[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Druckvorbereitung eines Druckwerks, das
mindestens ein Farbwerk mit einer mit einer Rakel zusammenwirkenden Rasterwalze umfaßt,
die mit einem mit farbführenden Näpfchen versehenen, auswechselbaren Rastermantel
belegbar, die mit Formzylinderdrehzahl angetrieben und deren Durchmesser in betriebsbereitem
Zustand gleich dem Druchmesser des mit einer Druckform belegten Formzylinders ist
sowie ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Druckwerk.
[0002] Aus der DE-OS 37 06 011 ist ein Farbwerk mit einer Rasterwalze bekannt, deren Näpfchen
in einer kompressiblen Trägerschicht, die auch als auswechselbare Platte ausgebildet
sein kann, angeordnet sind. Durch Änderung des Anpreßdrucks der Rakel wird das Volumen
der Näpfchen und damit die Menge der dem Plattenzylinder zugeführten Farbe geändert.
Eine Änderung der übertragenen Farbmenge zwischen bestimmten Bereichen der Rasterplatte
ist jedoch nicht vorgesehen. Außerdem unterliegt die Anordnung wegen der Anstellung
der Rakel an eine nachgiebige Schicht einem verhältnismäßig hohen Verschleiß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zu seiner Durchführung
geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit dem eine exakte Dosierung der dem Formzylinder
zuzuführenden Farbe, sowohl in Umfangsrichtung als auch in Längsrichtung der Rasterwalze
bei geringem Verschleiß der Teile ermöglicht wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Anwendung der Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser
zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Offsetdruckwerkes und
Fig. 2 eine zum Druck verbreitete Offsetdruckform,
Fig. 3 eine erste Variante einer erfindungsgemäßen Rasterplatte,
Fig. 4 eine zweite Variante einer derartigen Platte,
Fig. 5 einen Ausschnitt aus einer Rasterplatte,
Fig. 6 einen Ausschnitt aus einer anderen Rasterplatte,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Hochdruckfarbwerkes.
[0006] Das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Offsetdruckwerk nach
Fig. 1 umfaßt einen Gummituchzylinder 1 und einen Formzylinder 2, auf den eine für
den Offsetdruck geeignete Druckform 3 aufgespannt ist. Der Formzylinder 2 wirkt mit
einer Farbauftragwalze 4 zusammen, die eine nachgiebige farbannehmende Oberfläche
aufweist. Der Farbauftragwalze 4 wird die Farbe von einer Rasterwalze 5 zugeführt.
Auf die Rasterwalze 5 ist ein als Rasterplatte ausgebildeter Rastermantel 6 aufgespannt.
Der Durchmesser der mit dem Rastermantel 6 belegten Rasterwalze 5 ist gleich dem Durchmesser
des betriebsbereiten Formzylinders 2. Der Formzylinder 2 und die Walzen 4, 5 werden
mit gleicher Drehzahl angetrieben. Auch die Farbauftragwalze 4 weist den gleichen
Durchmesser auf. Die den Rastermantel 6 bildende Platte besteht aus einem harten Material
mit einer ebenen Oberfläche, in die Näpfchen eingebracht werden. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel findet als Rastermantel 6 eine Tiefdruckwickelplatte Verwendung,
wie sie im einzelnen in den Figuren 3 und 5 dargestellt ist. An die Rasterwalze ist
eine Kammerrakel 7 angestellt, mit der gleichzeitig Farbe zur Rasterwalze 6 geführt
und anschließend deren Oberfläche abgerakelt wird. Weiterhin ist ein nur schematisch
angedeutetes Feuchtwerk 8 beliebiger Bauart vorgesehen, mit dem Feuchtmittel auf den
Formzylinder 2 aufgetragen werden kann. Letztlich ist ein Gegendruckzylinder 9 vorgesehen,
mit dem eine Bedruckstoffbahn 10 an den Gummituchzylinder 1 angedrückt wird. Der Gegendruckzylinder
9 kann dabei der Gummituchzylinder eines weiteren Druckwerkes sein.
[0007] Fig. 2 läßt erkennen, daß die Druckform 3 mehrere druckende Bereiche 11, 12, 13 aufweist,
zwischen denen nichtdruckende Bereiche verbleiben. Wenn mit der Druckform nach Fig.
2 gedruckt werden soll, wird ein Rastermantel 6 nach Fig. 3 hergestellt, der mit farbaufnehmenden
Bereichen 14, 15, 16 versehen wird, zwischen denen farbabstoßende Bereiche liegen.
[0008] Anschließend werden die Druckform 3 und der Rastermantel 6 auf den Formzylinder 2
bzw. die Rasterwalze 5 aufgespannt. Die Aufspannung des Rastermantels 6 erfolgt dabei
so, daß die vom Bereich 14 aufgenommene Farbe über die Farbauftragwalze 4 zum druckenden
Bereich 11 der Druckform 3 weitergeleitet wird. In gleicher Weise wird die von den
Bereichen 15, 16 aufgenommene Farbe über die Farbauftragwalze 4 zu den Bereichen 12,
13 der Druckform 3 geführt.
[0009] Die farbaufnehmenden Bereiche der Rastermantels 6 werden dabei, wie Fig. 5 zeigt,
durch Näpfchen 17 gebildet, die in eine Photopolymerschicht 18 eingebracht werden.
Die Photopolymerschicht 18 ist fest mit einer Trägerschicht 19 verbunden.
[0010] Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß der Rastermantel 6 nur in den Bereichen
Farbe aufnimmt und weiterleitet, in denen tatsächlich ein Farbbedarf der Druckplatte
vorliegt.
[0011] Während bei dem Rastermantel 6 gemäß Fig. 3 in den Bereichen 14 bis 16 eine gleichmäßige
Näpfchenverteilung vorgesehen ist, erfolgt bei dem Rastermantel 20 gemäß Fig. 4 eine
noch exaktere Farbdosierung. Hierzu ist das zu druckende Sujet der Druckform 3 auf
den
[0012] Rastermantel 20 in allen Einzelheiten aufgebracht. Infolgedessen führt jedes farbführende
Näpfchen des Rastermantels 20 ein Farbpartikel über die Farbauftragwalze 4 zu einer
Stelle der Druckform 3, an der dieses Farbpartikel unmittelbar benötigt wird.
[0013] Anstelle einer Tiefdruckwechselplatte als Rastermantel kann auch, vgl. Fig. 6, eine
Siebdruckplatte als Rastermantel 21 Verwendung finden. In dieser sind Näpfchen 22
vorgesehen, die durch die gesamte Dicke der Siebdruckplatte hindurchgehen. Der Boden
dieser Näpfchen 22 wird durch die Oberfläche der Rasterwalze 5 gebildet.
[0014] Wie Fig. 7 zeigt, ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht auf Offsetdruckwerke
beschränkt. Bei dem Druckwerk gemäß Fig. 7 ist ein Formzylinder 23 vorgesehen, der
mit harten Hochdruckplatten 24 belegbar ist. Dem Formzylinder 23 wird dabei die Farbe
wiederum mittels einer Auftragwalze 25 mit einer nachgiebigen, farbannehmenden Oberfläche
zugeführt. Die Auftragwalze 25 steht in Kontakt mit einer Rasterwalze 26, auf die
ein Rastermantel 27 aufgebracht ist, der lediglich in den druckenden Bereichen mit
Näpfchen versehen ist. Der Rastermantel 27 ist als auswechselbare Hülse ausgebildet.
Zur Farbzufuhr ist eine Kammerrakel 28 vorgesehen. Zur Farbzufuhr ist aber auch jedes
andere bekannte Rakelfarbwerk einsetzbar. In betriebsbereitem Zustand weisen der Formzylinder
23, die Rasterwalze 26 und die Auftragwalze 25 gleiche Durchmesser auf und werden
mit gleicher Drehzahl angetrieben.
[0015] Auch bei dieser Ausführungsform wird der Rastermantel 27 mit einer Näpfchenkonfiguration
hergestellt, die entweder nur bereichsweise oder genau auf den Farbbedarf der Hochdruckform
24 abgestellt ist. Anschließend werden Druckform und Rastermantel auf den Formzylinder
23 bzw. die Rasterwalze 26 aufgespannt.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch bei Flexodruckwerken anwendbar. Hier werden
die Druckform und der Rastermantel auf den Formzylinder bzw. die damit unmittelbar
in Kontakt stehende Rasterwalze aufgebracht.
[0017] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß ohne zusätzliche Stell-
oder Steuermittel eine beliebig genaue Anpassung der von der Rasterwalze weitergeführten
Farbe an den Farbbedarf des Formzylinders und zwar sowohl im Umfangs- als auch in
Seitenrichtung erfolgen kann. Da die Näpfchen des Rastermantels in unterschiedlicher
Tiefe hergestellt werden können, kann hierdurch eine Anpassung an die jeweils zu verwendende
Farbe erfolgen.
1. Verfahren zur Druckvorbereitung eines Druckwerks, das mindestens ein Farbwerk mit
einer mit einer Rakel zusammenwirkenden Rasterwalze umfaßt, die mit einer mit farbführenden
Näpfchen versehenen auswechselbaren Rastermantel belegbar, die mit Formzylinderdrehzahl
angetrieben und deren Durchmesser in betriebsbereitem Zustand gleich dem Durchmesser
des mit einer Druckform belegten Formzylinders ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Herstellung des Rastermantels dieser mit einer Näpfchenkonfiguration versehen wird,
die zumindest bereichsweise dem Farbbedarf der entsprechenden Bereiche der Druckform
angepaßt ist und der Rastermantel mit der zugehörigen Druckform in das Druckwerk eingesetzt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastermantel mit einer
das zu druckende Sujet wiedergebenden Näpfchenkonfiguration versehen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastermantel
aus einer Platte aus einem harten Material hergestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Rastermantel
eine Platte verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Rastermantel
eine Hülse verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastermantel aus einer
Tiefdruckwickelplatte hergestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastermantel aus einer
Siebdruckplatte hergestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastermantel aus einer
Tiefdruckhülse hergestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastermantel aus einer
Siebdruckhülse hergestellt wird.
10. Druckwerk zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 für Offset- oder Hochdruckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Rasterwalze (5) und dem Formzylinder (2)
eine Auftragwalze (4) mit nachgiebiger Oberfläche angeorgnet ist, deren Durchmesser
gleich dem Durchmesser des mit einer Druckform belegten Formzylinders (2) ist und
die mit Formzylinderdrehzahl angetrieben ist.