[0001] Die Erfindung betrifft eine Greif- und Handhabungseinrichtung für Textilmaterialbehälter
an Textilmaschinen mit einem Transportfahrzeug für die Materialbehälter, wobei die
Greifeinrichtung Teil eines Handhabungsgerätes ist und Behälterhalterungen aufweist.
[0002] In der Publikation DE 34 40 598 A1 ist eine Transporteinrichtung für Textilmaterialbehälter,
in diesem Falle Faserbandbehälter beschrieben. Diese gehören zu einer Spinnmaschine
mit einer Vielzahl von Spinnstellen. Die Transporteinrichtung ist ein verfahrbarer
Wagen, auf welchem zwei ausfahrbare Gelenkarme angeordnet sind. Die Gelenkarme besitzen
zwei Gelenke und jeder ist mit einer zangenartigen Aufnahme für die Faserbandbehälter
ausgestattet. Diese zangenartige Aufnahme besteht aus einer starren Halbschale, welche
etwa den halben Umfang eines runden Faserbandbehälters umfasst. Die zangenartige
Aufnahme ist mit entsprechenden Klemmelementen ausgestattet. Das beschriebene Fahrzeug
mit den beiden Gelenkarmen ist relativ unförmig und benötigt einen verhältnismässig
grossen Freiraum zwischen den anzufahrenden Textilmaschinen und den Behälterstandplätzen
an der Spinnmaschine. Andernfalls können die Behälter nicht aus der Spinnmaschine
ausgeschwenkt und mit dem Transportwagen verfahren werden. Nachteilig ist auch der
Umstand, dass die Textilmaterialbehälter während des Verfahrens der Transporteinrichtung
von den Aufnahmen an den Gelenkarmen, bzw. den Gelenkarmen selbst getragen werden
müssen.
[0003] Es ist auch bekannt, den oberen Rand der Textilmaterialbehälter mit einer Klemmeinrichtung
an einer Stelle zu ergreifen, wobei diese Einrichtung zusätzliche Stützeinrichtungen
aufweist, welche am Mantel des Textilmaterialbehälters anliegen, um ein Kippen zu
verhindern. Diese Einrichtung kann zu Beschädigungen am Behältermantel führen, und
das Positionieren und insbesondere Drehen der Textilmaterialbehälter um ihre Achse
ist schwierig.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Greif- und Handhabungseinrichtung für Textilmaterialbehälter
zu schaffen, welche möglichst wenig Freiraum für den Wechselvorgang benötigt und den
Bau eines kompakten Transportfahrzeuges ermöglicht. Die Einrichtung soll im weiteren
das Erfassen der Behälter ohne zusätzliche Abstützungen am Mantel ermöglichen und
der notwendige Zwischenraum zwischen den Behältern soll gering sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 definierten
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich nach den
Merkmalen der abhängigen Patentansprüche.
[0006] Die erfindungsgemässe Ausführung einer Greif- und Handhabungseinrichtung für Textilmaterialbehälter
ermöglicht eine sehr kompakte Ausführung des Transportfahrzeuges, da die Greifeinrichtung
auf einen sehr engen Raum zusammengeklappt werden kann. Dies wird insbesondere durch
den mehrgliedrigen Scherenmechanismus mit den zwei Behälterhalterungen ermöglicht.
Die Behälterhalterungen am Scherenmechanismus ermöglichen auch das Einfahren in enge
Zwischenräume zwischen nebeneinander stehenden Textilbehältern und ein geradliniges
Ausfahren der Behälter aus ihrer Position. Dies ermöglicht sehr kleine Zwischenräume
zwischen den einzelnen Textilmaterialbehältern und damit eine Einsparung von Nebenflächen
an den Textilmaschinen. Die Einrichtung erlaubt das Erfassen von Behältern, welche
sehr nahe an einem anderen Behälter stehen. Da die Einrichtung das Fassen der Behälter
im Bereiche der Querschnittsachse, d.h der Schwerpunktsebene ermöglicht, sind keine
weiteren Hilfseinrichtungen notwendig, welche ein Kippen oder Verschwenken des Behälters
verhinden müssen. Durch die schrägen Auflageflächen an den Auflageleisten der Behälterhalterungen
und am Rand der Behälter ergibt sich eine selbsteinstellende Erfassung des Behälters.
Diese ist sehr einfach und zuverlässig und erfordert nur geringe Zustellkräfte. Mittels
der erfindungsgemässen Greifeinrichtung können die Textilmaterialbehälter zudem in
einem relativ weiten Bereich um ihre eigene Achse gedreht und positioniert werden.
Das Antriebselement welches die beiden, jeder Behälterhalterung zugeordneten, Paare
von Führungselementen antreibt, lässt verschiedene bekannte Ausführungsformen zu.
Der Einsatz von geführten Antriebsstangen oder eines Zahnradantriebes ist besonders
vorteilhaft.
[0007] Die Lagerung des Gelenkarmes an einer am Transportfahrzeug befestigten Vertikalsäule
ermöglicht zusätzliche zweckmässige Lösungen. Die Vertikalsäule ist den Anforderungen
entsprechend entweder stehend zwischen zwei Stellplätzen für Behälter am Transportfahrzeug
oder an einem Portalrahmen hängend angeordnet. Wenn die Einrichtung auch der Handhabung
von Textilmaterial dienen soll, ist an der Greifeinrichtung oder am Gelenkarm eine
Festlegeeinrichtung angeordnet. Diese Festlegeeinrichtung erlaubt die Positionierung
und Festlegung eines Textilmaterialendes, zum Beispiel eines Textilbandes, in der
für die Textilmaschine notwendigen Arbeitsposition. Da die Einrichtung zur Festlegung
des Textilmaterialendes direkt auf die Greifeinrichtung oder am Gelenkarm aufgebaut
und mit dieser drehbar ist, ist auch das Materialende genau festgelegt, und es ist
keine zusätzliche Einrichtung für das Suchen und Festlegen des Materialendes an den
Arbeitsstellen der Textilmaschine notwendig. Damit ergibt sich eine beachtliche Vereinfachung
des Wechselvorganges von Textilmaterialbehältern bei Textilmaschine und zudem eine
Verbesserung des Arbeitsablaufes. Auch wenn auf dem Trans portfahrzeug alle Transportplätze
für Textilmaterialbehälter besetzt sind, kann die erfindungsgemässe Greif- und Handhabungseinrichtung
bewegt und in eine andere Position im Verhältnis zum Behälter gebracht werden. Im
weiteren befindet sich die Greifeinrichtung während des Verfahrvorganges des Transportfahrzeuges
vollständig im Bereiche des Fahrzeuges, so dass kein zusätzlicher Freiraum für Bewegungsvorgänge
benötigt wird. Dadurch kann das Transportfahrzeug sehr nahe an die Textilmaschine
heranfahren, wodurch Freiraum für die Fahrstrasse eingespart wird.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Zeichnungen, welche Ausführungsbeispiele
darstellen, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf ein Transportfahrzeug mit einer erfindungsgemässen Greifeinrichtung
und einem Gelenkarm in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine Frontansicht des Transportfahrzeuges mit einem Teilausschnitt einer Textilmaschine,
Fig. 3 eine Aufsicht auf eine Greifeinrichtung in Warteposition.
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines Transportfahrzeuges mit einem Portalrahmen
und hängender Greifeinrichtung,
Fig. 5 einen Teilausschnitt aus dem Randbereich eines Behälters mit einer Behälterhalterung,
Fig. 6 eine vergrösserte Teilansicht von Figur 1.
[0009] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Transportfahrzeug 1, welches entlang einer Fahrachse
3 auf einer Fahrspur 26 verfahrbar ist. Das Transportfahrzeug 1 weist zwei Transportplätze
27, 28 für Textilmaterialbehälter 5, 6 auf. Zwischen den beiden Transportplätzen 27,
28 ist eine Handhabungseinrichtung 9 eingebaut, welche aus einer Antriebs- und Hubeinheit
29, einer Vertikalsäule 35, einem Gelenkarm aus einem ersten Teil 19 und einem zweiten
Teil 20 sowie einer Greifeinrichtung, 10 besteht. Der Gelenkarm 19, 20 weist Schwenkachsen
30, 31 sowie 21 auf. An der Achse 21 ist die Greifeinrich tung 10 gelagert, und über
dieser ist eine Festlegeeinrichtung 22 für ein Textilband 23 angeordnet. Die Festlegeeinrichtung
22 besteht aus einer bekannten Klemm- und Positioniereinrichtung für Textilbandenden
und wird gemeinsam mit der Greifeinrichtung 10 mittels der Gelenkarmteile 19, 20 verfahren
und positioniert.
[0010] Die Greifeinrichtung 10 besteht aus einem mehrgliedrigen Scherenmechanismus, welcher
zwei Behälterhalterungen 11, 12 aufweist. Diese Behälterhalterungen 11, 12 weisen
im dargestellten Beispiel im hinteren Bereich eine Knickstelle 13 auf und sind in
Richtung der Achse 21 abgewinkelt. Am hinteren Ende 14 und an der Knickstelle 13
jeder der Behälterhalterungen 11 und 12 ist ein Führungselement 15, 16 gelagert.
Diese Führungselemente 15, 16 sind gleich lang und am anderen Ende an einer Grundplatte
17 gelagert. Die beiden Führungselemente 15, 16 bilden ein Parallelogramm und sind
in bekannter Weise so ausgelegt, dass die Behälterhalterungen 11, 12 den gewünschten
Bewegungsablauf in die Greifposition ausführen. Abhängig vom gewünschten Bewegungsablauf
können die Führungselemente 15, 16 ungleich lang sein, und sie sind dann auch nicht
in allen Lagen parallel laufend. Die Bewegung der Behälterhalterungen 11, 12, bzw.
der Führungselemente 15, 16 wird über ein Antriebselement 18, im dargestellten Beispiel
zwei Antriebsstangen 37, erwirkt, welche mit den Führungselementen 15 verbunden und
in einer Führung 32 an der Grundplatte 17 gelagert sind. Das Antriebselement 18 kann
in an sich bekannter Weise auch durch einen Zahnradantrieb mit einer Zahnstange,
einem Zahnriemen oder einem Schneckenrad gebildet werden. Die Länge der Behälterhalterungen
11, 12 ist so bestimmt, dass der Textilmaterialbehälter 5 etwa im Bereiche der Querschnittsachse
25 erfasst wird, wobei diese Querschnittsachse 25 die vertikale Zentralachse des
Behälters 5 schneidet. Diese Querschnittsachse 25 entspricht einer horizontalen Achse
in der vertikalen Schwerpunktsebene des Textilmaterialbehälters 5, d.h. dass der Textilmaterialbehälter
5 ohne Kippbewegung senkrecht angehoben oder abgesenkt werden kann.
[0011] Innerhalb der Textilmaschine 2, zum Beispiel einer Spinnmaschine, sind entlang einer
Aufstellachse 4 eine Vielzahl von Textilmaterialbehältern 5, 7 und 8 aufgestellt.
Während des Arbeitsvorganges der Textilmaschine 2 müssen leere Materialbehälter 5,
7, 8 gegen volle ausgetauscht werden. Bei anderen Arbeitsvorgängen im Zusammenhange
mit der Bearbeitung von Textilmaterial müssen volle Behälter gegen leere Behälter
ausgetauscht werden, was mit der erfindungsgemässen Einrichtung offensichtlich in
gleicher Weise möglich ist.
[0012] Figur 3 zeigt die in Figur 1 in Greifposition dargestellte Greifeinrichtung 10 in
der Warteposition. In dieser Position sind die beiden Behälterhalterungen 11, 12 in
den Bereich der Drehachse 21 zurückgezogen und an die Grundplatte 17 angelegt. Zwischen
der Drehachse 21 und dem Mantel des Textilmaterialbehälters 5 ist nur ein minimaler
Zwischenraum notwendig, da sich der grösste Teil der Greifeinrichtung 10 in der Warteposition
auf der Gegenseite der Achse 21 befindet. In dieser Warteposition kann die Greifeinrichtung
10 ohne Schwierigkeiten entlang des Mantels eines Textilmaterialbehälters 5 verfahren,
und in der gewünschten Greifposition können die Behälterhalterungen 11, 12 ausgefahren
und an den Mantel des Behälters 5 angelegt werden. Die Grundplatte 17 ist dazu um
die Achse 21 schwenkbar, wobei die Achse 21 mittels der beiden Gelenkarmteile 19,
20 und durch Schwenken um die Achsen 30, 31 positioniert wird. An der Grundplatte
17 ist ein Sensor 34 angeordnet, welcher die Distanz zwischen der Greifeinrichtung
10 und der Wandung des Textilmaterialbehälters 5 ermittelt. Mittels des Sensors 34
wird die Greifeinrichtung 10 in die genaue Greifposition gebracht und dort gestoppt.
[0013] Bei einem Wechselvorgang von Textilmaterialbehältern wird das Transportfahrzeug 1
durch nicht dargestellte Steuerein richtungen in die richtige Position vor dem Textilmaterialbehälter
5 gebracht und hier festgelegt. Dabei wird vorerst ein leerer Textilmaterialbehälter
6 aus der Aufstellachse 4 entnommen und auf dem Transportplatz 28 des Transportfahrzeuges
1 abgestellt. Anschliessend wird das Transportfahrzeug 1 in eine neue Position gebracht,
mittels der Handhabungseinrichtung 9 sowie der Greifeinrichtung 10 ein auf dem Transportplatz
27 abgestellter voller Textilmaterialbehälter 5 erfasst und in die in Figur 1 dargestellte
Position in der Aufstellachse 4 gebracht. Parallel zum Ergreifen des Textilmaterialbehälters
5 mittels der Greifeinrichtung 10 erfasst die Festlegeeinrichtung 22 das Ende des
Materialbandes 23 und bringt dieses in eine Position, in welcher es an die betreffenden
Uebernahmeeinrichtungen der Textilmaschine 2 übergeben werden kann. Gleichzeitig mit
dem Wechselvorgang der Textilmaterial behälter 5, 6 wird somit auch das im Textilmaterialbehälter
5 enthaltene Textilmaterial wieder an die Textilmaschine 2 angeschlossen und damit
die Betriebsbereitschaft erstellt. Da die Behälterhalterungen 11, 12 praktisch rechtwinklig
zur Aufstellachse 4 zwischen die Textilmaterial behälter 5, 7, bzw. 5, 8 einfahrbar
sind, ist zwischen den Behältern nur ein geringer Zwischenraum notwendig. Dadurch
kann Stellplatz entlang der Aufstellachse 4 eingespart, oder es können mehr Behälter
aufgestellt werden. Die Zustellbewegungen der Behälterhalterungen 11, 12 an den Behälter
5 werden mittels Sensoren 38 an diesen Halterungen überwacht und gesteuert. Auch der
Abstand zwischen der Fahrachse 3 und der Aufstellachse 4 der Textilmaterial behälter
an der Textilmaschine 2 ist auf ein Minimum reduziert.
[0014] Das in Figur 4 dargestellte Transportfahrzeug 1 ist mit einem Portalrahmen 36 ausgestattet.
Es verfügt ebenfalls über zwei Abstellplätze 27, 28 für leere und/oder volle Textilmaterialbehälter
5, 6. Ueber den Materialbehältern 5, 6 ist am Portalrahmen 36 die Vertikalsäule 35,
die Gelenkarme 19, 20 und die Greifeinrichtung 10 aufgehängt und gelagert. Ein nicht
dargestellter Antrieb ermöglicht das Verfahren der Vertikalsäule 35 entlang der Längsachse
des Fahrzeuges 1. Die Vertikalsäule 35 ist mit den notwendigen Hubelementen ausgestattet,
um die Greifeinrichtung 10, bzw. die Behälter 5, 6, vertikal abzusenken oder anzuheben.
Im übrigen weist diese Ausführungsform die gleichen Merkmale auf, wie zu den Figuren
1 bis 3 beschrieben. Das Fahrzeug 1 kann kürzer gebaut werden und ist dadurch besser
wendbar.
[0015] Wie in Figur 5 dargestellt, ist der obere Rand 44 der Behälter 5 speziell ausgestaltet,
und die Greifeinrichtungen 11, 12 weisen Auflageleisten 39 auf. Diese Auflageleisten
39 sind mit einer oberen Auflagefläche 40 versehen, wobei diese Auflagefläche 40 nach
aussen geneigt, d.h. in Richtung der Mantelfläche 41 des Behälters 5 überhöht ist.
An der gegen den Mantel 41 gerichteten Seite weist die Auflageleiste 39 zwei Ablenkflächen
42, 43 mit entgegengesetzten Anstellwinkeln auf. Im dargestellten Beispiel weist
die Fläche 42 zu einer Vertikallinie einen Winkel von 30° und die Fläche 43 einen
Winkel von 20° auf. Die Auflagefläche 40 ist zu einer gedachten Horizontalfläche um
15° geneigt. Der Behälterrand 44 besteht aus einem Doppelblech, welches im Bereiche
48 eingerollt ist und am unteren Teil dieses eingerollten Kragens 48 eine Auflagefläche
45 bildet. Der Radius des Kragens 48 ist dabei so gewählt, dass der Auflagepunkt in
einer Fläche 45 liegt, welche nach aussen und nach unten geneigt oder entsprechend
gekrümmt ist. Das obere Ende 46 der Behälterwand ist zwischen den beiden Blechen
des Randes 44 eingeklemmt, und zwar mittels eingewalzter Sicken 47. Die Ablenkflächen
42, 43 an den Auflageleisten 39 dienen dazu, die Behälterhalterungen 11, 12 über
diese Sicken gleiten zu lassen, wenn sie von unten an den Kragen 48 zugefahren werden.
Bei dieser Ausführungsform sind nur geringe Zustell- und Haltekräfte notwendig, da
die formschlüssige Verbindung zwischen den Behälterhalterungen 11, 12 und dem Rand
44 des Behälters 5 durch die spezielle Formgebung dieser Teile gewährleistet ist.
Zudem sind die Behälter vor Beschädigungen geschützt und die Störanfälligkeit wird
reduziert.
[0016] Figur 6 zeigt nochmals eine vergrösserte Teilansicht von Figur 1, worin die Greifeinrichtung
10, bzw. der Verstellmechanismus für Verschwenkung der Führungselemente 15, 16 detaillierter
dargestellt ist. Die Verschwenkung erfolgt dabei über die Antriebsstangen 37, welche
einerseits an den Führungselementen 15 und andererseits an einem Führungselement
50 angelenkt sind.
[0017] Das Führungselement 50 ragt auf seiner unteren Seite in den Führungsschlitz 32 hinein
und wird bei Betätigung über eine mit ihm verbundene Kolbenstange eines an der Grundplatte
17 befestigten Linearmotors in Längsrichtung des Führungsschlitzes 32 verschoben.
[0018] Durch diese Verschiebung aus der in Figur 1 gezeigten Stellung wird die Greifeinrichtung
10 in die in Figur 3 gezeigte eingeschwenkte Stellung verschoben. Zur exakten Parallelführung
ist es vorteilhaft das Führungselement 50 auch auf der Unterseite der Grundplatte
17 anzubringen und die Führungselemente 15 mit zwei weiteren Antriebsstangen 37 im
Bereich der unteren Ebene der Grundplatte 17 anzulenken. Diese Ausführung ist in
den Figuren 2 und 4 angedeutet. Da in diesem Fall das Führungselement 30 oberhalb
und unterhalb der Grundplatte durch den im Führungsschlitz 32 gleitenden Steg fest
verbunden ist, genügt zur Verschiebung die Beaufschlagung nur eines Führungsteiles
50 über den Linearmotor 18.
1. Greif- und Handhabungseinrichtung für Textilmaterialbehälter an Textilmaschinen
mit einem Transportfahrzeug für die Materialbehälter, wobei die Greifeinrichtung Teil
eines Handhabungsgerätes ist und Behälterhalterungen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Greifeinrichtung (10) aus einem mehrgliedrigen Scherenmechanismus mit zwei
Behälterhalterungen (11, 12) besteht, die beiden Behälterhalterungen (11, 12) am hinteren
Ende (14) je mit zwei Führungselementen (15, 16) beweglich verbunden sind, die beiden
Führungselemente (15, 16) jeder Behälterhalterung (11, 12) paarweise an einer Grundplatte
(17) gelagert sind, mindestens je ein Element (15, 16) jedes Paares mit einem Antriebselement
(18) verbunden ist und an der Grundplatte (17) eine Lagerung (33) mit einer Drehachse
(21) angeordnet ist.
2. Greifeinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Behälterhalterungen (11, 12) in einer Warteposition in den Bereich der Drehachse (21)
der Greifeinrichtung (10) zurückgezogen und an die Grundplatte (17) angelegt sind.
3. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungselemente (15, 16) gleich lang und parallel zueinander angeordnet
sind.
4. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die vorderen Enden der Behälterhalterungen (11, 12) in der Greifposition etwa
im Bereiche einer Querschnittsachse (25), welche die Längsachse des Textilmaterialbehälters
(5) schneidet am Mantel des Behälters (5) anliegen.
5. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass an den Behälterhalterungen (11, 12) Auflageleisten (39) mit einer nach aussen
geneigten, oberen Auflagefläche (40) angeordnet sind, und diese Auflageleisten (39)
schräge, gegen den Mantel (41) des Behälters (5) gerichtete Ablenkflächen (42, 43)
aufweisen.
6. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der obere Rand (44) der Textilmaterialbehälter (5) über den Mantel (41) des Behälters
(5) vorsteht und eine untere Auflagefläche (45) aufweist, welche nach aussen und nach
unten geneigt oder gekrümmt ist.
7. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass an der Grundplatte (17), und/oder an den Behälterhalterungen (11, 12), Sensoren
(34, 38) mit Wirkrichtung auf den Mantel des Textilmaterialbehälters (5) angeordnet
sind.
8. Greifeinrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren
(34, 38) Näherungssensoren sind.
9. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebselement (18) zwei Antriebsstangen (37), eine Führung (32) und einen
translatorischen Antrieb umfasst, je ein Element jedes Führungselementepaares (15,
16) mit einem Ende einer Antriebsstange (37) verbunden und das andere Ende jeder Antriebsstange
(37) an der Führung (32) gelagert ist.
10. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebselement (18) aus einem Zahnradantrieb besteht, wobei an den La gerungen
je eines Elementes der beiden Führungselementepaare (15, 16) an der Grundplatte (17)
ein Zahnrad angeordnet ist und diese beiden Zahnräder durch eine Zahnstange, ein Schneckenrad
oder einen Zahnriemen angetrieben sind.
11. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Greifeinrichtung (10) an einem mindestens zweigliedrigen Gelenkarm (19, 20)
angelenkt ist, dieser Gelenkarm (19, 20) an einer Vertikalsäule (35) schwenkbar gelagert
und die Vertikalsäule (35) am Transportfahrzeug (1) befestigt ist.
12. Greifeinrichtung nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalsäule
(35) am Transportfahrzeug (1) zwischen zwei Transportplätzen (27, 28) für Textilmaterialbehälter
(5) angeordnet ist und der Gelenkarm (19, 20) mit der Greifeinrichtung (10) am oberen
Bereich der Vertikalsäule (35) gelagert ist.
13. Greifeinrichtung nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportfahrzeug
(1) einen Portalrahmen (36) aufweist und die Vertikalsäule (35) hängend an diesem
Portalrahmen (36) angeordnet und gelagert ist.
14. Greifeinrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass am Gelenkarm (19, 20) oder an der Greifeinrichtung (10) eine Festlegeeinrichtung
(22) für das Materialband (23) angeordnet ist.
15. Greifeinrichtung nach Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Festlegeeinrichtung
(22) auf der gleichen Achse (21) wie die Greifeinrichtung (10) an der Grundplatte
(17) gelagert ist.