[0001] Die Erfindung betrifft eine Insektenschutz-Rollgittervorrichtung zur insektendichten,
luftdurchlässigen Abdeckung einer Fenster- oder Türöffnung, mit einem flexiblen, vorzugsweise
netzartigen Insektenschutzgitter, das in an der Außenseite der Öffnung angebrachten
seitlichen Führungsschienen geführt ist und auf eine oberhalb der Öffnung drehbar
gelagerte Wickelwelle aufwickelbar ist, die hierzu mittels einer Betätigungseinrichtung
um ihre Achse drehbar und in der jeweiligen Drehposition arretierber ist, und mit
einer Leiste, die an dem unteren Ende des Insektenschutzgitter angebracht ist.
[0002] Derartige Insektenschutzrollgittervorrichtungen sind in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt. Bei den sogenannten Springrollos ist die Wickelwelle mit einer Torsionsfeder
verbunden, die beim Abwickeln des Insektenschutzgitters gespannt wird, so daß das
Insekten schutzgitter durch Federkraft wieder aufwickelbar ist. Nachteilig an den
Springrollos ist, daß sie in der abgewickelten Position arretiert werden müssen, was
beispielsweise dadurch geschehen kann, daß eine am unteren Ende des Insektenschutzgitters
befestigte Leiste in eine am Fenstersims befestigte Halterung einrastet. Bevor bei
einem solchen Springrollo das Insektenschutzgitter wieder aufgewickelt werden kann,
ist es erforderlich, die Arretierung des Schutzgitters zu lösen, was umständlich
ist und auch gefährlich sein kann, wenn dies von Kindern und alten bzw. älteren Menschen
ausgeführt wird, die sich hierzu aus dem Fenster lehnen müssen. Ein weiterer Nachteil
der Springrollos besteht darin, daß nach einer relativ kurzen Nutzungsdauer die Federkraft
der Torsionsfeder nachläßt, so daß das abgewickelte Insektenschutzgitter nicht mehr
ausreichend gespannt wird, um eine einwandfreie Abdeckung einer Fenster- oder Türöffnung
zu gewährleisten, und die automatische Rückholwirkung beeinträchtigt ist. Außerdem
ist es schwierig, die am unteren Ende des Insektenschutzgitters befestigte Leiste
so auf dem Fenstersims oder der Türschwelle zu befestigen, daß auch in diesem Bereich
eine insektendichte Abdeckung der Gebäudeöffnung gewährleistet ist.
[0003] Es sind auch Insektenschutzrollgittervorrichtungen bekannt, bei denen das Insektenschutzgitter
von Hand mittels eines Zuggurtes oder einer Zugschnur hochgezogen und aufgerollt
wird, der bzw. die dabei von einer mit der Wickelwelle verbundenen Zugrolle abgewickelt
und gegebenenfalls auf eine Gegenrolle aufgewickelt wird. Wenn hierbei das Insektenschutzgitter
aus einer dünnen Gaze besteht, deren Gewicht äußerst gering ist, und das Insektenschutzgitter
zur insektendichten Abdeckung der Gebäudeöffnung in seitlichen Führungen sitzt, in
denen Reibungs- und Haltekräfte auf das Insektenschutzgitter einwirken, ist es erforderlichen,
zum Abwickeln des Insektenschutzgitters von der Wickelwelle beispielsweise an einer
an der unteren Leiste des Insektenschutzgitters befestigten Zugschnur zu ziehen, um
auf diese Weise von Hand das Schutzgitter abzuwickeln, wie dies auch bei den Springrollos
der Fall ist. Demnach ist auch bei diesen Rollgittervorrichtungen die Handhabung umständlich,
auch wenn es nicht unbedingt erforderlich ist, die untere Leiste in der Verschlußposition
zu arretieren. Ein weiterer Nachteil dieser noch Art eines Rolladenpanzers aufwickelbaren
Insektenschutz-Rollgittervorrichtung besteht darin, daß das Insektenschutzgitter
infolge seines geringen Gewichtes im abgewickelten Zustand kaum gespannt ist, so daß
besondere Vorkehrungen getroffen werden müssen, um zu verhindern, daß die dünne Gaze
bei Einwirkung von Wind (Durchzug!) oder Windböen aus den seitlichen Führungsschienen
herausgerissen werden kann. Dennoch wird es sich nicht vermeiden lassen, daß die in
Längsrichtung des Insektenschutzgitters kaum gespannte Gaze bei stoßartiger Windbelastung
flattert, was äußerst unerwünscht ist und ihre Haltbarkeit beeinträchtigt.
[0004] Allen bisher bekannten Insektenschutz-Rollgittervorrichtungen ist gemeinsam, daß
sie umständlich zu handhaben sind und nur dann eine hochgradig insektendichte Abdeckung
einer Fenster- oder Türöffnung gewährleisten, wenn hierzu aufwendige Abdichtungsmaßnahmen
für die seitlichan Ränder und die Unterkante des Insektenschutzgitters getroffen
sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Insektenschutz-Rollgittervorrichtung
der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, daß sie einfach zu handhaben ist
und eine praktisch vollständig insektendichte Abdeckung einer Fenster- oder Türöffnung
gewährleistet. Diese insektendichte Abdeckung soll auch bei kräftiger und stoßartiger
Windbelastung des Insektenschutzgitters sichergestellt sein. Zudem soll die Rollgittervorrichtung
einen solchen Aufbau haben, daß sie in einem herkömmlichen, gegebenenfalls bereits
eingebauten Rolladenkasten untergebracht werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Insektenschutz-Rollgittervorrichtung ist die an dem unteren
Ende des Insektenschutzgitters angebrachte Leiste eine Gewichtsleiste, die ein solches
Gewicht hat, daß sich das Insektenschutzgitter nach Freigabe der Wickelwelle selbsttätig
glatt abwickelt. Das Gewicht hat eine solche Größe, daß sowohl die der Drehbewegung
der Wickelwelle entgegenwirkenden Kräfte, die insbesondere aus der beidseitigen drehbaren
Lagerung der Wickelwelle resultieren, als auch die Reibungskräfte in den seitlichen
Führungsschienen überwunden werden, so daß sich das Insektenschutzgitter im Prinzip
so glatt abwickelt, wie dies bei einem Rolladenpanzer der Fall ist. Dies ist auch
dann der Fall, wenn das Insektenschutzgitter aus einer dünnen Gaze besteht, deren
Gewicht vernachlässigbar klein ist, so daß das Eigengewicht der Gaze den Abwickelvorgang
praktisch nicht unterstützen kann.
[0008] Die Gewichtsleiste spannt das Insektenschutzgitter gleichmäßig über dessen gesamte
Breite, so daß dieses während des Abwickelvorgangs vollkommen glatt gehalten ist,
was dazu führt, daß die von den Führungsschienen auf die seitlichen Randbereiche des
Insektenschutzgitters einwirkenden Reibungskräfte -die dem Abwickelvorgang entgegenwirken-
minimiert sind.
[0009] Die kräftige Spannung in dem Insektenschutzgitter hat zur Folge, daß auch kräftige
und stoßartige Windbelastungen nicht dazu führen können, daß die seitlichen Randbereiche
des Insektenschutzgitters aus den seitlichen Führungsschienen austreten. Das gespannte
Insektenschutzgitter hält zudem ohne Flattern den auftretenden Windbelastungen stand,
wodurch nicht nur lästige Geräusche vermieden sind, sondern die Nutzungsdauer der
im allgemeinen dünnen, netzartigen Gaze verlängert ist. Dies gilt auch für den Fall,
daß anstelle eines netzartigen Gewebes beispielsweise eine gelochte Metallfolie verwendet
wird, was ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt.
[0010] Die Gewichtsleiste erzielt ferner die Wirkung, daß das Insektenschutzgitter straff
auf die Wickelwelle aufgewickelt wird, so daß ein enger Wickel mit einem sehr kleinen
Durchmesser entsteht. Damit kann die er findungsgemäße Insektenschutz-Rollgittervorrichtung
probiemlos in einem herkömmlichen Rolladenkasten untergebracht werden, der auch nachträglich
mit der Insektenschutz-Rollgittervorrichtung ausgerüstet werden kann, da die im Rolladenkasten
unterzubringende Wickelwelle auch bei vollständig aufgewickeltem Insektenschutzgitter
nur sehr wenig Platz beansprucht.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ebenso einfach und bequem wie ein herkömmlicher
Rolladen zu handhaben und gewährleistet hierbei eine praktisch vollkommen insektendichte
Abdeckung einer Gebäudeöffnung.
[0012] Mit besonderem Vorteil wird vorgeschlagen, daß die Gewichtsleiste aus Blei besteht.
Blei hat ein so großes spezifisches Gewicht, daß die Gewichtsleiste unter Sicherstellung
einer glatten Abwickelbarkeit solche Abmessungen erhalten kann, daß die erfindungsgemäße
Insektenschutz-Rollgittervorrichtung zusätzlich zu einem bereits vorhandenen Rolladenpanzer
verwendbar ist. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Führungsschienen des Insektenschutzgitters
an der Innenseite, d.h. dem Fenster oder der Tür zugewandten Seite von gegebenenfalls
bereits vorhandenen Führungsschienen des Rolladenpanzers anzuordnen sind und daß zwischen
diesen Führungsschienen des Rolladenpanzers und dem Fensterstock bzw. Türstock im
allgemeinen nur ein Zwischenraum von etwa 1 cm verbleibt. Hierdurch ist die Breite
der Gewichtsleiste im allgemeinen auf maximal 10 mm beschränkt, so daß die Gewichtsleiste
nur dann eine in der Praxis hinnehmbare Höhe erhält, wenn sie aus einem Material besteht,
das so schwer wie Blei ist. Zur Gewährleistung eines hinreichend glatten Ab wickelvorgangs
sollte -wie Versuche des Anmelders ergeben haben- das Gewicht der Gewichtsleiste
mindestens 1 kg/m betragen, was bei Verwendung von Blei durch eine Leiste erreicht
ist, die bei einer Breite von 10mm eine Höhe von ca. 25 mm hat.
[0013] Mit großem Vorteil wird vorgeschlagen, daß das untere Ende des Insektenschutzgitters
an einer Führungsleiste befestigt ist, die ihrerseits an der Gewichtsleiste angebracht
und hierzu vorzugsweise in eine Nut der Gewichtsleiste aufgenommen ist und an beiden
axialen Enden über die Gewichtsleiste vorsteht. Diese Maßnahme trägt erheblich dazu
bei, daß das Insektenschutzgitter auch bei Einwirken starker Windkräfte sicher in
den Führungsleisten gehalten ist, da sich die Führungsleiste im Gegensatz zur Gewichtsleiste
über die gesamte Breite des Insektenschutzgitters erstreckt und somit das Gewicht
der Gewichtsleiste vollkommen gleichmäßig auf dar Insektenschutzgitter und damit auch
auf dessen seitliche Randbereiche überträgt. Die Gewichtsleiste ist nämlich etwas
kürzer als der lichte Abstand zwischen den seitlichen Führungsschienen, wodurch die
freie Bewegbarkeit der Gewichtsleiste gewährleistet ist, während die überstehenden
Enden der Führungsleiste mit den entsprechenden seitlichen Randbereichen des Insektenschutzgitters
in die Führungsschienen eingreifen.
[0014] Das Insektenschutzgitter kann auf einfache Weise an der Führungsleiste, die vorzugsweise
ein Flachstab ist, befestigt werden, indem der untere Endbereich des Insektenschutzgitters
beispielsweise um die Führungsleiste gewickelt und mit dieser verklebt wird.
[0015] Die Führungsleiste hat vorzugsweise eine Dicke von etwa 1 mm und eine Höhe von etwa
12 mm, wodurch eine gleichmäßige Übertragung des Gewichts der Gewichtsleiste auf
das Insektenschutzgitter über die gesamte Breite gewährleistet und eine vollkommen
kippfreie Führung der überstehenden Enden der Führungsleiste in den seitlichen Führungsschienen
sichergestellt ist. Da auch die seitlichen Randbereiche des Insektenschutzgitters,
die in die seitlichen Führungsschienen eingreifen, straff gespannt sind, wirkt einer
glatten Bewegung des Insektenschutzgitters einschließlich der seitlichen Endbereiche
der Führungsleiste nur eine sehr geringe Reibung entgegen.
[0016] Die Führungsschienen sollten querschnittlich bis auf einen Schlitz zur Aufnahme der
Führungsleiste geschlossen sein, um einen Eintritt von Insekten zu verindern. In
einer bevorzugten Ausgestaltung dar Erfindung hat der Schlitz eine Breite von etwa
1,3 mm, wodurch die vorzugsweise 1 mm starke Leiste glatt geführt ist und dennoch
kaum die Möglichkeit besteht, daß Insekten durch den Schlitz ins Innere der Führungsliste
eintreten.
[0017] Die glatte Führung in dem Schlitz wird dadurch gefördert, daß nach einem weiteren
Vorschlag der Erfindung der Schlitz von zwei parallelen Stegen begrenzt ist, deren
freie Enden jeweils von dem Schlitz weg gebogen sind. Damit kann sich das Insektenschutzgitter,
dessen Seitenränder sich vorzugsweise über die Enden der beiden parallelen Stege
hinaus erstrecken, nicht an den Randkanten der Stege verfangen bzw. verhaken, wodurch
der Abwickel- und Aufwickelvorgang blockiert wäre und was ein Zerreißen der dünnen
Gaze zur Folge hätte.
[0018] Vorzugsweise sind die freien Enden der Stege etwa U-förmig umgebogen, wodurch eventuell
ins Innere der Führungsschiene eingedrungene Insekten das Eindringen durch die Fenster-
oder Türöffnung zusätzlich erschwert ist.
[0019] Die Stege sollten sich nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung etwa über die
halbe Breite der Führungsschiene erstrecken, während die Führungsleiste und das daran
befestigte Insektenschutzgitter sich annähernd bis zu den gegenüberliegenden Innenwänden
der Führungsschienen erstrecken sollte. Hierdurch ist bei einer glatten Führung der
Führungsleiste die Reibung zwischen den Stegen und der Führungsleiste begrenzt, während
die Breite der Führungsleiste keine seitliche Verlagerung zuläßt, die anderenfalls
eventuell zu einem einseitigen Austritt aus einer Führungsschiene führen könnte.
[0020] Zur Befestigung der -abgesehen von dem schmelen Schlitzallseitig geschlossenen Führungsschiene
an der Fenster- oder Türlaibung wird vorgeschlagen, diese entweder einstückig mit
einer Führungsschiene für einen Rolladenpanzer auszubilden oder mit einem nach außen
weisenden Flansch zu versehen, der zur Befestigung der Führungsschiene eine benachbarte
Führungsschiene für einen Rolladenpanzer untergreifen kann.
[0021] Nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung ist an der Unterseite der Gewichtsleiste
eine elastisch verformbare Abdeckung angeordnet, die im geschlossenen Zustand des
Insektenschutzgitters an der Unterseite der Öffnung anliegt, um in diesem Bereich
die angestrebte insektendichte Abdeckung hervorzurufen. Gleichzeitig erzielt diese
elastische verformbare Abdeckung die Wirkung, daß die Spannung in dem Insektenschutzgitter
aufrecht erhalten wird, da die Gewichtsleiste nur geringfügig elastisch abgestützt
ist und damit die Spannung in dem Insektenschutzgitter aufrecht erhalten kann.
[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die federnde Abdeckung an der Unterseite einer
Abdeckleiste, die vorzugsweise aus Kunststoff besteht, angebracht, die auf die Gewichtsleiste
auf schnappen und das Insektenschutzgitter zwischen seinen federnden Stegen einklemmen
kann. Damit ist nicht nur die unansehnliche Bleileiste abgedeckt, sondern weitestgehend
der Eintritt von Wasser in den Bereich der Gewichtsleiste und Führungsleiste verhindert.
[0023] Mit besonderem Vorteil wird vorgeschlagen, daß die verformbare Abdeckung ein Borstenstreifen
ist, der eine Vielzahl verformbarer Borsten aufweist, die sich an alle Unebenheiten
der Unterseite der Öffnung anpassen können, so daß hier ein vollkommen insektendichter
Abschluß gewährleistet ist. Die Borsten sind zwar leicht biegbar, haben jedoch stets
das Bestreben, gerade zu stehen, wodurch selbst unregelmäßige Vertiefungen in einer
Aufstandsfläche gegen das Eindringen von Insekten abgedichtet sind. Diese Wirkung
wäre mit einer durchgehenden, verformbaren Leiste nicht zu erzielen, da bei dieser
leicht ein Spalt im Auflage bereich verbleiben kann, wenn sich dort Unebenheiten
befinden. Der Borstenstreifen ist wegen der Vielzahl seiner Einzelborsten sehr widerstandsfähig
und praktisch unverwüstbar, zumal dann, wenn er auf bevorzugte Weise aus Kunststoff
besteht.
[0024] Erfindungsgemäß dient die Abdeckleiste als Anschlag, um ein vollständiges Eintreten
des Insektenschutzgitters in den Rolladenkasten zu verhindern. Hierbei kann es sich
um einenüblichen, herkömmlichen Rolladenkasten handeln.
[0025] Gemäß der Erfindung ist demnach in einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, daß
die Gewichtsleiste ganz oder teilweise aus Blei besteht und daß ihr Gewicht mindestens
1 kg/m beträgt. Mit diesem Gewicht werden alle auftretenden Reibungskräfte in den
seitlichen Führungsschienen überwunden, so daß sich das Insektenschutzgitter selbsttätig
völlig glatt abwickelt und während des Abwickelvorgangs zudem so straff gehalten ist,
daß die von den Führungsschienen auf die seitlichen Randbereiche einwirkenden Reibungskräfte
minimiert sind. Durch die kräftige Spannung in dem Insektenschutzgitter können auch
kräftige Windbelastungen nicht dazu führen, daß die seitlichen Randbereiche aus den
Führungsschienen austreten. Jegliches Flattern des netzartigen Gaze ist ausgeschlossen.
[0026] Außerdem bewirkt das beträchtliche Gewicht, daß das Insektenschutzgitter straff auf
die zugehörige Wickelwelle aufgewickelt wird, so daß ein enger Wickel mit einem sehr
kleinen Durchmesser entsteht. Damit kann die Wickelwelle nachträglich in einen bereits
vorhandenen Rolladenkasten untergebracht werden, da der hierzu erforderliche geringe
Raum in den herkömmlichen Rolladenkästen zur Verfügung steht.
[0027] Infolge des besonderen Materials kann das erforderliche Gewicht durch eine Leiste
erreicht werden, die bei einer Breite von 10 mm eine Höhe von nur ca. 25 mm hat. Hierdurch
wird es erst möglich, die erfindungsgemäße Insektenschutz-Rollgittervorrichtung zusätzlich
zu einem bereits vorhandenen Rolladenpanzer einzubauen, da die Gewichtsleiste in den
im allgemeinen sehr geringen Zwischenraum zwischen dem Rolladenpanzer und dem Fenster
bzw. zwischen den Führungsschienen des Rolladenpanzers und dem Fensterstock untergebracht
werden kann. Dieser nutzbare Zwischenraum beträgt nur etwa 1 cm, der von der erfindungsgemäß
vorgesehenen Gewichtsleiste eingehalten ist.
[0028] Gemäß der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß das untere Ende des Insektenschutzgitters
an einer Führungsleiste befestigt ist, die in die Gewichtsleiste aufgenommen ist
und beidseitig über diese vorsteht, wobei die Gewichtsleiste etwas kürzer als der
lichte Abstand zwischen den seitlichen Führungsschienen ist. Die Führungsleiste hat
in einer bevorzugten Ausgestaltung ein Flachprofil mit einer Dicke von etwa 1 mm und
greift mit ihren beidseitigen Enden in die Führungsschiene ein, deren Führungsschlitz
in dieser bevorzugten Ausgestaltung eine Breite von etwa 1,3 mm beträgt. Hiermit
ist der insektendichte seitliche Anschluß der Gaze an die Führungsschienen gewährleistet,
da das zur Führung der Anordnung in den Führungsnuten der seitlichen Schiene vorgesehene
Flachprofil eine so geringe Dicke hat, daß zwischen der Gaze und den Nutwänden nicht
mehr genug Zwischenraum verbleibt, in den die Insekten eintreten können. Die Gewichtsleiste
überträgt dennoch ihr Gewicht über die Führungsleiste in gesamter Breite auf die Gaze,
so daß auch deren Ränder gespannt sind.
[0029] Um den Schutz gegen Insekten zu vervollkommnen, ist in einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, daß unterhalb der Gewichtsleiste ein elastisch verformbarer Borstenstreifen
angeordnet ist, der sich im geschlossenen Zustand des Insektengitters dicht an die
Unterseite der Öffnung, beispielsweise an den Fenstersims anlegt und hierbei alle
Unebenheiten ausgleicht.
[0030] Gemäß der Erfindung ist eine praktisch vollständig insektendichte Abdeckung einer
Fenster- oder Türöffnung gewährleistet, was auch bei kräftigen und stoßartigen Windbelastungen
der Fall ist. Die Vorrichtung kann nachträglich hinter einem bereits vorhandenen
Rolladenpanzer eingebaut werden, da sie nur eine minimale Baubreite aufweist. Sie
hat einen robusten Aufbau, so daß sie über eine lange Nutzungsdauer voll funktionsfähig
ist. Außerdem hat die Vorrichtung einen verhältnismäßig einfachen Aufbau, so daß
sie kostengünstig herstellbar und einbaubar ist.
Fig. 1 einen Schnitt durch einen herkömmlichen Rolladenkasten, in den eine Wickelwelle
für ein Insektenschutzgitter eingebaut ist;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Fensters, das sowohl mit einem herkömmlichen
Rolladen als auch mit der erfindungsgemäßen Insektenschutz-Rollgittervorrichtung
versehen ist, von der Innenseite des Raumes aus gesehen;
Fig. 3 einen rein schematischen Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform einer Gewichtsleiste
der erfindungsgemäßen Insektenschutz-Rollgittervorrichtung;
Fig. 4 einen rein schematischen Horizontalschnitt durch eine Ausführungsform einer
seitlichen Führungsschiene und die Gewichtsleiste gemäß Fig. 3 und
Fig. 5 einen rein schematischen Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform einer Abdeckleiste.
[0031] Figur 1 zeigt einen herkömmlichen Rolladenkasten 1, in dem eine Wickelwelle großen
Durchmessers 2 für einen Rolladenpanzer 3 angeordnet ist. Unterhalb der Wickelwelle
2 verbleibt in dem herkömmlichen Rolladenkasten 1 genügend Raum zur Anordnung einer
weiteren Wickelwelle 4 für ein Insektenschutzgitter 5, das aus Gaze besteht und demnach
sehr dünn ist. Die Wickelwelle 4 hat einen sehr kleinen Durchmesser, da die Gaze 5
fest aufgewickelt ist. Die beiden Wickelwellen sind auf herkömmliche Weise ausgebildet
und gelagert, wobei hier auf nähere Einzelheiten nicht einzugehen ist.
[0032] Figur 2 zeigt ein Fenster, das mit der Anordnung gemäß Figur 1 ausgerüstet ist. Zur
Betätigung des Rolladenpanzers 3 ist ein Gurt 6 vorgesehen, der auf herkömmliche
Weise auf eine nicht dargestellte Zugrolle aufgewickelt ist, die mit der Aufwickelwelle
2 verbunden ist. Entsprechend ist zur Betätigung des Insektenschutzgitters 5 ein
Gurt 7 angeordnet, der auf entsprechende Weise auf eine ebenfalls nicht dargestellte
Zugrolle aufgewickelt ist, die mit der Wickelwelle 4 verbunden ist.
[0033] Aus Figur 2 ist zu ersehen, daß das Insektenschutzgitter 5 zwischen dem Rolladenpanzer
3 und dem Fenster angeordnet ist, so daß die seitlichen Führungsschienen des Insektenschutzgitters
5 zwischen den Führungsschienen für den Rolladenpanzer 3 und dem Fensterstock angebracht
sind.
[0034] Es wird nun auf Figur 3 Bezug genommen, die einen Vertikalschnitt durch den unteren
Endbereich des Insektenschutzgitters 5 zeigt. Der untere Randbereich des Insektenschutzgitters
5 ist um eine querschnittlich rechteckige Führungsleiste 8 gewickelt und mit dieser
fest verklebt. Die Führungsleiste 8 sitzt in einer Nut 9 einer aus Blei bestehenden
Gewichtsleiste 10, die ihrerseits von einer Kunststoffabdeckleiste 11 umgeben ist,
die auf die Gewichtsleiste aufgeschnappt ist. Hierbei legen sich die beiden seitlichen
Federarme 12 der Abdeckleiste 11 fest an die Gaze 5 an.
[0035] An der Unterseite der Abdeckleiste 11 befindet sich ein schematisch angedeutetes
Borstenstück 13, das im abgewickelten Zustand des Insektenschutzgitters 5 an der Fensterbrüstung
anliegt, wobei die Borsten so verformbar sind, daß das Gewicht der Gewichtsleiste
10 weiterhin das Insektenschutzgitter 5 spannt.
[0036] Figur 4 zeigt einen Horzontalschnitt durch eine seitliche Führungsschiene 14, die
einen Schlitz 15 zum Eintritt eines über die Gewichtsleiste 10 überstehenden Endabschnitts
der Führungsleiste 8 und des zugehörigen Randbereichs der Gaze 5 aufweist. Der Schlitz
15 ist durch zwei parallele Stege 16 begrenzt, deren Kopfenden 17 U-förmig umgebogen
sind.
[0037] Die Gewichtsleiste 10 endet in einem geringförmigen Abstand vor der Führungsleiste
14, während sich die Führungsleiste 8 nahezu bis zur Innenwand 18 der Führungsleiste
14 erstreckt.
[0038] An der Führungsleiste 14 ist ein seitlicher Flansch 19 angeformt, der eine herkömmliche
Führungsschiene 20 für den Rolladenpanzer 3 untergreift. Die U-förmige Führungsschiene
20 sowie der Flansch 19 können auf herkömmliche Weise mittels Schrauben 21 befestigt
werden.
[0039] Figur 5 zeigt einen schematischen Vertikalschnitt durch die Abdeckleiste 11, an der
das untere Borstenstück 13 mit sehr elastischen Borsten angeformt ist.
[0040] Die Federarme 12 schnappen in der Einbaulage über der Gewichtsleiste 10 zusammen
und klemmen die Gaze 5 fest zwischen sich ein, so daß der Eintritt von Wasser weitestgehend
verhindert ist.
1. Insektenschutz-Rollgittervorrichtung zur insektendichten, luftdurchlässigen Abdeckung
einer Fenster- oder Türöffnung, mit einem flexiblen, vorzugsweise netzartigen Insektenschutzgitter,
das in an der Außenseite der Öffnung angebrachten seitlichen Führungsschienen geführt
ist und auf eine oberhalb der Öffnung drehbar gelagerte Wickelwelle aufwickelbar ist,
die hierzu mittels einer Betätigungseinrichtung um ihre Achse drehbar und in der jeweiligen
Drehposition arretierbar ist, und mit einer Leiste, die an dem unteren Ende des Insektenschutzgitters
angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste eine Gewichtsleiste (10) mit einem solchen Gewicht ist, daß sich das
Insektenschutzgitter (5) nach Freigabe der Wickelwelle (4) selbsttätig abwickelt,
daß das untere Ende des Insektenschutzgitters (5) an einer Führungsleiste (8) befestigt
ist, an der die Gewichtsleiste (10) angebracht ist und die an beiden axialen Enden
über die Gewichtsleiste (10) vorsteht, daß die Gewichtsleiste (10) etwas kürzer als
der lichte Abstand zwischen den seitlichen Führungsschienen (14) ist und die überstehenden
Enden der Führungsleiste (8) in die Führungsschienen (14) eingreifen, und daß die
Führungsschienen (14) querschnittlich bis auf einen Schlitz (15) zur Aufnahme der
Führungsleiste (8) geschlossen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsleiste (10) ganz oder teilweise aus Blei besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht der Gewichtsleiste (10) mindestens 1 kg/m
beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (8) einFlachprofil hat mit einer Dicke
von etwa 1 mm und einer Höhe von etwa 12 mm.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (15) der Führungsschiene (14) eine Breite
von etwa 1,3 mm hat.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (15) der Führungsschiene (14) zwei parallele
Stege (16) begrenzt, deren freie Enden (17) jeweils von dem Schlitz (15) weg gebogen
und etwa U-förmig umgebogen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (14) an der dem Schlitz (15) gegenüberliegenden
Seite einen nach außen weisenden Flansch (19) aufweist, der zur Befestigung der Führungsschiene
(14) eine benachbarte Führungsschiene (20) für einen Rolladenpanzer (3) untergreift.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Gewichtsleiste (10) eine elastisch verformbare
Abdeckung (13) angeordnet ist, die im geschlossenen Zustand des Insektenschutzgitters
(5) an der Unterseite der Öffnung anliegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Abdeckung (13) an der Unterseite der Abdeckleiste
(11) angebracht ist, die auf die Gewichtsleiste (10) aufschnappt und das Insektenschutzgitter
(5) zwischen seinen federnden Stegen (12) einklemmt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die verformbare Abdeckung aus einem Borstenstreifen (13)
besteht.