(19)
(11) EP 0 428 767 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1991  Patentblatt  1991/22

(21) Anmeldenummer: 89121406.6

(22) Anmeldetag:  18.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 5/24, B41F 5/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB IT LI NL

(71) Anmelder: SAUERESSIG GMBH + CO.
D-48691 Vreden (DE)

(72) Erfinder:
  • Almering, Norbert
    D-4426 Vreden (DE)

(74) Vertreter: Schulze Horn, Stefan, Dipl.-Ing. M.Sc. 
Goldstrasse 50
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Druckmaschine für den rotativen Flexodruck


    (57) Bei der neuen Druckmaschine ist vorgesehen, daß Drehantriebsmittel allein am Presseurzylinder (2) vorgesehen sind und daß dieser den Klischeezylinder (3) und den Rasterzylinder (4) unter gegenseitigem Andruck aneinander durch Reibschluß antreibt. Die neue Druckmaschine arbeitet ohne Getriebe und ist mechanisch damit sehr einfach aufgebaut und es wird ein einfaches Auswechseln von Klischee- und Raster­zylindern ermöglicht.
    Die neue Druckmaschine eignet sich für den Flexo­druck zur Integration in Druck- oder sonstige Fer­tigungsstraßen. Außerdem kann die Druckmaschine auch als kleine, mobile Probedruckmaschine, insbe­sondere für die Bestimmung von Farbtönen und für die individuelle Auswahl optimaler Rasterzylinder für bestimmte Bedruckstoffe ausgeführt sein, wobei Original-Bedruckstoffe und Original-Klischees ver­wendet werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine für den rota­tiven Flexodruck, gemäß dem Oberbegriff des Patentan­spruchs 1.

    [0002] Druckmaschinen für den rotativen Flexodruck sind bekannt und stehen verbreitet im Einsatz. Bei diesen Druckma­schinen besteht eine Druckeinheit aus je einem Rasterzy­linder, Klischeezylinder und Presseurzylinder. Für die Aufbringung von Druckfarbe auf den Rasterzylinder ist im allgemeinen entweder eine Farbwanne mit einer oder mehre­ren Gummiwalzen und einer gerasterten Stahlwalze als Rasterzylinder vorhanden, was kurz als Quetschwalzenprin­zip bezeichnet wird, oder es ist eine Stahlwalze, die einen gerasterten Kupfermantel aufweist und die ver­chromt ist und und gerakelt wird, vorgesehen, um einen standardisierten Farbfilm auf das Klischee zu übertra­gen. Das Klischee überträgt dann den Farbfilm entspre­chend der Klischeegestaltung auf den Bedruckstoff, wel­cher auf dem Presseurzylinder ruht oder über diesen ge­führt wird. Innerhalb einer solchen Druckmaschine, die bei Mehrfarbendruck mehrere Druckeinheiten, d. h. je Farbe einen Satz, enthalten kann, sind die einzelnen Zylinder, nämlich Presseurzylinder, Klischeezylinder und Rasterzylinder, antriebsmäßig starr miteinander gekop­pelt, z. B. durch Zahnrand-, Ketten- oder Riemengetrie­be. Hierdurch sind die bekannten Druckmaschinen für den Flexodruck konstruktiv aufwendig und erfordern eine Viel­zahl von Arbeitsgängen bei einem Zylinderwechsel. Ein solcher Zylinderwechsel ist besonders häufig bei der An­fertigung von Probedrucken erforderlich, da je nach Farb­ton und Klischeeart ein Rasterzylinder mit einem bestimm­ten, passenden Raster ausfindig gemacht werden muß, um ein optimales Druckergebnis zu erzielen. Diese Optimie­rung läßt sich praktisch nur durch Ausprobieren unter­schiedlicher Rasterzylinder erreichen, was dazu führt, daß die Auswahl des bestmöglichen Rasterzylinders sehr arbeits- und zeitaufwendig ist. Während dieser Zeit steht die Druckmaschine für die Produktion nicht zur Ver­fügung, so daß in der Praxis aus Zeit- und Kostendruck häufig nicht der optimale Rasterzylinder zum Einsatz kommt.

    [0003] Es stellt sich daher die Aufgabe, eine Druckmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, welche einen geringe­ren mechanisch-technischen Aufwand erfordert und mit welcher zugleich eine höhere Produktivität und eine ver­besserte Druckqualität erreicht werden.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch eine Druckmaschine der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.

    [0005] Infolge des erfindungsgemäßen Antriebes von Klischee­zylinder und Rasterzylinder allein mittels Reibschluß durch den Presseurzylinder ist die neue Druckmaschine mechanisch wesentlich vereinfacht. Das Fehlen von beson­deren Antriebsmitteln am Klischeezylinder und am Raster­zylinder ergibt eine deutliche Verminderung des Arbeits- und Zeitaufwandes für deren Ein- und Ausbau. Damit wird bei geringerem Aufwand eine sorgfältigere Auswahl des bestmöglichen Rasterzylinders ermöglicht, was eine er­höhte Druckqualität gewährleistet. Dabei hat sich in praktischen Versuchen überraschend gezeigt, daß der An­ trieb des Klischeezylinders und des Rasterzylinders allein mittels Reibschluß mit ausreichender Betriebs­sicherheit und praktisch ohne Schlupf zwischen den ein­zelnen Zylindern möglich ist.

    [0006] Um die Sicherheit der durch Reibschluß erfolgenden Ober­tragung der Drehantriebskräf te vom Presseurzylinder zum Klischeezylinder und weiter zum Rasterzylinder noch zu erhöhen, ist vorgesehen, daß die drei Zylinder eine im wesentlichen gleiche Breite aufweisen und wenigstens ein­seitig jeweils am stirnseitigen Randbereich des Zylin­derumfanges Reibkontakt haben.

    [0007] Zwecks einer möglichst einfachen Handhabung der Druckma­schine im Hinblick auf das Auswechseln von Zylindern ist vorgesehen, daß die Druckmaschine zwischen einer Arbeits­stellung, in welcher die drei Zylinder aneinander anlie­gen, und einer Ruhestellung, in welcher die drei Zylin­der jeweils Abstand voneinander aufweisen, verstellbar ist. Weitere Ausgestaltungen der Druckmaschine hinsicht­lich der Verstellbarkeit sind in den Unteransprüchen 4 und 5 angegeben.

    [0008] Weiter ist vorgesehen, daß mittels wenigstens einer Kol­ben-Zylinder-Einheit die Schwenkarmpaare einzeln oder gekoppelt verschwenkbar und die drei Zylinder aneinander andrückbar sind. In dieser Ausführung wird zum einen ein einfaches, fernbetätigbares Verstellen der verschwenk­baren Zylinder ermöglicht und es kann zum anderen mit denselben Mitteln, nämlich der Kolben-Zylinder-Einheit, die für den Druckvorgang erforderliche Andruckkraft der Zylinder gegeneinander erzeugt werden. Zusätzlich kann, um die Andruckkraft einstellbar zu machen, der Kolben- Zylinder-Einheit eine einstellbare Druckregeleinheit für das der Kolben-Zylinder-Einheit zugeführte Druckmedium vorgeschaltet sein.

    [0009] Eine weitere Ausgestaltung der Druckmaschine sieht vor, daß die Zylinder an ihren Stirnseiten Achsstummel mit aufgesetzten Lagern aufweisen und daß die Zylinder mit­tels dieser Achsstummel von oben her entnehmbar in schlitz- oder gabelförmige Achsaufnahmen im Maschinen­rahmen bzw. in den oberen Enden der Schwenkarme einge­legt sind. Hierdurch wird das Auswechseln von Zylindern, was insbesondere für Klischee- und Rasterzylinder rela­tiv häufig erforderlich ist, sehr vereinfacht und be­schleunigt. Je nach der Masse des jeweiligen Zylinders kann im einfachsten Fall schon dessen Eigengewicht für eine Lagesicherung ausreichend sein; erforderlichenfalls können auch noch zusätzlich Arretiermittel vorgesehen sein.

    [0010] Um sowohl eine möglichst einfache Betätigung und Anbrin­gung der Rakel als auch ein leichtes Entnehmen und Ein­setzen sowie Reinigen des Rasterzylinders zu erreichen, sieht die Erfindung vor, daß die den Rasterzylinder über­streichende Rakel zusammen mit diesem Zylinder ver­schwenkbar und zusätzlich um eine eigene Schwenkachse re­lativ zum Schwenkarmpaar des Rasterzylinders verschwenk­bar sowie in ihrer Anlagestellung an letzteren arretier­bar ist.

    [0011] Zur Ermöglichung einer eindeutigen Reproduzierbarkeit der Einstellungen der Druckmaschine, insbesondere der Andruckkräfte der Zylinder untereinander, ist vorgese­hen, daß die relative Bewegung zueinander zumindest von Klischeezylinder und Presseurzylinder in Richtung der Arbeitsstellung durch einen einstellbaren Anschlag be­grenzbar ist. Dabei ist zweckmäßig die jeweilige Ein­stellung des Anschlages an einer dessen Lage oder die Lage eines der Schwenkarme erfassenden Meßeinrichtung, wie Meßuhr, ablesbar, was zusätzliche Arbeitsgänge, wie Probeläufe oder das manuelle Messen von Abständen, über­flüssig macht.

    [0012] Um den Rasterzylinder und den Klischeezylinder auch ohne Ausbau aus der Druckmaschine leicht reinigen zu können, ist vorgesehen, daß diese beiden Zylinder in ihrer Ruhe­stellung in Eingriff mit einem zweiten Drehantrieb bring­bar sind. Dieser zweite Drehantrieb umfaßt vorzugsweise wenigstens einen motorisch in Bewegung versetzbaren Zahn­riemen mit nach außen weisenden Zähnen, der parallel zur einen Stirnfläche von Klischeezylinder und Rasterzylin­der umläuft, wobei diese Zylinder an der betreffenden Stirnseite je ein mit dem Zahnriemen in Eingriff bring­bares Zahnrad auf ihrem Achsstummel tragen. Bei dieser Ausführung können die Zahnräder von Rasterzylinder und Klischeezylinder ganz einfach durch deren Verschwenkung in die Ruhestellung in Eingriff mit dem Zahnriemen ge­bracht werden, um bedarfsweise diese beiden mit der Druckfarbe unmittelbar in Berührung kommenden Zylinder unabhängig vom Presseurzylinder in Drehung zu versetzen und dabei zu reinigen. Das Entnehmen der Zylinder nach oben hin aus der Druckmaschine wird dabei in keiner Weise behindert oder erschwert.

    [0013] Eine Ausführung der erfindungsgemäßen Druckmaschine kenn­zeichnet sich dadurch, daß der Drehantrieb des Presseur­zylinders ein elektrisch oder pneumatisch betreibbarer Antriebsmotor mit Untersetzungsgetriebe ist und daß eine Bedruckstoffbahn von einer Vorratsrolle oder einer vorge­schalteten Bearbeitungsstation kommend unter ausreichen­der Umschlingung über den Presseurzylinder geführt ist. In dieser Ausführung eignet sich die Druckmaschine ins­besondere für den Produktionsbereich, z. B. als Teil einer Druckstraße oder sonstigen Fertigungsstraße.

    [0014] Bei einer alternativen Gestaltung der Druckmaschine ist dagegen vorgesehen, daß diese als mobile Probedruckma­schine mit relativ kleinen und leichten, von Hand ein­setzbaren und entnehmbaren Zylindern ausgebildet und auf einem fahrbaren Unterbau angeordnet ist. Mit einer sol­chen Probedruckmaschine können schnell und einfach Probe­drucke angefertigt werden, um z. B. die jeweils optimale Rasterung des Rasterzylinders für einen bestimmten Druck­vorgang, welcher dann für die Serienfertigung auf der großen Druckmaschine durchgeführt wird, durch Versuche festzustellen. Die Anfertigung der Probedrucke kann also hier unabhängig von den der laufenden Fertigung dienen­den Druckmaschinen erfolgen, was deren Produktivität we­sentlich erhöht. Die für die Probedruckmaschine verwen­deten Zylinder entsprechen dabei - abgesehen von ihren Abmessungen - genau den in der Fertigung verwendeten Zylindern, so daß die Probedruckergebnisse voll auf die Fertigung übertragbar sind, d. h., es werden insbeson­dere die gleichen Materialien und Bearbeitungsverfahren für die Oberflächen der Klischeezylinder und der Raster­zylinder verwendet, seien sie nun für den Probedruck oder für die Fertigung bestimmt.

    [0015] Um die für den Probedruck vorgesehene Ausführung der Druckmaschine möglichst einfach in der Konstruktion und Handhabung zu machen, ist hier zweckmäßig der Drehan­trieb des Presseurzylinders eine Handkurbel. Zur Er­höhung des Bedienungskomforts kann hier natürlich auch ein motorischer Antrieb vorgesehen werden.

    [0016] Eine weitere Vereinfachung des Aufbaues und der Handha­bung der Druckmaschine speziell für den Probedruck wird dadurch erreicht, daß der Klischeezylinder und der Ra­sterzylinder gleichen Umfang aufweisen und daß der Pres­seurzylinder einen Umfang aufweist, der wenigstens dem Dreifachen des Klischeezylinderumfanges entspricht, und daß der Bedruckstoff für einen Probedruck auf den Umfang des Presseurzylinders wiederabnehmbar aufgebracht ist. Hierdurch werden Mittel für die Zu- und Abführung des Bedruckstoffes eingespart und für die Anfertigung eines Probedruckes genügt eine einzige Umdrehung des Presseur­zylinders.

    [0017] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft besondere Rasterzylinder und Klischeezylinder für die Verwendung in der zuvor beschriebenen Druckmaschine, insbesondere im Hinblick auf den Aufgabenteil betreffend die Erhöhung der Produktivität und Druckqualität. Hierzu ist gemäß Anspruch 19 vorgesehen, daß der Raster- und der Klischee­zylinder als Standardzylinder für den Probedruck ausge­bildet sind, wobei der eine der beiden Zylinder eine An­zahl von in Längsrichtung seiner Zylindermantelfläche verlaufenden Streifen jeweils unterschiedlicher Raste­rung und der andere der beiden Zylinder eine Anzahl von in Umfangsrichtung seiner Zylindermantelfläche verlaufen­den Streifen jeweils unterschiedlicher Rasterung auf­weist.

    [0018] Hierdurch wird erreicht, daß bei einem einzigen Probe­druckdurchlauf jeder Streifen des einen Zylinders mit jedem Streifen des anderen Zylinders einmal kombiniert wird und als Druckergebnis auf dem Bedruckstoff sichtbar gemacht wird. Somit kann ohne Zylinderwechsel in kür­zester Zeit die optimale Kombination von Rasterzylinder-­Rasterung und Klischee-Rasterung ermittelt werden.

    [0019] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Zylinder gemäß Anspruch 19 sind in den Unteransprüchen 20 bis 22 angegeben.

    [0020] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeich­nung zeigen:

    Figur 1 eine Druckmaschine in Seitenansicht, teils im Vertikalschnitt, in Arbeitsstellung,

    Figur 2 die Druckmaschine aus Figur 1 in gleicher Dar­stellung in Ruhestellung,

    Figur 3 die Druckmaschine gemäß Figur 1 in Aufsicht, wieder in Arbeitsstellung und

    Figur 4 die Druckmaschine in einer zweiten Ausführung in einer Darstellung entsprechend Figur 1.

    Figur 5 einen speziellen Rasterzylinder in einer Abwick­lung und

    Figur 6 einen speziellen Klischeezylinder, ebenfalls in einer Abwicklung.



    [0021] Wie die Figur 1 der Zeichnung zeigt, besteht das hier dargestellte erste Ausführungsbeispiel der Druckmaschine 1 im wesentlichen aus einem Maschinenrahmen 10 und drei Zylindern, nämlich einem Presseurzylinder 2, einem Kli­scheezylinder 3 und einem Rasterzylinder 4. Der Presseur­zylinder 2 ist mittels stirnseitiger Achsstummel, von denen hier der vordere Achsstummel 23 geschnitten ist, in einer Achsaufnahme 11 im Maschinenrahmen 10 um eine Drehachse 26 drehbar gelagert. Die Achsaufnahme 11 in­nerhalb des Maschinenrahmens 10 besteht hier aus einem nach oben hin offenen, sich in vertikaler Richtung er­streckenden Schlitz, durch welchen hindurch die Achs­stummel 23 und 24 (hier nicht sichtbar) nach oben ge­führt werden können, um den Presseurzylinder aus der Druckmaschine 1 zu entnehmen.

    [0022] Im Unterschied zum Presseurzylinder 2 sind der Klischee­zylinder 3 und der Rasterzylinder 4 nicht unmittelbar im Maschinenrahmen 10, sondern an den oberen Enden von je einem Paar von Schwenkarmen 6 und 7 gelagert. Der Schwenkarm 6 für den Klischeezylinder 3 ist um eine pa­rallel zur Drehachse 36 des Klischeezylinders 3 im unte­ren Teil des Maschinenrahmens 10 verlaufende Schwenkach­se 66 verschwenkbar. In der in Figur 1 dargestellten Stellung befindet sich der Klischeezylinder 3 mit seinem Umfang 30 in Anlage an dem Umfang 20 des Presseurzylin­ders 2, d. h. in Arbeitsstellung. Die Verschwenkung des Schwenkarmes 6 in Richtung zur Arbeitsstellung ist durch einen einstellbaren Anschlag 62 begrenzbar. Dessen Ein­stellung bzw. die Stellung des Schwenkarmes 6 ist mit­tels einer Meßeinrichtung, hier einer Meßuhr 9, außer­halb des Maschinenrahmens 10 ablesbar. Die Übertragung zwischen Schwenkarm 6 und Meßuhr 9 erfolgt hier mittels eines Fühlstabes 91, der horizontal durch die Maschine 1 in deren Längsrichtung verlaufend von dem Schwenkarm 6 zur Meßuhr 9 geführt ist.

    [0023] An seinem oberen Ende weist der Schwenkarm 6 zur Aufnah­me des Klischeezylinders 3 eine schlitzförmige Achsauf­nahme 61 auf, in welche von oben her die Achsstummel 33 des Klischeezylinders 3 einführbar sind.

    [0024] Für die Halterung des Rasterzylinders 4 ist ebenfalls ein Paar von Schwenkarmen 7 vorgesehen, wobei diese Schwenkarme 7 wieder um eine parallel zur Drehachse 46 des Rasterzylinders 4 verlaufende Schwenkachse 76 ver­schwenkbar sind. Im oberen Teil jedes Schwenkarmes 7 ist wieder eine Achsaufnahme 71 vorgesehen, in welcher die Achsstummel 43 des Rasterzylinders 4 eingesetzt sind.

    [0025] Außer dem Rasterzylinder 4 ist an den Schwenkarmen 7 auch noch eine Rakel 5 für den Farbauftrag auf den Umfang 40 des Rasterzylinders 4 angeordnet. Die Rakel 5 besteht, wie an sich bekannt, aus einem Rakelkörper 51 und einem darin eingelassenen, zum Rasterzylinder 4 hin vorragenden Rakelmesser 52. Die Rakel 5 ist um eine Schwenkachse 56 verschwenkbar, die ebenfalls parallel zur Drehachse 46 des Rasterzylinders 4 verläuft.

    [0026] Schließlich umfaßt die in Figur 1 dargestellte Druckma­schine 1 noch einen Andruckexzenter 8, der um eine wie­der parallel zu den Drehachsen 26, 36 und 46 der Zylin­der 2, 3, 4 verlaufende Schwenkachse 86 verschwenkbar ist.

    [0027] In der in Figur 1 dargestellten Arbeitsstellung der Druckmaschine 1 liegen die drei Zylinder 2, 3 und 4 mit ihren Umfangsflächen 20, 30, 40 aneinander an. Im Be­trieb der Druckmaschine 1 wird im Bereich der Rakel 5 Druckfarbe zugeführt, die von dem Rakelmesser 52 gleich­mäßig auf dem gerasterten Umfang 40 des Rasterzylinders 4 verteilt wird. Der Rasterzylinder 4 gibt die Farbe an den das Druckklischee aufweisenden Klischeezylinder 3, genauer dessen Umfangsfläche 30 ab, von wo aus die Farbe auf einen um den Umfang 20 des Presseurzylinders 2 ge­führten Bedruckstoff gelangt. Für den Fall, daß Original­klischees in Kunststoff auf dem Klischeezylinder ange­bracht werden sollen, kann dieser zuvor in seinem Durch­messer innerhalb der Druckbreite um einen entsprechenden Betrag in seiner Materialstärke vermindert werden, was bei voll gummierten Klischeezylindern z.B. durch Ausbren­nen mit Laser geschehen kann. Der Antrieb der Druckma­schine 1 erfolgt allein über den Presseurzylinder 1, wäh­rend der Klischeezylinder 3 und der Rasterzylinder 4 allein durch Reibschluß unmittelbar bzw. mittelbar von dem Presseurzylinder 2 in Drehung versetzt werden. Die nötige Andruckkraft zwischen den Zylindern 2, 3 und 4 bewirkt der Andruckexzenter 8, der mittels eines Betäti­gungshebels 87 um seine Schwenkachse 86 verschwenkbar und in Anlage an den ihm zugewandten Teil des Schwenk­armes 7 bringbar ist.

    [0028] Figur 2 der Zeichnung zeigt die Druckmaschine 1 aus Figur 1 in ihrer Ruhestellung, in welcher die Zylinder 2, 3 und 4 jeweils einen Abstand voneinander aufweisen. Bezüglich der einzelnen Teile der Druckmaschine 1 wird auf die Beschreibung der Figur 1 verwiesen.

    [0029] Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, sind in der Ruhestel­lung der Klischeezylinder 3 und der Rasterzylinder 4 um ihre Schwenkachsen 66 und 76 nach rechts, d. h. von dem Presseurzylinder 2 weg, verschwenkt. Zur Begrenzung der Verschwenkbewegung des Klischeezylinders 3 liegt dessen Schwenkarm 6 nun an einem zweiten Anschlag 63 an; der Schwenkarm 7 des Rasterzylinders 4 liegt zur Begrenzung der Verschwenkbewegung in die Ruhestellung an einem durch einen Teil des Maschinenrahmens 10 gebildeten An­schlag 73 an. Zur Freigabe der Verschwenkung der beiden Zylinder 3 und 4 mit ihren Schwenkarmen 6 und 7 ist der Andruckexzenter 8 um etwa 90° gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt. Hierdurch kann der obere Teil des Schwenk­armes 7 frei an dem Andruckexzenter 8 vorbeischwenken. In dieser Stellung können der Klischeezylinder 3 und/­oder der Rasterzylinder 4 ungehindert nach oben hin aus der Druckmaschine 1 entnommen werden. Für die Entnahme des Rasterzylinders 4 ist zuvor lediglich noch eine Verschwenkung der Rakel 5 erforderlich, um das Rakel­messer 52 von dem Umfang 40 des Rasterzylinders 4 zu entfernen.

    [0030] Aus der in der Figur 3 gezeigten Aufsicht auf die Druck­maschine 1 ist insbesondere die einfache Lagerung der Zylinder 2, 3 und 4 ersichtlich. In dem in der Figur 3 linken Teil der Druckmaschine 1 ist zunächst der relativ groß dimensionierte Presseurzylinder 2 angeordnet, dessen Achsstummel 23 und 24 mit je einem Wälzlager 23′ und 24′ bestückt sind. Diese Lager 23′ und 24′ sind ihrerseits in die Achsaufnahmen 11 eingesetzt, die als Schlitze von oben her in den Maschinenrahmen 10 eingelassen sind. Der in der Figur 3 untere Achsstummel 23 ist seitwärts über den benachbarten Teil des Maschi­nenrahmens 10 hinaus verlängert und bildet einen An­schluß 25 für einen beliebig ausgeführten Drehantrieb, z. B. einen Elektromotor oder Druckluftmotor mit Unter­setzungsgetriebe. Weiter ist im Bereich der Achsstummel 23 und 24 noch die Drehachse 26 des Presseurzylinders 2 angedeutet. Der Presseurzylinder 2 besitzt einen zylin­drischen Umfang 20, der zu den Seiten hin durch die Stirnseiten 21 und 22 des Presseurzylinders 2 begrenzt wird.

    [0031] Nach rechts hin schließt sich an den Presseurzylinder 2 der Klischeezylinder 3 an, der auf seinen Achsstummeln 33 und 34 ebenfalls je ein Wälzlager 33′ und 34′ trägt. Mit diesen Lagern 33′ und 34′ sind die Achsstummel 33 und 34 in die Achsaufnahmen 61 innerhalb der Schwenkarme 6 eingeführt. Die Schwenkarme 6 sind ihrerseits um die Schwenkachse 66 verschwenkbar.

    [0032] Weiter nach rechts hin schließt sich an den Klischee­zylinder 3 der Rasterzylinder 4 an, der ebenfalls auf seinen Achsstummeln 43 und 44 mit Wälzlagern 43′ und 44′ ausgestattet ist und mit diesen in entsprechende Achsauf­nahmen 71 in den Schwenkarmen 7 eingesetzt ist. Die Schwenkarme 7 sind um ihre Schwenkachse 76 verschwenk­bar.

    [0033] Mit ihren Umfangsflächen 20, 30 und 40 liegen die drei Zylinder 2, 3 und 4 in der in Figur 3 gezeigten Arbeits­stellung der Druckmaschine 1 aneinander an. Wie aus der Figur weiter ersichtlich ist, weisen die Umfangsflächen 20, 30 und 40 jeweils stirnseitige Umfangsendbereiche 20′, 30′ bzw. 40′ auf, die insbesondere für eine Über­tragung der Drehantriebskräfte von dem Presseurzylinder 2 zu dem Klischeezylinder 3 und dem Rasterzylinder 4 sorgen. Der erforderliche Reibschluß wird erreicht, in­ dem im Bereich der Umfangsendbereiche 20′, 30′ und 40′ zwischen den einzelnen Zylindern 2, 3 und 4 stets ein ausreichender Kontakt gewährleistet wird.

    [0034] Rechts von dem Rasterzylinder 4 ist wieder die Rakel 5 mit ihrem Rakelkörper 51, ihrem Rakelmesser 52 und ihrer Schwenkachse 56 erkennbar. Als weiterer Bestandteil der Rakel 5 ist in dieser Figur unterhalb des Rakelkörpers 51 am in Figur 3 unteren Ende der Schwenkachse 56 eine Arretierung 55 angedeutet, mittels welcher das Rakel­messer 52 in seiner Anlagestellung an dem Umfang 40 des Rasterzylinders 4 arretierbar ist. Zum Verschwenken der Rakel 5 kann die Arretierung 55 manuell gelöst werden. Außerdem zeigt die Figur 3 im Bereich der Rakel 5 noch an den seitlichen Enden des Rakelmessers 52 je eine End­abdichtung 53 und 54, welche dafür sorgt, daß auf das Ra­kelmesser 52 aufgebrachte Druckf arbe nicht auf die Um­fangsendbereiche 40′ des Umfanges 40 des Rasterzylinders 4 gelangen kann.

    [0035] Dem rechten Teil der Figur 3 ist entnehmbar, daß der An­druckexzenter 8 paarig ausgebildet ist und auf jeden der beiden Schwenkarme 7 einwirkt. An der Schwenkachse 86 ist schließlich noch der Betätigungshebel 87 für die Verschwenkung der Andruckexzenter 8 erkennbar.

    [0036] Im linken unteren Teil der Figur 3 ist die Meßuhr 9 von oben sichtbar, die über den Fühlstab 91 die Stellung des Klischeezylinders 3 bzw. dessen Schwenkarmes 6 erfaßt.

    [0037] Im rechten oberen Teil der Figur 3 ist ein zweiter Dreh­antrieb gezeigt, der aus einem Antriebsmotor 13 besteht, der seitlich an den Maschinenrahmen 10 angesetzt ist und welcher eine im Maschinenrahmen 10 gelagerte Antriebs­rolle 14 antreiben kann. Über die Antriebsrolle 14 sowie eine am rechten Ende des Maschinenrahmens 10 gelagerte Umlenkrolle 15 ist ein Zahnriemen 12 mit nach außen, d.h. in der Figur 3 nach oben hin weisenden Zähnen ge­führt. Die Achsstummel 34 und 44 der beiden Zylinder 3 und 4 sind im Bereich ihrer dem Zahnriemen 12 zugewand­ten Stirnseite 32 bzw. 42 verlängert ausgeführt und tra­gen je ein Zahnrad 35 bzw. 45, das mit dem Zahnriemen 12 in Eingriff bringbar ist. Die Druckmaschine 1 ist dabei vorzugsweise so konstruiert, daß die Zahnräder 35 und 45 bei der in Figur 3 gezeigten Arbeitsstellung der Druck­maschine 1 oberhalb des Zahnriemens 12 frei liegen, d.h. nicht mit dessen Zähnen in Eingriff gelangen. Umgekehrt gelangen jedoch die Zahnräder 35 und 36 in Eingriff mit dem Zahnriemen 12, wenn die Zylinder 3 und 4 in ihre Ruhestellung nach rechts und nach unten verschwenkt sind. In dieser Stellung können die beiden Zylinder 3 und 4 von dem Zahnriemen 12 in Drehung versetzt werden, um eine Reinigung der Zylinder 3 und 4 ohne deren Ausbau aus der Druckmaschine 1 vornehmen zu können. Für den Druckvorgang hat dieser Drehantrieb mit dem Motor 13 und dem Zahnriemen 12 keine Funktion.

    [0038] Bei der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Druckmaschine 1 erfolgt das Andrücken der Zylinder 2 bis 4 aneinander sowie das Verschwenken der Zylinder 3 und 4 zwischen ihrer Arbeitsstellung und ihrer Ruhestellung manuell. Damit eignet sich diese Ausführung der Druckmaschine 1 insbesondere für eine Verwendung als Probedruckmaschine, die vor allem zur Auswahl eines optimalen Rasters des Rasterzylinders 4 eingesetzt werden kann.

    [0039] Die in Figur 4 der Zeichnung dargestellte Ausführung der Druckmaschine 1 ist demgegenüber stärker mechanisiert, wobei die manuelle Betätigung hier durch fernbetätigbare Mittel ersetzt ist.

    [0040] In ihrem Aufbau hinsichtlich der Zylinder 2, 3 und 4 sowie deren Lagerung und Verschwenkbarkeit entspricht die in Figur 4 dargestellte Ausführung der Druckmaschine 1 dem zuvor anhand der Figuren 1 bis 3 erläuterten Aus­führungsbeispiel. Hinsichtlich der einzelnen Teile der Druckmaschine 1 gemäß Figur 4 wird auf die vorhergehende Erläuterung der Figuren 1 bis 3 verwiesen.

    [0041] Im Unterschied zu dem zuvor beschriebenen Ausführungsbei­spiel ist die Druckmaschine 1 in der Figur 4 mit einem etwas höheren Maschinenrahmen 10 ausgebildet und der Schwenkarm 7 des Rasterzylinders 4 ist über die Schwenk­achse 76 hinaus nach unten mit einer Verlängerung 70 aus­gebildet. Hierdurch wird der Schwenkarm 7 zu einem zwei­armigen Hebel, an dessen unterem Ende die Kolbenstange 81 einer hier horizontal im Maschinenrahmen 10 angeord­neten Kolben-Zylinder-Einheit 80 angelenkt ist. Die Kol­ben-Zylinder-Einheit 80 weist weiterhin einen Zylinder 82 auf, in welchem ein hier nicht sichtbarer Kolben, der mit der Kolbenstange 81 verbunden ist, geführt ist. Mit ihrem linken Ende ist die Kolben-Zylinder-Einheit 80 mittels eines Lagerbocks 83 an einer Seitenwandung des Maschinenrahmens 10 befestigt. Zur Zu- und Abführung eines Druckmediums, vorzugsweise Druckluft, sind zwei Leitungen 85 vorgesehen, die von der Kolben-Zylinder-Ein­heit 80 zu einer außerhalb des Maschinenrahmens 10 ange­brachten Druckregeleinheit und Betätigungseinheit 84 führen. Mittels dieser Einheit 84 ist die Betätigungs­kraft der Kolben-Zylinder-Einheit 80 einstellbar sowie deren Funktion steuerbar.

    [0042] In der in Figur 4 gezeigten Arbeitsstellung der Druckma­schine 1 ist die Kolbenstange 81 aus dem Zylinder 82 aus­gefahren. In dieser Stellung ist der Schwenkarm 7 gegen den Uhrzeigersinn mit dem Rasterzylinder 4 in Anlage an den Klischeezylinder 3 und dieser wiederum in Anlage an den Presseurzylinder 2 verschwenkt. Die Andruckkraft der Zylinder 2, 3 und 4 untereinander kann durch Einregulie­rung eines bestimmten Druckes des Druckmediums, mit wel­chem der Zylinder 82 der Kolben-Zylinder-Einheit 80 be­ schickt wird, nach Bedarf eingestellt werden. Zur Ver­schwenkung des Rasterzylinders 4 nach rechts, d.h. in seine Ruhestellung, wird der Kolben der Kolben-Zylin­der-Einheit 80 mit der Kolbenstange 81 nach links verfah­ren, wodurch der Schwenkarm 7 im Uhrzeigersinn ver­schwenkt wird. Die Verschwenkung des Schwenkarmes 6 kann hier entweder, wie aus der Figur 4 ersichtlich, getrennt von Hand erfolgen, oder es kann auch eine lockere mecha­nische Kopplung zwischen den beiden Schwenkarmen 6 und 7 vorgesehen sein, die zwar eine gemeinsame Verschwenkung der Schwenkarme 6 und 7 gewährleistet, nicht jedoch deren Feineinstellung behindert. Aufgrund ihrer höheren Mechanisierung eignet sich die Ausführung der Druckma­schine 1 gemäß Figur 4 insbesondere für die Integration in eine Druckstraße oder sonstige Fertigungsstraße.

    [0043] Die Figuren 5 und 6 der Zeichnung zeigen je ein Ausfüh­rungsbeispiel für einen speziellen Rasterzylinder 4 und Klischeezylinder 3, welche speziell für den Probedruck gedacht sind. Der in Figur 5 in einer Abwicklung darge­stellte Rasterzylinder 4 weist auf seiner durch die Ab­wicklung in der Zeichnungsebene liegenden Zylindermantel­fläche bzw. Umfangsfläche 40 mehrere, hier insgesamt acht, in Umfangsrichtung verlaufende Streifen 47 unter­schiedlicher Rasterung auf. Die Laufrichtung des Raster-­zylinders 4 ist dabei durch den im rechten Teil der Fi­gur 5 eingezeichneten Richtungspfeil angedeutet. Jeder der parallelen Streifen 47 weist ein bestimmtes, standar­disiertes Raster auf, wobei die unterschiedlichen Raster einer üblicherweise beim Flexodruck verwendeten Raster­Standardreihe entsprechen. Dabei ist die Rasterung von Streifen zu Streifen 47 von der einen Stirnseite 41 zur anderen Stirnseite 42 des Rasterzylinders 4 immer feiner werdend abgestuft. Einige typische Raster-Bezeichnungen sind dabei in den einzelnen Streifen 47 angegeben. Zwischen den Streifen 47 sind bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel des Rasterzylinders 4 gemäß Figur 5 schmale, einheitliche Trennbereiche 48 vorgesehen, die sich voneinander nicht unterscheiden. Hierdurch werden die einzelnen Streifen 47 deutlich voneinander getrennt, was eine Beurteilung des später entstehenden Druckbildes vereinfacht.

    [0044] Figur 6 zeigt - ebenfalls in einer Abwicklung - ein Aus­führungsbeispiel für einen Klischeezylinder 3, welcher hier mit quer zur Umfangsrichtung verlaufenden Streifen 37 unterschiedlicher Rasterung ausgebildet ist. Je nach Durchmesser bzw. Umfang des Klischeezylinders 3 und Breite der einzelnen Streifen 37 läßt sich eine mehr oder weniger große Zahl von unterschiedlichen Rasterun­gen auf einem einzelnen Klischeezylinder unterbringen. Auch hier sind wieder einige typische, im Flexodruck üb­liche Raster-Bezeichnungen in den einzelnen Streifen 47 angegeben. Die Laufrichtung des Klischeezylinders 3 ist hier wieder durch einen im rechten Teil der Figur 6 ein­gezeichneten Richtungspfeil angedeutet. Die Rasterung nimmt bei dem Klischeezylinder 3 in Umfangsrichtung ge­sehen von Streifen zu Streifen 37 stetig gestuft zu bzw. ab.

    [0045] Wenn in der weiter vorn beschriebenen Druckmaschine für den Flexodruck ein Rasterzylinder 4 gemäß Figur 5 und ein Klischeezylinder 3 gemäß Figur 6 zugleich eingesetzt werden, ergibt sich auf dem Bedruckstoff ein Druckbild, welches aus einer Vielzahl von Quadraten oder Rechtecken zusammengesetzt ist, von denen jedes einer der möglichen Kombinationen des Rasterzylinder-Rasters und des Klischee-Rasters entspricht. Durch optische Beurteilung des Druckergebnisses, d.h. des Druckbildes auf dem Bedruckstoff, kann also sehr einfach und schnell die optimale Kombination von Rasterzylinder-Rasterung und Klischee-Rasterung ermittelt werden. In der Praxis kann so z.B. für eine vorgegebene Klischee-Rasterung mit ge­ringstem Aufwand die optimale Rasterung für den Raster­ zylinder ermittelt werden. In der Produktion wird dann der Rasterzylinder eingesetzt, der auf seinem gesamten Umfang die Rasterung aufweist, welche sich im Probedruck als optimal herausgestellt hat. Um in der Praxis eine sinnvolle optische Beurteilung der Probedruckergebnisse zu ermöglichen, sollten die einzelnen Streifen eine Breite von wenigstens zwei Zentimetern aufweisen, d.h., daß für die Beurteilung jeder Kombination von Rasterzy­linder-Rasterung und Klischee-Rasterung eine Fläche von wenigstens vier Quadratzentimeter zur Verfügung steht. Die Verwendung breiterer Streifen ermöglicht zwar eine bessere Beurteilung der Probedruckergebnisse, vermindert jedoch andererseits die Zahl der je Zylinder möglichen Streifen bzw. erfordert vergrößerte Zylinder.


    Ansprüche

    1. Druckmaschine für den rotativen Flexodruck, mit wenigstens je einem Presseurzylinder (2), Klischee­zylinder (3) und Rasterzylinder (4), welche in einem Maschinenrahmen (10) um parallel zueinander verlau­fende Drehachsen (26, 36, 46) drehbar gelagert sind, mit einer den Rasterzylinder (4) überstreichenden Rakel (5) für den Farbauftrag und mit Drehantriebs­mitteln für die Durchführung des Druckvorganges,
    dadurch gekennzeichnet,
    - daß die Drehantriebsmittel allein an dem Presseur­zylinder (2) vorgesehen sind,
    - daß die drei Zylinder (2, 3, 4) mit einer vorgeb­baren Kraft aneinander andrückbar sind,
    - daß der Klischeezylinder (3) unmittelbar durch den Presseurzylinder (2) mittels Reibschluß drehbar ist und
    - daß der Rasterzylinder (4) mittelbar durch den Presseurzylinder (2) über den Klischeezylinder (3) ebenfalls mittels Reibschluß drehbar ist.
     
    2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die drei Zylinder (2, 3, 4) eine im wesent­lichen gleiche Breite aufweisen und wenigstens ein­seitig jeweils am stirnseitigen Randbereich (20′, 30′, 40′) des Zylinderumfanges (20, 30, 40) Reibkon­takt haben.
     
    3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese zwischen einer Arbeits­stellung, in welcher die drei Zylinder (2, 3, 4) aneinander anliegen, und einer Ruhestellung, in welcher die drei Zylinder (2, 3, 4) jeweils Abstand voneinander aufweisen, verstellbar ist.
     
    4. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zu deren Verstellen zwischen Arbeits- und Ruhestellung wenigstens zwei der Zylinder (3, 4) um je eine parallel zu den Drehachsen (36, 46) der Zylinder (3, 4) verlaufende Schwenkachse (66, 76) verschwenkbar sind.
     
    5. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die verschwenk­baren Zylinder (3, 4) in je einem Paar von um die jeweilige Schwenkachse (66, 76) verschwenkbaren, einen Teil des Maschinenrahmens (10) bildenden Schwenkarmen (6, 7) gelagert sind, welche sich von ihrer Schwenkachse (66, 76) nach oben hin er­strecken.
     
    6. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mittels wenigstens einer Kolben-Zylinder-Einheit (80) die Schwenkarmpaare (6, 7) einzeln oder gekoppelt ver­schwenkbar und die drei Zylinder (2, 3, 4) aneinan­der andrückbar sind.
     
    7. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben-Zylin­der-Einheit (80) eine einstellbare Druckregeleinheit (84) für das der Kolben-Zylinder-Einheit (80) zuge ­führte Druckmedium vorgeschaltet ist.
     
    8. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder (2, 3, 4) an ihren Stirnseiten (21, 22; 31, 32; 41, 42) Achsstummel (23, 24; 33, 34; 43, 44) mit aufgesetz­ten Lagern (23′, 24′; 33′, 34′; 43′, 44′) aufweisen und daß die Zylinder (2, 3, 4) mittels dieser Achs­stummel (23, 24; 33, 34; 43, 44) von oben her en­ tnehmbar in schlitz- oder gabelförmige Achsaufnahmen (11, 61, 71) im Maschinenrahmen (10) bzw. in den oberen Enden der Schwenkarme (6, 7) eingelegt sind.
     
    9. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den Raster­zylinder (4) überstreichende Rakel (5) zusammen mit diesem Zylinder (4) verschwenkbar und zusätzlich um eine eigene Schwenkachse (56) relativ zum Schwenk­armpaar (7) des Rasterzylinders (4) verschwenkbar sowie in ihrer Anlagestellung an letzteren arretier­bar ist.
     
    10. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakel (5) an ihrem/ihren den/die rasterfreien Endbereich(e) (40′) des Umfanges des Rasterzylinders (4) überstreichen­den Ende(n) gegen einen Farbübertritt auf den Raster­zylinder (4) abgedichtet ist.
     
    11. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die relative Bewegung zueinander zumindest von Klischeezylinder (3) und Presseurzylinder (2) in Richtung der Arbeits­stellung durch einen einstellbaren Anschlag (62) begrenzbar ist.
     
    12. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Einstellung des Anschlages (62) an einer dessen Lage oder die Lage eines der Schwenkarme (6) erfassenden Meßeinrichtung (9), wie Meßuhr, ablesbar ist.
     
    13. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Klischeezy­linder (3) und der Rasterzylinder (4) in ihrer Ruhe­stellung in Eingriff mit einem zweiten Drehantrieb bringbar sind.
     
    14. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Dreh­antrieb wenigstens einen motorisch in Bewegung ver­setzbaren Zahnriemen (12) mit nach außen weisenden Zähnen umfaßt, der parallel zur einen Stirnfläche (32, 42) von Klischeezylinder (3) und Rasterzylinder (4) umläuft, und daß diese an der betreffenden Stirn­seite (32, 42) je ein mit dem Zahnriemen (12) in Ein­griff bringbares Zahnrad (35, 45) auf ihrem Achs­stummel (34, 44) tragen.
     
    15. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb des Presseurzylinders (2) ein elektrisch oder pneuma­tisch betreibbarer Antriebsmotor mit Untersetzungsge­triebe ist und daß eine Bedruckstoffbahn von einer Vorratsrolle oder einer vorgeschalteten Bearbeitungs­station kommend unter ausreichender Umschlingung über den Presseurzylinder (2) geführt ist.
     
    16. Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß diese als mobile Probedruckmaschine (1) mit relativ kleinen und leich­ten, von Hand einsetzbaren und entnehmbaren Zylin­dern (2, 3, 4) ausgebildet und auf einem fahrbaren Unterbau angeordnet ist.
     
    17. Druckmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich­net, daß der Drehantrieb des Presseurzylinders (2) eine Handkurbel ist.
     
    18. Druckmaschine nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Klischeezylinder (3) und der Rasterzylinder (4) gleichen Umfang aufweisen und daß der Presseurzylinder (2) einen Umfang aufweist, der wenigstens dem Dreifachen des Klischeezylinderumfan­ges entspricht, und daß der Bedruckstoff für einen Probedruck auf den Umfang (20) des Presseurzylinders (2) wieder abnehmbar aufgebracht ist.
     
    19. Rasterzylinder und Klischeezylinder für die Verwen­dung in einer Druckmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 18,
    dadurch gekennzeichnet, daß diese Zylinder (3, 4) als Standardzylinder für den Probedruck ausgebildet sind, wobei der eine der beiden Zylinder (3′, 4) eine Anzahl von in Längsrichtung seiner Zylinderman­telfläche bzw. seines Umfanges (30′, 40) verlaufen­den Streifen (37′, 47) jeweils unterschiedlicher Rasterung und der andere der beiden Zylinder (4′, 3) eine Anzahl von in Umf angsrichtung seiner Zylinder­mantelfläche bzw. seines Umfangs (40′, 30) verlaufen­den Streifen (47′, 37) jeweils unterschiedlicher Rasterung aufweist.
     
    20. Rasterzylinder nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich­net, daß dieser die in Umfangsrichtung seiner Zylin­dermantelfläche (40) verlaufenden Streifen unter­schiedlicher Rasterung aufweist, daß die Rasterung je Streifen (47) einem üblichen Rasterzylinder-Stan dardraster entspricht und daß die Rasterung von der einen zur anderen Stirnseite (41′ 42) des Rasterzy­linders (4) in der Rasterfeinheit steigend oder fal­lend abgestuft ist.
     
    21. Klischeezylinder nach Anspruch 19, dadurch gekenn­zeichnet, daß dieser die in Längsrichtung seiner Zy­lindermantelfläche (30) verlaufenden Streifen (37) unterschiedlicher Rasterung aufweist, daß die Raste­rung je Streifen (37) einem üblichen Klischee-Stan­dardraster entspricht und daß die Rasterung im Ver­lauf einer Umfangslänge in der Rasterfeinheit stei­ gend oder fallend abgestuft ist.
     
    22. Rasterzylinder und Klischeezylinder nach wenigstens einem der Ansprüche 19 bis 21, gekennzeichnet durch schmale, zwischen den einzelnen Streifen (37, 47) verlaufende einheitliche Trennbereiche (38, 48).
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht