[0001] Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie für eine Maschine zur Herstellung von Faserstoffbahnen,
z.B. Papierbahnen, mit einer Vielzahl von heizbaren Trockenzylindern. Die Trockenpartie
ist in bekannter Weise in mehrere Trockenzylinder-Gruppen ("Trockengruppen") unterteilt.
Jede dieser Trockengruppen hat ein ihr eigenes endloses Stützband, das zusammen mit
der zu trocknenden Bahn über die Trockenzylinder und über Leitwalzen läuft. Dabei
kommt die Faserstoffbahn mit den Zylindern in direkten Kontakt, während das Stützband
mit den Leitwalzen in direkten Kontakt kommt.
[0002] Noch spezieller gesagt: Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie, bei der zumindest
in einem großen Teil der Trockengruppen die Trockenzylinder in einer zumindest angenähert
vertikal angeordneten Zylinder-Reihe angeordnet sind. Trockenpartien dieser Art sind
bekannt aus folgenden Druckschriften:
1. US-PS 3,868,780
2. Zeitschrift "Wochenblatt für Papierfabrikation" Nr.22, 1988, Seite 6.
[0003] In der Fig. 9 der Druckschrift 1 besteht jede Trockengruppe aus nur einer einzigen
Zylinder-Reihe, wobei - wie schon erwähnt - jede Trockengruppe ein ihr eigenes endloses
Stützband hat. Aus anderen Figuren der genannten US-PS sind aber auch sogenannte zwei-reihige
Trockengruppen bekannt.
[0004] Beispielsweise die Figur 2 zeigt eine zwei-reihige Trockengruppe mit vertikal übereinander
angeordneten Trockenzylindern, wobei die zu trocknende Faserstoffbahn zunächst durch
die erste Zylinder-Reihe von oben nach unten und danach durch die zweite Zylinder-Reihe
von unten nach oben läuft. Naturgemäß kann innerhalb einer derartigen zwei-reihigen
Trockengruppe immer nur eine der beiden Bahnseiten mit den Trockenzylindern in Kontakt
kommen. In den Figuren 5 und 7 folgt auf eine derartige zwei-reihige Trockengruppe
eine weitere zwei-reihige Trockengruppe. In dieser zweiten Trockengruppe läuft die
Bahn zunächst durch die erste Zylinderreihe von unten nach oben und danach durch die
zweite Zylinderreihe von oben nach unten. Hierdurch kommt in dieser Trockengruppe
die andere Bahnseite mit den Trockenzylindern in Kontakt, so daß insgesamt eine auf
beiden Seiten gleichmäßige Trocknung der Bahn erzielbar ist. Nachteilig in den Figuren
5 und 7 (sowie in Fig. 8) ist aber, daß die zwei zwei-reihigen Trockengruppen in der
Höhe zueinander versetzt angeordnet sind.
[0005] Dieser Nachteil wird in der schon genannten Figur 9 der Druckschrift 1 vermieden.
Dort ist folgendes vorgesehen: In der ersten Trockengruppe, die nur eine einzige Zylinder-Reihe
hat, läuft die Faserstoffbahn von oben nach unten über die Trockenzylinder, wobei
die eine Bahnseite die Trockenzylinder berührt. In einer nachfolgenden zweiten Trockengruppe,
die ebenfalls nur eine einzige Zylinder-Reihe hat, läuft die Faserstoffbahn von unten
nach oben über die Trockenzylinder, wobei die andere Bahnseite die Trockenzylinder
berührt. Dieses abwechselnde Führen der beiden Bahnseiten über die Zylinder jeweils
einer Zylinder-Reihe wird in der Figur 9 noch mehrmals fortgesetzt. Ein Nachteil dieser
Anordnung besteht darin, daß in der ersten Trockengruppe die obere Bahnseite mit den
Trockenzylindern in Kontakt kommt und daß aus diesem Grunde diejenigen Leitwalzen,
welche die Papierbahn unmittelbar den nachfolgenden Trockenzylindern zuführen, auf
der von der Pressenpartie abgewandten Seite der Trockenzylinder-Reihe liegen. Dies
ist ungünstig, weil bei einem Papierbahn-Abriß der Ausschuß (broke) sich im Bereich
der genannten Leitwalzen vom Stützband ablöst und weil der Ausschuß unten wieder auf
das Stützband fällt. Dies sollte gerade an der ersten Zylinder-Reihe vermieden werden,
weil in der ersten Trockengruppe viel häufiger Ausschuß anfällt als in den nachfolgenden
Trockengruppen. Ferner ist ungünstig, daß sämtliche Trockengruppen je nur eine einzige
Zylinder-Reihe aufweist. Somit ist die Anzahl der Trockengruppen verhältnismäßig hoch,
also auch die Anzahl der Stützbänder, der Spannwalzen und der Regulierwalzen.
[0006] In der Anordnung gemäß Druckschrift 2 wurde versucht, diese Nachteile zu vermeiden.
Dort läuft die zu trocknende Faserstoffbahn in der ersten Trockengruppe von oben nach
unten durch eine vertikale Zylinder-Reihe, wobei die dazugehörende vertikale Leitwalzen-Reihe
auf derjenigen Seite der Zylinder-Reihe liegt, welche der Pressenpartie zugewandt
ist. Somit kommt in dieser Zylinder-Reihe stets die untere Bahnseite mit den Trockenzylindern
in Kontakt. Die wesentliche Folge dieser Anordnung ist jedoch, daß eventuell anfallender
Ausschuß unbehindert nach unten fallen kann. In Laufrichtung hinter dem untersten
Zylinder der zuvor erwähnten vertikalen Zylinder-Reihe erfolgt die Überführung der
Bahn vom Stützband der ersten Trockengruppe auf das Stützband der zweiten Trockengruppe.
Somit läuft die Bahn in der zweiten Trockengruppe durch eine vertikale Zylinderreihe
von unten nach oben, wobei nun die obere Bahnseite mit den Trockenzylindern in Kontakt
kommt. Hinter diesen zwei einreihigen Trockengruppen folgen dann die zwei-reihigen
Trockengruppen. Dabei ist jede der Überführungen von einer dieser Trockengruppen auf
die nachfolgende Trockengruppe wiederum derart ausgebildet, daß in der nachfolgenden
Trockengruppe die andere Bahnseite mit den Zylindern in Kontakt kommt. Damit dennoch
alle zwei-reihigen Trockengruppen auf der gleichen Höhe liegen, sind die Leitwalzen-Reihen
in der einen Trockengruppe an den Außenseiten der Zylinder-Reihen und in der anderen
Trockengruppe an den Innenseiten der Zylinder-Reihen angeordnet.
[0007] Diese aus der Druckschrift 2 bekannte Anordnung hat aber den Nachteil, daß in derjenigen
zwei-reihigen Trockengruppe, in welcher die Leitwalzen-Reihen an den Innenseiten der
Zylinder-Reihen (oder mit anderen Worten: zwischen den Zylinder-Reihen) angeordnet
sind, gleichzeitig die Papierbahn durch die erste Zylinder-Reihe von oben nach unten
und durch die zweite Zylinder-Reihe von unten nach oben läuft. Diese Anordnung hat
zur Folge, daß eventuell in dieser Trockengruppe anfallender Ausschuß nicht frei nach
unten bis auf den Boden des Maschinengebäudes fallen kann. Es ist zwar denkbar, unterhalb
der Leitwalzen dieser Trockengruppe ein sich quer durch die Maschine erstreckendes
Förderband für den Ausschuß anzuordnen. Trotzdem besteht die Gefahr, daß eventuell
anfallendes Ausschußpapier auf einem der Trockenzylinder aufgewickelt wird.
[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die aus der Druckschrift 2 bekannte
Trockenpartie dahingehend weiter zu entwickeln, daß das Abführen eventuell anfallenden
Ausschusses vereinfacht wird. Insbesondere soll die Verwendung eines innerhalb der
Maschine befindlichen Förderbandes vermieden werden.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Kombination der Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Danach
setzt sich die gesamte Trockenpartie, ähnlich wie in Druckschrift 2, zusammen aus
ein-reihigen und aus zwei-reihigen Trockengruppen. Ein wesentlicher Unterschied gegenüber
der Druckschrift 2 besteht nun aber darin, daß in allen zwei-reihigen Trockengruppen
die Faserstoffbahn durch die erste Zylinder-Reihe von unten nach oben und durch die
zweite Zylinder-Reihe von oben nach unten läuft. Gleichzeitig wird das aus der Druckschrift
2 schon bekannte Merkmal beibehalten, wonach in aufeinanderfolgenden zwei-reihigen
Trockengruppen die Leitwalzenreihen in der einen Trockengruppe an den Außenseiten
der Zylinderreihen angeordnet sind, in der anderen Trockengruppe dagegen an den Innenseiten
der Zylinderreihen. Hierdurch wird der Vorteil beibehalten, daß abwechselnd beide
Seiten der zu trocknenden Bahn mit den Trockenzylindern in Berührung kommen. Die erfindungsgemäße
Anordnung hat zur Folge, daß zumindest an den zwei-reihigen Trockengruppen die Überfuhrüngsstellen,
wo die zu trocknende Bahn vom Stützband einer vorangehenden Trockengruppe auf das
Stützband einer nachfolgenden Trockengruppe überführt wird, im unteren Bereich, also
in der Nähe des Kellerbodens des Maschinengebäudes angeordnet sind. Eventuell anfallender
Ausschuß kann nunmehr in der gesamten Trockenpartie ohne Schwierigkeiten nach unten
fallen. Wo erforderlich, kann bei Ausschußanfall durch eine zusätzliche Maßnahme die
Überführstelle geöffnet werden, nämlich durch Verschieben einer Leitwalze, hierdurch
kann dafür gesorgt werden, daß auch an den Überführungsstellen eventuell anfallender
Ausschuß nach unten bis auf den Kellerboden des Maschinengebäudes abgeführt werden
kann.
[0010] Weitere Erfindungsgedanken und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben. Danach ist eine besonders zweckmäßige Anordnung dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Trockengruppe nur eine einzige vertikale Zylinderreihe
hat, und daß die letzte Trockengruppe ebenfalls nur eine einzige vertikale Zylinderreihe
(oder drei vertikale Zylinderreihen) hat, und daß schließlich in diesen beiden Trockengruppen
stets die Unterseite der zu trocknenden Bahn mit den Zylindern in Kontakt kommt. Eine
Folge dieser Merkmale ist, daß zwischen der ersten und der letzten Trockengruppe eine
ungerade Anzahl mittlerer Trockengruppen vorgesehen werden muß, wobei man diese vorzugsweise
alle als zwei-reihige Trockengruppen ausbildet.
[0011] Erhalten bleibt der Vorteil (verglichen mit herkömmlichen, nur horizontale Zylinderreihen
aufweisenden Trockenpartien), daß die Länge der Trockenpartie relativ gering ist (Einsparung
an Baukosten für das Gebäude). Dies gelingt insbesondere dann, wenn sämtliche Trockenzylinder
in vertikalen Zylinderreihen angeordnet werden, also wenn insbesondere in der ersten
Trockengruppe alle Zylinder in einer einzigen im wesentlichen vertikalen Zylinder-Reihe
angeordnet sind. Unter Umständen können jedoch andere Gesichtspunkte wichtiger sein.
So kann z.B., wie aus Druckschrift 2 bekannt, ein einzelner Zylinder einer Zylinder-Reihe
horizontal aus der vertikalen Reihe versetzt angeordnet werden. Außerdem wurde gefunden,
daß es von großem Vorteil sein kann, wenn man die erste Trockengruppe zusammensetzt
aus einer ersten im wesentlichen horizontalen Zylinder-Reihe und aus einer unmittelbar
daran anschließenden im wesentlichen vertikalen Zylinder-Reihe, durch welche die Bahn
von oben nach unten läuft. Wohl muß hierbei eine geringfügig vergrößerte Baulänge
der Trockenpartie in Kauf genommen werden. Die folgenden Vorteile überwiegen jedoch
diesen Nachteil: Man kann den unterhalb der Pressenpartie befindlichen Ausschuß-Auflöser
(broke pulper) in Richtung zur Trockenpartie hin verlängern und kann somit den eventuell
an den ersten Trocken-Zylindern anfallenden Ausschuß unmittelbar in den Ausschuß-Auflöser
hineinführen. Außerdem wird zwischen der Pressenpartie und der ersten vertikalen Zylinder-Reihe
Platz gewonnen für Hilfseinrichtungen, Rohrleitungen etc.
[0012] Die beigefügte Zeichnung zeigt ein schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0013] Die dargestellte Trockenpartie umfaßt eine erste horizontale Zylinderreihe 160 und
insgesamt acht hintereinandergeschaltete, im wesentlichen vertikale Trockenzylinder-Reihen
161-168. Diese Trockenpartie ist Teil einer Papier-Herstellungsmaschine. Der größte
Teil der Trockenzylinder, nämlich die Zylinder 105 - 138 sind an nicht dargestellten
großen Ständern gelagert, die unmittelbar auf dem Kellerboden 39 eines Maschinengebäudes
stehen. Am linken Ende der Zeichnung erkennt man einen Teil der Pressenpartie 140,
die auf einem Beton-Fundament 141 ruht. Dieses Beton-Fundament hat eine Verlängerung
141′, auf dem die Zylinder 101-104 der horizontalen Zylinderreihe 160 ruhen. Am rechten
Ende der Zeichnung erkennt man einen Teil eines auf die Trockenpartie folgenden Glättwerkes
150, das auf einem Beton-Fundament 151 ruht. An den Oberseiten der Beton-Fundamente
141 und 151 ist das Niveau des Papiermaschinenbodens mit 48 bzw. 49 bezeichnet. Man
sieht also, daß zumindest im größten Teil der Trockenpartie die üblichen Beton-Fundamente
(Säulen und Längsbalken) nicht vorhanden sind. Man sieht außerdem, daß durch die Anordnung
des größten Teiles der Trockenzylinder 105-138 in vertikalen Reihen die Längserstreckung
der Trockenpartie wesentlich geringer ist, verglichen mit der üblichen Anordnung der
Trockenzylinder in einer einzigen horizontalen Zylinderreihe oder in zwei übereinander
liegenden horizontalen Zylinderreihen.
[0014] Die erste Trockengruppe, gebildet aus den Zylinderreihen 160 und 161, hat ein endloses
Stützband 171. Dieses läuft zunächst über eine Saugleitwalze 180, wo das Stützband
mittels einer Papierleitwalze 179 die Bahn von der Pressenpartie 140 übernimmt und
sie dem ersten Trockenzylinder 101 zuführt. Von hier laufen das Stützband 171 und
die Faserstoffbahn gemeinsam nacheinander über weitere Saugleitwalzen 180, und 181
und die Zylinder 102 - 107, wobei die untere Bahnseite die Zylinder berührt. Von der
untersten Saugleitwalze 181 wird die Bahn, mittels des Stützbandes 171, in Richtung
zur zweiten Trockengruppe 162/163 transportiert.
[0015] Insgesamt umfaßt die dargestellte Trockenpartie fünf Trockengruppen, von denen jede
ein ihr eigenes Stützband 171 - 175 hat. Die Leitwalzen für diese Stützbänder 171-175
sind nur schematisch dargestellt, eine normale Leitwalze als einfacher Kreis, eine
Saugleitwalze als Kreis mit Punkt und eine Spannwalze als Kreis mit einem einfachen
Pfeil (z.B. 170). Von den normalen Leitwalzen sind einige (191 - 194) mit einem Doppelpfeil
versehen; dies bedeutet, daß sie im wesentlichen horizontal verschiebbar sind, wie
weiter unten erläutert wird.
[0016] Die beiden vertikalen Zylinder-Reihen 162 und 163 bilden miteinander eine zwei-reihige
Trockengruppe; d.h. die acht Zylinder 108 - 115 haben ein gemeinsames Stützband 172.
Dieses führt die zu trocknende Bahn, ausgehend von einer Pick-up-Walze 182a zunächst
von unten nach oben über die Zylinder 108-111 und danach von oben nach unten über
die Zylinder 112 - 115. In dieser ganzen Trockengruppe kommt immer die obere Bahnseite
mit den Zylindern in Kontakt.
[0017] In ähnlicher Weise bilden die beiden Zylinder-Reihen 164 und 165 (zusammen mit einem
oberen mittleren Trockenzylinder 120) eine weitere, ebenfalls zwei-reihige Trockengruppe
mit einem gemeinsamen Stützband 173. Dieses übernimmt die Bahn mittels einer Pick-up-Walze
183a und führt sie zunächst von unten nach oben über die Zylinder 116 - 120 und sodann
von oben nach unten über die Zylinder 120 - 124. Hierbei kommt stets (wie in der ersten
Trockengruppe 160/161) die untere Bahnseite mit den Trockenzylindern in Kontakt. Danach
folgt eine weitere Trockengruppe, die aus den zwei Zylinder-Reihen 166 und 167 gebildet
ist und das Stützband 174 aufweist. Der Aufbau dieser Trockengruppe ist nahezu identisch
zur zweiten Trockengruppe 162/163; nur die Anzahl der Zylinder ist um zwei höher.
Schließlich bilden die letzten vier Trockenzylinder 135 - 138 eine ein-reihige Trockengruppe
168 mit dem Stützband 175 und mit der Pick-up-Walze 185a. Anstelle der letzten ein-reihigen
Trockengruppen 168 könnte auch eine drei-reihige Trockengruppe vorgesehen werden,
worin die Bahn zuerst von unten nach oben, dann von oben nach unten und schließlich
wieder von unten nach oben über die Zylinder läuft.
[0018] In jedem Fall läuft die Bahn vom letzten Zylinder 138 frei (d.h. ohne das Stützband
175) z.B. über eine Papierleitwalze 176 in das Glättwerk 150. Wichtig ist auch, daß
in jedem Fall die letzte Trockenzylinderreihe 168 von der Bahn von unten nach oben
durchlaufen wird und daß der oberste Trockenzylinder 138 dieser Reihe näher am Glättwerk
150 liegt als die übrigen Zylinder 135-137. Hierdurch wird erreicht, daß die fertig
getrocknete Bahn in Richtung von oben nach unten vom letzten Zylinder 138 abläuft.
Falls nun die Bahn vorübergehend nicht zum Glättwerk 150 weiterläuft, kann sie frei
nach unten fallen und wird über eine schräge Wand 177 in einen nicht dargestellten
Ausschuß-Auflöser weitergeleitet.
[0019] Um beim Anfahren der Papiermaschine das Einfädeln eines Randstreifens der Papierbahn
(ohne die sonst meistens übliche Seilführung) zu ermöglichen, außerdem zum Sauberhalten
der Zylinder-Oberflächen und zum Abführen eventuell anfallenden Ausschusses ist an
allen Zylindern je ein Schaber 98 angeordnet, so wie beispielhaft an den Zylindern
101 bis 103 und 138 dargestellt. Unterhalb der Pressenpartie 140 und unterhalb der
drei Zylinder 101 - 103 erkennt man einen Ausschuß-Auflöser (broke pulper) 196 mit
einer schrägen Wand 197. Diese schräge Wand 197 ist so angeordnet, daß der Ausschuß-Auflöser
nicht nur den in der Pressenpartie 140, sondern auch den an den Zylindern 101 - 103
anfallenden Ausschuß unmittelbar aufnehmen kann.
[0020] Wichtig ist, daß die Bahn durch alle zwei-reihigen Trockengruppen 162/163, 164/165
und 166/167 stets zuerst in Richtung von unten nach oben und danach in Richtung von
oben nach unten läuft. Dies hat zur Folge, daß alle Überführungsstellen, wo die Bahn
von einem Stützband auf das nachfolgende Stützband überwechselt, im unteren Bereich
der Trockenpartie angeordnet sind. Im einzelnen ist an diesen Überführungsstellen
folgendes vorgesehen, erläutert am Beispiel der Überführung von der ersten Trockengruppe
160/161 zur zweiten Trockengruppe 162/163: Vom untersten Trockenzylinder 107 läuft
das Stützband 171 zusammen mit der Bahn über die unterste Saugleitwalze 181 und von
dort ungefähr senkrecht nach oben. Hierbei tangiert das Stützband 171 die Pick-up-Walze
182a der nachfolgenden Trockengruppe, so daß die Bahn von hier zum nächsten Trockenzylinder
108 läuft. Auf dem weiteren Weg nach oben läuft das Stützband 171 über eine ungefähr
horizontal verschiebbare Leitwalze 191. Mit gestrichelten Linien ist dargestellt,
daß durch Verschieben der Leitwalze 191 (in der Zeichnung nach links) ein Abstand
a zwischen dem Stützband 171 und der Pick-up-Walze 182a eingestellt werden kann. Von
dieser Möglichkeit wird man dann Gebrauch machen, wenn im Bereich der Trockenzylinder
108-111 Ausschuß anfällt und nach unten abtransportiert werden soll. Die gleiche Überführungseinrichtung
ist vorgesehen zwischen der dritten Trockengruppe 164/165 und der vierten Trockengruppe
166/167, nämlich mit einer horizontal verschiebbaren Leitwalze 193. Das gleiche Überführungs-Prinzip,
jedoch mit von oben nach unten laufenden Stützbändern, ist verwirklicht an der Überführungsstelle
zwischen der zweiten Trockengruppe 162/163 und der dritten Trockengruppe 164/165 und
außerdem an der Übergangsstelle von der vierten Trockengruppe 166/167 zur letzten
Trockengruppe 168. In diesen Fällen ruht die horizontal verstellbare Leitwalze 192
bzw. 194 zusammen mit einer Spannwalze 170 auf einem gemeinsamen Gestell, beispielhaft
dargestellt bei 169.
[0021] Das Überführen der Papierbahn von der Pressenpartie 140 zur Trockenpartie erfolgt,
wie schon erwähnt, mittels einer Papierleitwalze 179 und der ersten Saugleitwalze
180. Die Abstände zwischen der Papierleitwalze 179 und Saugleitwalze 180 sowie zwischen
dieser und dem ersten Trockenzylinder 101 sind sehr kurz, so daß die früher innerhalb
der Schlaufe des ersten Stützbandes erforderlichen Saugkästen entfallen können. Die
oben beschriebenen und zwischen den Trockengruppen befindlichen Überführungseinrichtungen
haben u.a. den Vorteil, daß auch dort, abweichend von Druckschrift 2, keine Saugkästen
erforderlich sind. Außerdem besteht der Vorteil, daß auch dort für das Einfädeln des
Randstreifens der Papierbahn in die Trockenpartie keine Seilführung erforderlich ist.
Dank der horizontal verschiebbaren Leitwalzen 191-194 kann in der gesamten Trockenpartie
evtl. anfallender Ausschuß ohne Schwierigkeiten nach unten bis auf den Kellerboden
39 der Maschinenhalle abgeführt werden, ohne daß ein innerhalb der Maschine liegendes
Förderband erforderlich wäre.
[0022] Die Zylinder 102-104 der ersten Trockengruppe und die dazugehörenden Saugleitwalzen
180′ sind mit strichpunktierten Linien dargestellt. Dies verdeutlicht, daß das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 abgewandelt werden kann durch Weglassen dieser Zylinder 102-104 und Saugleitwalzen
180′ sowie der Fundament-Verlängerung 141′. Der erste Trockenzylinder 101 würde in
diesem Fall, ähnlich wie in Fig. 1, zur ersten vertikalen Zylinder-Reihe 161 gehören.
Dementsprechend wäre die gesamte Trockenpartie etwas kürzer.
1. Trockenpartie für eine Maschine zur Herstellung von Faserstoffbahnen, z.B. Papierbahnen,
mit einer Vielzahl von heizbaren Trockenzylindern (101-138) sowie mit den folgenden
Merkmalen:
a) die Trockenpartie umfaßt mehrere Trockengruppen (drier groups), worin zwischen
je zwei Trockenzylindern (z.B. 101, 102) eine Leitwalze (181) angeordnet ist;
b) jede Trockengruppe hat ein ihr eigenes endloses Stützband (171-175), das zusammen
mit der Faserstoffbahn abwechselnd über die Trockenzylinder und über die Leitwalzen
läuft, so daß die Faserstoffbahn mit den Zylindern in direkten Kontakt kommt;
c) in jeder Trockengruppe ist zumindest ein Teil der Trockenzylinder in einer zumindest
angenähert vertikal angeordneten Zylinderreihe (161-168) angeordnet;
d) in der ersten Trockengruppe, die nur eine einzige vertikale Zylinderreihe (161)
hat, läuft die Faserstoffbahn von oben nach unten durch die vertikale Zylinderreihe
(161), wobei die untere Bahnseite die Trockenzylinder berührt;
e) es sind mindestens zwei unmittelbar aufeinanderfolgende zweireihige Trockengruppen
(z.B. 162/163 und 164/165) vorhanden, wobei die Leitwalzen-Reihen in der einen Trockengruppe
(162/163) an den Außenseiten der Zylinder-Reihen angeordnet sind, während die Leitwalzen-Reihen
in der anderen Trockengruppe (164/165) an den Innenseiten der Zylinderreihen angeordnet
sind und wobei in jeder dieser zweireihigen Trockengruppen die Faserstoffbahn durch
die erste Zylinder-Reihe (162, 164) von unten nach oben und durch die zweite Zylinder-Reihe
(163, 165) von oben nach unten läuft.
2. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten zweireihigen
Trockengruppen (162/163 und 164/165) unmittelbar auf die erste Trockengruppe (161)
folgen.
3. Trockenpartie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die letzte Trockengruppe
(168) eine einreihige Trockengruppe ist, durch welche die Faserstoffbahn von unten
nach oben läuft, wobei die untere Bahnseite die Trockenzylinder (135-138) berührt.
4. Trockenpartie nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer der ersten
und der letzten Trockengruppe ausschließlich zwei-reihige Trockengruppen (162/163;
164/165; 166/167) vorhanden sind, wobei die Faserstoffbahn, in jeder dieser Trockengruppen,
durch die erste Zylinderreihe von unten nach oben und durch die zweite Zylinderreihe
von oben nach unten läuft
5. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Trockengruppe eine erste, im wesentlichen horizontale Zylinder-Reihe (160) hat und
unmittelbar daran anschließend eine zweite, im wesentlichen vertikale Zylinder-Reihe
(161), durch welche die Faserstoffbahn von oben nach unten läuft.
6. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß (in
an sich bekannter Weise) jede auf die erste Trockengruppe (61) folgende Trockengruppe
(z.B. 62; 63/64) eine in der Stützband-Schlaufe liegende Saugleitwalze (82a; 83a)
hat, die als Pick-up-Walze ausgebildet ist, wobei das Stützband (71,72) der vorangehenden
Trockengruppe die Pick-up-Walze tangiert.
7. Trockenpartie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Überführung der
Faserstoffbahn von einer vorangehenden Trockengruppe (z.B. 160/161) auf eine nachfolgende
Trockengruppe (162/163) folgendes vorgesehen ist:
a) vom letzten Trockenzylinder (107) der vorangehenden Trockengruppe läuft das Stützband
(171) zusammen mit der Faserstoffbahn über eine letzte Saugleitwalze (181) und von
dieser auf einem im wesentlichen vertikalen Laufweg zu einer im wesentlichen horizontal
verschiebbaren Leitwalze (191), wobei der Laufweg die Pick-up-Walze (182a) der nachfolgenden
Trockengruppe tangiert;
b) durch horizontales Verstellen der verschiebbaren Leitwalze (191) kann ein Abstand
(a) zwischen dem Stützband (171) der vorangehenden Trockengruppe und der Pick-up-Walze
(182a) der nachfolgenden Trockengruppe eingestellt werden.
8. Trockenpartie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontal verstellbare
Leitwalze (194) und eine Spannwalze auf einem gemeinsamen Gestell (169) ruhen.