[0001] Die Erfindung betrifft ein Schutznetz, bestehend aus mehreren überkreuzten Seilen,
insbesondere Stahlseilen, die an ihren jeweiligen Kreuzungsstellen durch Verbindungselemente
miteinander verbunden sind, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
eines derartigen Schutznetzes.
[0002] Es ist bekannt, derartige Schutznetze zur Absicherung von Berghängen gegen Äbgänge,
wie beispielsweise Muren, zur Absicherung von Felswänden, insbesondere brüchigen Felswänden,
gegen Steinschlag und auch für Lawinenschutzverbauungen zu verwenden. Hierbei werden
Kunststoffseile, z.B. Nylonseile oder Stahlseile, verwendet. Diese Seile werden mit
quadratischen oder rautenförmigen Maschen zu Netzen von Hand verarbeitet, wobei an
den Kreuzungsstellen der Seile Verbindungselemente, beispielsweise in Form von ebenfalls
von Hand aufgepreßten Metallplättchen, verwendet werden. Ein derartiges Netz ist in
der Fig. 1 dargestellt. An Kreuzungsstellen 4 zweier Seile 2, 3 ist als Verbindungselement
5 ein Plättchen vorgesehen. Es kann sich hier auch um beidseits aufgeprägte Metallplättchen
handeln. Diese Metallplättchen bestehen aus verzinktem Blech. Die Netzmaschen haben
im allgemeinen eine Größe von 200 bis 300 mm. Die Seile besitzen Durchmesser zwischen
5 und 10 mm. Das Netz kann aus Teilelementen zusammengesetzt sein, die von einem 10
bis 22 mm dicken Umrandungsseil umgeben sind.
[0003] Diese Teilelemente können 3 bis 10 m lang und 2 bis 8 m hoch sein. Die bekannten
Schutznetze werden per Hand auf einem Rahmen geknüpft, und manuell erfolgt auch die
Verbindung an den Kreuzungsstellen der Seile mit Hilfe der schon angesprochenen zusammengepreßten
Metallplättchen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schutznetz zu schaffen, mit dem eine lange
Betriebssicherheit gewährleistet ist und das maschinell hergestellt werden kann, wobei
insbesondere die Verbindung der Seile an den Kreuzungsstellen des Netzes maschinell
erfolgen kann, und ferner eine Vorrichtung, mit der ein Schutznetz automatisch bzw.
maschinell hergegestellt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß, insbesondere durch die Gegenstände der Ansprüche
1, 4 und 7, gelöst, wobei in den Unteransprüchen Weiterbildungen der Erfindung gekennzeichnet
sind.
[0006] Durch die Erfindung wird ein Schutznetz geschaffen, das aus mehreren überkreuzten
Seilen, bzw. Seilteilen, insbesondere Stahlseilen oder auch Kunststoffteilen, bestehen
kann. Als Verbindungselement an den jeweiligen Kreuzungsstellen der Seile werden zwei
Drähte verwendet, die flexibler ausgebildet sind als die Seile und bevorzugt auch
einen kleineren Durchmesser als die Seile haben. Die beiden Drähte, welche die Funktion
von Verbindungsdrähten haben, sind überkreuz um die jeweilige Kreuzungsstelle der
beiden Seile geführt, wobei der eine Draht auf der einen Netzseite und der andere
Draht auf der anderen Netzseite auf der Kreuzungsstelle der beiden überkreuzten Seile
aufliegt. Die beiden Endstücke eines jeden Drahtes sind um die beiden der Kreuzungsstelle
benachbarten Seilstücke eines jeden Seiles gewickelt. Man erreicht hier eine feste
Verbindung der beiden Seile an den Kreuzungsstellen, die frei von Kanten ist. Vor
allem wird hierdurch die Anpassung des Netzes beim Verspannen im Gelände, insbesondere
an Berghängen und Felswänden, auch im Bereich der Kreuzungsstellen, gewährleistet,
da die Verbindungselemente, welche aus den beiden aufgewickelten Verbindungsdrähten
an den Kreuzungsstellen bestehen, eine gewisse Flexibilität haben, ohne daß die Festigkeit
der Verbindung an der Kreuzungsstelle darunter leidet.
[0007] Die Herstellung der Drahtverbindungsstellen an den Kreuzungsstellen des erfindungsgemäßen
Schutznetzes läßt sich mit Hilfe eines einfachen Verfahrens erreichen. Dieses Verfahren
besteht im wesentlichen darin, daß die gekreuzten Seile an der jeweiligen Kreuzungsstelle
mit den beiden Drähten in der Weise verbunden werden, daß, ausgehend von der Mitte
eines jeden Drahtes, die beiden Drahtendstücke um die beiden der Kreuzungsstelle
benachbarten Seilstücke eines jeden Seiles gewickelt werden, wobei ein mittleres
Verbindungsdrahtstück quer über die Kreuzungsstelle gelegt wird, so daß die beiden
Seile an der Kreuzungsstelle zwischen den beiden gekreuzten Mittelstücken der beiden
Verbindungsdrähte gehalten werden.
[0008] In bevorzugter Weise werden die beiden Drahtstücke, die um die beiden der Kreuzungsstelle
benachbarten Seilstücke gewickelt werden, in entgegengesetzter Richtung gewickelt.
Man erreicht daher durch einen einfachen Aufwickelvorgang zweier Verbindungsdrähte
an den Kreuzungsstellen des Schutznetzes die angestrebte Verbindung zwischen den
gekreuzten Seilen.
[0009] Die Vorrichtung zur automatischen Herstellung eines Schutznetzes beinhaltet erfindungsgemäß
einen Rahmen zum Aufspannen des Seiles bzw. der Seile in Form eines Netzes sowie
eine XY-Koordinatenführungseinrichtung, mit welcher ein Wagen, gesteuert an entsprechende
Punkte des Rahmens, geführt werden kann. Der Wagen kann mit einer Seilführungseinrichtung
ausgestattet werden, die das Seil bzw. die Seile zu einem Netz am Rahmen aufspannt.
Ferner kann der Wagen mit einer Seilverbindungseinrichtung bestückt werden, mit welcher
das zum Netz aufgespannte Seil bzw. die zum Netz aufgespannten Seile an den jeweiligen
Kreuzungsstellen mit Verbindungselementen verbunden werden. Hierbei kann es sich
um die bekannten Verbindungsplättchen handeln, die durch Aufpressen an den Kreuzungsstellen
mit den überkreuzten Seilen verbunden werden. Hierzu kann dann die Seilverbindungseinrichtung
eine entsprechende Präge- bzw. Preßeinrichtung aufweisen.
[0010] Der Wagen wird in bevorzugter Weise, gesteuert durch einen Rechner, an der XY-Koordinatenführungseinrichtung
geführt. In dem Rechner sind die geometrischen Daten des Netzes sowie des Rahmens
und der am Rahmen vorgesehenen Befestigungsstellen für das Netz eingespeichert. Diese
Befestigungsstellen können als Umlenkstellen für die aufgespannten Seile ausgebildet
sein. Hierdurch wird erreicht, daß dann der Wagen an die entsprechenden Befestigungsstellen
zum Aufspannen der Seile in Netzform herangeführt wird. Ferner ist hierdurch gewährleistet,
daß der Wagen definiert an die Kreuzungsstelle zum Aufbringen der Verbindungselemente
mit Hilfe der Seilverbindungseinrichtung herangefahren wird.
[0011] Die Seilverbindungseinrichtung kann auch so ausgebildet sein, daß sie eine Drahtwickeleinrichtung
aufweist, mit der zwei Verbindungsdrähte an den Kreuzungsstellen überkreuzt werden
und mit Hilfe von Drahtwicklungen an den benachbarten Seilstücken fixiert werden.
Auf diese Weise bilden dann die überkreuzten Verbindungsdrähte an den Kreuzungsstellen
Verbindungselemente.
[0012] Die Drahtwickeleinrichtung kann hierzu zwei Wickelelemente aufweisen, von denen jedes
mit den beiden der Kreuzungsstelle benachbarten Seilstücken des jeweiligen Seiles
ausrichtbar ist. Die Wickelelemente besitzen Mitnehmermittel für die beiden Drähte,
die an ihren Endstücken um die der Kreuzungsstelle benachbarten Seilstücke gewickelt
werden. In bevorzugter Weise sind hierzu die Drahtmitnehmermittel bzw. die Wickelelemente
in entgegengesetzter Drehrichtung antreibbar. Die beiden Wickelelemente sind um eine
gemeinsame Drehachse drehbar, die mit der Längsachse des Seiles, um welche die Wicklungen
durchgeführt werden, zusammenfällt.
[0013] Damit um die beiden gekreuzten Seile die Drahtwicklungen angebracht werden können,
ist die Drahtwickeleinrichtung, welche die beiden Wickelelemente aufweist, um eine
Schwenkachse schwenkbar, die senkrecht zur Wickelachse liegt und durch den Mittelpunkt
der Kreuzungsstelle verläuft. Wenn der Kreuzungswinkel 90
o beträgt, werden die Wickelelemente um 90
o geschwenkt.
[0014] Anhand der Figuren wird die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Schutznetz mit herkömmlichen Verbindungselementen an den Kreuzungsstellen
der Seile;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für das Schutznetz;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Verbindungselements einer Kreuzungsstelle
bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 4 in Seitenansicht eine Vorrichtung zur Herstellung eines Schutznetzes als Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung;
Fig. 6 eine Drahtwickeleinrichtung in der Ausgangsposition des ersten Wickelvorgangs,
welche bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Anwendung kommen kann; und
Fig. 7 die in Fig. 6 dargestellte Drahtwickeleinrichtung in der Ausgangsposition
des zweiten Drahtwickelvorgangs.
[0015] Anhand der Fig. 2 und 3 wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher
erläutert. Ein in der Fig. 2 dargestelltes Schutznetz, das ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist, besitzt an Kreuzungsstellen 4 jeweils ein in der Fig. 3 näher
dargestelltes Verbindungselement in Form von zwei Drähten 12 und 13, die an der Kreuzungsstelle
4 überkreuz zueinander gelegt sind. Mittlere Verbindungsdrahtstücke 10, 11 der beiden
Drähte 12, 13 sind überkreuz angeordnet. Dabei liegt das mittlere Verbindungsdrahtstück
10 in der Fig. 3 auf der Rückseite der Kreuzungsstelle 4, und das mittlere Verbindungsdrahtstück
11 liegt auf der Vorderseite der Kreuzungsstelle 4. Die beiden Verbindungsdrahtstücke
10 und 11 haben zueinander etwa den gleichen Kreuzungswinkel wie die beiden Seile
2 und 3.
[0016] Die beiden Endstücke eines jeweiligen Drahtes 12 bzw. 13 sind in Wicklungen 6, 7
und 8, 9 um die den Kreuzungsstellen benachbarten Seilstücke der Seile 2 und 3 gewickelt.
Auf diese Weise wird ein festes Verbindungselement an der Kreuzungsstelle 4 der beiden
Seile 2, 3 geschaffen, das jedoch noch soweit flexibel ist, daß sich das Netz 1 an
in der Natur vorhandene Strukturen einwandfrei anpassen kann, ohne daß im Bereich
der Kreuzungsstellen 4 die Seile um scharfe Kanten gespannt sind.
[0017] Die in den Fig. 4 und 5 gezeigte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur automatischen bzw. maschinellen Herstellung eines Schutznetzes besitzt einen
Rahmen 14 zum Aufspannen der Seile 2, 3, aus denen das Netz 1 gebildet ist. Der Rahmen
14 kann horizontal oder vertikal oder auch in jeder anderen dazwischen liegenden Positionierung
angeordnet werden. Ferner weist die Vorrichtung eine XY-Koordinatenführungseinrichtung
15 für einen Wagen 16 auf. Mit Hilfe der XY-Koordinatenführungseinrichtung 15 kann
der Wagen 16 an die jeweiligen Befestigungsstellen 32 bzw. Umlenkstellen der zum Netz
aufgespannten Seile 2, 3 geführt werden.
[0018] Zum Aufspannen des Netzes 1 im Rahmen 14 wird der Wagen 16 mit einer nicht näher
dargestellten Abwickelvorrichtung, welche eine Seilführungseinrichtung bildet, ausgestattet.
Diese Abwickelvorrichtung wickelt von einer Vorratsspule 29 ein Seil ab, das in Form
der Seile 2, 3 dann um Befestigungsstellen 32 am Rahmen geführt und gespannt wird.
Hierzu wird die Abwickelvorrichtung mit dem Wagen 16 an Führungsschienen 24 bewegt.
Der Antrieb für diese Bewegung wird von einem Motor 27 vermittelt. Die Führungsschienen
24 sind an Rollenwagen 25 und 26 an der rahmenförmigen XY-Koordinatenführungseinrichtung
15 in X-Richtung bewegbar geführt. Der Antrieb für diese Bewegungsrichtung kommt von
einem Motor 28, dessen Antrieb auf den oberen Rollenwagen 26 übertragen wird.
[0019] Die Abwickelvorrichtung verfügt über einen Mechanismus, mit dem ein Verwickeln des
Seiles verhindert wird, d.h. es wird eine eindeutige Führung des Seiles gewährleistet.
Mit der Abwickelvorrichtung wird das Seil von der Vorratsspule 29 abgewickelt und
um die Befestigungsstellen 32 umgelenkt und gespannt, so daß die Seile in Netzform
am Rahmen fixiert sind. Die Steuerung des Bewegungsablaufes des Wagens 16 erfolgt
dabei von dem in einem Bedienungsraum untergebrachten Rechner 30. Eine Bedienungsperson
kann die für die Arbeitsschritte notwendigen Eingaben in den Rechner 30 machen. Der
Arbeitsvorgang wird dadurch eingeleitet, daß Kenndaten des herzustellenden Netzes
in den Rechner eingegeben werden.
[0020] Die Vorratsspule 29 ist so ausgebildet, daß sie sich eigenständig mit der notwendigen
Seilmenge versorgt. Es ist daher ständig ausreichend Seil vorhanden, um das nach dem
im Rechner festgelegten Schema herzustellende Netz maschinell am Rahmen zu bilden.
Am Ende des Spannvorgangs kehrt die Abwickelvorrichtung, welche am Wagen 16 vorgesehen
ist, zum Ausgangspunkt zurück, an welchem Seilanfang und Seilende miteinander verbunden
werden.
[0021] Auf diese Weise läßt sich die Abwickelvorrichtung zum Aufspannen des Seiles bzw.
der Seilstränge 2, 3, welche in Form eines durchlaufenden Seiles von der Spule 29
abgewickelt werden, um die jeweiligen Befestigungsstellen 32 am Rahmen schlingen
und spannen. Die Bewegung des Wagens 16 wird von einem Rechner gesteuert, in welchem
die Rahmenabmessungen, die Befestigungsstellen 32 an den Rahmenteilen und die Netzform
gespeichert sind. Die Steuerungsdaten werden den Motoren 27, 28 über eine Leitung
31 zugeführt.
[0022] Nachdem das Netz 1 am Rahmen 14 aufgespannt ist, wird die Abwickelvorrichtung für
das Seil bzw. die einander überkreuzenden Seilstränge 2, 3 durch Seilverbindungseinrichtung
ersetzt. Diese Seilverbindungseinrichtung wird am Wagen 16 montiert. Der Wagen 16
wird auf den Führungsschienen 24 in Y-Richtung durch den Antrieb des Motors 27 bewegt.
Der Motor 28 bewegt, wie schon erläutert, die beiden Führungsschienen 24 über die
Rollenwagen 25 und 26 in X-Richtung an der rahmenförmigen XY-Koordinatenführungseinrichtung
15.
[0023] Auf diese Weise können von der Seilverbindungseinrichtung die jeweiligen Kreuzungsstellen
4 der Seilstränge 2 und 3 angefahren werden. Die Seilverbindungseinrichtung verbindet
an den Kreuzungsstellen 4 die Seile 2, 3 miteinander. Hierbei können automatisch
die in Fig. 1 dargestellten Verbindungsplättchen 5 auf die Kreuzungsstellen 4 aufgedrückt
werden.
[0024] Hierzu ist die Seilverbindungseinrichtung bevorzugt als Beschlag- bzw. Preß- oder
Prägeeinrichtung ausgebildet, so daß eine automatische Montage der Verbindungsplättchen
5 durchgeführt wird.
[0025] Die Seilverbindungseinrichtung kann auch eine Drahtwickeleinrichtung 17 aufweisen,
die im einzelnen in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist. Die Drahtwickeleinrichtung 17
weist zwei Wickelelemente 18 und 19, welche beim dargestellten Ausführungsbeispiel
zylinderförmig ausgebildet sind, auf. Die beiden zylinderförmigen Wickelelemente
18 und 19 besitzen eine gemeinsame Drehachse DA. Für einen Drehantrieb können an den
äußeren Stirnseiten der beiden Wickelelemente 18 und 19 Zahnräder oder auch andere
Antriebsmittel vorgesehen sein. Diese Zahnräder stehen in Eingriff mit Antriebsketten,
die für einen gemeinsamen synchronen Antrieb von einem nicht näher dargestellten Motor
angetrieben werden. Der synchrone Antrieb kann auch über ein Zahnradgetriebe oder
über Zahnriemen und dergl. auf die beiden Wickelelemente 18 und 19 übertragen werden.
Die Zahnriemen bzw. die Kettengetriebe liegen dabei tangential an die stirnseitig
angebrachten Zahnräder an.
[0026] Die zylinderförmig ausgebildeten Wickelelemente 18 und 19 besitzen Seilaufnahmeausnehmungen
22 und 23, die sich in Längsrichtung der Wickelelemente 18 , 19 erstrecken. Zum Einlegen
der beiden Seilstücke eines Seils 2 bzw. 3, die der Kreuzungsstelle benachbart sind,
werden die beiden Seilaufnahmeausnehmungen 22 und 23 zunächst zueinander in Längsrichtung
des Seiles 2 bzw. 3 ausgerichtet. Die der Kreuzungsstelle benachbarten Seilstücke
können dann in die Seilaufnahmeausnehmungen 22 und 23 eingelegt werden, und zwar
in der Weise, daß die Längsachse der aufgenommenen Seilstücke mit der Drehachse DA
der beiden zylinderförmigen Wickelelemente 18 und 19 zusammenfällt.
[0027] Wie die Fig. 6 und 7 zeigen, befindet sich das Seil, welches zu dem in die Wickelelemente
18 und 19 eingelegten Seil gekreuzt ist, zwischen den beiden Wickelelementen 18 und
19, und zwar zwischen den innen liegenden Stirnseiten der beiden Wickelelemente. Auch
die Kreuzungsstelle 4 befindet sich an den beiden innen liegenden Stirnseiten der
zylindrisch ausgebildeten Wickelelemente 18 und 19.
[0028] Nachdem das Seil (in Fig. 6 das Seil 2 und in der Fig. 7 das Seil 3) in die Seilaufnahmeausnehmungen
22 und 23 eingelegt ist, werden die beiden Wickelelemente 18 und 19 soweit verdreht,
daß die beiden Seilaufnahmeausnehmungen 22 und 23 im rechten Winkel zueinander angeordnet
sind. Auf diese Weise sind die beiden Seilstücke, welche der Kreuzungsstelle 4 benachbart
sind, in den beiden Wickelelementen 18 und 19 fixiert. In dieser Stellung der beiden
Wickelelemente 18 und 19 sind Drahtmitnehmermittel 20 und 21, welche beim dargestellten
Ausführungsbeispiel Durchgangsbohrungen an den Wickelelementen 18 und 19 sind, zueinander
ausgerichtet. Es kann sich jedoch hier auch um in Längsrichtung verlaufende Ausnehmungen
im zylindrischen Körper der Wickelelemente 18 und 19 handeln. Die Drahtmitnehmermittel
20 und 21 erstrecken sich parallel zur Drehachse DA und sind in einem Abstand von
der Drehachse DA angeordnet, der es erlaubt, daß einer der Verbindungsdrähte 12, 13
in die zueinander ausgerichteten Drahtmitnehmermittel 20, 21 eingeschoben wird, wie
es in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist. Zwischen dem eingeschobenen Verbindungsdraht
12 bzw. 13 und dem in die Seilaufnahmeausnehmungen 22 und 23 eingelegten Seil 2 (Fig.
6) bzw. Seil 3 (Fig. 7) befindet sich das an der Kreuzungsstelle gekreuzte Seil 3
(Fig. 6) bzw. Seil 2 (Fig. 7). Nach dem Einschieben des Verbindungsdrahtes 12 bzw.
13 in die zueinander ausgerichteten Drahtmitnehmermittel 20 und 21 befindet sich
die Drahtwickeleinrichtung 17 in der Ausgangsposition für den Wickelvorgang. Diese
Ausgangsposition ist in der Fig. 6 für den ersten Wickelvorgang und in der Fig. 7
für den zweiten Wickelvorgang dargestellt.
[0029] Zur Herstellung der Wicklungen 6, 7 und 8, 9 (Fig. 3) werden die beiden Wickelelemente
18 und 19 um die gemeinsame Drehachse DA verdreht. Hierbei wird das Wickelelement
18 in der Fig. 6 in Richtung eines Pfeiles A und das Wickelelement 19 in Richtung
eines Pfeiles B gedreht. Die Drehrichtungen der beiden Wickelelemente 18 und 19 ist
einander entgegengesetzt. Während dieser Drehung werden die Drahtstücke, welche in
den Drahtmitnehmermitteln 20 und 21 geführt sind, um die Seilstücke, welche der Kreuzungsstelle
4 benachbart sind, gewickelt, wie das in Fig. 3 dargestellt ist. Nach Beendigung
des Wickelvorgangs, bei welchem der Verbindungsdraht 12 um das Seil 2 in der Fig.
6 gewickelt worden ist, werden die beiden Wickelelemente 18 und 19 um den Winkel,
der dem Kreuzungswinkel zwischen den beiden Seilen 2 und 3 entspricht, geschwenkt.
Beim Ausführungsbeispiel ist dieser Winkel ein Schwenkwinkel von 90
o . Die Schwenkachse SA verläuft durch die Mitte der Kreuzungsstelle 4 und steht senkrecht
auf der Drehachse A. Die Wickelelemente 18, 19 nehmen dann die in der Fig. 7 dargestellte
Position ein, wobei dann in der gleichen Weise, wie schon im Zusammenhang mit der
Fig. 6 erläutert wurde, das Seil 3 in die Seilaufnahmeausnehmungen 22, 23 eingesetzt
wird, die beiden Winkelelemente 18, 19 in eine Position gebracht werden, in welcher
die beiden Seilaufnahmeausnehmungen 22 und 23 senkrecht zueinander liegen. Es wird
dann in der gleichen Weise der Verbindungsdraht 13 10 in die Wickelelemente 18, 19
eingefügt, wie das beim Vorgang in der Fig. 6 der Fall ist. Das Seilstück des Seiles
2, welches mit dem Verbindungsdraht 12 bereits bewickelt ist und dessen mittleres
Verbindungsdrahtstück 10 um das zwischen den beiden Wickelelementen 18 und 19 liegenden
Seilstück geschlungen ist, befindet sich zwischen diesem Seilstück des Seiles 3 und
dem Verbindungsdraht 13 (Fig. 7). Es liegt dann die Ausgangsposition für den zweiten
Wickelgangvorgang vor, der dann in der gleichen Weise wie der erste Wickelvorgang
in der Fig. 6 durchgeführt wird. Hierbei werden die beiden Wicklungen 8 und 9 auf
dem Seil 3 gebildet, wobei das mittlere Verbindungsdrahtstück 11 um das Seil 3 an
der Kreuzungsstelle gelegt ist.
[0030] Die in der Fig. 3 dargestellte Verbindung an der Kreuzungsstelle der Seile 2 und
3 ist dann fertiggestellt. Bei diesem fertiggestellten Verbindungselement sind jeweils
zwei Wicklungen 6 und 7 bzw. 8 und 9 um die Seile 2 und 3 gebildet. Die Wicklungen
werden von den Endstücken der beiden Drähte 12 und 13 gebildet. Die mittleren Verbindungsstücke
10 und 11 sind um die gekreuzten Seilstücke der Seile 2 und 3 an der Kreuzungsstelle
geschlungen. Dabei befinden sich die Wicklungen 6, 7 des Verbindungsdrahtes 12 auf
dem Seil 2, und das mittlere Verbindungsdrahtstück 11 dieses Drahtes 12 ist um das
in der Kreuzungsstelle 4 liegende Seilstück des Seiles 3 auf der einen Netzseite diagonal
gelegt. Die Wicklungen 8, 9 des Drahtes 13 befinden sich auf dem Seil 3, und das
mittlere Verbindungsdrahtstück 11 ist diagonal auf der anderen Netzseite über das
Seilstück des Seiles 2 gelegt, das sich in der Kreuzungsstelle 4 befindet. Auf diese
Weise werden durch die gekreuzt beidseitig auf den Seilen 2 und 3 aufliegenden Verbindungsdrahtstücken
10 und 11 die beiden Seile 2, 3 in der Kreuzungsstelle 4 fest miteinander verbunden.
[0031] Das Schutznetz kann die oben erwähnten Anwendungen finden. Das Anwendungsgebiet des
erfindungsgemäßen Schutznetzes ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Überall dort,
wo reißfeste und stabile Sicherungsanlagen in Form von Netzen erwünscht sind, beispielsweise
in Form von Sprengnetzen, Auffangnetzen, auf Rennbahren und dergl. mehr, können Anwendungsgebiete
des erfindungsgemäßen Schutznetzes sein. Das Schutznetz kann in Form von Netzelementen
geliefert werden, und mehrere Netzelemente können zu einem Schutznetz, das im Anwendungsgebiet
verankert wird, zusammengefügt werden.
1. Schutznetz, bestehend aus überkreuzten Seilteilen (2, 3), insbesondere Stahlseilen,
die an ihren jeweiligen Kreuzungsstellen (4) durch Verbindungselemente (5) miteinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verbindungselement (5) an einer Kreuzungsstelle
(4) aus vier Wicklungen (6, 7, 8, 9) zweier Drähte (12, 13) mit kleinerem Durchmesser
als die Seilteile (2, 3) gebildet ist, wobei die beiden Wicklungen (6, 7) des einen
Drahtes (12) um die beiden der Kreuzungsstelle (4) benachbarten Seilstücke des einen
Seiles (2) und die beiden Wicklungen (8, 9) des anderen Drahtes (13) um die beiden
der Kreuzungsstelle (4) benachbarten Seilstücke des anderen Seiles (3) gewickelt sind
und daß die beiden Wicklungen (6, 7) des einen Drahtes (12) über ein auf der einen
Netzseite liegendes Verbindungsdrahtsück (10) und die beiden Wicklungen (8, 9) des
anderen Drahtes (13) über ein auf der anderen Netzseite liegendes Verbindungsdrahtstück
(11) verbunden sind, so daß die beiden Seile (2, 3) an der Kreuzungsstelle (4) zwischen
den beiden Verbindungsdrahtstücken (10, 11) liegen.
2. Schutznetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Wicklungen (6,
7 bzw. 8, 9) eines jeden Drahtes (12, 13) in zueinander entgegengesetzten Richtungen
um das jeweilige Seil (2 bzw. 3) gewickelt sind und daß die beiden Verbindungsdrahtstücke
(10, 11) eine gekreuzte Lage zueinander haben.
3. Schutznetz nach Anspruch 1 oder 2, dadurchgekennzeichnet, daß die gekreuzte Lage
der beiden Verbindungsdrahtstücke (10, 11) gegenüber der gekreuzten Lage der beiden
Seilteile (2, 3) an einer Kreuzungsstelle (4) etwa um einen halben Kreuzungswinkel,
mit welchem die beiden Seile (2, 3) an der Kreuzungsstelle sich kreuzen, versetzt
ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Schutznetzes, bei dem mehrere Seilstücke, insbesondere
Stahlseile, an Kreuzungsstellen überkreuzgelegt werden und an den Kreuzungsstellen
miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile an der jeweiligen
Kreuzungsstelle mit zwei Drähten verbunden werden, von denen jeweils einer um die
beiden der Kreuzungsstelle benachbarten Seilstücke eines jeden Seiles in der Weise
gewickelt wird, daß die beiden Seile an der Kreuzungsstelle zwischen den beiden gekreuzten
Drähten gehalten werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Drahtstücke eines
jeweiligen Drahtes beidseits der Kreuzungsstelle um das Seil in entgegengesetzten
Richtungen zueinander gewickelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile zur Bildung
der Netzfläche vor dem Verbinden an den Kreuzungsstellen aufgespannt werden.
7. Vorrichtung zur Herstellung eines Schutznetzes, bestehend aus überkreuzten Seilteilen,
insbesondere Stahlseilen, die an ihren Kreuzungsstellen miteinander verbunden sind,
gekennzeichnet durch
- einen Rahmen (14) zum Aufspannen der Seile (2, 3) in Form eines Netzes (1),
- eine XY-Koordinatenführungseinrichtung (15), für einen Wagen (16), der miteiner
Seilführungseinrichtung ausrüstbar ist, durch die ein Seil oder mehrere Seile automatisch
in Netzform am Rahmen (14) aufspannbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurchgeknnzeichnet, daß der Wagen (16) gegenüber
den Rahmenteilen, die den rechtwinklig ausgebildeten Rahmen (14) bilden, durch die
Koordi natenführungseinrichtung (15) schräg führbar ist, so daß beim Aufspannen der
Seile (2, 3) diese schräg gegenüber den Rahmenteilen verlaufen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (16)
entlang zweier Schienen (24) geführt ist und daß die Schienen (24) senkrecht zu ihrer
Längsausdehnung in der XY-Koordinatenführungseinrichtung (15) verschiebbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wagen (16), gesteuert durch einen Rechner, in welchem die Abmessungen des Rahmens
(14) und die Befestigungsstellen (32) für die Seile (2, 3) an den Rahmenteilen gespeichert
sind, geführt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wagen (16) mit einer Seilverbindungseinrichtung ausrüstbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilverbindungseinrichtung
als automatische Druckbeschlageinrichtung, mit der Verbindungsplättchen (5) an den
Kreuzungsstellen aufgedrückt werden, ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilverbindungseinrichtung
eine Drahtwickeleinrichtung (17) aufweist, die einen zugeführten Draht (12, 13) über
Kreuz um eine jeweilige Kreuzungsstelle 4 der Seile (2, 3) wickelt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtwickeleinrichtung
(17) der Seilverbindungseinrichtung (16) zwei Wickelelemente (18, 19) aufweist, von
denen jedes mit den beiden zu umwickelnden der Kreuzungsstelle (4) benachbarten Seilstücke
des jeweiligen Seiles (2 bzw. 3) ausrichtbar sind, und Drahtmitnehmermittel (20,
21) für die auf die jeweils beiden Seilstücke aufzuwickelnden Drahtteile haben, und
daß die Drahtmitnehmermittel (20, 21) um die beiden Seilstücke des Seiles (2 bzw.
3) drehbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtmitnehmermittel
(20, 21) in entgegengesetzten Drehrichtungen um die beiden der Kreuzungsstelle (4)
benachbarten Seilstücke des Seiles (2 bzw. 3) drehbar sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Wickelelemente (18, 19) um die beiden Seilstücke des Seiles (2, bzw. 3) gleichzeitig
drehbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Wickelelemente (18, 19) jeweils eine Seilaufnahmeausnehmung (2 bzw. 3) aufweisen,
in welcher das jeweilige der Kreuzungsstelle (4) benachbarte zu bewickelnde Seilstück
des Seiles (2 bzw. 3) koaxial zur gemeinsamen Drehachse (DA), um welche die Drahtmitnehmermittel
(20, 21) drehbar sind, aufnehmbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wickelelemente (18, 19) zylinderförmig ausgebildet sind und um eine gemeinsame Drehachse
(DA), drehbar gelagert sind und daß die Drahtmitnehmermittel (20, 21) als zueinander
ausrichtbare Ausnehmungen oder Boh rungen für die Drahtaufnahme ausgebildet sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drahtwickeleinrichtung (17) um eine zur Wickelachse (DA) senkrechte durch die Mitte
der jeweiligen Kreuzungsstelle (4) verlaufende Schwenkachse (SA) um einen Kreuzungswinkel
(a bzw. b), um welchen die Seile (2, 3) in den Kreuzungsstellen (4) zueinander gekreuzt
liegen, verschwenkbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Draht (12 bzw. 13) vor Beginn des Wickelvorgangs parallel zum Seil (2 bzw. 3) in den
beiden Drahtmitnehmermitteln (20, 21) ausgerichtet ist.