[0001] Die Erfindung betrifft ein aus Blatt, Kropf und Erl bestehendes Messer, bei welchem
Erl und Blatt an gegenüberliegenden Planflächen des Kropfes angeschweißt sind und
aus Stahl bestehen.
[0002] Ein derartiges Messer ist aus der US-PS 689 049 und der FR-PS 694 520 bekannt. Beide
Schriften beschreiben ein Messer, bei welchem Blatt, Kropf und Erl getrennt voneinander,
unter Umständen auch aus unterschiedlichem Material, geschmiedet werden und dann
zusammengeschweißt werden. Gegenüber der klassischen Herstellungsweise - Schmieden
von Klinge, bestehend aus Blatt, Erl und Kropf in einem Stück - reduziert diese Lösung
erheblich die Herstellungskosten. Die drei Bestandteile weisen in ihrer Querschnittsfläche
erhebliche Unterschiede auf, so daß bei der klassischen Herstellungsweise die größte
Querschnittsfläche für die Wahl des Rohlings maßgeblich ist und das Formen der querschnittsgeringeren
Bereiche sehr aufwendig ist. Außerdem müssen wegen der verfahrensbedingten unpräzisen
Fertigung der einzelnen Bestandteile nach dem Zusammenschweißen noch erhebliche Nacharbeiten
erfolgen. Gerade beim Kropf sind Nacharbeiten, wie Polieren oder ähnliches, wegen
der oft komplizierten Formgebung sehr aufwendig.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Messer so auszugestalten,
daß bei gleichem Gebrauchswert die Herstellung erheblich vereinfacht wird.
[0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Ansprüches 1. Die
Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Weiterbildungen.
[0005] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein Messer gegeben, bei dem aufgrund der präzisen
Fertigung des als Sinterteil ausgebildeten Kropfes letzterer auch ohne Nacharbeiten
eine sehr hohe Oberflächenqualität aufweist. Auch das Paßvermögen von später anzubringenden
Kunststoffgriffen zum Sinterteil ist so gut, daß auch dort keine - wie bei an Schmiedeteilen
sonst unvermeidbaren - Nacharbeiten mehr notwendig sind.
[0006] Weiterhin wird das Verschweißen mit Erl und Klinge aufgrund der durch die hohe Formpräzision
gewährleisteten besseren Justierung erheblich vereinfacht.
[0007] Beim Verschweißen von Material geringer Härte mit Material höherer Härte bietet
die Verwendung eines Sinterteils besondere Vorteile. Die Funktion des Kropfes als
Bindeglied zwischen Erl und dem aus gehärtetem Stahl bestehenden Blatt wird hier
vorteilhaft ausgenutzt. Beim Aneinanderschweißen von Blatt und Kropf tritt aufgrund
des hohen Druckes und der Erwärmung beim Abbrennstumpfschweißen am Sinterteil im
Bereich der Schweißstelle eine Verdichtung auf. Hieraus resultiert eine Härtezunahme
im Sinterteil über einige Millimeter. Der Härteverlauf in der gesamten Klinge ändert
sich an der Übergangsstelle Kropf/Klinge nicht sprungartig, sondern kontinuierlich.
[0008] Weitere Einzelheiten sind nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die Messerklinge in Seitenansicht,
Fig. 2 die durch schweißtechnisches Verbindungen zur Messerklinge gemäß Fig. 1 führenden
Einzeltei le, nämlich Blatt, Kropf und Erl, ebenfalls in Seitenansicht,
Fig. 3 den Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 Kropf in perspektivischer Wiedergabe,
Fig. 5 Erl in perspektivischer Wiedergabe und
Fig. 6 Härteverlaufsmessung an Kochmessern mit Sinterkropf (Mittelwert von 5 Messungen).
[0009] Die Messerklinge, hier die eines Kochmessers, besteht aus dem Blatt 1, dem Kropf
2 und dem Erl 3. Blatt, Kropf und Erl sind jeweils als miteinander verschweißte Einzelteile
ausgebildet, wobei der Kropf aus einem Sinterteil besteht.
[0010] Während das Blatt 1 und der Erl 3 relativ flach gestaltet, also beispielsweise aus
einem Streifen ausgestanzt sind, weist der Kropf 2 eine das Mehrfache der Blattdikke
besitzende Materialanhäufung auf. Die Dicke des Kropfes verjüngt sich in Richtung
des Abschnittes 5 hin über eine konkave Auskehlung 6. Das Profil dieses Abschnittes
5 entspricht dem des Blattes 1 und formt so eine plane Klingenansatzfläche 5′. In
Richtung der Messerwatte 1′ hin verjüngt sich der Ansatz 5 des Kropfes 2 keilförmig.
[0011] Bezüglich der Symmetrieebene des Blatte 1 ist auch der Kropf symmetrisch gestaltet,
wobei der Kropf sich in Richtung Erlbefestigungsfläche 5˝ über die besagte konkave
Auskehlung 6 auf ein Mehrfaches der Blattstärke zur planen Erlansatzfläche 5˝ hin
verdickt.
[0012] Die plane Stirnfläche 1′ des Blattes 1 und die Blattansatzfläche 5′ des Ansatzes
5 des Kropfes 2 stoßen beim Verschweißen von Blatt und Kropf aufeinander. Beide Teile
sind mittels Abbrennstumpfschweißen miteinander verbunden. Der Erl 3 ist mit seiner
Stirnfläche 3′ senkrecht auf der planen Erlansatzfläche 5˝ des Kropfes stoßend mittels
Schmelzschweißen mit dem Kropf verbunden.
[0013] Der Härteverlauf des Materials einer so gebildeten Klinge ist in Fig. 6 aufgetragen.
Während das Blatt aus gehärtetem Material besteht, sind Kropf und Erl aus weicherem
Material. An der Schweißstelle A, wo Blatt und Kropf miteinander verbunden sind, weist
das Sintermaterial des Kropfes im Bereich einiger Millimeter eine höhere Härte auf.
Ursache für diese Härtezunahme ist das verwendete Abbrennstumpfschweißverfahren .
Das Sintermaterial wird wegen des bei diesem Verfahren ausgeübten Druckes und der
Erhitzung im Bereich der Schweißstelle verdichtet. In diesem Bereich steigt die Härte
vom Kropf hin zum Blatt kontinuierlich an. Kropf und Erl weisen an der schmelzgeschweißte
Verbindung B eine leichte Zunahme der Härte auf, wobei der Erl in einem größeren
Bereich aufgehärtet ist als der Kropf. Wegen der hohen Paßgenauigkeit von gesintertem
Kropf und Heftkörper ist ein Nacharbeiten des Kropfes nicht erforderlich. Nur die
Verbindung zwischen Kropf und Blatt an der Schweißnaht A erfordert ein Nacharbeiten.
[0014] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Aus Blatt, Kropf und Erl bestehendes Messer, bei welchem Erl und Blatt an gegenüberliegenden
Planflächen des Kropfes angeschweißt sind und aus Stahl bestehen, gekennzeichnet
durch einen Sinter-Stahl-Kropf, wobei das Material von Erl und Kropf etwa gleiche
Härte aufweisen, die geringer ist als die des Blattmateriales.
2. Messer, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißverbindungsstelle
zwischen Erl und Kropf eine Schmelzschweißverbindung ist.
3. Messer, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schweißverbindungsstelle zwischen Blatt und Kropf eine Abbrennstumpfschweißverbindung
ist.