(19)
(11) EP 0 428 775 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1991  Patentblatt  1991/22

(21) Anmeldenummer: 89121556.8

(22) Anmeldetag:  21.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04D 13/16, E04D 1/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(60) Teilanmeldung:
93112975.3 / 0574036

(71) Anmelder: NORM A.M.C. AG
CH-6472 Erstfeld/Kt. Uri (CH)

(72) Erfinder:
  • Rickert, Hubert P.K.
    D-7270 Nagold-Emmingen (DE)
  • Gödl, Fritz
    CH-6373 Ennetbürgen (CH)

(74) Vertreter: Gesthuysen, Hans Dieter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Gesthuysen, von Rohr & Weidener, Postfach 10 13 54
D-45013 Essen
D-45013 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Hinterlüftung von Dächern


    (57) Es wird ein Abdichtorgan (7), insbesondere für Lüfterkappen (1) beschrieben, das die Struktur einer Feinfadenbürste mit einer Vielzahl von elastischen, in zumindest weitestgehend strömungsdichter Packung angeordneten Bürstenfäden (8) besitzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Hinterlüftung von Dächern mit insbesondere im First-, Walm- oder Gratbe­reich angeordneten Lüftungsorganen in Form von Lüfterkappen aus Kunststoffmaterial, die mit einem Befestigungsbereich und dachseitig mit einem im Randbereich angebrachten, sich über die Kappenlänge erstreckenden, elastisch nachgiebigen Abdichtorgan versehen sind und im Zwischenbereich insbesonde­re Luftdurchtrittsöffnungen aufweisen.

    [0002] Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art besteht das elastisch nachgiebige Abdichtorgan aus einem vorzugsweise offenporigen oder offenzelligen Schaumstoff, der bei entsprechender Bela­stung aufgrund seiner Nachgiebigkeit zumindest prinzipiell geeignet ist, den jeweils unterschiedliche Form aufweisenden Spalt zwischen Dacheindeckung und Lüfterkappe zu verschlie­ßen.

    [0003] Liegen in diesem Spaltbereich jedoch scharfkantige Übergänge oder besonders ausgeprägte Abstandsdifferenzen vor, dann ist es schwierig und zum Teil sogar unmöglich, mit einem solchen aus Schaumstoff bestehenden Abdichtorgan die notwendige und zu fordernde Dichtfunktion zu erreichen. Außerdem besteht bei Schäumen generell die Gefahr, daß sie im Laufe der Zeit spröde werden und dann die geforderte Abdichtwirkung nicht mehr in voll zufriedenstellendem Maße erbringen können.

    [0004] Hinzu kommt noch der starke Komprimierungsdruck bei den be­kannten Schaumstoffdichtungen, welche sehr verlegeunfreund­liche Auswirkungen hat. Auch ist der optische Aspekt gerade im Walmbereich (Gratbereich) in den allermeisten Fällen sehr unschön, da das Schaumstoff-Dichtungsteil stark sichtbar und auffällig aus den abzudichtenden Spalten hervorquillt.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Abdichtorgan zu schaffen, das praktisch unabhängig von der Form der Spalten stets eine einwandfreie Abdichtung gewährleistet, das einfach und ko­stengünstig zu fertigen ist, das eine sichere Langzeitfunk­tion gewährleistet und es überdies gestattet, im Zusammen­hang mit Lüfterkappen Lagerhaltungs-, Verpackungs-, Trans­port- und Verlegeprobleme wesentlich zu verringern bzw. ent­scheidend zu vereinfachen.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß das Abdichtorgan die Struktur einer Feinfaden­bürste mit einer Vielzahl von elastischen, in zumindest wei­testgehend strömungsdichter Packung angeordneten Bürstenfä­den besitzt.

    [0007] Eine solche Feinfadenbürste paßt sich problemfrei ohne Beein­trächtigung der Strömungsdichtheit den unterschiedlichsten Spaltformen, insbesondere auch bei scharfkantigen Übergängen an, erbringt problemfrei die angestrebte Langzeitfunktion, insbesondere bei Verwendung von Bürstenfäden aus Polypropy­len oder Nylon, besitzt keinerlei störende Kapillarwirkung und weist natürlich keine Versprödungseffekte auf. Ein wesentlicher Vorteil liegt darin, daß - unabhängig von der Art des Bedachungsmaterials - Probleme bei der Verlegung vermieden werden, da aufgrund der Feinfadenbürsten keinerlei Komprimierungsgegendrücke entstehen.

    [0008] Eine Feinfadenbürste dieser Art läßt sich ferner kostengün­stig fertigen und über geeignete Verbindungs- oder Kuppelmit­tel an der jeweiligen Lüfterkappe befestigen. Gerade die lös­bare Befestigung, die vorzugsweise vorgesehen ist, erbringt den Vorteil, daß das Abdichtorgan praktisch erst an der je­weiligen Baustelle mit der betreffenden Lüfterkappe verbun­den werden kann, so daß in Abhängigkeit von den erforderli­chen Abmessungen der Abdichtorgane lediglich unterschiedli­ che Abdichtorgane in Verbindung mit einem Typ von Lüfterkap­pen auf Lager gehalten werden müssen und dann die jeweils er­forderlichen Kombinationen problemfrei hergestellt werden können. Dies hat auch den ganz wesentlichen Vorteil, daß Lüf­terkappen ohne bereits angebrachtes Abdichtorgan verpackt und versandt und auf Lager gehalten werden, wodurch sich be­trächtliche Einsparungen an Verpackung und Lagerraumbedarf erzielen lassen, da die Lüfterkappen für sich ebenso kompakt verpackt werden können, wie die separat zu verpackenden Ab­dichtorgane in Form von Feinfadenbürsten. Ferner entstehen bei herkömmlichen, mit der Lüfterkappe verklebten Kunst­stoff-Abdichtungsstreifen häufig dadurch Probleme, daß sich diese Abdichtungsstreifen durch Temperaturschwankungen und/oder UV-Einwirkung von der Lüfterkappe lösen und abfallen. Dies kann bei entsprechend hohen Temperaturen, wie sie im Sommer durchaus üblich sind, bereits beim Transport geschehen. Die Abdichtvorrichtung gemäß der Erfindung vermeidet dagegen zuverlässig diese Probleme.

    [0009] Die Rückstellelastizität der Bürstenfäden wird über die Wahl der jeweiligen Bürstenfadendurchmesser vorgenommen, wobei mit zunehmender Länge der Bürstenfäden auch Bürstenfäden mit zunehmendem Durchmesser und damit zunehmender Rückstellela­stizität Verwendung finden.

    [0010] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und weitere vorteilhafte Merk­male der Erfindung werden im Zusammenhang mit der nachfolgen­den Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert.

    [0011] In der Zeichnung zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Lüfterkappe mit einem bürstenförmigen Abdichtorgan, die Fig. 2 bis 6 verschiedene Ausführungsvarianten von Fein­fadenbürsten gemäß der Erfindung

    Fig. 7 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Herstellung der Feinfadenbürste nach der Erfindung,

    Fig. 8 eine schematische Darstellung einer analog der Fig. 7 hergestellten Feinfadenbürste, und

    Fig. 9 schematische Darstellungen in Draufsicht und Seiten­ansicht einer Halterung für die Feinfadenbürste an einer Lüfterkappe.



    [0012] Fig. 1 zeigt eine mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 gekenn­zeichnete Lüfterkappe, die einen Befestigungsbereich 2, einen dachseitigen Randbereich 3 und einen Zwischenbereich 4 umfaßt, wobei in dem Zwischenbereich 4 Luftdurchtrittsöffnun­gen 5 und im Randbereich 3 Stützelemente 6 in bekannter Weise vorgesehen sind.

    [0013] An der Unterseite des Randbereichs 3 der Lüfterkappe 1 ist ein Abdichtorgan 7 in Form einer Feinfadenbürste aus einer Vielzahl von Bürstenfäden 8 angebracht.

    [0014] Gemäß der Erfindung ausgebildete Feinfadenbürsten können mit allen Arten von Lüfterkappen verwendet werden, so daß die in Fig. 1 angedeutete Lüfterkappe nur als Beispiel für derarti­ge Lüfterkappen zu betrachten ist.

    [0015] Die erfindungsgemäße Abdichtung in Form einer Feinfadenbür­ste ist demgemäß für First-, Walm- und Gratbereiche aber auch für Kehlbereiche verwendbar.

    [0016] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform bei der das Abdichtorgan in Form einer Feinfadenbürste an einem Trägerteil 9 ange­bracht ist und Bürstenfäden 8 unterschiedlicher Länge auf­weist, so daß die Feinfadenbürste an ihrem vom Trägerorgan 9 abgewandten Ende einen keilförmigen Bereich 10 besitzt.

    [0017] Bei der Ausführungsvariante nach Fig. 3 ist die Feinfadenbür­ste 7 im wesentlichen über ihre gesamte Höhe etwa keilartig ausgebildet, und das Trägerorgan 9 weist eine Ausnehmung 11 auf, in deren Bereich vorzugsweise eine Kupplung bzw. Verbin­dung mit der zugehörigen Lüfterkappe möglich ist.

    [0018] Bei der Ausführungsvariante nach Fig. 4 besteht die Feinfa­denbürste 7 aus mehreren Bereichen unterschiedlicher Bürsten­fadenlänge, wobei sich zwischen den einzelnen Bereichen ge­stufte Übergänge ergeben. In der Praxis können in diesem Falle drei Bürstenstreifenleisten miteinander kombiniert werden, wie sie im einzelnen noch erläutert werden.

    [0019] Das Trägerteil 9 ist in diesem Falle mit einem Befestigungs­teil 12 verbunden, das mit dem Trägerteil einen spitzen Winkel einschließt.

    [0020] Eine zur Fig. 4 analoge Anordnung zeigt Fig. 5, wobei in diesem Falle die Feinfadenbürste insgesamt schrägkeilförmig mit stumpfem Ende ausgebildet ist.

    [0021] Fig. 6 zeigt eine im wesentlichen der Fig. 4 entsprechende Ausführungsform einer Anordnung nach der Erfindung, wobei in diesem Falle an dem Befestigungsteil 12 Kuppelnocken 18 ange­bracht sind, die vorzugsweise seitliche Klemmrippen besit­zen. Über diese Klemm- oder Kuppelnoppen 18 kann das Abdich­torgan 7 in einfacher Weise mit der zugehörigen Lüfterkappe verbunden werden, da es dazu nur erforderlich ist, die Klemm­noppen 18 in entsprechende Aufnahmeschlitze zu stecken und einschnappen zu lassen. Diese Kuppelnoppen 18 können dabei gleichzeitig Auflageorgane für Firstkappen bilden.

    [0022] Fig. 7 erläutert eine bevorzugte Art der Herstellung und des Aufbaus einer Feinfadenbürste nach der Erfindung.

    [0023] Auf ein gespanntes Halteelement 14 in Form eines Drahtes, Stabes oder dergleichen wird zuerst eine erste Lage von Bür­stenfäden 8 aufgelegt und auf diese erste Lage werden daran angrenzend dann noch mehrere weitere Lagen aufgebracht. An­schließend wird ein Klemm-Führungsteil, insbesondere ein ver­zinktes Blech so um das Halteelement 14 gebogen, daß die Bür­stenfäden 8 in diesem Klemmführungsteil 17 im Bereich des Halteelements eingeschlossen sind und somit die in Fig. 8 ge­zeigte Feinfadenbürste gebildet wird.

    [0024] Die Herstellung der Feinfadenbürste kann auch dadurch erfol­gen, daß auf einen waagrecht liegenden Zinkblechstreifen, Metallstreifen oder Streifen aus anderen Werkstoffen die Bürstenfäden aufgelegt werden. Auf die aufgelegten Bürstenfä­den wird dann mittig ein Halteelement in Form eines Drahtes oder Stabes gelegt und anschließend die gesamte Anordnung gebördelt.

    [0025] Die Klemmung ist im Bereich des Austritts der Bürstenfäden 8 aus dem Klemm-Führungsteil 17 etwas stärker ausgeprägt, so daß sich an dieser Stelle die geringste Breite der Bürste ergibt und die Bürstenfäden zum freien Ende hin etwas auffä­chern.

    [0026] Im Bereich des Austritts der Bürste aus dem Klemm-Führungs­teil 17 beträgt die Breite der Bürste gemäß unserem bevorzug­ten Ausführungsbeispiel etwa 2,5 mm, wobei wesentlich ist, daß die einzelnen Bürstenfäden 8 Durchmesser im Bereich von 0,10 bis 0,40 mm und vorzugsweise im Bereich von 0,15 bis 0,35 mm besitzen, was gleichbedeutend damit ist, daß die Feinfadenbürste gemäß der Erfindung pro laufende Längenein­heit eine große Anzahl von Bürstenfäden aufweist.

    [0027] Diese Bürstenfäden können aus Kunststoffmaterial, insbesonde­re Polypropylen oder Nylon bestehen, aber es ist auch die Verwendung von feinen Metallfäden sowie Naturfasern pflanzli­cher oder tierischer Herkunft möglich, wobei prinzipiell auch Mischungen dieser unterschiedlichen Fasern von Vorteil sein können.

    [0028] Die Bürstenfäden 7 erbringen zwar bereits dann, wenn sie ge­radlinig ausgebildet sind aufgrund ihrer dichten Packung die notwendige Strömungsdichtheit, aber bevorzugt sind diese Bür­stenfäden in ihrer Längsebene verformt, insbesondere ge­wellt, da sich auf diese Weise eine gegenseitige Verhakung ergibt, die ergänzend dazu beiträgt, daß auch bei starkem Winddruck kein Luftdurchbruch auftreten kann. Dies ergibt beste Flugschnee- und Schlagregen-Eintragssicherheit.

    [0029] Je länger die Feinfadenbürste gemäß der Erfindung in der Praxis sein muß, desto größer wird der Durchmesser der Bür­stenfäden 8 gewählt, um in jedem Falle die notwendige Rück­stellelastizität zu gewährleisten. In der Praxis werden vor­zugsweise bei Anwendung im Zusammenhang mit Lüfterkappen Bür­stenlängen von 30, 40, 50, 60, 75, 95 und 105 mm vorgesehen, und ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß diese unterschiedlichen Bürstenleisten praktisch erst baustellenseitig mit der zugehörigen Lüfterkappe verbunden werden können, da über das Trägerteil der Bürste eine ent­sprechende Kupplung mit der Lüfterkappe auf einfachste Weise möglich ist.

    [0030] Diese Kuppelbarkeit gestattet es, Bürstenleisten und Lüfter­kappen getrennt zu verpacken und zu versenden und auch zu lagern, was dazu führt, daß beispielsweise in einer Verpak­ kungseinheit statt bisher 30 Kappen jetzt 150 Kappen ver­packt werden können, wobei diese Zahlen nur Beispiele dar­stellen, jedoch den erzielbar großen Vorteil dokumentieren.

    [0031] Die anhand der Fig. 7 und 8 erläuterte Quetschbefestigung der Bürstenfäden stellt eine besonders einfache und bevorzug­te Art der Realisierung des Trägerteils für die Feinfadenbür­ste dar, aber es ist durchaus auch möglich, die Bürstenfäden an ihren befestigungsseitigen Ende auf andere Art zu fixie­ren, vorausgesetzt es wird stets die erforderliche dichte Packung gewährleistet und sichergestellt, daß nicht durch eine beispielsweise verwendete Büschelanordnung die Einströmdichtheit nicht mehr in der erforderlichen Weise ge­währleistet werden kann.

    [0032] Fig. 9 zeigt eine bevorzugte Kuppelmöglichkeit zwischen Bür­stenleiste und Lüfterkappe. Im linken Teil der Fig. 9 ist dabei ein Laschenteil gezeigt, das zur Realisierung einer Schiebeführung 15 dient. Zur Erleichterung des Einschiebens des Trägerteils der Bürste sind aufgestellte Einführecken 20 vorgesehen.

    [0033] Der rechte Teil der Darstellung in Fig. 9 zeigt die Lüfter­kappe 1 mit einem sich nach außen erstreckenden Spoiler 19 und einem nach innen abgewinkelten Randbereich 21.

    [0034] An der Unterseite der Lüfterkappe 1 ist das zur Bildung der Schiebeführung 15 erforderliche Laschenteil befestigt oder einteilig angeformt, und dieses Laschenteil bildet zusammen mit dem abgewinkelten Randbereich 21 eine U-förmige Aufnahme für das Klemmführungsteil einer Feinfadenbürste entsprechend der Darstellung in Fig. 8. Die freien, bürstenseitig gelege­nen Enden des abgewinkelten Randbereichs 21 und der Schiebe­führung 15 sind nochmals nach innen abgewinkelt, so daß ein Austreten der Feinfadenbürste aus dieser U-förmigen Aufnahme mit Sicherheit verhindert ist.

    [0035] An der Unterseite der Lüfterkappe 1 werden vorzugsweise meh­rere derartige Laschenelemente mit gegenseitigem Abstand vor­gesehen, und das Einbringen der Feinfadenbürste erfolgt dabei bevorzugt in Form eines Schiebevorgangs, wobei das in Längsrichtung der Lüfterkappe erfolgte Einschieben der Bür­stenleiste durch die aufgestellten Ecken 20 erleichtert wird.

    [0036] Diese Ausführungsform einer Kupplung zwischen Bürstenleiste und Lüfterkappe zeichnet sich durch besondere Einfachheit und auch durch kostengünstige Fertigung aus, weil die Lüfter­kappe selbst in ihrem Randbereich als Bestandteil der ent­sprechenden Schiebeführung genutzt wird.

    [0037] Es sind aber auch weitere vorteilhafte Kupplungsmöglichkei­ten durch Einklicken, Einhängen, Eindrücken nach Art einer Druckknopfverbindung sowie Festverbindungen durch beispiels­weise Kleben, Schweißen oder Nieten möglich.

    [0038] Die Abdichtvorrichtung nach der Erfindung ist unter Berück­sichtigung der jeweiligen Materialwahl und aufgrund des Auf­baus aus einer Vielzahl von separaten Einzelementen äußerst temperaturbeständig, und auch unter schwierigen Gegebenhei­ten strömungsdicht und vor allem in Bezug auf das jeweilige Abdichtproblem äußerst anpassungsfähig. Aufgrund der Feinbürstenabdichtung ist jedes Bedachungsmaterial 100 %-ig abgedichtet, ohne daß bei Ecken und Wölbungen offene Stellen bleiben, durch welche Schlagregen und Flugschnee eingetragen werden können. Weiterhin besteht keinerlei Gefahr, daß - wie dies bei herkömmlichen Schaumstoffabdichtungen der Fall sein kann, das Abdichtungsmaterial von Vögeln zum Nestbau verwen­det und dadurch die Abdichtfunktion verschlechtert wird. Von besonderem Vorteil ist weiterhin, daß aufgrund der Verwen­ dung einer Feinfadenbürste als Abdichtmaterial bei der Verle­gung und Montage keine Gegen- bzw. Komprimierungsdrücke auf die Dacheindeckelemente bzw. Lüfterkappen durch das Abdicht­material ausgeübt werden.

    [0039] Die Bürstenfäden 8 können bevorzugt kreisförmigen, ellipti­schen, dreieckigen, quadratischen oder rhombischen Quer­schnitt besitzen. Der Querschnittsverlauf über die Länge des Bürstenfadens kann dabei zylindrisch oder konisch sein.

    Bezugszeichenliste



    [0040] 

    1 Lüfterkappe

    2 Befestigungsbereich

    3 Randbereich

    4 Zwischenbereich

    5 Luftdurchtrittsöffnung

    6 Stützelement

    7 Abdichtorgan

    8 Bürstenfaden

    9 Trägerteil

    10 Keilbereich

    11 Ausnehmung

    12 Befestigungsteil

    13 Schenkel

    14 Halteelement

    15 Schiebeführung

    16 freier Randbereich

    17 Klemm-Führungsteil

    18 Klemmnocken

    19 Spoiler

    20 Einführecke

    21 abgewinkelter Randbereich




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Hinterlüftung von Dächern mit insbeson­dere im First-, Walm- oder Gratbereich angeordneten Lüf­tungsorganen in Form von Lüfterkappen (1) aus Kunststoffmaterial, die mit einem Befestigungsbereich (2) und dachseitig mit einem im Randbereich (3) angebrachten, sich über die Kappenlänge erstreckenden, elastisch nachgiebigen Abdichtorgan (7) versehen sind und im Zwischenbereich (4) insbesondere Luftdurchtrittsöffnungen (5) aufweisen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Abdichtorgan (7) die Struktur einer Feinfadenbürste mit einer Vielzahl von elastischen, in zumindest weitestgehend strömungsdichter Packung angeordneten Bürstenfäden (8) besitzt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bürstenfäden (8) mit einem Ende in einem Träger­teil (9) fixiert sind, das mit dem Randbereich (3) der Lüfterkappe (1) kuppelbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Durchmesser der Bürstenfäden (8) im Bereich von etwa 0,10 bis 0,40 mm und insbesondere im Bereich von 0,15 bis 0,35 mm gelegen ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bürstenfäden (8) aus Kunststoffmaterial, insbe­sondere Polypropylen oder Nylon, aus Metall und/oder aus Naturfasern bestehen.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Feinfadenbürste (7) in Form einer Bürstenleiste mit einer insbesondere im Bereich von etwa 2 bis 6 mm liegenden und vorzugsweise etwa 2 bis 3 mm betragenden Breiten- bzw. Tiefenabmessung ausgebildet ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bürstenfäden (8) zumindest zum Teil verformt, insbesondere gewellt ausgebildet sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bürstenfäden (8) zumindest zum Teil unterschied­ liche Steifigkeit besitzen und insbesondere die randsei­tig gelegenen Bürstenfäden steif ausgebildet sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Feinfadenbürste (7) in Richtung der Tiefe zumin­dest zwei Bereiche mit unterschiedlich langen Bürsten­fäden (8) aufweist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Trägerteil (9) aus einem insbesondere metalli­schen, U-förmigen Klemmorgan besteht, dessen Schenkel (13) die im inneren des Klemmorgans um ein faden- oder drahtförmiges Halteelement (14) geführten Bürstenfäden (8) klemmend fixieren.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf dem faden- oder drahtförmigen Halteelement (14) eine Mehrzahl von Schichten von aneinandergrenzenden und übereinander angeordneten Bürstenfäden (8) vorgese­hen ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Trägerteil (9) mit dem Randbereich (3) der Lüf­terkappe (1) kraftschlüssig, insbesondere über Schnapp-­Rast-Verbindungen, Druckknopfverbindungen, punktförmige oder kleinflächige Schweiß- oder Nietverbindungen und dergleichen verbunden ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Trägerteil (9) mit dem Randbereich (3) der Lüfterkappe (1) formschlüssig, insbesondere über eine ein- oder mehrteilig ausgebildete Schiebeführung (15) verbunden ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schiebeführung (15) von einem freien Randbe­reich (16) der Lüfterkappe (1) und einem mit der Unter­seite der Lüfterkappe (1) verbundenen oder an diese an­geformten Klemm-Führungsteil (17) gebildet ist, welche zusammen eine im wesentlichen U-förmige Aufnahme für das Trägerteil (9) bilden.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht