(19)
(11) EP 0 428 996 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1991  Patentblatt  1991/22

(21) Anmeldenummer: 90121830.5

(22) Anmeldetag:  14.11.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B27G 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.11.1989 EP 89121318

(71) Anmelder: Peter Frey Consulting
CH-6300 Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Landtwing, Peter
    CH-6301 Zug (CH)

(74) Vertreter: Klunker . Schmitt-Nilson . Hirsch 
Winzererstrasse 106
80797 München
80797 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fliehkraftbetätigte Schnellspannvorrichtung für Hobelmesser


    (57) Eine Schnellspannvorichtung mit Fliehkraftbetätigung zum Festspannen eines Einweg-Wendemessers an dem Messerkopf oder der Messerwelle einer Hobelmaschine.
    Erfindungsgemäss ist die Schnellspannvorrichtung durch ei­nen Fliehkraft-Spannkeil (2) gekennzeichnet, der eine Quer­schnittsform ähnlich wie ein auf den Kopf gestellter Buch­stabe T aufweist. Zum Festklemmen eines Einweg-Wendemessers (3) ist der Fliehkraft-Spannkeil (2) in einer Nut (1.1) im wesentlichen gleicher Formgebung eines drehbaren Werkzeug-­Grundkörpers (1) angeordnet und elastisch gegen den Nuten­grund (1.2) abgestützt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schnellspannvorrichtung mit Fliehkraftbetätigung zum Festspannen eines Einweg-Wende­messers an dem Messerkopf oder der Messerwelle einer Hobel­maschine.

    [0002] Bei einem bekannten Schnellspannsystem besagter Gattung ist zum Festklemmen eines Wendemessers in der jeweiligen Nut einer umlaufenden Messerwelle zusätzlich zu einem Fliehkeil auch eine Winkelprofilleiste vorgesehen. Die letztere greift mit ihrer Längsrippe in eine Rille an der, in Dreh­richtung der Messerwelle gesehen, vorderen Seitenfläche des Wendemessers ein. Ein angestrebter schneller Messerwechsel lässt sich hierbei realisieren, indem man zunächst die Mes­serspannung mittels eines leichten Schlages auf den Flieh­keil löst. Das Herausziehen des Wendemessers aus der Nut der Messerwelle sowie dessen Wiedereinsetzen nach erfolgter Wendung desselben oder das Einsetzen eines neuen Messers können in Achsenrichtung der Messerwelle durchgeführt und anschliessend ein selbsttätiges Festspannen des ganzen Sy­stems durch die im Umlauf des letzteren auftretende Flieh­kraft bewirkt werden.

    [0003] Ein gewichtiger Nachteil des bekannten Systems ist, dass bei demselben keine Massnahme zur Verhinderung eines Ver­schleuderns von Fliehkeil und Winkelprofilleiste aus der jeweiligen Nut der Messerwelle im Falle einer irrtümlicher­weise ohne eingesetzte Wendemesser getätigten Inbetrieb­nahme der Hobelmaschine vorgesehen sind.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung einer Schnellspannvorrichtung einleitend beschriebener Art, die ein schneller Messerwechsel mit sicherem Festspannen von Einweg-Wendemessern unter Vermeidung der Gefahr eines Unfalls und/oder einer Beschädigung von Teilen der Hobel­maschine ermöglicht.

    [0005] Zur Lösung der Aufgabe wird eine mit den Merkmalen gemäss dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 ausgebildete Schnellspannvorrichtung vorgeschlagen.

    [0006] Die Schnellspannvorrichtung gemäss der Erfindung gestattet ein sofortiges, sicheres Festspannen des Einweg-Wendemes­sers unmittelbar nach dem Anlassen der Hobelmaschine. Der Formgebung des Fliehkraft-Spannkeils und des Nutenquer­schnittes im Werkzeug-Grundkörper zufolge ist eine Ver­schleudern des ersteren aus der jeweiligen Nut des Messer­kopfes oder der Messerwelle ausgeschlossen.

    [0007] Es wird ferner durch die Ausgestaltung des Fliehkraft-­Spannkeils, wie weiter unten noch im einzelnen zu beschrei­ben sein wird, auch ein überraschend einfacher Messerwech­sel ermöglicht.

    [0008] Merkmale einer besonders vorteilhaften Weiterausbildung der Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 7 ent­nehmbar.

    [0009] Die Erfindung wird beispielsweise anhand zweier bevorzugter Ausführungsformen gemäss der Zeichnung näher erläutert.

    [0010] Es zeigen:

    Fig. 1: einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform der Schnellspannvorrichtung mit Fliehkraftbetäti­gung zum Festspannen eines Einweg-Wendemessers an dem Messerkopf oder der Messerwelle einer Hobel­maschine gemäss der Erfindung mit festgespanntem Messer,

    Fig. 2: die Querschnittszeichnung nach der Fig. 1 jedoch mit aus der Verspannung gelöstem, in Axialrich­tung des Werkzeug-Grundkörpers herauszierhbarem Messer,

    Fig. 3: Aufriss des Werkzeug-Grundkörpers gemäss den Fig. 1 und 2 mit axial teilweise herausgezogenem Messer,

    Fig. 4: einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Schnellspannvorrichtung wie­derum mit festgespanntem Messer,

    Fig. 5: die Querschnittzeichnung nach der Fig. 4 jedoch mit aus der Verspannung gelöstem Messer,

    Fig. 6: ebenfalls die Querschnittszeichnung gemäss der Fig. 4 jedoch mit zum Herausziehen in Radialrich­tung freigegebenem Messer und

    Fig. 7: Aufriss der Werkzeug-Grundkörpers gemäss den Fig. 4 bis 6 mit radial teilweise herausgezogenem Messer.



    [0011] Wie aus Fig. 1, 2 und 4 bis 6 hervorgeht, sind in den dreh­baren Werkzeug-Grundkörper 1 einer Hobelmaschine axial ver­laufenden Nuten 1.1 eingearbeitet. In einer jeden Nut 1.1 ist ein Fliehkraft-Spannkeil 2 angeordnet, mit dessen Hilfe jeweils eine Einweg-Wendemesser 3 festgeklemmt werden kann. Nut 1.1 und Fliehkraft-Spannkeil 2 weisen gleichermassen eine Querschnittsform auf, die im wesentlichen ähnlich wie ein auf den Kopf gestellter Buchstabe T aussieht. Der Fliehkraft-Spannkeil 2 ist über eine Anzahl elastischer Zwischenglieder, vorzugsweise von Federn 4, gegen den Nutengrund 1.2 abgestützt, wobei die Federn 4, in der Quer­schnittsdarstellung der Nut 1.1 gesehen (vgl. Fig. 1,2 und 4 bis 6), in bezug auf die Mitte des Nutengrundes 1.2 un­symmetrisch angebracht sind. In einer ersten Ausführungs­ for der erfindungsgemässen Schnellspannvorrichtung gemäss den Fig. 1 bis 3 ist zur Gewährleistung einer genauen Füh­rung des Fliehkraft-Spannkeils 2 bei dessen Niederdrücken in Richtung des Pfeils A zur Lösung des Einweg-Wendemes­sers 3 aus der Verspannung oder zum Einsetzen desselben zweckmässig jeweils zwischen Feder 4 und Nutengrund 1.2 je ein Druckkörper in der Gestalt einer Kugel 5 vorgesehen. Nach erfolgter Lösung wird das Entfernen des Einweg-­Wendemessers 3 in Axialrichtung möglich (vgl. Pfeil B in Fig. 3).

    [0012] Bei einer zweiten Ausführungsförm der Erfindung nach den Fig. 4 bis 7 weist der Fliehkraft-Spannkeil 2 besonders vorteilhaft eine Formgebung auf, so dass im festgespannten Betriebszustand desselben dessen Bodenfläche eine in bezug auf den Nutengrund 1.2 schiefe Lage einnimmt. Dabei befin­det sich auf Seite des Einweg-Wendemessers 3 die axiale Unterkante des Fliehkraft-Spannkeils 2 näher am Nutengrund 1.2. Wenn der Fliehkraft-Spannkeil 2 zwecks Loslösung des Einweg-Wendemessers 3 aus der Verspannung oder zum Einset­zen desselben in Richtung des Pfeils C in Fig. 5 nieder­gedrückt wird, kippt er um die besagte Unterkante als eine Schwenkachse in Richtung des Pfeils D in Fig. 6, bis seine Bodenfläche am Nutengrund 1.2 satt aufliegt, und gibt gleichzeitig das Einweg=Wendemesser 3 zum Herausziehen in der Radialrichtung frei (vgl. Pfeil E in Fig. 7).

    [0013] Die sich in Achsenrichtung des Werkzeug-Grundkörpers 1 er­streckenden Seitenflächen 2.1, 2.2 des aufragenden Mittel­teils des Fliehkraft-Spannkeils 2 sowie die jeweils diesen benachbarten Geitenflächen 1.3, 1.4 der Nut 1.1 sind je um einen spitzen Steigungswinkel α, β gegen den Nutengrund 1.2 geneigt. Der Steigungswinkel α derjenigen einander benach­barten Seitenflächen 1.3 bzw. 2.1 von Nut 1.1 bzw. Flieh­kraft-Spannkeil 2, zwischen denen jeweils das Einweg-Wende­messer 3 festgeklemmt wird, ist kleiner als der Steigungs­winkel β der jeweiligen anderen Seitenflächen 1.4 bzw. 2.2 besagter Teile.

    [0014] Es ist in die letztgenannte Seitenfläche 1.4 der Nut 1.1 und die damit zusammenwirkende Seitenfläche 2.2 des Flieh­kraft-Spannkeils 2 je eine in Axialrichtung verlaufende Aussparung 1.5 und 2.3 eingearbeitet. Eine hierdurch über der Aussparung 2.3 entstandene Keilnase 1.7 kann beim Nie­derdrücken des Fliehkraft-Spannkeils 2 in die Aussparung 1.5 der Seitenfläche 1.4 der Nut 1.1 kippen und damit das Herausnehmen des Einweg-Wendemessers 3 aus der letzteren in Radialrichtung ermöglichen (vgl. Fig. 4 bis 6).

    [0015] Zur zentrierten Aufnahme des Einweg-Wendemessers 3 ist fer­ner an der zugeordneten Seitenfläche 1.3 der Nut 1.1 eine Rippe 1.6 ausgebildet, die mit einer in Axialrichtung ver­laufenden Wölbung 3.1 auf der Rückseite des Einweg-Wende­messers 3 zusammenwirkt (vgl. Fig. 6).


    Ansprüche

    1. Schnellspannvorrichtung mit Fliehkraftbetätigung zum Festspannen eines Einweg-Wendemessers an dem Messerkopf oder der Messerwelle einer Hobelmaschine, gekennzeich­net durch einen Fliehkraft-Spannkeil (2) mit einer Quer­schnittsform ähnlich wie ein auf den Kopf gestellter Buchstabe T, der zum Festklemmen eines Einweg-Wende­messers (3) in einer Nut (1.1) im wesentlichen gleicher Formgebung eines drehbaren Werkzeug-Grundkörpers (1) an­geordnet und elastisch gegen dun Nutengrund (1.2) abge­stützt ist.
     
    2. Schnellspannvorichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur elastischen Abstützung des Fliehkraft-Spannkeils (2) gegen den Nutengrund (1.2) eine Anzahl von Federn (4) vorgesehen ist, die im Nuten­querschnitt betrachtet, in bezug auf die Mitte des Nu­tengrundes (1,2) unsymmetrisch angebracht sind.
     
    3. Schnellspannvorrichtung nach Patentanspruch 2, gekenn­zeichnet je durch einen jeweils zwischen Feder (4) und Nutengrund (1,2) in Form einer Kugel (5) angeordneten Druckkörper.
     
    4. Schnellspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekenn­zeichnet durch eine Formgebung des Fliehkraft-Spannkeils (2), so dass in festgespanntem Betriebszustand dessel­ben dessen Bodenfläche eine in bezug auf den Nutengrund (1.2) schiefe Lage aufweist, wobei sich die messersei­tige axiale Unterkante des Fliehkraft-Spannkeils (2) näher am Nutengrund (1.2) befindet.
     
    5. Schnellspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die sich in Achsrichtung des Werkzeug-Grundkörpers (1) erstreckenden Seiten­flächen (2.1, 2.2) des aufragenden mittleren Teils des Fliehkraft-Spannkeils (2) und die jeweils diesen benach­barten Seitenflächen (1.3, 1.4) der Nut (1.1) je um ei­nen spitzen Steigungswinkel ( , ) gegen den Nutengrund (1.2) geneigt sind, wobei der Steigungswin-kel ( ) je­weils der das Einweg-Wendemesser (3) zwischen sich fest­klemmenden Seitenflächen (1.3, 2.1) von Nut (1.1) und Fliehkraft-Spannkeil (2) kleiner als der Steigungswinkel ( ) der jeweiligen anderen Seitenflächen (1.4, 2.2) der­selben ist.
     
    6. Schnellspannvorrichtung nach Patentanspruch 5, gekenn­zeichnet durch eine in Axialrichtung verlaufende Aus­sparung (1.5) an der Seitenfläche (1.4) der Nut (1.1) mit dem grösseren Steigungswinkel ( ) und eine solche (2.3) in der damit zusammenwirkenden Seitenfläche (2.2) des Fliehkraft-Spannkeils (2).
     
    7. Schnellspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekenn­zeichnet durch eine Rippe (1.6), die an der mit dem Einweg-Wendemesser (3) zusammenwirkenden Seitenfläche (1.3) der Nut (1.1) entsprechend einer sich in Axial­richtung erstreckenden Wölbung (3.1) auf der Rückseite des Einweg-Wendemessers (3) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht