(19)
(11) EP 0 428 844 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1991  Patentblatt  1991/22

(21) Anmeldenummer: 90117517.4

(22) Anmeldetag:  11.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 9/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 16.11.1989 DE 8913557 U

(71) Anmelder: REHAU AG + Co
95111 Rehau (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladenpanzer für Kastenmöbel


    (57) Die Erfindung betrifft einen Rolladenpanzer für Kastenmöbel. Der Panzer besteht aus Einzelprofilen mit Verbindungsmitteln zum gelenkigen Befestigen der Einzelprofile aneinander. Das Erfindungswesentliche wird darin gesehen, daß mehrere Einzelprofile (2, 3, 4, 5, 6) über Filmscharniere (22, 32, 42, 52, 72, 82) zu einem Rolladenelement (1) verbunden sind. An den freien Enden jedes Rolladenelementes (1) sind einerseits ein Profil (8) mit einer Nutenöffnung (85) und andererseits ein Profil (7) mit einer Feder (73, 76, 77) zum Festlegen zweier Rolladenelemente (1) aneinander angeformt. Bei diesem Rolladenelement (1) sind die Einzelprofile (2, 3, 4, 5, 6, 8) trapezartige Hohlstäbe. An ihrer schmaleren, der Sichtseite abgewandten Basis (21, 31, 41, 51, 61, 81) sind die Filmscharniere (22, 32, 42, 52, 72, 82) als profilverbindende Polymerbrücken angeordnet.


    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft einen Rolladenpanzer für Kastenmöbel, bestehend aus Einzelprofilen mit Verbindungsmitteln zum ge­lenkigen Befestigen der Einzelprofile aneinander.

    [0002] Rolladen mit Einzelprofilen sind in vielfachen Ausführungs­formen bekannt. So beschreibt die DE-AS 21 11 317 einen Rol­laden-Hohlprofilstab aus stranggepresstem Kunststoff, den Querschnitt aus mindestens einer in sich geschlossenen Kam­mer mit zwei gleichsinnig gekrümmten, in geringem Abstand zueinander angeordneten Hauptwandungen besteht. Die Krüm­mungsmittelpunkte liegen dabei auf der der Rolladenwalze zu­gewandten Seite. Die Hauptwandungen sind durch Verbindungs­stege miteinander verbunden, wobei einer der Verbindungsste­ge einen zur Rolladenwalze abgebogenen Haken aufweist, wäh­rend an dem anderen Verbindungssteg eine mit einem Einhänge­schlitz für den Haken des benachbarten Profilstabes versehe­ne Gelenkkammer angeformt ist. Die Krümmung der Hauptwandun­gen und die Gelenkigkeit der Schlitz-Hakenverbindungen be­stimmen bei diesem bekannten Stand der Technik die Größe des Aufwickelradius des Rolladenelements. Mit derart aufgebauten Rolläden können sowohl Fenster- als auch Schranköffnungen verschlossen werden. Speziell für den Verschluß von Schrank­öffnungen sind nach dem Stand der Technik weiterhin Rolladen bekannt, welche aus einer rollfähigen Schichtstoffplatte mit quer zur Rollrichtung angeordneten Querversteifungen aufge­baut sind. Als Beispiel hierfür wird die DE-U 79 13 550 ge­nannt. Derart aufgebaute Schrankrolläden haben den Nachteil, daß ihre Herstellung jeweils individuell für den einzelnen Anwendungsfall erfolgen muß. Eine nachträgliche Veränderung, z.B. eine Verlängerung, ist bei dieser Herstellungsmethode nicht mehr möglich.

    [0003] Hier setzt die Neuerung ein, die es sich zur Aufgabe ge­stellt hat, einen Rolladen für den Schrank- bzw. Möbelbau anzugeben, der aufbauend auf den Erkenntnissen des Standes der Technik auch eine nachträgliche Anpassung an die Viel­zahl der gegebenen Einsatzmöglichkeiten beinhaltet.

    [0004] Neuerungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß mehrere Einzel­profile über Filmscharniere zu einem Rolladenelement verbun­den sind, und daß an den freien Enden jedes Rolladenelemen­tes einerseits ein Profil mit einer Nutenöffnung und ande­rerseits ein Profil mit einer Feder zum Festlegen zweier Rolladenelemente aufeinander angeformt sind.

    [0005] Die fertigungstechnische Zusammenfassung mehrerer Einzelpro­file zu einem Rolladenelement, wobei die Einzelprofile je­weils über Filmscharniere miteinander verbunden sind, ergibt eine Arbeitserleichterung bei der Montage, verbunden mit ei­ner erheblichen Zeiteinsparung. Anstelle des Einfädelns der Hakenstege in die zugeordneten Schlitzöffnungen der Folge­profile bei jedem Einzelprofil muß dieser zeitaufwendige Ar­beitsgang bei Verarbeitung des neuerungsgemäßen Rolladenele­mentes nur noch im Rahmen der Herstellungsbreiten dieser Rolladenelemente ausgeführt werden.

    [0006] Gegenüber den bekannten Rolladenelementen mit rollfähigen Folien und Querversteifungen bringt die Anwendung des neue­rungsgemäßen Rolladenelementes den Vorteil, daß die Baulän­gen des Rolladens beliebig variiert werden können. Das ein­mal gefertigte Rolladenelement kann durch beliebiges Anei­nanderfügen mehrerer solcher Elemente den erforderlichen Baugrößen ohne weiteres angepaßt werden.

    [0007] Vorteilhaft sind die Einzelprofile trapezartige Hohlstäbe, an deren schmalerer, von der Sichtseite abgewandten Basis die Filmscharniere als profilverbindende Polymerbrücken an­geordnet sind. Ferner besitzen die Einzelprofile an den Pro­filschenkeln im Anlagebereich einerseits eine Profilverdik­kung und andererseits eine Profileinschnürung zur Aufnahme der zugeordneten Profilverdickung. Durch diese Maßnahme wird eine zusätzliche Verfestigung des Rolladenpanzers in ge­schlossenem Zustand bewirkt.

    [0008] Die Nutenöffnung für die Verbindung zweier neuerungsgemäßer Rolladenelemente miteinander ist vorteilhaft in die Basis des außenliegenden Hohlstabes eingelassen. Hierbei ist es für den Gesamtaufbau günstig, daß die Basis des außenliegen­den Hohlstabes um seine Wanddicke zurückversetzt ist. Die Wanddicke des Hohlstabes wird bei der Herstellung des Rolla­denelementes gleichgesetzt mit der Wanddicke des die Feder tragenden Profils. Auf diese Weise wird mit der Herstellung der Nut-Feder-Verbindung ein im Umfang den anderen Einzel­profilen des Rolladenelementes völlig entsprechendes Verbin­dungsprofil geschaffen.

    [0009] Zur zusätzlichen Verfestigung kann der Hohlstab mit der Nu­tenöffnung einen die Profilschenkel verbindenden inneren Verstärkungssteg aufweisen.

    [0010] Das zur Herstellung der Nut-Feder-Verbindung erforderliche Federprofil ist ein von seiner Basis abragendes, pilzkopfar­tiges Rastelement, welches im Bereich seiner größten Ausla­dung dicker ist als der lichte Durchgang der Nutenöffnung. Dieses pilzkopfartige Rastelement kann von seinen Abmessun­gen her so gestaltet sein, daß es in die Nutenöffnung des zugeordneten Verbindungshohlstabes eingedrückt oder seitlich eingezogen werden kann.

    [0011] In diesem Zustand hintergreifen die aufeinanderzu gerichte­ten freien Enden der die Nutenöffnung begrenzenden Wandbe­reiche der Basis eines außenliegenden Hohlstabes, die Außen­bereiche des zugeordneten pilzkopfartigen Rastelementes in Form einer festen Halterung.

    [0012] In der Zeichnung ist das neuerungsgemäße Rolladenelement 1 im Querschnitt dargestellt. Das gezeigte Rolladenelement be­sitzt fünf gleichgroße Einzelprofile 2, 3, 4, 5, 6. Diese Einzelprofile 2, 3, 4, 5, 6 sind an ihrer Basis 21, 31, 41, 51, 61 jeweils über die Filmscharniere 22, 32, 42, 52 fest miteinander verbunden. Diese Verbindung erfolgt im Urform­prozess bei der Herstellung der Einzelprofile. Hierzu wird das als Koextrusion bekannte Herstellungsverfahren angewen­det, bei dem beispielsweise Kunststoffe verschiedener Härte­einstellungen in einem Arbeitsgang miteinander verbunden werden.

    [0013] An den Profilschenkeln 23, 33, 43, 53, 63 besitzen die Ein­zelprofile 2, 3, 4, 5, 6 im Anlagebereich zueinander eine Profilverdickung 231, 331, 431, 531, 631. An den gegenüber­liegenden Profilschenkeln 24, 34, 44, 54, 64 besitzen die Einzelprofile 2, 3, 4, 5, 6 auf der gleichen Höhe der Pro­filverdickungen 231, 331, 431, 531, 631 eine diesen entspre­chend gestaltete Profileinschnürung 241, 341, 441, 541, 641. In dem in der Zeichnung dargestellten geschlossenen Zustand liegen die Profilverdickungen 231, 331, 431, 531 in den Pro­fileinschnürungen 341, 441, 541, 641.

    [0014] An die Basis 21 des Einzelprofils 2 ist über das Filmschar­nier 72 die Basis 71 des Federprofils 7 angelenkt.

    [0015] Das Federprofil 7 ist ein pilzkopfartiges Rastelement mit abgerundetem Kopf 73 und von den Bereichen der größten Aus­ladung 74, 75 zur Basis 71 gradlinig aufeinanderzu laufenden Verbindungsstegen 76, 77 besteht. Die gezeigte Darstellung dient lediglich als Beispiel für den Aufbau eines solchen Rastelementes. Andere Querschnittsformen dieser Raster mit gleichen Eigenschaften werden als unter das Schutzrecht fal­lend angesehen.

    [0016] Am gegenüberliegenden Ende des gezeigten Rolladenelementes 1 ist über das Filmscharnier 82 das die Nutenöffnung 85 ent­haltende Profil 8 fest an das Einzelprofil 6 angelenkt. Die Nutenöffnung 85 ist in die Basis 81 des Profils 8 längsver­laufend eingelassen, so daß die Basisstege 811, 812 die Nu­tenöffnung 85 begrenzen. Die Basis 81 des Profils 8 ist um die Wanddicke der Basis 71 des Profils 7 zum Inneren des Profils 8 zurückversetzt, wobei der Stegbereich 842, an den das Filmscharnier 82 angelenkt ist, stehen gelassen worden ist. In den Profilschenkel 84 ist in Entsprechung zu den Einzelprofilen 2, 3, 4, 5, 6 die Profileinschnürung 841 ein­gelassen, in die in der gezeigten Darstellung die Profilver­dickung 631 des vorausgehenden Einzelprofils 6 eingreift. Am gegenüberliegenden Profilschenkel 83 ist die Profilverdik­kung 831 angeformt, welche in die entsprechende Profilein­schnürung des zugeordneten Einzelprofils eines angeordneten, in der Zeichnung nicht dargestellten zweiten Rolladenelemen­tes eingreift.

    [0017] Das Profil 8 besitzt im Bereich des Beginns der Profilein­schnürung 841 einen die Profilschenkel 83, 84 verbindenden inneren Verstärkungssteg 86. Dieser Verstärkungssteg 86 dient zur Erhöhung der Festigkeit des Profils 8.


    Ansprüche

    1. Rolladenpanzer für Kastenmöbel, bestehend aus Einzelpro­filen mit Verbindungsmitteln zum gelenkigen Befestigen der Einzelprofile aneinander, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Einzelprofile (2, 3, 4, 5, 6) über Filmscharniere (22, 32, 42, 52, 72, 82) zu einem Rolladenelement (1) verbunden sind, und daß an den freien Enden jedes Rolla­denelementes (1) einerseits ein Profil (8) mit einer Nu­tenöffnung (85) und andererseits ein Profil (7) mit einer Feder (73, 76, 77) zum Festlegen zweier Rolladenelemente (1) aneinander angeformt sind.
     
    2. Rolladenpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelprofile (2, 3, 4, 5, 6, 8) trapezartige Hohlstäbe sind, an deren schmalerer, an der Sichtseite abgewandten Basis (21, 31, 41, 51, 61, 81) die Filmschar­niere (22, 32, 42, 52, 72, 82) als profilverbindende Polymerbrücken angeordnet sind.
     
    3. Rolladenpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelprofile (2, 3, 4, 5, 6) an den Profilschen­keln (23, 24, 33, 34, 43, 44, 53, 54, 63, 64, 83, 84) im Anlagebereich einerseits eine Profilverdickung (231, 331, 431, 531, 631, 831) und andererseits eine Profileinschnü­rung (241, 341, 441, 541, 641, 841) zur Aufnahme der zu­geordneten Profilverdickung besitzen.
     
    4. Rolladenpanzer nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Nutenöffnung (85) in die Basis (81) des außenliegenden Hohlstabes (8) eingelassen ist.
     
    5. Rolladenpanzer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis (81) des außenliegenden Hohlstabes (8) um die Wanddicke der Basis (71) des Profils (7) zurückver­setzt ist.
     
    6. Rolladenpanzer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der außenliegende Hohlstab (8) mit der Nutenöffnung (85) einen die Profilschenkel (83, 84) verbindenden inne­ren Verstärkungssteg (86) aufweist.
     
    7. Rolladenpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Federprofil (73, 76, 77) ein von seiner Basis (71) abragendes, pilzkopfartiges Rastelement ist, welches im Bereich seiner größten Ausladung (74, 75) dicker ist als der lichte Durchgang der Nutenöffnung (85).
     
    8. Rolladenpanzer nach einem oder mehreren der vorangegange­nen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Rastzustand zweier Rolladenelemente (1) die aufeinanderzu gerichteten freien Enden der die Nutenöffnung (85) begrenzenden Wand­bereiche (811, 812) der Basis (81) eines außenliegenden Hohlstabes (8) die Außenbereiche (76, 77) des zugeordne­ten pilzkopfartigen Rastelementes halternd hintergreifen.
     




    Zeichnung