Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Zahnradpumpe nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Bei einer derartigen bekannten Zahnradpumpe geschieht es, daß das beim Abheben der
Dichtplatte von der Hochdruck-zur Niederdruckseite fließende Druckmittel zwecks Förderstromregelung
(Abregelzustand der Zahnradpumpe) sich durch Reibung zwischen den Zahnrädern und der
Dichtplatte so stark erwärmt, daß die Zahnradpumpe in kurzer Zeit zerstört werden
kann.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Zahnradpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß beim sogenannten Abregeln der Zahnradpumpe ein
Teil des abgesteuerten Druckmittels durch die Lager zum Behälter und ein anderer
Teil entlang der Dichtplatte zur Ansaugstelle fließt. Der erstere Teil ist ausreichend
groß, damit genügend kühles Druckmittel aus dem Behälter dem System wieder zugeführt
werden kann. Auf diese Weise läßt sich mit Sicherheit eine Überhitzung der Zahnradpumpe
vermeiden.
[0003] Weitere Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung und Zeichnung
näher erläutert. Letztere zeigt in Figur 1 einen Längssschnitt durch eine Zahnradpumpe,
in Figur 2 einen Schnitt längs I-I nach Figur 1, in Figur 3 eine Draufsicht in Pfeilrichtung
A, in Figur 4 eine Ansicht in Pfeilrichtung B und in Figur 5 eine Prinzipskizze bzw.
ein sogenanntes Ersatzschaltbild.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] In Figur 1 ist mit 10 das Gehäuse einer Zahnradpumpe bezeichnet, in dessen im Querschnitt
etwa brillenförmigem Innenraum 11 zwei Zahnräder 12, 13 im Außeneingriff miteinander
kämmen. Die Wellen 14, 15 der Zahnräder sind in im Gehäuse angeordneten, ebenfalls
etwa brillenförmigen Lagerkörpern 16, 17 gelagert. Das Gehäuse 10 ist beidseitig durch
Deckel 18, 19 dicht verschlossen. Die Welle 14 des Zahnrades 12 hat einen Wellenfortsatz
20, der durch eine im Deckel 19 ausgebildete Bohrung 21 mit Wellendichtung 22 nach
außen dringt und zum Antrieb der Zahnradpumpe dient. Zwischen den Zahnrädern 12, 13
und dem Lagerkörper 16 ist eine dünne Dichtplatte 23 aus metallischem Werkstoff angeodnet,
welche genau der Kontur des Innenraums folgt und die bis an die Wellen heranreicht.
[0006] Zwischen der Dichtplatte 23 und dem Lagerkörper 16 sind in bekannter Weise zwei konzentrisch
zueinander verlaufende Druckfelder 25, 26 ausgebildet, welche durch Dichtungen 27,
28 begrenzt sind. Das Druckfeld 25 liegt radial innerhalb des Druckfeldes 26; beide
Druckfelder erstrecken sich nicht ganz bis zur Niederdruckseite ND, welche durch
eine Einlaßbohrung 30 gekennzeichnet ist; diese dringt in Höhe der Zahnräder in den
Gehäuseinnenraum 11 ein. Achsgleich zu dieser verläuft auf der entgegengesetzten Seite
des Gehäuses die Auslaßbohrung 31. Das Druckfeld 26 steht über eine zwischen Gehäuseinnenraum
und Lagerkörper ausgebildete Ausnehmung 32 mit der Hochdruckseite HD in Verbindung.
Das Druckfeld 25 wird über ,eine den Lagerkörper 16 durchdringende Bohrung 33 sowie
Kanäle 34 im Deckel 18 von einer Fremddruckquelle her beaufschlagt. Es handelt sich
hier um einen gesteuerten Druck. Derartige Druckfelder und deren Steuerung sind hinlänglich
bekannt. Die Restfläche 36 des Lagerkörpers 16 ist durch eine sich zwischen diesem
und dem Gehäuseinnenraum erstreckende Ausnehmung 37 zur Einlaßbohrung 30 entlastet.
Die Lagerkörper 16, 17 samt Dichtplatte 23 sind mit geringem axialem Spiel im Gehäuse
10 angeordnet.
[0007] Die Lagerkörper 16, 17 sind in den Figuren 3 und 4 näher dargestellt. Es sei zuerst
Bezug genommen auf den Lagerkörper 16. Dieser hat an seiner dem Deckel 18 zugewandten
Stirnseite eine flache Ausnehmung 40, die sich um beide die Wellen aufnehmenden Bohrungen
41, 42 herum erstreckt und ein in sich geschlossenes Feld bildet, das auch etwa die
Form einer Brille hat. In die Bohrungen 41, 42 ist jeweils eine Buchse 43, 44 aufgenommen,
wobei jede Buchse zwei breite Längsnuten 45, 46 bzw. 47, 48 aufweist, die sich über
die gesamte Höhe der Buchsen erstrecken. Der Lagerkörper 17 ist weitgehend ebenso
ausgebildet wie der Lagerkörper 16, das heißt er hat an seiner dem Deckel 19 zugewandten
Stirnseite eine flache Ausnehmung 49, die sich um die die Wellen aufnehmenden Bohrungen
50, 51 herum erstreckt und in sich geschlossen ist. In jeder Bohrung 50, 51 ist eine
Buchse 52, 53 eingesetzt, wobei in jeder derselben eine sehr breite, sich über die
gesamte Länge der Buchse erstreckende Längsnut 54, 55 verläuft. Daraus ist zu erkennen,
das die flachen Ausnehmungen 41, 49 an den Lagerkörpern 16, 17 über die in den Buchsen
ausgebildeten Längsnuten mit den Zahnradseitenflächen in Verbindung stehen. In der
Welle 15 des Zahnrades 13 ist eine durchgehende mittige Bohrung 57 ausgebildet. Diese
steht in Verbindung mit einer den Deckel 18 durchdringenden Bohrung 58, von der eine
Leitung (62B) zum Druckmittelbehälter 59 führt. Die Figur 5 zeigt ein Ersatzschaltbild
oder Prinzipschaltbild für die Zahnradpumpe. Sie saugt Druckmittel aus einem Behälter
59 an über eine Saugleitung 60 und verdrängt es in eine Förderleitung 61. Um die Pumpe
herum verläuft eine Bypassleitung 62, in welcher symbolisch die Dichtplatte 23 als
Drossel dargestellt ist. Hinter der Drossel 23 verzweigt sich die Bypassleitung in
die Zweige 62A, 62B, von denen ersterer in die Saugleitung mündet, zweiterer zum Behälter
59 führt.
[0008] Im Betrieb der Zahnradpumpe saugt diese über die Einlaßbohrung 30 Druckmittel an
und verdrängt es in die Auslaßbohrung 31. Der dort herrschende Druck wirkt stets über
die Ausnehmung 32 im Druckfeld 26. Im Druckfeld 25 herrscht ein Steuerdruck, auf dessen
Erzeugung hier nicht weiter eingegangen ist. Durch die Kraft in den beiden Druckfeldern
wird die Dichtplatte 23 an die Zahnradflächen angedrückt, so daß normalerweise kein
Druckmittel unterhalb dieser, das heißt zwischen dieser und den Zahnradseitenflächen
von der Hochdruckseite zur Niederdruckseite durchströmen kann, was den Wirkungsgrad
der Zahnradpumpe verschlechtern würde. Wird jedoch der Steuerdruck im Druckfeld 25
entsprechend abgesenkt, so überwiegt der auf die Dichtplatte 23 von der Unterseite
der Zahnradpumpe her ausgeübte Druck die Kraft in den Druckfeldern, so daß die Dichtplatte
23 infolge des axialen Spiels etwas von den Zahnradseitenflächen angehoben wird. Nun
kann Druckmittel unterhalb der Dichtplatte in die Längsnuten 45 bis 48 der Buchsen
43, 44 eindringen und in die Ausnehmung 41 gelangen. Von dieser dringt es in die Bohrung
58 im Deckel ein und fließt zum Behälter. Dies ist der Weg 62B nach der Figur 5.
[0009] Durch die Entlastung der Druckfelder 25, 26 und die geringe axiale Verschiebung der
Dichtplatte 23 ist auch zwischen dem Lagerkörper 17 und den Zahnradseitenflächen ein
kleiner Querspalt entstanden. Dort kann nun auch Druckmittel entlang der Längsnuten
54, 55 in die Ausnehmung 49 gelangen, und von dieser in die Längsbohrung 57 der Welle
15 des Zahnrades 13. Auch dieses Druckmittel fließt in die Bohrung 58.
[0010] Ein Teil des geförderten Druckmittels fließt aber auch unterhalb der Dichtplatte
23 unmittelbar von der Hochdruckseite zur Niederdruckseite und dann zur Saugleitung
60. Dies ist der Leitungsweg 62A nach Figur 5. Der in die Bohrung 58 des Deckels 18
fließende Druckmittelstrom (62B nach Figur 5) ist ausreichend groß, damit genügend
kühles Druckmittel immer wieder aufs Neue aus dem Behälter 59 der Pumpe zugeführt
werden kann. Auf diese Weise hält man die Zahnradpumpe in stets gut temperiertem Betriebszustand.
[0011] Durch die Drucksteuerung des Druckfeldes 25 erreicht man, wie oben ausgeführt, ein
Anliegen oder Abheben der Dichtplatte 23 von den Zahradseitenflächen. Je nachdem wie
weit die Dichtplatte abgehoben hat, fließt ein mehr oder weniger großer Druckmittelstrom
von der Hochdruck- zur Niederdruckseite. Damit läßt sich eine einfache und billige
Förderstromregelung der Zahnradpumpe erreichen.
[0012] Natürlich kann man auch auf beiden Zahnradseiten eine Dichtplatte 23 mit Steuerung
durch entsprechende Druckfelder 25, 26 erreichen. Die Form und Anzahl der auf die
Dichtplatte wirkenden Druckfelder ist beliebig.
1. Zahnradpumpe mit im Außeneingriff kämmenden Zahnrädern (12, 13), deren Wellen (14,
15) in Bohrungen (41, 42; 50, 51) von Lagerkörpern (16, 17) gelagert sind, welche
Teile im Innenraum (11) des Gehäuses (10) der Zahnradpumpe angeordnet sind und wobei
an den Seitenflächen der Zahnräder auf mindestens einer Seite eine Dichtplatte (23)
anliegt, auf deren den Zahnrädern abgewandter Seite mindestens ein durch Dichtungen
(27, 28) begrenztes Druckfeld (25, 26) ausgebildet ist, in dem ein steuerbarer Druck
herrscht, dadurch gekennzeichnet, daß an den die Wellen (14, 15) aufnehmenden Bohrungen
(41, 42; 50, 51) durchgehende Längsnuten (45 bis 48; 54, 55) mit relativ großem Querschnitt
ausgebildet sind, daß jede dieser Nuten in eine ausgedehnte, flache, sich um die
Mündungen der Bohrungen erstreckende und zusammenhängende Ausnehmung (37, 40) mündet,
die an den den Zahnradseiten abgewandten Stirnseiten der Lagerkörper ausgebildet sind,
daß in der Welle (13) des getriebenen Zahnrades (13) eine durchgehende Bohrung (57)
ausgebildet ist, die über den Kanal (58) Anschluß mit dem Druckmittelbehälter (59)
hat, aus dem die Zahnradpumpe Druckmittel ansaugt, und daß die Dichtplatte (23) relativ
dünn ist.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerkörper (16, 17) als
Brillen ausgebildet sind und daß auf der Rückseite der Dichtplatte (23) Zwei konzentrisch
verlaufende Druckfelder (25, 26) gebildet sind, von denen eines (26) stets mit der
Hochdruckseite in Verbindung steht, das andere (25) von einem steuerbaren Druck beaufschlagt
ist.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im Druckfeld (25)
herrschende Steuerdruck mittels eines Elektromagnetventils (25) steuerbar ist und
daß der Druck in diesem Druckfeld der Hochdruckseite der Pumpe entnommen ist.
4. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtplatte aus Metall oder
einem starren Werkstoff besteht.