[0001] Die Erfindung betrifft ein Säulenführungsgestell nach dem Oberbegriff des Ansprüches
1.
[0002] Bei Säulenführungsgestellen mit zwei Säulen sind die Säulen mit einer ersten Platte
verbunden und in Führungsbuchsen der zweiten Platte geführt. Soll das zwischen den
Platten befindliche Werkzeug von drei Seiten zugänglich sein, dann werden die Säulen
längs einer Längskante an zwei Ecken der Platten angeordnet. Wird ein solches Geste
11 außermittig belastet bzw. in eine ungenau arbeitende Presse eingesetzt, dann tritt
der Nachteil auf, daß sich die Führungssäulen mit den Führungsbuchsen verklemmen,
was auf ein Verkanten zwischen den Säulen und den Buchsen infolge des Spiels zwischen
Säulen und Buchsen zurückzuführen ist. Um diesen Effekt zu mildern, ist es bekannt,
die Führungsbuchsen möglichst lang auszubilden. Die dabei erzielte Wirkung ist jedoch
gering und die Bauhöhe des Gestells wird erhöht. Das vorgenannte Verklemmen kann dadurch
jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Eine weitere Maßnahme besteht darin, die Säulen mittig auf einer Symmetrielinie des
Gestells anzuordnen, womit jedoch das zwischen den Platten befindliche Werkzeug von
nur zwei Seiten zugänglich ist. Eine weitere Maßnahme besteht darin, die Säulen auf
einer Diagonalen an zwei Ecken der Platten vorzusehen. Die vom Werkzeug auf die Säulenführung
ausgehende Beanspruchung kann hier wohl gleichmäßig verteilt auf die Säulenführungen
übertragen werden, jedoch ist ein Verkanten, insbesondere bei ungenau arbeitenden
Pressen, nicht ausgeschlossen. Das gleiche gilt, wenn vier Säulen vorgesehen werden,
die in Draufsicht gesehen ein Rechteck bilden.
[0003] Es besteht die Aufgabe, das Säulenführungsgestell so auszubilden, daß bei außermittiger
Belastung ein Verklemmen der Säulenführung nicht auftritt.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Ansprüches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0005] In der DE-Z. Fertigungstechnik 6 (1956) Heft 9, Seiten 405 bis 409, ist zwar ein
zwei Säulen aufweisendes Säulenführungsgestell beschrieben, bei dem die eine Säule
in der Unterplatte befestigt und in der Oberplatte geführt ist, während die andere
Säule in der Oberplatte befestigt und in der Unterplatte geführt ist. Als Grund für
diese Anordnung ist angegeben, daß nach dem Auseinandernehmen des Gestells infolge
des Verbleibs von nur einer Säule an der Unterplatte die Nacharbeit der Werkzeugteile
unbehindert durchgeführt werden kann, ohne daß deren Ausbau oder der Ausbau von Säulen
erforderlich ist. Ein weiterer Grund für diese Anordnung ist die Möglichkeit der Verwendung
von Säulen gleichen Durchmessers, da ein seitenverkehrtes Aufsetzen des Gestelloberteils
auf das Gestellunterteil nicht möglich ist. Dieses Säulenführungsgestell hat sich
in der Praxis nicht eingeführt.
[0006] Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1: die Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines Säulenführungsgestells;
Figur 2: einen Schnitt durch dieses Säulenführungsgestell längs der Linie II-II in
Figur 1;
Figur 3: eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Säulenführungsgestells;
Figur 4: einen Schnitt durch dieses Säulenführungsgestell längs der Linie IV-IV in
Figur 3;
Figur 5: die Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform und
Figur 6: die Draufsicht auf eine vierte Ausführungsform.
[0007] Das Säulenführungsgestell nach den Figuren 1 und 2 weist eine erste Platte 1 sowie
eine zweite Platte 2 auf. An der ersten Platte 1 sind in konventioneller Weise zwei
Führungssäulen 3, 4 befestigt, die rechteckig zu den Ebenen der Platten 1, 2 und parallel
zueinander verlaufen. Diese Führungssäulen 3, 4 sind in Führungsbuchsen 5, 6 an der
zweiten Platte 2 geführt, die in diese Platte 2 eingelassen sind. Die Führungssäulen
3, 4 mit den Führungsbuchsen 5, 6 befinden sich im Bereich der Ecken 7, 8 längs der
Längskante 9 der Platten 1, 2. Ein zwischen den Platten 1, 2 befindliches Werkzeug
ist von den beiden Schmalseiten und von der der Längsseite 9 gegenüber liegenden Längsseite
zugänglich, jedoch wird das Gestell mit seinen Führungen außermittig belastet.
[0008] Um die Gefahr des Verklemmens zu beseitigen, ist mittig zwischen den Führungssäulen
3, 4 eine dritte Führungssäule 10 vorgesehen, die an der zweiten Platte 2 befestigt
und in eine Führungsbuchse 11 der ersten Platte 1 geführt ist.
[0009] Das gleiche Führungsprinzip zeigt das Gestell nach den Figuren 3 und 4. Mit der
ersten Platte 1 sind verbunden zwei Leisten 12, auf denen das Gestell ruht. Mit diesen
Leisten ist ein Rückteil 13 verschraubt, wobei zwischen den Leisten 12 und dem Rückteil
13 die Platte 1 verschraubt wird. Mit dem Rückteil 13 ist ein Oberteil 14 verschraubt,
das parallel zur Platte 1 verläuft. Zwischen dem Oberteil 14 und den Leisten 12 verlaufen
die Säulen 3, 4, die mit dem Oberteil 14 und den Leisten 12 verschraubt sind. Diese
Säulen 3, 4 lagern über die Buchsen 5, 6 die zweite Platte 2, die parallel zur Platte
1 verläuft, um das Verkanten und damit ein Verklemmen der Führungen zu verhindern,
trägt die Platte 2 die dritte Führungssäule 10, die in der Buchse 11 der ersten Platte
1 geführt ist.
[0010] Das Oberteil 14 trägt einen Antriebsmotor 15, mit welchem die Platte 2 auf- und abwärts
bewegt werden kann. Zwischen den Platten 1, 2 wird ein Werkzeug angeordnet. Die Säulen
3, 4, 10 mit ihren Buchsen 5, 6, 11 sind längs des Rückteils 13 angeordnet.
[0011] Bei der Anordnung gemäß Figur 5 sind die Säulen 3, 4 im Bereich der Ecken 8, 16 auf
einer Diagonalen 17 angeordnet. Diese Führungssäulen 3, 4 sind mit der Platte 1 verbunden
und in den Buchsen 5, 6 der zweiten Platte 2 geführt.
[0012] Um ein Verklemmen zu verhindern, trägt die zweite Platte die Führungssäule 10 im
Bereich der Ecke 7, die in der Führungsbuchse 11 der ersten Platte 1 geführt ist.
[0013] Bei der Ausführungsform nach Figur 6 ist im Bereich der Ecke 19 eine vierte Führungssäule
20 vorgesehen, die wie die Führungssäule 10 von der Platte 2 getragen wird und in
einer Führungsbuchse der ersten Platte geführt ist. Die Säulen 10, 20 liegen also
auf einer weiteren Diagonalen 18 der rechteckigen Platten 1, 2.
1. Säulenführungsgestell mit einer ersten und einer zweiten Platte und mit mindestens
zwei an der ersten Platte befestigten, parallel zueinander verlaufenden Führungssäulen,
die in Führungsbuchsen der zweiten Platte geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der zweiten Platte (2) mindestens eine weitere Führungssäule (10) befestigt
ist, die parallel zu den mindestens zwei Führungssäulen (3, 4) verläuft und die in
einer Führungsbuchse (11) der ersten Platte (1) geführt ist.
2. Säulenführungsgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß drei Säulen (3, 4, 10) in einer Reihe angeordnet sind, bei denen die beiden
äußeren Säulen (3, 4) an der ersten Platte (1) befestigt und in Buchsen (5, 6) der
zweiten Platte (2) geführt sind und die mittlere Säule (10) an der zweiten Platte
(2) befestigt und in einer Buchse (11) der ersten Platte geführt ist.
3. Säulenführungsgestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände zwischen der mittleren Säule (10) und den äußeren Säulen (3, 4)
gleich sind.
4. Säulenführungsgestell nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Säulen (3, 4, 10) längs einer Längskante (9) der im wesentlichen rechteckigen
Platten (1, 2) angeordnet sind.
5. Säulenführungsgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen rechteckigen Platten (1, 2) drei Säulen (3, 4, 10) im Bereich
von drei Ecken (7, 8, 16) der Platten (1, 2) angeord net sind, bei denen die auf
einer gemeinsamen Diagonalen (17) liegenden Säulen (3, 4) an der ersten Platte (1)
befestigt und in Buchsen (5, 6) der zweiten Platte (2) geführt sind und die in der
dazwischen liegenden Ecke angeordnete Säule (10) in der zweiten Platte (2) befestigt
und in einer Buchse (11) der ersten Platte (1) geführt ist.
6. Säulenführungsgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vier Säulen (3, 4, 10, 20) vorgesehen sind, die in der Draufsicht im wesentlichen
ein Rechteck bilden, wobei zwei auf einer ersten Diagonalen (17) liegenden Säulen
(3, 4) in der ersten Platte (1) befestigt und in den Buchsen (5, 6) der zweiten Platte
geführt und die zwei auf einer zweiten Diagonalen (18) liegenden Säulen (10, 20)
an der zweiten Platte (2) befestigt und in Buchsen der ersten Platte (1) geführt sind.