[0001] Die Erfindung betrifft einen Schachtdeckel von der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Bei einem aus DE-PS 28 57 528 bekannten Schachtdeckel dieser Art ist ein Kranz von
in gleichen Winkelabständen angeordneten, kreisrunden Lüftungsöffnungen vorgesehen,
von denen jede durch eine vom Schalenboden türmchen- oder schachtartig hochgeformte
Ringwand begrenzt ist, die mit der Deckelumfangswand durch eine Radialrippe verbunden
ist. Um die Lüftungsöffnungen herum kann sich die Betonfüllung überall bis an die
relativ dünne Deckelumfangswandung erstrecken.
[0003] Dieser vorbekannte Deckel weist bereits ein günstiges Verhältnis des Gußeisenanteils
zum Betonanteil auf, insbesondere, da der Beton auch radial weit außen und teilweise
über der Auflagefläche liegende Bereiche der Deckelschale ausfüllt. Das Bestreben
geht aber dahin, den Gußeisenanteil noch weiter zu senken, ohne die Festigkeit des
Deckels zu beeinträchtigen. Ein Nachteil des bekannten Deckels besteht darin, daß
die Oberfläche der Betonfüllung nicht durchgehend, sondern von den Ringwänden der
Lüftungsöffnungen unterbrochen ist. Hierdurch wird das Einbringen und Verfestigen
des Betons, insbesondere ein Verfestigen mittels eines Verdichtungswerkzeugs, erschwert.
Bei geringerer Verfestigung ist aber der Beitrag der Betonfüllung zur Festigkeit
des Deckels geringer, was durch reichlichere Bemessung des Gußeisenanteils kompensiert
werden muß. Ein weiterer Nachteil des bekannten Deckels besteht darin, daß er keinen
brauchbaren Angriffspunkt für ein Aushebewerkzeug bietet, mit dem der Deckel von der
Schachtöffnung abgehoben oder in sie eingesetzt werden kann. Schließlich fehlen bei
dem bekannten Schachtdeckel an seiner Oberseite freiliegende Gußeisenflächen von
ausreichender Breite,um die nach der Norm vorgesehenen Beschriftungen wie z.B. Hersteller-
und Produktbezeichnung sowie Güte-, Norm- und Klassenangaben anzubringen.
[0004] Aus FR-OS 2 450 912 ist ein kreisrunder Schachtdeckel aus Gußeisen und Beton bekannt,
dessen Lüftungsöffnungen nicht kranzförmig umlaufend, sondern in zwei einander diametral
gegenüberliegenden segmentförmigen Gruppen angeordnet sind, wobei sie unmittelbar
an die Umfangswandung des Deckels an grenzen und voneinander durch radiale Rippen
getrennt sind. Der Gußeisenanteil dieses Deckels ist allerdings relativ hoch, nicht
allein wegen der im Bereich der gruppenförmig zusammengefaßten Lüftungsöffnungen vorhandenen
Anhäufung von Gußeisenmaterial, sondern vor allem deshalb, weil die Betonfüllung nicht
nach oben freiliegt, sondern von einer gußeisernen Deckscheibe abgedeckt ist, die
mit dem Schalenboden verschraubt ist und einen mittragenden Bestandteil des Deckels
bildet. Das Einfüllen des Betons muß durch eine zentrale Bodenöffnung der Deckelschale
erfolgen, die den durchgehenden Schalenboden unterbricht und somit dessen Belastbarkeit
herabsetzt, und ein Verdichten des Betons mit einem Preßwerkzeug ist nicht möglich.
Eine günstige Ansetzmöglichkeit für ein Aushebewerkzeug weist dieser Deckel ebenfalls
nicht auf. Auch ist bei diesem Deckel nachteilig, daß die Lüftungsöffnungen radial
so weit außen liegen, daß in sie einlaufendes Oberflächenwasser an der Schachtwandung
herabläuft und nicht in einen in den Schacht eingehängten, mit Abstand zur Schachtwandung
angeordneten Schmutzfänger gelangen kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schachtdeckel der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß er bei gleichbleibend günstigem oder sogar weiter verbessertem
Gewichtsverhältnis zwischen Gußeisen- und Betonanteil ein einfaches Einbringen und
Verdichten der Betonfüllung er möglicht und eine gute Eingriffsmöglichkeit für ein
Aushebewerkzeug bietet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung.
[0007] Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Hälfte des Schachtdeckels,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Schachtdeckel nach der Linie II-II von Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Detailansicht im Bereich einer Lüftungsöffnung.
[0008] Die gußeiserne Schale 1 des dargestellten Deckels hat einen nach oben konkav gewölbten
Schalenboden 3, der innerhalb des Nenndurchmessers D des Deckels mit im wesentlichen
konstanter Wandstärke und im wesentlichen konstantem Krümmungsradius, also sphärisch
gewölbt, verläuft und in die annähernd lotrechte Umfangswandung 5 übergeht, die annähernd
gleiche Wandstärke wie der Schalenboden 3 hat. Unter der Umfangswandung 5 und deren
Übergangsbereich zum Schalenboden 3 liegt die etwas nach unten vorstehende Auflagefläche
7, die den Nenndurchmesser D bestimmt und genügend breit ausgebildet ist, um wahlweise
eine Schwalbenschwanznut zur Aufnahme einer elastischen Dämpfungseinlage 9 anzubringen
(vgl. Fig. 3). Die vom Schalenboden 3 und der Umfangswand 5 gebildete Schale 1 enthält
eine Betonfüllung 11, die mit der Oberkante der Umfangswand 5 bündig liegt und vorzugsweise
aus durch Rütteln und Pressen verdichtetem Beton besteht. Der Schalenboden 3 kann
an seiner Innenseite mit radial verlaufenden flachen (gestrichelt angedeuteten) Versteifungsrippen
13 versehen sein.
[0009] An vier, einander paarweise gegenüberliegenden Stellen des Deckels ist der Schalenboden
vor Erreichen der Umfangswand schachtartig hochgeformt, so daß nach unten offene Taschen
15 gebildet werden, die an der Deckeloberseite in Lüftungsöffnungen 17 münden. Jede
Lüftungsöffnung 17 hat die Form eines Langlochs, dessen Mittellinie zum Deckelmittelpunkt
konzentrisch gekrümmt verlaufen kann. Die Abmessungen, insbesondere die Breite jeder
Lüftungsöffnung 17, sind so gewählt, daß die Sicherheitsnormen nicht überschritten
werden. Beispielsweise kann jede Lüftungsöffnung 17 eine Breite von 28 mm und eine
Länge von 200 mm aufweisen.
[0010] Im Bereich jeder Lüftungsöffnung 17 ist die Umfangswand 5′ so dick ausgeführt, daß
ihre Dicke der Breite der Auflagefläche 7 entspricht. Von dieser massiven Außenwand
5 springt an der Deckeloberseite nach innen ein Flansch 19 vor, der die äußere Begrenzung
der Lüftungsöffnung 17 bil det. Die Unterseite des Flansches 19 zwischen den ihn
begrenzenden Wandbereichen des Schalenbodens 3 bildet eine Eingrifftasche für ein
durch die Lüftungsöffnung 17 von oben her einführbares Aushebewerkzeug, mit dem der
Deckel ergriffen und entweder von Hand oder mit einem Hebezeug angehoben werden kann.
Im Bereich jeder Lüftungsöffnung 17 kann die obere Fläche der Umfangswandung 5′und/oder
des Flansches 19 als Beschriftungsfeld ausgebildet sein, in welchem eine in das Gußeisen
eingeformte Beschriftung, z.B. mit Hersteller- und produktbezeichnung,Gütezeichen,
sowie Norm- und Klassenangabe vorgesehen sein kann.
[0011] Durch den Flansch 19 ist es möglich, die Lüftungsöffnung 17 so weit vom Deckelumfang
radial nach innen zu setzen, daß sich die Lüftungsöffnung innerhalb des Durchmessers
eines im Schacht unterhalb des Deckels angeordneten Schmutzfängerkorbes befindet.
Bei einem genormten Schmutzfängerkorb ist zwischen dem Korbaußenrand und der Innenkante
des Schachtrahmens ein Luftspalt von mindestens 30 mm Breite vorgesehen, der für eine
wirkungsvolle Belüftung des Schachtes notwendig ist. Da die Lüftungsöffnungen 17 entsprechend
weit radial nach innen versetzt sind, gelangt das durch sie einströmende Oberflächenwasser
mit darin enthaltenem Schmutz trotzdem in den Schmutzfänger. Ein Abtropfwulst 23
verhindert, daß das Wasser an der Unterseite des Flansches 19 entlang nach außen fließt
und dadurch den Schmutzfänger umgeht. Der Abtropfwulst 23 verhindert gleichzeitig
ein Abrutschen des Aushebewerkzeugs.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Schachtdeckel bildet die Oberseite der Betonfüllung eine
einheitliche ununterbrochene Fläche, so daß es sehr einfach ist, den Beton mit einem
von oben her wirkenden pressenden oder vibrierenden Verdichtungswerkzeug zu verdichten.
Vorteilhaft ist auch, daß durch die Verdickung der Umfangswand 5`oberhalb der Auflagefläche
7 vermieden wird, daß die Auflagefläche 7 eine Hinterschneidung der in den Schalenboden
3 eingeformten Tasche 13 bildet. Zur Formung der Tasche 15 in den Schalenboden ist
deshalb kein Gießkern erforderlich.
[0013] Änderungen der beschriebenen Ausführungsformen sind im Rahmen der Erfindung möglich.
So können anstelle von vier auch drei oder fünf Lüftungsöffnungen 17 in entsprechenden
Winkelabständen vorgesehen sein. Jede Lüftungsöffnung kann auch als ein gerades,
nicht gekrümmtes Langloch ausgebildet sein. Anstatt oder zusätzlich zu dem Beschriftungsfeld
21 über dem Umfangsrand 5 kann auch eine Beschriftung an der Oberseite des Flansches
19 vorgesehen sein.
1. Kreisrunder Schachtdeckel aus Beton und Gußeisen, bestehend aus einer muldenförmig
nach oben offenen gußeisernen Schale, deren mit annähernd konstanter Randdicke und
annähernd konstanter Krümmung verlaufender Schalenboden im Randbereich in die Umfangswandung
des Deckels übergeht, an deren Unterseite die ringförmige Auflagefläche des Deckels
angeformt ist,
sowie aus einer die Mulde der Schale ausfüllenden, nach oben freiliegenden Betonfüllung,
wobei im Deckel in radialem Abstand von der Auflagefläche eine Anzahl in Winkelabständen
angeordneter Lüftungsöffnungen ausgebildet ist, die jeweils von einer aus dem Schalenboden
bis zur Deckeloberfläche hochgeformten gußeisernen Wandung begrenzt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Lüftungsöffnung (17) als ein Langloch ausgebildet ist, dessen Längserstreckung
in Umfangsrichtung verläuft, daß die Anzahl der Lüftungsöffnungen insgesamt zwei
bis sechs, vorzugsweise vier beträgt, daß der Abstand zwischen dem Außenrand jeder
Lüftungsöffnung (17) und der Umfangswandung (5`) des Deckels durch einen an der Deckeloberseite
liegenden horizontalen gußeisernen Flansch (19) überbrückt ist, und daß unterhalb
des Flansches (19) eine von Betonfüllung freie Eingriffstasche (15) für ein durch
die Lüftungsöffnung (17) einführbares Aushebewerkzeug gebildet ist.
2. Schachtdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswandung (5`) im Winkelbereich jeder Lüftungsöffnung (17) auf die
Breite der Auflagefläche (7) verdickt ist und die Eingriffstasche (15) nach der Deckelunterseite
hin hinterschneidungsfrei offen ausgebildet ist.
3. Deckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Fläche der Umfangswandung (5`) und/oder des Flansches (19) als schriftfeld
ausgebildet ist.
4. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfüllung (11) aus durch Pressen verdichtetem Beton besteht.