[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verhindern von Maschinenschäden im Falle
eines Papierbahnrisses.
[0002] Durch die EP-Anm. 03 18 853 ist es bekannt, eine Trennvorrichtung für eine Papierbahn
vorzusehen, die im Falle eines Papierbahnrisses die bereits durch das Druckwerk geförderte
Papierbahn abtrennt. Zu diesem Zweck wird die Papierbahn durch einen Durchlaufschlitz
der Trennvorrichtung geführt, in der zwei gegenüberliegende aufeinander zubewegbare
Trennmesser bzw. Klemmbacken angeordnet sind. Vorgesehene Bahnreißschalter sprechen
im Falle einer Bahnauslenkung an und betätigen ein Steuerorgan für die Aktivierung
der Trennmesser bzw. Klemmbacken.
[0003] Der Nachteil der Vorrichtung nach der EP-Anm. 03 18 853 liegt darin, daß der Bahnreißschalter
bereits bei einer kleinen Auslenkung der Papierbahn anspricht und die Papierbahn trennt,
auch wenn die Auslenkung nicht durch einen vorhergehenden Papierbahnriß hervorgerufen
wurde.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die verhindert,
daß eine bereits durch eine rotierende Zylinder aufweisende Arbeitstation hindurchgeführte
Warenbahn nicht wieder in die Arbeitsstation zurückgezogen wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des
Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist einfach und kostengünstig, da auf
bewegte Elemente und Tasteinrichtungen verzichtet werden kann. Außerdem kann die Vorrichtung
in einen für das Bedienpersonal unzugänglichen Bereich (z. B. an Fingerschutzstangen)
installiert werden, so daß Verletzungsgefahren ausgeschlossen und Sicherheitsbedingungen
erhöht sind.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansircht eines Druckwerausgangs mit Einbauort der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Schnitt,
Fig. 3 einen Ausschnitt der Messerschneide.
[0009] Eine Rotationsdruckmaschine weist hinter einem letzten Druckwerk 1 bestehend u. a.
aus Gummizylindern 2, Plattenzylindern 3 und einem Gegendruckzylinder 4 einen Trockner
6, eine Anzahl von angetriebenen Kühlwalzen 7 und einige Bahnleitwalzen 8 auf.
[0010] Eine durch das Druckwerk 1 hindurchgeführte Papierbahn 9 wird im Druckwerk 1 mit
Farbe belegt und mittels der Bahnleitwalzen 8 dem Trockner 6 zugeführt von welchem
die Papierbahn 9 zu den Kühlwalzen 7 geleitet wird.
[0011] Insbesondere im Trocknerbereich kommt es aufgrund starker Belastungen infolge thermischer
Spannungen oftmals zu Papierbahnrissen. Hierbei geschieht es, daß die plötzlich spannunglos
gewordene Papierbahn 9 durch starke Adhäsionskräfte, hervorgerufen durch den frischen
Farbauftrag, an der Oberfläche des letzten Zylinders 2 (z. B. Gummizylinder) haften
bleibt und auf dem Zylinder 2, bzw. einem der anderen Zylinder aufgewickelt wird.
Da die Papierbahn 9 zwischen Bruchstelle und Druckwerk 1 teilweise eine Länge von
mehr als 20 m aufweisen kann, führt die Behebung eines derartigen Wicklers nicht nur
zu langen Stillstandzeiten der Maschine, sondern häufig auch zu schweren Maschinenschäden.
[0012] Eine Trennvorrichtung 11, 12 in Form eines Papierbahn 9 breiten Messers trennt die
Papierbahn 9, sobald diese mit einer Schneide 13, 14 der Messer 11, 12 in Berührung
kommt. Die Messer 11, 12, sind jeweils stationär parallel zu den Achsen der Gummizylinder
2 angeordnet. Hierbei sind die Messer 11, 12 jeweils an einer als Fingerschutz dienenden
Quertraverse 16. 17 befestigt. Die Schneiden 13, 14 ragen dabei in einen Raum 18,
der von den Gummizylindern 2, 2 und den Quertraversen 16, 17 gebildet wird. Die Seitengestelle
der Rotationsdruckmaschine bilden die seitliche Abdeckung des Raumes 18. Ein schmaler
Abstand a (z. B. 10 - 30 mm) zwischen den Quertraversen 16, 17 bietet genügend Platz
für die Papierbahn 9, verhindert jedoch gleichzeitig, daß eine Bedienperson versehentlich
in den Bereich der Messerschneiden 13, 14 gelangen kann. Die Schneide 13; 14 der Messer
11, 12 besteht aus nebeneinander angeordneten Zacken oder Spitzen 19. Hierdurch wird
gewährleistet, daß die Zacken oder Spitzen 19 der Schneide 13; 14 die Papierbahn sicher
durchdringen und durchtrennen.
[0013] Bei Druckwerken 1, bei denen die Zylinder 2 nicht direkt übereinander angeordnet
sind sondern z. B. versetzt, wird nur ein Trennmesser 11; 12 benötigt, welches dann
an dem Zylinder 2 angeordnet wird, welcher als letzter mit der auslaufenden Papierbahn
9 in Berührung steht.
[0014] Im Falle eines Papierbahnrisses bleibt die Papierbahn 9 am unteren oder oberen Gummizylinder
2 haften (dargestellt durch eine strichpunktierte Linie) und wird in Rotationsrichtung
des Gummzylinders 2 aufgewickelt. Bereits nach einer kleinen Umschlingung von nur
wenigen Zentimetern (z. B. 5 - 10 cm) jedoch gerät die bereits durch das Druckwerk
1 geführte Papierbahn 9 in Kontakt mit der Schneide 13; 14 des Messers 11; 12 und
wird durchtrennt. Die Papierbahn 9 ist hierbei um einen Winkel α (z. B. > 45
o) zu ihrer normalen Transportrichtung ausgelenkt. Eine in üblicherweise vor dem Druckwerk
1 vorgesehene Trennvorrichtung trennt im Falle eines Bahnrisses ebenfalls die in das
Druckwerk einlaufende Papierbahn. Diese Vorrichtung soll jedoch nicht Gegenstand der
Anmeldung sein und wird daher nicht näher beschrieben.
[0015] Eine bereits im Druckwerk 1 zum Zeitpunkt des Bahnrisses befindliche Papierbahn 9
kann nun noch auf den Gummizylinder 2 aufgewickelt werden. Diese Papierbahn 9 ist
jedoch so kurz, daß sie keine Schäden an den Zylindern oder den Druckaufzügen anrichten
kann.
Teileliste
[0016]
1 Druckwerk
2 Gummizylinder
3 Plattenzylinder
4 Gegendruckzylinder
5 -
6 Trockner
7 Kühlwalze
8 Bahnleitwalze
9 Papierbahn
10 -
11 Messer
12 Messer
13 Schneide (11)
14 Schneide (12)
15 -
16 Fingerschutzstange
17 Fingerschutzstange
18 Raum
19 Zacke, Spitze
α Winkel
1. Papierbahntrennvorrichtung (11; 12, 13; 14, 19) zum Verhindern von Maschinenschäden
bei Rollenrotationsdruckmaschinen, die nach einem Druckwerk (1) angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Papierbahntrennvorrichtung an einem Zylinder (2) des Druckwerkes
(1), der als letztes in Berührung mit der Papierbahn (9) steht, ein stationär angeordnetes
Messer (11; 12) aufweist.
2. Papierbahntrennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer
(11, 12) jeweils eine Schneide (13; 14) mit nebeneinander angeordneten Zacken bzw.
Spitzen (19) aufweisen.
3. Papierbahntrennvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden (13, 14) in einen abgeschirmten Raum (18) hineinragend angeordnet
sind.
4. Papierbahntrennvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messer (13, 14) an Fingerschutzelementen (16, 17) angeordnet sind.
5. Papierbahntrennvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Papierbahn mit den stationär angeordneten Messern (13, 14) in Berührung bringbar
angeordnet ist.