(19)
(11) EP 0 428 861 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1991  Patentblatt  1991/22

(21) Anmeldenummer: 90119555.2

(22) Anmeldetag:  12.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B63H 3/10, B63H 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 21.11.1989 DE 3938567

(71) Anmelder: Müller, Peter
CH-8134 Adliswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Morgenthaler, Urs
    CH-8832 Wollerau (CH)
  • Müller, Peter
    CH-8134 Adliswil (CH)

(74) Vertreter: Niemann, Uwe, Dr.-Ing. 
Ahornstrasse 41
D-45134 Essen
D-45134 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steuerung für einen Bootsantrieb mit einem Motor und einem Verstellpropeller


    (57) Die Erfindung betrifft eine Steuerung für einen Boots­antrieb mit einem Motor und einem Verstellpropeller, dessen Flügelsteigung mit Hilfe eines hydraulischen Stelltriebs verstellbar ist, wobei den Arbeitsräumen des Stelltriebes von einem Stellorgan betätigbare Ventile zugeordnet sind. Bei einer konstruktiv und schaltungstechnisch einfachen sowie leicht zu bedie­nenden Steuerung für einen Bootsantrieb mit Verstell­propeller, die auch gegen Fehlbedienungen gesichert ist, sind die Ventile als Magnetventile ausgebildet, denen jeweils ein vom Stellorgan betätigbares Zeitrelais vorgeschaltet ist, und weist der Motor einen Drehzahl­messer auf, der bei Überschreiten einer bestimmten Motordrehzahl das Zeitrelais des für die Vergrößerung der Flügelsteigung verantwortlichen Magnetventils be­tätigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerung für einen Boots­antrieb mit einem Motor und einem Verstellpropeller, dessen Flügelsteigung mit Hilfe eines hydraulischen Stelltriebes verstellbar ist, wobei den Arbeitsräumen des Stelltriebes von einem Stellorgan betätigbare Ven­tile zugeordnet sind.

    [0002] Bei einem bekannten Bootsantrieb dieser Gattung (EP 01 54 954) ist das Stellorgan ein Stellhebel am Führerstand des Bootes, der den hydraulischen Stell­trieb bzw. dessen Ventile betätigt. Da Bootsantriebe mit einem Motor und Verstellpropeller empfindliche Systeme sind, deren schadensfreier Betrieb vom Boots­führer Erfahrung verlangt, ist nach einem noch nicht zum Stand der Technik gehörenden Vorschlag (DE 39 01 137) auch eine Regelung vorgeschlagen worden. Eine solche Regelung ist jedoch konstruktiv und schaltungstechnisch aufwendig sowie damit teuer. Reparatur und Wartung können nur in qualifizierten Werkstätten durchgeführt werden.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine konstruktiv und schaltungstechnisch einfache sowie leicht bedienbare Steuerung für einen Bootsantrieb mit Verstellpropeller anzugeben, die auch gegen Fehlbedienungen sicher ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Ventile als Magnetventile ausgebildet sind, denen jeweils ein vom Stellorgan betätigbares Zeitrelais vorgeschaltet ist, und daß der Motor einen Drehzahlmesser aufweist, der bei Überschreiten einer bestimmten Motordrehzahl das Zeitrelais des für die Vergrößerung der Flügelsteigung verantwortlichen Magnetventils betätigt. Insbesondere soll der Drehzahlmesser bei Überschreiten der Höchst­drehzahl des Motor das Zeitrelais betätigen. Mit die­ser Steuerung kann der Bootsführer die Flügelsteigung des Verstellpropellers bei allen Betriebszuständen durch Betätigung des Stellorgans nach Wunsch verändern. Dabei genügt es, das Stellorgan, welches Taster oder einen Wippschalter aufweisen kann, kurz anzutippen, um die gewünschte Verstellung der Flügelsteigung im Sinne einer Vergrößerung oder einer Verkleinerung auszulösen. Eine Veränderung der Flügelsteigung um 1/2 bis 1° bei Betätigung des Stellorgans hat sich als zweckmäßig erwiesen. Das kann mit einer Einschaltdau­er der Zeitrelais von 50 bis 200 mm/sec erreicht wer­den.

    [0005] Da jedoch bei jeder Veränderung der Flügelsteigung auch der Motor mit einer Vergrößerung oder Verringe­rung seiner Drehzahl reagiert und ein Überdrehen des Motors zu schweren Schäden führen kann, besitzt der Motor einen Drehzahlmesser, der bei Überschreiten der Höchstdrehzahl des Motors das Zeitrelais des für die Vergrößerung der Flügelsteigung verantwortlichen Magnetventils betätigt. Auch wenn der Bootsführer versuchen sollte, im Bereich der Höchstdrehzahl des Motors die Flügelsteigung des Verstellpropellers zu verringern, wird stets bei Erreichen der Höchstdreh­zahl die Flügelsteigung wieder vergrößert, so daß die Motordrehzahl z.B. um einen Betrag von 300 U/min ab­sinkt.

    [0006] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; die ein­zige Figur zeigt schematisch die Steuerung für einen Bootsantrieb mit einem Motor 1 und einem Verstell­propeller 2. Der Motor 1 ist ein Verbrennungsmotor, der über eine Welle 3 den Verstellpropeller 2 antreibt. Der Verstellpropeller 2 besitzt einen darin integrier­ten hydraulischen Stelltrieb, der über eine nicht dar­gestellte Verstellmechanik die Propellerflügel 4 ver­stellt. Jedem Arbeitsraum des hydraulischen Stelltrie­bes ist jeweils ein Magnetventil 5 bzw. 6 zugeordnet, welches den Zufluß zum jeweiligen Arbeitsraum steuert. Die Magnetventile 5, 6 werden ihrerseits gesteuert von Zeitrelais 7, 8, welche von elektrischen Impulsen eines Wippschalters 9 ausgelöst werden.

    [0007] Bei Betätigung des Zeitrelais 7 öffnet das Magnetven­til 5 für eine bestimmte Zeit, z.B. 50 - 200 mm/sec, und die Flügelsteigung der Propellerflügel 4 wird um 1/2 bis 1° verringert. Bei Betätigung des Zeitrelais 8 öffnet das Magnetventil 6,und die Flügelsteigung der Propellerflügel 4 wird um einen entsprechenden Betrag vergrößert.

    [0008] Als Sicherheit gegen Überdrehen des Motors 1 ist ein die Motordrehzahl erfassender Drehzahlmesser 10 vorge­sehen, der bei Überschreiten der Höchstdrehzahl des Motors 1 ein Signal an das Zeitrelais 8 abgibt, so daß dieses ausgelöst wird und das zugeordnete Magnet­ventil 6 aufsteuert, womit die Flügelsteigung der Propellerflügel 4 vergrößert wird. Als Folge davon sinkt die Motordrehzahl um einen entsprechenden Betrag.


    Ansprüche

    1. Steuerung für einen Bootsantrieb mit einem Motor und einem Verstellpropeller, dessen Flügelsteigung mit Hilfe eines hydraulischen Stelltriebes verstellbar ist, wobei den Arbeitsräumen des Stelltriebes von einem Stellorgan betätigbare Ventile zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile als Magnet­ventile (5, 6) ausgebildet sind, denen jeweils ein vom Stellorgan (9) betätigbares Zeitrelais (7, 8) vorge­schaltet ist, und daß der Motor (1) einen Drehzahlmes­ser (10) aufweist, der bei Überschreiten einer bestimm­ten Motordrehzahl das Zeitrelais (8) des für die Ver­größerung der Flügelsteigung verantwortlichen Magnet­ventils (6) betätigt.
     
    2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Drehzahlmesser (10) bei Über­schreiten der Höchstdrehzahl des Motors (1) das Zeit­relais (8) betätigt.
     
    3. Steuerung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeich­net durch eine Veränderung der Flügelsteigung um 1/2bis 1° bei Betätigung des Stellorgans (9).
     
    4. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltdauer der Zeitrelais (7, 8) 50 bis 200 mm/sec beträgt.
     
    5. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan Taster aufweist.
     
    6. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan ein Wippschalter (9) ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht