[0001] Die Neuerung betrifft einen Rolladenpanzer für Kastenmöbel, bestehend aus Einzelprofilen
mit Verbindungsmitteln zum gelenkigen Befestigen der Einzelprofile aneinander.
[0002] Rolladen mit Einzelprofilen sind in vielfachen Ausführungsformen bekannt. So beschreibt
die DE-AS 21 11 317 einen Rolladen-Hohlprofilstab aus stranggepresstem Kunststoff,
den Querschnitt aus mindestens einer in sich geschlossenen Kammer mit zwei gleichsinnig
gekrümmten, in geringem Abstand zueinander angeordneten Hauptwandungen besteht. Die
Krümmungsmittelpunkte liegen dabei auf der der Rolladenwalze zugewandten Seite.
Die Hauptwandungen sind durch Verbindungsstege miteinander verbunden, wobei einer
der Verbindungsstege einen zur Rolladenwalze abgebogenen Haken aufweist, während
an dem anderen Verbindungssteg eine mit einem Einhängeschlitz für den Haken des benachbarten
Profilstabes versehene Gelenkkammer angeformt ist. Die Krümmung der Hauptwandungen
und die Gelenkigkeit der Schlitz-Hakenverbindungen bestimmen bei diesem bekannten
Stand der Technik die Größe des Aufwickelradius des Rolladenelements. Mit derart aufgebauten
Rolläden können sowohl Fenster- als auch Schranköffnungen verschlossen werden. Speziell
für den Verschluß von Schranköffnungen sind nach dem Stand der Technik weiterhin
Rolladen bekannt, welche aus einer rollfähigen Schichtstoffplatte mit quer zur Rollrichtung
angeordneten Querversteifungen aufgebaut sind. Als Beispiel hierfür wird die DE-U
79 13 550 genannt. Derart aufgebaute Schrankrolläden haben den Nachteil, daß ihre
Herstellung jeweils individuell für den einzelnen Anwendungsfall erfolgen muß. Eine
nachträgliche Veränderung, z.B. eine Verlängerung, ist bei dieser Herstellungsmethode
nicht mehr möglich.
[0003] Hier setzt die Neuerung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, einen Rolladen
für den Schrank- bzw. Möbelbau anzugeben, der aufbauend auf den Erkenntnissen des
Standes der Technik auch eine nachträgliche Anpassung an die Vielzahl der gegebenen
Einsatzmöglichkeiten beinhaltet.
[0004] Neuerungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß mehrere Einzelprofile über Filmscharniere
zu einem Rolladenelement verbunden sind, und daß an den freien Enden jedes Rolladenelementes
einerseits ein Profil mit einer Nutenöffnung und andererseits ein Profil mit einer
Feder zum Festlegen zweier Rolladenelemente aufeinander angeformt sind.
[0005] Die fertigungstechnische Zusammenfassung mehrerer Einzelprofile zu einem Rolladenelement,
wobei die Einzelprofile jeweils über Filmscharniere miteinander verbunden sind, ergibt
eine Arbeitserleichterung bei der Montage, verbunden mit einer erheblichen Zeiteinsparung.
Anstelle des Einfädelns der Hakenstege in die zugeordneten Schlitzöffnungen der Folgeprofile
bei jedem Einzelprofil muß dieser zeitaufwendige Arbeitsgang bei Verarbeitung des
neuerungsgemäßen Rolladenelementes nur noch im Rahmen der Herstellungsbreiten dieser
Rolladenelemente ausgeführt werden.
[0006] Gegenüber den bekannten Rolladenelementen mit rollfähigen Folien und Querversteifungen
bringt die Anwendung des neuerungsgemäßen Rolladenelementes den Vorteil, daß die
Baulängen des Rolladens beliebig variiert werden können. Das einmal gefertigte Rolladenelement
kann durch beliebiges Aneinanderfügen mehrerer solcher Elemente den erforderlichen
Baugrößen ohne weiteres angepaßt werden.
[0007] Vorteilhaft sind die Einzelprofile trapezartige Hohlstäbe, an deren schmalerer, von
der Sichtseite abgewandten Basis die Filmscharniere als profilverbindende Polymerbrücken
angeordnet sind. Ferner besitzen die Einzelprofile an den Profilschenkeln im Anlagebereich
einerseits eine Profilverdikkung und andererseits eine Profileinschnürung zur Aufnahme
der zugeordneten Profilverdickung. Durch diese Maßnahme wird eine zusätzliche Verfestigung
des Rolladenpanzers in geschlossenem Zustand bewirkt.
[0008] Die Nutenöffnung für die Verbindung zweier neuerungsgemäßer Rolladenelemente miteinander
ist vorteilhaft in die Basis des außenliegenden Hohlstabes eingelassen. Hierbei ist
es für den Gesamtaufbau günstig, daß die Basis des außenliegenden Hohlstabes um seine
Wanddicke zurückversetzt ist. Die Wanddicke des Hohlstabes wird bei der Herstellung
des Rolladenelementes gleichgesetzt mit der Wanddicke des die Feder tragenden Profils.
Auf diese Weise wird mit der Herstellung der Nut-Feder-Verbindung ein im Umfang den
anderen Einzelprofilen des Rolladenelementes völlig entsprechendes Verbindungsprofil
geschaffen.
[0009] Zur zusätzlichen Verfestigung kann der Hohlstab mit der Nutenöffnung einen die Profilschenkel
verbindenden inneren Verstärkungssteg aufweisen.
[0010] Das zur Herstellung der Nut-Feder-Verbindung erforderliche Federprofil ist ein von
seiner Basis abragendes, pilzkopfartiges Rastelement, welches im Bereich seiner größten
Ausladung dicker ist als der lichte Durchgang der Nutenöffnung. Dieses pilzkopfartige
Rastelement kann von seinen Abmessungen her so gestaltet sein, daß es in die Nutenöffnung
des zugeordneten Verbindungshohlstabes eingedrückt oder seitlich eingezogen werden
kann.
[0011] In diesem Zustand hintergreifen die aufeinanderzu gerichteten freien Enden der die
Nutenöffnung begrenzenden Wandbereiche der Basis eines außenliegenden Hohlstabes,
die Außenbereiche des zugeordneten pilzkopfartigen Rastelementes in Form einer festen
Halterung.
[0012] In der Zeichnung ist das neuerungsgemäße Rolladenelement 1 im Querschnitt dargestellt.
Das gezeigte Rolladenelement besitzt fünf gleichgroße Einzelprofile 2, 3, 4, 5, 6.
Diese Einzelprofile 2, 3, 4, 5, 6 sind an ihrer Basis 21, 31, 41, 51, 61 jeweils über
die Filmscharniere 22, 32, 42, 52 fest miteinander verbunden. Diese Verbindung erfolgt
im Urformprozess bei der Herstellung der Einzelprofile. Hierzu wird das als Koextrusion
bekannte Herstellungsverfahren angewendet, bei dem beispielsweise Kunststoffe verschiedener
Härteeinstellungen in einem Arbeitsgang miteinander verbunden werden.
[0013] An den Profilschenkeln 23, 33, 43, 53, 63 besitzen die Einzelprofile 2, 3, 4, 5,
6 im Anlagebereich zueinander eine Profilverdickung 231, 331, 431, 531, 631. An den
gegenüberliegenden Profilschenkeln 24, 34, 44, 54, 64 besitzen die Einzelprofile
2, 3, 4, 5, 6 auf der gleichen Höhe der Profilverdickungen 231, 331, 431, 531, 631
eine diesen entsprechend gestaltete Profileinschnürung 241, 341, 441, 541, 641. In
dem in der Zeichnung dargestellten geschlossenen Zustand liegen die Profilverdickungen
231, 331, 431, 531 in den Profileinschnürungen 341, 441, 541, 641.
[0014] An die Basis 21 des Einzelprofils 2 ist über das Filmscharnier 72 die Basis 71 des
Federprofils 7 angelenkt.
[0015] Das Federprofil 7 ist ein pilzkopfartiges Rastelement mit abgerundetem Kopf 73 und
von den Bereichen der größten Ausladung 74, 75 zur Basis 71 gradlinig aufeinanderzu
laufenden Verbindungsstegen 76, 77 besteht. Die gezeigte Darstellung dient lediglich
als Beispiel für den Aufbau eines solchen Rastelementes. Andere Querschnittsformen
dieser Raster mit gleichen Eigenschaften werden als unter das Schutzrecht fallend
angesehen.
[0016] Am gegenüberliegenden Ende des gezeigten Rolladenelementes 1 ist über das Filmscharnier
82 das die Nutenöffnung 85 enthaltende Profil 8 fest an das Einzelprofil 6 angelenkt.
Die Nutenöffnung 85 ist in die Basis 81 des Profils 8 längsverlaufend eingelassen,
so daß die Basisstege 811, 812 die Nutenöffnung 85 begrenzen. Die Basis 81 des Profils
8 ist um die Wanddicke der Basis 71 des Profils 7 zum Inneren des Profils 8 zurückversetzt,
wobei der Stegbereich 842, an den das Filmscharnier 82 angelenkt ist, stehen gelassen
worden ist. In den Profilschenkel 84 ist in Entsprechung zu den Einzelprofilen 2,
3, 4, 5, 6 die Profileinschnürung 841 eingelassen, in die in der gezeigten Darstellung
die Profilverdickung 631 des vorausgehenden Einzelprofils 6 eingreift. Am gegenüberliegenden
Profilschenkel 83 ist die Profilverdikkung 831 angeformt, welche in die entsprechende
Profileinschnürung des zugeordneten Einzelprofils eines angeordneten, in der Zeichnung
nicht dargestellten zweiten Rolladenelementes eingreift.
[0017] Das Profil 8 besitzt im Bereich des Beginns der Profileinschnürung 841 einen die
Profilschenkel 83, 84 verbindenden inneren Verstärkungssteg 86. Dieser Verstärkungssteg
86 dient zur Erhöhung der Festigkeit des Profils 8.
1. Rolladenpanzer für Kastenmöbel, bestehend aus Einzelprofilen mit Verbindungsmitteln
zum gelenkigen Befestigen der Einzelprofile aneinander, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Einzelprofile (2, 3, 4, 5, 6) über Filmscharniere (22, 32, 42, 52, 72, 82)
zu einem Rolladenelement (1) verbunden sind, und daß an den freien Enden jedes Rolladenelementes
(1) einerseits ein Profil (8) mit einer Nutenöffnung (85) und andererseits ein Profil
(7) mit einer Feder (73, 76, 77) zum Festlegen zweier Rolladenelemente (1) aneinander
angeformt sind.
2. Rolladenpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelprofile (2,
3, 4, 5, 6, 8) trapezartige Hohlstäbe sind, an deren schmalerer, an der Sichtseite
abgewandten Basis (21, 31, 41, 51, 61, 81) die Filmscharniere (22, 32, 42, 52, 72,
82) als profilverbindende Polymerbrücken angeordnet sind.
3. Rolladenpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelprofile (2,
3, 4, 5, 6) an den Profilschenkeln (23, 24, 33, 34, 43, 44, 53, 54, 63, 64, 83, 84)
im Anlagebereich einerseits eine Profilverdickung (231, 331, 431, 531, 631, 831) und
andererseits eine Profileinschnürung (241, 341, 441, 541, 641, 841) zur Aufnahme
der zugeordneten Profilverdickung besitzen.
4. Rolladenpanzer nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutenöffnung
(85) in die Basis (81) des außenliegenden Hohlstabes (8) eingelassen ist.
5. Rolladenpanzer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis (81) des
außenliegenden Hohlstabes (8) um die Wanddicke der Basis (71) des Profils (7) zurückversetzt
ist.
6. Rolladenpanzer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der außenliegende Hohlstab
(8) mit der Nutenöffnung (85) einen die Profilschenkel (83, 84) verbindenden inneren
Verstärkungssteg (86) aufweist.
7. Rolladenpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Federprofil (73,
76, 77) ein von seiner Basis (71) abragendes, pilzkopfartiges Rastelement ist, welches
im Bereich seiner größten Ausladung (74, 75) dicker ist als der lichte Durchgang der
Nutenöffnung (85).
8. Rolladenpanzer nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Rastzustand zweier Rolladenelemente (1) die aufeinanderzu gerichteten
freien Enden der die Nutenöffnung (85) begrenzenden Wandbereiche (811, 812) der Basis
(81) eines außenliegenden Hohlstabes (8) die Außenbereiche (76, 77) des zugeordneten
pilzkopfartigen Rastelementes halternd hintergreifen.