[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Wie beispielsweise aus der einschlägigen Firmendruckschrift "Sechswalzen-Hochleistungs-Malzschrotmühle
Typ DBZA" der Anmelderin aus dem Jahre 1976 zu ersehen ist, sind Mühlen gemäss dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 mit einer Reihe grossflächiger, am Maschinengehäuse schwenkbar
angelenkter Klappen bzw. Türen versehen, über die das Mühleninnere wie insbesondere
die Walzen und die Siebe zu Inspektions-, Reinigungs- und Reparaturzwecken zugänglich
ist. Es handelt sich hierbei um im Maschinen- und Apparatebau für ähnliche Zwecke
allgemein übliche Zugangstüren, die an Scharnieren angelenkt und an der den Scharnieren
gegenüberliegenden Kante mittels marktgängiger Drehhebelverschlüsse verriegelbar sind.
Meist ist nur ein derartiger Verschluss vorgesehen; in Ausnahmefällen jedoch, so
bei besonders grossflächigen Türen, kommen gelegentlich auch zwei solcher Verschlüsse
zur Anwendung, die in der Regel einzeln bzw. nacheinander zu betätigen sind. Mitunter
- wenn z.B. ein unbefugtes Öffnen der Türen aus Sicherheitsgründen unterbleiben soll
- gelangen auch mittels eines separaten Steckschlüssels zu betätigende Verschlüsse
oder entsprechende Verschraubungen zum Einsatz.
[0003] Nun stellt sich bei Vorrichtungen, in denen feinkörnige Feststoffe mit Luft explosionsfähige
Gemische bilden und zu sogenannten Staubexplosionen führen können, die Aufgabe der
Beherrschung derartiger, trotz aller Bemühungen im Sinne einer Vermeidung von Zündquellen
in der Praxis nicht auszuschliessender Ereignisse. Zu diesem Zweck ist bereits das
Schutzprinzip der Druckentlastung eingesetzt worden, gemäss dem der Explosionsdruck
unter Ausschub von unverbranntem Gemisch und von Verbrennungsgasen durch Freigabe
von vorbestimmten Öffnungen so begrenzt wird, dass die Maschine selbst nicht zerstört
wird. Es wird also die Explosion selbst nicht verhindert, sondern nur deren gefährliche
Auswirkungen. Indessen müssen die vorbestimmten Öffnungen, z.B. realisiert in Form
von Berstscheiben oder Explosionsklappen, angesichts des nicht unbeträchtlichen
Arbeitsraum-Volumens von Malzschrotmühlen von beträchtlicher Grösse sein, wenn die
Druckentlastung tatsächlich wirksam sein soll, d.h. die Mühle selbst und damit auch
ihre den Arbeitsraum umschliessenden Wartungs- bzw. Abdeckklappen nicht beschädigt
werden sollen. Es kommt hinzu, dass im Hinblick auf die Arbeitssicherheit des Bedienungspersonals
die Druckentlastung nicht unmittelbar in den Arbeitsraum, sondern ins Freie er olgen
muss, wozu Ableitrohre erforderlich sind. Diese engen die Freizügigkeit in der Wahl
des Aufstellungsortes der Maschinen erheblich ein bzw. beanspruchen - wenn z.B. die
Aufstellung der Maschine aufgrund sonstiger technischer Erfordernisse nicht in unmittelbarer
Nähe einer Aussenwand des Gebäudes erfolgen kann - sehr viel Raum, der im Grunde in
den Arbeitsräumen nicht zur Verfügung steht bzw. anderweitig besser genutzt werden
könnte. Geradezu zu einem Hindernis werden solche Ableitrohre, wenn der Aufstellort
der Maschine relativ weit von einer Aussenwand entfernt liegt und die Rohre zur Gewährleistung
ihrer Funktion einen entsprechend grösseren Durchmesser aufweisen müssen.
[0004] Weiter sind Vorrichtungen für die Vermahlung und/oder Ver pressung von Nahrungs-
oder Futtermittelkomponenten bekannt. Sie sind mit wenigstens einem Walzenpaar an
einem Walzenständer versehen, das eine feste und eine bewegliche Walze aufweist.
Der Achsabstand des Walzenpaares ist mit einer Einstelleinrichtung ausgerüstet und
eine Fremdkörpersicherung dient der raschen Vergrösserung des Walzenabstandes bei
Eintritt eines Fremdkörpers in den Mahlspalt. Die Lagergehäuse der beiden Walzen
sind zudem durch über und unter den Walzenachsen liegende Verbindungen zu einem Gelenkrahmen
vereinigt, in welchem die während des Mahlvorganges zwischen den Walzen auftretenden
Normalkräfte aufgenommen werden.
[0005] Vorrichtungen dieser Art sind als sogenannte Sechswalzenmühlen bekannt. In ihrem
grundsätzlichen Aufbau sind sie in der DE-PS 236 485 sowie der US-PS 4 225 093 beschrieben.
Kennzeichen dieser Mühlen sind im wesentlichen drei in einer Dreieckskonfiguration
angeordnete Walzenpaare und zwei meist mehrlagige Siebvorrichtungen, deren obere
etwa den Bereich von unterhalb des ersten bis oberhalb des zweiten Walzenpaares und
deren untere etwa den Bereich von unterhalb des zweiten bis oberhalb des letzten Walzenpaares
erfasst. Meistens liegen das erste und das letzte Walzenpaar etwa in senkrechter Linie
übereinander, während sich das mittlere Walzenpaar in einer dazwischen liegenden Ebene
und seitlich etwa um die Länge der Siebvorrichtungen versetzt befindet.
[0006] Aufgrund der höhenversetzten gegenläufigen Bewegung der beiden Schüttelsiebe entsteht
um den Maschinenschwerpunkt ein reversierendes Moment, das im Falle einer z.B. durch
Produkteinflüsse bedingten Ungleichheit der Massen beider Siebe auch noch von verschiedener
Grösse sein kann. Dies führt zu erheblichen Schwingungen der gesamten Maschine, deren
Übertragung auf die Aufstellflächen durch geeignete Schwingungsisolatoren wie z.B.
Gummi-Metall-Elemente allenfalls gemildert, aber nicht behoben werden kann.
[0007] Diesen Schwingungen überlagern sich die vom Walzenantrieb erzeugten und vom Maschinenständer
aufzunehmenden Momente, wodurch dieser vergleichsweise schwer auszubilden ist.
[0008] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe hat daher zwei Aspekte. Nach einem Aspekt
ist das mit den aufgezeigten Nachteilen behaftete Schutzprinzip der Druckentlastung
bei Vorrichtungen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs durch das Prinzip der
sogenannten Druckstossfestigkeit abzulösen, d.h., durch eine Bauweise, die dem bei
einer Explosion auftretenden Druckstoss bis zu einer gewissen Höhe standhält, ohne
dass die Maschine aufreissen und so eine Gefahr für das Personal bilden kann, wenngleich
eventuell bleibende Verformungen der Maschine in Kauf zu nehmen sind. Insbesondere
soll hierbei eine druckstossfeste Gestaltung der Zugangsklappen bzw. -türen bei gleichzeitiger
einfacher Betätigungsmöglichkeit und ohne, dass diese Klappen bzw. Türen selbst unnötig
schwer bzw. stabil ausgeführt werden müssen, erreicht werden.
[0009] Nach dem zweiten Aspekt der Aufgabe soll die Erfindung bei einer Vorrichtung gemäss
dem Oberbegriff des Anspruchs 6 deren Befestigung an anderen Teilen ermöglichen ohne
dass der Kraftfluss gestört bzw. auf diese Teile übertragen wird.
[0010] Erfindungsgemäss wird der erste Aspekt der Aufgabe durch die Merkmale des Ansprüches
1 gelöst, wobei insbesondere dem zweiten Aspekt durch die Merkmale des Anspruchs 6
Rechnung zu tragen ist.
[0011] Die Merkmale des Anspruchs 1 führen im Bereich der Klappen bzw. Hauben gegenüber
dem Stand der Technik zu einer über den gesamten Rand der Klappen bzw. Hauben verteilten
Einleitung der Explosionsdruckkräfte in das Maschinengehäuse, wobei die Anzahl der
Anlenk- und Verriegelungselemente im wesentlichen frei und in solcher Grösse wählbar
ist, dass die auf den einzelnen Anlenk- bzw. Verriegelungspunkt maximal entfallenden
Kräfte gut beherrschbar bleiben. Trotz der Vielzahl der zu betätigenden Verriegelungselemente
wird durch die erfindungsgemässe Lehre darüber hinaus der Weg zu einer praxisgerechten
Bedienung mittels eines einzigen Handgriffs eröffnet. Es versteht sich, dass grundsätzlich
sowohl die den Klappen bzw. Hauben als auch die den Gehäuseöffnungen zugeordneten
Verriegerungselemente bewegbar ausgebildet sein können, während die jeweils andere
Art dieser Elemente vorzugsweise ortsfest ist.
[0012] Insbesondere lässt sich durch das Merkmal des Ansprüches 2 erreichen, dass jedes
Anlenk- bzw. Verriegelungselement im Falle einer Explosion in etwa die gleichen Druckkräfte
aufzunehmen hat, was zu einer allseitigen Vergleichmässigung der Belastungen führt.
[0013] Die Merkmale des Ansprüches 3 stellen eine praxisgerechte Ausgestaltung der einzelnen
Verriegelungspunkte dar, wobei in zweckmässiger Weise die bewegbaren Verriegelungselemente
in Gestalt der Riegel innerhalb des Maschinengehäuses angeordnet sind, wo räumlich
günstigere Verhältnisse für die Unterbringung der für die Bewegbarkeit erforderlichen
Mechanik gegeben sind bei gleichzeitiger gewichtsmässiger Entlastung der Klappen bzw.
Hauben von dieser Mechanik.
[0014] Weiter ist eine besonders sichere und mit einem relativ hohen Anteil tragender Flächenelemente
arbeitende Verriegelung gewährleistet, wobei die Flachprofil-Form der Riegel in Verbindung
mit der Ausbildung der Haken als Doppelhaken diese Charakteristik in bezug auf die
Randbereiche der Öffnungen des Maschinengehäuses bei gleichzeitig platzsparender
Bauweise noch verstärkt.
[0015] Die Merkmale des Ansprüches 5 stellen eine zweckmässige Realisierung der Aktivierung
sämtlicher Verriegelungselemente bzw. der Bewegung aller Riegel mit einem einzigen
Handgriff dar, wobei auch eine Arretierung in der Verriegelungsstellung vorgesehen
ist.
[0016] Bei der Ausführungsform gemäss Anspruch 8 sind die Walzen für das Auswechseln vergleichsweise
leicht zugänglich. Die Anordnung der Befestigungsstellen erleichtert den Ein- und
Ausbau der Walze in besonderer Weise, indem lediglich die abnehmbaren Lagerhälften
zu entfernen sind, um die Walzen aus den Lagergehäusen entfernen zu können. Dies ist
insbesondere der Fall, wenn der sich vertikal erstreckende Teil des Maschinenständers
durch zwei vertikale Säulen gebildet wird, an denen das Lagergehäuse der festen Walze
an den Befestigungsstellen befestigt ist und die Säulen zwischen den Achsstummeln
an den Walzenenden liegen. Bei dieser Ausführungsform kann beim Ein- und Ausbau der
Walzen in weiten Grenzen horizontal verfahren werden, da keine Maschinenteile den
Zugang zu den Walzenlagern verstellen und somit genügend Freiraum für solche Austauscharbeiten
besteht.
[0017] Sind in vertikaler Richtung mehrere Walzenpaare an den Säulen befestigt, so ergibt
sich nicht nur eine gleichmässige statische Belastung der Säule sondern auch eine
gleichmässig verteilte Einleitung der Momente des Walzenantriebs, ohne dass dadurch
der Austausch der Walzen erschwert würde.
[0018] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung gemäss dem Anspruch 9 sind die vom Maschinenständer
auf zubringenden Kräfte zum Ausgleich der vom Antrieb eingeleiteten Momente vergleichsweise
gering und können in dem Mass verkleinert werden, in dem der Abstand zwischen den
Befestigungsstellen vergrössert wird.
[0019] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemässe Vorrichtung in Gestalt einer Malzschrotmühle in schematisierter
Schnittdarstellung,
Fig. 2 die Malzschrotmühle gemäss Fig. 1 in Ansicht bei abgenommener Verkleidung des
Mittelteils, ebenfalls in stark vereinfachter Darstellungsweise,
Fig. 3 die Antriebsmechanik für die Siebeinheiten im Schnitt gemäss Linie III - III
in Fig. 1,
Fig. 4 einen Anlenk- und Antriebshebel für die Siebeinheiten im Schnitt gemäss Linie
IV - IV in Fig. 3 (in Gebrauchslage, gegenüber dem Schnittverlauf um 90° im Uhrzeigersinne
geschwenkt),
Fig. 4A einen Schnitt durch den Anlenk- und Antriebshebel gemäss Linie A - A in Fig.
4,
Fig. 5 einen Anlenkhebel für die Siebeinheiten im Schnitt gemäss Lini V - V in Fig.
1,
Fig. 6 die Verbindung zweier einander benachbarter Anlenk- und Antriebshebel durch
Stabilisatorlaschen im Schnitt gemäss Linie VI - VI in Fig. 1,
Fig. 7 eine Variante der Antriebsmechanik für die Siebeinheiten in Vorderansicht
in schematischer Darstellung,
Fig. 8 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Antriebsmechanik gemäss Fig.
7 innerhalb eines stilisierten Maschinengehäuses,
Fig. 9 einen Anlenkhebel gemäss Schnittverlauf IX - IX in Fig. 7,
Fig. 10 eine Siebeinheit im Schnitt,
Fig. 11 einen Teilschnitt durch die Siebeinheit gemäss Schnittverlauf XI - XI in Fig.
10,
Fig. 12 eine Einzelheit aus Fig. 11,
Fig. 13 ein Detail aus Fig. 2 in vergrösserter Darstellung,
Fig. 14 einen Schnitt längs der Linie XIV - XIV in Fig. 13,
Fig. 15 einen Schnitt XV - XV in Fig. 14,
Fig. 16 einen Blick auf die Unterseite einer Öffnung des Maschinengehäuses bei geschlossener
Klappe bzw. Haube,
Fig. 17 einen Schnitt entlang der Linie XVII - XVII in Fig. 16,
Fig. 18 einen Haken-Riegel-Eingriff gemäss Schnittverlauf XVIII - XVIII in Fig. 16,
Fig. 19 eine Führung für die Riegel im Randbereich der Öffnung des Maschinengehäuses
gemäss Schnittverlauf XIX - XIX in Fig. 16 und
Fig. 20 einen Schnitt entlang der Linie XX - XX in Fig. 16, der die Arretierungsmöglichkeiten
für das Betätigungsorgan der Riegel zeigt.
[0020] Die in Fig. 1 dargestellte Malzschrotmühle besteht im wesentlichen aus zwei von einer
Grundplatte 1 aufragenden tragenden Säulen 2 des Maschinengehäuses 3, zwischen denen
drei als in sich geschlossene Einheiten ausgebildete Walzenpakete 4, 5 und 6 durch
angedeutete Verschraubungen 4′, 5′, 6′ befestigt sind (s. auch Fig. 2) sowie aus
zwei zwischen dem zweiten Walzenpaket 5 und dem untersten Walzenpaket 6 angeordneten
Siebeinheiten 7, 8 mit einem gegenläufigen Antrieb 9.
[0021] Die Siebeinheiten 7, 8 sind symmetrisch ausgebildet und weisen je zwei geneigte,
zweibödige Siebabteile 10, 11 bzw. 12, 13 auf, in denen jeweils zwei Siebrahmen 14,
14′ bzw. 15, 15′ enthalten sind. Jede Siebeinheit 7, 8 ist im Bereich ihrer seitlichen
Wandungen mittels insgesamt vier Anlenkhebeln an tragenden Teilen des Maschinengehäuses
3 angelenkt, so dass sie - durch den Antrieb 9 aktiviert - in der durch die Pfeile
16, 17 angedeu teten Richtung hin- und herschwingen und dabei Sieb- bzw. Separierarbeit
verrichten kann.
[0022] Im Betrieb wird das zu vermahlende Gut über eine Speisewalze 18 und ein Leitblech
19 dem Walzenpaket 4 zugeführt, wo es - wie auch in dem anschliessenden Walzenpaket
5 - geschrotet wird. Das Schrot wird durch eine Verteileinrichtung 20 gleichmässig
auf die beiden Siebeinheiten 7 und 8 bzw. deren Siebabteile 10 und 12 verteilt,
wo bereits Griess- und Mehlanteile abgesiebt werden, während die Spelzen oberhalb
der Sieboberfläche (vgl. auch Fig. 10) verbleiben. Dieser Prozess setzt sich in den
unteren Siebabteilen 11 und 13 fort, wonach schliesslich durch die Auslaufschächte
21 und 22 Mehl und durch die Schächte 23 und 24 Spelzen abgezogen werden. Die Griesse
gelangen über Leiteinrichtungen 25, 26 auf das unterste Walzenpaket 6, wo sie ebenfalls
zu Mehl vermahlen werden.
[0023] Die Anordnung der Siebeinheiten ist hierbei so getroffen, dass die Siebeinheit 7
einerseits an zwei gleichen Anlenkhebeln 27, 28 (Fig. 3, 4), die ihrerseits mit entsprechenden
Antriebshebeln 27′, 28′ fest verbunden und in einem erweiterten Bereich 2′ der Säulen
2 des Maschinengehäuses 3 schwenkbar gelagert sind, hängend angeordnet ist; andererseits
ist die Siebeinheit mittels zweier weiterer Anlenkhebel 29, 30 gegenüber z.B. von
dem erweiterten Bereich 2′ der Säulen 2 ausgehenden Tragarmen (nicht dargestellt)
schwingfähig abgestützt (Fig. 5). Die Anlenkung der Siebeinheit 8 ist in analoger
Weise ausgebildet, das heisst mit entsprechenden Anlenkhebeln 31, 32 und diesen zugeordneten
Antriebshebeln 31′, 32′ sowie "stehend" angeordneten Anlenkhebeln 33, 34.
[0024] Bei jeder der Siebeinheiten 7, 8 liegt deren Schwerpunkt von allen ihren Anlenkpunkten
etwa gleich weit entfernt und in einer Ebene mit diesen (Fig. 1, 3) nämlich der Schwerpunkt
35 der Siebeinheit 7 in bezug auf die unteren Anlenkpunkte der Hebel 27, 28 sowie
die oberen Anlenkpunkte der Hebel 29, 30 und der Schwerpunkt 36 der Siebeinheit 8
in bezug auf die unteren Anlenkpunkte der Hebel 31, 32 sowie die oberen Anlenkpunkte
der Hebel 33, 34. Alle diese Hebel verfügen aufgrund ihrer noch zu beschreibenden
Lagerung in Gummifederelementen über Rückstellkräfte, die in der Ruhestellung, das
heisst bei nicht eingeschaltetem Antrieb 9, eine senkrechte Lage sämtlicher Hebel
bewirken. Die beidseitige Auslenkung aus dieser Ruhelage ist aufgrund der Konzeption
des Antriebes 9 bzw. der von ihm erzeugten, gegenläufigen Schwingbewegung relativ
gering; in Verbindung mit den ebenfalls geringen wirksamen Längen aller Anlenkhebel,
die vorzugsweise nur etwa das Acht- bis Zehnfache der Schwingungsweite der Siebeinheiten
beträgt, führt dies zu einer praktisch horizontalen Schwingbewegung der Siebeinheiten
7 und 8, so dass störende Vertikalkräfte so gut wie überhaupt nicht auftreten.
[0025] Der die Schwingbewegung der Siebeinheiten 7, 8 bewirkende Antrieb 9 besteht im wesentlichen
aus einer Antriebswelle 37, die an ihren beiden Enden jeweils mit zwei Exzentern
38, 39 bzw. 40, 41 ausgerüstet ist, welche über Schubstangen 42, 43 bzw. 44, 45 auf
die Antriebshebel 27′, 28′ bzw. 31′, 32′ wirken. Hierbei sind die Exzenter jeweils
paarweise um 180° gegeneinander versetzt auf der Antriebswelle 37 angeordnet derart,
dass die Exzenter 38, 39 auf die Schubstangen 42, 43 zur Bewegung der Siebeinheit
7 einwirken und die Exzenter 40, 41 mittels der Schubstangen 44, 45 die Siebeinheit
8 in Bewegung versetzen, so dass die beiden Siebeinheiten 7, 8 eine gegenläufige Schwingbewegung
ausführen.
[0026] Die Schubstangen 42, 43, 44 und 45 sind mit gabelförmigen Ausfallenden 42′, 43′,
44′ und 45′ zur Erfassung der speziell gestalteten Enden der Anlenkhebel 27′, 28′,
31′ und 32′ versehen (vgl. Fig 4) und jeweils mittels eines Kugellagers 50 an den
Exzentern 38 bis 41 gelagert. Eine einfache axiale Justierung aller Exzenter gewährleisten
Passfederverbindungen 51.
[0027] Die mit einer Keilriemenscheibe 49 versehene Antriebswelle 37 ist mittels Kugellagern
46, 47 in einer stabilen Rohrtraverse 48 gelagert, die ihrerseits mit den beiden
senkrechten Säulen 2 des Maschinengehäuses fest verschraubt ist und so einen wesentlichen
Beitrag zur Steifgkeit des gesamten Maschinenaufbaues leistet. Ausserdem bewirkt diese
Bauweise in Verbindung mit den erweiterten Bereichen 2′ der Säulen 2 und der Gestaltung
der in Fig. 4 dargestellten Anlenk- und Antriebshebel, dass der gesamte Exzenterantrieb
und alle Kugellager ausserhalb des staubigen Innenraumes der Mühle angeordnet werden
können, was einen wesentlichen Fortschritt hinsichtlich Störungs- und Wartungsarmut
bedeutet.
[0028] Wie aus Fig. 4 und 4A ersichtlich, sind Anlenkhebel 28 und Antriebshebel 28′ - wie
bei den entsprechenden Hebelpaaren 27, 27′ sowie 31, 31′ und 32, 32′ - über einen
Vierkant 52 fest miteinander verbunden und erstrecken sich von diesem aus in gleicher
Richtung und Länge nach unten, wobei die Verbindung mit dem Vierkant 52 im Bereich
des Anlenkhebels 28 aus Montagegründen zweckmässigerweise durch mehrere Schrauben
53 erfolgt. Der Vierkant 52 steckt in einem ebenfalls vierkantigen, aber um 45° gegenüber
dem Vierkant 52 versetzten Rohrstück 54, dessen Eckräume von entsprechend geformten
Profilstücken 55 aus einem dauerelastischen, aber gleichzeitig festen Werkstoff, beispielsweise
Hartgummi, ausgefüllt sind. Durch die Verbindung des Rohrstücks 54 über seinen Flansch
56 und Schrauben 57 mit den Säulen bzw. deren Bereichen 2′ des Maschinengehäuses ergibt
sich so eine Lagerung des Vierkants 52 und damit der Hebel 28, 28′ in einem Gummifederelement,
das heisst mit einem Rückstellmoment gegenüber dem Maschinengehäuse.
[0029] An den unteren Enden der Hebel 28, 28′ sind ähnliche Lagerungen vorgesehen: Der Anlenkhebel
28 für die Siebeinheit 7 ist an seinem unteren Ende mit einem Vierkantrohrstück
58 und einem darin in Profilstücken 59 in analoger Weise wie der Vierkant 52 eingespannten
Vierkant 60 mit einem Verbindungsflansch 61 versehen, der mittels Schrauben 62 an
der Siebeinheit 7 befestigt ist.
[0030] Der am anderen Ende des Vierkants 52 angeschweisste Antriebshebel 28′ weist an seinem
unteren Ende ebenfalls ein Vierkantrohrstück 63 mit darin befindlichen Profilstücken
64 aus einem festen, dauerelastischen Werkstoff und einen hierin eingespannten Vierkant
65 auf. Dieser ist an seinen Enden erfasst von den Ausfallenden 43′ der Schubstange
43 und zwischen diesen mittels Schrauben 66 befestigt.
[0031] Es versteht sich, dass anstelle der Gummifederelemente mit Vierkantprofilen und -rohrstücken
beispielsweise auch solche mit Elementen kreis- bzw. kreisringförmigen Querschnitts
Verwendung finden können, wenn nur die Verbindung zwischen dem dauerelastischen Werkstoff
und den entsprechenden Elementen hinreichend dauerfest ist.
[0032] Insgesamt erfordert die Ausführung der Anlenk- und Antriebshebel in der gezeigten
Form einen relativ geringen Aufwand bei einem gleichzeitig schwingungs- und geräuschdämpfenden
Effekt, wie er bei Maschinen dieser Art bisher nicht erreicht worden ist. Weiterhin
ergibt sich in einfacher und vorteilhafter Weise die erwünschte räumliche Trennung
aller Antriebselemente von dem staubbelasteten Innenraum der Maschine.
[0033] Die einfachen, das heisst nicht dem Antrieb der Siebeinheiten 7, 8 dienenden Anlenkhebel
29, 30, 33, 34 sind in ähnlicher Technologie ausgeführt, wie Fig. 5 am Beispiel des
Anlenkhebels 29 ohne weiteres erkennen lässt. Dieser endet oben und unten in Vierkantrohrstücken
67, 68, in denen sich - jeweils zwischen Gummiprofilstücken 69, 70 um 90° versetzt
eingebettet - jeweils ein oberer Vierkant 71 mit einem Befestigungsflansch 72 und
ein unterer Vierkant 73 mit Befestigungsflansch 74 befinden. Der Flansch 74 ist mit
dem Maschinengehäuse und der Flansch 72 mit der Siebeinheit 7 verschraubt.
[0034] Da es in der Natur solcher Gummifederelemente liegt, dass ihre ideellen Drehachsen
unter Krafteinwirkung geringfügige Ausweichbewegungen vollführen können und dies
insbesondere hinsichtlich der relativ langen, die Anlenkhebel mit den Antriebshebeln
verbindenden Elemente wie z.B. des Vierkants 52 störend wirken könnte, sind gemäss
Fig. 6 diesen Effekt eindämmende Stabilisatorlaschen 75, 76 vorgesehen. Wie ersichtlich,
ist der im Bereich des Anlenkhebels 28 und des Antriebshebels 28′ in seinem Gehäuse
bzw. in dem Rohrstück 54 geführte Vierkant beidseitig mit überstehenden Zapfenenden
77 versehen, desgleichen der analoge, in einem Gehäuse bzw. Rohrstück 78 befindliche
Vierkant im Bereich der Hebel 32, 32′ mit Zapfenenden 79. Diese Zapfenenden, die nicht
notwendigerweise Vierkantprofil aufweisen müssen, dienen zur Aufnahme der Stabilisatorlaschen
75, 76, deren gekröpfte Form aus dem axialen Versatz der Exzenter 39, 41 und Schubstangen
43, 45 resultiert (Fig. 3). Zu Dämpfungszwecken sind auch hier Gummifederelemete,
bei spielsweise in Kreisringform und mit entsprechenden Gummiprofilen 80, vorgesehen.
Es versteht sich, dass aus Symmetriegründen derartige Stabilisatorlaschen auch im
Bereich der Lagerung der Anlenk- und Antriebshebel 27, 27′ und 31, 31′ auf der gegenüberliegenden
Seite der Maschine zum Einsatz gelangen.
[0035] Die Figuren 7 bis 9 zeigen anhand einer stilisierten Darstellung der Siebeinheiten
7, 8 und eines Maschinengehäuses 81 eine Variante des Antriebs für die Siebeinheiten,
bei der weitestgehend auf rotierende Elemente sowie auf Gehäusewanddurchführungen
für bewegliche Teile verzichtet werden kann.
[0036] Das zentrale Element dieses Antriebes bildet eine in den Wandungen des Gehäuses 81
beispielsweise mittels Gummifederelementen 82 gelagerte Schwenkachse 83, die über
einen mit ihr fest verbundenen Hebel 84 mittels eines Exzenterantriebes 85 und einer
Schubstange 86 in eine pendelnde Hin- und Herbewegung versetzt wird. Auf der Schwenkachse
83 sind zwei zweiarmige Antriebshebel 87 fest und parallel zueinander montiert, deren
jeweils nach oben weisende Arme zum Antrieb der Siebeinheit 8 und deren jeweils nach
unten weisende Arme zum Antrieb der Siebeinheit 7 dienen. Es versteht sich, dass diese
Zuordnung auch umgekehrt getroffen werden kann und dass die Hebel in der Ruhelage
nicht notwendigerweise - wie in Fig. 7 dargestellt eine senkrechte Lage einnehmen
müssen.
[0037] An den Hebelenden sind über Gummifederelemente 88 jeweils Triebstangen angebracht,
und zwar an den oberen Hebelenden je eine Triebstange 89 und 90 für die Siebeinheit
8 und an den unteren Hebelenden jeweils eine Triebstange 91 und 92 für die Siebeinheit
7. Die Anlen kung aller Triebstangen an den Siebeinheiten erfolgt zweckmässigerweise
ebenfalls mittels Gummifederelementen 93 und entsprechenden Zapfenelementen 93′, wobei
zu beachten ist, dass diese Zapfenelemente in der Schwerpunktebene der Siebeinheiten
angeordnet sind. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, die Anlenkung der
Triebstangen mit derjenigen der im folgenden beschriebenen Anlenkhebel zu vereinen.
[0038] Die Siebeinheiten 7 und 8 sind im Gehäuse 81 an je vier Anlenkhebeln pendelnd aufgehängt,
die ähnlich ausgebildet sein können wie der in Fig. 5 dargestellte Anlenkhebel.
Im einzelnen sind für die Siebeinheit 7 die Anlenkhebel 94, 95, 96, 97 und für die
Siebeinheit 8 die Anlenkhebel 98, 99, 100 und 101 vorgesehen, wobei Fig. 9 - stellvertretend
für alle Anlenkhebel - den Anlenkhebel 100 im Schnitt zeigt. Es ist erkennbar, dass
hier ebenfalls Gummifederelemente zum Einsatz kommen, wobei die Ausführung gegenüber
denjenigen gemäss Fig. 6 vereinfacht sein kann, indem die Gummifederelemente 102
- wie auch alle übrigen bei dieser Antriebvariante verwendeten - eine kreisringförmige
Gummieinlage aufweisen und zu ihrer Anlenkung am Gehäuse und an den Siebeinheiten
einfache Zapfenelemente 103 Anwendung finden können.
[0039] Bei der in Fig. 10 dargestellten Siebeinheit handelt es sich um die Siebeinheit 7
aus Fig. 1. Ihr Anlenkpunkt für den Anlenkhebel 29 ist bei 104, ihr Anlenkpunkt für
den (angetriebenen) Anlenkhebel 27 bei 105 schematisch angedeutet; dazwischen befindet
sich der Schwerpunkt 35. Der Anlenkpunkt des Anlenkhebels 29 am Maschinengehäuse ist
mit 106 bezeichnet, derjenige des Anlenk- und Antriebshebels 27, 27′ am Maschinengehäuse
mit 105′. Man erkennt ein oberes, im wesentlichen aus zwei Siebrahmen 14, 14′ gebildetes
Siebabteil 10 in geneigter Anordnung und ein diesem nachgeschaltetes unteres Siebabteil
11, das ebenfalls unter einer Neigung verläuft und in analoger Weise mit zwei Siebrahmen
15, 15′ ausgestattet ist. Die Siebrahmen 14, 14′ und 15, 15′ liegen, jeweils nur durch
Distanzleisten 14˝ bzw. 15˝ getrennt, aufeinander und stützen sich unten auf paarweise
seitlich angeordneten Führungsschienen 107 bzw. 108 ab. Auf diesen Führungsschienen
werden die Siebrahmen bei nach oben geöffneter Verschlusskappe 109 der Siebeinheit
7 gegen rückwärtige Anschläge eingeschoben, die im Falle des Siebabteils 10 durch
eine Gehäusewand 110 und im Falle des Siebabteils 11 durch einen in der Siebeinheit
gehäusefesten Kreuzdurchlass 111 für die gewonnenen Gutfraktionen gebildet sind.
[0040] Die Arretierung der Siebrahmen in Richtung ihrer Neigung, das heisst in Richtung
der Führungsschienen 107, 108, gegenüber der Gehäusewand 110 bzw. dem Kreuzdurchlass
111 erfolgt durch Federkräfte, die mit dem Schliessen der Verschlussklappe 109 wirksam
werden: An der Verschlussklappe 109 befindet sich ein weiterer sogenannter Kreuzdurchlass
112 für die Siebübergänge und die Siebdurchgänge der Siebrahmen 14 und 14′, der jedoch
nicht starr an der Verschlussklappe 109 befestigt, sondern über Federstössel 113
an dieser geführt ist. Weitere Federstössel 114 mit einer Andruckplatte 115 sind
an der Verschlussklappe 109 im Bereich des Siebabteils 11 vorgesehen, so dass, wenn
die Verschlussklappe um die Achse 116 in die dargestellte Schliessstellung geschwenkt
wird, sich der Kreuzdurchlass 112 unter der Spannung der Federn der Federstössel 113
an die Stirnflächen der Siebrahmen 14 und 14′ anpresst. Das Gleiche geschieht mit.der
Andruckplatte 115 in bezug auf die Siebrahmen 15 und 15′, die in der mittels des Spannhebelverschlusses
109′ gesicherten Verriegelungsposition der Verschlussklappe 109 unter der Spannung
der Federn der Federstössel 114 steht und die Siebrahmen 15, 15′ gegen den Kreuzdurchlass
111 presst.
[0041] Auch die Anpressung der Siebrahmen an die Führungsschienen 107, 108 geschieht durch
Federkraft und wird durch das Absenken der Verschlussklappe in die dargestellte Lage
bewirkt: oberhalb der Siebrahmen 14 und 15 befinden sich jeweils beidseitig seitliche
Spannleisten 117, 118, die mittels Parallellenkern 119, 120 an der Siebeinheit pendelnd
angelenkt sind und unter der Zugwirkung von Federn 121, 122 stehen, so dass die Spannleisten
ständig dazu tendieren, nach oben auszuweichen und die Siebrahmen freizugeben. Dieser
Tendenz wird durch Federstössel 123, 124 entgegengewirkt, die beim Schliessen der
Klappe 109 durch an dieser angeordnete, nicht dargestellte Betätigungsorgane aktiviert
werden mit dem Resultat, dass in der Verschlussstellung der Klappe 109 die Spannleisten
117, 118 um die Parallellenker 109, 120 pendelnd abgesenkt und unter dem Druck der
Federn der Federstössel 123, 124 gegen die Siebrahmen gepresst werden.
[0042] Es ist erkennbar, dass somit durch das blosse Herunterschwenken der Verschlussklappe
109 eine Vielfachwirkung eintritt, indem die Siebrahmen sowohl in der Siebrichtung
als auch senkrecht dazu arretiert werden unter gleichzeitiger Herstellung der Anlage
an den Kreuzdurchlässen 111 und 112. Bei herkömmlichen Maschinen ist hierzu eine
Vielzahl von Handgriffen auszuführen und es sind gegebenenfalls sogar Verschraubungen
zu lösen bzw. anzuziehen. Aufgrund des allseitigen Wirkens von Federkräften werden
darüber hinaus sämtliche Toleranzen, wie sie insbesondere bei den üblicherweise aus
Holz gefertigten Siebrahmen durch Quellen oder Schrumpf en auf treten können, in
verblüffend einfacher Weise neutralisiert.
[0043] Hinsichtlich der Wirkungsweise der Siebeinheit(en) ist festzuhalten, dass das durch
die Walzenpakete 4, 5 (Fig. 1, 2) erzeugte Schrot mittels der Verteilrichtung 20 etwa
im Bereich der Gehäusewand 110 dem oberen Siebrahmen 14 aufgegeben wird, dessen Siebmaschenweite
etwa doppelt so gross wie diejenige des Siebrahmens 14′ ist. Da diese Verhältnisse
auch für die Siebrahmen 15, 15′ gelten und die absoluten Maschenweiten im oberen und
unteren Siebabteil gleich gross sind, wandern im Verlauf des Sieb- bzw. Separiervorganges
alle Spelzen, die üblicherweise erheblich grösser als die grösste Maschenweite sind,
über das Sieb des Siebrahmens 14, den Kreuzdurchgang 112 auf das Sieb des Siebrahmens
15 und von dort durch den Kreuzdurchgang 111 in den Auslaufschacht 23, aus dem sie
abgezogen werden.
[0044] Die Griesse, das heisst alle Partikel, deren Abmessungen kleiner sind als die Maschenweite
der jeweils oberen Siebrahmen 14 und 15, wandern, soweit sie nicht noch vcn den Spelzen
mitgeführt werden, über die Siebfläche des Siebrahmens 14′ hinweg und gelangen durch
den Kreuzdurchgang 112 unmittelbar auf den Boden 125, dessen abschliessende Schrägfläche
126 sie dem Walzenpaar 6 (Fig. 1) zur weiteren Vermahlung zuleitet. Die von den Spelzen
mitgeführten Griesse erreichen über den Kreuzdurchgang 112 und anschliessendes Passieren
des grobmaschigen Siebrahmens 15 die Siebfläche des Siebrahmens 15′, von der aus sie
unter Passieren des Kreuzdurchganges 111 den bereits erwähnten Griessen zur weiteren
Vermahlung beigemischt werden.
[0045] Das Mehl schliesslich sammelt sich kontinuierlich auf dem Mehlboden 127 bzw. dem
Mehlboden 128, auf den es nach Passieren des Kreuzdurchganges 112 bzw. des Siebrahmens
15′ gelangt, um schliesslich durch den Auslauf schacht 21 abgezogen zu werden. Insgesamt
führ die auf engem Raum realisierte grosse Siebfläche zu einer sehr hohen Siebleistung.
[0046] Einige Vorkehrungen im Hinblick auf den gerade bei höheren Durchsatzleistungen verstärkt
in Betracht zu ziehenden Explosionsschutz bei Maschinen der hier in Rede stehenden
Art lässt Fig. 11 erkennen. Zur Ableitung elektrostatischer Aufladungen, wie sie
bevorzugt beim Betrieb hin- und herschwingender Siebe entstehen, sind Massnahmen
zur Erdung erforderlich. Dies gilt nicht nur für die Siebflächen selbst, sondern auch
für die den unteren Abschluss eines jeden Siebrahmens bildenden sogenannten Kugelböden.
Hierbei handelt es sich um ein im Vergleich zur eigentlichen Siebfläche relativ grobes
Maschengeflecht, dessen Fläche durch mit den eigentlichen Rahmen des Siebes verbundene,
einander kreuzende Stege in zahlreiche Kammern unterteilt ist, in denen sich Kugeln
oder andere, in geeigneter Weise geformte Körper befinden, die infolge ihrer ständigen
Bewegung während des Siebvorganges die Bildung von Gutansatz an den Sieben verhindern.
[0047] Fig. 11 zeigt derartige Kugelböden 129, 130 als untere Abschlüsse der Siebrahmen
14, 14′. Das Maschengeflecht besteht aus einander kreuzenden Drähten 129′, 129˝ bzw.
130′, 130˝, und die von diesen gebildeten Flächen sind durch Stege 131, 132 in einzelne
Bereiche unterteilt, in denen sich Kugeln 133, 134 befinden.
[0048] Wie ersichtlich, sind im Bereich der Spannleisten 117 sowohl der Siebrahmen 14 als
auch die Distanzleisten 14˝ von einer Umrahmung 135 in Form eines entsprechend zweifach
abgewinkelten Metallstreifens umfasst, für den ein elektrisch gut leitfähiges Material
gewählt wird. In analoger Weise ist der untere Siebrahmen 14′ unter Einbeziehung
des Kugelbodens 130 von einer Umrahmung 135′ umfasst. Bei Absenkung der Spannleisten
117 mittels der Parallellenker 119 wird der Siebstapel zusammen- und gegen die Führungsschienen
107 gepresst, wobei die Umrahmungen 135, 135′ eine elektrisch gut leitfähige Verbindung
zwischen den Siebflächen der Siebrahmen 14, 14′ und den Kugelböden 129, 130 untereinander
sowie insbesondere zu den Führungsschienen 107 bzw. 108 und den Spannleisten 117
bzw. 118 bewirken. Zwecks absoluter Sicherstellung der elektrisch leitfähigen Verbindung
gegenüber der Siebeinheit 7, von der ein Wandungsteil 136 dargestellt ist, sind Erdungsbänder
137 vorgesehen, die die Achsen der Parallellenker 119 miteinander verbinden. Zur
weiteren Verbesserung der Ableitung elektrostatischer Aufladungen aus dem gesamten
Bereich der Kugelböden 129, 130 sind schliesslich zwischen diesen und den Stegen 131,
132 noch jeweils rechtwinklig zueinander verlaufende Bänder 138, 138′ bzw. 139, 139′
aus ebenfalls elektrisch gut leitfähigem Material angebracht.
[0049] Fig. 12 lässt anhand einer vergrösserten Darstellung der in Fig. 11 von einem Kreis
umgebenen Einzelheit erkennen, wie sich die Bänder 138, 138′ im Bereich des Steges
131 kreuzen, wobei das senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Band 138′ unterhalb
des Bandes 138 liegt. Das flächige Aufeinanderliegen der Bänder im Kreuzungsbereich
ist durch eine in den Steg 131 eingeschlagene, hier gleichzeitig das Drahtstück 129˝
des Kugelbodens 129 mit umgreifende Klammer 140 realisiert. An der nächsten Kreuzungsstelle
der Bänder erfasst die dort eingeschlagene Klammer 140 dann ein Drahtstück 129′, sodann
wieder ein Drahtstück 129˝ usw., so dass letztlich gleichzeitig die Befestigung der
Kugelböden 129, 130 an den Stegen 131, 132 durch die Klammern 140 in deren Gesamtheit
sichergestellt ist.
[0050] Das vergrösserte Detail in Fig. 13 zeigt das als geschlossene bauliche Einheit gestaltete
Walzenpaket 4 mit dem Walzenpaar 145, 146, das stellvertretend für die gleich ausgebildeten
Walzenpakete 5 und 6 beschrieben wird.
[0051] Das die Walzen 145, 146 enthaltende Walzenpaket 4 weist eine Lagerbasis 147 auf,
die die eine Lagerschale für die Walze 146 bildet. Mit dieser ist durch Schrauben
148 fest verbunden eine abnehmbare Lagerschale 149. Zwischen beiden ist ein Pendelrollenlager
150 (Fig. 14 und 15) eingespannt, in welchem der endseitige Achsstummel 151 der Walze
146 drehbar gelagert ist. Das Pendelrollenlager 150 ist seitlich durch eine Nutmutter
152 gesichert und durch miteinander verschraubte Lagerdeckel 153, 154 abgedeckt.
Am gegenüberliegenden, nicht sichtbaren Ende ist der zweite Achsstummel der Walze
146 in gleicher Weise gelagert. Der Ausbau der Walze 146 erfolgt demnach dadurch,
dass die Schrauben 148 gelöst und die Lagerschale 149 entfernt werden, worauf die
Walze frei ist, um horizontal nach der einen Seite der Säule 2 entfernt zu werden.
Danach können vom Achsstummel 151 das Pendelrollenlager 150, die Lagerdeckel 153,
154 sowie die Nutmutter 152 entfernt werden. Die Lagerbasis 147 übergreift mit einer
Lasche 155 die Säule 2 gegen die bewegliche Walze 145 und weist am freien Laschenende
einen Achszapfen 156 auf, an dem eine bewegliche Lagerschale 157 angelenkt ist, derart,
dass sie gegen die Lagerbasis 147 bzw. von dieser weg schwenkbar ist. An dieser beweglichen
Lagerschale 157 ist mittels Schrauben 158 eine Lagerschale 159 lösbar befestigt. Zwischen
die abnehmbare Lagerschale 157 und die Lagerschale 150 ist (wie mit Bezug auf die
Walze 146 bereits beschrieben) ein Pendelrollenlager 160 eingespannt, das von Lagerdeckeln
161 seitlich abgedeckt ist. Im Pendelrollenlager 160 ist der Achsstummel 162 der Walze
145 drehbar gelagert. Am nicht sichtbaren Ende sind die Walzen 145, 146 in gleicher
Weise gelagert und zudem mit Antriebsmitteln ausgerüstet, welche sie mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit antreiben.
[0052] Für den Antrieb hat jedes Walzenpaar 145, 146 eine Antriebsscheibe auf der Achse
der schnellaufenden, festgelagerten Walze 146. Der Übertrieb von der Walze 146 auf
die langsam laufende, bewegliche Walze 145 erfolgt durch Kettentriebe oder Stirnräder.
[0053] Um die beiden Walzen 145, 146 ein- oder auszurücken bzw. zum Einstellen des Mahlspaltes
weist an beiden Walzenenden die Lagerbasis 147 am oberen Ende ein Lagerauge 163 auf,
in dem eine Welle 164 mit einem Exzenterzapfen 165 frei drehbar gelagert ist. Am Exzenterzapfen
165 schwenkbar gelagert ist eine Klemme 166, in der eine Schraube 167 mit dem Schraubenkopf
168 fest eingespannt ist. Die Schraube 167 durchsetzt eine Nuss 169, die drehbar in
einem Lagerkopf 170 der Lagerschale 157 gelagert ist. Auf die Schraube 167 ist eine
Mutter 171 geschraubt, die sich gegen die Nuss 169 abstützt. Zwischen einem gegen
den Schraubenkopf 168 anliegenden Federlager 172 und einem am Lagerkopf 170 abgestützten
Federlager 173 befindet sich eine Feder 174. Durch das Verstellen der Mutter 171 wird
die Vorspannung der Feder 174 eingestellt. Diese dient als Überlastsicherung, wenn
während des Mahlvorganges ein harter Fremdkörper zwischen die Walzen 145 und 146
gelangt. In diesem Fall kann die Lagerschale 157 mitsamt der Walze 145 gegen die Wirkung
der Feder 174 nach aussen Schwenken, wodurch ein mechanischer Schaden am Walzenpaar
verhindert wird.
[0054] Der Ein- und Ausbau der Walze 145 erfolgt gleich wie bei der Walze 146. Nach dem
Lösen der Schrauben 158 werden an beiden Walzenenden die Lagerschalen 159 entfernt
und die Achsstummel 162 frei gelegt. Anschliessend kann die Walze horizontal (von
der Säule 2 weg) entfernt werden.
[0055] Das Einstellen des Walzenspaltes erfolgt an beiden Walzenenden durch ein Drehen
der Welle 164. Hierfür ist an Exzenterzapfen 165 das Ende eines Hebels 175 angelenkt,
in dessen anderem, gegabelten Ende ein Schwenkzapfen 176 drehbar gelagert ist. Im
Schwenkzapfen 162 verläuft diametral ein Muttergewinde, in das eine Spindel 177 geschraubt
ist. Das untere Spindelende ist frei drehbar in einem mit dem Achszapfen 156 fest
verbundenen Lager 178 gelagert, so dass die Spindel 177 mit dem Achszapfen 156 verschwenkt
werden kann. Die Spindel 177 ist drehfest und achsial mit der Abtriebwelle eines Winkelgetriebes
179 verbunden, das antriebseitig an einen Bremsmotor 180 angeflanscht ist. Das Winkelgetriebe
179 ist von einer Drehmomentstütze 181 gestützt. Einerseits kann es dadurch einer
Schwenkbewegung der Spindel 177 folgen und anderseits wird das vom Bremsmotor 180
erzeugte, Drehmoment vom Maschinengehäuse ausgeglichen. Durch ein Drehen der Spindel
177 mittels des Bremsmotors 180 folgt der Schwenkzapfen 176 einem Kreisbogen um das
Zentrum der Welle 164 und dreht diese. Mit dem Exzenterzapfen 165 verschieben sich
die Klemme 166 und die Schraube 167 und verschwenken die Lagerschale 157 bzw. die
Walze 145 um den Achszapfen 156 an beiden Walzenenden.
[0056] Die Lagerbasis 147 hat in der vertikalen Richtung der Säule 2 eine vergleichsweise
grosse Erstreckung und bildet einen zur Säule 2 parallelen, langen Hebel. An ihrem
oberen und unteren Ende befinden sich je eine Verschraubung 4′ mit denen sie an der
Säule 2 befestigt ist. Die Verbindungsgerade der beiden Verschraubungen 4′ verläuft
im wesentlichen parallel zur Säule 2 und liegt in grober Näherung mittig zwischen
den Walzen 145, 146. Der Abstand zwischen den Befestigungsstellen ist vorzugsweise
gleich oder grösser als der Achsabstand der Walzen 145, 146. Dadurch werden die vom
Walzenantrieb und von den mit unterschiedlicher Geschwindigkeit drehenden Walzen
145, 146 auf die Säule 2 übertragenen Kräfte vergleichsweise gering und zwar umso
kleiner, je grösser der gegenseitige Abstand der Verschraubungen 4′ ist, das heisst,
je länger der wirksame Hebel ist. Die Anordnung der Walzen 145, 146 zu gegenüberliegenden
Seiten der Säule 2 bewirkt zudem (wenigstens in grober Näherung) eine symmetrische
Belastung der Säule 2, so dass diese schlank und leicht ausgebildet werden kann. Bei
mehrfachen Walzenstühlen (wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt), bei denen die Walzenpakete
4, 5, 6 vertikal übereinander liegen, sind vorzugsweise beim Lagergehäuse der festen
Walzen 146 abwechselnd die Lasche 155 mit dem Achszapfen 156 oben und unten angeordnet,
was zudem eine symmetrische Belastung der Säulen 2 begünstigt. Bei solchen Mehrfachwalzenstühlen
ergibt sich ausserdem der Vorteil, dass jede Walze ungehindert durch andere Maschinenteile
gelöst und nach der Seite weggenommen werden kann.
[0057] Die Lager der Walzenpakete 4, 5, 6 bilden je für sich einen geschlossenen Gelenkrahmen,
innerhalb dem die beim Mahlen auftretenden Kräfte und Biegemomente im Gleichgewicht
sind. Diese sind daher von den Säulen 2 nicht aufzunehmen. Sie unterliegen ausschliesslich
einer Belastung durch das Gewicht der Walzenpakete und durch die Antriebsdrehmomente.
Diese Belastung aber ist weitgehend nach beiden Seiten gleichmässig verteilt. Da die
Walzen 145 und 146 an beiden Enden gleich gelagert sind erfolgt das Parallelstellen
der Walzen 145, 146 in horizontale Richtung mit der Schraube 167 indem sie (an beiden
Walzenenden) mehr oder weniger in die Klemme 166 eingeschraubt wird. Die Federvorspannung
bleibt dabei immer erhalten, da die Mutter 171 zur Schraube 167 mit einer Stiftschraube
gesichert ist.
[0058] Das Horizontieren der Drehachsen der Walzen 145 und 146 erfolgt durch ein Verschwenken
der Lagergehäuse um die untere Schraube der Verschraubung 4′, 5′ bzw. 6′ mit anschliessendem
Festlegen der Lagerbasis 147 durch ein Festziehen beider Schrauben. Die Parallelität
der Walze. 145, 146′ wird durch ein mehr oder weniger starkes Eindrehen der Schraube
167 in die Klemme 166 erreicht.
[0059] Durch das Anliegen des Federlagers 173 am Lagerkopf 170 zieht die Feder 174 die Schraube
167 mit der Mutter 171 gegen die Nuss 169, die dadurch in ihrem Lager im Lagerkopf
170 gegen die dem Federlager 173 zugewandte Seite gedrückt wird. Da die Mahlkräfte
in gleicher Richtung verlaufen ist eine spielfreie Lagerung der Nuss 169 im Lagerkopf
170 gegeben, mit dem Vorteil, dass bei Schwenkbewegungen der Lagerschale 157 die Schraubenkräfte
(= Mahlkräfte) immer durch den Mittelpunkt der Nuss 169 laufen.
[0060] Durch die motorische Verstellung des Walzenabstandes besteht die Gefahr, dass die
Walzen 145, 146 durch Fehlsteuerung der Elektronik leer aufeinander fahren können.
Dies kann bei laufenden Walzen 145, 146 erhebliche Schäden verursachen. Um dies zu
verhindern ist an beiden Walzenenden eine verstellbare Anschlagschraube 182 in die
Lagerbasis 33 geschraubt, welche mit einer fest an der beweglichen Lagerschale 157
angeordneten Anschlagplatte 183 derart zusammenwirkt, dass ein Aufeinander fahren
der Walzen mechanisch verhindert wird. Zudem ist mit der Säule 2 ein ortsfester Sicherheitsschalter
184 verbunden, der durch einen an der beweglichen Lagerschale 157 befestigten Fühlern
185 betätigbar ist. Der Schaltpunkt ist durch eine Mikrometerschraube 186 einstellbar.
Diese Sicherheitsschalter 182 stehen mit ihrem Schaltpunkt unterhalb des Mahlspaltes
aber oberhalb der Walzenberührung, so dass die Walzen still gesetzt werden, bevor
sie sich gegenseitig berühren können.
[0061] Die Welle 164 ist mit einem Drehlagezeiger 187 versehen, der mit einem ortsfesten
(d.h. mit der Säule 2 fest verbundenen) Referenzschalter 188 zusammenwirkt. Der Referenzschalter
188 und der Drehlagezeiger 187 sind derart aufeinander abgestimmt, dass der letztere
im ersten mit einer Schaltgenauigkeit von ± 2/100 Millimeter einen Schaltkontakt schliesst,
wenn die bewegliche Walze 145 ihre ausgerückte Stellung erreicht. Der Referenzschalter
188 signalisiert beim Ausrücken der Walzen, dass der definierte Ausrückweg innerhalb
der erwähnten Toleranz erreicht ist. Bleibt am Ende des Ausrückvorgangs dieses Signal
aus, liegt möglicherweise eine Verstellung vor und die Walzen werden selbsttätig abgeschaltet.
[0062] In Fig. 16 ist stellvertretend für mehrere an einer Vorrichtung zum Vermahlen und
Separieren von Korngut vorgesehene Gehäuseöffnungen eine rechteckige Öffnung 190
des Maschinengehäuses 191 aus der Sicht vom Inneren der Maschine her erkennbar, dessen
Darstellung sich hier auf den mit der Klappe 192, die auch die Form einer gewölbten
Haube haben kann, zusammenwirkenden Randbereich 191′ beschränkt.
[0063] Die in geschlossener Position gezeichnete Klappe 192 ist als Schalenkonstruktion
mit Deckblechen 192′ und vorzugsweise einer zwischen diese eingebrachten, die Stabi
lität erhöhenden und gleichzeitig geräuschdämmenden Sandwich-Füllung 193 ausgebildet
und mittels vier mit dem Randbereich 191′ des Maschinengehäuses 191 verschraubter
Scharnierösen 194 sowie in diese eingreifender Scharnierbolzen 195 am Maschinengehäuse
191 schwenkbar angelenkt. Die Scharnierbolzen 195 sind zwischen entsprechenden Stegen
196 der Klappe fest verankert.
[0064] Im Bereich ihrer freien, das heisst nicht mit Scharnierbolzen 195 besetzten Kanten,
sind in die Klappe 192 insgesamt acht Haken 197 eingelassen, und zwar je zwei an
den der Schwenkachse benachbarten Kanten und insgesamt vier an der der Schwenkachse
gegenüberliegenden Kanten. Wie Fig. 18 erkennen lässt, weisen diese Haken 197 eine
Doppel-T-Form auf und sind mit den Schalenblechen 192′ der Klappen 192 verschweisst.
[0065] Zur Aufnahme der Haken sind im Randbereich 191′ des Maschinengehäuses 191 rechteckförmige
Aussparungen vorgesehen, durch die die Haken 197 hindurchtreten bzw. die die Flansche
197′ der Haken umgeben. Unterhalb dieser Aussparungen sind mit den Haken 197 zusammenwirkende,
verschiebbare Riegel 198 vorgesehen, und zwar je einer in den der Schwenkachse benachbarten
Zonen des Randbereiches 191′ und zwei in dem der Schwenkachse gegenüberliegenden
Teil des Randbereichs 191′. Die Riegel 198 sind als Flachprofile ausgebildet, die
mittels Längsschlitzen 199 an am Maschinengehäuse 191 bzw. dessen Randbereich 191′
befestigten Haltstiften 200 längsbeweglich geführt sind. Jeder Riegel 198 ist weiterhin
mit zwei T-förmigen Eingriffsöffnungen 201 versehen, in deren dem "T-Balken" entsprechende
Bereiche die Köpfe der Haken 197 beim Schliessen der Klappe 192 eintauchen. Es ist
aus den Fig. 16 und 18 ohne weiteres ersichtlich, dass, wenn die Riegel 198 anschliessend
in die dargestellte Verriegelungsposition bewegt werden, die Haken 197 mit ihren
Köpfen beiderseits des in Bewegungsrichtung der Riegel 198 verlaufenden Bereichs
ihrer T-förmigen Eingriffsöffnungen 201 arretiert sind und die Klappe 192 mithin
über insgesamt vier Anlenkpunkte 194, 195 und acht Verriegelungspunkte 197, 198, 201
fest an dem Maschinengehäuse 191 bzw. an dessen Randbereich 191′ anliegt.
[0066] Wie Fig. 16 weiter erkennen lässt, erfolgt die Betätigung aller Riegel 198 gleichzeitig
mittels eines Handhebels 202, der auf einer doppelt und gegensinnig gekröpften Welle
203 angebracht ist. Die Welle 203 ist über Anlenkglieder 204 mit den im vorderen Randbereich
191′ des Maschinengehäuses 191 befindlichen Riegeln 198 verbunden, so dass diese entweder
voneinander weg oder aufeinander zu bewegt werden können, wobei ersteres - wie dargestellt
- der Schliessposition der Klappe 192 und letzteres in der Endlage der Öffnungsposition
der Klappe 192 entspricht, da dann die Haken 198 aus den Eingriffsöffnungen 201 wieder
freigegeben werden.
[0067] Die Übertragung der geschilderten Bewegungen auf die weiteren Riegel 198 geschieht
mittels zweier in den vorderen Ecken des Randbereichs 191′ des Maschinengehauses
191 angeordneter Schwenksegmente 205, mit denen die jeweils einander benachbarten
Riegel 198 über Anlenkelemente 206 verbunden sind.
[0068] Zur Sicherung in der Schliessposition ist auf der Welle 203 noch eine Scheibe 207
mit einer Arretierungsnut 208 und eine mit dieser zusammenwirkende federbelastete
Klinke 209 vorgesehen.
[0069] Es versteht sich, dass die Welle 203 und die Scheibe 207 auch zu einer einzigen Scheibe
mit zwei uin 180° gegeneinander versetzten Anlenkpunkten für die Anlenkglieder 204
zusammengefasst werden können. Ferner kann die Handhebelstellung in der Schliessposition
noch durch ein handelsübliches Schloss gesichert sein, um ein unbefugtes Öffnen der
Klappe 192 zu verhindern. Zusätzlich kann noch eine Sicherung mittels elektrischer
Stellglieder vorgesehen sein, die das Öffnen der Klappe 192 nur im Stillstand der
Maschine gestattet.
1. Vorrichtung mit mindestens einem in einem Maschinengehäuse angeordneten Walzenpaar,
das zu Wartungs- bzw. Reparaturzwecken durch am Maschinengehäuse angelenkte, grossflächige
Klappen bzw. Hauben zugänglich sind, die in geschlossenem Zustand gemeinsam mit den
übrigen Bereichen des Maschinengehäuses einen allseitig weitestgehend geschlossenen
Arbeitsraum bilden, dadurch gekennzeichnet, dass - zur Sicherung des Schliessens auch im Falle einer Explosion - jede Klappe
bzw. Haube (192) im Bereich ihrer Schwenkachse mittels einer Vielzahl von Anlenkelementen
(194, 195) mit dem Maschinengehäuse (191) verbunden ist und im Bereich ihrer freien
Kanten eine entsprechende Vielzahl von Verriegelungselementen (197) aufweist, die
mit komplementären Verriegelungselementen (198, 201) an der jeweils zugeordneten Öffnung
(190) des Maschinengehäuses (191) zusammenwirken, und dass zwecks Sicherung des Schliessens
aller Verriegelungselemente und zur Betätigung derselben deren eine Art mit Hilfe
einer gemeinsamen Betätigungseinrichtung (202) gesamthaft gegenüber der anderen bewegbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenk- und Verriegelungselemente
(194, 195; 198, 201) etwa in gleichmässigen Abständen voneinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungselemente
einerseits als Haken (197) und anderseits als diese erfassende Riegel (198) ausgebildet
sind, wobei vorzugsweise einerseits die Haken (197) an den Klappen bzw. Hauben (192)
und die Riegel (198) im Randbereich (191′) der entsprechenden Öffnungen (190) des
Maschinengehäuses (191) angeordnet sind und/oder die Haken (197) ortsfest und die
Riegel (198) gegenüber den Haken bewegbar sind, bzw. anderseits bevorzugt die Haken
(197) als T-förmige Doppelhaken und die Riegel (198) als längsbewegliche Flachprofile
mit T-förmigen Eingriffsöffnungen (201) für die Haken (197) ausgebildet sind .
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede seitliche
Zone des Randbereichs (191′) einer einer Klappe bzw. Haube (192) zugeordneten Öffnung
(190) des Maschinengehäuses (191) einen Riegel (198) und die den Anlenkelementen
(194, 195) gegenüberliegende Zone des Randbereichs (191′) zwei Riegel (198) aufweist,
wobei die Riegel (198) in den Eckbereichen der Oeffnung (190) des Maschinengehäuses
(191) durch bewegungsübertragende Koppelglieder (205, 206) miteinander verbunden
sind .
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass für alle Riegel
(198) ein zentrales, primär auf die beiden Riegel (198) in der vorderen Zone des Randbereichs
(191′) der Öffnung (190) des Maschinengehäuses (191) einwirkendes Betätigungsorgan
(202) vorgesehen ist, und dass vorzugsweise das Betätigungsorgan als ein gegenläufige
Bewegungen der Riegel (198) bewirkendes Antriebselement (203) mit zwei Anlenkpunkten
für die Riegel (198) und einer Arretierungsnut (208) ausgebildet und mit einem Handhebel
(202) versehen ist.
6. Vorrichtung für die Vermahlung und/oder Verpressung von Nahrungs- oder Futtermittelkomponenten,
mit wenigstens einem Walzenpaar an einem Walzenständer, das eine feste und eine bewegliche
Walze (145, 146) aufweist, und mit einer Einstelleinrichtung für den Achsabstand
des Walzenpaares sowie mit einer Fremdkörpersicherung (168 - 173) zur raschen Vergrösserung
des Walzenabstandes bei Eintritt eines Fremdkörpers in den Mahlspalt versehen ist,
wobei die Lagergehäuse (147, 149, 157, 159) der beiden Walzen (145, 146) durch über
und unter den Walzenachsen liegende Verbindungen (155, 156, 165 bis 173) zu einem
Gelenkrahmen vereinigt sind, in welchem die während des Mahlvorganges zwischen den
Walzen (145, 146) auftretenden Normalkräfte aufgenommen werden, insbesondere nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der beiden Lagergehäuse (147, 149) der festen Walze (146) an wenigstens
zwei im wesentlichen senkrecht übereinander liegenden Befestigungsteilen (4′, 5′,
6′) an einem sich vertikal erstreckenden Teil (2) des Walzenständers befestigt sind
und/oder
dass die, vorzugsweise eine der Verbindungen (165 - 173) umfassende, Einstelleinrichtung
für den Achsabstand der festen und der beweglichen Walze (145 bzw. 146) ein Stützorgan
(165) aufweist, das - zur Feineinstellung des Achsabstandes mittels der Einstelleinrichtung
- von der festen Walze (146) weg bzw. zu ihr hin verstellbar ist und dessen Bewegung
durch ein sich darauf abstützendes Stösselglied (166, 167, 171) auf die bewegliche
Walze (145) übertragbar ist, und dass die Fremdkörpersicherung (168 - 173) am selben,
selbsthemmungsfreien Stützorgan (165), zur raschen Vergrösserung des Walzenabstandes
angreift.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützorgan ein Exzenter
(165) ist, an dem vorzugsweise die Einstelleinrichtung zu seiner Verdrehung um seine
Drehachse (164) über einen Hebelarm (175) angreift, wobei der einenends um den Exzenter
schwenkbare Hebelarm (175) bevorzugt quer zur Verbindungslinie der beiden Walzenachsen
(151, 162) mittels der Einstelleinrichtung bewegbar ist, welche Einstelleinrichtung
insbesondere von einer Gewindespindel (177) gebildet ist, an der der Hebel (175)
über ein Muttergewinde verschiebbar ist, welche Spindel (177) gegebenenfalls sich
axial an einem festen Lagerteil, vzweckmässig am Achsgelenk der beweglichen Walze
(145), abstützt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Lagergehäuse
(147, 149, 157, 159) der festen als auch der beweglichen Walze (145, 146) durch vertikale
Trennebenen je in zwei miteinander lösbar verbundene Lagerhälften (147, 157) geteilt
sind, dass die einander zugewandten Lagerhälften (147, 157) der festen und der beweglichen
Walze durch die Verbindungen (155, 156, 165 bis 173) zum Gelenkrahmen verbunden sind,
und dass vorzugsweise wenigstens eines der folgenden Merkmale vorgesehen ist:
a) eine der Verbindungen (155, 156, 165 - 173) weist einen Gelenkzapfen (156) auf,
an dem die einander zugewandten Lagerhälften (147, 157) angelenkt sind, wobei zweckmässig
bei mehreren Mahlwalzenpaaren von Mahlwalzenpaar zu Mahlwalzenpaar abwechselnd diese
Verbindung (165 - 173) über bzw. unter dem vorspringenden Teil (155) mit dem Gelenkzapfen
(156) liegt;
b) die Befestigungsstellen (4′, 5′, 6′) sind an jener Lagerhälfte (147) der festen
Walze (146) angeordnet, welche der beweglichen Walze (145) zugewandt ist;
c) bei jedem Lagergehäuse (147, 149) springt die der beweglichen Walze (145) zugewandte
Lagerhälfte (147) der festen Walze (146) mit einem Teil (155) gegen die bewegliche
Walze (145) vor, an dessen freiem Ende der Gelenkzapfen (156) gelagert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der grösste
vertikale Abstand von zwei Befestigungsstellen (4′, 5′, 6′) in grober Näherung gleich,
vorzugsweise aber grösser als der gegenseitige Abstand der eingerückten Walzen (145,
146) ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die sich vertikal erstreckenden Teile des Walzenständers bzw. des die Walzen (145,
146) umfassenden Gehäuses (191) zwei Säulen (2) sind, an denen das Lagergehäuse
der festen Walze (146) befestigt ist, und dass die Säulen (2) zwischen den endseitigen
Achsstummeln (151, 162) der Walzen (145, 146) liegen, wobei bevorzugt mehrere Walzenpaare
(145, 146) an den Säulen (2) befestigt sind.