(19)
(11) EP 0 428 832 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1991  Patentblatt  1991/22

(21) Anmeldenummer: 90115668.7

(22) Anmeldetag:  16.08.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 15.11.1989 DE 3938365

(71) Anmelder: KRONE Aktiengesellschaft
D-14167 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Gerke, Dieter
    D-1000 Berlin 37 (DE)
  • Müller, Manfred
    D-1000 Berlin 65 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aderverbinder


    (57) Herkömmliche Aderverbinder für Kabeladern, insbesondere von Fernmeldekabeln. Aderverbinder besitzen ein Gehäuseunterteil mit den Führungskanälen und Schneidklemmlontaktelementen zur Auf­nahme der beiden Aderpaare sowie mindestens ein als Deckel ausgebildetes Gehäuseoberteil mit Stegen zum Eindrücken der Kabeladern in die Schneidklemmkontaktelemente des Gehäuseunterteiles. Nachteilig hierbei ist der große Herstellungsaufwand für die unterschiedlichen Gehäuse­teile.
    Die Erfindung sieht vor, daß beide Gehäuseteile 2,2′ identisch ausgebildet und um 180° gegeneinander verdreht miteinander verrastbar sind, daß die Stege 6,7 zwischen den Führungskanälen 8,9 die Eindrückstege bilden, daß die Rastelemente aus den parallel zu Führungskanälen 8,9 verlaufenden Seiten­wänden 4,5 der Gehäuseteile 2,2′ ausgebildet sind und daß uaf der Innenseite der längeren Seitenwand 4 eine Aufnahmenut 11 für die andere, kürzere Seitenwand 5 der Gehäuseteile 2,2′ ausgebildet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Aderverbinder für Kabeladern, insbesondere von Fernmeldekabeln, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Ein Aderverbinder der gattungsgemäßen Art ist aus der DE 7 11 675 A1 vorbekannt. Bei diesem werden die Kabel­adern eines Aderpaares in die Führungskanäle des Gehäuse­unterteiles eingelegt und anschließend mittels der Stege eines ersten Gehäuseoberteiles in die Schneidklemm­kontaktelemente des Gehäuseunterteiles eingedrückt. Dabei kann ein Abschneiden der Kabeladern mittels im Gehäuseunterteil angeordneter Trennmesser erfolgen. Anschließend werden die Kabeladern eines zweiten Kabel­paares in die zugehörigen Führungskanäle des Gehäuse­unterteiles eingelegt und mittels der Stege eines zweiten Gehäuseoberteiles in die Schneidklemmkontaktelemente des Gehäuseunterteiles eingedrückt. Hierbei kann ebenfalls ein Abschneiden der Kabeladern durch im Gehäuseunter­teil befindliche Trennmesser erfolgen. Nachteilig hierbei ist, daß unterschiedliche Gehäuseteile erforderlich sind, nämlich das die Führungskanäle bildende und die Schneid­klemmkontaktelemente und gegebenenfalls die Trennmesser aufnehmende Gehäuseunterteil und die beiden deckel­förmigen Gehäuseoberteile mit den Stegen zum Eindrücken der Kabeladern in die Schneidklemmkontaktelemente des Gehäuseunterteiles. Der vorbekannte Aderverbinder hat darüber hinaus ein relativ großes Bauvolumen.

    [0003] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen Aderverbinder der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der konstruktiv einfacher aufgebaut ist, so daß die Herstellungs­kosten für die Gehäuseteile vermindert werden können, und der darüber hinaus nur ein möglichst geringes Bauvolumen benötigt.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Erfindungsgemäß sind beide Gehäuseteile identisch ausgebildet und um 180° gegenein­ander verdreht miteinander verrastbar. Dabei bilden die Stege zwischen den Führungskanälen für die Kabeladern die Eindrückstege, wobei beim Schließen des Aderverbinders die Eindrückstege des einen Gehäuseteiles die Kakeladern in die Schneidklemmkontaktelemente des anderen Gehäuse­teiles eindrücken. Ein besonderes Deckelteil als Gehäuse­oberteil ist nicht erforderlich. Darüber hinaus sind Rastelement aus den parallel zu den Führungskanälen verlaufenden Seitenwänden der Gehäuseteile ausgebildet. Ferner ist auf der Innenseite der einen Seitenwand eines jeden Gehäuseteiles eine Aufnahmenut für die andere, kürzere Seitenwand der anderen Gehäuseteiles vorgesehen. Durch die identische Ausbildung beider Gehäuseteile, wobei in jedem Gehäuseteil ein Kabeladerpaar aufgenommen wird, die beim Schließen der Aderverbinders sich gegen­seitig in die Schneidklemmkontaktelemente eindrücken, wird eine wesentliche konstructive Vereinfachung des erfindungsgemäßen Aderverbinders erzielt, so daß dieser einfach und preiswert herstellbar ist. Auch nimmt der Ader­verbinder nur ein geringes Bauvolumen in Anspruch, da dieser in geschlossenem Zustand würfelförmig ist.

    [0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0006] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen näher dargestellten Ausführungsbeispieles eines Ader­verbinders für Kabeladern , insbesondere von Fernmelde­kabeln näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 die Draufsicht auf den Aderverbinder im Maßstab 1:1 mit zwei angeschlossenen Ader­paaren,

    Fig. 2 die in Maßstab 10:1 vergrößerte Draufsicht auf ein Gehäuseteil,

    Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie A-B in Fig. 2 durch das Gehäuseteil und

    Fig. 4 eine Stirnansicht im Maßstab 10:1 auf den geschlossenen Aderverbinder.



    [0007] Der Aderverbinder 1 dient zur Verbindung zweier Aderpaare a,b; a1,b1 miteinander. Der Aderverbinder 1 ist im wesent­lichen Würfelförmig ausgebildet mit einer Kantenlänge von ca.10-12 mm. Er besteht aus zwei identisch ausgebildeten Gehäuseteilen 2, 2′, die um 180° gegeneinander verdreht miteinander verrastbar sind.

    [0008] Jedes Gehäuseteil 2,2′ besteht aus einem Boden , einer längeren Seitenwand 4, einer kürzeren Seitenwand 5 und zwei parallel zu diesen angeordneten und mit dem Boden 3 festverbundenen Steg 6,7, welche die Eindrückstege für die Kabeladern a,b;a1,b1 bilden, wie es später noch beschrieben werden wird. Die beiden Seitenwände 4,5 und die beiden Stege 6,7 verlaufen parallel zueinander und sind jeweils mit dem Boden einstückig aus Kunststoff ausgebildet. Zwischen den beiden Stegen 6,7 verläuft ein erster Führungskanal 8 und zwischen dem Steg 7 und der kürzeren Seitenwand 5 verläuft ein zweiter Führungskanal 9 für die Kabeladern a,b;a1,b1. Quer zu den Führungskanälen 8,9 erstrecken sich in der Höhe der Oberkanten der Stege 6,7 Sperrnasen 10, die jweils von den Stegen 6,7 ausgehend in Richtung auf den gegenüberliegenden Steg 7 bzw. die gegenüberliegenden kürzere Seitenwand 5 gerichtet sind. Die Sperrnasen 10 dienen zur Sicherung der in die Führungskanäle 8,9 eingelegten Kabeladern a,b;a1,b1, gegen ein Herausfallen.

    [0009] Zwischen der längeren Seitenwand 4 und dem ersten Eindrück­steg 6 erstreckt sich eine Aufnahmenut 11 parallel zur längeren Seitenwand 4 und zum Eindrücksteg 6. Diese Aufnahme­nut 11 ist so lang wie die kürzere Seitenwand 5 und ist auch auf der Seite des Bodens 3 offen biz auf einen mittleren Brückenteil 12. Diesem liegt ein Schlitz 13 gegenüber, welcher die kürzere Seitenwand 5 partiell unterteilt. Die kürzere Seitenwand 5 besitzt auf ihrer Außenseite Rastnasen 14, denen auf der Innenseite der längeren Seiten­wand 4 Rastnasennuten 15 zugeordnet sind, die zur Aufnahme­nut 11 hin geöffnet sind.

    [0010] Wie es anhand der Fig. 2 und anhand voranstehender Beschreibung ersichtlich ist, kann in das Gehäuseteil 2 gemäß Fig. 2 ein identisch ausgebildetes weiteres Gehäuseteil 2′ in um 180° verdrehter Lage eingebracht werden, wobei die kürzeren Seitenwände 5 eines jeden Gehäuseteiles 2,2′ in die Aufnahmenuten 11 des jeweils anderen Gehäuseteiles 2, 2′ eingreifen, da die Länge der kürzeren Seitenwand 5 gleich oder etwas kürzer ist als die Länge der Aufnahmenut 11. Die Rastnasen 14 gleiten dabei durch die Rastnasennuten 15 und der Schlitz 13 greift über die Brücke 12. Auf diese Weise können zwei identisch ausgebildete Gehäuseteile 2,2′ zum würfelförmigen Aderverbinder 1 miteinander verrastet werden.

    [0011] In den Führungskanälen 8,9 eines jeden Gehäuseteiles 2,2′ sind Schneidklemmkontaktelemente 16 angeordnet, welche die Führungskanäle 8,9 unter einem Winkel von etwa 30° schneiden und welche in jedem Führungskanal 8,9 einen Kontaktschlitz 17 für die Kabeladern a,b;a1,b1 ausbilden. Jedes Schneidklemmkontaktelement 16 ist an beiden Enden einstückig mit einem abgeborgenen Trennmesser 18 verbunden, wobei jeweils ein Trennmesser 18 an einem Ende eines jeden Führungskanales 8,9 angeordnet ist und quer zu diesem verläuft. Zur Aufnahme und Fixierung der Schneid­klemmkontaktelement 16 und der zugehörigen Trennmesser 18 sind in den Eindrückstegen 6,7 und in der kürzeren Seiten­wand 5 Nuten 19 und Schlitze 20 ausgebildet, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. In den Eindrückstegen 6,7 sind darüber hinaus Querschlitze 21 eingebracht, in welche das Schneidklemmkontaktelement 16 des anderen Gehäuseteiles 2′ bei dem Schließen des Aderverbinders 1 eingreifen, wobei das Schneidklemmkontaktelement 16 des anderen Gehäuseteiles 2′ nach dessen Drehung um 180° spiegelbildlich zum Schneidklemm­kontaktelement 16 des ersten Gehäuseteiles 2 angeordnet ist.

    [0012] Zum Verbinden zweier Aderpaare, a,b;a1,b1 werden die a und a1 Adern in ein Gehäuseteil 2,die b und b1 Adern in das andere Gehäuseteil 2′ eingelegt. Hierbei werden die Sperrnasen 10 kruzzeitig verbogen und bilden anschließend eine Sicherung gegen ein Herausfallen der Kabeladern. Anschließend werden die beiden Gehäuseteile 2,2′ mit eingelegten Kabeladern a, a1;a,b1 übereinander gebracht und die Kürzeren Seitenwände 5 in die Aufnahmenuten 11 eingeführt. Dabei leigen die Eindrückstege 6,7 des einen Gehäuseteiles 2 oberhalb der Führungskanäle 8,9 des anderen Gehäuseteiles 2′, dessen Eindrückstege 6,7 wiederum oberhalb der Führungskanäle 8,9 des anderen Gehäuseteiles 2 liegen. Beim Zusammendrücken der beiden Gehäuseteile 2,2′ drücken dann die Eindrückstege 6,7 eines jeden Gehäuseteiles 2,2′ die Kabeladern a,a1 bzw. b,b1 in die Führungskanäle 8,9 des jeweils anderen Gehäuseteiles 2,2′ ein, wodurch die beiden Paare von Kabel­adern a,a1 und b,b1 miteinander über die Schneidklemm­kontaktelemente 16 elektrisch leitend verbunden werden, die aus metallisch leitfähigem Material bestehen. Die Rastnasen 14 einer jeden kürzeren Seitenwand 5 rasten am Ende der Rastnasennuten 15 der längeren Seitenwand 4 ein, so daß der Aderverbinder 1 verrastet und hermetisch verschlossen ist. Zur Sicherung der Kontaktverbindungen gegen Feuchtig­keit kann vor dem Verschließen Fett in den Innenraum der Gehäuseteile 2,2′ eingebracht werden.

    [0013] Die Fig. 4 zeigt eine Ansicht des geschlossenen Aderverbinders im Maßstab 10:1, wobei die a,b Adern des einen Aderpaares a,b ersichtlich sind. Diese werden durch Klemmstege 22 an den Enden der Führungskanäle 8,9 gehalten. Die Sperrnasen 10 sind gegeneinander gedrückt und abgewinkelt.


    Ansprüche

    1. Aderverbinder für Kabeladern, insbesondere von Fern­meldekabeln, aus einem Gehäuseunterteil mit mindestens zwei durch Stege getrennten, parallelen Führungskanälen für die Kabeladern, aus in die Führungskanäle eingesetzten Schneidklemmkontaktelementen für die Kabeladern, aus einem Gehäuseuoberteil mit Stegen zum Eindrücken der Kabeladern in die Schneidklemmkontaktelemente des Gehäuseunterteiles und aus Rastelementen zum Verrasten der Gehäuseteile,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß beide Gehäuseteile (2,2′) identisch ausgebildet und um 180° gegeneinander verdreht miteinander verrastbar sind, daß die Stege (6,7) zwischen den Führungskanälen (8,9) die Eindrückstege bilden, daß die Rastelemente aus den parallel zu den Führungskanälen (8,9) verlaufenden Seiten­wänden (4,5) der Gehäuseteile (2,2′) ausgebildet sind und daß auf der Innenseite der längeren Gehäusewand (4) eine Aufnahmenut (11) für die andere, kürzere Seitenwand (5) der Gehäuseteile (2,2′) ausgebildet ist.
     
    2. Aderverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite der kürzeren Seitenwand (5) Rast­nasen (14) angeformt sind, die in entsprechende Rastnasen­nuten (15) auf der Innenseite der längeren Seitenwand (4) eingreifen.
     
    3. Aderverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der längeren Seitenwand (4) und dem ersten Eindrücksteg (6) die Aufnahmenut (11), zwischen den beiden Eindrückstegen (6,7) ein Führungskanal (8) und zwischen dem zweiten Eindrücksteg (7) und der kürzeren Seitenwand (5) ein weiterer Führungskanal (9) ausgebildet sind.
     
    4. Aderverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Führungskanal (8,9) an beiden Ende je eine elastische Sperrnase (10) zugeordnet ist, die sich von den Eindrückstegen (6,7) quer über die Führungskanäle (8,9) erstreckt.
     
    5. Aderverbinder nach einem der Absprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schneidklemmkontaktelement (16) sich unter einem Winkel von vorzugsweise 30° schräg durch beide Führungskanäle (8,9) erstreckt und daß an den Ende eines jeden Schneidklemmkontaktelementes (16) ein Trenn­messer (18) angesetzt ist, das jeweils an den Enden der Führungskanäle (8,9) sich quer über diese erstreckt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht