[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beschichtung planer Werkstücke mit fließfähigen
Werkstoffen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-PS 34 29 049 bekannt. Bei dieser vorbekannten
Vorrichtung ist jeweils ein Hydraulikzylinder koaxial zur Gewindespindel angeordnet,
so daß die Gewindespindeln über ein Hydraulikpolster mittelbar auf die verschiebbaren
Lagerblöcke der Dosierwalze einwirken. Die Einstellung des Auftragsspaltes zwischen
Dosierwalze und Auftragswalze erfolgt bei dieser vorbekannten Vorrichtung daher durch
horizontale Verschiebung der Lagerblöcke der Dosierwalze. Die hiermit zwangsläufig
verbundene Gleitreibung beeinflußt zwangsläufig die Steuerung des Auftragsspaltes
zwischen Dosierwalze und Auftragswalze insbesondere bei geringen Andruckkräften und
führt somit zu Ungenauigkeiten.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die vorbekannte Vorrichtung so zu verbessern,
daß derartige Reibungseffekte auf ein Minimum reduziert werden und somit eine präzisere
Steuerung des Auftragspaltes insbesondere bei geringen Andruckkräften möglich wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Der Erfindungsgedanke besteht also im wesentlichen darin, daß der horizontal verschiebbare
Lagerblock mit dem integrierten Pneumatikzylinder über die Gewindestange nur noch
zur Grobeinstellung insofern eingesetzt wird, als hierdurch ein Maximal-Auftragsspalt
zwischen Auftrags- und Dosierwalze einstellbar wird, die den Verschiebeweg des Lagerblockes
begrenzen. Dagegen erfolgt die eigentliche Feineinstellung des Auftragsspaltes über
das im Lagerblock schwenkbar gehaltene Pendelglied, an dem der Pneumatik-Zylinder
angreift und in dem die Dosierwalze gelagert ist. Der Einstellung des Auftragsspaltes
führende Dosierhub des Pneumatikzylinders im Bereich von einigen Millimetern führt
somit zu einer minimalen Verschwenkung des Pendelgliedes und damit zu einer minimalen
Lagerreibung in der Drehachse X-X des Pendelgliedes, die durch Einsatz geeigneter
technischer Mittel (z.B. Nadellagerung) noch weiter minimiert werden kann, so daß
der Dosierhub praktisch reibungsfrei erfolgen kann, im Gegensatz zum wesentlich höheren
Haft-Gleitreibungseffekt der Lagerblöcke bei der vorbekannten Vorrichtung.
[0006] Dies bedeutet, daß auch bei sehr empfindlichen Steuerungen des Auftragsspaltes Reibungseffekte
die Einstellgenauigkeit des Auftragsspaltes bzw. des Dosierhubes praktisch nicht mehr
beeinflussen.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung gemäß dem Patentanspruch 2 wird ein möglicher
Gleitreibungseffekt zwischen der Stirnseite des Pneumatikkolbens einerseits und der
zugehörigen Angriffsfläche des Pendelgliedes andererseits durch ein Nadellager ebenfalls
praktisch ausgeschlossen.
[0008] Zur vollen Ausnutzung der feinfühligen mechanischen Einstellung des Auftragsspaltes
durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist weiterhin noch vorgesehen, daß die beiden
Pneumatikzylinder von einem gemeinsamen Proportional-Druckregelventil angesteuert
werden, so daß auch von der steuerungstechnischen Seite eine hohe Einstellpräzision
und Reproduzierbarkeit der Einstellung möglich wird, das Proportional-Druckregelventil
bildet demnach die sinngemäße und vorteilhafte Ergänzung einer sensiblen Steuerung
des Auftragsspaltes von der steuerungstechnischen Seite her.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nun anhand von Zeichnungen
näher erläutert, es zeigen:
Figur 1: Eine schematische perspektivische Darstellung der gesamten Vorrichtung, und
Figur 2: eine Seitenansicht des Pendelgliedes gemäß Figur 1.
[0010] Die in Figur 1 dargstellte Vorrichtung zum Beschichten von planen Werkstücken besteht
aus einer Auftragswalze 11 und einer parallel hierzu liegenden Dosierwalze 10, die
linienförmig an die Auftragswalze 11 anpreßbar ist, wobei die Breite des zwischen
diesen beiden Walzen sich bildenden Walzenspaltes durch Verschiebung der Dosierwalze
in Richtung der Auftragswalze einjusiterbar ist.
[0011] Zur Einstellung des Auftragsspaltes, d.h. zur Erzeugung eines geeigneten Dosierhubes,
sind folgende Einrichtungen vorgesehen, wobei in Figur 1 nur die entsprechenden Einrichtungen
der rechten Seite mit Bezugszeichen versehen sind, grundsätzlich ist die linke Seite
der Vorrichtung identisch aufgebaut:
[0012] Die Welle 10A der Dosierwalze 10 (Drehachse Y-Y) ist beidseitig in einem Pendelglied
15 gelagert, das gabelartig vom hinteren Ende eines Lagerblocks 14 umschlossen wird
und dort verschwenkbar (Achse X-X) gehalten ist, wobei die beiden Achsen X-X und Y-Y
jeweils horizontal und parallel zueinander liegen und die Drehachse Y-Y der Dosierwalze
10 unterhalb der Drehachse X-X des Pendelgliedes 15 zu liegen kommt.
[0013] Der Lagerblock 14 ist an seiner Vorderseite fest mit einer Gewindestange 12 verbunden,
die über Kontermuttern 12A,12B an einer ortsfesten Traverse 13 festsetzbar ist,
so daß durch Einjustierung der Gewindestange 12 mittels der Kontermuttern 12A,12B
eine Grabeinstellung des Lagerblockes 14 und damit eines maximalen Auftragsspaltes
zwischen den Walzen 10 und 11 erfolgen kann. Wenn diese Grobeinstellung einmal erfolgt
ist, verbleibt der Lagerblock 14 daher stationär.
[0014] Im Lagerblock 14 ist ein Pneumatikzylinder 16 integriert, dessen Kolbenstange 16A
in einer Nut 15A des Pendelgliedes 15 über ein Nadellager 17 etwa in Höhe der Achse
Y-Y der Dosierwalze 10 angreift. Die Betätigung des Pneumatikzylinders 16 und die
daraus resultierende horizontale Verschiebung (Doppelpfeil C-C) der Kolbenstange
16A in Richtung auf das Pendelglied 16 übt somit ein Drehmoment auf letzteres aus
und führt zu einer Einstellung des Auftragsspaltes zwischen den beiden Walzen 10 und
11. Die longitudinale Verschiebung der Kolbenstange 16A (Doppelpfeil C-C) führt somit
zu einer kreisbogenabschnittartigen Bewegung (Doppelpfeil B-B) der Welle 10A der
Dosierwalze 10 und zu einer Abrollbewegung (Doppelpfeil A-A) des Nadellagers 17, das
in der Nut 15A des Pendelgliedes 15 vertikal verschiebbar gelagert und geführt ist.
[0015] Beide Pneumatikzylinder 16 werden von einem gemeinsamen Proportional-Druckregelventil
18 angesteuert, so daß eine beidseitig gleichmäßige Beaufschlagung der Pendelglieder
15 gewährleistet ist.
[0016] Die praktisch reibungsfreie Einstellung des Auftragsspaltes einerseits und die elektronisch
feinfühlige Regelung der Pneumatikzylinder 16 durch das Proportional-Druckventil 18
andererseits ergeben in ihrem Zusammenwirken ein "Präzisionslager" für die Dosierwalze
10, das auch als Baueinheit zur Nachrüstung bestehender Anlagen vorgesehen werden
kann.
1. Vorrichtung zur Beschichtung planer Werkstücke mit fließfähigen Werkstoffen, mit
einer Auftragswalze und einer Gegenwalze, zwischen denen das Werkstück durchgeschoben
wird, sowie mit einer parallel zur Auftragswalze angeordneten uhd gegen diese anpreßbaren
Dosierwalze, wobei in dem oberhalb des Anpreßspaltes zwischen der Auftragswalze und
der Dosierwalze liegenden Volumen der fließfähige Werkstoff aufgenommen wird, und
wobei zur Einstellung des Anpreßdruckes und damit der Werkstoffdosierung zwischen
Auftrags- und Dosierwalze Druckmittelzylinder vorgesehen sind, die die beidseitigen
Lager der Dosierwalze beaufschlagen und gemeinsam angesteuert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig der Dosierwalze (10) je ein horizontal verschiebbarer,
feststellbarer Lagerblock (14) vorgesehen ist, in dem ein Pendelglied (15) schwenkbar
angeordnet ist, in dem die Mittelachse (Y-Y) der Dosierwalze (10) gelagert ist sowie
ein Druckmittelzylinder (16), der an diesem Pendelglied (15) angreift, wobei die Schwenkachse
(X-X) des Pendelgliedes (15) parallel zur Mittelachse (Y-Y) der Dosierwalze (10)
verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pendelglied (15) an
seiner dem Druckmittelzylinder (16) zugewandten Stirnseite eine Nut (15A) aufweist,
in der ein Nadellager (17), an dem die Kolbenstange (16A) des Druckmittelzylinders
(16) angreift, derart angeordnet ist, daß bei einem Verstellhub (C-C) des Druckmittelzylinders
(16) eine Abrollbewegung zwischen Nadellager (17) und Kolbenstange (16A) erzeugt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Lagerblock (14) eine
Gewindespindel (12) angreift, die die horizontale Position des Lagerblocks (14) und
damit einen Maximal-Walzenspalt zwischen Dosierwalze (10) und Auftragswalze (11) definiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerblock (14) an
seinem von der Gewindespindel (12) abgewandten Ende das im wesentlichen quaderförmige
Pendelglied (15) gabelartig umschließt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Druckmittelzylinder
(16) von einem gemeinsamen Proportionaldruckregelventil (18) angesteuert werden.