[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppel-Schließzylinder mit auf der einen Seite vorgesehenem
Zylinderkern mit Schlüsselkanal und den Schlüssel abtastenden Zuhaltungen, welche
vom passenden Schlüssel in die Freihaltestellung verlagert sind und mit einer zwischen
den beiden Zylindern angeordneter Schließgliednabe und dieser zugeordneter Kupplung
und einer elektromagnetisch arbeitenden Sperr-/Entsperreinrichtung, die in Abhängigkeit
von einer zugehörigen Codierung des Schlüssels in Wirkung bringbar ist.
[0002] Ein derart ausgebildeter Doppel-Schließzylinder ist aus der DE-OS 37 12 300 bekannt,
wobei an dem Schließzylinder an seiner türaußenseitigen Stirnfläche des Schließzylindersteges
ein vom passenden Schlüssel zu beaufschlagender Signalempfänger angeordnet ist, über
den gelesen werden kann, ob das Schloß von einem richtig codierten Schlüssel betätigt
werden soll. Die Sperr-/Entsperreinrichtung ist hierbei derart ausgebildet, daß ein
federbelasteter, seitlich neben den Zuhaltungen im Schließzylindersteg gelegener
Flachschieber in eine im Zylinderkern vorhandene zusätzliche Zuhaltungsaussparung
eingreift, wodurch der Zylinderkern zusätzlich gegen Verdrehen verriegelt ist. Bei
Einsatz eines richtig codierten Schlüssels wird der Flachschieber über einen, von
einem nunmehr angeregten Elektromagneten angezogenen Ankerhebel entgegen der Federkraft
zurückverlagert. Die Stromversorgung des Signalempfängers und der elektromagnetischen
Sperr-/Entsperreinrichtung erfolgt hierbei vermittels eines Stromkabels über eine
externe Stromquelle, insbesondere über eine Batterie. Die Sperr-/Entsperreinrichtung
ist als bauliche Einheit in einem Einbaugehäuse angeordnet, das in einer an die Schließbartausnehmung
im Bereich des Steges des Schließzylinders angrenzenden Ausnehmung untergebracht ist,
was eine Schwächung des Schließzylindersteg-Querschnittes zur Folge hat. Ein derart
ausgestalteter Doppel-Schließzylinder ist nicht zum Einsatz in herkömmlichen Einsteckschlössern
geeignet. Zu diesem Zweck sind bauliche Veränderungen am Einsteckschloß bzw. an der
Tür erforderlich, um eine Stromversorgung zu gewährleisten. Diese birgt wiederum in
sich den Nachteil, daß bei Ausfall der Stromversorgung, beispielsweise durch Entladung
der Batterie, der Schließzylinder nicht mehr betätigbar ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Doppel-Schließzylinder
so auszugestalten, daß eine stets sichere Funktion gewährleistet ist und daß der Doppel-Schließzylinder
zum nachträglichen Einbau in vorhandene, handelsübliche Einsteckschlösser ohne bauliche
Veränderungen geeignet ist.
[0004] Gelöst ist dies durch die im Hauptanspruch angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
[0006] Zufolge dieser Ausgestaltung ist ein Doppel-Schließzylinder geschaffen, bei dem
eine stets sichere Funktion dadurch gewährleistet ist, daß die eine Zylinderseite
einen an seiner Oberfläche mit Solarzellen bestückten Betätigungsknauf trägt, der
in seinem Inneren einen von dem Solarzellen-Strom gespeisten Akku aufweist. Die Solarzellen
an dem türinnenseitigen Betätigungsknauf benötigen hierbei lediglich eine geringere
Licht-Energie, um diese in elektrische Energie umzuwandeln und dem Akku zuzuführen.
Die elektromagnetische Sperr-/Entsperr einrichtung wird somit mit einer stets gleich
großen Stromstärke gespeist. Ein Ausfall der Stromversorgung und eine damit verbundene
Funktionsstörung des Schließzylinders ist somit ausgeschlossen. Da der Schließzylinder
bei dieser Ausgestaltung eine interne Stromversorgung besitzt, ist eine elektrische
Verbindung mit außerhalb des Schließzylinders liegenden Teilen, beispielsweise ein
mit einer Batterie bestücktes Einsteckschloß, nicht nötig, was zur Folge hat, daß
dieser autarke Schließzylinder in jedes handelsübliche Einsteckschloß eingesetzt
werden kann, ohne zuvor bauliche Veränderungen am Einsteckschloß oder an der Türe
vorzunehmen. Vorteilhafterweise sind neben dem Akku auch die elektrisch gespeisten
Baugruppen der elektromechanischen Sperr-/Entsperreinrichtung im Inneren des Betätigungsknaufes
untergebracht. Diese Ausgestaltung birgt in sich den Vorteil, daß der Schließzylindersteg-Querschnitt
keine Schwächung erfährt. Desweiteren liegen die Baugruppen der Sperr/Entsperreinrichtung
gegen Manipulation und Beschädigung geschützt im türinnenseitigen Betätigungsknauf.
Die Sperr-/Entsperreinrichtung ist derart ausgestaltet, daß die Drehbewegung des Betätigungskaufes
durch einen vom Betätigungsknauf zur Zylindergehäusestirnfläche reichenden Stift
sperrbar ist, welcher sowohl durch die Anziehungskraft eines Elektromagneten in eine
entsprechende Stellung bringbar ist, als auch durch eine Axial-Auswärtsverlagerung
des Betätigungsknaufes. Diese Ausgestaltung verbindet in zweckmäßiger Weise den Vorteil
eines von der Türinnenseite mittels des Betätigungsknaufes zu bedienenden einen Zylinderseite
eines Doppel-Schließzylinders und den Vorteil eines die andere Zylinderseite betreffenden
Profilzylinders mit einer Zusatzcodierung. Der Doppel-Schließzylinder kann jederzeit
von der Türinnenseite her durch die Axial-Auswärtsverlagerung betätigt werden, wobei
hierbei der für die Sperrung der Drehbewegung des Betätigungsknaufes zuständige Stift
aus einer an der Zylindergehäusestirnfläche vorgesehenen Ausnehmung heraustritt. Eine
türaußenseitige Schlüsselbetätigung des Doppel-Schließzylinders bewirkt, eine richtige
Zusatzcodierung des Schlüssels vorausgesetzt, ein Anziehen des im Betätigungsknauf
angeordneten Elektromagneten und ein damit einhergehendes Verlagern des Stiftes
aus der Ausnehmung der Zylindergehäusestirnfläche. Die Überbringung der von der Zusatzkodierung
des Schlüssels abgefragten Signale in den Betätigungsknauf erfolgt über eine Schleifkontakt-Verbindung
zwischen dem Betätigungsknauf und der Zylindergehäusestirnfläche. Diese Schleifkontakt-Verbindung
besteht aus einem knaufseitigen, axial ausgerichteten Ringkontakt und einem zylindergehäuseseitigen,
den Ringkontakt abtastenden Kontaktstift. Hierbei steht der Ringkontakt mit den elektrisch
gespeisten Baugruppen der elektromagnetisch arbeitenden Sperr-/Entsperreinrichtung
und der Kontaktstift mit dem die Zusatzkodierung des Schlüssels abfragenden Signalgeber
in elektrischer Verbindung. Bei Einsatz eines richtig codierten Schlüssels sendet
der zylindergehäuseseitige Signalgeber über die Schleifkontakt-Verbindung ein entsprechendes
Signal an den knaufseitigen Elektromagneten. Dieser verlagert nunmehr vermittels
seiner Anziehungskraft den Sperrstift aus der Ausnehmung der Zylindergehäusestirnfläche.
Infolge dessen ist der Betätigungsknauf frei drehbar und somit der Doppel-Schließzylinder
von der Türaußenseite mittels des Schlüssels zu betätigen. Als besonders vorteilhaft
hat es sich hierbei erwiesen, daß der zylindergehäuseseitige Kontaktstift in die Richtung
auf den Ringkontakt des Betätigungsknaufes federbelastet ist. Somit können Ungenauigkeiten,
den Abstand zwischen Bestätigungsknauf und Zylindergehäusestirnfläche betreffend,
ausgeglichen werden, bei stets gleichbleibend optimaler Schleifkontakt-Verbindung.
Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß durch Öffnen der Frontplatte des
Betätigungsknaufes ein Akku-Aufnahmefach des Betätigungsknaufes freilegbar ist. Es
besteht somit die Möglichkeit ein defektes Akku von der Türinnenseite her auf einfachste
Weise auszuwechseln. Die mechanische Verbindung zwischen dem Doppel-Schließzylinder
und dem Betätigungsknauf, unter Berücksichtigung der Möglichkeit der Axial-Auswärtsverlangerung
des Betätigungsknaufes, wird dadurch erzielt, daß der Betätigungsknauf auf einer
bis zur Kupplung der Schließgliednabe reichenden, axial einwärts abgefederten Welle
sitzt, in welcher am einwärts liegenden Ende ein in Richtung des Schlüsselkanals der
anderen Zylinderseite abgefedertes Kupplungsstück lagert, an welchem die Schlüsselspitze
angreift. Ein Verdrehen des in dem Profilzylinderteils des Doppel-Schließzylinders
angeordnetem Zylinderkerns geht somit mit einer gleichzeitigen Verdrehung des Betätigungsknaufes
einher. Dies setzt jedoch voraus, daß der in dem Zylinderkern eingeführte Schlüssel
die richtige Zusatzcodierung zum Verlagern des knaufseitigen Sperrstiftes besitzt.
Bei Betätigung des Doppel-Schließzylinders von der Türinnenseite her wird der Betätigungsknauf
axial auswärts entgegen der Federkraft verlagert, wobei die Welle des Betätigungsknaufes
weiterhin in Eingriff mit dem Kupplungsstück der Schließgliednabe steht. In dieser
axial verlagerten Stellung des Betätigungsknaufes kann mittels Verdrehen desselben
der Doppel-Schließzylinder betätigt werden.
[0007] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, daß die Mantelfläche des Betätigungsknaufes
ein Mehreck bildet und die Einzelflächen mit je einer Solarzelle bestückt sind. Zur
optimalen Ausnutzung der Mantelfläche des Betätigungsknaufes ist schließlich vorgesehen,
daß die Mantelfläche des Betätigungsknaufes als Zwölfeck ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung
bietet dem Benutzer eine vorteilhafte Handhabung des Betätigungsknaufes, wobei jedoch
die Einzelflächen der Mantelfläche derart ausgelegt sind, daß diese mit handelsüblichen
Solarzellen-Elementen bestückt werden können.
[0008] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind nachstehend anhand eines zeichnerisch
veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Doppel-Schließzylinder, wobei die eine Zylinderseite
einen mit Solarzellen bestückten Betätigungsknauf trägt, in eingebautem Zustand in
einer mit einem Einsteckschloß, einem Drückerhebel und einem Außenknopf bestückten
Türe,
Fig. 2 den Doppel-Schließzylinder in vergrößerter Einzeldarstellung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Doppel-Schließzylinder gemäß Figur 2, wobei der
Betätigungsknauf mittels einer elektromagnetisch arbeitenden Sperr-/Entsperreinrichtung
gegen Verdrehen gesichert ist,
Fig. 4 eine schematische Darstellung der elektronischen Schaltung des Doppel-Schließzylinders,
Fig. 5 eine der Figur 3 entsprechende Darstellung, jedoch mit einem türaußenseitig
eingeführten, richtig codierten Schlüssel, wobei die Sperrung des Betätigungsknaufes
gegen Verdrehen aufgelöst ist,
Fig. 6 einen der Figur 3 einsprechenden, teils im Schnitt dargestellten Doppel-Schließzylinder,
wobei der Betätigungsknauf axial auswärts verlagert ist,
Fig. 7 einen Querschnitt durch den Doppel-Schließzylinder gemäß der Linie VII-VII
in Figur 6 und
Fig. 8 einen Querschnitt gemäß Linie VIII-VIII in Figur 6.
[0009] In der in Figur 1 gezeigten Tür 1 sitzt in ihrer Schloßtasche 2 ein mit dem üblichen
Eingerichte versehenes Einsteckschloß 3 ein. Die Falle 4 des Einsteckschlosses 3 wird
hierbei in üblicher Weise von einem dem türinnenseitigen Beschlag 5 zugeordneten
Drückerhebel 6 betätigt. Dem Außenbeschlag 7 der Tür 1 ist hierbei ein Außenknopf
8 angeformt. Die Verlagerung des Türriegels 9 erfolgt über einen Doppel-Schließzylinder
10, der türaussenseitig über einen Schlüssel 11 und türinnenseitig über einen Betätigungsknauf
12 bedienbar ist.
[0010] Der Doppel-Schließzylinder 10 besitzt einen asymmetrischen Aufbau und ist derart
ausgebildet, daß ein Profilzylinderabschnitt 13 der Türaußenseite und ein Knaufzylinderabschnitt
14 der Türinnenseite zugeordnet ist. Zwischen diesen Zylinderabschnitten 13 und 14
ist in üblicher Weise eine Schließbart-Ausnehmung 15 vorgesehen.
[0011] In der Kernbohrung 16 des Knaufzylinderabschnittes 14 ist in dem, der Schließbart-Ausnehmung
15 zugewandten Endbereich ein zylindrischer Mitnehmerkern 17 angeordnet, der zum
Teil aus der Kernbohrung 16 in die Schließbart-Ausnehmung 15 hineinragt und hier
eine Schließglied nabe 18 trägt, wobei sich der Mitnehmerkern 17 etwa bis zur Mitte
der Schließgliednabe 18 erstreckt. Von der Stirnfläche des die Schließgliednabe 18
tragenden Teilbereichs des Mitnehmerkerns 17 erstreckt sich eine axiale Sackbohrung
19, zur Aufnahme eines in üblicher Weise gestalteten Kupplungsstückes 20. Vor diesem
Kupplungsstück 20 liegt eine Spiralfeder 21 in der Sackbohrung 19 ein, die bestrebt
ist das Kupplungsstück 20 in Richtung auf den Profilzylinderabschnitt 13 zu verlangern.
Die Schließgliednabe 18 und der Mitnehmerkern 17 sind über einen, beide Teile durchdringenden
und in einen axialen Längsschlitz 22 des Kupplungsstückes 20 gelagerten Mitnahmestift
23 verbunden. An der dem Knaufzylinderabschnitt 14 zugewandten Seite ist dem Mitnehmerkern
17 ein Steg 24 angeformt. Dieser steht in Eingriff mit einer axial gelagerten Welle
25, die im wesentlichen durchmesserkleiner als der Innendurchmesser der Kernbohrung
16 ausgebildet ist. Lediglich in ihrem dem Mitnehmerkern 17 zugeordneten Ende besitzt
die Welle 25 einen dem Innendurchmesser der Kernbohrung 16 entsprechenden Wellenabschnitt
26. Der Eingriff des Steges 24 erfolgt in einem von der Stirnfläche des Wellenabschnittes
26 ausgehenden Aufnahmeschlitz 27, dessen Länge etwas grösser ist als die Länge des
Steges 24. Die Lagerung der außerhalb des Knaufzylinderabschnittes 14 zur Aufnahme
des Betätigungsknaufes 12 dienenden Welle 25 erfolgt einerseits über den Wellenabschnitt
26 und andererseits über einen in den äußeren Endbereich der Kernbohrung 16 in ein
Gewinde eingedrehten, eine dem Durchmesser der Welle 25 entsprechende Axialbohrung
28 aufweisenden Lagerkörper 29. Eine sich an der Innenseite des Lagerkörpers 29 abstützende
Druckfeder 30 beaufschlagt hierbei den sich an dem Mitnehmerkern 17 abstützenden Wellenabschnitt
26.
[0012] Der Betätigungsknauf 12 besitzt einen zwölfeckigen Querschnitt, wobei bei jeder
Einzelfläche 31′ der Mantelfläche 31 dem Betätigungsknauf 12 Solarzellen 32 zugeordnet
sind. Eine der Axialbohrung 33 dient zur Aufnahme der Welle 25, deren mechanische
Verbindung mit dem Betätigungsknauf 12 mittels einer dem Betätigungsknauf 12 zugeordneten
und die Welle 25 radial beaufschlagenen Klemmschraube 34 realisiert ist. Der Betätigungsknauf
12 besitzt an seiner dem Schließzylinder abgewandten Seite zwei Ausnehmungen. Die
eine Ausnehmung dient als Aufnahmefach 35 zur Aufnahme eines Akkus 36. Die andere
Ausnehmung dient zur Aufnahme eines Elektromagneten 37 und eines diesem zugeordneten
Schwenkhebels 38. Dieser trägt an seinem einen Ende einen Sperrstift 39, der in Grundstellung
eine zwischen der Ausnehmung zur Aufnahme des Elektromagneten 37 und der dem Schließzylinder
zugewandten Seite des Betätigungsknaufes 12 gebildete Aussparung 40 durchgreift und
in eine im Steg 41 des Knaufzylinderabschnittes 14 eingebrachte Sperrnut 42 eintritt.
Der Sperrstift 39 wird durch eine, das andere Ende des Schwenkhebels 38 beaufschlagende
Druckfeder 43 in seiner Grundstellung gehalten. An seiner dem Schließzylinder gegenüberliegenden
Seite besitzt der Betätigungsknauf 12 eine Verschlußkappe 44, die sich aus einem,
die mit den Solarzellen 32 bestückte Mantelfläche 31 um wenige Millimeter überragenden
Zylinderabschnitt 45 und einer an diesem angeordneten, kreisrunden Abdeckplatte 46
zusammensetzt. Die Abdeckplatte 46 trägt mittig an ihrer Innenseite eine mit einer
Bohrung 47 zur Aufnahme einer Befestigungsschraube 48 versehene, zylindrische Anformung
49, die sich in zusammengebautem Zustand an der Stirnfläche der mit dem Betätigungsknauf
12 verbundenen Welle 25 abstützt, wobei die Befestigungsschraube 48 in eine axiale
Gewindebohrung 50 der Welle 25 eingedreht ist.
[0013] In dem Profilzylinderabschnitt 13 des Doppel-Schließzylinders 10 ist ein Zylinderkern
51 drehbar gelagert. Im übrigen weist der Profilzylinderabschnitt 13 die üblichen
Stiftzuhaltungen 52 auf, die in einer gemeinsamen Gehäusemittelebene liegen, in welcher
auch in dem Zylinderkern 51 ein Schlüsselkanal 53 verläuft. Die der Schließbart-Ausnehmung
15 benachbarte, gehäuseseitige Zuhaltungsbohrung 54 ist von der Stegunterseite her
bis etwa zur Hälfte der Längserstreckung der Zuhaltungsbohrung 54 erweitert. Diese
Erweiterung dient zur Aufnahme eines Isoliermantels 55, in dessen Aufnahmekammer 56
ein federbelasteter Kontakt 57 verschieblich gelagert ist. An der der Zuhaltungsbohrung
54 zugewandten Stirnfläche weist der Isoliermantel 55 eine Durchtrittsöffnung 58 auf,
die durchmesserkleiner ist als die Aufnahmekammer 56. Dem Gehäusestift 59 der entsprechenden
Stiftzuhaltung 52 ist an seiner Unterseite ein Kontaktdorn 60 angeformt. Dieser ist
von einer Spiralfeder 61 umschlossen, die sich einerseits an der Stirnfläche des
Isoliermantels 55 und andererseits an der Unterseite des Gehäusestiftes 59 abstützt
und dabei bestrebt ist, die Stiftzuhaltung 52 in eine den Zylinderkern 51 sperrende
Stellung zu verlagern. Der Kontakt 57 ist über eine in den Schließzylindersteg eingelassene
elektrische Leitung 62 mit einem Kontaktstift 63 verbunden. Dieser ist in einem Isoliergehäuse
64 gelagert, wobei dieses in einer von der dem Betätigungsknauf 12 zugewandten Zylindergehäusestirnfläche
65 ausgehenden Sackbohrung 66 einliegt. Der Kontaktstift 63 ist dabei in Richtung
auf den Betätigungsknauf 12 federbelastet und durchdringt die Stirnfläche des Isoliergehäuses
64. Die Spitze des Kontaktes 63 stützt sich hierbei auf einen, in die Stirnfläche
des Betätigungsknaufes 12 eingelassenen und gegen diesen isolierten, axial ausgerichteten
Ringkontakt 67. Diese mit 68 bezeichnete Schleifkontakt-Verbindung stellt nunmehr
eine elektrische Verbindung zwischen dem Kontakt 57 des Profilzylinderabschnittes
13 und den Baugruppen im Betätigungsknauf 12 dar.
[0014] Zur Verdeutlichung der elektrischen Vorgänge im Doppel-Schließzylinder 10 dient
die in Figur 4 gezeigte Schemadarstellung.
[0015] Die Solarzellen 32 speisen den parallel zu diesen geschalteten Akku 36, dessen Pluspol
über eine Leitung mit dem Pluskontakt des Elektromagneten 37 in Verbindung steht.
Der Minuskontakt des Elektromagneten 37 ist über die Schleifkontakt-Verbindung 68
mit einem Kontakt des im Profilzylinderabschnitt 13 angeordneten Signalgebers, der
in der Schemadarstellung zur Verdeutlichung als einfacher Ein-/Ausschalter 69 dargestellt
ist, verbunden. Der andere Kontakt liegt über eine Masseleitung am Minuspol des Akkus
36 an. Die Masseleitung ist in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel dadurch realisiert,
daß die Leitung des Minuspols des Akkus 36 mit der Welle 25 und über diese mit dem
im Schließzylinder gelagerten, nicht isolierten Gehäusestift 59 verbunden ist. Wie
in Figur 4 ersichtlich, erzielt ein Schließen des Schaltes 69 eine Schließung des
Stromkreises, was zur Folge hat, daß der Elektomagnet 37 anzieht und somit den an
dem Schwenkhebel 38 angeordneten Sperrstift 39 aus der Sperrnut 42 herausverlagert.
[0016] Bei Einführen eines richtig codierten Schlüssels 11 in den Schlüsselkanal 53 werden
die Stiftzuhaltungen 52 in bekannter Weise verlagert, derart, daß der Zylinderkern
51 frei drehbar ist. Dabei liegt die Schlüsselspitze in einer Ausnehmung des Kupplungsstückes
20 der Schließgliednabe 18 ein. Bei Verlagern der.der Schließbart-Ausnehmung 15
benachbarten Stiftzuhaltung durchfährt der Kontaktdorn 60 des Gehäusestiftes 59 die
Durchtrittsöffnung 58 des Isoliermantels 55 und beaufschlagt hierbei den federbelasteten
Kontakt 57. Dieser Vorgang ist gleichbedeutend mit dem Einschalten des in der Schemazeichnung
in Figur 4 gezeigten Schaltes 69 und bewirkt somit ein Verschwenken des an dem Schwenkhebel
38 angeordneten Sperrstiftes 39 in eine Freigabestellung mittels des Elektromagneten
37 (vergleiche Figur 5). Der den Betätigungsknauf 12 über die Welle 25, den Mitnehmerkern
17 und das Kupplungsstück 20 mitschleppende Schlüssel 11 kann nunmehr frei gedreht
werden.
[0017] Das Einführen eines falsch codierten Schlüssels hat zur Folge, daß der Elektromagnet
37 den Schwenkhebel 38 nicht verlagert und somit der Sperrstift 39 mit der Sperrnut
42 in Eingriff verbleibt. Somit ist der Betätigungsknauf 12 und der indirekt mit
diesem in Eingriff stehende Schlüssel nicht drehbar.
[0018] Der Doppel-Schließzylinder kann jederzeit von der Türinnenseite her betätigt werden,
indem der Betätigungsknauf 12 axial auswärts, entgegen der Federkraft der Feder 30
verlagert wird und infolge dessen der Sperrstift 39 die Sperrnut 42 verläßt. Der Betätigungsknauf
12 ist nunmehr frei drehbar und somit der Doppel-Schließzylinder 12 betätigbar (vergleiche
Figur 6).
[0019] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Priori tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Doppel-Schließzylinder (10) mit auf der einen Seite vorgesehenem Zylinderkern (51)
mit Schlüsselkanal (53) und den Schlüssel (11) abtastenden Zuhaltungen (52), welche
vom passenden Schlüssel (11) in die Freigabestellung verlagert sind und mit einer
zwischen den beiden Zylindern (13, 14) angeordneter Schließgliednabe (18) und dieser
zugeordneter Kupplung und einer elektrisch arbeitenden Sperr-/Entsperreinrichtung,
die in Abhängigkeit von einer zugehörigen Codierung des Schlüssels (11) in Wirkung
bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Zylinderseite (14) einen an seiner
Oberfläche mit Solarzellen (32) bestückten Betätigungsknauf (12) trägt, der in seinem
Inneren eine von dem Solarzellen-Strom gespeisten Akku (36) aufweist.
2. Doppel-Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch die elektrisch
gespeisten Baugruppen (Elektromagnet 37) der elektromagnetisch arbeitenden Sperr-/Entsperreinrichtung
im Inneren des Betätigungsknaufes (12) untergebracht sind.
3. Doppel-Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehbewegung des Betätigungsknaufes (12) durch einen vom Betätigungsknauf
(12) zur Zylindergehäusestirnfläche (65) reichenden Stift (Sperrstift 39) sperrbar
ist, welcher sowohl durch die Anziehungskraft eines Elektromagneten (37) in eine
entsprechende Stellung bringbar ist, als auch durch eine Axial-Auswärtsverlagerung
des Betätigungsknaufes (12).
4. Doppel-Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Schleifkontakt-Verbindung (68) zwischen dem Betätigungsknauf (12) und
der Zylindergehäusestirnfläche (65) zur Überbringung der von der Zusatzkodierung des
Schlüssels (11) abgefragten Signale in den Betätigungsknauf (12).
5. Doppel-Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schleifkontakt-Verbindung (68) aus einem knaufseitigen, axial
ausgerichteten Ringkontakt (67) und einem zylindergehäuseseitigen, den Ringkontakt
(67) abtastenden Kontaktstift (63) besteht.
6. Doppel-Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der zylindergehäuseseitige Kontaktstift (63) in die Richtung auf
den Ringkontakt (67) des Betätigungsknaufes (12) federbelastet ist.
7. Doppel-Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein durch Öffnen der Frontplatte (Verschlußkappe 44) des Betätigungsknaufes
(12) freilegbares Akku-Aufnahmefach (35) des Betätigungsknaufes (12).
8. Doppel-Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Betätigungknauf (12) auf einer bis zur Kupplung der Schließgliednabe
(18) reichenden, axial einwärts abgefederten Welle (25), in welcher am einwärtsliegenden
Ende ein in Richtung des Schlüsselkanals (53) der anderen Zylinderseite (13) abgefedertes
Kupplungsstück (20) lagert, an welchem die Schlüsselspitze angreift.
9. Doppel-Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mantelfläche (31) des Betätigungsknaufes (12) ein Mehreck
bildet und die Einzelflächen (31′) mit je einer Solarzelle (32) bestückt sind.
10. Doppel-Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche (31) des Betätigungsknaufes (12) als
Zwölfeck ausgebildet ist.