[0001] Das Laden von Blöcken und gegebenenfalls von Preßscheiben in liegende Metallstrangpressen
erfolgt mittels Vorrichtungen, bestehend aus mindestens einer Ladeschale, zumeist
aber zwei oder auch mehr längs der Pressenachse hintereinander angeordneten Ladeschalen,
die bzw. deren jede von einem Schwenkarm oder einem Schubstößel getragen in die Pressenachse
einbringbar und wieder aus ihr ausbringbar ist. Das Laden kann zwischen dem Blockaufnehmer
und dem Preßstempel erfolgen, wozu ein entsprechder Hubweg des Preßstempels erforderlich
ist. ("Modernisierung einer 20-MN-Strangpressanlage für Aluminium" 64 (1988) Heft
4, S. 370/379). Zumeist wird jedoch der hierzu mit einer Verschiebevorrichtung versehene
Blockaufnehmer der Strangpresse zunächst über den Preßstempel (DE-PS 519 038) oder
bei für das indirekte Pressen eingerichteten Metallstrangpressen gegebenenfalls über
den Matrizenstempel (DE-OS 30 29 234) verfahren, damit der Raum zwischen dem Preßwerkzeug
und dem Preßstempel zugänglich ist. Nach dem Einbringen eines Blockes in die Pressenachse
wird der Blockaufnehmer wieder zurückgefahren und nimmt den Block auf. Da es nicht
immer möglich und oft nicht praktikabel ist, den Block und gegebenenfalls die Preßscheibe
zwischen Preßwerkzeug und dem angedrückten Preßstempel einzuklemmen und in der Pressenachse
zu halten (DE-AS 1 156 374), ist es üblich, zwei oder auch mehrere Ladeschalen in
der Pressenachse hintereinander vorzusehen, die je nach Blocklänge einsetzbar sind
(DE- AS 16 02 234) und auch nacheinander aus der Pressenachse ausbringbar sein können
(DE- PS 1 021 820), wobei das Ausbringen einer Ladeschale erfolgt, so wie ein Block
vom Blockaufnehmer aufgenommen wird und Stützung durch den Blockaufnehmer findet.
Soweit hierbei der Blockaufnehmer verschoben wird, wird zumeist der Vorschub des Blockaufnehmers
für die Zeit des Ausbringens einer Ladeschale unterbrochen, um eine Kollision von
Blockaufnehmer und Ladeschale auszuschließen. Verschiedentlich wird auch die zum Blockaufnehmer
hin gelegene Ladeschale gegenüber der anderen Ladeschale in Anlehnung an die Tragarme
nach der DE- PS 519 038 verschiebbar angeordnet, wobei die eine oberflächenschonende
Auflage der Blöcke bestimmende Breite der Ladeschalen den möglichen Raumgewinn begrenzt.
[0002] Die Erfindung geht von den Vorrichtungen zum Laden von Blöcken und gegebenenfalls
von Preßscheiben in liegende Metallstrangpressen aus, die zwei oder mehr längs der
Pressenachse hintereinander angeordnete, von Schwenkarmen oder Schubstösseln getragene
Ladeschalen aufweist, die in die Pressenachse einbringbar und wieder aus der Pressenachse
ausbringbar sind und von denen zumindest die zweite Ladeschale und gegebenenfalls
die weiteren Ladeschalen in Richtung der Pressenachse verschiebbar ist bzw. sind.
Die Verschiebbarkeit einer Ladeschale gegen die andere setzt einen Abstand zwischen
den Ladeschalen voraus, wobei die Breite der Ladeschalen zusammengenommen nicht mehr
als die kleinste Blocklänge betragen darf. Der Abstand zwischen den Ladeschalen läßt
aber ein Laden geteilter Blöcke nicht zu, deren Teilstücke die Lücke zwischen den
Ladeschalen nicht ausreichend überbrücken. Soweit für das Ausbringen einer Ladeschale
der Blockaufnehmer bei seinem Vorschub angehalten werden muß, ist der Zeitverlust
ein weiterer Nachteil der bekannten Blocklader.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, mit Ladeschalen hinreichender Breite Blöcke unterschiedlicher
Länge, geteilte Blöcke sowie Blöcke gemeinsam mit einer Preßscheibe sicher und ohne
Unterbrechung laden zu können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Ladeschalen gabelartig mit gegeneinander versetzten Zinken und Lücken ausgebildet
sind und jede Ladeschale mit ihren Zinken teleskopartig in die Lücke zwischen den
Zinken der anderen Ladeschale bzw. Ladeschalen einfahrbar ist. Dadurch lassen sich
die Ladeschalen auf eine Gesamtbreite zusammenfahren, die geringer als die Breite
der einzelnen Ladeschalen zusammengenommen ist. Es erübrigt sich dadurch das Aus fahren
einer Ladeschale und somit ein Anhalten des zum Laden verschiebbaren Bauteils der
Presse, beispielsweise des Blockaufnehmers.
[0004] Ein vollständiges Zusammenfahren der Ladeschalen auf die Breite einer einzigen Ladeschale
wird dadurch erreicht, daß nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Zinken und
die Lücken zwischen den Zinken der Ladeschalen sich über deren gesamte achsiale Breite
erstrecken und die die Zinken zusammenfassenden nebeneinanderliegenden Joche außerhalb
des Umkreises von Zinken und Lücken mit den ihnen zugeordneten Zinken entsprechend
der Zuordnung versetzt verbunden sind, wobei die Breite der Joche zusammengenommen
die achsiale Breite der Ladeschalen, die der Länge der Zinken entspricht, nicht übersteigt.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt, die in
Figur 1 die Gesamtansicht einer Metallstrangpresse mit der ihr zugeordneten Vorrichtung
zum Laden von Blöcken und in
Figur 2 als Ausschnitt in größerem Maßstab die Vorrichtung zum Laden von Blöcken zeigt,
Figur 3 zeigt die Vorrichtung und ausschnittsweise die Metallstrangpresse in Seitenansicht
bzw. im Schnitt nach der in die Figuren 1 und 2 eingetragenen Linie III-III und in
Figur 4 einen Ausschnitt gemäß Figur 3 in einer Ansicht in Richtung des Pfeils IV
in Figur 2.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in
Figur 5 und
Figur 6 schematisch in zwei Betriebstellungen gezeigt.
[0006] Die in Figur 1 dargestellte Metallstrangpresse besteht aus einem Zylinderholm 1,
einem Gegenholm 2 und diese verbindenden Ankern 3. Führungen 4 an den Ankern 3 tragen
einen Laufholm 5, der von einem im Zylinder 6 des Zylinderholms 1 geführten und beaufschlagten
Plungerkolben 7 in Richtung der Pressenachse in Preßrichtung und von Kolben- Zylinder-
Einheiten 8 rückwärts bewegt wird. Der Laufholm 5 trägt einen Preßstempel 9. Des weiteren
tragen die Führungen 4 einen Holm 10 der mit einem Blockaufnehmer 11 versehen ist
und von Kolben- Zylinder- Einheiten 12 in Richtung der Pressenachse bewegbar ist.
Am Gegenholm 2 ist in einem Halter 13 eine Matrize 14 befestigt. Zum Laden eines zu
verpressenden Blockes wird der Holm 10 mit dem Blockaufnehmer 11 über den Preßstempel
9 geschoben, so daß der Raum zwischen der Matrize 14 und einer Preßscheibe 15 an der
Stirnseite des Preßstempels 9 frei liegt.
[0007] Die Vorrichtung zum Laden von Blöcken besteht aus einem Lagerblock 16, der in zwei
Lagern 17 drehbar eine Welle 18 trägt, die zwischen den Lagern 17 als Vierkant- oder
Keilwelle ausgebildet ist. Drehfest auf der Welle 18 sitzt ein Antriebshebel 19, an
den die Kolbenstange 20 einer Kolben- Zylinder- Einheit 21 angreift, deren Zylinder
22 bei 23 im Lagerblock 16 schwenkbeweglich gelagert ist. Durch entsprechende Beaufschlagung
des Kolbens der Kolben- Zylinder- Einheit 21 wird über den Antriebshebel 19 die Welle
18 in der einen oder anderen Richtung geschwenkt. Auf die Welle 18 sind drehfest zwei
Schwenkarme 24 und 25 aufgesetzt, wobei der Schwenkarm 24 auch axial zur Welle 18
befestigt ist, während der Schwenkarm 25 axialverschiebbar auf der Welle 18 sitzt
und durch eine Kolben- Zylinder- Einheit 26, die im Antriebshebel 19 bei 27 abgestützt
ist, axial bewegt wird. Jeder Schwenkarm 24 und 25 trägt eine Ladeschale 28,29. Zur
Aufnahme eines Blockes 30 befinden sich die Schwenkarme 24 und 25 in der in Figur
3 gestrichelt dargestellten Schwenkstellung, in der sie die von einem Ofen angeförderten,
auf Preßtemperatur erhitzten Metallblöcke 30 übernehmen. Mittels der Kolben- Zylinder-
Einheit 21 werden über die Welle 18 die Schwenkarme 24 und 25 so geschwenkt, daß der
in ihren Ladeschalen 28 und 29 liegende Block 30 in die Pressenachse in den freien
Baum zwischen der Matrize 14 und der Preßscheibe 15 gelangt. Nun wird mittels der
Kolben- Zylinder- Einheiten 12 der Holm 10 mit dem Blockaufnehmer 11 auf die Matrize
14 zu verschoben, wobei der Blockaufnehmer 11 über den Block 30 gestülpt wird. Entsprechend
dem Vorschub des Blockaufnehmers 11 wird mittels der Kolben- Zylinder- Einheit 26
der Schwenkarm 25 axial auf der Welle 18 verschoben, bis in die in Figur 2 gestrichelt
gezeichnete Stellung.
[0008] Die Ladeschalen 28 und 29 sind gabelartig ausgebildet und es besteht die Ladeschale
28 aus Zinken 31 und die Ladeschale 29 aus Zinken 32. Die Zinken 31 sind von Jochstücken
28a, 28b und die Zinken 32 sind von Jochstücken 29a und 29b zusammengefaßt, wobei
das Jochstück 28a das Ende des Schwenkarmes 24 und das Jochstück 29a das Ende des
Schwenkarmes 25 bildet, das Jochstück 28b in eine Achse 33 im Schwenkarm 24 und das
Jochstück 29b um eine Achse 33 im Schwenkarm 25 schwenkbär ist. Geschwenkt werden
die Jochstücke 28b und 29b von je einer Kolben- Zylinder- Einheit 34 die an die Schwenkarme
24 bzw. 25 angelenkt sind. Wie die Figur 2 erkennen läßt, überschneidet sich die Ladeschale
29 in der gestrichelt dargestellten Stellung des Schwenkarmes 25 völlig mit der Ladeschale
28, was durch die gabelartige Ausbildung der Ladeschalen 28 und 29 bei versetzter
Anordnung der Zinken 31 und 32, bei der die Zinken 31 der Ladeschale 28 den Lücken
zwischen den Zinken 32 der Ladeschale 29 und umgekehrt gegenüberstehen, erreicht ist.
Ein vorzeitiges Ausschwenken des Schwenkarmes 25 mit seiner Ladeschale 29, wie es
nach dem Stand der Technik nötig ist, wenn sich die Ladeschale 29 der Ladeschale 28
genähert hat und die Ladeschale 28 noch zur Stützung des zu ladenden Blocks 30, eines
Blockabschnitts oder einer Preßscheibe benötigt wird, kann somit entfallen und es
können die Ladeschalen 28 und 29 in gegenseitiger Überschneidung gemeinsam ausgeschwenkt
werden. Hierzu werden die Kolben- Zylinder- Einheiten 34 an beiden Schwenkarmen 24
und 25 gemeinsam beaufschlagt, so daß die Jochstücke 28b und 29b gemeinsam um ihre
Achsen 33 schwenken in die in Figur 3 gestrichelt gezeichnete Stellung, so daß die
Schwenkarme 24 und 25 mit den geöffneten Ladeschalen 28 und 29 an dem Block 30 vorbei
gemeinsam ausgeschwenkt werden können.
[0009] In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist eine Metallstrangpresse dargestellt,
bei der mit einer Preßscheibe 15 gearbeitet wird, die fest mit dem Preßstempel 9 verbunden
ist, also nicht mit dem Block 30 zu jedem Preßvorgang geladen wird, wie dies bei Leichtmetall-
Strangpressen verbreitet üblich ist. Falls mit loser Preßscheibe 15 gearbeitet werden
soll, muß durch kürzere Blöcke oder längere Ladeschalen dafür gesorgt werden, daß
auch die Preßscheiben auf den Ladeschalen Platz finden.
[0010] Die Länge der Ladeschalen 28 und 29 bestimmt sich aus der ausreichenden Auflage für
die zu ladenden Blöcke 30 und die Länge der Blöcke 30 bestimmt den Abstand A zwischen
den Ladeschalen 28 und 29 in der Ausgangsstellung. Um trotz großer Ladelänge mit kurzen
Ladeschalen und geringen oder ohne Abstand zwischen den Ladeschalen auszukommen, können
nach dem Prinzip der Erfindung auch mehr als zwei Ladeschalen vorgesehen und ausgebildet
sein, wie dies im Prinzip für drei Ladeschalen in den Figuren 5 und 6 dargestellt
ist. Hierbei zeigt die Figur 5 die drei Ladeschalen in sich überschneidener Stellung
und die Figur 6 auseinandergefahrener geöffneter Stellung. Die Schwenkarme mit den
die Zinken tragenden Jochstücke sind mit 35, 36 und 37 bezeichnet, wobei der Schwenkarm
35 eine aus Zinken 38 gebildete Ladeschale 39, der Schwenkarm 36 eine aus Zinken 40
gebildete Ladeschale 41 und der Schwenkarm 31 eine aus Zinken 42 gebildete Ladeschale
43 trägt. Die Zinken 38, 40, 42 sind wiederum so gegeneinander versetzt mit den Jochstücken
der Schwenkarme 35, 36 und 37 verbunden, daß eine Verschiebung der Schwenkarme 36
und 37 gemäß den Pfeilen C und D zur völligen Überschneidung der Zinken 38,40 und
42 führt.
1. Vorrichtung zum Laden von Blöcken und gegebenenfalls Preßscheiben in liegende Metallstrangpressen,
mit zwei oder mehr längs der Pressenachse hintereinander angeordneten, von Schwenkarmen
oder Schubstößeln getragenen, in die Pressenachse zwischen Preßwerkzeug oder Preßstempel
und Blockaufnehmer einbringbaren und wieder aus ihr ausbringbaren Ladeschalen, von
denen zumindest die zweite Ladeschale und gegebenenfalls weitere Ladenschalen in Richtung
der Pressenachse verschiebbar ist bzw. sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladeschalen (28,29;39,41,43) gabelartig mit gegeneinander versetzten Zinken
(31,32;38,40,42) und Lücken ausgebildet sind und jede Ladeschale (29;41,43) mit ihren
Zinken (32;40,42) teleskopartig in die Lücken zwischen den Zinken (31;38) der anderen
Ladeschale (28) bzw. Ladeschalen (41,43) einfahrbar ist.
2. Ladevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinken (31,32;38,40,42) und die Lücken zwischen den Zinken (31,32;38,40,42)
sich über die gesamte axiale Länge einer jeden Ladeschale (28,29;39,41,43) erstrecken,
die die Zinken (31,32;38,40,42) zusammenfassenden nebeneinanderliegenden Joche (28a,28b,29a,29b)
bzw. Schwenkarme (24,25;35,36,37) außerhalb des Umkreises von Zinken (31,32;38,40,42)
und Lücken mit den ihnen zugeordneten Zinken (31 zu 24,28a,28b, 32 zu 25,29a,29b;
38 zu 35, 40 zu 36, 42 zu 37) entsprechend der Zuordnung versetzt verbunden sind und
die Breite der Joche (28a,28b,29a,29b) bzw. Schwenkarme (24,25;35,36,37) zusammengenommen
geringer als die axiale Länge der Zinken (31,32;38,40,42) bemessen ist.