(19)
(11) EP 0 427 165 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.05.1991  Patentblatt  1991/20

(21) Anmeldenummer: 90121110.2

(22) Anmeldetag:  05.11.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F15B 13/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 09.11.1989 US 434941

(71) Anmelder: DEERE & COMPANY
Moline, Illinois 61265 (US)

(72) Erfinder:
  • Gage, Douglas Millard
    Dubuque, Iowa 52001 (US)

(74) Vertreter: Feldmann, Bernhard et al
DEERE & COMPANY European Office Patent Department
D-68140 Mannheim
D-68140 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hydrauliksystem bzw. Ventilanordnung für einen von einer Pumpe gespeisten Motor


    (57) Bei einer Ventilanordnung für einen von einer Pumpe ge­speisten Motor, der über eine erste und eine zweite Lei­tung (42, 44) an die Ventilanordnung (56) angeschlossen ist, die ein aus einer Neutralstellung verstellbares Rich­tungssteuerventil (40) und zwei Absperrventile (62, 64) aufweist, sind die Absperrventile (62, 64) mit Bezug auf die von der Pumpe unter Druck verdrängte Flüssigkeit stromabwärts des Richtungssteuerventils (40) angeordnet, über den Pumpendruck in eine Offenstellung bringbar, und die Pumpe saugt Flüssigkeit aus einem Sammelbehälter an und fördert diese zu dem Richtungssteuerventil (40), wobei die die Absperrventile (62, 64) schließenden Ventilelemen­te (68) mit einem verstellbaren Entsperrschieber (72) zu­sammenwirken, der ein Absperrventil (62 oder 64) öffnet, wenn das andere Absperrventil (64 oder 62) geschlossen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hydrauliksystem für einen von einer Pumpe gespeisten Motor, der über eine er­ste und eine zweite Leitung an eine Ventilanordnung, die ein aus einer Neutralstellung verstellbares Richtungssteu­erventil und zwei Absperrventile aufweist, angeschlossen ist, wobei die Absperrventile mit Bezug auf die von der Pumpe unter Druck verdrängte Flüssigkeit stromabwärts des Richtungssteuerventils angeordnet sind, über den Pumpen­druck in eine Offenstellung bringbar sind und die Pumpe Flüssigkeit aus einem Sammelbehälter ansaugt und zu dem Richtungssteuerventil fördert.

    [0002] Derartige Hydrauliksysteme oder Ventilanordnungen werden vielfach in Arbeitsfahrzeugen eingesetzt, um Arbeitswerk­zeuge zu betätigen. Aus Sicherheitsgründen sind dabei häu­fig die zu dem Motor führenden Leitungen, die, je nachdem in welcher Richtung der Motor betätigt werden soll, einmal Zuführleitungen und einmal Rückführleitungen sind, über Druckbegrenzungsventile miteinander verbunden. In der Neu­tralstellung des Richtungssteuerventils, das je nach sei­ner Stellung die Richtung bestimmt, in die der Motor betä­tigt werden soll, kann dann unter Druck stehende Leckflüs­sigkeit in die Leitungen eintreten, so daß sich in einer oder beiden Leitungen ein Druck aufbaut, der zu einem un­gewollten Kriechen des Motors oder zumindest zu Beschädi­gungen des Motors führen kann. In den Motoren sind deshalb vielfach Abflußleckleitungen vorgesehen. Bei dem Hydrau­liksystem, von dem die Erfindung ausgeht (US-A-3 543 647), sind, um ein Kriechen des Motors zu verhindern, zusätzli­che Abflußleitungen unmittelbar an den Absperrventilen vorgesehen. Sie werden über vom Pumpendruck beaufschlag­bare Kolben, die auch zum Öffnen der Absperrventile die­nen, geschlossen, wenn eine Seite des Motors druckbeauf­schlagt wird. Diese zwar wirksame Maßnahme erfordert aber einen hohen konstruktiven Aufwand und ist damit kostenun­günstig.

    [0003] Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe wird darin gese­hen, derartige Hydrauliksysteme bzw. Ventilanordnungen einfacher auszubilden. Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß das Hydrauliksystem derart ausgebildet ist, daß in der Neutralstellung des Richtungssteuerventils und bei einem sich in einer Leitung aufbauenden Druck das der Leitung mit dem niedrigeren Druck zugeordnete Absperrven­til geöffnet und die Leitung mit dem niedrigeren Druck mit dem Sammelbehälter verbunden wird. Auf diese Weise brau­chen am Motor oder an der Ventilanordnung keine zusätzli­chen Maßnahmen getroffen zu werden.

    [0004] Bei einer Ventilanordnung wird die Aufgabe durch eine me­chanische Kopplung der Absperrventile dadurch gelöst, daß die die Absperrventile schließenden Ventilelemente mit einem verstellbaren Entsperrschieber zusammenwirken, der ein Absperrventil öffnet, wenn das andere Absperrventil geschlossen ist. Dabei erfolgt das Schließen des einen Ab­sperrventils dadurch, daß sich in seiner Leitung ein Druck aufbaut, der das Ventilelement, beispielsweise eine Kugel, auf seinen Sitz drückt, wodurch über den Entsperrschieber das andere Absperrventil geöffnet wird.

    [0005] Vorteilhaft kann nach der Erfindung der Entsperrschieber ferner mit seinen Enden gegen die Ventilelemente anliegen und über den Pumpendruck verstellbar sein. Damit hat der Entsperrschieber eine Länge, die dem Abstand der beiden Absperrventile entspricht, wenn eines geschlossen und das andere geöffnet ist. Wird sich nun ein Absperrventil bei sich in Neutralstellung befindlichem Richtungssteuerschie­ber infolge des sich in seiner zugehörigen Leitung aufbau­enden Druckes schließen, so verstellt das schließende Ven­tilelement den Entsperrschieber und öffnet damit das an­dere Absperrventil. Sobald das Richtungssteuerventil aus seiner Neutralstellung verstellt wurde, ist eine Leitung dem vollen Pumpendruck ausgesetzt, der dann das zugehörige Absperrventil öffnet und auch auf den Entsperrschieber wirkt, wodurch dieser in Richtung auf das andere Absperr­ventil verstellt wird - sofern er sich nicht bereits in dieser Stellung befindet - und dieses öffnet, so daß die zugehörige Leitung, die dann als Rücklaufleitung fungiert, mit dem Sammelbehälter verbunden ist und die Flüssigkeit aus dem Motor abfließen kann.

    [0006] Im einzelnen kann hierzu der Entsperrschieber zwei mit Ab­stand zueinander angeordnete Kolben aufweisen, von denen jeweils einer einseitig bei aus der Neutralstellung ver­stelltem Richtungssteuerventil dem Pumpendruck ausgesetzt ist. Die Kolben dienen gleichzeitig als Führung für den Entsperrschieber.

    [0007] Wenn das Hydrauliksystem ein offenes ist, soll das Rich­tungssteuerventil derart ausgebildet sein, daß es in sei­ner Neutralstellung das Zurückfließen der von der Pumpe ständig geförderten Flüssigkeit in den Sammelbehälter er­möglicht.

    [0008] Ist das Hydrauliksystem jedoch ein geschlossenes, so ist das Richtungssteuerventil derart ausgebildet, daß es in seiner Neutralstellung die von der Pumpe geförderte Flüs­sigkeit blockiert.

    [0009] In besonders zweckmäßiger Weise kann das Richtungssteuer­ventil über die erste und die zweite Leitung, in denen je­weils eines der über den Entsperrschieber miteinander in Kontakt stehenden Absperrventile vorgesehen ist, mit den beiden Seiten eines Drehmotors eines Arbeitsfahrzeuges verbunden sein, wobei der Drehmotor einer Greifvorrichtung zugeordnet ist. Schließlich können zwischen den beiden Leitungen stromabwärts der Absperrventile Druckbegren­zungsventile überkreuzt vorgesehen sein.

    [0010] In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher erläutertes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 ein Arbeitsfahrzeug für die Forstwirt­schaft, an dem das Hydrauliksystem nach der Erfindung Verwendung finden kann,

    Fig. 2 das Hydrauliksystem nach der Erfindung in schematischer Darstellung bei einem offenen Kreislauf,

    Fig. 3 eine Ventilanordnung nach der Erfindung mit einem integrierten Richtungssteuerventil und zwei Absperrventilen im Querschnitt und

    Fig. 4 das Hydrauliksystem nach der Erfindung in schematischer Darstellung bei einem ge­schlossenen Kreislauf.



    [0011] Die Erfindung kann bei dem in Fig. 1 dargestellten Ar­beitsfahrzeug für die Forstwirtschaft besonders gut einge­setzt werden. Überhaupt findet der bevorzugte Einsatz bei umlaufenden hydraulisch angetriebenen Motoren, nachfolgend als Drehmotoren bezeichnet, statt.

    [0012] Das in der Fig. 1 dargestellte Arbeitsfahrzeug 10 weist einen Rahmen 12 mit Knicklenkung auf, wozu vertikale Zap­fen 14 vorgesehen sind. Es stützt sich auf Rädern 16 ab, die gleichzeitig dem Antrieb dienen. Ein Planier- oder Räumungsschild 18 ist frontseitig an das Arbeitsfahrzeug angeschlossen. An seinem rückwärtigen Ende weist es eine Greifvorrichtung 20 auf, die an einem Ausleger 22 um eine vertikale Achse schwenkbar aufgehängt ist. Der Ausleger 22 ist an einem Stützbogen 24 angelenkt und kann gegenüber diesem durch einen hydraulisch betätigbaren Zylinder 26 verstellt werden. Auch der Stützbogen 24 ist hydraulisch verstellbar. Die Greifwerkzeuge der Greifvorrichtung 20 können ebenfalls über hydraulische, im Inneren der Greif­vorrichtung gelegene Zylinder geöffnet und geschlossen werden. Zum Verdrehen der Greifvorrichtung 20 um die ver­tikale Achse dient ein Drehmotor 30, der am äußeren Ende des Auslegers 22 angeordnet ist. Eine andere Anordnung des Drehmotors, z. B. im Inneren der Greifvorrichtung 20, ist selbstverständlich auch möglich.

    [0013] Das in Fig. 2 dargestellte Hydrauliksystem dient zum An­trieb des Drehmotors 30. Es ist ein sogenanntes offenes System, bei dem ein Steuerventil in der Mittelstellung ge­öffnet sein muß, damit das Öl durch das Steuerventil zu seinem Sammelbehälter zurückfließen kann. Die verwendeten Pumpen liefern in der Regel einen ständigen Ölfluß, der einen Rücklauf haben muß, wenn das Öl nicht zur Ausführung einer Funktion benötigt wird. Im einzelnen weist das Hy­drauliksystem nach Fig. 2 einen Sammelbehälter 32 auf, aus dem eine Pumpe 34 mit konstanter Fördermenge über eine Leitung 36 hydraulische Flüssigkeit ansaugt. Diese Flüs­sigkeit wird von der Pumpe 34 über Zuführleitungen 38 zu einem Richtungssteuerventil 40 gefördert, das als Vier-We­ge- und Drei-Stellungsventil ausgebildet ist und an das Leitungen 42 und 44, die zum Drehmotor 30 führen, ange­schlossen sind. Je nachdem in welcher Drehrichtung der Drehmotor 30 angetrieben wird, dienen die Leitungen 42 und 44 wechselseitig als Zuführ- oder Rücklaufleitungen. Das Rücklauföl gelangt über eine an das Richtungssteuerventil 40 angeschlossene Leitung zurück in den Sammelbehälter 32.

    [0014] Eine Druckbegrenzungsventilanordnung 46 ist hydraulisch mit den Leitungen 42 und 44 gekuppelt und besteht im ein­zelnen aus zwei kreuzweise angeordneten und federbelaste­ten Druckbegrenzungsventilen 48 und 50. Sie sind jeweils über nicht mit einer Bezugszahl versehene Leitungen und Sensorleitungen 52 an die Leitungen 42 und 44 angeschlos­sen. Da beide Druckbegrenzungsventile identisch arbeiten, wird nur kurz auf die Funktionsweise des Druckbegrenzungs­ ventils 48 eingegangen. In der in der Fig. 2 dargestellten Stellung ist der Durchfluß von der Leitung 42 zu der Lei­tung 44 unterbrochen. Sobald aber der Druck in der Lei­tung 42 derart ansteigt, daß er die Kraft einer auf das Druckbegrenzungsventil wirkenden Feder 54 übersteigt, öff­net das Druckbegrenzungsventil 48 und stellt eine Verbin­dung der Leitung 42 mit der Leitung 44 her. Über das Druckbegrenzungsventil 50 kann bei ansteigendem Druck in der Leitung 44 eine Verbindung der Leitung 44 mit der dann als Rücklaufleitung fungierenden Leitung 42 hergestellt werden.

    [0015] Fig. 3 zeigt eine Ventilanordnung 56 mit integriertem Richtungssteuerventil 40 und einer Absperrventilanordnung 60. Die Ventilanordnung befindet sich in einem Ventilge­häuse 58, und die Absperrventilanordnung 60 ist mit zwei Absperrventilen 62 und 64 ausgerüstet. Jedes dieser Ab­sperrventile hat einen Ventilsitz 66, ein Ventilelement 68 und eine Feder 70. Die Ventilelemente sind in der Zeich­nung als Kugeln ausgebildet. Andere Formen sind natürlich möglich. Die Federn 70 sind derart angeordnet, daß sie be­strebt sind, die Ventilelemente 68 in Richtung auf ihre Ventilsitze 66 zu drücken, um damit den Flüssigkeitsfluß aus den Leitungen 42 und 44 zum Sammelbehälter 32 zu blok­kieren. Bei der in Fig. 3 dargestellten Version wird dies jedoch durch einen Entsperrschieber 72 verhindert, der zwischen den Absperrventilen 62 und 64 vorgesehen ist und mit seinen hierzu entsprechend ausgebildeten Enden gegen beide Ventilelemente 68 anliegt. Der Entsperrschieber 72 hat eine derartige Länge, daß er jeweils ein Absperrventil 62 oder 64 offen hält. Dieses ist immer das an der niedri­gen Druckseite.

    [0016] Flüssigkeit tritt über die Zuführleitung 38 hinter dem Entsperrschieber 72 in das Ventilgehäuse 58 ein. Sie wird nach ihrem Eintritt in zwei Kanäle 74 und 76 aufgeteilt, die zu dem Ventilschieber des Richtungssteuerventils 40 führen. Da es sich bei der vorliegenden Ausführung um einen offenen Kreislauf handelt, muß die Flüssigkeit bei sich in Neutralstellung befindlichem Richtungssteuerventil die Ventilanordnung 56 ständig durchströmen, wozu eine in Fig. 3 nicht erkennbare, aber in Fig. 2 eingezeichnete Ab­flußleitung 78 dient. Diese führt die durchlaufende Flüs­sigkeit unmittelbar in den Sammelbehälter 32 zurück. Die Abflußleitung 78 liegt der Mündung der Zuführleitung 38 genau gegenüber und ist aus diesem Grund in Fig. 3 nicht erkennbar.

    [0017] Zum Antrieb des Drehmotors 30 in der einen oder anderen Drehrichtung wird der Ventilschieber des Richtungssteuer­ventils 40 mit Bezug auf die Fig. 3 nach rechts oder nach links verstellt. Unter Druck stehende Flüssigkeit kann dann wahlweise eine Seite des Drehmotors über die Leitung 42 oder 44 beaufschlagen. Bei diesem Vorgang wird dann un­ter Druck stehende Flüssigkeit auf das der Leitung 42 oder 44 zugeordnete Absperrventil 62 oder 64 treffen und dieses öffnen. Gleichzeitig wird der Entsperrschieber 72 über diesen Druck in Richtung auf das andere Absperrventil 64 oder 62 verstellt und dieses öffnen, so daß sich in der Leitung 44 oder 42 befindliches Rücklauföl in den Sammel­behälter 32 gelangen kann. Die Verstellung des Entsperr­schiebers 72 über den hydraulischen Druck wird durch zwei beiderseits der Mündung der Zuführleitung 38 liegende Kol­ben 79 bewirkt, die gleichzeitig der Führung des Entsperr­schiebers dienen und mit diesem verbunden sind.

    [0018] In der in Fig. 3 dargestellten blockierten oder Neutral­stellung fließt die Flüssigkeit aus der Zuführleitung 38 an dem Entsperrschieber 72 vorbei in die Abflußleitung 78, die eine Blende aufweist. Dabei kann etwas unter Druck stehende Flüssigkeit an den Dichtungen bzw. den Kolben 79 des Sperrschiebers durchlecken und in eine oder beide Lei­tungen 42, 44 gelangen. In einer der Leitungen wird sich ein höherer Druck einstellen. In Fig. 3 der Zeichnung ist dies die Leitung 42, wodurch das Ventilelement 68 auf sei­nen Ventilsitz 66 gedrückt wird und das Absperrventil 62 sich schließt. Durch die Bewegung des Ventilelements 68 des Absperrventils 62 wird auch der Entsperrschieber 72 in Richtung auf das andere Absperrventil 64 mit dem geringe­ren Druck verstellt, so daß dieses sich öffnet mit dem Er­gebnis, daß die Leitung 44 nunmehr mit dem Sammelbehälter 32 über das Richtungssteuerventil 40 verbunden ist. In den in den Figuren 2 und 4 dargestellten Schaltbildern ist dieser mechanische Öffnungsvorgang durch gestrichelte Li­nien angedeutet.

    [0019] Sollte nun die Seite mit dem geringeren Druck später die Seite mit dem höheren Druck werden, dann wird das Absperr­ventil 64 schließen und dabei den Entsperrschieber 72 in Richtung auf das Absperrventil 62 verstellen und dieses nun den geringeren Druck aufweisende öffnen. Diese Umkeh­rung der Druckverhältnisse kann auftreten, wenn der einen Baumstamm tragende Ausleger 22 seitlich verschwenkt oder der Baumstamm um ein Ecke gehoben wird, wodurch eine Ver­windung der Greifvorrichtung und damit des Drehmotors auf­treten kann. Es bleibt jedenfalls festzuhalten, daß ein Absperrventil immer geöffnet ist und eine Verbindung der entsprechenden Leitung zum Sammelbehälter 32 herstellt, während das andere Absperrventil immer geschlossen ist, wenn sich das Richtungssteuerventil 40 in seiner Neutral­stellung befindet. Da somit die Seite mit dem größeren Druck immer blockiert ist, wird der Drehmechanismus ge­bremst, sobald von außen kommende Kräfte auftreten.

    [0020] Zu den beiden Leitungen 42 und 44 gehören noch Kanäle in dem Ventilgehäuse 58, und zwar ist dort die Leitung 42 durch das Absperrventil 62 in einen stromaufwärts liegen­den Kanalteil 80 und einen stromabwärts liegenden Kanal­teil 82 aufgeteilt. Entsprechendes trifft zu für die Lei­tung 44, die durch das Absperrventil 64 in einen stromauf­wärts liegenden Kanalteil 84 und einen stromabwärts lie­ genden Kanalteil 86 aufgeteilt ist. Aus Fig. 3 ist er­sichtlich, daß die Kanalteile 82 und 86 hydraulisch mit der stromabwärts liegenden Seite der entsprechenden Ven­tilelemente gekuppelt sind. Mit dieser Anordnung wirkt der hydraulische Druck immer auf die stromabwärts liegende Seite des entsprechenden Ventilelementes, wodurch der Ent­sperrschieber 72 in Richtung auf das andere Absperrventil verschoben wird.

    [0021] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführung ist die Ab­sperrventilanordnung 60 in einem geschlossenen Hydraulik­system dargestellt, das eine Pumpe 90 mit veränderlicher Fördermenge aufweist. Bei einem geschlossenen System kann die Pumpe in Ruhestellung gehen, solange kein Drucköl zur Ausführung einer Funktion benötigt wird. Dazu wird das Steuerventil in seiner Mittel- oder Neutralstellung ge­schlossen und blockiert den von der Pumpe kommenden Öl­fluß. Die bei der Ausführung nach Fig. 4 verwendete Ven­tilanordnung 56 entspricht derjenigen nach Fig. 3 mit der Ausnahme, daß die Abflußleitung 78 nicht mehr erforderlich ist. Das Hydrauliksystem für das Richtungssteuerventil 92 wurde entsprechend angepaßt.

    [0022] Um einen regulierten Druck am Drehmotor 30 zu erhalten, wurden noch Ventilanordnungen 95 und 96 zwischen der Ven­tilanordnung 56 und der Druckbegrenzungsventilanordnung 46 in den Leitungen 42 und 44 vorgesehen. Diese weisen je­weils ein Rückschlagventil mit einer Bypassleitung, in der eine Drossel vorgesehen ist, auf. Zur Druckseite des Dreh­motors geleitete Druckflüssigkeit muß über die Bypasslei­tung und die Drossel fliegen, während das Rücklauföl durch die Bypassleitung und das Rückschlagventil zurückfließen kann.

    [0023] Es kann sich auch als zweckmäßig erweisen, die Ventilan­ordnungen 95 und 96 in einem offenen Kreislauf zu verwen­den. Da jedoch offene Kreisläufe in der Regel Systeme mit großen Flüssigkeitsmengen bei geringem Druck sind, kann bei einem offenen System die Notwendigkeit für zusätzliche Druckbegrenzungsventile bestehen, damit die Flüssigkeit zurück in den Sammelbehälter gelangen kann.

    [0024] Die vorliegende Erfindung wirkt bei geschlossenen Hydrau­liksystemen besonders gut, die in der Regel geringere Flüssigkeitsmengen bei hohem Druck aufweisen. Daher müssen die Druckbegrenzungsventile auch höher eingestellt werden. Hinzu kommt, daß bei höheren Drücken die Gefahr von höhe­ren Leckölanteilen in der Ventilanordnung 56 besteht. Mit der vorliegenden Erfindung wird Lecköl, das ein Kriechen des an die Leitungen 42 und 44 angeschlossenen Motors her­vorrufen könnte, in den Sammelbehälter zurückgeleitet. Auf eine Drainage, die bei herkömmlichen Systemen erforderlich und schwer zu reinigen war, kann verzichtet werden.


    Ansprüche

    1. Hydrauliksystem für einen von einer Pumpe (34, 90) ge­speisten Motor (30), der über eine erste und eine zwei­te Leitung (42, 44) an eine Ventilanordnung (56), die ein aus einer Neutralstellung verstellbares Richtungs­steuerventil (40 bzw. 92) und zwei Absperrventile (62, 64) aufweist, angeschlossen ist, wobei die Absperrven­tile (62, 64) mit Bezug auf die von der Pumpe (34, 90) unter Druck verdrängte Flüssigkeit stromabwärts des Richtungssteuerventils (40 bzw. 92) angeordnet sind, über den Pumpendruck in eine Offenstellung bringbar sind und die Pumpe (34, 90) Flüssigkeit aus einem Sam­melbehälter (32) ansaugt und zu dem Richtungssteuerven­til (40 bzw. 92) fördert, dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrauliksystem derart ausgebildet ist, daß in der Neutralstellung des Richtungssteuerventils (40 bzw. 92) und bei einem sich in einer Leitung (42 oder 44) auf­bauenden Druck das der Leitung (44 oder 42) mit dem niedrigeren Druck zugeordnete Absperrventil (64 oder 62) geöffnet und die Leitung (44 oder 42) mit dem nie­drigeren Druck mit dem Sammelbehälter (32) verbunden wird.
     
    2. Ventilanordnung für einen von einer Pumpe (34, 90) ge­speisten Motor (30), der über eine erste und eine zwei­te Leitung (42, 44) an die Ventilanordnung (56), die ein aus einer Neutralstellung verstellbares Richtungs­steuerventil (40 bzw. 92) und zwei Absperrventile (62, 64) aufweist, angeschlossen ist, wobei die Absperrven­tile (62, 64) mit Bezug auf die von der Pumpe (34, 90) unter Druck verdrängte Flüssigkeit stromabwärts des Richtungssteuerventils (40 bzw. 92) angeordnet sind, über den Pumpendruck in eine Offenstellung bringbar sind und die Pumpe (34, 90) Flüssigkeit aus einem Sam­melbehälter (32) ansaugt und zu dem Richtungssteuerven­til (40 bzw. 92) fördert, dadurch gekennzeichnet, daß die die Absperrventile (62, 64) schließenden Ventilele­mente (68) mit einem verstellbaren Entsperrschieber (72) zusammenwirken, der ein Absperrventil (62 oder 64) öffnet, wenn das andere Absperrventil (64 oder 62) ge­schlossen ist.
     
    3. Hydrauliksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Entsperrschieber (72) mit seinen En­den gegen die Ventilelemente (68) anliegt und über den Pumpendruck verstellbar ist.
     
    4. Hydrauliksystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Entsperr­schieber (72) zwei mit Abstand zueinander angeordnete Kolben (79) aufweist, von denen jeweils einer einseitig bei aus der Neutralstellung verstelltem Richtungssteu­erventil (40, 92) dem Pumpendruck ausgesetzt ist.
     
    5. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das Richtungssteuerventil (40) derart ausge­bildet ist, daß es in seiner Neutralstellung das Zu­rückfließen der von der Pumpe (34) ständig geförderten Flüssigkeit in den Sammelbehälter (32) ermöglicht.
     
    6. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das Richtungssteuerventil (92) derart ausge­bildet ist, daß es in seiner Neutralstellung die von der Pumpe (90) geförderte Flüssigkeit blockiert.
     
    7. Hydrauliksystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Richtungs­steuerventil (40, 92) über die erste und die zweite Leitung (42, 44), in denen jeweils eines der über den Entsperrschieber (72) miteinander in Kontakt stehenden Absperrventile (62, 64) vorgesehen ist, mit den beiden Seiten eines Drehmotors eines Arbeitsfahrzeuges (10) verbunden ist.
     
    8. Hydrauliksystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, daß der Drehmotor einer Greifvorrichtung (20) zu­geordnet ist.
     
    9. Hydrauliksystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Leitungen (42, 44) stromabwärts der Absperrven­tile (62, 64) Druckbegrenzungsventile (48, 50) über­kreuzt vorgesehen sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht