[0001] Die Erfindung betrifft einen Röntgenbildverstärker mit einem Gehäuse, einem Eingangsschirm,
einem Ausgangsschirm und Elektroden für die Elektronenoptik, bei dem das Gehäuse
mehrteilig ausgebildet ist und wenigstens einer der Gehäuseteile aus einem elektrisch
isolierenden Material besteht. Derartige Röntgenbildverstärker dienen zur Umwandlung
und Verstärkung des Röntgenstrahlenbildes in ein sichtbares Bild.
[0002] In der DE-AS 26 19 507 ist ein derartiger Röntgenbildverstärker beschrieben, bei
dem das Gehäuse aus zwei Gehäuseteilen besteht. Der dem Ausgangsschirm zugewandte
Gehäuseteil, der die Anode und die Elektroden mit hoher Spannung umschließt, besteht
dabei aus Keramik, während der andere Gehäuseteil aus Edelstahl erstellt ist. In dem
Röntgenbildverstärker sind an dem keramischen Gehäuseteil die Elektroden angebracht,
die beispielsweise von Abstandshaltern getragen werden. Ein derartiger Röntgenbildverstärker
weist den Nachteil auf, daß zu seiner Herstellung viele Teile benötigt werden, so
daß sie sehr kostspielig ist. Außerdem müssen die Elektroden sehr sorgfältig montiert
und justiert werden.
[0003] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Röntgenbildverstärker der eingangs
genannten Art zu schaffen, der nur eine geringe Anzahl von Bauteilen aufweist, so
daß sich dessen Herstellung vereinfacht, und bei dem die Elektroden ohne Justage
montiert werden können.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus einem elektrisch isolierenden
Material erstellten Gehäuseteile mit Auflageflächen versehen sind, an denen Teile
durch Auf schrumpfen befestigt sind. Dadurch entfallen beispielsweise die für die
Montage der Elektroden benötigten Halterungen. Durch genau definierte Auflageflächen
und entsprechend präzis gefertigte, stabile Elektroden erhält man ohne Justage ein
optimal ausgerichtetes Elektrodensystem.
[0005] Ein besonders einfacher und stabiler Aufbau ergibt sich, wenn als Teile Elektroden
durch Aufschrumpfen befestigt sind. Eine stabile Halterung des Röntgenbildverstärkers
sowie der darauffolgenden Optik und Fernseheinrichtung ergibt sich, wenn eine Halterung
durch Aufschrumpfen befestigt ist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die
elektrisch isolierenden Teile aus Keramik - beispielsweise aus Aluminiumoxid - und
die Teile, beispielsweise die Elektroden, aus Metall, z.B. einer Aluminiumlegierung
bestehen.
[0006] Ein einfacher Aufbau durch die entsprechende Auswahl und Ausformung der Teile des
Gehäuses ergibt sich, wenn das Gehäuse im Bereich des Ausgangsschirmes ein erstes
rohrförmiges Gehäuseteil aus Keramik aufweist, an dessen einem Ende der Träger für
den Ausgangsschirm und an dem anderen Ende eine erste Elektrode durch Aufschrumpfen
angebracht sind, wenn im Bereich der ersten Elektrode an dem ersten Gehäuseteil ein
zweiter rohrförmiger Gehäuseteil aus Keramik vakuumdicht angebracht ist, an dessen
anderem Ende eine weitere Elektrode befestigt ist. Weitere Bauteile können eingespart
werden, wenn der zweite Gehäuseteil an seiner Innenwand mit einer zweiten Elektrode
beschichtet ist. Die Teilezahl kann weiterhin reduziert werden, wenn das Gehäuse nur
ein Gehäuseteil aus einem isolierenden Material aufweist, auf dessen Innwand mehrere
Elektroden durch Aufdampfen befestigt ist.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0008] In der Figur ist ein Röntgenbildverstärker mit einem Gehäuse 1 dargestellt, das aus
zwei keramischen Gehäuseteilen 2 und 3 und einem metallischen Gehäuseteil 4 besteht.
Das Gehäuse 1 des Röntgenbildverstärkers erweitert sich dabei in seinem Durchmesser
von dem ersten keramischen Gehäuseteil 2 bis zum metallischen Gehäuseteil 4. Das
metallische Gehäuseteil 4 kann aus Edelstahl, beispielsweise VACON, und die keramischen
Gehäuseteile 2 und 3 können aus Aluminiumoxid bestehen.
[0009] An dem metallischen Gehäuseteil 4 ist der Eingangsschirm 6 befestigt, der den eingangsseitigen
Abschluß des Röhrengehäuses bildet und bei dem in bekannter Weise auf einem Aluminiumträger
7 eine Leuchtschicht 8, die beispielsweise aus Cäsiumjodid (CsI) besteht, und eine
Photokathode 9 angebracht sind. Auf der gegenüberliegenden Seite ist in die Öffnung
des keramischen Gehäuseteiles 2 für den Ausgangsschirm 11 ein Träger 10 eingesetzt,
der mit dem Gehäuseteil 2 hart verlötet ist. Der Ausgangsschirm 11 weist eine optisch
transparente Scheibe 12 auf, auf deren Innenseite eine Leuchtschicht 13 angebracht
ist. Ebenfalls an dem Träger 11 ist die Anode 14 befestigt.
[0010] Der erste keramische Gehäuseteil 2 ist im wesentlichen rohrförmig aufgebaut. An
seiner dem Ausgangsschirm 11 abgewandten Seite ist er außen mit einer Auflagefläche
21 versehen, auf die die erste, aus einer Aluminium-Legierung bestehende Elektrode
15 durch Erwärmung und anschließende Abkühlung aufgeschrumpft ist. Die Elektrode 15
besteht im wesentlichen aus einer Lochscheibe, deren Außenrand eine Verdickung aufweist,
die auf der Auflagefläche 21 aufliegt.
[0011] In der Nähe der Auflagefläche 21 für die erste Elektrode 15 ist der erste keramische
Gehäuseteil 2 mit einem ringförmigen Flansch 16 versehen, durch den der zweite keramische,
rohrförmige Gehäuseteil 3 mit dem ersten Gehäuseteil 2 durch Lötung verbunden ist.
Im Bereich außerhalb der ersten Elektrode 15 ist der zweite Gehäuseteil 3 innen mit
einer zweiten Elektrode 17 beschichtet.
[0012] An seiner dem Ausgangsschirm 11 abgewandten Seite weist der zweite Gehäuseteil 3
außen zwei Auflageflächen 22 und 24 auf. Auf der dem Rand am nächsten liegenden Auflagefläche
22 ist die dritte Elektrode 18 aufgeschrumpft. Diese Elektrode 18 besteht ebenfalls
aus einem Aluminium-Formteil. Sie ist auf den vorderen Bereich des Gehäuseteiles
3 gesteckt und nach vorne gerichtet, wobei sie sich erst konisch erweitert und dann
ringförmig ausläuft.
[0013] An die andere Auflagefläche 24 ist der metallische Gehäuseteil 4 des Gehäuses 1 gelötet,
der den Ausgangsleuchtschirm 6 trägt.
[0014] Die Gehäuseteile 3 und 4 sind mit Bohrungen versehen, die zur Aufnahme des Pumpanschlusses
19 zur Verbindung mit der Vakuumpumpe und des Getteranschlusses 20 für die Getterpumpe
vorgesehen sind.
[0015] Auf einer im Bereich des Ausgangsschirmes 11 liegenden Auflagefläche 24 des keramischen
Gehäuseteiles 2 ist eine lochscheibenförmige Halterung 25 aufgeschrumpft, die als
Befestigung des Röntgenbildverstärkers in einem nicht dargestellten Gehäuse dient.
Weiterhin läßt sich an der Halterung 25 die darauffolgende Optik starr mit dem Röntgenbildverstärker
verbinden. Die Halterung 25 kann dabei auch aus Metall bestehen. Sie kann aber auch
aus jedem beliebigen aufschrumpfbaren Material erstellt sein.
[0016] Die Kontaktierung der Elektroden nach außen erfolgt bei der Elektrode 15 über die
Metallisierung der Lötnaht, bei der Elektrode 17 über den Pumpanschluß 19 und bei
der Elektrode 18 über eine besondere vakuumdichte Durchführung (nicht gezeichnet).
Photokathode und Anode erhalten ihren Kontakt über die mit ihnen verbundenen Metallteile
4 bzw. 10 des Gehäuses 1.
[0017] Durch diesen Aufbau erhält man einen Röntgenbildverstärker, der nur aus wenigen Teilen
erstellt ist. Für die Elektroden entfal len dabei jegliche Befestigungs- und Haltemittel
sowie weitgehend besondere vakummdichte Durchführungen, wodurch die Anfälligkeit
gegen Leckstellen herabgesetzt ist. Durch die Aufschrumpftechnik erhält man bei entsprechend
genauer Dimensionierung Elektroden, die an einer genau definierten Stelle angeordnet
sind, so daß eine Justierung nicht zu erfolgen braucht.
[0018] Der vereinfachte Aufbau und die sichere Befestigungstechnik gewährleisten ein sehr
schwingungssicheres System, die verwendeten Materialien (Metall, Keramik) eine weitgehend
bruchsichere Röhre.
[0019] Anstelle einer Keramik für die aus isolierendem Material erstellten Gehäuseteile
2 und 3 ist es auch denkbar, Porzellan oder Glas zu verwenden, auf die dann die Elektroden
entweder aufgeschrumpft oder aufgedampft werden. Auch ist es denkbar, statt mehrerer
isolierender Gehäuseteile nur ein einziges Gehäuseteil zu verwenden, an dem die Elektroden
entweder durch Aufschrumpfen oder auch nur Aufdampfen angebracht sind.
1. Röntgenbildverstärker mit einem Gehäuse (1), einem Eingangsschirm (6), einem Ausgangsschirm
(11) und Elektroden (15, 17, 18) für die Elektronenoptik, bei dem das Gehäuse (1)
mehrteilig ausgebildet ist und wenigstens einer der Gehäuseteile (2 bis 4) aus einem
elektrisch isolierenden Material besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem isolierenden Material erstellten Gehäuseteile (2, 3) mit Auflageflächen
(21 bis 23) versehen sind, an denen Teile (15, 18, 25) durch Aufschrumpfen befestigt
sind.
2. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Teile (15, 18) Elektroden (15, 18) durch Aufschrumpfen befestigt sind.
3. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halterung (25) durch Aufschrumpfen befestigt ist.
4. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch isolierenden Gehäuseteile (2, 3) aus Keramik bestehen.
5. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (15, 18, 25) aus Metall bestehen.
6. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (15, 18, 25) aus einer Aluminiumlegierung bestehen.
7. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) im Bereich des Ausgangsschirmes (11) ein erstes rohrförmiges
Gehäuseteil (2) aus Keramik aufweist, an dessen einem Ende der Träger (10) für den
Ausgangsschirm (11) und an dem anderen Ende eine erste Elektrode (15) durch Aufschrumpfen
angebracht sind, daß im Bereich der ersten Elektrode (10) an dem ersten Gehäuseteil
(2) ein zweiter rohrförmiger Gehäuseteil (3) aus Keramik angebracht ist, an dessen
anderem Ende eine weitere Elektrode (18) durch Aufschrumpfen befestigt ist.
8. Röntgenbildverstärker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Gehäuseteil (3) an seiner Innenwand mit einer zweiten Elektrode (17)
beschichtet ist.
9. Röntgenbildverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) nur ein Gehäuseteil (2, 3) aus einem isolierenden Material aufweist,
auf dessen Innenwand mehrere Elektroden (17) durch Aufdampfen befestigt sind.