Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Aufbereitung von Bodenschätzen
und betrifft insbesondere ein Verfahren zur ferromagnetischen Scheidung der Teilchen
eines heterogenen Gemenges und eine Einrichtung für die ferromagnetische Scheidung
der Teilchen eines heterogenen Gemenges.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Gegenwärtig zeichnet sich die Tendenz ab, dass der Gehalt an der Wertstoffkomponente
in gewonnenen Nichteisenerzen abnimmt und die Nachfrage nach NE-Metallen in der Welt
immer steigt. Das führt zur Notwendigkeit, den Verwertungsumfang von aus mehreren
Komponenten bestehendem NE-Schrott, elektrotechnischem Schrott und einigen Arten von
Kabelschrott auszueeiten. Da es jedoch in der Welt keine industriell gefertigte Ausfüstung
für die Trennung von Schrott gibt, kann er zur Behebung des Mangels an NE-Metallen
in vollen Umfang nicht ausgenutzt werden.
[0003] Einige Firmen in Japan und den USA haben gewisse Erfolge bei der Ausarbeitung der
Technologie und bei den Untersuchungen auf dem Gebiet der Trennung zerkleinerter NE-Metallabfälle
nach Dichte auf experimentellen Einrichtungen für die ferromagnetische Scheidung.
Jedoch wurde die erforderliche Trenngüte der Teilchen eines heterogenen Schrottgemenges
in diesen Einrichtungen nicht erreicht. Die Gewinnung von Aluminium betrug 80%, während
20% des im Schrott enthaltenen Aluminiums im Gemisch mit Kupfer und Zink gewonnen
wurden, wodurch die letzteren verunreinigt wurden.
[0004] In der UdSSR ist eine Einrichtung für die ferromagnetische Scheidung der Teilchen
eines heterogenen Gemenges mit einer Durchsatzleistung von 3 t/h entwickelt worden,
die unter Industriebedingungen betrieben wird. Beim Dauerbetrieb der genannten Einrichtung
verschlechtert sich die Trenngüte der Teilchen eines heterogenen Gemenges. Die Untersuchungen
haben gezeigt, dass die Trenngüte infolge der direkten Erwärmung der ferromagnetischen
Flüssigkeit durch die von Erregerwicklungen abgestrahlten Wärme verschlechtert wird,
was zur Änderung der scheinbaren Dichte der ferromagnetischen Flüssigkeit führt.
[0005] Ein Versuch, die Trenngüte der Teilchen eines heterogenen Gemenges zu verbessern,
führte zur Entwicklung eines Verfahrens zur ferromagnetischen Scheidung (SU, A, 1101304).
[0006] Das bekannte Verfahren besteht im folgenden.
[0007] Eine ferromagnetische Flüssigkeit wird in einem Temperaturbereich von ca. 50°C bis
ca. 60°C erwärmt. Dann wird ein inhomogenes Magnetfeld im Raum zwischen den Polen
erzeugt. Die erwärmte ferromagnetische Flüssigkeit wird in das genannte Feld eingebracht.
Die ferromagnetische Flüssigkeit bildet eine Flüssigkeitssäule und erhält eine scheinbare
Dichte. Dann werden auf den Spiegel der ferromagnetischen Flüssigkeit Teilchen eines
heterogenen Gemenges aufgegeben. Die Teilchen des genannten Gemenges, die eine kleinere
Dichte als die scheinbare Dichte der ferromagnetischen Flüssigkeit haben, steigen
unter Einwirkung des hydrostatischen Druckes in die obere Schicht der Flüssigkeitssäule
auf, und die Teilchen des heterogenen Gemenges, die eine grössere Dichte als die scheinbare
Dichte der ferromagnetischen Flüssigkeit haben, sinken unter Einwirkung der Schwerekraft
in die untere Schicht der Flüssigkeitxsäule ab. Während der Scheidung der Teilchen
des heterogenen Gemenges wird die Temperatur der ferromagnetischen Flüssigkeit konstant
gehalten.
[0008] Das bekannte Verfahren wurde in einer Einrichtung realisiert, die ein Magnetsystem
mit zwei Polen, durch deren Profil ein inhomogenes Magnetfeld im Raum zwischen der
Polen erzeugt wird, sowie einen Behälter mit einer ferromagnetischen Flüssigkeit enthält,
der mit einem elektrischen Heizkörper und einem Kontaktthermometer versehen, im genannten
Raum untergebracht und an den Polen befestigt ist. Für die Zuführung der Teilchen
eines heterogenen Gemenges ist eine Vorrichtung vorgesehen, die über dem Spiegel der
ferromagnetischen Flüssigkeit angeordnet und an den Polen befestigt ist, und zum Abführen
der getrennten Teilchen des heterogenen Gemenges ist eine Vorrichtung vorgesehen,
die an dem Behälter befestigt ist. Zur Erwärmung der ferromagnetischen Flüssigkeit
auf 50 bis 60°C und zum Konstanthalten der Temperatur in diesem Bereich dient der
elektrische Heizkörper, der mit dem Thermomenter elektrisch verbunden ist.
[0009] Beim Betrieb der genannten Einrichtung wird in den im Raum zwischen den Polen des
Magnetsystems angeordneten Behälter, die ferromagnetische Flüssigkeit eingefüllt und
auf die obengenannte Temperatur erwärmt. Dann wird die ferromagnetische Flüssigkeit
wärmestabilisiert, d.h., die Temperatur wird in jedem Punkt des gesamten Volumens
während des Scheidungsvorgangs ducch ihre periodische Erwärmung stabil gehalten.
[0010] Durch das bekannte Verfahren wurde eine ziemlich hohe Trenngüte der feinen Teilchen
(0,4 bis 0,9 mm) eines heterogenen Gemenges mit naheliegenden Dichtewerten erzielt.
Das wurde dadurch erreicht, dass bei der Erwärmung der ferromagnetischen Flüssigkeit
die effektive Viskosität und folglich der Viskositätswiderstand vermindert wird, d.h.,
die Bedingungen für die Trennung der Teilchen eines heterogenen Gemenges verbessert
werden und die Scheidungsgüte verbessert wird. Dadurch das bekannte Verfahren wird
jedoch eine hohe Scheidungsgüte der Teilchen eines heterogenen Gemenges mit einer
Grösse von über 10 mm und mit naheliegenden Dichtewerten nicht gewährleistet, weil
der Wert der scheinbaren Dichte bei der Erwärmung der ferromagnetischen Flüssigkeit
abnimmt, wodurch die Trenngüte des heterogenen Gemenges stark verschlechtert wird.
[0011] Ausserdem ist für die Scheidung der grossen Teilchen eines heterogenen Gemenges eine
höhere Säule der ferromagnetischen Flüssigkeit im Raum zwischen den Polen erforderlich.
Bekanntlich vergrössert sich die Differenz der scheinbaren Dichte in der unteren und
der oberen Schicht der ferromagnetischen Flüssigkeit mit der zunehmenden Höhe der
Flüssigkeitssäule, während die Dichtedifferenz der Teilchen eines heterogenen Gemenges
konstant bleibt. Auf diese Weise wird der Unterschied zwischen den genannten Differenzen
noch kleiner, wodurch die Trenngüte noch mehr verschlechtert wird.
Offenbarung der Erfindung
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur ferromagnetischen Scheidung
der Teilchen eines heterogenen Gemenges zu entwickeln, bei dem durch die Änderung
der Temperatur der ferromagnetischen Flüssigkeit die Ungleichmässigkeit in der Verteilung
der scheinbaren Dichte auf der Höhe der Flüssigkeitssäule reduziert wird, sowie eine
Einrichtung für die ferromagnetische Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges
zu schaffen, in der durch die konstruktive Ausführung des Behälters die Temperatur
der ferromagnetischen Flüssigkeit geändert wird, wodurch die Scheidungsgüte der Teilchen
des heterogenen Gemenges mit einer Grösse von über 10 mm mit naheliegenden Dichten
verbessert wird.
[0013] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in einem Verfahren zur ferromagnetischen
Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges, welches darin besteht, dass im
Raum zwischen den Polen ein inhomogenes Magnetfeld erzeugt und in das erzeugte inhomogene
Magnetfeld eine ferromagnetische Flüssigkeit eingebracht wird, die darin eine Flüssigkeitssäule
bildet und eine scheinbare Dichte erhält, und dann auf den Spiegel der ferromagnetischen
Flüssigkeit Teilchen des heterogenen Gemenges aufgegeben werden, wobei die Teilchen
des genannten Gemenges, die eine kleinere Dichte als die scheinbare Dichte der ferromagnetischen
Flüssigkeit haben, unter Einwirkung des hydrostatischen Druckes in die obere Schicht
der Flüssigkeitssäule aufsteigen, und die Teilchen des heterogenen Gemenges, die eine
grössere Dichte als die scheinbare Dichte der ferromagnetischen Flüssigkeit haben,
unter Einwirkung der Schwere-kraft in die untere Schicht der Flüssigkeitssäule absinktn,
erfindungsgemäss bei einer Abweichung des Wertes der scheinbaren Dichte der ferromagnetischen
Flüssigkeit um 3 bis 5% vom Nennwert die Temperatur der ferromagnetischen Flüssigkeit
in der Flüssigkeitssäule so geändert wird, dass der Temperaturgradient auf der Höhe
der genannten Säule konstant und sein Vektor von der oberen Schicht der Flüssigkeitssäule
der ferromagnetischen Flüssigkeit zur unteren Schicht hingerichtet ist.
[0014] Es ist zweckmässig, das der Temperaturgradient in einem Bereich von ca. 1°C bis ca.
3°C liegt.
[0015] Bei solch einer Durchführung des Verfahrens werden günstige Bedingungen für eine
wirksame Scheidung der gröberen Teilchen eines heterogenen Gemenges mit nahliegenden
Dichtewerten geschaffen.
[0016] Das Wesentliche bei der Schaffung günstiger Bedingungen besteht darin, dass die Ungleichmässigkeit
in der Verteilung der scheinbaren Dichte auf der Höhe der Flüssigkeitssäule vermindert
wird. Das ist dadurch bedingt, dass die Temperatur der ferromagnetischen Flüssigkeit
in der oberen Schicht der Flüssigkeitssäule niedriger als die Temperatur der Flüssigkeit
in der unteren Schicht der genannten Säule ist. Gemäss dem Curie-Weiseeschen Gesetzt
ändert sich die räumliche magnetische Suszeptibilität der ferromagnetischen Flüssigkeit
umgekehrt proportional zu ihrer Temperatur. Da die scheinbare Dichte die Funktion
der räumlichen magnetischen Suszeptibilität ist, nimmt sie in der oberen Schicht der
Flüssigkeitssäule etwas zu und in der unteren etwas ab, wodurch die Differenz der
sdheinbaren Dichte der ferromagnetischen Flüssigkeit in der oberen und der unteren
Schicht der Flüssigkeitssäule verringert, d.h. die Verteilung der scheinbaren Dichte
der ferromagnetischen Flüssigkeit in der Flüssigkeitssäule ausgeglichen wird. Im Ergebnis
werden die Bedingungen für die Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges mit
naheliegenden Dichtewerten verbessert.
[0017] Das Verfahren gestattet es, die Höhe der Flüssigkeitssäule der ferromagnetischen
Flüssigkeit unter Beibehaltung der ausgeglichen Verteilung der scheinbaren Dichte
von der unteren zur oberen Schicht hin zu vergrössern, wodurch eine wirksame Scheidung
von über 10 mm grossen Teilchen eines heterogenen Gemenges ermöglicht wird.
[0018] Die gestellte Aufgabe wird ebenfalls dadurch gelöst, dass in einer Einrichtung für
die ferromagnetische Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges, die ein Magnetsystem
mit zwei Polen, durch deren Profil im Raum zwischen den Polen ein inhomogenes Magnetfeld
erzeugt wird, einen Behälter mit einer ferromagnetischen Flüssigkeit, der im Raum
zwischen den Polen angeordnet und an den Polen befestigt ist, eine Vorrichtung für
die Zuführung der Teilchen des heterogenen Gemenges, die über dem Spiegel der ferromagnetischen
Flüssigkeit angeordnet und mit mindestens einem der Pole verbunden ist, und eine an
dem Behälter befestigte Vorrichtung zum Abfüllen der getrennten Teilchen des heterogenen
Gemenges enthält, erfindungsgemäss der Behälter mit einem Wärmeaustauscher versehen
ist, der entlang der Längsachse des Raums zwischen den Polen angeordnet und in der
Flüssigkeitssäule zwischen der oberen und der unteren Schicht der ferromagnetischen
Flüssigkeit untergebracht ist.
[0019] Durch eine solche konstruktive Ausführung der Einrichtung für die ferromagnetische
Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges wird eine hohe Scheidungsgüte der
Grobteilchen mit naheliegenden Dichtewerten erreicht.
[0020] Mit Hilfe des Wärmeaustauschers wird die Temperatur der ferromagnetischen Flüssigkeit
geändert und durch seine Anordnung in der Flüssigkeitssäule konnte ein Temperaturgradient
geschaffen werden, dessen Vektor von der oberen zur unteren Schicht hingerichtet ist,
d.h., in der oberen Schicht der Flüssigkeitssäule, die beispielsweise eine Dicke von
10 mm vom Spiegel der ferromagnetischen Flüssigkeit hat, ist die Temperatur niedriger
als in der unteren Schicht, die beispielsweise eine Dicke von 10 mm vom unteren Niveau
der Flüssigkeitssäule hat. Durch die Anordnung des Wärmeaustauschers entlang der Längsachse
des Raums zwischen den Polen wird eine ausgeglichene Verteilung der scheinbaren Dichte
der ferromagnetischen Flüssigkeit im gesamten Volumen der Flüssigkeitssäule unterhalten.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021] Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung werden aus dem nachstehenden konkreten Ausführungsbeispiel
und den beiliegenden Zeichnungen ersichtlich, in denen es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine erfindungsgemässe Einrichtung für die ferromagnetische
Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges, senkrechter Schicht;
Fig. 2 die erfindungsgemässe Einrichtung für die ferromagnetische Scheidung der Teilchen
eines heterogenen Gemenges, in Isometrie.
Bevorzugte Durch- und Ausführungsvariante der Erfindung
[0022] Das erfindungsgemässe Verfahren zur ferrohydrostatischen Scheidung wurde bei der
Scheidung von Funkelelektronikschrott mit einer Grösse von 10 bis 30 mm zur Gewinnung
von Kupfer und Messing eingesetzt.
[0023] Im Raum 1 zwischen den Polen (Fig. 1) wird ein inhomogenes Feld erzeugt und in das
erzeugte inhomogene Magnetfeld wird eine ferromagnetische Flüssigkeit 2 eingebracht,
die im genannten Feld eine 100 mm hohe Flüssigkeitssäule h bildet, wobei die ferromagnetische
Flüssigkeit 2 eine scheinbare Dichte ρa = 8800 kg/m³ erhält. Die Temperatur der ferromagnetischen
Flüssigkeit wird geändert, dass in der unteren Schicht 3 mit einer Dicke von 10 mm
vom unteren Niveau der Flüssigkeitssäule h eine Temperatur von 40°C und in der oberen
Schicht 4 der Flüssigkeitssäule h mit einer Dicke von 10 mm vom Spiegel der ferromagnetischen
Flüssigkeit 2 eine Temperatur von 30°C unterhalten wird, d.h., der Vektor des Temperaturgradienten
ist von der oberen Schicht 4 der Flüssigkeitssäule h zur unteren Schicht 3 hin gerichtet.
Der Temperaturgradient auf der Höhe der Flüssigkeitssäule h hat einen konstanten Wert
von 1°C auf 10 mm.
[0024] Dann werden auf den Spiegel der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 Teilchen von Funktelektronikschrott
mit einer Grösse von 10 bis 30 mm aufgegeben.
[0025] Die Kupferteilchen, deren Dichte 9100 kg/m³ beträgt und grosser als die scheinbare
Dichte ρa der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 ist, sinken unter der Einwirkung der
Schwerekraft in die untere Schicht 3 der Flüssigkeitssäule h ab und die Messingteilchen,
deren Dichte 8200 kg/m³ beträgt und kleiner als die scheinbare Dichte ρa der ferromagnetischen
Flüssigkeit 2 ist, schwimmen unter der Einwirkung des hydrostatischen Druckes auf
den Spiegel der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 auf.
[0026] Im Ergebnis werden bei der Scheidung des Funkelektronikschrotts in Form von Kupfer-
und Messingteilchen mit einer Grösse von 10 bis 30 mm das Leichtprodukt in Form von
Messing, das eine maximale Verunreinigung mit Schwerprodukt von 1% hat, und das Schwerprodukt
in Form von Kupfer, dessen Verunreinigung mit Leichtprodukt maximal 2% beträgt, ausgeschieden,
wobei die Leistung bis 3 t/h beträgt.
[0027] Zum besseren Verständnis der Erfindung sind die schweren Teilchen eines heterogenen
Gemenges mit dunklen Kreisen und die leichten Teilchen mit hellen Kreisen eingezeichnet.
[0028] Das erfindungsgemässe Einrichtung für die ferromagnetische Scheidung der Teilchen
eines heterogenen Gemenges wird am Beispiel der Trennung des Haushaltsradiogeräteschrotts
mit einer Teilchengrösse von 10 bis 30 mm zwecks Gewinnung von Kupfer und Messing
erläutert. Die Einrichtung enthält ein Magnetsystem 5 (Fig. 1, 2) mit zwei Polen (N
und S), durch deren Profil ein inhomogenes Magnetfeld im Raum 1 zwischen den Polen
mit einer in Höhenrichtung sich ändernden Feldstärke H vom maximalen Wert im unteren
Teil der Pole N und S bis zum minimalen Wert im oberen Teil erzeugt wird sowie einen
Behälter 6 mit einer ferromagnetischen Flüssigkeit 2, der im Raum 1 zwischen den Polen
angeordnet und mit den Polen N und S verbunden ist. Der Behälter ist mit einer Vibrationseinrichtung
(in Fig. nicht gezeigt) zur Beschleunigung des Austrags der getrennten Teilchen des
heterogenen Gemenges versehen. In der Einrichtung sind eine Vorrichtung 7 für die
Zuführung der Teilchen des heterogenen Gemenges, die über dem Spiegel der ferromagnetischen
Flüssigkeit 2 enthält des Raums 1 zwischen den Polen angeordnet ist, und eine Vorrichtung
zur Bildung von zwei Zonen 8, 8a auf dem Spiegel der ferromagnetischen Flüssigkeit
2 für die Aufgabe des Haushaltsradiogeräteschrottes vorgesehen. Jede der Zonen 8,
8a ist entlang der Polen S und N respektiv ausgedehnt und verläuft quer zu den Magnetkraftlinien.
[0029] Die Vorrichtung 7 für die Aufgabe des heterogenen Gemenges stellt ein kastenförmiges
Gehäuse 9 dar, das an den Polen N und S befestigt ist. Der Innenraum des Gehäuses
9 ist durch eine Trennwand 10 geteilt, an der Scheideelemente befestigt sind. Die
Scheideelemente sind an den Seitenwänden des Gehäuses 9 befestigt. Die Scheideelemente
sind in Form von geneigten Regalplatten 11 ausgebildet, die übereinander angeordnet
sind. Die Abrutschkanten 12 der geneigten Regalplatten 11 liegen in der unmittelbaren
Nähe des Spiegels der ferromagnetischen Flüssigkeit 2, die eine der Kanten ist dem
S-Pol und die andere dem N-Pol zugewandt.
[0030] Das Gehäuse 9 ist mittels zwei Tragarme 13 an den Polen N und S befestigt. Der Behälter
6 ist mit einem Wärmeaustauscher 14 (Fig. 2) versehen, der entlang der Längsachse
des Raums 1 zwischen den Polen angeordnet und in der Flüssigkeitssäule h zwischen
der oberen 4 und der unteren 3 Schicht der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 untergebracht
ist. Der Wärmeaustauscher 14 ist über eine Rohrleitung 15 an eine Wärmequelle angeschlossen.
Der verbrauchte Wärmeträger wird aus dem Wärmeaustauscher 14 über eine Rohrleitung
16 abgeführt. Die Temperatur der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 wird während des
Scheidevorgangs mit einem an dem Gehäuse 9 befestigten Thermometer 17 überwacht. In
der Einrichtung ist eine Vorrichtung 18 zum Abführen der getrennten Teilchen des heterogenen
Gemenges vorgesehen, die mit dem Behälter 6 verbunden ist. Die genannte Vorrichtung
stellt ein flaches Element 19 dar, das an den Seitenwänden des Behälters 6 in dem
am weitesten von der Aufgabezone des heterogenen Gemenges aentfernten Bereich befestigt
ist und dessen Stirnseite über die Stirnfläche des Behälters 6 hervortritt, wodurch
ein Kanal 20 für den Austrag der Schwerteilchen und ein Kanal 21 für den Austrag der
Leichtteilchen gebildet werden. Die Pole N und S des Magnetsystems 5 sind an einem
Joch 22 befestigt. Das Magnetsystem 5 hat zwei Erregerwicklungen 23, jede von denen
an dem Joch 22 angebracht ist, das mittels Tragarme 24 an einem Rahmen 25 befestigt
ist, der auf einem Fundament aufliegt.
[0031] Die Einrichtung funktioniert folgenderweise.
[0032] Beim Zuführen eines Stroms an die Erregerwicklungen (in Fig. nicht gezeigt) des Magnetsystems
5 (Fig. 1) wird im Raum 1 zwischen den Polen ein inhomogenes Magnetfeld erzeugt, das
auf die ferromagnetische Flüssigkeit 2 einwirkt. Die letztere erhält eine scheinbare
Dichte ρa' die 8800 kg/m³ beträgt. Der Haushaltsradiogeräteschrott wird über das kastenförmige
Gehäuse 9 aufgegeben. Die Schrotteilchen gleiten über die geneigten Regalplatten 11
und fallen von den Kanten 12 der letzten Regalplatten 11 in die Aufgabezonen 8 und
8a auf die Oberfläche der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 herab. Die Aufgabezone 8
liegt näher an den S-Pol und 8a - an den N-Pol. Durch das Vorhandensein der zwei Aufgabezonen
8 und 8a wird die Durchsatzleistung der Einrichtung bis 3 t/h vergrössert.
[0033] Unter der Einwirkung der horizontalen Komponenten des hydrostatischen Druckes werden
die Schrotteilchen aus den Aufgabezonen 8 und 8a schnell entfernt, wobei der Platz
für die neu zugeführten Schrotteilchen freigelegt wird, und werden zur Axialebene
des Raums 1 zwischen den Polen bewegt. Die Messingteilchen, deren Dichte kleiner als
die scheinbare Dichte ρa der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 ist, schwimmen auf ihre
Oberfläche auf und die Kupferteilchen, deren Dichte grösser als die scheinbare Dichte
ρa der ferromagnetischen Flüssigkeit ist, sinken unter der Einwirkung der Schwerkraft
in die Säule h der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 ab.
[0034] Im Ergebnis werden in der genannten Einrichtung die Bedingungen für den Transport
der Kupfer- und Messingteilchen in der ferromagnetischen Flüssigkeit 2 verbessert,
weil der Vektor der horizontalen Komponente des hydrostatischen Druckes mit dem Vektor
der Bewegungsgeschwindigkeit der Teilchen zusammenfällt, wodurch eine Flockenbildung
verhindert wird.
[0035] Durch den letzteren Umstand wird die Trenngüte des heterogenen Gemenges verbessert
und die Leistung der Einrichtung erhöht. Die aufgeschwommenen Messingteilchen bewegen
sich in Richtung des Kanals 21 (Fig. 2) und werden durch die Vorrichtung 18 zum Abführen
der getrennten Teilchen in einen entsprechenden Produktbehälter (in Fig. nicht gezeigt)
ausgetragen.
[0036] Die aabgesunkenen Kupferteilchen werden unter der Einwirkung der auf die Vorrichtung
18 zum Abführen der Teilchen ausgeübten Schwingungen in den Kanal 20 transportiert
und in einen Produktbehälter (in Fig.,nicht gezeigt) ausgetragen.
[0037] Während des Betriebs wird die ferromagnetische Flüssigkeit 2 durch die Wärme, die
von den Erregerwicklungen 23 des Magnetsystems 5 abgestrahlt wird, erwärmt, und ihre
scheinbare Dichte ρa ändert sich. Bei einer Abweichung der Werte der scheinbaren Dichte
der ferromagnetischen Flüssigkeit vom Nennwert um 3 bis 5% wird die Temperatur der
ferromagnetischen Flüssigkeit in der Flüssigkeitssäule h geändert.
[0038] Dazu wird in den Wärmeaustauscher 14 über die Rohrleitung 15 ein Wärmeträger beispielsweise
Heisswasser zugeführt. In der unteren Schicht 3 (Fig. 1) mit einer Dicke von 10 mm
vom unteren Niveau der Flüssigkeitssäule h wird eine Temperatur von 40°C und in der
oberen Schicht 4 der genannten Säule h mit einer Dicke von 10 mm vom Spiegel der ferromagnetischen
Flüssigkeit 2 eine Temperatur von 30°C erzeugt. Somit ist der Temperaturgradient von
der oberen Schicht 4 der Flüssigkeitssäule h zur unteren Schicht 3 hingerichtet. Der
Temperaturgradient der Flüssigkeitssäule h hat einen konstanten Wert von 1°C. Während
des Scheidevorgangs wird die Temperatur in der unteren 3 und der oberen 4 Schicht
mit dem Thermometer 17 überwacht und konstant gehalten.
[0039] Gemäss dem Curie-Weisseschen Gesetz ändert sich die räumliche magnetische Suszeptibilität
der ferromagnetischen Flüssigkeit umgekehrt proportional zu ihrer Temperatur.
[0040] Das führt zur Verminderung der Differenz der scheinbaren Dichte ρa der ferromagnetischen
Flüssigkeit 2 in der unteren 3 und in der oberen 4 Schicht der Flüssigkeitssäule h,
u.zw. zum Ausgleich der Verteilung der scheinbaren Dichte ρa der ferromagnetischen
Flüssigkeit 2 in der Flüssigkeitssäule h. Im Ergebnis werden die Bedingungen für die
Scheidung der Kupfer- und der Messingteilchen mit naheliegenden Dichtewerten verbessert.
Industrielle Anwendbarkeit
[0041] Die Einrichtung für die ferromagnetische Scheidung der Teilchen eines heterogenen
Gemenges kann in der Nichteisenmetallurgie zur Trennung von unmagnetischen NE-Altmetallen
nach der Dichte sowie in der Bergbauindustrie zur Aufbereitung der Mineralerze wirksam
eingesetzt werden.
[0042] Bei der Scheidung von zerkleinertem Autoschrott und Abfällen in Bleiummantelung mit
einer Grösse von 30 bis 100 mm (Metallgemenge: Kupfer-Blei, Aluminium-Blei) gestattet
die erfindungsgemäss ausgeführte Einrichtung es, das Leichtprodukt in Form von Aluminium
bzw. Kupfer, das eine maximale verunreinigung mit Schwerprodukt von 1% hat, und das
Schwerprodukt in Form von Blei, dessen Verunreinigung mit Leichtprodukt maximal 2%
beträgt, mit einem Durchsatz von 5 t/h und einer Leistungsaufnahme von max. 6,0 kWh
auszuscheiden. Die bei der Scheidung der heterogenen NE-Metallgemenge erzielten Ergebnisse
gestatten es, Sortenlegierungen aus den gewonnenen Produkten zu erschmelzen.
1. Verfahren zur ferromagnetischen Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges,
welches darin besteht, dass
im Raum (1) zwischen den Polen ein inhomogenes Magnetfeld erzeugt und in das erzeugte
inhomogene Magnetfeld eine ferromagnetische Flüssigkeit (2) eingebracht wird, die
darin eine Flüssigkeitssäule (h) bildet und eine scheinbare Dichte ( ρa) erhält, und
dann auf den Spiegel der ferromagnetischen Flüssigkeit (2) Teilchen des heterogenen
Gemenges aufgegeben werden, wobei die Teilchen des genannten Gemenges, die eine kleinere
Dichte als die scheinbare Dichte ( ρa) der ferromagnetischen Flüssigkeit (2) haben,
unter der Einwirkung des hydrostatischen Druckes in die obere Schicht (4) der Flüssigkeitssäule
(h) aufsteigen, und die Teilchen des heterogenen Gemenges, die eine grössere Dichte
als die scheinbare Dichte ( ρa) der ferromagnetischen Flüssigkeit (2) haben, unter
der Einwirkung der Schwerkraft in die untere Schicht (3) der Flüssigkeitssäule (h)
absinken, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Abweichung des Wertes der scheinbaren Dichte ( ρa) der ferromagnetischen
Flüssigkeit (2) um 3 bis 5% vom Nennwert die Temperatur der ferromagnetischen Flüssigkeit
(2) in der Flüssigkeitssäule (h) so geändert wird, dass der Temperaturgradient auf
der Höhe der genannten Säule (h) konstant und sein Vektor von der oberen Schicht (4)
der Flüssigkeitssäule (h) der ferromagnetischen Flüssigkeit (2) zur untere Schicht
(3) hingerichtet ist.
2. Verfahren zur ferromagnetischen Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturgradient in einem Bereich von ca. 1°C bis ca. 3°C liegt.
3. Einrichtung für die ferromagnetische Scheidung der Teilchen eines heterogenen Gemenges
nach Anspruch 1, die ein Magnetsystem (5) mit zwei Polen (N und S), durch deren Profil
im Raum (1) zwischen den Polen ein inhomogenes Magnetfeld erzeugt wird, einen Behälter
(6) mit einer ferromagnetischen Flüssigkeit (2), der im Raum (1) zwischen den Polen
angeordnet und an den Polen (N und S) befestigt ist, eine Vorrichtung (7) für die
Zuführung der Teilchen des heterogenen Gemenges, die über dem Spiegel der ferromagnetischen
Flüssigkeit (2) angeordnet und mit mindestens einem der Pole (N, S) verbunden ist,
und eine an dem Behälter (6) befestigte Vorrichtung (18) zum Abführen der getrennten
Teilchen des heterogenen Gemenges enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (6) mit einem Wärmeaustauscher (14) versehen ist, der entlang
der Längsachse des Raums (1) zwischen den Polen angeordnet und in der Flüssigkeitssäule
(h) zwischen der oberen (4) und der unteren (3) Schicht der ferromagnetischen Flüssigkeit
(2) untergebracht ist.