(19)
(11) EP 0 429 694 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.06.1991  Patentblatt  1991/23

(21) Anmeldenummer: 89121922.2

(22) Anmeldetag:  28.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01J 31/50, H01J 29/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 MÀ¼nchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Röhrich, Heinz
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Lange, Fritz-Wilhelm, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8520 Erlangen (DE)
  • Greschat, Walter, Dipl.-Phys.
    D-8521 Buckenhof (DE)
  • Schweda, Silvester, Dr.-Ing.
    D-8526 Bubenreuth (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Röntgenbildverstärker


    (57) Die Erfindung betrifft einen Röntgenbildverstärker mit einem Ge­häuse (1), einem Eingangsschirm (6), einem Ausgangsschirm (11) und Elektroden (15, 17, 18) für die Elektronenoptik, bei dem das Gehäuse (1) mehrteilig ausgebildet ist und wenigstens einer der Gehäuseteile (2 bis 4) aus einem elektrisch isolierenden Ma­terial besteht. Die aus einem isolierenden Material bestehenden Teile (2, 3) des Gehäuses (1) sind mit Auflageflächen (21 bis 23) versehen, an denen Teile (15, 18, 25), beispielsweise Elek­troden, durch Aufschrumpfen befestigt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Röntgenbildverstärker mit einem Gehäuse, einem Eingangsschirm, einem Ausgangsschirm und Elek­troden für die Elektronenoptik, bei dem das Gehäuse mehrteilig ausgebildet ist und wenigstens einer der Gehäuseteile aus einem elektrisch isolierenden Material besteht. Derartige Röntgenbild­verstärker dienen zur Umwandlung und Verstärkung des Röntgen­strahlenbildes in ein sichtbares Bild.

    [0002] In der DE-AS 26 19 507 ist ein derartiger Röntgenbildverstär­ker beschrieben, bei dem das Gehäuse aus zwei Gehäuseteilen be­steht. Der dem Ausgangsschirm zugewandte Gehäuseteil, der die Anode und die Elektroden mit hoher Spannung umschließt, besteht dabei aus Keramik, während der andere Gehäuseteil aus Edelstahl erstellt ist. In dem Röntgenbildverstärker sind an dem kerami­schen Gehäuseteil die Elektroden angebracht, die beispielsweise von Abstandshaltern getragen werden. Ein derartiger Röntgenbild­verstärker weist den Nachteil auf, daß zu seiner Herstellung viele Teile benötigt werden, so daß sie sehr kostspielig ist. Außerdem müssen die Elektroden sehr sorgfältig montiert und ju­stiert werden.

    [0003] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Röntgenbildver­stärker der eingangs genannten Art zu schaffen, der nur eine geringe Anzahl von Bauteilen aufweist, so daß sich dessen Her­stellung vereinfacht, und bei dem die Elektroden ohne Justage montiert werden können.

    [0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus einem elektrisch isolierenden Material erstellten Gehäusetei­le mit Auflageflächen versehen sind, an denen Teile durch Auf­ schrumpfen befestigt sind. Dadurch entfallen beispielsweise die für die Montage der Elektroden benötigten Halterungen. Durch ge­nau definierte Auflageflächen und entsprechend präzis gefertig­te, stabile Elektroden erhält man ohne Justage ein optimal aus­gerichtetes Elektrodensystem.

    [0005] Ein besonders einfacher und stabiler Aufbau ergibt sich, wenn als Teile Elektroden durch Aufschrumpfen befestigt sind. Eine stabile Halterung des Röntgenbildverstärkers sowie der darauf­folgenden Optik und Fernseheinrichtung ergibt sich, wenn eine Halterung durch Aufschrumpfen befestigt ist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die elektrisch isolierenden Teile aus Keramik - beispielsweise aus Aluminiumoxid - und die Teile, beispielsweise die Elektroden, aus Metall, z.B. einer Aluminium­legierung bestehen.

    [0006] Ein einfacher Aufbau durch die entsprechende Auswahl und Aus­formung der Teile des Gehäuses ergibt sich, wenn das Gehäuse im Bereich des Ausgangsschirmes ein erstes rohrförmiges Gehäuse­teil aus Keramik aufweist, an dessen einem Ende der Träger für den Ausgangsschirm und an dem anderen Ende eine erste Elektrode durch Aufschrumpfen angebracht sind, wenn im Bereich der ersten Elektrode an dem ersten Gehäuseteil ein zweiter rohrförmiger Gehäuseteil aus Keramik vakuumdicht angebracht ist, an dessen anderem Ende eine weitere Elektrode befestigt ist. Weitere Bau­teile können eingespart werden, wenn der zweite Gehäuseteil an seiner Innenwand mit einer zweiten Elektrode beschichtet ist. Die Teilezahl kann weiterhin reduziert werden, wenn das Gehäuse nur ein Gehäuseteil aus einem isolierenden Material aufweist, auf dessen Innwand mehrere Elektroden durch Aufdampfen befe­stigt ist.

    [0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0008] In der Figur ist ein Röntgenbildverstärker mit einem Gehäuse 1 dargestellt, das aus zwei keramischen Gehäuseteilen 2 und 3 und einem metallischen Gehäuseteil 4 besteht. Das Gehäuse 1 des Röntgenbildverstärkers erweitert sich dabei in seinem Durchmes­ser von dem ersten keramischen Gehäuseteil 2 bis zum metalli­schen Gehäuseteil 4. Das metallische Gehäuseteil 4 kann aus Edelstahl, beispielsweise VACON, und die keramischen Gehäuse­teile 2 und 3 können aus Aluminiumoxid bestehen.

    [0009] An dem metallischen Gehäuseteil 4 ist der Eingangsschirm 6 be­festigt, der den eingangsseitigen Abschluß des Röhrengehäuses bildet und bei dem in bekannter Weise auf einem Aluminiumträger 7 eine Leuchtschicht 8, die beispielsweise aus Cäsiumjodid (CsI) besteht, und eine Photokathode 9 angebracht sind. Auf der gegenüberliegenden Seite ist in die Öffnung des keramischen Ge­häuseteiles 2 für den Ausgangsschirm 11 ein Träger 10 einge­setzt, der mit dem Gehäuseteil 2 hart verlötet ist. Der Aus­gangsschirm 11 weist eine optisch transparente Scheibe 12 auf, auf deren Innenseite eine Leuchtschicht 13 angebracht ist. Eben­falls an dem Träger 11 ist die Anode 14 befestigt.

    [0010] Der erste keramische Gehäuseteil 2 ist im wesentlichen rohrför­mig aufgebaut. An seiner dem Ausgangsschirm 11 abgewandten Sei­te ist er außen mit einer Auflagefläche 21 versehen, auf die die erste, aus einer Aluminium-Legierung bestehende Elektrode 15 durch Erwärmung und anschließende Abkühlung aufgeschrumpft ist. Die Elektrode 15 besteht im wesentlichen aus einer Loch­scheibe, deren Außenrand eine Verdickung aufweist, die auf der Auflagefläche 21 aufliegt.

    [0011] In der Nähe der Auflagefläche 21 für die erste Elektrode 15 ist der erste keramische Gehäuseteil 2 mit einem ringförmigen Flansch 16 versehen, durch den der zweite keramische, rohrför­mige Gehäuseteil 3 mit dem ersten Gehäuseteil 2 durch Lötung verbunden ist. Im Bereich außerhalb der ersten Elektrode 15 ist der zweite Gehäuseteil 3 innen mit einer zweiten Elektrode 17 beschichtet.

    [0012] An seiner dem Ausgangsschirm 11 abgewandten Seite weist der zweite Gehäuseteil 3 außen zwei Auflageflächen 22 und 24 auf. Auf der dem Rand am nächsten liegenden Auflagefläche 22 ist die dritte Elektrode 18 aufgeschrumpft. Diese Elektrode 18 besteht ebenfalls aus einem Aluminium-Formteil. Sie ist auf den vorde­ren Bereich des Gehäuseteiles 3 gesteckt und nach vorne gerich­tet, wobei sie sich erst konisch erweitert und dann ringförmig ausläuft.

    [0013] An die andere Auflagefläche 24 ist der metallische Gehäuseteil 4 des Gehäuses 1 gelötet, der den Ausgangsleuchtschirm 6 trägt.

    [0014] Die Gehäuseteile 3 und 4 sind mit Bohrungen versehen, die zur Aufnahme des Pumpanschlusses 19 zur Verbindung mit der Vakuum­pumpe und des Getteranschlusses 20 für die Getterpumpe vorge­sehen sind.

    [0015] Auf einer im Bereich des Ausgangsschirmes 11 liegenden Auflage­fläche 24 des keramischen Gehäuseteiles 2 ist eine lochschei­benförmige Halterung 25 aufgeschrumpft, die als Befestigung des Röntgenbildverstärkers in einem nicht dargestellten Gehäuse dient. Weiterhin läßt sich an der Halterung 25 die darauffol­gende Optik starr mit dem Röntgenbildverstärker verbinden. Die Halterung 25 kann dabei auch aus Metall bestehen. Sie kann aber auch aus jedem beliebigen aufschrumpfbaren Material erstellt sein.

    [0016] Die Kontaktierung der Elektroden nach außen erfolgt bei der Elektrode 15 über die Metallisierung der Lötnaht, bei der Elek­trode 17 über den Pumpanschluß 19 und bei der Elektrode 18 über eine besondere vakuumdichte Durchführung (nicht gezeichnet). Photokathode und Anode erhalten ihren Kontakt über die mit ih­nen verbundenen Metallteile 4 bzw. 10 des Gehäuses 1.

    [0017] Durch diesen Aufbau erhält man einen Röntgenbildverstärker, der nur aus wenigen Teilen erstellt ist. Für die Elektroden entfal­ len dabei jegliche Befestigungs- und Haltemittel sowie weitge­hend besondere vakummdichte Durchführungen, wodurch die Anfäl­ligkeit gegen Leckstellen herabgesetzt ist. Durch die Auf­schrumpftechnik erhält man bei entsprechend genauer Dimensio­nierung Elektroden, die an einer genau definierten Stelle ange­ordnet sind, so daß eine Justierung nicht zu erfolgen braucht.

    [0018] Der vereinfachte Aufbau und die sichere Befestigungstechnik ge­währleisten ein sehr schwingungssicheres System, die verwende­ten Materialien (Metall, Keramik) eine weitgehend bruchsichere Röhre.

    [0019] Anstelle einer Keramik für die aus isolierendem Material er­stellten Gehäuseteile 2 und 3 ist es auch denkbar, Porzellan oder Glas zu verwenden, auf die dann die Elektroden entweder aufgeschrumpft oder aufgedampft werden. Auch ist es denkbar, statt mehrerer isolierender Gehäuseteile nur ein einziges Ge­häuseteil zu verwenden, an dem die Elektroden entweder durch Aufschrumpfen oder auch nur Aufdampfen angebracht sind.


    Ansprüche

    1. Röntgenbildverstärker mit einem Gehäuse (1), einem Eingangs­schirm (6), einem Ausgangsschirm (11) und Elektroden (15, 17, 18) für die Elektronenoptik, bei dem das Gehäuse (1) mehrteilig ausgebildet ist und wenigstens einer der Gehäuseteile (2 bis 4) aus einem elektrisch isolierenden Material besteht, da­durch gekennzeichnet, daß die aus einem isolierenden Material erstellten Gehäuseteile (2, 3) mit Aufla­geflächen (21 bis 23) versehen sind, an denen Teile (15, 18, 25) durch Aufschrumpfen befestigt sind.
     
    2. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Teile (15, 18) Elektro­den (15, 18) durch Aufschrumpfen befestigt sind.
     
    3. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß eine Halte­rung (25) durch Aufschrumpfen befestigt ist.
     
    4. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die elek­trisch isolierenden Gehäuseteile (2, 3) aus Keramik bestehen.
     
    5. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß die Teile (15, 18, 25) aus Metall bestehen.
     
    6. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß die Teile (15, 18, 25) aus einer Aluminiumlegierung bestehen.
     
    7. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) im Bereich des Ausgangsschirmes (11) ein erstes rohrförmi­ges Gehäuseteil (2) aus Keramik aufweist, an dessen einem Ende der Träger (10) für den Ausgangsschirm (11) und an dem anderen Ende eine erste Elektrode (15) durch Aufschrumpfen angebracht sind, daß im Bereich der ersten Elektrode (10) an dem ersten Gehäuseteil (2) ein zweiter rohrförmiger Gehäuseteil (3) aus Keramik angebracht ist, an dessen anderem Ende eine weitere Elektrode (18) durch Aufschrumpfen befestigt ist.
     
    8. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Gehäuseteil (3) an seiner Innenwand mit einer zweiten Elektrode (17) beschich­tet ist.
     
    9. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) nur ein Gehäuseteil (2, 3) aus einem isolierenden Material aufweist, auf dessen Innenwand mehrere Elektroden (17) durch Aufdampfen befestigt sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht