[0001] Die Erfindung betrifft eine Walzenschrämmaschine gemäß den Merkmalen im Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Walzenschrämmaschine zählt durch die deutsche Offenlegungsschrift
27 41 660 zum Stand der Technik. Gelangen gemäß einer Ausführungsform dieser bekannten
Bauart für den Längsvorschub hydraulische Antriebsaggregate aus jeweils Pumpe und
Motor zur Anwendung, so werden die Pumpen dieser Antriebsaggregate über Stirnradgetriebe
von den sich zwischen dem zentralen Elektromotor und den Walzenkopfgetrieben geradlinig
erstreckenden Antriebswellen angetrieben.
[0003] Obwohl es durch die Untergliederung der hydraulischen Antriebsaggregate in Pumpen
und Motoren möglich ist, diese beiden Bauteile räumlich günstig im Maschinengehäuse
unterzubringen, ist hiermit dennoch der Nachteil des hydraulischen Mediums verbunden.
Abgesehen davon, daß die hydraulischen Antriebsaggregate im untertägigen Grubenbetrieb
einer sehr intensiven und sorgfältigen Wartung bedürfen, kann grundsätzlich nicht
ausgeschlossen werden, daß Hydraulikflüssigkeit austritt und aufgrund der verschärften
Umweltbedingungen in einem vergleichsweise schwierigen untertägigen Betriebspunkt
mühsam entsorgt werden muß.
[0004] Werden hingegen im bekannten Fall entsprechend einer weiteren Ausführungsform den
Antriebseinrichtungen für den Längsvorschub gesonderte Elektromotoren zugeordnet,
so ist es erforderlich, diese unter Verlängerung des Maschinengehäuses an dessen Stirnseiten
unterzubringen, sofern nicht einer dritten Version der Vorzug gegeben wird, wonach
die Elektromotoren für den Längsvorschub benachbart dem zentralen Elektromotor angeordnet
werden. Bei dieser Version können jedoch nicht mehr einfache geradlinige Antriebswellen
zwischen dem zentralen Elektromotor und den Walzenkopfgetrieben eingesetzt werden.
Vielmehr müssen die den Längsvorschub erzeugenden Elektromotoren mit mehrfach abgewinkelten
Getriebezügen in komplizierter Weise umgangen werden.
[0005] Der Erfindung liegt ausgehend von der im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen
Walzenschrämmaschine das Problem zugrunde, diese mit rein elektrischem Antrieb kurz
zu bauen und die geradlinigen altung geradliniger Antriebswellen zwischen dem zentralen
Elektromotor und den Walzenkopfgetrieben beizubehalten.
[0006] Die Lösung dieses Problems wird nach der Erfindung in den im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen gesehen.
[0007] Die Anordnung von mit elektrischer Energie antreibbaren Hohlwellen umfangsseitig
der geradlinigen Antriebswellen schafft die Voraussetzungen dafür, daß die vergleichsweise
einfachen Lagerungen für die Antriebswellen beibehalten werden können und bei geringem
Raumbedarf dennoch an geeigneter Stelle der Antriebswellen über die Hohlwellen die
notwendige Kraft aufgebracht werden kann, um den Längsvorschub der Walzenschrämmaschine
in die eine oder die andere Bewegungsrichtung zu gewährleisten.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Grundgedankens besteht in
den Merkmalen des Anspruchs 2. Hierbei wird die Energie zur Erzeugung des Längsvorschubs
der Walzenschrämmaschine ausschließlich vom zentralen Elektromotor abgeleitet. Neben
diesem Elektromotor und neben den Hubvorrichtungen für die Schrämarme der Schrämwalzen
ist mithin keine weitere Antriebseinheit im Maschinengehäuse vorgesehen. Die Kupplungen,
insbesondere Wirbelstromkupplungen, können mit vergleichsweise geringem Raumbedarf
umfangsseitig der Antriebswellen im Maschinengehäuse untergebracht werden. Folglich
führt die Eingliederung solcher Kupplungen, vorzugsweise Wirbelstromkupplungen, zu
einer kurzen Baulänge des Maschinengehäuses.
[0009] Eine andere ebenso vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Grundgedankens
ist im Anspruch 3 gekennzeichnet. Hierbei sind zwar neben dem zentralen Elektromotor
noch zwei weitere Elektromotoren in das Maschinengehäuse eingegliedert, jedoch nunmehr
in Längsrichtung. Die Elektromotoren besitzen durchgehende Hohlwellen, welche von
den geradlinigen Antriebswellen durchsetzt sind. Auch auf diese Weise kann eine vergleichsweise
kurze Baulänge eines Maschinengehäuses bei günstiger Integration der zusätzlichen
Elektromotoren erreicht werden.
[0010] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Dabei zeigen die Figuren 1 und 2 jeweils in schematischer Draufsicht
die Antriebselemente für die Rotation der Schrämwalzen und für den Längsvorschub einer
Doppelwalzen-Schrämmaschine. Mit 1 ist in den Figuren 1 und 2 in strichpunktierter
Linienführung das Maschinengehäuse der Doppelwalzen-Schrämmaschine 2 (nachfolgend
kurz Schrämmaschine genannt) bezeichnet. Das Maschinengehäuse 1 ist in mehrere Baueinheiten
3, 4, 5 untergliedert, was sowohl den Transport einer Schrämmaschine 2 zum untertägigen
Einsatzort als auch die Wartung sowie die Reparatur erleichtert. Bei den beiden Ausführungsbeispielen
sei angenommen, daß das Maschinengehäuse 1 beispielsweise in drei Baueinheiten 3,
4, 5 untergliedert ist.
[0011] Die Schrämmaschine 2 besitzt an den beiden Enden nicht näher veranschaulichte Schrämwalzen
als endseitige Bestandteile von um horizontale Achsen 6 schwenkbaren Schrämarmen 7.
Die Schrämarme 7 können z. B. durch in den Figuren 1 und 2 ebenfalls nicht näher dargestellte
Zylinder vertikal verschwenkt werden.
[0012] Die Drehbewegung der Schrämwalzen wird durch einen Elektromotor 8 erzeugt, der in
der zentralen Baueinheit 4 untergebracht ist. Der Elektromotor 8 besitzt zwei in
Längsrichtung des Maschinengehäuses 1 weisende Abgänge 9, an die geradlinige Antriebswellen
10 angeschlossen sind. Mit ihren anderen Enden sind die Antriebswellen 10 mit Walzenkopfgetrieben
11 verbunden, welche über nicht näher veranschaulichte Getriebezüge in den Schrämarmen
7 mit den Schrämwalzen antriebstechnisch gekoppelt sind.
[0013] Für den Längsvorschub der Schrämmaschine 2 sind in den endseitigen Baueinheiten
3, 5 um horizontale Achsen 12 drehbare Zahnräder 13 gelagert, welche mit einer Zahnstange
14 zusammenwirken, die entlang der beispielsweise aus einem nicht näher veranschaulichten
Strebförderer bestehenden Zwangsführung für die Schrämmaschine 2 angeordnet ist.
[0014] Bei der Ausführungsform der Figur 1 sind die Zahnräder 13 über Getriebezüge 15 mit
den Sekundärrädern 16 von Wirbelstromkupplungen 17 verbunden, die Bestandteile von
die Antriebswellen 10 relativverdrehbar umschließenden Hohlwellen 18 bilden. Die
Primärräder 19 der Wirbelstromkupplungen 17 sind auf den Antriebswellen 10 befestigt.
Wird also ein elektrisches Feld zwischen einem Primärrad 19 und einem Sekundärrad
16 aufgebaut, kann die von dem zentralen Elektromotor 8 abgegebene Energie über die
entsprechende Wirbelstromkupplung 17 und den nachgeordneten Getriebezug 15 auf das
jeweilige Zahnrad 13 gebracht und auf diese Weise die Schrämmaschine 2 entlang der
Zahnstange 14 in die gewünschte Richtung verlagert werden.
[0015] Bei der Ausführungsform der Figur 2 sind die Zahnräder 13 über Getriebezüge 20 mit
die Antriebswellen 10 relativverdrehbar umschließenden Hohlwellen 21 als Bestandteile
von weiteren Elektromotoren 22 verbunden. Bei dieser Bauart wird folglich nicht die
Energie des zentralen Elektromotors 8 zum Längsvorschub der Schrämmaschine 2 genutzt,
sondern die Energie der die Antriebswellen 10 konzentrisch umschließenden und koaxial
zum zentralen Elektromotor 8 angeordneten zusätzlichen Elektromotoren 22.
[0016] Die Bedienungs-, Steuer- und Regelelemente der Schrämmaschine 2 sind zur Aufrechterhaltung
der Zeichnungsübersichtlichkeit nicht näher veranschaulicht.
Bezugszeichenaufstellung
[0017]
1 - Maschinengehäuse v. 2
2 - Schrämmaschine
3 - Baueinheit
4 - Baueinheit
5 - Baueinheit
6 - Achsen v. 7
7 - Schrämarm
8 - Elektromotor
9 - Abgänge v. 8
10 - Antriebswellen
11 - Walzenkopfgetriebe
12 - Achsen v. 13
13 - Zahnräder
14 - Zahnstange
15 - Getriebezüge
16 - Sekundärräder v. 17
17 - Wirbelstromkupplungen
18 - Hohlwellen
19 - Primärräder v. 17
20 - Getriebezüge
21 - Hohlwellen
22 - Elektromotoren
1. Walzenschrämmaschine, die eine Antriebseinrichtung (13) für den Längsvorschub und
endseitig des Maschinengehäuses (1) je eine vertikal schwenkbare Schrämwalze aufweist,
welche beide von einem zentral im Maschinengehäuse (1) angeordneten Elektromotor
(8) mittels Walzenkopfgetriebe (11) antreibbar sind, wobei sich zwischen dem Elektromotor
(8) und den Walzenkopfgetrieben (11) geradlinige Antriebswellen (10) erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß jede Antriebswelle (10) von einer elektrisch antreibbaren und über einen Getriebezug
(15, 20) mit der Antriebseinrichtung (13) für den Längsvorschub gekoppelten Hohlwelle
(18, 21) umschlossen ist.
2. Walzenschrämmaschine nach Anspruch 1 ,dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlwelle (18) Bestandteil einer Kupplung (17), insbesondere einer Wirbelstromkupplung
(17), bildet.
3. Walzenschrämmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlwelle (21) die Abtriebswelle eines Elektromotors (22) bildet und diesen
auf ganzer Länge durchsetzt.