(19)
(11) EP 0 428 045 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.05.1991  Patentblatt  1991/21

(21) Anmeldenummer: 90121259.7

(22) Anmeldetag:  07.11.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D02G 1/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 11.11.1989 DE 3937664
25.04.1990 DE 4013104

(71) Anmelder: BARMAG AG
D-42862 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Berger, Hans-Peter
    W-5630 Remscheid 11 (DE)
  • Burkhardt, Klaus
    W-5830 Schwelm (DE)
  • Gerhards, Klaus
    W-5609 Hückeswagen (DE)
  • Eck, Hans-Peter
    W-5272 Wipperfürth (DE)

(74) Vertreter: Pfingsten, Dieter, Dipl.-Ing. 
Barmag AG Postfach 11 02 40
42862 Remscheid
42862 Remscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fadendüse zum Texturieren eines synthetischen Fadens


    (57) Die Fadendüse besitzt eine Expansionskammer (3) mit seitlichen Schlitzen (22), in die das eingeblasene Heizgas expandiert und dadurch den Faden zu einem Stopfen aufstaucht und kräuselt.
    Zur Regelung des Erhitzers (29) für die Erhitzung des Heizgases ist der Temperaturfühler (47) in der Staukammer (3) vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Fadendüse zum Texturieren eines synthetischen Fadens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Diese Fadendüse ist bekannt durch die DE-C 36 34 749 = US-PS 4,796,340 (IP-1493). Sie unterscheidet sich in der Verfah­rensführung grundsätzlich von Düsen, bei denen der Faden mit hoher Geschwindigkeit und unter Erwärmung in die umlaufende Nut einer rotierenden Kühltrommel gefördert und darin als Gewölle abgelegt wird. Die bekannte Fadendüse weist einen mit Heißluft beaufschlagten Fadenkanal auf, der in einer Expansionskammer mündet, die einen größeren Querschnitt als der Fadenkanal hat. Die Expansionskammer besitzt seitliche Auslässe, z.B. axial gerichtete Schlitze und ist daher mit der Atmosphäre verbunden. Die in dem Fadenkanal antranspor­tierte Heißluft mit dem Faden expandiert in der Expan­sionskammer. Daher wird der Multifilamentfaden in der Expansionskammer aufgebläht, zu einem Fadenstopfen aufge­staut und dabei verformt. Dieser Fadenstopfen wird durch den Druck in der Expansionskammer weitergefördert, nach Austritt aus der Expansionskammer auf einer langsam drehenden Kühltrommel abgelegt und anschließend wieder zu einem gekräuselten Faden aufgelöst (vgl. auch DE-C 26 32 082 = US-PS 4,118,843 (Bag. 990)).

    [0003] Die Heißluft wird in einem Erhitzer erzeugt. Zur Regelung des Prozesses wird die Temperatur der Heißluft in der Zuleitung zu der Düse gemessen und in Abhängigkeit von diesem Meßwert und einer Soll-Temperatur der Regler für den Erhitzer gesteuert, so daß die Temperatur konstant bleibt.

    [0004] Es hat sich herausgestellt, daß bei diesem Verfahren der Auflösepunkt, an dem sich der Fadenstopfen wieder zu dem texturierten Faden auflöst, auf der Kühltrommel wandern kann, ohne daß die Prozeßparameter, die diese Instabilität bedingen, namhaft gemacht und erfaßt werden können.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Fadendüse so auszustatten, daß die Stabilität des Texturierprozesses gewährleistet, insbesondere die Wanderbewegung des Auflösepunktes aus­geschlossen ist.

    [0006] Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1.

    [0007] Die Lösung wendet sich ab von der landläufigen Auffassung, daß die höchste Temperatur des Heizgases, welcher der Faden ausgesetzt ist, das Texturierergebnis bestimmt. Vielmehr wird nach der Erfindung bewußt in Kauf genommen, daß die Temperatur in der Texturierdüse nicht der höchsten Tempera­tur des Heizgases proportional ist. Hierzu ist zu bemerken, daß die Temperatur des Heizgases in der Düse durch die Expansion unstetig verändert wird. Es hat sich gezeigt, daß bei dieser Temperaturerfassung eine ausgezeichnete Langzeit­stabilität des Texturierprozesses und der Texturierqualität erzielbar ist. Maßgebend dafür dürfte sein, daß mit der Temperatur der Heißluft in der Expansionskammer gleichzeitig auch der Luftdruck in der Expansionskammer, mit dem der dort gebildete Fadenstopfen gestaucht und aus der Expansions­kammer ausgeschoben wird, beeinflußt wird und insofern hinsichtlich Temperatur und Druck ein Selbstregeleffekt entsteht.

    [0008] Die bekannte Fadendüse ist so ausgebildet, daß der Faden­kanal und die Expansionskammer auf ihrer gesamten Länge geöffnet werden kann. Dadurch erreicht man, daß ein laufender Faden seitlich in den Fadenkanal bzw. die Expansionskammer eingelegt werden kann. Eine geeignete Ausbildung einer derartigen Texturierdüse ist z.B. in der EP-A 256 448 (EP-1542) gezeigt. Hier ist die Fadendüse in einer Längsebene des Fadenkanals geteilt, so daß die eine Hälfte gegenüber der anderen Hälfte um eine zum Fadenkanal parallele Achse aufklappbar ist.

    [0009] Es ergibt sich nun bei der Anwendung der Erfindung für eine derartige Düse das weitere Problem, daß beim Öffnen der Düse die Temperatur in der Expansionskammer sehr stark abfällt. Daher wird der Regler für den Lufterhitzer das Energie­angebot im Sinne einer Anhebung der Temperatur vergrößern und damit den Erhitzer weit aus seinem Betriebsbereich herausfahren.

    [0010] Dieses negative Ergebnis kann durch die Maßnahme nach der DE-C 36 34 749 (IP-1493), nach der der Luftmengendurchsatz während der Öffnung der Fadendüse konstant gehalten wird, nicht verhindert werden. Vielmehr muß die selbsttätige Regelung des Lufterhitzers abgeschaltet werden. Nach dem Einfädeln ist dann eine lange Zeit erforderlich, bis wieder stabile Temperaturverhältnisse eintreten.

    [0011] Zur Lösung dieses Problems stehen mehrere Wege zur Verfü­gung. Bei einer ersten Lösung gemäß Anspruch 3 wird zusätz­lich zu dem Temperaturfühler in der Expansionskammer ein zweiter Temperaturfühler in der Zuleitung zwischen dem Erhitzer und der Fadendüse angeordnet (Anspruch 3), wobei zusätzlich die durch die DE-C 36 34 749 (IP-1493) bekannte Maßnahme angewandt werden kann, daß der Luftmengendurchsatz durch den Erhitzer auch während der Öffnung der Texturierdü­se konstant gehalten wird (Ansprüche 3 und 4).

    [0012] Bei einer weiteren Lösung nach Anspruch 14 wird zusätzlich zu der durch die DE-C 36 34 749 (IP-1493) bekannten Maßnahme der Regelkreis, der die Steuereinrichtung, den Temperatur­fühler und den Erhitzer für das Heizmedium umfaßt, beim Öffnen der Düse getrennt und die Steuereinrichtung in der Steuerstellung betrieben, die zuvor beim stationären Betrieb der Fadendüse sich ergeben hat und die sodann beim Öffnen der Düse ohne Änderung fest vorgegeben wird. Hierdurch wird gewährleistet, daß die konstant bleibende Luft - oder Dampfmenge weiterhin mit derselben Energiemenge erhitzt und demgemäß weiterhin auf die im Betrieb eingehaltene Tempera­tur erhitzt wird. Es sei erwähnt, daß dieses Verfahren nützlich und anwendbar ist ohne Rücksicht darauf, ob der Temperaturfühler gemäß Anspruch 1 in der Expansionskammer der Fadendüse oder aber - wie bisher üblich - in der Zuleitung für das Heizmedium zwischen Erhitzer und Fadendüse angeordnet ist.

    [0013] Bevorzugt wird in diesem Falle jedoch ein Ventil verwandt (Anspruch 15), das demjenigen nach Anspruch 5 entspricht.

    [0014] Das Verfahren nach der DE-C 36 34 749 (IP-1493) beschreibt, daß bei Öffnung der Düse eine Drosselung des dem Erhitzer zugeführten Luftstroms erfolgt. Diese Maßnahme dient zur Konstanthaltung des Mengendurchsatzes in dem Erhitzer. Diese Maßnahme verhindert aber nicht, daß in der Düse immer noch Heißluft austritt, welche die Bedienung stört. Dieses Problem wird beseitigt durch die Maßnahme nach Anspruch 5 und 13. Die Umschaltung des Ventils erfolgt dabei vor­zugsweise durch die Einrichtung, mit der der Verschluß der Texturierdüse gelöst und die Texturierdüse geöffnet wird (Anspruch 6). Mit dieser Öffnungseinrichtung kann auch die Umschaltung des Reglers von dem Temperaturfühler in der Expansionskammer auf den Temperaturfühler in der Zuleitung ausgelöst werden. Alternativ ist es auch möglich, die Umschaltung des Ventils durch die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen für die Umschaltung des Reglers durchzuführen.

    [0015] Die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen zur Umschaltung des Reglers von dem Temperaturfühler in der Expansionskammer auf den Temperaturfühler in der Zuleitung haben den Vorteil, daß hierdurch starke Schwankungen in der Energiezufuhr des Heizgas-Erhitzers vermieden werden können. Generell erfolgt die Lösung dadurch, daß die Temperaturverhältnisse der Zuleitung konstant gehalten werden (Anspruch 7). Hierzu kann der Temperatursprung ausgenutzt werden, der beim Öffnen der Fadendüse auftritt (Anspruch 8). Das Problem, eine automa­tische Umschaltung zu bewirken, kann auch durch die Maßnahme nach einem der Ansprüche 9 bis 11 gelöst werden. Das hat den Vorteil, daß im Zeitpunkt der Umschaltung eine sehr enge Relation zwischen der Betriebstemperatur der Fadendüse und der Betriebstemperatur der Zuleitung besteht. Diese Relation ist vorgegeben durch die zugelassene Temperaturdifferenz. Infolgedessen wird der Temperaturzustand der Zuleitung, welcher im Betrieb der Fadendüse herrscht, auch beim Öffnen der Fadendüse erhalten. Das hat andererseits zur Folge, daß beim Schließen der Fadendüse und bei der erneuten Umschal­tung auf die Regelung der Temperatur in der Expansionskammer die Temperatur der Expansionskammer sich mit sehr enger Toleranz an die Temperatur in der Zuleitung anlegt und folglich wieder im wesentlichen denselben Wert Wie in der voraufgegangenen Betriebsphase annimmt. Es wird also bewirkt, daß der Betriebszustand der Zuleitung während der Öffnung der Fadendüse in dem Zustand erhalten wird, in dem er während der voraufgegangenen Betriebsphase bleibt, und daß dieser Zustand sodann wiederum den Leitzustand für die neue Einstellung der Temperatur in der Expansionskammer während der nächsten Betriebsphase darstellt. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß sich die Betriebszustände aufeinanderfolgender Betriebsphasen im wesentlichen entsprechen.

    [0016] Die Automatisierung der durch Anspruch 3 gekennzeichneten Fadendüse kann ferner durch die Maßnahme nach Anspruch 12 erfolgen. So kann z.B. der Handgriff, mit dem die eine Düsenhälfte gegenüber der anderen Düsenhälfte gelöst wird, gleichzeitig zur Betätigung des Ventils dienen, mit welcher der Zufuhrkanal von der Fadendüse abgekuppelt und an den Auslaßkanal angeschlossen wird.

    [0017] Es muß betont werden, daß die Maßnahmen nach Anspruch 5 auch für die Fadendüsen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 nützlich und vorteilhaft ist, da hierdurch vollständig vermieden wird, daß die Fadendüse, die Bedienungsperson und die Umgebung bei der Öffnung der Düse der Heißluft aus­gesetzt wird. Es ist nämlich ohne weiteres möglich, den Abluftkanal je nach der anfallenden Heißluftmenge in großer Entfernung von der Fadendüse oder der Texturiermaschine münden zu lassen (Anspruch 13).

    [0018] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungs­beispiels beschrieben.

    [0019] Es zeigen

    Fig. 1 den Längsschnitt,

    Fig. 2 den Querschnitt durch eine Fadendüse mit Expan­sionskammer;

    Fig. 3 eine Schemazeichnung mit der Fadendüse und den

    Temperaturfühlern.

    Fig. 4 eine Schemazeichnung eines weiteren Ausführungs­beispiels der Fadendüse mit Temperaturfühler.



    [0020] Die Figuren 1 und 2 und die nachfolgende Beschreibung sind dabei der EP-A 256 448 (EP-1542) zum Teil entnommen. Ergänzend wird auf diese EP-A verwiesen.

    [0021] Die Texturierdüse besteht aus zwei rechteckigen Hälften 1 und 2 und einer sich daran anschließenden Staukammer 3. Die Texturierdüse und die Staukammer 3 sind in einer Längsebene 21 geteilt. Die in Fig. 1 linke Düsenhälfte 1 mit der daran befestigten Hälfte der Staukammer 3 ist im Maschinengestell 6 befestigt. Die Düsenhälfte 2 und die ihr zugeordnete Hälfte der Staukammer 3 ist senkrecht zur Trennebene beweglich. Die zweite Düsenhälfte 2 besteht aus einem Führungskörper 4 und einem Kolben 5. In den Führungskörper 4 ist ein länglicher Zylinderraum 7 eingearbeitet. In diesen Zylinderraum 7 ist der Kolben 5 derart eingepaßt, daß er in Längsrichtung beweglich ist. Die Bewegung des Kolbens relativ zu dem Führungskörper 4 wird durch die Halterung 8 begrenzt, die seitliche Vorsprünge des Kolbens übergreift. In die Rückseite des Kolbens sind Quernuten 15 eingear­beitet. Die Quernuten sind so dicht aneinander angeordnet, daß eine gewünschte Biegsamkeit des Kolbens in Längsrich­tung erzielt wird. In die Rückseite können zusätzlich zu den Quernuten 15 auch Längsnuten 16 eingebracht werden, so daß der Kolben auch eine gewünschte Biegsamkeit in Querrichtung aufweist.

    [0022] Der Kolben ist auf seiner in den Zylinderraum 7 weisenden Rückseite mit einer Membran 17 hinterlegt, die biegsam ist. In ihrer Form ist die Membran der Form des Zylinderraums 7 angepaßt. Die umlaufende Ecke zwischen der Membran 17 und den Zylinderwandungen 7 wird abgedichtet durch einen rahmenförmigen Dichtring 18. Der Dichtring 18 wird an seiner Stelle gehalten durch einen Halterahmen 19, der mit größerer Toleranz ebenfalls dem Querschnitt des Zylinderraums 7 angepaßt ist. Der Rahmen 19 weist auf einer seiner umlaufen­den Ecken eine Nut, Einkerbung oder dgl. auf, in die die rahmenförmige Dichtung 18 eingelegt ist. Dabei überragt jedoch die Dichtung 18 die Peripherie des Halterahmens 19 derart, daß die Dichtung an den Wandungen des Zylinderraums 7 sowie an der Membran 17 anliegt.

    [0023] Der Zylinderraum 7 wird durch Verbindungskanal 20 mit einem Druckmedium beaufschlagt. Es handelt sich dabei vorzugsweise um das Heizmedium, mit dem auch die Texturierdüse beauf­schlagt wird.

    [0024] Auf seiner Vorderseite weist sowohl die erste Düsenhälfte 1 wie auch der Kolben 5 eine Nut auf, die in geschlossenem Zustand (vgl. Fig. 2) den Fadenkanal 12 bildet. Der Fadenkanal 12 wird durch Heißluft-Zufuhrkanal 9, Ringkanal 10 sowie Stichbohrungen 11 mit Heißluft beaufschlagt. Die Öffnungen des Ringkanals 10 in der Trennebene 21 sowohl der ersten Düsenhälfte 1 als auch des Kolbens 5 liegen im geschlossenen Zustand eng aufeinander, so daß Heißluft auch in den Kolben strömt. Die Stichbohrungen münden unter einem spitzen Winkel in den Fadenkanal. Durch die in den Faden­kanal strömende Heißluft wird zum einen ein Impuls auf den laufenden Faden ausgeübt und zum anderen wird der Faden erhitzt. Dadurch wird der Faden in der Staukammer 3 (Expan­sionskammer) zu einem Fadenstopfen aufgestaucht. An der Oberfläche des Fadenstopfens kann die heiße Luft durch die Schlitze 22 der Staukammer 3 entweichen. Der Fadenstopfen 23 wird am Ende der Staukammer durch die Förderräder 24 zu einer Kühltrommel (Fig. 3) transportiert.

    [0025] Die bewegliche Hälfte der Staukammer 3 ist an dem Kolben 5 befestigt. Daher weist der Führungskörper 4 im Bereich des Durchtritts dieser Staukammerhälfte eine entsprechende Ausnehmung auf. Der Führungskörper 4 besitzt eine Verlänge­rung 25. An deren Ende befindet sich eine federnde Abstüt­zung 26, die bewirkt, daß im Betrieb auch die beiden Hälften der Staukammer 3 dicht und bewegungsfrei aufeinanderliegen.

    [0026] Es sei darauf hingewiesen, daß der Heißluft-Zufuhrkanal 9 und der Verbindungskanal 20 außerhalb der Texturierdüse miteinander verbunden sind.

    [0027] Es ist jedoch auch möglich, den Zylinderraum 7 über Verbindungskanal 20 mit einer Druckquelle zu verbinden, die von dem Heißluftzufuhrkanal 9 unabhängig ist. Dies erlaubt es, den Druck, mit dem der Kolben 5 beaufschlagt wird, unabhängig von dem Druck des Heizgases einzustellen.

    [0028] Die Einrichtungen zum Öffnen und Schließen der Düse sind nicht dargestellt. Es kann sich insbesondere um Düsen­Kolben-Einheiten 31 handeln, die in Fig. 3 angedeutet sind und die gleichzeitig mit dem Zylinderraum 7 mit Druck beaufschlagt werden können, um den Führungskörper 4 mit der Halterung 8 fest gegen die erste Düsenhälfte 1 zu pressen und gleichzeitig den Kolben 5 in die Trennebene 21 zu drücken. Diese Zylinder-Kolben-Einheiten 31 sind in jedem Fall von einer unabhängigen Druckquelle beaufschlagt. Im folgenden wird weiterhin davon ausgegangen, daß die Druckbeaufschlagung des Kolbens 5 durch das Heizgas erfolgt.

    [0029] Zum Fadenanlegen wird bei diesem Ausführungsbeispiel der Führungkörper 4 in Richtung des Pfeils 27 von der ortsfesten ersten Düsenhälfte abgefahren. Dabei ist die Heißluftzufuhr zu dem Verbindungskanal 20 und - wie später zu schildern - zu dem Heißluft-Zufuhrkanal 9 unterbunden.

    [0030] Wenn der Faden in den Bereich des Fadenkanals 12 eingebracht ist, wird die zweite Texturierdüsenhälfte wieder zurückge­fahren, so daß die erste Texturierdüsenhälfte 1 und der Kolben 5 in der Trennebene 21 aufeinanderliegen. Die Zentrierbolzen 13 im Kolben 5, die eine konische Spitze besitzen, sowie die Zentrierbohrungen 14 in der ersten Texturierdüsenhälfte gewährleisten, daß der Kolben 5 im Betrieb seine Position so einnimmt, daß sich die beiden Nutenhälften in der ersten Texturierdüsenhälfte und in dem Kolben 5 genau zu dem Fadenkanal 12 überdecken. Ferner wird gewährleistet, daß auch die Öffnungen des Ringkanals 10 in der Trennebene 21 genau aufeinanderliegen.

    [0031] Nunmehr wird der Verbindungskanal 20 mit dem Erhitzer verbunden. Dadurch wird der Zylinderraum 7 unter Druck gesetzt. Das Druckmedium bewirkt zunächst eine Abdichtung des Dichtringes 18 gegenüber der Membran 17 und der Zylinderwandung. Ferner drückt das Druckmedium den Kolben 5 fest gegen die Trennebene 21 der ersten Texturierdüsenhälfte 1.

    [0032] Die Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung des in Fig. 3 und Fig. 4 schematisch dargestellten Ausfüh­rungsbeispiels der Texturierdüse mit allen für diese Erfindung maßgebenden Elementen. Für Figur 3 und Figur 4 gilt folgendes: Der Faden wird durch eine Galette 35 angeliefert. Es ist ersichtlich, daß der Fadenkanal 12 wesentlich enger ist als die Expansionskammer 3. Der gebildete Fadenstopfen wird durch die in Fig. 3 nicht dargestellten Räder 24 mit definierter Geschwindigkeit zu der Kühltrommel 36 gefördert, wobei zu betonen ist, daß die Räder 24 dem Zwecke dienen, die Auslaßgeschwindigkeit für den Fadenstopfen 23 aus der Expansionskammer 3 zu beeinflus­sen und konstant zu halten. Die Kühltrommel 36 wird mit langsamer, der Fördergeschwindigkeit des Fadenstopfens 23 entsprechender Geschwindigkeit drehend angetrieben.

    [0033] Die Kühltrommel 36 besitzt auf ihrem Umfang eine Nut mit perforiertem Nutengrund. Bis auf einen Luftabsaugstutzen 37 ist sie luftdicht verschlossen. Der Fadenstopfen 23 wird über einen Teilbereich des Nutenumfangs geführt. Dabei bewirkt die von außen nach innen gerichtete Luftströmung, daß der Fadenstopfen auf der Kühltrommel haftet und diesen gleichzeitig abkühlt. Der Faden wird sodann im Auflösepunkt 38 aus dem kontinuierlich herangeförderten Fadenstopfen 23 herausgezogen. Die Lage des Auflösepunktes wird einerseits von der Kompaktheit des Fadenstopfens und andererseits von der Fadenzugkraft des herausgezogenen Fadens bestimmt. Dabei soll der Auflösepunkt 38 so liegen, daß der Faden vor der teilweisen Umschlingung der nachfolgenden Förderwalze 41 noch über einen Teilumfang der Kühltrommel 36 bzw. der Nut geführt wird. Dieser Teilumfang zwischen dem Auflaufpunkt 40.1 und dem Ablaufpunkt 40.2 wird im folgenden als Reibungsstrecke 39 bezeichnet. Nach Umschlingung der Förderwalze 41 gelangt der Faden zur Changiereinrichtung 42 und der Umlenkwalze 43. Von dort wird er zu einer Spule 44, die auf der Spulspindel 45 aufgespannt ist, aufgewickelt.

    [0034] Die Reibungsstrecke 39 hat einen Selbstregeleffekt zur Folge. Dabei ist davon auszugehen, daß die Oberflächen­geschwindigkeit der Kühltrommel 36 der Geschwindigkeit des Fadenstopfens 23 entspricht. Die Fadengeschwindigkeit ist entsprechend der Verdichtung des Fadens im Fadenstopfen 23 um ein Vielfaches höher. Daher wirken in der Reibungsstrecke 39 Reibkräfte auf den Faden ein. Das hat zur Folge, daß die Fadenspannung zwischen dem Auflösepunkt 38 und dem Auflauf­punkt 40.1 des Fadens auf die Oberfläche der Kühltrommel geringer ist als die Fadenspannung zwischen dem Ablaufpunkt 40.2 und der Förderwalze 41. Wenn nun die Verdichtung und Kompaktheit des Auflösestopfens 23 nachläßt, so wandert der Auflösepunkt 38 gegen die Umlaufrichtung 56 der Kühltrommel 36. Damit wandert aber auch der Auflaufpunkt 40.1 gegen die Umlaufrichtung 56 mit der Folge, daß die Reibungsstrecke 39 größer wird. Dadurch wird der Fadenspannungsabbau in der Reibungsstrecke 39 größer und die Fadenspannung zwischen dem Auflösepunkt 38 und dem Auflaufpunkt 40.1 kleiner. Infol­gedessen wandert der Auflösepunkt 38 und damit auch der Auflaufpunkt 40.1 wieder mit der Umlaufrichtung 56. Erstrebenswert ist, daß sich ein Gleichgewicht einstellt. Dazu ist erfahrungsgemäß erforderlich, daß diese Wander­bewegung des Auflösepunktes 38 sich in möglichst engen Grenzen hält. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß sich zu große Wanderbewegungen negativ auf den Spulenaufbau und die Texturierqualität auswirken.

    [0035] Dieses Ziel ist dadurch erreicht worden, daß der Temperatur­fühler 47, durch welchen der Regler 55 für den Lufterhitzer 29 gesteuert wird, in der Expansionskammer 3 angeordnet wird.

    [0036] Hierzu zeigen die Fig. 3 und 4 folgendes: Für die Heißluft­versorgung der Texturierdüse wird Druckluft aus der Druckluftquelle 28 in dem Erhitzer 29 erhitzt. Die Druckluft wird sodann über Zuleitung 9 und Ventil 30 dem Ringkanal 10 der Düse zugeführt. Der Erhitzer 29 wird durch den Regler 55 gesteuert. Der Regler enthält einen Leistungsschalter 54, der über Leitung 49 und geeignete Verstärker mit dem Temperaturfühler 47 verbunden ist. Die Einschaltdauer und Ausschaltdauer des Leistungsschalters 54 für den Erhitzer wird nun in Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur 47 so gesteuert, daß die Temperatur am Temperaturfühler 47 in der Expansionskammer im wesentlichen konstant bleibt. Zu erwähnen ist, daß statt des Leistungsschalters 54 auch eine kontinuierliche analoge Regelung stattfinden kann.

    [0037] Es stellt sich heraus, daß bei dieser Anbringung des Temperaturfühlers 47 in der Expansionskammer der Fadenauf­lösepunkt 38 nicht mehr merklich wandert, so daß der zuvor geschilderte Regelvorgang in der Reibungsstrecke 39 in einem sehr engen Regelbereich vonstatten gehen kann.

    [0038] Mit der Temperaturmessung durch Temperaturfühler 47 in der Expansionskammer erfolgt gleichzeitig eine Regelung, die eine stets gleich bleibende Kräuselung bewirkt. Dies geschieht auf folgende Weise:
    Mit zunehmender Länge des Stopfens 23 werden die Schlitze 22 der Staukammer 3 versperrt. Dadurch steigt der Druck in der Staukammer und die Expansion des Heizgases nimmt ab. Infolge des steigenden Druckes in der Staukammer 3 wird die Kräuselung intensiviert. Da mit abnehmender Expansion des Heizgases die in der Staukammer 3 gemessene Temperatur am Temperaturfühler 47 zunimmt, wird die Heizleistung des Leistungsschalters 54, die dem Erhitzer 29 zugeführt wird, verringert. Daher stellt sich die Temperatur wieder auf den vorgegebenen Sollwert ein und nimmt demgemäß wieder ab. Dadurch vermindert sich auch die Erweichung des thermopla­stischen Fadens und seine Kräuselung.

    [0039] Damit erfolgt also hinsichtlich der Intensität der Kräuse­lung automatisch ein Ausgleich. Durch die Anbringung des Temperaturfühlers 47 in der Staukammer 3 und die Abhängig­keit der Energiezufuhr zu dem Erhitzer 29 wird also die zunehmende Intensität der Kräuselung infolge ansteigenden Druckes automatisch durch Verringerung der Fadenerwärmung rückgängig gemacht und umgekehrt.

    [0040] Weiterhin sind nun Maßnahmen vorgesehen, durch die beim Öffnen der Düse verhindert wird, daß die Umgebung der Düse und insbesondere das Bedienungspersonal durch austretende Heißluft belästigt wird. Hierzu ist das Ventil 30 vor­gesehen. Das Ventil ist zwischen dem Erhitzer 29 und der Düse angeordnet. Das Ventil 30 ist ein 2/2-Wegeventil. In seiner Normalstellung öffnet dieses Wegeventil 30 die Zuleitung 9 von dem Erhitzer 29 zu der Fadendüse. In seiner anderen Stellung wird der Erhitzer 29 mit einem Abluftkanal 32 verbunden. Der Abluftkanal 32 mündet über eine Drossel 33 an geeigneter Stelle ins Freie. Die Drossel 33 ist so ausgelegt, daß ihr Luftwiderstand für die heiße Luft im wesentlichen gleich dem Luftwiderstand ist, den auch die Fadendüse im Betriebszustand hat.
    Diese Stellung des Ventils 30 wird durch den Verstellgeber 34 bewirkt. Der Verstellgeber 34 ist mit dem Verschluß­mechanismus 31 für die zweite bewegliche Hälfte 2 der Fadendüse im Sinne einer synchronen Betätigung verbunden. Wenn also durch die gemeinsame Verbindungsleitung das Signal "Fadendüse auf" gegeben wird, wird gleichzeitig das Ventil 30 in die Stellung gebracht, in der der Erhitzer 29 mit dem Abluftkanal 32 verbunden ist, während die Verbindung zu der Fadendüse 1 verschlossen wird. Dadurch wird gewährleistet, daß die Strömungsverhältnisse in dem Lufterhitzer 29 im wesentlichen konstant bleiben.

    [0041] Gleichzeitig wird aber auch gewährleistet, daß auch während der Öffnung der Fadendüse und der Außerbetriebsetzung der Fadendüse der Erhitzer 29 mit dem Regler 55 weiter in seinem Regelbereich betrieben werden kann und seinen Normalbetrieb nicht ändert, da gleichzeitig der Fadenfühler 47 außer Betrieb gesetzt und abgeschaltet wird.

    [0042] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 findet auch während der Öffnung der Düse eine Regelung statt. Hierzu ist ein zweiter Temperaturfühler 46 in der Zuleitung 9 zwischen dem Erhitzer 29 und dem Ventil 30 oder aber in dem Abluftkanal 32 vorgesehen. In dem Ausführungsbeispiel ist die letztge­nannte Alternative dargestellt. Die erstgenannte Alternative ist lediglich gestrichelt eingezeichnet und der zweite Temperaturfühler ist mit (46) bezeichnet.

    [0043] Die Temperatursignale der Temperaturfühler 46 und 47 werden auch bei geschlossener Fadendüse, d.h. im Betrieb, über Leitungen 48 und 49 ständig dem Regler 55 zugeführt. Der Regler 55 enthält unter anderem einerseits eine Schalteinrichtung (Istwertschalter) 51 sowie eine Schaltein­richtung (Sollwertschalter) 57 und andererseits einen Differenzgeber 50. Im Betrieb ist die Verbindung hergestellt zwischen dem Leistungsschalter 54 und dem Temperaturfühler 47. Im Regelteil des Leistungsschalters erfolgt der Vergleich der Isttemperatur IT47 mit der Solltemperatur ST47.
    Hervorzuheben ist, daß die Temperatur an beiden Temperatur­fühlern 46 und 47 auch während des Betriebs ständig gemessen wird. Zusätzlich sind Einrichtungen vorgesehen, durch die starke Schwankungen der Temperatur IT47 am Temperaturfühler 47 erfaßt und zur Umschaltung des Istwertschalters 51 und des Sollwertschalters 57 genutzt werden können. Als diese Einrichtung dient der Differenzgeber 50.

    [0044] Während des Betriebes wird in dem Differenzgeber 50 die Temperaturdifferenz der Temperaturen IT46 und IT47 in den Temperaturfühlern 46 und 47 gebildet und mit einem Differenz-Sollwert verglichen. Der Differenz-Sollwert wird zunächst als Erfahrungswert IN vorgegeben.

    [0045] Wenn der Leistungsschalter 54 seinen Normal-Betriebspunkt, in dem die Temperatur 47 im wesentlichen konstant bleibt, erreicht hat, wird über Leitung 58 ein Rücksignal zu dem Differenzgeber 50 gegeben. Hierdurch wird die zu diesem Zeitpunkt bestehende Temperaturdifferenz zwischen den Istwerten der Temperaturfühler 46 und 47 als künftiger Sollwert anstelle des zuvor erfahrungsgemäß eingegebenen Sollwertes IN festgehalten und für den weiteren Betrieb benutzt. Dieser Sollwert kann in der Folgezeit durch Temperaturvergleich der Temperaturfühler 46, 47 laufend oder wiederkehrend mit einer vorgegebenen Zeitverzögerung aktualisiert werden.

    [0046] Wenn nun die Temperaturdifferenz diesen Sollwert um mehr als ein zugelassenes Maß überschreitet und dieser Zustand für eine bestimmte, vorgegebene Zeitdauer von einigen Sekunden anhält, wird ein Schaltsignal an die Schalteinrich­tungen 51, 57 gegeben. Es erfolgt gleichzeitig die Umschal­tung des Istwertschalters 51 und des Sollwertschalters 57 in dem Sinne, daß der Regelteil des Leistungsschalters 54 mit dem Temperaturfühler 46 und mit der Sollwertvorgabe ST46 verbunden wird. Diese erhöhte Temperaturdifferenz wird auftreten, sobald die Texturierdüse geöffnet wird, da dann bei erhöhter Expansion die Temperatur am Temperaturfühler 47 abfällt. Hervorzuheben ist jedoch, daß auch bei geöffneter Fadendüse weiterhin die Temperaturmessung durch Temperaturfühler 47 erfolgt.

    [0047] Durch die Schalteinrichtungen 51, 57 werden also abwechselnd die Leitungen 48 oder 49 der beiden Temperaturfühler 46 oder 47 für die Istwerte IT46, IT47 der Temperatur über Leitung 52 bzw. die Sollwerte ST46, ST47 über Leitung 53 mit dem Regelteil des Leistungsschalters 54 verbunden. Bei geöffne­ter Fadendüse wird also die Energiezufuhr zu dem Erhitzer 29 so abgestimmt, daß die Temperatur am Temperaturfühler 46 in dem Abluftkanal 32 konstant bleibt. Da gleichzeitig durch Bemessung des Drosselwiderstandes des Ventiles 30 dafür Sorge getragen ist, daß sich auch die Luftdurchsatzmenge nicht wesentlich ändert, bleibt auch die Energiezufuhr zu dem Erhitzer 29 im wesentlichen konstant.

    [0048] Beim Schließen der Düse steigt die Temperatur am Temperatur­fühler 47 in der Expansionskammer 3 wieder an, da die Expansion abnimmt und der Druck in der Expansionskammer 3 zunimmt. Auch dieser Temperatursprung wird zur Umschaltung des Sollwertschalters 57 und des Istwertschalters 51 genutzt. Die Erfassung des Temperatursprungs erfolgt wiederum durch Bildung und Erfassung des Differenzwertes der Temperaturen IT46 und IT47. Denn die Temperaturdifferenz, die an den Fühlern 46 bzw. 47 gemessen wird, nimmt ab. Sobald der vorgegebene Differenz-Sollwert IN bzw. OP unterschritten wird, erfolgt die Umschaltung der Schaltein­richtung 51, 57 in dem Sinne, daß Temperaturfühler 47 und Sollwertvorgabe 46 wieder mit dem Regelteil des Leistungs­schalters 54 verbunden wird. Damit ist beim Öffnen und Schließen der Fadendüse folgender Verfahrensablauf gegeben: Wenn die Düse geöffnet werden soll, so wird zunächst der Verschlußmechanismus 31 im Öffnungssinne und gleichzeitig das Ventil 30 betätigt. Durch Betätigung des Ventils 30 wird der Erhitzer mit dem Abluftkanal 32 verbunden. Durch das Öffnen der Düse 2 fällt die Temperatur am Fühler 47 in der Expansionskammer 3 ab und es wird die als Sollwert ein­gegebene Temperaturdifferenz um mehr als ein zugelassenes Maß überschritten. Es erfolgt die Sollwert- und Ist­wertumschaltung. Damit wird der Erhitzer 29 nunmehr in Abhängigkeit von der am Temperaturfühler 46 gemessenen Temperatur derart gesteuert, daß die Temperatur im wesent­lichen konstant bleibt.

    [0049] Dieser Sollwert ST46 entspricht der erfahrungsgemäß in der Zuleitung 9 im Betrieb herrschenden Temperatur und wird von Hand eingegeben. Der Sollwert ST46 kann aber auch im Dauerbetrieb der Düse bestimmt und abgespeichert werden. Hierzu wird der laufende Meßwert IT46 am Temperaturfühler 46 ständig dem Sollwertgeber ST46 eingegeben und darin als Sollwert gespeichert, sobald über Leitung 58 von dem Leistungsschalter 54 gemeldet wird, daß der Erhitzer 29 seinen stabilen Betriebszustand erreicht hat. Hierdurch kann der Betriebszustand auch der Zuleitung 9 während der Betriebsunterbrechung beibehalten werden. Aber auch durch die Anbindung der Umschaltung an die Betriebs-Temperatur­differenz zwischen den Temperaturfühlern 46 und 47 wird erreicht, daß die Temperatur in der Zuleitung 9 der Temperatur in der Expansionskammer 3 stets mit einer gewissen Toleranz folgt und daß der Temperaturzustand in der Zuleitung 9, der unmittelbar vor dem oder beim Öffnen der Expansionskammer 3 bestand, mit dieser Toleranz eingefroren, d.h. beibehalten wird. Während des Öffnens bleibt also in der Zuleitung der Strömungs- und Temperaturzustand unter Zulassung einer vorherbestimmten Toleranz erhalten. Wenn nunmehr der Faden eingelegt und die Düse wieder geschlossen ist, so erfolgt mit der Verriegelung des Verschlußmechanismus 31 gleichzeitig eine Umschaltung des Ventils 30. Die Düse wird wieder mit dem Erhitzer 29 verbunden und mit Heißluft beschickt. Dadurch steigt die Temperatur am Temperatursensor 47 wieder an, bis der vorgegebene Differenz-Sollwert unterschritten wird. Es erfolgt wieder sowohl die Meßwertumschaltung durch Schalteinrichtung 51 als auch die Sollwertumschaltung am Sollwertschalter 57.

    [0050] Der Zustand des Heizmediums in der Expansionskammer 3 stellt sich infolge der engen Anbindung über die Temperatur­differenz delta T wieder auf den in der vorherigen Betriebs­phase eingehaltenen Zustand ein, da - wie zuvor erwähnt - dieser Betriebszustand in der Zuleitung 9 eingefroren, d.h. erhalten worden ist.

    [0051] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 findet beim Öffnen der Fadendüse keine weitere Regelung statt. Daher ist für die Fadendüse nur ein einziger Temperaturfühler 47 erforder­lich. Es sei jedoch ausdrücklich erwähnt, daß dieser Temperaturfühler bei dieser Ausführung nicht unbedingt in der Expansionskammer 3 angebracht sein muß. Er kann vielmehr auch in der Zuleitung 9 zwischen dem Ventil 30 und der Fadendüse 1 oder aber vor dem Ventil 30 angebracht sein. Insofern wird auf den gestrichelt eingezeichneten, eine Alternative darstellenden Temperaturfühler 47 der Fig. 4 verwiesen.

    [0052] Das Temperatursignal des Temperaturfühlers 47 wird bei geschlossener Fadendüse über die Leitung 49 ständig dem Regler 55 zugeführt. Der Regler 55 enthält u.a. einerseits eine Schalteinrichtung (Istwert-Schalter 51) sowie eine Schalteinrichtung (Sollwert-Schalter 57) und andererseits den Leistungsschalter 54 mit einem Regelteil. Über Schalt­einrichtung 51 wird dem Regelteil über Leitung 52 der ständig gemessene Istwert IT 47 der Temperatur am Tempera­turfühler 47 zugeführt. Über Schalteinrichtung 57 und Leitung 53 wird dem Regelteil des Leistungsschalters 54 der Sollwert der Temperatur (ST 47) zugeführt. Im Regelteil des Leistungsschalters erfolgt der Vergleich der Ist-Temperatur (IT 47) und der Soll-Temperatur (ST 47). In Abhängigkeit von der Differenz wird der Leistungsschalter 54 so gesteuert, daß während des Betriebes die gemessene Temperatur IT 47 konstant bleibt.

    [0053] Beim Öffnen der Fadendüse wird nun gleichzeitig das Ventil 30 mittels Betätigungseinrichtung, z.B. Magnet 34, umge­schaltet. Dadurch wird der Erhitzer 29 über Zuleitung 9 mit dem Bypass 32 und der Drossel 33 verbunden. Die Drossel 33 ist - wie dies bereits beschrieben ist - so eingestellt, daß ihr Drosselwiderstand im wesentlichen demjenigen der in Betrieb befindlichen Fadendüse entspricht. Daher bleibt die durch den Erhitzer 29 geführte Luft- bzw. Dampfmenge konstant. Gleichzeitig mit dem Öffnen der Fadendüse und dem Umschalten des Ventils 30 erfolgt aber auch eine Umschaltung der Istwert-Schalter 51 und Sollwert-Schalter 57 in ihre jeweilige Null-Stellung. Daher findet im Regelteil des Leistungsschalters 54 keine Regelung mehr statt. Vielmehr wird durch entsprechende Schaltung des Regelteils nunmehr der Leistungsschalter 54 in dem Betriebszustand gehalten, der zuvor bei geschlossener Fadendüse ermittelt und gespeichert worden ist. Durch Öffnen der Fadendüse ändert also der Leistungsschalter 54 seinen Betriebszustand nicht. Daher bleibt die Energiezufuhr an dem Erhitzer 29 auch bei geöffneter Fadendüse unverändert. Da auch die durchgesetzte Menge des Heizmediums unverändert bleibt, ist auch die Temperatur unverändert.
    Beim Schließen der Fadendüse erfolgt automatisch auch das Umschalten des Ventils 30 sowie der Schalteinrichtungen 51 und 57. Daher wird der Erhitzer wieder mit der Fadendüse verbunden. Gleichzeitig werden dem Regelteil des Leistungsschalters 54 wieder der gemessene Istwert der Temperatur IT47 sowie der Sollwert der Temperatur ST 47 zugeführt. Es erfolgt also wieder eine Regelung in dem Sinne, daß die Temperatur am Temperaturfühler 47 konstant bleibt.

    BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG



    [0054] 

    1 erste Texturierdüsenhälfte, Fadendüse

    2 zweite Texturierdüsenhälfte, Fadendüse

    3 Staukammer, Expansionskammer

    4 Führungskörper

    5 Kolben

    6 Maschinengestell

    7 Zylinderraum

    8 Halterung

    9 Heißluft-Zufuhrkanal, Zuleitung

    10 Ringkanal

    11 Stichbohrung

    12 Fadenkanal

    13 Zentrierbolzen

    14 Zentrierbohrung

    15 Querschlitze

    16 Längsschlitze

    17 Membran

    18 Dichtrahmen, Dichtung

    19 Halterahmen

    20 Verbindungskanal

    21 Längsebene, Trennebene

    22 Schlitz

    23 Fadenstopfen

    24 Förderräder

    25 Verlängerung

    26 Abstützung

    27 Pfeil

    28 Luftquelle

    29 Erhitzer

    30 Ventil

    31 Verschlußmechanismus

    32 Abluftkanal

    33 Drossel

    34 Verstellgeber

    35 Galette

    36 Kühltrommel

    37 Luftabsaugung

    38 Auflösepunkt

    39 Reibungsstrecke

    40.1 Auflaufpunkt

    40.2 Ablaufpunkt

    41 Förderwalze

    42 Changiereinrichtung

    43 Umlenkwalze

    44 Spule

    45 Spindel

    46 zweiter Temperaturfühler

    47 erster Temperaturfühler

    48 Leitung

    49 Leitung

    50 Differenzgeber, Meßwertumschalter

    51 Schalteinrichtung, Istwertschalter

    52 Temperaturvorgabe

    53 Rückleitung

    54 Leistungsschalter

    55 Regler, Steuereinrichtung

    56 Umlaufrichtung

    57 Sollwertschalter, Schalteinrichtung

    58 Rückmeldeleitung




    Ansprüche

    1. Fadendüse
    zum Texturieren eines synthetischen Fadens mit einem Fadenkanal,
    mit einer Expansionskammer, die sich an den Fadenkanal hinter ihrer Verbindung mit der Zuleitung anschließt und die einen gegenüber dem Fadenkanal erweiterten Quer­schnitt besitzt,
    mit einem Erhitzer zum Erhitzen eines Heizmediums, der über eine Zuleitung mit dem Fadenkanal verbunden ist und mit einem Temperaturfühler zur Messung der Ist-­Temperatur des Heizmediums, welcher in einen Regelkreis zum Konstanthalten der Temperatur des Heizmediums eingeschlossen ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Temperaturfühler (47) in der Expansionskammer (3) angebracht ist.
     
    2. Fadendüse nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Temperaturfühler (47) in der Expansionskammer derart angebracht ist, daß er kein Hindernis für den Faden bildet, insbesondere außerhalb des Fadenweges angebracht ist und/oder auskragend an einer Wand un in Faden­laufrichtung geneigt angebracht ist.
     
    3. Fadendüse nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Fadendüse derart ausgebildet ist, daß der Fadenkanal (12) und die Expansionskammer (3) über ihre gesamte Länge seitlich öffenbar sind,
    daß ein zweiter Temperaturfühler (46) in der Zuleitung (9) zwischen dem Erhitzer und der Fadendüse angeordnet ist,
    daß der Regelkreis beim Öffnen der Fadendüse auf den zweiten in der Zuleitung angeordneten Temperaturfühler (46) und beim Schließen der Fadendüse auf den in der Expansionskammer (3) angeordneten Temperaturfühler (47) umschaltbar ist,
    und daß die Zuleitung (9) beim Öffnen des Fadenkanals weiterhin mit Heizmedium beschickt wird, wobei vor­zugsweise der mengenmäßige Durchsatz des Heizmediums im Erhitzer und an dem in der Zuleitung angeordneten, zweiten Temperaturfühler (46) im wesentlichen unverändert gehalten wird.
     
    4. Fadendüse nach Anspruch 3,
    dadurch cekennzeichnet, daß
    die Zuleitung (9) durch ein Ventil (30) beim Öffnen des Fadenkanals mit einem gedrosselten Kanal (32) derart verbindbar ist, daß beim Öffnen des Fadenkanals der mengenmäßige Durchsatz des Heizmediums im Erhitzer und an dem in der Zuleitung angeordneten, zweiten Tempera­turfühler (46) im wesentlichen unverändert gehalten wird.
     
    5. Fadendüse nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das Ventil (30) zwischen dem Temperaturfühler (46) und der Fadendüse (1, 2, 3) angeordnet und derart eingerich­tet ist, daß in der Betriebsstellung der Erhitzer (29) mit der Fadendüse und in der Aus-Stellung mit dem gedrosselten, als Abluftkanal ins Freie führenden Kanal (32) verbunden ist.
     
    6. Fadendüse nach Anspruch 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Öffnungseinrichtung (31) der Fadendüse (1, 2) mit dem Ventil (30) derart verbunden ist, daß durch Betätigung der Öffnungseinrichtung das Ventil umgeschal­tet wird.
     
    7. Fadendüse nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Fadendüse derart ausgebildet ist, daß der Fadenkanal (12) und die Expansionskammer (3) über ihre gesamte Länge seitlich öffenbar sind,
    daß ein zweiter Temperaturfühler (46) in der Zuleitung (9) zwischen dem Erhitzer und der Fadendüse angeordnet ist,
    daß der Regelkreis beim Öffnen der Fadendüse auf den zweiten in der Zuleitung angeordneten Temperaturfühler (46) und beim Schließen der Fadendüse auf den in der Expansionskammer (3) angeordneten Temperaturfühler (47) umschaltbar ist,
    wobei die Temperaturverhältnisse der Zuleitung (9) während des Betriebes auch beim Öffnen der Fadendüse im wesentlichen erhalten bleiben.
     
    8. Fadendüse nach Anspruch 7,
    gekennzeichnet durch
    Umschalteinrichtungen (55, 51), die den Regelkreis in Abhängigkeit von der Temperatur des Temperaturfühlers (47) in der Expansionskammer (3) bei zeitlich anstehen­dem Abfall unter einen unteren Schwellwert auf den in der Zuleitung (9) angeordneten, zweiten Temperaturfühler (46) und dessen Soll-Temperatur und bei zeitlich anstehender Überschreitung eines oberen Schwellwertes, vorzugsweise der Soll-Temperatur auf den in der Expansionskammer (3) angeordneten, ersten Temperatur­fühler (47) und dessen Solltemperatur umschalten.
     
    9. Fadendüse nach Anspruch 7,
    gekennzeichnet durch
    Umschalteinrichtungen (51, 55), die den Regelkreis in Abhängigkeit von der Differenz delta t der Temperaturen des ersten Temperaturfühlers (47) in der Expansions­kammer (3) und des zweiten Temperaturfühlers (46) in der Zuleitung (9) bei zeitlich anstehender Überschreitung eines Schwellwertes auf den in der Zuleitung angeord­neten, zweiten Temperaturfühler und dessen Solltempe­ratur und bei zeitlich anstehender Unterschreitung eines Schwellwertes auf den in der Expansionskammer angeordneten, ersten Temperaturfühler und dessen Solltemperatur umschalten.
     
    10. Fadendüse nach Anspruch 8 oder 9,
    dadurch cekennzeichnet, daß
    der Sollwert der Temperatur des Temperaturfühlers (46) bzw. der Sollwert der Differenz delta t der Temperaturen während des stationären Betriebs anhand der gemessenen Temperaturen an den Temperaturfühlern (46, 47) festge­setzt und laufend aktualisiert wird, wobei vorzugsweise bei Inbetriebnahme der Fadendüse ein Erfahrungswert des Sollwerts der Temperatur bzw. der Temperaturdifferenz vorgegeben wird.
     
    11. Fadendüse nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Temperatur am Temperaturfühler (46) während des stationären Betriebs gespeichert und nach dem Umschalten des Regelkreises als Sollwert vorgegeben wird.
     
    12. Fadendüse nach Anspruch 1 oder 2,
    gekennzeichnet durch
    die Kombination der Maßnahmen nach einem der Ansprüche 3 bis 6 mit Maßnahmen nach einem der Ansprüche 7 bis 11.
     
    13. Fadendüse zum Texturieren eines synthetischen Fadens mit einem Fadenkanal, der über eine Zuleitung mit einem Erhitzer zum Erhitzen eines Heizmediums verbunden ist, mit einer Expansionskammer, die sich an den Fadenkanal hinter ihrer Verbindung mit der Zuleitung anschließt und die einen gegenüber dem Fadenkanal erweiterten Quer­schnitt besitzt,
    und mit einem Temperaturfühler zur Messung der Ist-­Temperatur des Heizmediums, welcher in einen Regelkreis zum Konstanthalten der Temperatur des Heizmediums eingeschlossen ist,
    wobei die Fadendüse derart zweiteilig ist, daß der Fadenkanal und die Expansionskammer über ihre gesamte Länge seitlich öffenbar sind,
    und wobei in der Zuleitung Ventile vorgesehen sind, um beim Öffnen der Fadendüse den mengenmäßigen Durchsatz des Heizmediums im Erhitzer und an dem in der Zuleitung angeordneten zweiten Temperaturfühler im wesentlichen unverändert zu halten,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das Ventil (30) zwischen dem Temperaturfühler (46) und der Fadendüse angeordnet und derart eingerichtet ist, daß in der Betriebsstellung der Erhitzer (29) mit der Fadendüse (1, 2, 3) und in der Aus-Stellung mit dem gedrosselten, als Abluftkanal ins Freie führenden Kanal (32) verbunden ist.
     
    14. Fadendüse zum Texturieren eines synthetischen Fadens mit einem Fadenkanal, der über eine Zuleitung mit einem elektrischen Erhitzer zum Erhitzen eines Heizmediums verbunden ist,
    mit einer Expansionskammer, die sich an den Fadenkanal hinter ihrer Verbindung mit der Zuleitung anschließt und die einen gegenüber dem Fadenkanal erweiterten Quer­schnitt besitzt,
    mit einem Temperaturfühler zur Messung der Ist-Tempera­ tur des Heizmediums,
    mit einer Steuereinrichtung, welche in Abhängigkeit von der mittels des Temperaturfühlers gemessenen Temperatur in unterschiedliche Steuerstellungen steuerbar ist und durch welche in Abhängigkeit von der angenommenen Steuerstellung dem Erhitzer eine solche Energiemenge zuführbar ist, daß die mittels des Temperaturfühlers gemessene Temperatur konstant bleibt,
    wobei die Fadendüse derart zweiteilig ist, daß der Fadenkanal und die Expansionskammer über ihre gesamte Länge seitlich öffenbar sind, und wobei in der Zuleitung ein Ventil vorgesehen ist, um beim Öffnen der Fadendüse den mengenmäßigen Durchsatz des Heizmediums im Erhitzer im wesentlichen unverändert zu halten,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    beim Öffnen der Fadendüse die Verbindung zwischen dem Temperaturfühler und der Steuereinrichtung unterbrochen und die Steuereinrichtung auf diejenige Steuerstellung fest eingestellt wird, die die Steuereinrichtung während des Betriebes der Fadendüse hatte.
     
    15. Fadendüse nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    das Ventil derart eingerichtet ist, daß in der Betriebs­stellung der Erhitzer (29) mit der Fadendüse (2, 3) und in der Aus-Stellung mit dem gedrosselten, als Abluftka­nal ins Freie führenden Kanal (32) verbunden ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht