(19)
(11) EP 0 429 713 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.06.1991  Patentblatt  1991/23

(21) Anmeldenummer: 89122170.7

(22) Anmeldetag:  01.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01B 27/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT NL

(71) Anmelder: Franz Plasser Bahnbaumaschinen- Industriegesellschaft m.b.H.
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Theurer, Josef
    A-1010 Wien (AT)
  • Oellerer, Friedrich, Dipl.-Kfm.
    A-4040 Linz (AT)

(74) Vertreter: Rau, Manfred, Dr. Dipl.-Ing. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gleisverfahrbare Anlage zum Transport von Schüttgut


    (57) Gleisverfahrbare Anlage (1) zur Aufnahme, Abgabe und zum Transport von Schüttgut, insbesondere des beim Rei­nigungsvorgang der Schotterbettung von Gleisen anfal­lenden Abraumes, bestehend aus zu einem Zugverband ge­kuppelten Verladewagen (2) mit zur Aufnahme des Schütt­gutes ausgebildeten Wagenkästen (5) und in deren Längs­richtung im Bodenbereich angeordneten Förderband-Anord­nungen (6), deren Enden zur Übergabe des Schüttgutes von einem zum anschließenden Verladewagen (2) in unter­schiedlicher Höhe angeordnet sind. Im Wagenkasten (5) jedes Verladewagens (2) ist eine Tasteinrichtung (10) angeordnet, die bei Erreichen eines bestimmten Fül­lungszustandes zur Abgabe eines entsprechenden Signa­les ausgebildet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine gleisverfahrbare Anlage zur Aufnahme, Abgabe und zum Transport von Schüttgut, ins­besondere des beim Reinigungsvorgang der Schotterbet­tung von Gleisen anfallenden Abraumes, bestehend aus wenigstens zwei zur Bildung einer gemeinsamen Verlade­einheit zu einem Zugverband gekuppelten Verladewagen mit zur Aufnahme des Schüttgutes ausgebildeten Wagen­kästen und in deren Längsrichtung im Bodenbereich an­geordneten, mit Antrieben versehenen Förderband-Anord­nungen, deren Enden zur Übergabe des Schüttgutes von einem zum anschließenden Verladewagen in unterschied­licher Höhe angeordnet sind.

    [0002] Es ist - gemäß AT-PS 378 973 - bereits eine derartige gleisverfahrbare Anlage mit einer Vielzahl von mit­einander zu einem Zugverband gekuppelten Verladewagen bekannt. Diese weisen sowohl zum Durchtransport als auch zur Speicherung von Schüttgut eine Förderband-An­ordnung auf, die sich aus einem im Bodenbereich eines langgestreckten Wagenkastens angeordneten Förderband und einem in Transportrichtung an dieses anschließenden Übergabe-Förderband zusammensetzt. Zur Versorgung der verschiedenen Antriebe verfügt jeder Verladewagen über eine eigene Energiestation. Sämtliche Antriebe für die Förderbänder der verschiedenen Verladewagen sind mit einer zentralen, am Ende einer Anlage zur Sanierung des Gleisunterbaues angeordneten Steuereinheit verbun­den. Infolge des über die Pufferbrust vorkragenden Über­gabe-Förderbandes ist eine problemlose Übergabe des Schüttgutes von der genannten Anlage zur Sanierung des Gleisunterbaues auf die folgenden Verladewagen möglich. Dabei wird das Schüttgut bei Schnellauf der Förderband-­Anordnungen der einzelnen Verladewagen bis zum letzten Verladewagen transportiert und in diesem bei langsamer Umlaufgeschwindigkeit dessen Boden-Förderbandes gespei­chert. Sobald dieser Verladewagen zur Gänze gefüllt ist, wird die Bewegung des Boden-Förderbandes gestoppt und gleichzeitig die Umlaufgeschwindigkeit des Boden-För­derbandes im vorhergehenden Verladewagen zur Speiche­rung des Schüttgutes reduziert.

    [0003] Es ist auch - gemäß DE-Gbm 88 13 859 - eine derartige gleisverfahrbare Anlage zur Aufnahme und zum Transport von Schüttgut bekannt, wobei jeder Verladewagen ledig­lich ein im Bodenbereich des Wagenkastens befindliches Förderband aufweist. Dieses ragt mit seinem in Trans­portrichtung vorderen Endbereich über die Pufferbrust des Verladewagens vor und ist im Vergleich zum gegen­überliegenden Ende auch höherliegend angeordnet. Auf diese Weise wird das Schüttgut von diesem Boden-Förder­band direkt auf das Boden-Förderband des nächstfolgen­den Verladewagens übergeben.

    [0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer gleisverfahrbaren Anlage der eingangs beschriebenen Art, mit welcher eine einfachere Beladung durchführbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Wagenkasten jedes Verladewagens eine Tasteinrichtung angeordnet ist, die bei Erreichen eines bestimmten Fül­lungszustandes zur Abgabe eines entsprechenden Signales ausgebildet ist. Durch den Einsatz derartiger Tastein­richtungen ist eine wesentlich vereinfachte Beladung sämtlicher Verladewagen unter Aufsicht lediglich einer einzigen Bedienungsperson durchführbar. Außerdem erüb­rigt es sich, daß diese Bedienungsperson in bisher üb­licher Weise auf jeden Verladewagen klettern und sich derart auf mühsame Weise einen Überblick verschaffen muß. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Ausführung besteht nunmehr in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, von einer zentralen Stelle aus den fortgeschrittenen Fül­lungszustand der einzelnen Verladewagen über ein bei­spielsweise akustisches oder optisches Signal der Tast­einrichtung rechtzeitig zu registrieren und sofort ent­sprechende Folgemaßnahmen durchzuführen. Bei dieser Kontrollarbeit ist vor allem auch - unter Vermeidung einer gefährlichen, beim Wechseln von einem zum ande­ren Verladewagen zwangsläufig und oftmalig auftreten­den Nähe zum Gefahrenbereich eines Nachbargleises - eine erhöhte Sicherheit der Bedienungsperson mit einer dadurch möglichen verstärkten Konzentration auf die Überwachungstätigkeit gewährleistet.

    [0006] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfin­dung ist vorgesehen, daß die Tasteinrichtung im Bereich eines zur Übergabe von Schüttgut an den anschließenden Verladewagen ausgebildeten Übergabe-Förderbandes ange­ordnet ist, wobei der durch die Tasteinrichtung einer­seits und die im Bereich des Übergabe-Förderbandes ge­legene Wagenkasten-Stirnwand andererseits begrenzte Raum im Wagenkasten etwa gleich groß wie das auf einer Förderband-Anordnung eines Verladewagens zum Transport auf einen anderen Verladewagen befindliche Schüttgutvo­lumen bemessen ist. Mit dieser bestimmten Distanzierung der Tasteinrichtung ist sichergestellt, daß nach Abgabe eines entsprechenden Signales noch genügend Platz zur Aufnahme des auf der Förderband-Anordnung des in Trans­portrichtung nachgeordneten Verladewagens befindlichen Schüttgutes zur Verfügung steht. Dieses Schüttgut wird im Zuge der fortschreitenden Befüllung dieses hinteren Verladewagens über das zugeordnete Übergabe-Förderband auf den bereits fast zur Gänze gefüllten Verladewagen abgeworfen.

    [0007] Ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung die Tasteinrichtung zur Abgabe eines akusti­schen und bzw. oder optischen Signales ausgebildet, so kann dieses Signal auch an verschiedenen Standorten durch die Bedienungsperson registriert werden.

    [0008] Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausbildung der Erfin­dung sind die Tasteinrichtungen sowie die Förderband-­Antriebe sämtlicher Verladewagen der gemeinsamen Ver­ladeeinheit mit einer auf dieser angeordneten zentralen Steuereinheit verbunden. Eine derartige Kombination der Tasteinrichtungen mit einer zentralen Steuereinheit hat den besonderen Vorteil, daß sämtliche Verladewagen von einer einzigen Stelle aus steuer- und überwachbar sind. Außerdem ist damit auch eine permanente Übersicht über die noch vorhandene Ladekapazität möglich.

    [0009] Einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung entsprechend ist vorgesehen, daß die zentrale Steuer­einheit bei Aktivierung einer bestimmten Tasteinrich­tung zur automatischen Abschaltung jener Förderband-­Antriebe ausgebildet ist, die auf dem diese aktivierte Tasteinrichtung aufweisenden Verladewagen angeordnet sind, und daß die zentrale Steuereinheit zur automati­schen Umschaltung der auf dem - in Transportrichtung des Schüttgutes diesem die aktivierte Tasteinrichtung aufweisenden Verladewagen - vorgeordneten Verladewagen befindlichen Förderband-Antriebe von einer schnellen auf eine langsame Umlaufgeschwindigkeit zur Speicherung von Schüttgut ausgebildet ist. Mit dieser Automatik ist eine von einer Bedienungsperson unabhängige, völlig selbsttätige Befüllung sämtlicher zu einer Verladeein­heit zusammengeschlossener Verladewagen möglich.

    [0010] Die Steuereinheit zur Abschaltung der Förderband-An­triebe ist nach einer anderen bevorzugten Variante der Erfindung mit einer wahlweise einstellbaren Zeitverzöge­rung des durch die Tasteinrichtung abgegebenen Signales in bezug auf die Abschaltung der Förderband-Antriebe ausgebildet. Durch diese Zeitverzögerung wird die ge­samte im Verladewagen gespeicherte Schüttgutmenge um die Distanz der Tasteinrichtung von der stirnseitigen Wagenkastenwand in Richtung zum Übergabe-Förderband transportiert. Damit wird gleichzeitig im gegenüberlie­genden Endbereich des Wagenkastens entsprechend Platz zur Aufnahme des auf der Förderband-Anordnung des nach­geordneten Verladewagens befindlichen und im Zuge der Füllung desselben kontinuierlich an den vorgeordneten Verladewagen abgegebenen Schüttgutes geschaffen.

    [0011] Die aus mehreren Verladewagen gebildete Verladeeinheit weist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung zusätzlich zur zentralen Steuereinheit auch eine zentra­le Energiequelle zur Versorgung der Förderband-Antriebe auf. Mit einer derartigen zentralen Energiequelle sind die Förderband-Antriebe der Verladewagen unabhängig von einer Gleisbaumaschine od.dgl. beaufschlagbar, so daß insbesondere eine selbsttätige Entladung der Ver­ladeeinheit durchführbar ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn im Rahmen eines kontinuierli­chen Arbeitseinsatzes beispielsweise einer Schotter­bett-Reinigungsmaschine zwei erfindungsgemäß ausgebil­dete und voneinander unabhängige Verladeeinheiten wech­selweise für die Be- und Entladung des Schüttgutes im Einsatz sind.

    [0012] Die Energieversorgung der Förderband-Antriebe ist spe­ziell bei einer größeren Anzahl von Verladewagen be­sonders wirtschaftlich und vereinfacht, wenn die zen­trale Energiequelle als Generator und die Förderband-­Antriebe als Elektromotoren ausgebildet sind.

    [0013] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfin­dung ist die Tasteinrichtung als quer zur Längsrichtung des Wagenkastens und etwa parallel zur Förderband-Anord­nung verlaufende, vorzugsweise in der oberen Hälfte der Seitenwände angeordnete Lichtschranke ausgebildet. Damit ist eine Schüttgut-Anhäufung im Wagenkasten sicher und zuverlässig registrierbar, wobei durch die höhere Anord­nung der Lichtschranke diese bei einem Durchtransport des Schüttgutes zur Speicherung auf vorgeordneten Ver­ladewagen nicht anspricht.

    [0014] Vorteilhafterweise kann die Tasteinrichtung jedoch ebenso als an der Seitenwand des Wagenkastens angeordneter me­chanischer Taster ausgebildet sein. Eine derartige me­chanische Tasteinrichtung wird durch den Druck des Schüttgutes zuverlässig aktiviert und hält der durch die Reibung mit dem Schüttgut verursachten erhöhten Be­anspruchung bestens stand.

    [0015] Schließlich besteht noch eine weitere vorteilhafte Aus­bildung der Erfindung darin, daß die zentrale Steuer­einheit und die zentrale Energiequelle für die Verlade­einheit auf einem in Transportrichtung des Schüttgutes am vorderen Ende der Verladeeinheit befindlichen, ein über einen Antrieb seitenverschwenkbares Abgabeförder­band aufweisenden Entladewagen angeordnet sind. Mit Hilfe eines derartigen speziell ausgebildeten Entlade­wagens am in Transportrichtung vordersten Ende der Ver­ladeeinheit ist der in dieser gespeicherte Schüttgutin­halt problemlos auch auf seitlich neben dem Gleis be­findliche Lastkraftwagen oder auf einem Nachbargleis befindliche Waggons abwerfbar.

    [0016] Im folgenden wird die Erfindung an Hand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.

    [0017] Es zeigen:

    Fig.1 eine schematisch dargestellte Seitenansicht einer aus mehreren Verladewagen gebildeten, gleis­verfahrbaren Anlage zur Aufnahme, Abgabe und zum Transport von Schüttgut,

    Fig.2 eine vergrößerte Seitenansicht der Anlage ge­mäß Fig.1, wobei jedem Verladewagen eine Tastein­richtung zugeordnet ist,

    Fig.3 eine weitere Seitenansicht eines Verladewa­gens nach Fig.2,

    Fig.4 eine schematische Draufsicht auf einen Teil des Verladewagens mit einer als Lichtschranke ausge­bildeten Tasteinrichtung und

    Fig.5 eine Draufsicht auf einen Teil einer Seiten­wand des Verladewagens mit einer mechanischen Tast­einrichtung.



    [0018] Eine in Fig.1 ersichtliche gleisverfahrbare Anlage bzw. Verladeeinheit 1 setzt sich aus mehreren miteinander gekuppelten Verladewagen 2 zusammen. Diese weisen je­weils einen auf Fahrwerken 3 abgestützten Fahrgestell­rahmen 4 auf, mit dem ein oben offener Wagenkasten 5 verbunden ist. Für den Transport und die Speicherung des Schüttgutes ist eine Förderband-Anordnung 6 vorge­sehen, die jeweils aus einem im Bodenbereich des Wagen­kastens 5 angeordneten und sich in dessen Längsrichtung erstreckenden Förderband 7 und einem über eine Puffer­brust 8 vorragenden Übergabe-Förderband 9 gebildet ist. Im Wagenkasten 5 jedes Verladewagens 2 ist eine Tastein­richtung 10 angeordnet, die bei Erreichen eines bestimm­ten Füllungszustandes zur Abgabe eines entsprechenden Signales ausgebildet ist. Die Tasteinrichtungen 10 so­wie die Förderband-Antriebe 11,12 sämtlicher Verlade­wagen 2 der gemeinsamen Verladeeinheit 1 sind über Steuerleitungen 13,14 mit einer zentralen Steuerein­heit 15 und einer zentralen Energiequelle 16 verbunden. Als Energiequelle 16 ist ein Generator zur Versorgung der als Elektromotoren ausgebildeten Förderband-Antrie­be 11,12 vorgesehen. Sowohl die zentrale Steuereinheit 15 als auch die zentrale Energiequelle 16 sind auf einem am in Transportrichtung des Schüttgutes vorderen Ende der Verladeeinheit 1 befindlichen Entladewagen 17 angeordnet. Dieser verfügt über ein antreibbares Abga­be-Förderband 18, das mit Hilfe eines eigenen Antriebes um eine vertikale Achse verschwenkbar ausgebildet ist.

    [0019] In Fig.2 ist durch einen Pfeil 19 die Transportrich­tung des Schüttgutes 20 dargestellt. Die Förderband-­Antriebe 11,12 sind derart ausgebildet, daß sowohl das bodenseitige Förderband 7 als auch das vorkragende Über­gabe-Förderband 9 mit wenigstens zwei unterschiedlichen Umlaufgeschwindigkeiten bewegbar sind. Die zentrale Steuereinheit 15 ist bei Aktivierung einer bestimmten Tasteinrichtung 10 zur automatischen Abschaltung des Antriebes 11 des im selben Verladewagen 2 befindli­chen bodenseitigen Förderbandes 7 ausgebildet. Des wei­teren ist die zentrale Steuereinheit 15 auch zur auto­matischen Umschaltung der auf dem - in Transportrich­tung des Schotters diesem die aktivierte Tasteinrich­tung 10 aufweisenden Verladewagen 2 - vorgeordneten Verladewagen 2 befindlichen Förderband-Antriebe 11,12 von einer schnellen auf eine langsame Umlaufgeschwin­digkeit zur Speicherung des Schüttgutes ausgebildet. Wie insbesondere in der Teil-Draufsicht in Fig.4 er­sichtlich, ist die Tasteinrichtung 10 im Bereich des zur Übergabe an den anschließenden Verladewagen 2 ausge­bildeten und um eine vertikale Achse geringfügig verschwenkbaren Übergabe-Förderbandes 9 angeordnet. Da­bei ist der durch die Tasteinrichtung 10 einerseits und eine Wagenkasten-Stirnwand 21 andererseits begrenzte Raum im Wagenkasten 5 etwa gleich groß wie das auf einer Förderband-Anordnung 6 eines nachgeordneten Ver­ladewagens 2 befindliche Schüttgutvolumen bemessen. Die Tasteinrichtung 10 ist als quer zur Längsrichtung des Wagenkastens 5 und etwa parallel zur Förderband-Anord­nung 6 verlaufende Lichtschranke ausgebildet.

    [0020] Eine in Fig.5 dargestellte Variante einer Tasteinrich­tung 10 ist als mechanischer Taster 22 ausgebildet, der in einer entsprechenden Ausnehmung einer Wagenkasten-­Seitenwand 23 angeordnet und in der durch einen Pfeil dargestellten Richtung verschwenkbar ist. An der Außen­seite der Wagenkasten-Seitenwand 23 ist ein Schalter 24 befestigt, der in der durch strichpunktierte Linien an­gedeuteten eingeschwenkten Lage des mechanischen Tasters 22 betätigbar ist.

    [0021] Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsge­mäß ausgebildeten Anlage bzw. Verladeeinheit 1 näher be­schrieben.

    [0022] In der in den Fig.1 bis 3 dargestellten Situation wird gerade der vorderste, unmittelbar an den Entladewagen 17 anschließende Verladewagen 2 der Verladeeinheit 1 ge­füllt. Dazu läuft das entsprechende bodenseitige Förder­band 7 dieses Verladewagens 2 mit langsamer Umlaufge­schwindigkeit, das entsprechende Übergabe-Förderband 9 ist nicht in Betrieb gesetzt. Sämtliche in Transport­richtung des Schüttgutes nachgeordnete Förderbänder 7 bzw. Übergabe-Förderbänder 9 der Förderband-Anordnungen 6 laufen mit erhöhter Umlaufgeschwindigkeit, wobei der beispielsweise von einer nachgeordneten, nicht darge­stellten Schotterbett-Reinigungsmaschine kontinuierlich anfallende Abraum durch sämtliche dieser Maschine vor­geordnete Verladewagen 2 durchtransportiert wird. Wenn nun bei fortgeschrittener Befüllung die Tasteinrichtung 10 des gerade speichernden vordersten Verladewagens 2 anspricht (siehe Fig.2), so wird durch ein entspre­chendes Signal die Steuereinrichtung 15 aktiviert und diese schaltet automatisch die beiden Förderband-An­triebe 11,12 des in Transportrichtung des Schüttgutes unmittelbar nachgeordneten Verladewagens 2 auf eine langsame Umlaufgeschwindigkeit der Förderband-Anordnung 6 um. Somit erfolgt nunmehr in diesem unmittelbar nach­geordneten Verladewagen 2 die Speicherung des Schüttgu­tes 20. Nach einer wahlweise einstellbaren Zeitverzö­gerung dazu erfolgt ebenfalls automatisch durch die Steuereinrichtung 15 ein Abschalten des Förderband-An­triebes 11 des vorgeordneten bzw. dem Entladewagen 17 unmittelbar nachgeordneten Verladewagens 2, wodurch die in diesem gespeicherte Schüttgutmenge bis zur vorderen Wagenkasten-Stirnwand 21 verlagert wird (siehe Fig.3). Auf diese Weise wird im hinteren Endbereich des Wagen­kastens 5 genügend Platz zur Aufnahme des noch auf der Förderband-Anordnung 6 des unmittelbar nachgeordneten und nunmehr speichernden Verladewagens 2 liegenden Schüttgutes geschaffen. Dieser wird kontinuierlich im Zuge der langsamen Speicher-Umlaufgeschwindigkeit des bodenseitigen Förderbandes 7 und des anschließen­den Übergabe-Förderbandes 9 in den anschließenden, in Fig.3 dargestellten Wagenkasten 5 abgeworfen.

    [0023] Sobald nun in diesem nachgeordneten, in Fig.2 in der linken Bildhälfte dargestellten Verladewagen 2 die Be­füllung ebenfalls so weit fortgeschritten ist, daß die zugeordnete Tasteinrichtung 10 anspricht, erfolgt wie­der in der bereits beschriebenen Art und Weise eine Umschaltung der Förderband-Antriebe 11,12 des unmittel­bar nachgeordneten Verladewagens 2 durch die zentrale Steuereinrichtung 15. Ebenso wird der Antrieb 11 des die aktivierte Tasteinrichtung 10 aufweisenden Verla­dewagens 2 mit der bereits erwähnten Zeitverzögerung abgeschaltet.

    [0024] Nachdem sämtliche vier, im dargestellten Ausführungs­beispiel eine gemeinsame Verladeeinheit 1 bildenden Verladewagen 2 gemäß Fig.1 gefüllt sind, wird diese Verladeeinheit 1 mitsamt dem vorgeordneten Entladewagen 17 mit Hilfe beispielsweise einer Lokomotive zu einer Entladestelle verfahren. Dort erfolgt ein Abwurf des gespeicherten Schüttgutes über das Abgabe-Förderband 18 auf beispielsweise LKWs oder am Nachbargleis bereit­gestellte Waggons. Dabei wird zuerst der vorderste, unmittelbar an den Entladewagen 17 anschließende Ver­ladewagen 2 entladen, dessen Förderband-Anordnung 6 anschließend zum Durchtransport des auf dem nachgeord­neten Verladewagen 2 befindlichen Schüttgutes einge­setzt wird. Während dieser Entladearbeiten erfolgt auf der Gleisbaustelle eine weitere ungehinderte Abgabe des Schüttgutes durch beispielsweise eine Schotterbett-­Reinigungsmaschine auf eine weitere, erfindungsgemäß ausgebildete Verladeeinheit 25. Die inzwischen geleerte Verladeeinheit 1 wird wieder zur Einsatzstelle zurück­verfahren, wonach bei weiterhin uneingeschränktem Ar­beitseinsatz der genannten Schotterbett-Reinigungsma­schine eine Übergabe des in der hinteren Verladeeinheit 25 gespeicherten Schüttgutes 20 auf die vordere Ver­ladeeinheit 1 erfolgt. Damit ist bei einer relativ ge­ringen Anzahl von derartigen Verladewagen 2 ein unein­geschränkter und zeitlich unbegrenzter Arbeitseinsatz einer kontinuierlich Schüttgut abwerfenden Gleisbau­maschine möglich.


    Ansprüche

    1. Gleisverfahrbare Anlage (1) zur Aufnahme, Ab­gabe und zum Transport von Schüttgut, insbesondere des beim Reinigungsvorgang der Schotterbettung von Gleisen anfallenden Abraumes, bestehend aus wenigstens zwei zur Bildung einer gemeinsamen Verladeeinheit zu einem Zugverband gekuppelten Verladewagen (2) mit zur Aufnahme des Schüttgutes ausgebildeten Wagenkästen (5) und in deren Längsrichtung im Bodenbereich angeordneten, mit Antrieben versehenen Förderband-Anordnungen (6), deren Enden zur Übergabe des Schüttgutes von einem zum an­schließenden Verladewagen (2) in unterschiedlicher Höhe angeordnet sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Wagenkasten (5) jedes Ver­ladewagens (2) eine Tasteinrichtung (10) angeordnet ist, die bei Erreichen eines bestimmten Füllungszustandes zur Abgabe eines entsprechenden Signales ausgebildet ist.
     
    2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Tasteinrichtung (10) im Bereich eines zur Übergabe von Schüttgut an den anschließenden Verladewa­gen (2) ausgebildeten Übergabe-Förderbandes (9) ange­ordnet ist, wobei der durch die Tasteinrichtung (10) einerseits und die im Bereich des Übergabe-Förderban­des (9) gelegene Wagenkasten-Stirnwand (21) andererseits begrenzte Raum im Wagenkasten (5) etwa gleich groß wie das auf einer Förderband-Anordnung (6) eines Verladewa­gens (2) zum Transport auf einen anderen Verladewagen (2) befindliche Schüttgutvolumen bemessen ist.
     
    3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtung (10) zur Abgabe eines akustischen und bzw. oder optischen Signa­les ausgebildet ist.
     
    4. Anlage nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtungen (10) sowie die Förderband-Antriebe (11,12) sämtlicher Ver­ladewagen (2) der gemeinsamen Verladeeinheit (1) mit einer auf dieser angeordneten zentralen Steuereinheit (15) verbunden sind.
     
    5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, daß die zentrale Steuereinheit (15) bei Aktivie­rung einer bestimmten Tasteinrichtung (10) zur automa­tischen Abschaltung jener Förderband-Antriebe (11,12) ausgebildet ist, die auf dem diese aktivierte Tastein­richtung (10) aufweisenden Verladewagen (2) angeordnet sind, und daß die zentrale Steuereinheit (15) zur auto­matischen Umschaltung der auf dem - in Transportrich­tung des Schüttgutes diesem die aktivierte Tasteinrich­tung (10) aufweisenden Verladewagen (2) - vorgeordneten Verladewagen (2) befindlichen Förderband-Antriebe (11, 12) von einer schnellen auf eine langsame Umlaufge­schwindigkeit zur Speicherung von Schüttgut ausgebildet ist.
     
    6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß die Steuereinheit (15) zur Abschaltung der För­derband-Antriebe (11,12) mit einer wahlweise einstellba­ren Zeitverzögerung des durch die Tasteinrichtung (10) abgegebenen Signales in bezug auf die Abschaltung der Förderband-Antriebe (11,12) ausgebildet ist.
     
    7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß die aus mehreren Verladewagen (2) gebildete Verladeeinheit (1) zusätzlich zur zentra­len Steuereinheit (15) auch eine zentrale Energiequelle (16) zur Versorgung der Förderband-Antriebe (11,12) aufweist.
     
    8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, daß die zentrale Energiequelle (16) als Generator und die Förderband-Antriebe (11,12) als Elektromotoren ausgebildet sind.
     
    9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­durch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtung (10) als quer zur Längsrichtung des Wagenkastens (5) und etwa parallel zur Förderband-Anordnung (6) verlaufende, vor­zugsweise in der oberen Hälfte der Seitenwände (23) an­geordnete Lichtschranke ausgebildet ist.
     
    10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­durch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtung (10) als an der Seitenwand (23) des Wagenkastens (5) angeordne­ter mechanischer Taster (22) ausgebildet ist.
     
    11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da­durch gekennzeichnet, daß die zentrale Steuereinheit (15) und die zentrale Energiequelle (16) für die Verladeein­heit (1) auf einem in Transportrichtung des Schüttgutes am vorderen Ende der Verladeeinheit (1) befindlichen, ein über einen Antrieb seitenverschwenkbares Abgabe­förderband (18) aufweisenden Entladewagen (17) angeord­net sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht