[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Streuen von für die Herstellung von Preßplatten
od.dgl. bestimmten Matten aus beleimtem Faser- oder Spanmaterial, welche eine Beleimungsmaschine
für das Faser- oder Spanmaterial, an den Auslaß der Beleimungsmaschine anschließende
Transporteinrichtungen für das beleimte schüttfähige Material, wenigstens einen Dosierbunker
für das beleimte Material, wenigstens einen Streuraum, dessen Boden ein zu einer Plattenpresse
laufendes Förderband bildet, und wenigstens eine in den Streuraum mündende Luftdüse,
die von einem Ventilator mit Druckluft versorgt wird, aufweist.
[0002] Vorrichtungen dieser Art bezeichnet man auch als Windstreumaschinen. Mittels derartiger
Windstreumaschinen wird zuvor in einer Beleimmaschine wie einem speziellen Mischer
beleimtes schüttfähiges Faser- oder Spanmaterial zu einer mattenförmigen Bahn bestimmter
Dicke und möglichst gleichmäßiger Konsistenz aufgeschüttet, die beim Abtransport von
der Windstreumaschine allmählich mittels Druckwalzen verdichtet und danach in Platten
vorbestimmter Größe geschnitten wird, welche in einer Heißpresse zu dem Endprodukt,
nämlich den Faser- oder Spanplatten,gepreßt wird.
[0003] Es hat sich gezeigt, daß bei den bekannten Windstreumaschinen beim Streuvorgang aufgrund
der zugeführten Frischluft und Umluft das Streugut verhältnismäßig stark austrocknet,
was zu Qualitätsschwankungen und auch dazu führt, daß ein verhältnismäßig großer Leimanteil
benötigt wird, weil durch die starke Austrocknung des Streugutes die Aktivierbarkeit
des Leimes nachläßt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Streuen von Matten od.dgl. aus beleimtem
Faser- und Spanmaterial ein übermäßiges und ungleichförmiges Austrocknen des schüttfähigen
Materials zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung gelöst, welche
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die von den Ventilatoren angesaugte Luft aus
dem Transportsystem zwischen dem Auslaß bzw. Ausfall der Beleimmaschine und dem Dosierbunker
entnommen werden, wobei es auch möglich ist, zusätzlich zu der aus dem Transportsystem
angesaugten feuchten Luft weitere feuchte Luft aus dem Dosierbunker zu entnehmen.
Auch ist es möglich, nur aus dem Dosierbunker mittels der Ventilatoren feuchte Luft
anzusaugen und damit zu entnehmen.
[0007] Dabei ist es vorteilhaft, die Menge der angesaugten feuchten Luft durch eine Luftmengen-Regelung
zu steuern. Zusätzlich kann Frischluft in geregelter Menge zugegeben werden. Auf diese
Weise kann die Feuchte des Streugutes gezielt beeinflußt werden.
[0008] Durch die Erfindung läßt sich in einfacher Weise gezielt die Qualität von Faser-
und Spanplatten verbessern, weil der Feuchtigkeitsgehalt des zu einer Matte oder einem
Vlies geschütteten Materials gleichmäßig gesteuert werden kann. Darüber hinaus kann
man Leim einsparen, weil durch die richtige Feuchtigkeitsführung des schüttfähigen
Materials der diesem zugegebene Leim optimal genutzt werden kann. Schließlich wird
auch eine übermäßige Feuchtigkeitsbildung vermieden, so daß die gesamte Vorrichtung
ausreichend trocken gehalten werden kann, um unerwünschte Materialablagerungen und
Materialanbackungen zu verhindern.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, durch ein spezielles Feuchtluft-Streusystem
eine konstante Qualität des Streugutes zu gewährleisten, die auch zu einer gleichmäßigen
Qualität des schließlich erzeugten Endproduktes führt.
[0010] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Streuen von Matten aus beleimtem Faser- oder Spanmaterial schematisch dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer derartigen Vorrichtung, die auch als Windstreumaschine
bezeichnet werden kann,
Fig. 2 eine diagrammförmige Darstellung einer gegenüber Fig. 1 abgewandelten Ausführungsform
der Vorrichtung und
Fig. 3 eine Darstellung wie in Fig. 2 einer noch anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0011] Die in Fig. 1 gezeigte Windstreumaschine (1) weist zwei Dosierbunker (2 und 3) auf,
unter denen sich jeweils ein Streuraum (4 bzw. 5) befindet. Unter den beiden Streuräumen
(4 und 5) befindet sich ein endloses Transportband (6), das das in den beiden Streuräumen
(4 und 5) aufgeschüttete beleimte Spangut in Richtung des Pfeiles (7) zu einer nur
schematisch angedeuteten Bearbeitungsstation (8) führt, wo das mattenförmig gestreute
Spanmaterial verdichtet und schließlich zu Spanplatten gepreßt wird.
[0012] Das beleimte Span- und Fasermaterial wird von einem geschlossenen Transporteur (9)
herangeführt und durch einen Doppeltrichter (10) auf zwei gegenläufig angetriebene
Schneckenförderer (11 und 12) aufgegeben, welche das beleimte Span- oder Fasermaterial
in etwa gleichförmiger Aufteilung den beiden Dosierbunkern (2 und 3) zuführt.
[0013] In jedem Dosierbunker befinden sich vier jeweils um eine horizontale Achse (13) drehbare
Rechen (14), auf die das beleimte Span- oder Fasermaterial von den Schneckenförderern
(11 und 12) aufgeschüttet wird. Diese Rechen (14) lockern das aufgeschüttete Material
auf, das nach unten auf ein im Dosierbunker befindliches horizontales Förderband (15
bzw. 16) fällt.
[0014] Das im Dosierbunker (2) angeordnete Förderband (15) wird so angetrieben, daß sein
Obertrum - in Fig. 1 gesehen - nach rechts läuft, während das im Dosierbunker (3)
angeordnete Förderband (16) in entgegengesetzter Richtung angetrieben wird.
[0015] Unter dem Abgabeende jedes Förderbandes (15 und 16) befinden sich über die Breite
des betreffenden Förderbandes verlaufende Pendelklappen (17), die in den darunter
befindlichen Streuraum (4 bzw. 5) führen. Oberhalb der Pendelklappen (17) ist in jedem
der Dosierbunker (2 und 3) eine Dosierwalze (18) um eine horizontale Achse (19) drehbar
gelagert, die gewährleistet, daß die Förderbänder (15 und 16) das aufgelockerte beleimte
Span- oder Fasermaterial in gleichförmiger Mengenverteilung in die Pendelklappen (17)
abgeben.
[0016] Zwischen den Dosierbunkern (2 und 3) sind zwei Blaslufteinrichtungen (20 und 21)
angeordnet. Jede Blaslufteinrichtung (20 bzw. 21) hat ein in Seitenansicht winkelförmig
ausgebildetes Gehäuse (22) zum Heranführen von Luft. Am oberen Ende dieses Gehäuses
(22) befindet sich eine Öffnung (23) mit Regelklappe (24), durch welche Frischluft
zugeführt werden kann. Am Ende des etwa horizontal verlaufenden Schenkels (25) ist
eine weitere Öffnung (26) vorgesehen, die in den unter dieser befindlichen Dosierbunker
(2 bzw. 3) führt und durch die Luft aus dem betreffenden Dosierbunker entnommen werden
kann. Eine Regelklappe (27) im horizontalen Schenkel (25) des Gehäuses (22) dient
zur Steuerung der Luftzufuhr aus dem betreffenden Dosierbunker.
[0017] Im unteren Teil des Gehäuses (22) sind jeweils zwei Ventilatoren (28) angeordnet,
welche Luft ansaugen und durch Düsen (29) in den jeweiligen Streuraum (4 bzw. 5) blasen.
Die ausgeblasene Luft trifft im Streuraum etwa rechtwinklig auf das durch die Pendelklappe
(17) eingeschüttete beleimte Faser- oder Spanmaterial, so daß dasselbe auf das Transportband
(6) locker aufgestreut wird.
[0018] In den beiden Streuräumen (4 und 5) sind mehrere Hängesiebe (30) angebracht, die
als Flugspanfänger arbeiten. Dies bedeutet, daß leichte Flächenspäne abgehalten werden,
auf die feine Oberfläche der Spanplatte zu gelangen. Die Siebe (30) sind mit Vibratormotoren
versehen, um sie sauber zu halten.
[0019] Da die in den Dosierbunkern (2 und 3) befindliche Luft verhältnismäßig feucht ist,
kann man auch mit verhältnismäßig feuchter Blasluft arbeiten, so daß ein übermäßiges
Austrocknen des Faser- oder Spanmaterials beim Streuvorgang vermieden wird. Der Anteil
der von den Ventilatoren (28) angesaugten Frischluft kann gegenüber dem Anteil der
aus den Dosierbunkern angesaugten feuchten Luft verhältnismäßig gering gehalten werden.
[0020] An das Ende jedes Streuraumes (4 bzw. 5) ist eine Abluftleitung (31 bzw. 32) angeschlossen,
die ineinander münden und zu einem nicht dargestellten Filter führen, mit dessen Hilfe
die in der Abluft befindlichen Reste der Verdunstungen des Leimanteiles und sonstige
Bestandteile des verarbeiteten Span- oder Fasermaterials entfernt werden.
[0021] Während bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform einer Windstreumaschine feuchte
Blasluft von den Ventilatoren (28) ausschließlich aus den Dosierbunkern (2 und 3)
angesaugt wird, ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 vorgesehen, feuchte Blasluft
auch aus dem zu den Dosierbunkern führenden Transportsystem anzusaugen.
[0022] Das in einer Beleimmaschine (33) beleimte Span- oder Fasermaterial wird durch gekapselte
Fördereinrichtungen (34, 35, 36) und einen zwischengeschalteten Doppeltrichter (10)
in die beiden Dosierbunker (2 und 3) der Windstreumaschine geleitet. Die Windstreumaschine
ist dabei im wesentlichen so ausgebildet, wie in Verbindung mit Fig. 1 erläutert.
[0023] An den Saugstutzen (37) jedes der in die Streuräume der Windstreumaschine arbeitenden
Ventilatoren (28) ist eine Saugleitung (38) angeschlossen, die mehrere Abzweigungen
(39) aufweist, welche in den betreffenden Dosierbunker (2 bzw. 3), in der Gehäuse
der betreffenden Fördereinrichtung (35 bzw. 36) und in das Gehäuse der Fördereinrichtung
(34) münden. Somit kann feuchte Luft von verschiedenen Stellen des gesamten Systems
angesaugt werden.
[0024] Die für die Steuerung der angesaugten Luft verwendeten Regelklappen sind in Fig.
2 nicht dargestellt.
[0025] Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 lediglich dadurch, daß die Saugleitung (38) ausschließlich an die Fördereinrichtungen
(34, 35, 36) angeschlossen sind und somit nur aus dem Transportsystem feuchte Luft
angesaugt wird.
[0026] Bei allen drei Ausführungsformen wird die Menge der angesaugten feuchten Luft durch
eine Luftmengen-Regelung gesteuert. Außerdem ist die Zugabe von Frischluft in geregelter
Menge möglich. Auf diese Weise läßt sich die Feuchtigkeit des Streugutes bzw. des
gestreuten beleimten Faser- oder Spanmaterials beeinflussen und einstellen.
[0027] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Streuvorrichtung liegen in einer Verbesserung
der Qualität des Streugutes, der Möglichkeit von Einsparungen von Leim und der Möglichkeit,
das gesamte System trocken zu halten.
1. Vorrichtung zum Streuen von Matten aus beleimtem Faser- oder Spanmaterial für die
Herstellung von Preßplatten od.dgl., mit einer Beleimmaschine (33), mit an den Auslaß
der Beleimmaschine anschließenden Transporteinrichtungen (9; 34, 35, 36) für das beleimte
schüttfähige Material, mit wenigstens einem Dosierbunker (2, 3) für das beleimte Material,
mit wenigstens einem Streuraum (4, 5), dessen Boden ein zu einer Plattenpresse (8)
laufendes Transportband (6) bildet, und mit wenigstens einer in den Streuraum mündenden
Luftdüse (29), die von einem Ventilator (28) mit Druckluft versorgt wird, dadurch gekennzeichnet , daß die Ventilatoren (28) mit ihrer Saugseite (37) an eine feuchte Luft liefernde
Quelle angeschlossen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilatoren (28) mit ihrer Saugseite (37) an die Transporteinrichtungen (34, 35,
36) für das beleimte schüttfähige Material angeschlossen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren
(28) mit ihrer Saugseite (37) an die Dosierbunker (2, 3) für das beleimte Material
angeschlossen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren
(28) mit ihrer Saugseite (37) an eine Frischluft-Quelle (23) angeschlossen sind und
daß in den Zuleitungen (38, 39) für die feuchte Luft und für die Frischluft Luftmengen-Regler
(24, 27) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftmengen-Regler
(24, 27) verstellbare Regelklappen sind.