[0001] Die Erfindung geht von einer elektrooptischen Schreibeinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 aus.
[0002] Eine derartige Schreibeinrichtung ist durch die DE-OS 37 42 538 bekannt. Bei dieser
Ausführung wird ein farbsensitives Medium, z.B. ein entSprechender Aufzeichnungsträger,
über eine Lichttorzeile zeitlich nacheinander rasterlinien-bildpunktweise mit den
drei Grundfarben rot, grün und blau entsprechend der wiederzugebenden Vorlage belichtet.
Der Farbwechsel erfolgt durch eine kontinuierlich rotierende, in Farbsektoren unterteilte
Scheibe, die im Strahlengang der die Lichttorzeile beleuchtenden Lichtquelle angeordnet
ist.
[0003] Bei Schreib- oder Druckeinrichtungen mit rasterlinien-bildpunktweiSer Aufzeichnung
ist es üblich, den Aufzeichnungsträger während der Aufzeichnung kontinuierlich in
Vorschubrichtung zu bewegen. Das hat in Anwendung auf die bekannte Schreibeinrichtung
zur Folge, daß die den einzelnen Bildpunkten (Pixel) zugeordneten drei Belichtungsbereiche
in Vorschubrichtung gestaffelt versetzt sind, d.h., daß sich die Farbpixel nur zu
einem Teil überdecken. Der Sich daraus ergebende Farbeindruck weicht von der der Vorlage
ab. Außerdem ist der Bildpunktabstand in Vorschubrichtung des Aufzeichnungsträgers
größer als in Zeilenrichtung, So daß die Wiedergabe gegenüber der Vorlage - wenn auch
nur geringfügig - verzerrt ist.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine elektrooptische Schreibeinrichtung
zu Schaffen, die eine hohe farbgetreue und verzerrungsfreie Wiedergabe ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöSt. Die Unteransprüch
zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes auf.
[0006] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sich
die Belichtungsbereiche der zueinandergehörenden Farbpixel fast hundertprozentig decken,
daß der Rasterlinienabstand nahezu gleich dem Bildpunktabstand in Zeilenrichtung ist
und daß für eine Aufzeichnung eine wesentlich geringere Zeit als bisher benötigt wird.
[0007] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen
nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in vergrößerter und schematischer Darstellung eine elektrooptische Schreibeinrichtung
gemäß der Erfindung im Querschnitt,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt der in der Schreibeinrichtung gemäß Fig. 1 verwendeten
Lichttorzeile in der Draufsicht.
[0008] Fig. 1 zeigt in vergrößerter und schematischer Darstellung eine elektrooptiSche Schreibeinrichtung
im Querschnitt. Sie erstreckt sich in Blickrichtung über die Breite eines zu beschriftenden
Aufzeichnungsträgers quer zu deSsen Vorschubrichtung.
[0009] Die Schreibeinrichtung hat einen Sockel 1 mit trapezförmiger Querschnittsfläche.
Die schrägen Seitenflächen 1b des Sockels 1 verlaufen in einem Winkel α von 30° zur
Bodenfläche 1c. Der Sockel 1 hat gemäß der Darstellung drei Längsschlitze 2, die entsprechend
der Schreibzeile lang Sind. Sie sind im rechten Winkel zu der jeweiligen Trapezflache
1a bzw. 1b so angeordnet, daß sich ihre Mittellinien 11 in der Aufzeichnungsebene
16 schneiden. Die Aufzeichnungsebene 16 ist die Oberfläche eines zu beschriftenden
Aufzeichnungsträgers. Sie kann eben oder gewölbt sein.
[0010] Auf den Trapezflächen 1a und 1b sind in Ausrichtung auf die LängSschlitze 2 an sich
bekannte Lichttorzeilen 10 angeordnet (DE-OS 37 42 538).
[0011] Die Unterlage für die Lichttorzeilen 10 bildet jeweils ein zu einer Leiterplatte
3 gehörendes nicht flexibles längliches Leiterplattenteil 3a. Dieses Teil hat in der
Mitte einen schreibzeilenlangen Schlitz 4. Auf dem Leiterplattenteil 3a ist in Ausrichtung
auf den Schlitz 4 eine Schreibzeilenlange Blei-Lanthan-Zirkonat-Titanat (PLZT)-Keramik
5 angeordnet. Durch aufkaschierte elektrische Leiter, z.B. Leiterbahnen 7, werden
elektrisch steuerbare Lichttore 9 (Fig. 2) gebildet. An das nicht flexible Leiterplattenteil
3a Schließen an beiden Längsseiten flexible Leiterplattenteile 3b an, wie sie hinreichend
bekannt Sind. Auf dieSen ist ein Teil der AnsteuerSchaltung, z.B. Treiberstufen 6,
angeordnet, die Über flexible Leiterbahnen 7 angeschlossen sind. Die flexiblen Teilflachen
3b der Leiterplatte 3 Sind beim vorliegenden Beispiel um 90° hochgebogen. Ein geringerer
Winkel ist möglich. Er muß nur so groß sein, daß sich die Teilflächen 3b bei der aus
Fig. 1 ersichtlichen gedrängten Anordnung von drei Lichttorzeilen 10 nicht gegenseitig
behindern.
[0012] Zur Scharfabbildung der Lichttorflächen auf der Aufzeichnungsebene 16 im Verhältnis
1:1 sind in den Längsschlitzen 2 des Sockels 1 Gradientenindexlinsen 14 angeordnet,
die aus einer Vielzahl kurzer Gradientenindexfaserstücken bestehen. Sie haben zur
Unterseite der PLZT-Keramik 5 und zur Abbildungsebene 16 jeweils einen Objektabstand
s. Unterhalb des die PLZT-Keramik 5 tragenden Leiterplattenteils 3a ist jeweils ein
Analysator 13 angeordnet.
[0013] Der Sockel 1 einschließlich der auf ihm angeordneten Teile ist durch eine Haube 15
lichtdicht abgedeckt. In die Haube 15 sind zeilenlange Polarisatoren 12 eingelassen.
Diese sind auf die mit den Mittellinien 11 der Längsschlitze 2 zusammenfallenden optischen
Achsen der Lichttorzeilen 10 ausgerichtet. Den Polarisatoren 12 und damit jeder der
Lichttorzeilen 10 ist eine andere farbige Lichtquelle R, G, B (rot, grün, blau) zugeordnet.
Bei einer zeitgleichen Ansteuerung einander entsprechender Lichttore 9 (Fig. 2) der
drei Lichttorzeilen 10 werden die zugehörigen Lichttorfenster sich deckend überlagernd
auf die Abbildungsebene 16 projiziert. Bei den schräg zur Senkrechten angeordneten
Lichttorzeilen 10 ergibt Sich eine geringe Verzeichnung der Abbildung, die jedoch
durch eine entsprechend geänderte Abmessung der Lichttorfenster korrigiert werden
kann. Dadurch ist sichergestellt, daß der einzelne Bildpunkt über seine gesamte Fläche
einen einheitlichen Farbton hat.
[0014] Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt einer in der vorbeschriebenen Schreibeinrichtung
verwendeten Lichttorzeile 10 in der Draufsicht. Letztere entspricht der Ausführung,
wie sie durch die DE-OS 37 42 538 bekannt ist. In der Darstellung ist das nicht flexible
Leiterplattenteil 3a und der Schlitz 4 angedeutet, der durch die PLZT-Keramik 5 überbrückt
wird. Zwischen den aufkaschierten Leiterbahnen 7 und einer Mittelektrode 8 sind Freiflächen
belaSsen, die die Lichttore 9 bilden. Sie sind durch die Mittelelektrode 8 in zwei
Lichttorreihen 10a und 10b unterteilt. Die Lichttore 9 einer Reihe haben den Teilungsabstand
T, der etwa der zweifachen Breite eines Lichttores 9 entspricht. Die Lichttore 9 der
beiden Reihen 10a und 10b sind um einen halben Teilungsabstand T/2 gegeneinander versetzt,
d.h., sie stehen auf Lücke zueinander. Zwischen den beiden Lichttorreihen 10a und
10b besteht ein Abstand a. Das Aufzeichnen einer Rasterlinie erfolgt daher in zwei
aufeinanderfolgenden Abschnitten, deren zeitliche Folge dem Vorschub des zu beschriftenden
Aufzeichnungsträgers um den Abstand a entspricht, d.h., jede Rasterlinie wird aus
zwei Sich gegenseitig ergänzenden Halblinien zusammengesetzt.
[0015] Die beispielsweise verwendete PLZT-Keramik 5 als Basis der Lichttorzeilen 10 bietet
sich besonders für eine farbige Wiedergabe an, da sie farbneutral ist. Eine Verwendung
anderer doppelbrechender Lichttorschalter, z.B. auf flüssigkristalliner oder magnetooptischer
Basis ist möglich.
1. Elektrooptische Schreibeinrichtung mit einer Vielzahl quer zur Vorschubrichtung
eines Aufzeichnungsträgers in Zeilenform angeordneten, über eine Steuerschaltung aktivierbaren
Lichttoren zum rasterlinienweise farbigen Aufzeichnen auf ein farbsensitives Medium,
dadurch gekennzeichnet, daß drei gleich ausgebildete Lichttorzeilen (10) vorgesehen sind, die zueinander
in einem derartigen Winkel (α) angeordnet sind, daß sich ihre optischen Achsen (11)
in der Aufzeichnungsebene (16) Schneiden.
2. Schreibeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis der Lichttore
(9) eine PLZT-Keramik (5) ist.
3. Schreibeinrichtung nach Anspruch 1, bei der ein Teil der Steuerschaltung zusammen
mit der Lichttorzeile auf einer Leiterplatte angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Steuerschaltung tragende Leiterplattenteil (3b) flexibel ist und zur optischen
Achse (11) hin hochgebogen ist.
4. Schreibeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Ausrichtung
auf die optische Achse (11) der Lichttore (9) zwischen der Lichttorzeile (10) und
der Aufzeichnungsebene (16) eine Gradientenindexlinse (14), bestehend aus einer Vielzahl
kurzer Gradientenindexfaserstücke, angeordnet ist.
5. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Lichttorzeilen (10) von einem lichtdichten Gehäuse (Sockel 1, Abdeckung
15) umgeben sind, daß sich in Ausrichtung auf die optische Achse (11) der Lichttore
(9) Polarisatoren (12) in die Abdeckung (15) des GehäuseS eingelassen sind und daß
zwischen der jeweiligen Lichttorzeile (10) und der zugehörigen Gradientenindexlinse
(14) ein Analysator (13) angeordnet ist.
6. Schreibeinrichtung nach einem der vorhergehenden AnsprÜche, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Lichttorzeile (10) aus zwei durch eine Mittelelektrode (6) getrennten Lichttorreihen
(10a, 10b) besteht, die zueinander um einen halben Teilungsabstand (T/2) der Lichttore
(a) seitlich versetzt sind.