(19)
(11) EP 0 427 144 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.05.1991  Patentblatt  1991/20

(21) Anmeldenummer: 90121051.8

(22) Anmeldetag:  02.11.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B60Q 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR IT

(30) Priorität: 07.11.1989 DE 3936971
22.09.1990 DE 4030073

(71) Anmelder: Iveco Magirus Aktiengesellschaft
D-89017 Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Friesinger, Albert
    W-7906 Blaustein (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anordnung von Signaleinrichtungen an Kraftfahrzeugkarosserien


    (57)  Bei bekannten Ausführungen sind die Warneinrich­tungen - optisch oder akustisch - in einer Erhöhung der Fahrzeugdächer integriert oder auf die Dächer montiert. Die außenliegenden Sonnenblenden werden am Dach angeschraubt.
    Erfindungsgemäß wird eine Anordnung (1) von Signal­einrichtungen vorgeschlagen, welche sich über die gesamte Breite des Fahrzeugs oberhalb eines vorde­ren oder hinteren Sichtfensters (3) erstreckt, wobei die Oberseite (4) der Anordnung in etwa in Höhe des Fahrzeugdachs (5) gelegen ist. Am vorde­ren unteren Rand ist insbesondere eine nach unten verstellbare ein- oder mehrteilige Außensonnenblende (6) in integrierter Weise befestigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung von (akustischen und/oder optischen) Signaleinrichtungen an Kraftfahrzeug­karosserien in Erstreckung praktisch über die gesamte Fahrzeugbreite oberhalb eines Sichtfensters.

    [0002] Bei bekannten Ausführungen sind die Warneinrichtungen - optisch oder akustisch - in eine Erhöhung der Fahrzeug­dächer integriert, oder es sind die Warneinrichtungen dachseitig montiert. Durch die Erhöhung der Fahrzeugdächer wird die Gesamthöhe des Fahrzeugs vergrößert (vgl. DE-GM 88 14 711.8, DE-OS 35 45 727, DE-GM 88 09 155.4).

    [0003] Gemäß einer anderen bekannten Ausführungsvariante ("MORITA") sind bei einem Brandschutzfahrzeug die Warneinrichtungen in einer transparenten Abdeckhaube untergebracht und an einer vorderen Schrägseite des Fahrzeugs oberhalb der Windschutzscheibe über die gesamte Breite des Fahrzeugs­montiert. Die Anordnung ist so getroffen, daß sie aufgrund der Schräganordnung nur kleine Warneinrichtungen aufneh­men kann. Trotz des geringen Aufnahmeraums der bekannten Anordnung von Signaleinrichtungen übersteigt sie die Höhe des Fahrerhausdachs. Die vorderste Erstreckung der Anord­nung liegt in etwa in Höhe des oberen Rands der Windschutz­scheibe.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Anordnung von Signaleinrichtungen der eingangs genannten Art, die einfach aufgebaut ist, die Fahrzeugdachhöhe praktisch nicht übersteigt, viel Aufnahmeraum für Signaleinrichtun­gen bei kompaktem Aufbau bietet und gleichwohl Zusatzfunk­tionen erfüllt.

    [0005] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ange­gebenen Merkmale.

    [0006] Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand durch die Merkmale der Unteransprüche 2 bis 9.

    [0007] Wesen der Erfindung ist, die Signaleinrichtungsanordnung an der Stirn- oder Heckseite des Fahrzeugs am oberen Wind­schutzrahmen nach vorne bzw. nach hinten derart vorzusehen, daß die Oberseite der Anordnung in etwa in Höhe des Fahr­zeugdachs gelegen ist, und daß an der nach vorne oder nach hinten stehenden Anordnung unterseitig zumindest eine Außensonnenblende befestigt ist. Gerade durch die nach vorne oder nach hinten stehende Bauweise der Anordnung ist es möglich, an der Unterseite der Anordnung eine außen­liegende Sonnenblende derart zu integrieren, daß ein gutes optisches Erscheinungsbild gegeben ist. Besonders vorteil­haft ist es, die Außensonnenblende an der vorderen Unter­kante der Anordnung um eine untere Querachse nach unten verstellbar vorzusehen. Bei Nichtbenutzung liegt die Außen­sonnenblende an der Unterseite der Signaleinrichtungsanord­nung an. Eine geringfügige Schwenkbewegung der Außensonnen­blende nach unten genügt, um einen optimalen Sonnenblend­schutz für Fahrer und Beifahrer einzustellen. Insbesondere kann die Außensonnenblende flächenmäßig klein gestaltet sein, ohne den Blendschutz nennenswert einzuschränken. Bekannte außenliegende Sonnenblenden werden über gesonderte Halte­rungen, beispielsweise Längsstangen gemäß GB-PS 959 625, direkt am Fahrzeugdach montiert. Sie sind an der Fahrzeug­vorderseite feststehend und mithin strömungsungünstig am Fahrzeug angebaut. Zwischen der Sonnenblende und der Karos­serie entsteht ein Zwischenraum, der bei Fahrzeugfahrt Geräusche und Wirbel entstehen läßt, so daß nachteilige Fahreigenschaften auftreten, insbesondere auch für eine zu­ sätzliche Verschmutzung der Windschutzscheibe verantwortlich sind. Von Vorteil ist, daß bei der Erfindung viel Aufnahme­raum in einer gleichwohl kompakten Signaleinrichtungsanord­nung geschaffen wird. Es können Serienteile von Rundumkenn­leuchten oder Blitzleuchten so eingebaut werden, daß die Höhe des Fahrzeugs praktisch nicht vergrößert wird. Die außenliegende Sonnenblende wird insbesondere in den Boden einer transparenten Abdeckhaube aus Polycarbonat integriert, welches schlagfest und verschiedenfarbig, z.B. blau, rot oder gelb, ausgebildet sein kann. Modulbauweise ist gegeben, so daß die Anordnung einschließlich ein- oder mehrteiliger Außensonnenblende für unterschiedliche Fahrzeugtypen bzw. Fahrzeugbreiten verwendet werden kann. Es können insbesonde­re im wesentlichen gleich ausgebildete Eckmodule Verwendung finden, welche mit verschieden langen Zwischenmodulen kombi­niert werden können. Ist die außenliegende Sonnenblende in ihre Nichtgebrauchslage nach oben verschwenkt, ist keine Einschränkung des Sichtwinkels für Fahrer und Beifahrer ge­geben. Die Verstellung der außenliegenden Sonnenblende kann je nach Sonneneinstrahlung von innen motorisch oder mecha­nisch erfolgen.

    [0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei­spiels unter Bezugnahme auf beigefügte Zeichnung näher er­läutert; es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Teilseitenansicht eines Brand­schutzfahrzeugs mit der Erfindung, und

    Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 1.



    [0009] Gemäß Zeichnung ist bei einem Brandschutzfahrzeug (13) an der Karosserie (2) oberhalb des vorderen Sichtfensters (3) für Fahrer und Beifahrer vor dem eigentlichen Fahrzeugdach (5) eine Anordnung (1) von Signaleinrichtungen über die ge­samte Breitseite des Fahrzeugs befestigt, wobei elastische Zwischenstücke (12) zwischen Anordnung (1) und Windschutz­ rahmen bzw. Karosserie (2) vorgesehen sind.

    [0010] Die Oberseite (4) der Anordnung (1) liegt in etwa in Höhe des Fahrzeugdachs (5). Die Unterseite der Anordnung (1) liegt in etwa in Höhe der unteren Kante des Windschutz­scheibenrahmens und besitzt an vorderster Stelle eine Querachse (7), an welcher eine Außensonnenblende (6) schwenk­bar befestigt ist. Die Außensonnenblende (6) ist an der Unterseite der Anordnung (1) derart angebracht, daß bei Nichtbenutzung der Außensonnenblende (6) in ihrer hochge­schwenkten Lage letztere praktisch dicht an der Unterseite der Anordnung (1) anliegt. Ein Fahrer hat dann einen Sichtwinkel γ , der uneingeschränkt bis zum oberen Windschutzscheibenrahmen reicht. Durch geringfügige Stell­bewegung der Sonnenblende (6) nach unten wird selbst bei einer kleinflächigen Außensonnenblende (6) eine große Blendschutzwirkung erreicht. Ersichtlich ist die Anordnung insgesamt so getroffen, daß bei benutzter und unbenutzter Außensonnenblende (6) gute Strömungseigenschaften gegeben sind.

    [0011] Die Abdeckhaube der Anordnung (1) ist vorzugsweise aus einem transparenten Material wie Polycarbonat gefertigt, welches schlagfest und insbesondere verschiedenfarbig (blau, rot oder gelb) ausgebildet ist.

    [0012] Wie dies insbesondere der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist die Anordnung (1) aus zwei im wesentlichen gleich aufge­bauten Eckmodulen (8) und einem Zwischenmodul (10) aufge­baut. Bei unterschiedlich langen Zwischenmodulen (10) können gleich ausgebildete Eckmodule (8) verwendet werden, um bei unterschiedlichen Fahrzeugbreiten eine Anordnung der Signaleinrichtungen über die gesamte Karosseriebreite einzurichten. Handelsübliche Blitzleuchten oder Teile von Rundumkennleuchten befinden sich in den Eckmodulen (8).

    [0013] Alle in der Beschreibung erwähnten und/oder in der Zeichnung gezeigten neuen Merkmale allein oder in sinnvoller Kombina­tion sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den An­sprüchen nicht beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Anordnung (1) von Signaleinrichtungen an Kraftfahrzeug­karosserien (2) in Erstreckung praktisch über die gesamte Fahrzeugbreite oberhalb eines Sichtfensters (3),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Oberseite (4) der Anordnung (1) in etwa in Höhe des Fahrzeugdachs (5) gelegen ist und an dieses nach vorne oder hinten anschließt, und daß an der An­ordnung (1) zumindest eine Außensonnenblende (6) be­festigt ist.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außensonnenblende (6) an der Unterseite der Anordnung (1) integriert vorgesehen und um eine vor­dere untere Querachse (7) der Anordnung nach unten verstellbar ist.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außensonnenblende (6) vom Fahrzeuginnenraum mechanisch von Hand oder durch Motorkraft verstellbar ist.
     
    4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Anordnung aus zwei seitlichen Eckmodulen (8) und zumindest einem die beiden Eckmodule (8) verbinden­den Zwischenmodul (10) zusammengesetzt ist.
     
    5. Anordnung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die seitlichen Eckmodule im wesentlichen gleich oder spiegelbildlich gleich zueinander ausgebildet sind.
     
    6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zumindest die seitlichen Eckmodule (8) eine trans­parente Abdeckung (11) z.B. aus Polycarbonat aufweist und Signalleuchten, insbesondere Blitzleuchten oder Rundumkennleuchten aufnehmen.
     
    7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine mehrteilige Außensonnenblende (6) vorgesehen ist.
     
    8. Anordnung nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sie über elastische Zwischenstücke (12) am oberen Windschutzrahmen des Fahrzeugs befestigbar ist.
     
    9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sie an denjenigen Befestigungspunkten der Fahrzeug­karosserie (2) befestigt ist, die ohnehin für bekannte Außensonnenblenden an (Serien-)Fahrzeugen vorgesehen sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht