[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zangengerät der im Oberbegriff des angeschlossenen
Patentanspruchs 1 angeführten Art, wo sich die Lagerung des Betätigungshebels in Gebrauchslage
unterhalb der Hand befindet, was besser der Öffnungsweite der Hand entspricht, und
u.a. den Vorteil mit sich bringt, dass der Betätigungshebel auch in der meist geöffneten
Lage des Gerätes sofort mit den längsten Fingern der Hand erfasst und umfasst werden
kann.
[0002] Geräte dieser Art sind in EP-A-89200565 und EP-A-89850358 der Anmelderin beschrieben.
Diese vorbekannten Geräte weisen einen länglichen Gerätekörper bzw. ein längliches
Gehäuse auf, an dessen erstem Ende ein zum Bearbeiten eines Arbeitsgegenstandes (z.B.
mittels Schneidens oder Verpressens) vorgesehener wirksamer Teil mit zwei Backenträgern
angeordnet ist, und am entgegengesetzten zweiten Ende des Gehäuses ein Betätigungshebel
mittels eines Anlenkzapfens bzw. Lagerbolzens angelenkt ist, wobei ein starrer Antriebsstab
bzw. eine starre Druckstange den Betätigungshebel mit einem der Backenträger verbindet.
[0003] Das vorbekannte Gerät gemäss EP-A-89200565 ist für Anwendungsfälle bestimmt, wo die
Annäherungsbewegung des einen Backenträgers an den anderen parallel geschehen soll,
wobei der betreffende Backenträger an einem geradlinig im Gerätekörper verschiebbaren
Schlitten angeordnet ist, welcher vom Antriebsstab beaufschlagt wird.
[0004] Bei dem vorbekannten Gerät gemäss EP-A-89850358, welches die im Oberbegriff des
angeschlossenen Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist, erfolgt die Bewegung
der Backenträger scheerenartig, d.h. als eine Schwenkbewegung, und das Gerät, welches
eine sowohl einfachere, als auch ergonomisch vorteilhafte Konstruktion aufweist,
ermöglicht Arbeitsgegenstände verschiedener, innerhalb einer gewissen Spanne liegender
Grössen in ein und derselben Endlage der Backenträger genau zu verarbeiten.
[0005] Der bewegliche Backenträger ist bei dem Gerät gemäss EP-A-89850358 als eine Kulisse
gestaltet, aus der ein quer zur Längsrichtung des Gerätekörpers federnd nachgiebiger
Arm ausgeschnitten ist, an dessen freiem Ende eine Öffnung für einen Haltezapfen
vorgesehen ist, mittels dessen der nachgiebige Arm der Kulisse an einen starren Steg
angeschlossen ist, der seinerseits mittels eines zu Einstellzwecken vorzugsweise exzentrisch
ausgeführten Anlenkzapfens im Gerätekörper gelagert ist.
[0006] Die Kulisse ist somit nicht starr bzw. unmittellbar mit ihrem Lagerzapfen verbunden,
und durch diese Anordnung wird erreicht, dass verschiedene Endabstände (gegenseitige
Abstände der beiden Backenträger im Bereich ihrer freien Enden bei grösster Annäherung)
stufenlos überbrückt werden können, so dass Gegenstände verschiedener Grössen zwischen
von den Backenträgern getragenen Backen oder Gesenken ohne Umstellung des Gerätes
verarbeitet werden können, z.B. so genannte Aderendhülsen nach Europanorm innerhalb
einer bestimmten Querschnittsspanne.
[0007] Beide besprochene vorbekannte Geräte sind ferner mit einem Sperrmechanismus bzw.
Gesperre zum Verhindern eines frühzeitigen Abbruches der Schliessbewegung des beweglichen
Backenträgers versehen.
[0008] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe ein Gerät der zuletzt angeführten
Art zu schaffen, welches eine noch einfachere und vorteilhaftere Konstruktion mit
verminderter Anzahl von Konstruktionsteilen aufweist, und welches, wenn an die Backenträger
entsprechende Crimpbacken befestigt werden, z.B. als eine mit kleiner Handkraft antreibbare
Crimpzange mit Fronteinführung dienen kann, die sich insbesondere zum Verpressen
der oben angeführter Aderendhülsen z.B. in der Querschnittsspanne 0,25mm² bis 1,5mm²
eignet.
[0009] Die Erfindung weist die im kennzeichnenden Teil des angeschlossenen Patentanspruchs
1 angeführten Merkmale auf, wobei vorteilhafte Weiterentwicklungen in Unteransprüchen
erfasst sind, und soll nun an Hand beigefügter schematischer Zeichnungen näher erläutert
werden. Hierbei zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch das erfindungsgemässe Gerät,
Fig. 2 den vorderen (linken) Teil des Gerätes gemäss Fig. 1 mit abgenommenem unterem
Backenträger,
Fig. 3 den unteren Backenträger in Draufsicht,
Fig. 4 den oberen Backenträger und den Gesenkbalken in Draufsicht,
Fig. 5 den oberen Backenträger alleine, und
Fig. 6 eine alternative Ausführung der Teile gemäss Fig. 4 in Perspektivansicht in
kleinerem Mass-stab und in gewendeter Lage.
[0010] Gemäss Fig. 1-5 weist ein erfindungsgemässes Gerät in einer vorgezogenen Ausführungsform
einen länglichen Gerätekörper 11 in Form eines tragenden Kunststoffgebäudes auf, an
dessen erstem Ende 11A ein wirksamer Teil OS angeordnet ist, wobei am entgegengesetzten
zweiten Ende 11B des Gehäuses 11 ein Betätigungshebel 12 mittels eines rückwärtigen
Lagerbolzens 17C angelenkt ist.
[0011] Der wirksame Teil OS, der sich in einem nach oben (d.h. in der Richtung, aus welcher
der Betätigungshebel 12 angelenkt ist) abgebogenen Teil des Gerätekörpers 11 befindet,
umfasst zwei bewegliche Backenträger, nämlich einen ersten Backenträger 13A, und einen
zweiten Backenträger 13B, die beide gemeinsam mittels eines vorderen Lagerbolzens
14A schwenbar im Gehäuse 11 gelagert sind.
[0012] Die Backenträger 13A, 13B tragen ein erstes bzw. zweites, gegebenen Falls austauschbares
Bearbeitungsorgan, wie Klemmbacke, Crimpgesenke od. dgl. 15A, 15B, das, wie dies
beim zweiten Betätigungsrogan, der Klemmbacke, 15B der Fall ist, z.B. mittels eines
Bolzens wie 15B′ o. dgl. befestigt ist.
[0013] Der Backenträger 13A ist im dargestellten Beispiel enstückig mit der Klemmbacke 15A
hergestellt und besteht im wesentlichen aus einer auf den Lagerbolzen 14A aufsetzbaren
Öse.
[0014] Der untere Backenträger 13B ist als eine Kulisse gestaltet, die zwei gegeneinander
liegende Schenkel oder Arme 13B′, 13B˝ aufweist, welche eine Einbuchtung E umschliessen.
Der erste auslaufende Arm 13B′ weist an seinem freien Ende eine Öffnung 14A′ zum Aufsetzen
der Kulisse 13B auf den Lagerblozen 14B auf, und der zweite auslaufende Arm 13B˝ ist
an seinem freien Ende 13B‴ zur Aufnahme der Klemmbacke 15B angeordnet, z.B. indem
er eine Öffnung 15B˝ zur Aufnahme des Bolzens 15B′ aufweist.
[0015] Die beiden Arme oder Schenkel 13B′, 13B˝ bilden Zusam men ein etwa C- oder G-förmiges,
in beschränktem Umfang federndes Gebilde, wobei das Ausmass des gewünschten Federeffektes
durch Wahl der Beschaffenheit und/oder Dicke des Materials (vorzugsweise Metall,
insbesondere Stahl), aus dem der Backenträger 13B hergestellt ist, sowie durch seine
Umrissform bestimmt wird. Eine alternative Umrissform z.B. mit einer Einbuchtung S
(Fig. 3), die den Arm 13B′ verlängt, ergibt eine "weichere" Federung.
[0016] Dank dieser federnden Ausführung der Kulisse 13B wird genaue Verarbeitung von Arbeitsgegenständen
innerhalb einer gewissen Grössenspanne ohne Umstellung des Gerätes ermöglicht.
[0017] Die Kulisse 13B weist an ihrem Umfang ferner eine kreisrunde, mehr als 180
o umfassende Einbuchtung 13C auf, die einen Bestandteil einer so genannten Knochenverbindung
("flaches Kugelgelenk") bildet.
[0018] Am Lagerbolzen 14A ist ferner ein länglicher Gesenkbalken 18 schwenkbar gelagert,
der an seinem entgegengesetzten freien Ende 18˝ von einer Druckfeder 18A und einer
Stellschraube 18B beaufschlagt wird, die beide im Gehäuse 11 angeordnet sind.
[0019] Diejenigen Kanten 13A′, 18′ am Backenträger 13A und am Gesenkbalken 18, die im Bereiche
des Lagerzapfens 14A benachbart sind, sind zu gegenseitigem Formeingriff gestaltet,
so dass, wenn die beiden Teile 13A, 18 auf dem Lagerzapfen 14A aufgesetzt sind, eine
starre, gemeinsam um den Lagerzapfen 14A verschwenkbare Einheit entsteht.
[0020] Der erste Backenträger 13A und der Gesenkbalken 18 können natürlich auch einstückig
als eine Einheit 28 hergestellt sein, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist, wobei jedoch
die zweistückige Ausführung den Vorteil mit sich bringt, dass der (im dargestellten
Beispiel) mit dem betreffenden Bearbeitungsorgan 15A zu einer Einheit zusammengefasste
Backenträger 13A leicht ausgetauscht werden kann, z.B. gleichzeitig mit dem Bearbeitungsorgan
15B.
[0021] Durch Regelung der Stellschraube 18B gegen den Druck der Feder 18A kann die gewünschte
Lage der Klemmbacke 15A gegenüber dem Gehäuse 11 eingestellt werden. Zum Unterschied
vom Bakkenträger 13B, der aus funktionellen Gründen schwenkbar ist, ist es der Backenträger
13A aus Einstellgründen.
[0022] Der Betätigungshebel 12 weist an seinem Anlenkende ei nen abgebogenen breiteren
Teil 12′ auf, in dem der rückwärtige Lagerbolzen 17C angeordnet ist.
[0023] Ein starrer Antriebsstab bzw. eine starre Druckstange 16 ist am rückwärtigen Ende
16B mittels eines Anschlusszapfens 16B′ gelenkig an den Betätigungshebel 12 innerhalb
dessen breiteren Teiles 12′ angeschlossen, und am vorderen Ende 16A mittels eines
kreisbogenförmigen, mehr als 180° umfassenden Ausläufers 16A′, der in die Einbuchtung
13C der Kulisse 13B eingelegt ist, mit dieser Kulisse. Der Ausläufer 16B′ bildet den
zweiten Teil der bereits erwähnten Knochenverbindung, mit deren Hilfe die Druckstange
16 an den ersten Backenträger im Abstand vom vorderen Lagerzapfen 14A angelenkt ist.
[0024] Der Gesenkbalken 18 ist angeordnet durch seine Lage und/oder Form das Knochengelenk
(16B, 16B′) seitlich zu stabilisieren indem er z.B. einen Ausläufer 18D aufweist,
der sich vor dem Knochengelenk, welches von entgegengesetzter Seite her von der Innenwand
des Gehäuses 11 stabilisiert wird, befindet.
[0025] Am rückwärtigen Ende 16B der Druckstange 16 ist an einem kurzen abgebogenen Arm
16C eine kurze Zahnreihe 17A angeordnet, die zusammen mit einer am Betätigungshebel
12 schwenkbar gelagerten, federbelasteten (Ziehfeder 17C) Sperrklinke 17B ein gegen
frühzeitiges Öffnen der Backenträger 13A, 13B sicherndes Gesperre an sich bekannter
Art bildet, welches so angeordnet ist, dass es eine rückwärtige Bewegung des Betätigungshebels
12, und somit des Backenträgers 13B, erst dann ermöglicht, wenn der Betätigungshebel
12 eime vorbestimmte Endlage 12˝ erreicht hat, in der sich der Backenträger 13B in
vorbestimmter Endentferung vom Backenträger 13A befindet, wobei die Lage des Backenträgers
13A mittels der Stellschraube 18B in gewissen Grenzen festgelegt werden kann.
[0026] Die Druckstange 16 wird dauernd von einer Ziehfeder I6D im Sinne einer Öffnung des
Backenpaares 15A, 15B beaufschlagt, wobei ein Anschlag 12C zur Festlegung der geöffneten
Lage dient.
[0027] Die erfindungsgemässe Konstruktion weist verhältnismässig wenig Einzelteile auf,
zumal wenn die Kraftübertragung von der Druckstange 16 auf den Backenträger 13B mittels
einer Knochenverbindung 16B, 16B′, wie in der Zeichnung dargestellt, zustande kommt,
da hierbei solche Bestandteile wie Bolzen und Si cherungsringe eingespart werden.
[0028] Die erfindungsgemässe Konstruktion ermöglicht auf einfache Weise, nämlich mittels
einer einfachen Stellschraube 18B in Verbindung mit einer Anpressfeder 18A, einen
Federausgleich im Crimpbereich, und auch einen Toleranzausgleich zu erzielen, anstatt
der bisher üblichen aufwendigeren Exzenterverstellung mit Sicherung. Auch der Umstand,
dass das Gehäuse 11 als tragendes Kunststoffgehäuse hergestellt werden kann, gehört
zu den Vorteilen der Erfindung.
1. Zangengerät mit einem länglichen Gerätekörper (11) der an seinem einem Ende (11A)
einen zum Bearbeiten eines Arbeitsgegenstandes vorgesehenen Wirkungsteil (OS) aufweist,
der ein erstes Backenträgerorgan (13A) zur Aufnahme eines ersten Bearbeitungsorgans
wie Klemmbacke (15A) od. dgl., und ein bewegliches zweites Backenträgerorgan (13B)
zur Aufnahme eines gleichartigen zweiten Bearbeitungsorgans (15B) umfasst, wobei
das zweite Backenträgerorgan (13B) als eine Kulisse gestaltet ist, die auf abgefederte
Weise an einem im Gerätekörper (11) angeordneten Lagerzapfen (14A) schwenkbar gelagert
ist, und wobei am entgegengesetzten Ende (11B) des Gerätekörpers (11) ein Betätigungshebel
(12) schwenkbar angeschlossen ist, der mittels einer an das zweite Backenträgerorgan
(13B) gelenkig angeschlossenen Druckstange (16) dieses Backenträgerorgan (13B) antreibt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (13B) zwei auslaufende, gegeneinander liegende Schenkel oder Arme
(13B′, 13B˝) aufweist, welche eine Einbuchtung (E) umschliessen und zusammen ein annähernd
C- oder G-förmiges, in beschränktem Umfang federndes Gebilde darstellen, wobei einer
(13B′) der Arme an seinem freien Ende eine Öffnung (14A′) zum Aufsetzen der Kulisse
(13B) auf den im Gerätekörper (11) verankerten Lagerblozen (14A) aufweist, und der
zweite Arm (13B˝) an seinem freien Ende (13B‴) zur Aufnahme des zweiten Bearbeitungsorganes
(15B) angeordnet ist.
2. Zangengerät nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Backenträger (13A) zusammen mit einem länglichen Gesenkbalken (18)
als eine starre Einheit am genannten Lagerbolzen (14A) schwenkbar gelagert ist, wobei
der Gesenkbalken (18) an seinem freien Ende (18˝) von einer im Gehäuse (11) angeordneten
Stellschraube (18B) beaufschlagt wird.
3. Zangengerät nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Backenträger (13A) und der Gesenkbalken (18) in Formeingriff (15A′,
18A′) miteinander stehen.
4. Zangengerät nach einem oder mehreren der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Backenträger (13A) als eine auf den genannten Lagerzapfen (14A) aufsetzbare
Öse gestaltet ist.
5. Zangengerät nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Backenträger und der Gesenkbalken einstückig als eine Einheit (28)
hergestellt sind.
6. Zangengerät nach einem oder mehreren der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckstange (16) und der zweite Backenträger (13B) mittels einer Knochenverbindung
(16B, 16B′) miteinander verbunden sind, die aus einer kreisförmigen Ausbuchtung (13C)
am Umfang des zweiten Bakkenträgers (13B), und einem darin angeordneten kreisiförmigen
Ausläufer (16A′) am Ende (16A) der Druckstange (16) besteht.
7. Zangengerät nach Patentanspruch 6 und einem der Patentansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gesenkbalken (18) angeordnet ist, durch seine Lage und/oder Form das Knochengelenk
(16B, 16B′) seitlich zu stabilisieren.
8. Zangengerät nach einem oder mehreren der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem an sich bekannten Gesperre zum Verhindern frühzeitiger Öffnung
versehen ist, welches eine kurze Zahnreihe (17A), die an einem kurzen abgebogen Arm
(16C) an dem dem Betätigungshebel (12) zugewandten Ende (16B) der Druckstange (16)
angeordnet ist, sowie eine mit ihr eingreifende, federbelastete (17C), am Betätigungshebel
(12) gelagerte Sperrklinke (17B) umfasst.
9. Zangengerät nach einem oder mehreren der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ende (11A) des Gerätekörpers (11) mit dem wirksamen Teil (OS) in
der gleichen Richtung abgebogen ist, von welcher der Betätigungshebel (12) an den
Gerätekörper (11) angeschlossen ist.
10. Zangengerät nach einem oder mehreren der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gerätekörper (11) als tragendes Kunststoffgehäuse gestaltet ist.