spannschienen in axialer Richtung zu
versetzen. Dies ist aber konstruktiv kompliziert und man muß gegen die Reibung zwischen
dem eigentlichen Plattenzylinder und der Druckplatte arbeiten. Hier sei in Erinnerung
gerufen, daß man die Druckplatte nicht mit beliebig hohen Kräften belasten kann, weil
sie sich sonst unzulässig verformt.
[0005] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plattenzylinder
einer Druckmaschine mit den eingangs genannten Merkmalen vorzuschlagen, bei der es
mit konstruktiv einfachen Mitteln möglich ist, die betreffende Farbe sehr schnell,
gegebenenfalls auch bei laufender Maschine, wieder ins Register zu bringen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, das zwischen
den beiden Spannschienen Mittel zum Verstellen beider Spannschienen gegen Federkraft
in Umfangsrichtung des Plattenzylinders zur Außenseite der Grube hin vorgesehen sind,
wobei die vordere Spannschiene an ihren beiden Enden getrennt verstellt werden kann
und die hintere Spannschiene parallel zu sich.
[0007] Durch diese Maßnahmen kann man nach dem Feststellen einer unzulässigen Farbabweichung
des betreffenden Farbdrucks, wobei also die Druckplatte am Zylinder schon festgespannt
ist, zunächst die hintere Spannleiste entspannen. Dies bedeutet eine Verschiebung
der hinteren Spannleiste parallel zu sich oder im wesentlichen parallel zu sich in
Richtung der hinteren Grubenwand.Dadurch schafft man soviel Luft, das anschließend
die vordere Spannleiste in einem Maße derart verkantet werden kann, daß das betreffende
Fehlregister ausgeglichen wird oder zumindest möglich weit ausgeglichen wird. Anschließend
werden die Anschläge für die hintere Spannleiste wieder zurückgefahren, so daß die
Federn der hinteren Spannleiste diese in dem gewünschen Maße spannen können. Wenn
diese Maßnahmen für eine vollständige Korrektur des Fehlers noch nicht ausgereicht
haben, so wiederholt man anschließend die Maßnahmen in der beschriebenen Reihenfolge.
Bei einer Verstellung von Hand wird man im allgemeinen mit einer einzigen Serie dieser
Maßnahmen auskommen, während man bei einer motorischen Verstellung über Sensoren,
die dann auch bei laufender Maschine vorgenommen werden können, in der Regel die beschriebenen
Verfahrensschritte kleiner halten wird und dann mehrfach hintereinander ausführen
muß, bis der Fehler vollständig verschwunden ist.
[0008] Insbesondere für die angesprochene motorische Korrektur wird es bevorzugt, wenn wenigstens
ein Drucksensor vorgesehen ist, der die Kraft zwischen dem Plattenzylinder und der
hinteren Spannschiene mißt. Der Drucksensor wird im allgemeinen an den Mitteln zum
Verstellen der hinteren Spannschiene angeordnet sein oder auch an der Schiene selbst.
Er dient zur Prüfung des Formschlusses zwischen den Verstellmitteln und der hinteren
Spannschiene oder mit ihr verbundenen Bauelementen. Daraus folgt eine entsprechende
Schrittschaltung des Stellmotors für die Verstellung der hinteren Spannschiene.
[0009] Es wurde schon darauf hingewiesen, daß beim stand der Technik eine sehr hohe Reibungskraft
zwischen der Oberseite des eigentlichen Plattenzylinders und der Unterseite der Druckplatte
herrscht, die beim Stand der Technik eine wirksame Korrektur des Registers fühlbar
erschwert hat, zumal man nur begrenzte Kräfte auf die Druckplatte ausüben kann, wenn
man diese nicht unzulässig verformen will. Man hat zwar schon Unterlagbogen aus Ölpapier
oder dergleichen Folien zwischen dem Zylinder und der Druckplatte angeordnet, jedoch
wird dadurch die Reibungskraft nicht fühlbar verringert, weil ja immer noch die verhältnismäßig
rauhen Flächen des Ölpapiers auf den ebenfalls rauhen Flächen des Plattenzylinders
und der Druckplatte aufliegen.
[0010] In diesem Zusammenhang ist eine Ausgestaltung der Erfindung wichtig, wobei zwischen
der Oberseite des Plattenzylinders und der Unterseite der Druckplatte wenigstens zwei
Folien angeordnet sind, deren Flächen jeweils unterschiedliche Gleitreibungskoeffizenten
haben, wobei die Flächen mit den gut gleitenden Eigenschaften aufeinanderliegen. Dadurch
wird die Gleitreibung zwischen dem eigentlichen Plattenzylinder und der Druckplatte
ganz wesentlich verringert und das angestrebte Verstellen ins Register mit den erfindungsgemäßen
Mitteln wird fühlbar erleichtert und präzisiert. Die beiden Folien gleiten nämlich
mit ihren gut gleitenden Flächen aneinander. Mit ihren rauheren Flächen liegen sie
an dem Plattenzylinder bzw. an der Druckplatte an.
[0011] Wenn vorstehend und nachfolgend von Folien gesprochen wird, so sind darunter jedwede
dünnen, folienartigen, biegsamen Gebilde zu verstehen, beispielsweise aus Papiermaterial,
Pappe, Kunststoff und dergleichen. Wesentlich in diesem Zusammenhang ist es lediglich,
daß eine Seite der Folien einen niedrigen Reibungskoeffizienten hat.
[0012] Derartige Folien kann man beispielsweise einseitig kunststoffbeschichten, wobei
die beschichtete Seite dann die gewünschten, gut gleitenden Eigenschaften hat.
[0013] Die Verschwenkung der vorderen Spannschiene überträgt sich über die Druckplatte entsprechend
auch auf die hintere Spannschiene. Diese muß daher seitlich, etwa auf einem Kreisbogen,
ausweichen können. Die Spannschienen sind aber in ihrer verstellrichtung, d.h. in
Umfangsrichtung geführt. Diese Führung für die hintere Spannschiene muß nun erfindungsgemäß
so ausgebildet werden, das die Führung in Verstellrichtung beibehalten bleibt, trotzdem
aber ein seitliches Verschwenken, d.h. im wesentlichen in Axialrichtung des Plattenzylinders,
möglich ist.
[0014] Um diese Problematik zu lösen, schlägt die Erfindung weiterhin vor, daß eine Führung
für die hintere Spannschiene in ihrer Verstellrichtung vorgesehen ist, die über ein
gum mielastisches Element auch eine Verschiebung der hinteren Spannschiene in axialer
Richtung erlaubt. Das gummielastische Element stellt eine ausreichend lange Führung
in der verstellrichtung der hinteren Spannschiene sicher und gleichzeitig ermöglicht
es eine Verschwenkung der hinteren Spannschiene um den relativ geringen Schwenkweg.
[0015] Eine hierfür bevorzugte konstruktive Lösung sieht vor, daß in die hintere Spannschiene
eine Führungsschraube eingeschraubt ist, deren Schaft in einer Führungsausnehmung
in der Grube geführt ist, wobei auf den Schraubenschaft ein Gummikörper aufgeschoben
ist. Der Gummikörper wird bei einem Verschwenken der vorderen Spannschiene durch die
Anlage an die rechte bzw. linke Wand der Ausnehmung entsprechend komprimiert und dadurch
wird der angestrebte Ausgleich bzw. das notwendige seitliche Ausweichen der hinteren
Spannschiene ermöglicht bei Beibehaltung ihrer Führung in Verstellrichtung, d.h. in
Umfangsrichtung. Gleichzeitit dient diese Gummiführung zum Zentrieren der hinteren
Spannschiene.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
aus denen sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:
Fig. 1 - eine schematische Ansicht zur Erläuterung des der Erfindung zugrundeliegenden
Problems;
Fig. 2 - eine schematische Ansicht entsprechend Fig. 1 zur Erläuterung der grundsätzlichen
Lösung laut vorliegender Erfindung;
Fig. 3 - eine erste Ausführungsform, ebenfalls in einer Draufsicht, wobei die Plattenspannung
von Hand eingestellt wird;
Fig. 4 - in einem Axialschnitt die hintere Spannschiene mit Mitteln zu ihrer motorischen
Verstellung;
Fig. 5 - ebenfalls in einem Axialschnitt die vordere Spannschiene mit Mitteln zu
ihrer motorischen Verstellung;
Fig. 6 - eine Draufsicht auf die hintere Spannschiene mit der ihr Verschwenken erlaubenden
Gummiführung;
Fig. 7 - vergrößert einen Axialschnitt durch Fig. 6 mit der Gummiführung;
Fig. 8 - eine Draufsicht auf Fig. 7;
Fig. 9 - in einer Abwicklung und in auseinander gezogener Darstellung einen Ausschnitt
aus einem Plattenzylinder mit die Gleitreibung vermindernden Folien.
[0017] Zunächst sei an Fig. 1 das der Erfindung zugrundeliegende Problem erläutert. Mit
ausgezogenen Linien 1 ist das Druckbild eines bestimmten Farbwerks einer Druckmaschine,
ggf. einer Mehrfarben-Druckmaschine angedeutet. Dreieckige schwarze Markierungen
2 an den Ecken des Druckbildes 1 deuten die richtige Lage dieses Druckbildes in der
Druckmaschine an. Entsprechende Markierungen weiterer Farbwerke müssen also mit den
Markierungen 2 zusammenfallen. Diese Markierungen 2 definieren also gewissermaßen
die Nulllage.
[0018] Stellt der Drucker nun fest, daß das mit gestrichelten Linien 3 angedeutete, entsprechende
Druckbild eines anderen Farbwerks zu den Druckbild 1, d.h. zur Nullage, verdreht
oder verkantet ist, so daß entsprechende Markierungen 4 des verkanteten Druckbildes
mit den Markierungen 2 des richtigen Druckbildes nicht mehr zusammenfallen, so muß
er geeignete Maßnahmen ergreifen, damit die Markierungen 2,4 möglichst bald wieder
übereinstimmen. In Fig. 1 ist hierzu noch angedeutet, daß man sich bei diesem Beispiel
die Verkantung des Druckbildes 3 gewissermaßen als ein Drehen dieses Druckbildes um
einen Punkt 5 vorstellen kann. Die hellen Dreiecke 4 markieren also die verdrehte
Lage, die es zu korrigieren gilt.
[0019] Zur Erläuterung der Figuren sei auch noch erwähnt, daß der Plattenzylinder mit seiner
Druckplatte sich in Richtung des Pfeiles 6 dreht, so daß die Stelle DA also den Druckanfang
markiert und die Stelle DE das Druckende.
[0020] Im folgenden wird anhand von Fig. 2 das Prinzip erläutert, wie beim erfindungsgemäßen
Plattenzylinder der vorstehend anhand von Fig. 1 erläuterte Fehldruck wieder ausgeglichen
wird.
[0021] In der Ausgangslage, in der der Drucker also den Fehldruck nach Fig. 1 anhand des
bedruckten Bogens feststellt, ist die Druckplatte auf dem Zylinder gespannt. Jetzt
wird der Fehldruck festgestellt, wie in Fig. 1 gezeigt. Um diesen Fehldruck bzw.
das Fehlregister auszugleichen, wird zunächst die Druckplatte entspannt. Es sei erläutert,
das die Druckplatte mit ihrem Druckanfang an einer vorderen spannschiene 7 festgespannt
ist und mit ihrem Druckende an einer hinteren spannschiene 8.
[0022] Beim Feststellen des Fehlregisters ist die Druckplatte gespannt. Dies sind die Lagen
7a, Sa der Spannschienen 7 bzw. 8. Nunmehr beginnt der Stellvorgang. Hierzu wird zunächst
die hintere Spannschiene in Fig. 2 nach links, d.h.in Richtung des Pfeiles 9, verschoben.
Sie nimmt dann die bei Pos. 8b angedeutete Lage ein.
[0023] Nunmehr wird die vordere Spannschiene 7 derart verschoben bzw. gedreht, daß das Fehlregister
ausgeglichen wird. Als Beispiel zeigt Fig. 2, daß hierzu die vordere Spannschiene
7 die gegenüber der Ausgangslage gedrehte Stellung 7b einnimmt.
[0024] Weil die hintere Spannschiene entspannt ist, kann sie dieser Verschiebung bzw. Drehung
folgen. Sie nimmt daher die bei Pos. 8c angedeutete, ebenfalls verdrehte oder verkantete
Lage mehr oder weniger parallel zur Pos. 7b ein.
[0025] In einem letzten Verfahrensschritt wird die Platte wieder gespannt. Hierzu fährt
man lediglich Anschläge (vgl. die Rollen 20 in Fig. 3), die in Fig. 2 von rechts an
der hinteren Spannschiene anliegen, zur Mitte zurück, wodurch die hintere Spannschiene
freigegeben wird. Federn 10, die zwischen einer hinteren Grubenwand 11 und der hinteren
Spannschiene an der Spannschiene 8 anliegen, drücken die hintere Spannschiene in
Fig. 2 nach rechts in eine bei Pos. 8d angedeutete Spannlage, wodurch die Platte
gespannt wird.
[0026] Bedingt durch die Reibung über den Umfang der Druckplatte braucht die gespannte Endlage
der Spannschienen 7, 8 nicht parallel zueinander sein.
[0027] In dieser gespannten Endlage wird sich im allgemeinen also Luft zwischen den hinteren
Anschlägen der hinteren Spannschiene und der hinteren Spannschiene befinden, weil
diese durch die Federn gespannt wird.
[0028] Auch zwischen der vorderen Grubenwand und der vorderen spannschiene sind Federn
angeordnet, die die vordere Spannschiene in Richtung des Pfeiles 9 zur Mitte der Grube
drücken.
[0029] Eine konstruktive Lösung zur Plattenspannung von Hand zeigt Fig. 3. Hier sind auch
Federn 10 zwischen einer hinteren Grubenwand 11 und der hinteren Spannschiene 8 angedeutet
sowie Federn 12 zwischen einer vorderen Grubenwand 33 und der vorderen Spannschiene
7.
[0030] Die hintere Spannschiene 8 wird parallel zu sich verschoben. Hierzu zeigt Fig. 3
eine von Hand zu betätigende Schraube 14, deren Verdrehung über ein Getriebe 15 auf
die Drehung einer Gewindestange 16 übertragen wird. Diese hat Gewindeabschnitte 17,
die mit Schneckenrädern 18 kämmen, mit denen Hebel 19 fest verbunden sind, die an
ihren Enden Rollen 20 tragen.
[0031] Die Rollen liegen an der Innenseite der hinteren Spannschiene 8 an.
[0032] Verdreht man über einen geeigneten Schlüssel die Schraube 14 in der einen oder anderen
Drehrichtung, so werden die Hebel 19 dadurch gegensinnig um den gleichen Winkel verschwenkt
und dadurch wird die hintere Spannschiene 8 parallel zu sich verschoben.
[0033] Die vordere Spannschiene 7 dagegen kann an ihren beiden Enden getrennt verschoben
werden, damit sie, wie vorstehend anhand von Fig. 2 erläutert, verkantet werden kann.
Hierzu sind Getriebemechanismen mit Verstellschrauben 14, Getrieben 15, Gewindestangen
16 mit Gewindeabschnitten 17, ganz wie vorstehend bezüglich der hinteren Spannschiene
erläutert, auch zur verstellung der vorderen Spannschiene vorgesehen, dort aber jeweils
am rechten und am linken Ende der vorderen Spannschiene. Der Drehwinkel der Gewindestangen
16 kann zusätzlich über ein Potentiometer oder dergleichen erfaßt werden zwecks Anzeige
des Drehwinkels.
[0034] Die Verdrehung der Gewindestangen 16 bewirkt über einen Hebelmechanismus entsprechend
Pos. 19,20 oder auch über ein Exzenterrad 21 eine entsprechende Verstellung der vorderen
Spannschiene 7.
[0035] Für die vordere Spannschiene gibt es also eine Einzelverstellung des rechten und
linken Endes der vorderen Spannschiene. Der Drehwinkel wird rechts und links getrennt
geeignet angezeigt, beispielsweise über eine digitale Anzeige, deren Stromversorgung
vorzugsweise über eine Batterie erfolgt.
[0036] Ganz wie vorstehend anhand von Fig. 2 erläutert, wird auch bei der Konstruktion nach
Fig. 3 der zunächt gespannte Plattenzylinder durch eine Parallelverstellung der hinteren
Spannschiene nach links in Fig. 3 entspannt. Anschließend wird die vordere Spannschiene
durch geeignetes Verdrehen der beiden Schrauben 14 geeignet verkantet. In einem dritten
verfahrensschritt werden die Anschläge 20 der hinteren Spannschiene zurück in die
Mitte der Grube gefahren, so daß die hinteren Federn 10 die hintere Spannschiene in
die Spannstellung drücken können, die sie selbsttätig einnimmt, weil die hinteren
Anschläge 20 einen ausreichenden Abstand von der hinteren Spannschiene einhalten.
Fig. 4 zeigt eine konstructive Lösung für eine motorische Verstellung der hinteren
Spannschiene. Hierzu ist eine motorische risch angetriebene Schnecke 31 vorgesehen,
die (über ein Schneckenrad 32 eine Welle 22 dreht, auf der ein Spannhebel 23 fest
aufsitzt. Dieser liegt mit seiner Rolle 24 am rückwärtigen Ende der hinteren Spannschiene
8 an.
[0037] Es sei erwähnt, daß die bisher anhand von Fig. 4 erläuterten Teile grundsätzlich
dem diesbezüglichen Aufbau nach Fig. 3 entsprechen. Die Schnecke 21 kann nämlich auch
von Hand verdreht werden.
[0038] In Fig. 4 ist die hintere Spannschiene mehrteilig. Sie besteht aus einer L-förmigen
Grundschiene oder Gleitschiene 25, an der die hier zweigeteilte Spannschiene 8 in
Axialrichtung, d. h. in Richtung senkrecht zur Papierebene von Fig. 4, gleiten kann.
[0039] In Fig. 4 ist auch die Einspannung des Druckendes der Druckplatte 35 angedeutet.
Außerdem ist konstruktiv gezeigt, wie die Feder 10 in die Spannschiene 8 eingesetzt
und in ihrer Spannung eingestellt werden kann. Der Stellweg der hinteren Spannschiene
ist bei Pos. 26 angedeutet.
[0040] Ein Drucksensor kann am Spannhebel 23 oder an der Rolle 24 oder auch an der Spannschiene
8 vorgesehen sein zur Prüfung des Formschlusses zwischen der Rolle und der Spannschiene
8 bzw. Grundschiene 25. Daraus ergibt sich die Schrittschaltung für den Antriebsmotor,
der die Schnecke 31 antreibt. Fig. 5 zeigt eine konstructive Lösung für die motorische
Verstellung der vorderen Spannschiene 7. Auch hier wird bezüglich des grundsätzlichen
Aufbaus auf den rechten Teil von Fig. 3 verwiesen und Fig. 5 zeigt nur eine der beiden
Verstellmöglichkeiten für die vordere Spannschiene. Auch in Fig. 5 wird die Schnecke
31 - von Hand oder motorisch - verdreht. Sie kämmt mit einem Schneckenrad 32 der Weile
22, wodurch der Exzenter 21 verdreht wird, der wiederum die gewünschte Verstellung
der vorderen Spannschiene 7 bewirkt.
[0041] In Fig. 5 ist auch der Plattenzylinder 27 angedeutet. Hier wird eine Feinverstellung
angestrebt, entsprechend beispielsweise einem Stellweg von 3 mm bei einer Verdrehung
um 90°.
[0042] Wichtig ist es insbesondere, daß durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ein sonst
notwendiges Umfangs-Register entfallen kann.
[0043] Mit diesem Umfangs-Register wird das Druckbild der betreffenden Druckplatte in Umfangsrichtung
in das Register der Druckmaschine gebracht. Beim Stand der Technik sind hierzu aufwendige
Getriebemaßnahmen notwendig und diese Verstellung der Druckplatte in Umfangsrichtung
kann ebenfalls durch die erfindungsgemäßen Stellmittel erfolgen.
[0044] Die Fig. 6 bis 8 zeigen eine Gummiführung, die zum Ausgleich des Verschwenkens bzw.
Verkantens der hinteren Spannschiene dient und gleichzeitig zu ihrem Zentrieren.
[0045] Hierzu ist in der Grube des Zylinders 27 eine sich in Umfangsrichtung erstreckende
Ausnehmung 28 vorgesehen, in die der Schaft einer Führungsschraube 29 eingreift. Die
Schraube ist mit der hinteren Spannschiene bzw. mit deren Grundschiene 25 verschraubt.
Auf ihren Schaft ist eine Mutter 30 aufgeschraubt, auf die wiederum einzylindrischer
Gummikörper 34 aufvulkanisiert ist.
[0046] In Fig. 8 ist gezeigt, das der Gummikörper 34 an der rechten Wand der Führungsausnehmung
28 anliegt und dort stärker gepreßt wird. Dies entspricht also der Situation 8c in
Fig. 2, wo die hintere Spannschiene 8 verkantet gezeigt ist.
[0047] Vor der Schrägstellung der Spannschiene ist es wichtig, daß bei einer Verstellung
am Druckanfang um eine bestimmte Strekke die Federn 10 an der hinteren Spannschiene
leicht entspannt werden, und zwar um ein etwas größeres Maß als die Verstellung an
der vorderen Spannschiene beträgt. Zwischen dem Plattenzylinder 27 und der Druckplatte
35 ist vorzugsweise eine in Fig.9 gezeigte Folienanordnung zur Verringerung der Reibung
zwischen diesen Teilen vorgesehen, die entsprechend Patentanspruch 3 aus wenigstens
zwei übereinander liegenden Folien 45,46 besteht, von denen jede Folie eine Seite
hat, die besonders gut gleitet, d.h. die einen niedrigen Gleitreibungskoeffizienten
hat. Beide Folien liegen mit ihren Flächen mit den niedrigen Gleitreibungskoeffizienten
aneinander an und mit ihren anderen Flächen, die also die höheren Gleitreibungskoeffizienten
haben, an der Oberseite des Plattenzylinders 27 bzw. an der Unterseite der Druckplatte
35. Dadurch wird die Gleitreibung zwischen dem Plattenzylinder und der Druckplatte
fühlbar herabgesetzt.
[0048] Im einzelnen hat die Unterseite 47 der unteren Folie 45 eine größere Rauhigkeit als
ihre Oberseite 48. Entsprechend hat die Oberseite 49 der oberen Folie 46 eine größere
Rauhigkeit als die Unterseite 50 der oberen Folie 46. Mit anderen Worten sind die
einander zugekehrten und aufeinanderliegenden Seiten 48, 50 der Folien 45, 46 gut
gleitend, während (die abgekehrten Seiten 47, 49 fühlbar rauher sind. Auch die Flächen
42, 44 des Zylinders 27 bzw. der Druckplatte 35 haben eine fühlbare Rauhigkeit.
[0049] Im Betrieb liegen die Schichten dicht übereinander und die Druckplatte 35 mit der
an ihr anliegenden oberen Folie 46 kann sich leicht relativ zum Plattenzylinder 27
mit der an ihr anliegenden unteren Folie 45 verschieben.
[0050] Beispielsweise sind die rauheren Seiten 47 und/oder 49 selbstklebend, so das zumindest
eine der Folien 45, 46 auf dem Plattenzylinder bzw. der Druckplatte klebt.
[0051] Die gut gleitenden Flächen 48, 50 werden vorzugsweise durch eine entsprechende Kunststoffbeschichtung
der Folien 45, 46 erreicht.
[0052] Weitere Folien oder Bogen können ggf. zwischen den Flächen 42, 47 und/oder 44, 49
angeordnet sein, wenn die erforderlich sein sollte. Man kann daher auch Folien mit
den erfindungsgemäßen Eigenschaften oder auch herkömmliche Folien zusätzlich anordnen.
[0053] In Fig. 1 ist auch angedeutet, das die vordere und die hintere Spannschiene 7, 8
Mittelführungen 51 haben, wie vorstehend anhand von Fig. 6 - 8 bezüglich der hinteren
Spannschiene erläutert. Die Mittelführung der vorderen Spannschiene kommt allerdings
ohne den Gummikörper 34 aus.
[0054] Die Federkraft der vorderen Federn 12 ist größer als diejenige der hinteren Federn
10.
1. Plattenzylinder einer Druckmaschine mit einer vorderen und einer hinteren Spannschiene
(7,8) mit Spannelementen zum Spannen einer am Umfang des Plattenzylinders (27) anliegenden
Druckplatte (35) an ihrem Druckanfang bzw. Druckende, wobei die Spannschienen (7,8)
in einer sich in axialer Richtung am Umfang des Plattenzylinders (27) erstreckenden
Grube mit einer vorderen und einer hinteren Grubenwand (33,11) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden Spannschienen (7,8) Mittel zum Verstellen beider Spannschienen
gegen Federkraft in Umfangsrichtung des Plattenzylinders zur Außenseite der Grube
hin vorgesehen sind, wobei die vordere Spannschiene (7) an ihren beiden Enden getrennt
verstellt werden kann und die hintere Spannschiene (8) parallel zu sich.
2. Plattenzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Drucksensor vorgesehen ist, der die Kraft zwischen dem Plattenzylinder
(27) und der hinteren Spannschiene (8) mißt.
3. Plattenzylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Oberseite des Plattenzylinders (27) und der Unterseite der Druckplatte
(35) wenigtens zwei Folien (45,46) angeordnet sind, deren Flächen (47,48,49,50) jeweils
unterschiedliche Gleitkoeffizienten haben, wobei die Flächen (48,50) mit den gut
gleitenden Eigenschaften aufeinander liegen.
4. Plattenzylinder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folien (45,46) einseitig kunststoffbeschichtet sind.
5. Plattenzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Führung für die hintere Spannschiene (8) in ihrer Verstellrichtung (9) vorgesehen
ist, die über ein gummielastisches Element (34) auch eine Verschiebung der hinteren
Spannschiene (8) in axialer Richtung erlaubt.
6. Plattenzylinder nach Anspruch 5,
dadurch gekenneichnet,
daß in die hintere Spannschiene (8) eine Führungsschraube (29) eingeschraubt ist,
deren Schaft in einer Führungsausnehmung (28) in der Grube geführt ist, wobei auf
den Schraubenschaft ein Gummikörper (34) aufgeschoben ist.