(57) Um Farbkopien von originalen Dokumenten, z.B. Farhrscheinen, unterscheiden zu können,
wird das Original mit einer fluoreszierenden und einer nichtfluoreszierenden Offset-Farbe
bedruckt, die etwa gleichen Farbton aufweisen, z.B. den Farbton Orange. Bei der Kopie
wird die fluoreszierende Farbe im Farbton verfälscht wiedergegeben, z.B. bei Orange
erscheint nunmehr Mittelbraun, so daß auf der Kopie die Farben Orange und Mittelbraun
erscheinen.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von Kopien, die mittels eines Farbkopierers
von Dokumenten hergestellt werden.
[0002] Um Kopien erkennen zu können, die mittels eines Kopierers hergestellt wurden, ist
es bekannt, das Dokument mit zwei Rastern zu bedrucken, die gleichen Rastertonwertumfang,
jedoch zueinander unterschiedliche Linienzahl aufweisen. In das feinere Grundraster
wird hierbei ein Warnhinweis des groberen Rasters eingefügt. Bei dem Dokument sind
die beiden Raster mit dem Auge nicht voneinander unterscheidbar. Wird ein solches
Dokument kopiert, dann verschwindet auf der Kopie das Grundraster, dagegen erscheint
in Rasterpunkten wiedergegeben der Warnhinweis, beispielsweise das Wort "Raubkopie".
[0003] Diese Vorgehensweise hat jedoch ihre Grenze, wenn Kopien von hochauflösenden Kopiergeräten
hergestellt werden, wie dies beispielsweise bei Farbkopierern der Fall ist, bei denen
das zu kopierende Dokument durch einen Laserstrahl abgetastet wird.
[0004] Die Zeitschrift "Kriminalistik" 5/1979, Seiten 222 bis 225, befaßt sich unter dem
Stichwort "Sicherheits- und Identifizierungselemente" mit der Verwendung von Fluoreszenzfarben.
Eine Überprüfung der Dokumente auf Echtheit erfolgt durch Beleuchten mir IR- oder
UV-Licht. Es werden also Fluoreszenzfarben verwendet, die auf dieses Licht ansprechen,
nicht jedoch auf Tageslicht. Die Überprüfung erfolgt dahingehend, ob fluoreszierende
Markierungen vorhanden sind oder nicht. Hierzu ist ein spezieller Prüfvorgang mittels
einer Lampe erforderlich.
[0005] Unter dem Stichwort "Sicherheitsfarben als Schutz gegen die Farbfotokopie" wird sodann
der Kopierschutz abgehandelt. Hierbei wird unter anderem empfohlen, Farben zu verwenden,
die eindeutig unterschiedliche Farbtöne aufweisen, die aber vom Gerät niemals auseinandergehalten
werden können und daher als gleichartig reproduziert werden. Um welche Farben es sich
hierbei handelt, ist nicht angegeben.
[0006] Die DE-B 29 08 742 befaßt sich mit der Fälschungssicherheit von Dokumenten, die
mittels lichtempfindlicher Emulsionen kopiert werden. Hierbei wird davon ausgegangen,
das Dokument mit zwei Farben zu bedrucken, die bei Weißlicht innerhalb der menschlichen
Sichtbarkeitsgrenze gleichen Reflexionsgrad aufweisen und somit im gleichen Farbton
erscheinen. Außerhalb der menschlichen Sichtbarkeitsgrenze weist jedoch die eine Farbe
einen steilen Reflexionsgradanstieg auf. Wird ein solches Dokument reproduziert,
dann kommt es bei der Kopie zu einer Farbverschiebung der einen Farbe. Dies ist jedoch
nur möglich, wenn nach dem Subtraktionsfarbmischprozeß gearbeitet wird und die Reproduktionsfarben
die zugehörigen Wellenbereiche nicht gleichmäßig decken.
[0007] Nach der DE-A 20 59 806 soll durch einen fluoreszierenden Film auf einem Schriftstück
verhindert werden, daß das auf dem Schriftstück vorhandene und unter dem Film befindliche
Bild auf der Kopie erscheint. Hierbei absorbiert der Film einen Teil des Lichts der
Lichtquelle des Kopierers bis zu einer bestimmten Wellenlänge. Das Licht oberhalb
dieser Wellenlänge durchdringt die Schicht und wird vom Bild absorbiert und vom Hintergrund
reflektiert. Dieser Konstrast wird jedoch vom Kopiergerät nicht wahrgenommen, da
die Schicht das absorbierte Licht mit einer längeren Wellenlänge reflektiert.
[0008] Nach der DE-A 29 10 176 wird ein fluoreszierendes Material auf einem Träger aufgebracht
und durch einen hochglänzen den Lack abgedeckt, damit das Material bei Normallicht
nicht erkennbar ist, jedoch durch UV-Strahlung erkennbar wird.
Nach der DE-B 33 14 670 wird auf dem Dokument eine Markierung aus einem fluoreszierenden
Material aufgebracht, das bei Bestrahlen mit einer IR-Strahlenquelle sichtbares Licht
emittiert, das von einem Detektor erfaßt wird, womit ein Kopiervorgang unterbrechbar
ist.
[0009] Es besteht die Aufgabe, das Verfahren so auszubilden, daß die hergestellten Farbkopien
deutlich von den Originalen unterschieden werden können.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Ansprüches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0011] Fahrscheine und sonstige Zutrittskarten müssen billig hergestellt werden können.
[0012] Sowohl das Papier oder der Karton als auch das Druckverfahren dürfen daher nicht
aufwendig sein. Die zweite Forderung besteht darin, diese Scheine durch bloße optische
Kontrolle auf Echtheit kontrollieren zu können, bevorzugt ohne daß der Kontrolleur
die Scheine in die Hand nehmen muß.
[0013] Nach dem ersten Lösungsweg der vorliegenden Erfindung werden zwei Farben gleichen
Farbtons verwendet, von denen die eine Farbe fluoreszierend und die andere nichtfluoreszierend
ist. Der Druck auf dem Original zeigt bei Normallicht einen einheitlichen Farbton,
jedoch wirkt die nichtfluoreszierende Farbe stumpfer. Bei der Farbkopie dagegen wird
die fluoreszierende Farbe verfälscht und ebenfalls stumpf wirkend wiedergegeben und
kontrastiert farblich zu der nicht verfälscht kopierten anderen Farbe.
[0014] Nach dem zweiten Lösungsweg der vorliegenden Erfindung sind auf dem Original unterschiedliche
Farbtöne der fluoreszierenden und der nichtfluoreszierenden Farbe vorhanden, wobei
die nichtfluoreszierende Farbe einen Farbton aufweist, der dem bei der Kopie verfälschten
Farbton der fluoreszierenden Farbe entspricht. Das Original weist somit unterschiedliche
Farbtöne auf, von denen der eine stumpf ist, während die Kopie in einem einheitlichen
stumpfen Farbton erscheint.
[0015] Das Verfahren ist insbesondere geeignet, wenn es sich bei den Dokumenten beispielsweise
um Fahrscheine handelt, die von Kontrolleuren kontrolliert werden und bei denen die
Farbkopien durch einen deutlich unterschiedlichen Farbton von den originalen Fahrscheinen
zu unterscheiden sind. Die Farbunterschiede zwischen dem Dokument und den Farbkopien
sind schon von der Ferne erkennbar.
[0016] Bei dem vorliegenden Verfahren wird der Effekt einer fluoreszierenden Farbe ausgenützt,
Licht bis zu einer bestimmten Wellenlänge zu absorbieren und in einer längeren Wel
lenlänge zu reflektieren.
[0017] Werden als fluoreszierende Offset-Farben Orange bzw. Gelb-Orange verwendet, dann
werden diese Farben auf der Farbkopie in hell- bis mittelbrauner Farbe wiedergegeben.
Handelt es sich bei der fluoreszierenden Offset-Farbe um die Farbe Rot, dann erscheint
auf der Kopie dieses Rot in der Farbe Rot-Braun. Handelt es sich bei der fluoreszierenden
Offset-Farbe um die Farbe Pink, dann tritt diese Farbe bei der Farbkopie in der Farbe
Magenta auf. Die nichtfluoreszierenden Farben Orange bzw. Gelb-Orange, Rot und Pink
erscheinen jedoch auf der Kopie farbrichtig.
[0018] Es tritt also eine deutliche Farbverschiebung zwischen den Farben des originalen
Dokuments und den Farben der Farbkopie auf. Neben dieser Farbverschiebung sind die
Dokumente und die Farbkopien weiterhin dadurch unterscheidbar, daß bei den Farbkopien
kein Fluoreszieren der Farben feststellbar ist, diese also deutlich stumpfer wirken
als auf den originalen Dokumenten.
[0019] Auf dem gleichen Dokument können mehrere fluoreszierende Offset-Farben nebeneinander
verwendet werden.
[0020] Wird also ein solches Dokument kopiert, dann wird die fluoreszierende Farbe im Farbton
verfälscht wiedergegeben, die nichtfluoreszierende Farbe dagegen wird im wesentlichen
farbgetreu wiedergegeben. Es entsteht somit eine Farbkopie, welche zwei unterschiedliche
Farbtöne aufweist.
[0021] Es kann auch so vorgegangen werden, daß eine fluoreszierende Farbe und eine dazu
im Farbton unterschiedliche nichtfluoreszierende Farbe beim Dokument verwendet werden,
wobei die nicht fluoreszierende Farbe einen Farbton aufweist, der dem verfälschten
Farbton der fluoreszierenden Farbe bei der Kopie entspricht. Das Dokument weist somit
keinen einheitlichen Farbton auf, während auf der Farbkopie ein einheitlicher Farbton
wiedergegeben wird. Bevorzugte Farbkombinationen sind hierbei fluoreszierendes Orange
bzw. Gelb-Orange und nichtfluoreszierendes Mittelbraun, fluoreszierendes Rot und
nicht fluoreszierendes Rot-Braun sowie fluoreszierendes Pink und nichtfluoreszierendes
Magenta.
1. Verfahren zum Erkennen von Kopien, die mittels eines Farbkopierers von Dokumenten
wie beispielsweise von Fahrscheinen hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Dokument mit einer fluoreszierenden und einer nichtfluoreszierenden Offset-Farbe
bedruckt wird, die etwa gleichen Farbton aufweisen und die fluoreszierende Farbe vom
Farbkopierer im Farbton verfälscht wiedergegeben wird und zum Farbton der kopierten
nichtfluoreszierenden Farbe unterschiedlich ist.
2. Verfahren zum Erkennen von Kopien, die mittels eines Farbkopierers von Dokumenten
wie beispielsweise von Fahrscheinen hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Dokument mit einer fluoreszierenden und einer nichtfluoreszierenden Offset-Farbe
bedruckt wird, die in ihren Farbtönen zueinander unterschiedlich sind, und die nichtfluoreszierende
Offset-Farbe einen Farbton aufweist, der dem auf der Kopie verfälschten Farbton der
fluoreszierenden Farbe entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbton Orange verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbton Gelb-Orange verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbton Rot verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbton Pink verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als fluoreszierende Offset-Farbe Orange bzw. Gelb-Orange und als nichtfluoreszierende
Offset-Farbe Mittel braun verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als fluoreszierende Offset-Farbe Rot und als nichtfluoreszierende Offset-Farbe
Rot-Braun verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 2, daudrch gekennzeichnet, daß als fluoreszierende Offset-Farbe Pink und als nichtfluoreszierende Offset-Farbe
Magenta verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere fluoreszierende Offset-Farben nebeneinander verwendet werden.