[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hydrauliksystem für einen von einer Pumpe gespeisten
Motor, der über eine erste und eine zweite Leitung an eine Ventilanordnung, die ein
aus einer Neutralstellung verstellbares Richtungssteuerventil und zwei Absperrventile
aufweist, angeschlossen ist, wobei die Absperrventile mit Bezug auf die von der Pumpe
unter Druck verdrängte Flüssigkeit stromabwärts des Richtungssteuerventils angeordnet
sind, über den Pumpendruck in eine Offenstellung bringbar sind und die Pumpe Flüssigkeit
aus einem Sammelbehälter ansaugt und zu dem Richtungssteuerventil fördert.
[0002] Derartige Hydrauliksysteme oder Ventilanordnungen werden vielfach in Arbeitsfahrzeugen
eingesetzt, um Arbeitswerkzeuge zu betätigen. Aus Sicherheitsgründen sind dabei häufig
die zu dem Motor führenden Leitungen, die, je nachdem in welcher Richtung der Motor
betätigt werden soll, einmal Zuführleitungen und einmal Rückführleitungen sind, über
Druckbegrenzungsventile miteinander verbunden. In der Neutralstellung des Richtungssteuerventils,
das je nach seiner Stellung die Richtung bestimmt, in die der Motor betätigt werden
soll, kann dann unter Druck stehende Leckflüssigkeit in die Leitungen eintreten,
so daß sich in einer oder beiden Leitungen ein Druck aufbaut, der zu einem ungewollten
Kriechen des Motors oder zumindest zu Beschädigungen des Motors führen kann. In den
Motoren sind deshalb vielfach Abflußleckleitungen vorgesehen. Bei dem Hydrauliksystem,
von dem die Erfindung ausgeht (US-A-3 543 647), sind, um ein Kriechen des Motors zu
verhindern, zusätzliche Abflußleitungen unmittelbar an den Absperrventilen vorgesehen.
Sie werden über vom Pumpendruck beaufschlagbare Kolben, die auch zum Öffnen der Absperrventile
dienen, geschlossen, wenn eine Seite des Motors druckbeaufschlagt wird. Diese zwar
wirksame Maßnahme erfordert aber einen hohen konstruktiven Aufwand und ist damit kostenungünstig.
[0003] Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe wird darin gesehen, derartige Hydrauliksysteme
bzw. Ventilanordnungen einfacher auszubilden. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden,
daß das Hydrauliksystem derart ausgebildet ist, daß in der Neutralstellung des Richtungssteuerventils
und bei einem sich in einer Leitung aufbauenden Druck das der Leitung mit dem niedrigeren
Druck zugeordnete Absperrventil geöffnet und die Leitung mit dem niedrigeren Druck
mit dem Sammelbehälter verbunden wird. Auf diese Weise brauchen am Motor oder an
der Ventilanordnung keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen zu werden.
[0004] Bei einer Ventilanordnung wird die Aufgabe durch eine mechanische Kopplung der Absperrventile
dadurch gelöst, daß die die Absperrventile schließenden Ventilelemente mit einem verstellbaren
Entsperrschieber zusammenwirken, der ein Absperrventil öffnet, wenn das andere Absperrventil
geschlossen ist. Dabei erfolgt das Schließen des einen Absperrventils dadurch, daß
sich in seiner Leitung ein Druck aufbaut, der das Ventilelement, beispielsweise eine
Kugel, auf seinen Sitz drückt, wodurch über den Entsperrschieber das andere Absperrventil
geöffnet wird.
[0005] Vorteilhaft kann nach der Erfindung der Entsperrschieber ferner mit seinen Enden
gegen die Ventilelemente anliegen und über den Pumpendruck verstellbar sein. Damit
hat der Entsperrschieber eine Länge, die dem Abstand der beiden Absperrventile entspricht,
wenn eines geschlossen und das andere geöffnet ist. Wird sich nun ein Absperrventil
bei sich in Neutralstellung befindlichem Richtungssteuerschieber infolge des sich
in seiner zugehörigen Leitung aufbauenden Druckes schließen, so verstellt das schließende
Ventilelement den Entsperrschieber und öffnet damit das andere Absperrventil. Sobald
das Richtungssteuerventil aus seiner Neutralstellung verstellt wurde, ist eine Leitung
dem vollen Pumpendruck ausgesetzt, der dann das zugehörige Absperrventil öffnet und
auch auf den Entsperrschieber wirkt, wodurch dieser in Richtung auf das andere Absperrventil
verstellt wird - sofern er sich nicht bereits in dieser Stellung befindet - und dieses
öffnet, so daß die zugehörige Leitung, die dann als Rücklaufleitung fungiert, mit
dem Sammelbehälter verbunden ist und die Flüssigkeit aus dem Motor abfließen kann.
[0006] Im einzelnen kann hierzu der Entsperrschieber zwei mit Abstand zueinander angeordnete
Kolben aufweisen, von denen jeweils einer einseitig bei aus der Neutralstellung verstelltem
Richtungssteuerventil dem Pumpendruck ausgesetzt ist. Die Kolben dienen gleichzeitig
als Führung für den Entsperrschieber.
[0007] Wenn das Hydrauliksystem ein offenes ist, soll das Richtungssteuerventil derart
ausgebildet sein, daß es in seiner Neutralstellung das Zurückfließen der von der
Pumpe ständig geförderten Flüssigkeit in den Sammelbehälter ermöglicht.
[0008] Ist das Hydrauliksystem jedoch ein geschlossenes, so ist das Richtungssteuerventil
derart ausgebildet, daß es in seiner Neutralstellung die von der Pumpe geförderte
Flüssigkeit blockiert.
[0009] In besonders zweckmäßiger Weise kann das Richtungssteuerventil über die erste und
die zweite Leitung, in denen jeweils eines der über den Entsperrschieber miteinander
in Kontakt stehenden Absperrventile vorgesehen ist, mit den beiden Seiten eines Drehmotors
eines Arbeitsfahrzeuges verbunden sein, wobei der Drehmotor einer Greifvorrichtung
zugeordnet ist. Schließlich können zwischen den beiden Leitungen stromabwärts der
Absperrventile Druckbegrenzungsventile überkreuzt vorgesehen sein.
[0010] In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher erläutertes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 ein Arbeitsfahrzeug für die Forstwirtschaft, an dem das Hydrauliksystem nach
der Erfindung Verwendung finden kann,
Fig. 2 das Hydrauliksystem nach der Erfindung in schematischer Darstellung bei einem
offenen Kreislauf,
Fig. 3 eine Ventilanordnung nach der Erfindung mit einem integrierten Richtungssteuerventil
und zwei Absperrventilen im Querschnitt und
Fig. 4 das Hydrauliksystem nach der Erfindung in schematischer Darstellung bei einem
geschlossenen Kreislauf.
[0011] Die Erfindung kann bei dem in Fig. 1 dargestellten Arbeitsfahrzeug für die Forstwirtschaft
besonders gut eingesetzt werden. Überhaupt findet der bevorzugte Einsatz bei umlaufenden
hydraulisch angetriebenen Motoren, nachfolgend als Drehmotoren bezeichnet, statt.
[0012] Das in der Fig. 1 dargestellte Arbeitsfahrzeug 10 weist einen Rahmen 12 mit Knicklenkung
auf, wozu vertikale Zapfen 14 vorgesehen sind. Es stützt sich auf Rädern 16 ab, die
gleichzeitig dem Antrieb dienen. Ein Planier- oder Räumungsschild 18 ist frontseitig
an das Arbeitsfahrzeug angeschlossen. An seinem rückwärtigen Ende weist es eine Greifvorrichtung
20 auf, die an einem Ausleger 22 um eine vertikale Achse schwenkbar aufgehängt ist.
Der Ausleger 22 ist an einem Stützbogen 24 angelenkt und kann gegenüber diesem durch
einen hydraulisch betätigbaren Zylinder 26 verstellt werden. Auch der Stützbogen 24
ist hydraulisch verstellbar. Die Greifwerkzeuge der Greifvorrichtung 20 können ebenfalls
über hydraulische, im Inneren der Greifvorrichtung gelegene Zylinder geöffnet und
geschlossen werden. Zum Verdrehen der Greifvorrichtung 20 um die vertikale Achse
dient ein Drehmotor 30, der am äußeren Ende des Auslegers 22 angeordnet ist. Eine
andere Anordnung des Drehmotors, z. B. im Inneren der Greifvorrichtung 20, ist selbstverständlich
auch möglich.
[0013] Das in Fig. 2 dargestellte Hydrauliksystem dient zum Antrieb des Drehmotors 30.
Es ist ein sogenanntes offenes System, bei dem ein Steuerventil in der Mittelstellung
geöffnet sein muß, damit das Öl durch das Steuerventil zu seinem Sammelbehälter zurückfließen
kann. Die verwendeten Pumpen liefern in der Regel einen ständigen Ölfluß, der einen
Rücklauf haben muß, wenn das Öl nicht zur Ausführung einer Funktion benötigt wird.
Im einzelnen weist das Hydrauliksystem nach Fig. 2 einen Sammelbehälter 32 auf, aus
dem eine Pumpe 34 mit konstanter Fördermenge über eine Leitung 36 hydraulische Flüssigkeit
ansaugt. Diese Flüssigkeit wird von der Pumpe 34 über Zuführleitungen 38 zu einem
Richtungssteuerventil 40 gefördert, das als Vier-Wege- und Drei-Stellungsventil ausgebildet
ist und an das Leitungen 42 und 44, die zum Drehmotor 30 führen, angeschlossen sind.
Je nachdem in welcher Drehrichtung der Drehmotor 30 angetrieben wird, dienen die Leitungen
42 und 44 wechselseitig als Zuführ- oder Rücklaufleitungen. Das Rücklauföl gelangt
über eine an das Richtungssteuerventil 40 angeschlossene Leitung zurück in den Sammelbehälter
32.
[0014] Eine Druckbegrenzungsventilanordnung 46 ist hydraulisch mit den Leitungen 42 und
44 gekuppelt und besteht im einzelnen aus zwei kreuzweise angeordneten und federbelasteten
Druckbegrenzungsventilen 48 und 50. Sie sind jeweils über nicht mit einer Bezugszahl
versehene Leitungen und Sensorleitungen 52 an die Leitungen 42 und 44 angeschlossen.
Da beide Druckbegrenzungsventile identisch arbeiten, wird nur kurz auf die Funktionsweise
des Druckbegrenzungs ventils 48 eingegangen. In der in der Fig. 2 dargestellten Stellung
ist der Durchfluß von der Leitung 42 zu der Leitung 44 unterbrochen. Sobald aber
der Druck in der Leitung 42 derart ansteigt, daß er die Kraft einer auf das Druckbegrenzungsventil
wirkenden Feder 54 übersteigt, öffnet das Druckbegrenzungsventil 48 und stellt eine
Verbindung der Leitung 42 mit der Leitung 44 her. Über das Druckbegrenzungsventil
50 kann bei ansteigendem Druck in der Leitung 44 eine Verbindung der Leitung 44 mit
der dann als Rücklaufleitung fungierenden Leitung 42 hergestellt werden.
[0015] Fig. 3 zeigt eine Ventilanordnung 56 mit integriertem Richtungssteuerventil 40 und
einer Absperrventilanordnung 60. Die Ventilanordnung befindet sich in einem Ventilgehäuse
58, und die Absperrventilanordnung 60 ist mit zwei Absperrventilen 62 und 64 ausgerüstet.
Jedes dieser Absperrventile hat einen Ventilsitz 66, ein Ventilelement 68 und eine
Feder 70. Die Ventilelemente sind in der Zeichnung als Kugeln ausgebildet. Andere
Formen sind natürlich möglich. Die Federn 70 sind derart angeordnet, daß sie bestrebt
sind, die Ventilelemente 68 in Richtung auf ihre Ventilsitze 66 zu drücken, um damit
den Flüssigkeitsfluß aus den Leitungen 42 und 44 zum Sammelbehälter 32 zu blokkieren.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Version wird dies jedoch durch einen Entsperrschieber
72 verhindert, der zwischen den Absperrventilen 62 und 64 vorgesehen ist und mit seinen
hierzu entsprechend ausgebildeten Enden gegen beide Ventilelemente 68 anliegt. Der
Entsperrschieber 72 hat eine derartige Länge, daß er jeweils ein Absperrventil 62
oder 64 offen hält. Dieses ist immer das an der niedrigen Druckseite.
[0016] Flüssigkeit tritt über die Zuführleitung 38 hinter dem Entsperrschieber 72 in das
Ventilgehäuse 58 ein. Sie wird nach ihrem Eintritt in zwei Kanäle 74 und 76 aufgeteilt,
die zu dem Ventilschieber des Richtungssteuerventils 40 führen. Da es sich bei der
vorliegenden Ausführung um einen offenen Kreislauf handelt, muß die Flüssigkeit bei
sich in Neutralstellung befindlichem Richtungssteuerventil die Ventilanordnung 56
ständig durchströmen, wozu eine in Fig. 3 nicht erkennbare, aber in Fig. 2 eingezeichnete
Abflußleitung 78 dient. Diese führt die durchlaufende Flüssigkeit unmittelbar in
den Sammelbehälter 32 zurück. Die Abflußleitung 78 liegt der Mündung der Zuführleitung
38 genau gegenüber und ist aus diesem Grund in Fig. 3 nicht erkennbar.
[0017] Zum Antrieb des Drehmotors 30 in der einen oder anderen Drehrichtung wird der Ventilschieber
des Richtungssteuerventils 40 mit Bezug auf die Fig. 3 nach rechts oder nach links
verstellt. Unter Druck stehende Flüssigkeit kann dann wahlweise eine Seite des Drehmotors
über die Leitung 42 oder 44 beaufschlagen. Bei diesem Vorgang wird dann unter Druck
stehende Flüssigkeit auf das der Leitung 42 oder 44 zugeordnete Absperrventil 62 oder
64 treffen und dieses öffnen. Gleichzeitig wird der Entsperrschieber 72 über diesen
Druck in Richtung auf das andere Absperrventil 64 oder 62 verstellt und dieses öffnen,
so daß sich in der Leitung 44 oder 42 befindliches Rücklauföl in den Sammelbehälter
32 gelangen kann. Die Verstellung des Entsperrschiebers 72 über den hydraulischen
Druck wird durch zwei beiderseits der Mündung der Zuführleitung 38 liegende Kolben
79 bewirkt, die gleichzeitig der Führung des Entsperrschiebers dienen und mit diesem
verbunden sind.
[0018] In der in Fig. 3 dargestellten blockierten oder Neutralstellung fließt die Flüssigkeit
aus der Zuführleitung 38 an dem Entsperrschieber 72 vorbei in die Abflußleitung 78,
die eine Blende aufweist. Dabei kann etwas unter Druck stehende Flüssigkeit an den
Dichtungen bzw. den Kolben 79 des Sperrschiebers durchlecken und in eine oder beide
Leitungen 42, 44 gelangen. In einer der Leitungen wird sich ein höherer Druck einstellen.
In Fig. 3 der Zeichnung ist dies die Leitung 42, wodurch das Ventilelement 68 auf
seinen Ventilsitz 66 gedrückt wird und das Absperrventil 62 sich schließt. Durch
die Bewegung des Ventilelements 68 des Absperrventils 62 wird auch der Entsperrschieber
72 in Richtung auf das andere Absperrventil 64 mit dem geringeren Druck verstellt,
so daß dieses sich öffnet mit dem Ergebnis, daß die Leitung 44 nunmehr mit dem Sammelbehälter
32 über das Richtungssteuerventil 40 verbunden ist. In den in den Figuren 2 und 4
dargestellten Schaltbildern ist dieser mechanische Öffnungsvorgang durch gestrichelte
Linien angedeutet.
[0019] Sollte nun die Seite mit dem geringeren Druck später die Seite mit dem höheren Druck
werden, dann wird das Absperrventil 64 schließen und dabei den Entsperrschieber 72
in Richtung auf das Absperrventil 62 verstellen und dieses nun den geringeren Druck
aufweisende öffnen. Diese Umkehrung der Druckverhältnisse kann auftreten, wenn der
einen Baumstamm tragende Ausleger 22 seitlich verschwenkt oder der Baumstamm um ein
Ecke gehoben wird, wodurch eine Verwindung der Greifvorrichtung und damit des Drehmotors
auftreten kann. Es bleibt jedenfalls festzuhalten, daß ein Absperrventil immer geöffnet
ist und eine Verbindung der entsprechenden Leitung zum Sammelbehälter 32 herstellt,
während das andere Absperrventil immer geschlossen ist, wenn sich das Richtungssteuerventil
40 in seiner Neutralstellung befindet. Da somit die Seite mit dem größeren Druck
immer blockiert ist, wird der Drehmechanismus gebremst, sobald von außen kommende
Kräfte auftreten.
[0020] Zu den beiden Leitungen 42 und 44 gehören noch Kanäle in dem Ventilgehäuse 58, und
zwar ist dort die Leitung 42 durch das Absperrventil 62 in einen stromaufwärts liegenden
Kanalteil 80 und einen stromabwärts liegenden Kanalteil 82 aufgeteilt. Entsprechendes
trifft zu für die Leitung 44, die durch das Absperrventil 64 in einen stromaufwärts
liegenden Kanalteil 84 und einen stromabwärts lie genden Kanalteil 86 aufgeteilt
ist. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Kanalteile 82 und 86 hydraulisch mit der
stromabwärts liegenden Seite der entsprechenden Ventilelemente gekuppelt sind. Mit
dieser Anordnung wirkt der hydraulische Druck immer auf die stromabwärts liegende
Seite des entsprechenden Ventilelementes, wodurch der Entsperrschieber 72 in Richtung
auf das andere Absperrventil verschoben wird.
[0021] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführung ist die Absperrventilanordnung 60 in
einem geschlossenen Hydrauliksystem dargestellt, das eine Pumpe 90 mit veränderlicher
Fördermenge aufweist. Bei einem geschlossenen System kann die Pumpe in Ruhestellung
gehen, solange kein Drucköl zur Ausführung einer Funktion benötigt wird. Dazu wird
das Steuerventil in seiner Mittel- oder Neutralstellung geschlossen und blockiert
den von der Pumpe kommenden Ölfluß. Die bei der Ausführung nach Fig. 4 verwendete
Ventilanordnung 56 entspricht derjenigen nach Fig. 3 mit der Ausnahme, daß die Abflußleitung
78 nicht mehr erforderlich ist. Das Hydrauliksystem für das Richtungssteuerventil
92 wurde entsprechend angepaßt.
[0022] Um einen regulierten Druck am Drehmotor 30 zu erhalten, wurden noch Ventilanordnungen
95 und 96 zwischen der Ventilanordnung 56 und der Druckbegrenzungsventilanordnung
46 in den Leitungen 42 und 44 vorgesehen. Diese weisen jeweils ein Rückschlagventil
mit einer Bypassleitung, in der eine Drossel vorgesehen ist, auf. Zur Druckseite des
Drehmotors geleitete Druckflüssigkeit muß über die Bypassleitung und die Drossel
fliegen, während das Rücklauföl durch die Bypassleitung und das Rückschlagventil zurückfließen
kann.
[0023] Es kann sich auch als zweckmäßig erweisen, die Ventilanordnungen 95 und 96 in einem
offenen Kreislauf zu verwenden. Da jedoch offene Kreisläufe in der Regel Systeme
mit großen Flüssigkeitsmengen bei geringem Druck sind, kann bei einem offenen System
die Notwendigkeit für zusätzliche Druckbegrenzungsventile bestehen, damit die Flüssigkeit
zurück in den Sammelbehälter gelangen kann.
[0024] Die vorliegende Erfindung wirkt bei geschlossenen Hydrauliksystemen besonders gut,
die in der Regel geringere Flüssigkeitsmengen bei hohem Druck aufweisen. Daher müssen
die Druckbegrenzungsventile auch höher eingestellt werden. Hinzu kommt, daß bei höheren
Drücken die Gefahr von höheren Leckölanteilen in der Ventilanordnung 56 besteht.
Mit der vorliegenden Erfindung wird Lecköl, das ein Kriechen des an die Leitungen
42 und 44 angeschlossenen Motors hervorrufen könnte, in den Sammelbehälter zurückgeleitet.
Auf eine Drainage, die bei herkömmlichen Systemen erforderlich und schwer zu reinigen
war, kann verzichtet werden.
1. Hydrauliksystem für einen von einer Pumpe (34, 90) gespeisten Motor (30), der
über eine erste und eine zweite Leitung (42, 44) an eine Ventilanordnung (56), die
ein aus einer Neutralstellung verstellbares Richtungssteuerventil (40 bzw. 92) und
zwei Absperrventile (62, 64) aufweist, angeschlossen ist, wobei die Absperrventile
(62, 64) mit Bezug auf die von der Pumpe (34, 90) unter Druck verdrängte Flüssigkeit
stromabwärts des Richtungssteuerventils (40 bzw. 92) angeordnet sind, über den Pumpendruck
in eine Offenstellung bringbar sind und die Pumpe (34, 90) Flüssigkeit aus einem Sammelbehälter
(32) ansaugt und zu dem Richtungssteuerventil (40 bzw. 92) fördert, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hydrauliksystem derart ausgebildet ist, daß in der Neutralstellung des Richtungssteuerventils
(40 bzw. 92) und bei einem sich in einer Leitung (42 oder 44) aufbauenden Druck das
der Leitung (44 oder 42) mit dem niedrigeren Druck zugeordnete Absperrventil (64 oder
62) geöffnet und die Leitung (44 oder 42) mit dem niedrigeren Druck mit dem Sammelbehälter
(32) verbunden wird.
2. Ventilanordnung für einen von einer Pumpe (34, 90) gespeisten Motor (30), der
über eine erste und eine zweite Leitung (42, 44) an die Ventilanordnung (56), die
ein aus einer Neutralstellung verstellbares Richtungssteuerventil (40 bzw. 92) und
zwei Absperrventile (62, 64) aufweist, angeschlossen ist, wobei die Absperrventile
(62, 64) mit Bezug auf die von der Pumpe (34, 90) unter Druck verdrängte Flüssigkeit
stromabwärts des Richtungssteuerventils (40 bzw. 92) angeordnet sind, über den Pumpendruck
in eine Offenstellung bringbar sind und die Pumpe (34, 90) Flüssigkeit aus einem Sammelbehälter
(32) ansaugt und zu dem Richtungssteuerventil (40 bzw. 92) fördert, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Absperrventile (62, 64) schließenden Ventilelemente (68) mit einem verstellbaren
Entsperrschieber (72) zusammenwirken, der ein Absperrventil (62 oder 64) öffnet, wenn
das andere Absperrventil (64 oder 62) geschlossen ist.
3. Hydrauliksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Entsperrschieber
(72) mit seinen Enden gegen die Ventilelemente (68) anliegt und über den Pumpendruck
verstellbar ist.
4. Hydrauliksystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Entsperrschieber (72) zwei mit Abstand zueinander angeordnete Kolben (79)
aufweist, von denen jeweils einer einseitig bei aus der Neutralstellung verstelltem
Richtungssteuerventil (40, 92) dem Pumpendruck ausgesetzt ist.
5. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Richtungssteuerventil
(40) derart ausgebildet ist, daß es in seiner Neutralstellung das Zurückfließen
der von der Pumpe (34) ständig geförderten Flüssigkeit in den Sammelbehälter (32)
ermöglicht.
6. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Richtungssteuerventil
(92) derart ausgebildet ist, daß es in seiner Neutralstellung die von der Pumpe (90)
geförderte Flüssigkeit blockiert.
7. Hydrauliksystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Richtungssteuerventil (40, 92) über die erste und die zweite Leitung (42,
44), in denen jeweils eines der über den Entsperrschieber (72) miteinander in Kontakt
stehenden Absperrventile (62, 64) vorgesehen ist, mit den beiden Seiten eines Drehmotors
eines Arbeitsfahrzeuges (10) verbunden ist.
8. Hydrauliksystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehmotor einer
Greifvorrichtung (20) zugeordnet ist.
9. Hydrauliksystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden Leitungen (42, 44) stromabwärts der Absperrventile (62, 64)
Druckbegrenzungsventile (48, 50) überkreuzt vorgesehen sind.