(19)
(11) EP 0 429 754 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.06.1991  Patentblatt  1991/23

(21) Anmeldenummer: 90113523.6

(22) Anmeldetag:  14.07.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01Q 1/32, H01Q 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 23.11.1989 DE 3938739

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Dörrie, Horst
    D-1000 Berlin 21 (DE)
  • Militz, Uwe, Dipl.-Ing.
    D-1000 Berlin 41 (DE)
  • Wilken, Heinrich, Dipl.-Ing.
    D-1000 Berlin 47 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrzeugantenne


    (57) 

    Bekannte Fahrzeugantennen, die aus einem länglichen Schlitz in einer elektrisch leitenden Wand des Fahrzeuges bestehen, haben den Nachteil, daß ihr horizontales Richtdiagramm unsymmetrisch ist. Die Aufgabe besteht darin, eine Fahrzeug­antenne mit möglichst rundem horizontalen Richtdiagramm zu er­halten.

    Dazu besteht die Fahrzeugantenne aus zwei Schlitzen (11, 12) in einer horizontalen Wand (10) des Fahrzeuges. Die Schlitze sind L- oder T-förmig angeordnet und weisen einen Ab­stand (a) voneinander auf. Die Einspeisepunkte (15, 16) der bei­den Schlitze sind durch ein Koaxialkabelstück (14) miteinander verbunden, von dem ein koaxiales Antennenkabel (19) abzweigt.






    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung geht von einer Fahrzeugantenne nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aus.

    Stand der Technik



    [0002] Es ist eine derartige Fahrzeugantenne bekannt, die sich im Vergleich zu einer Stabantenne zwar durch eine geringe Ausdehnung in vertikaler Richtung auszeichnet, deren horizontales Richtdiagramm jedoch erheb­lich von der angestrebten Kreisform abweicht und zum Beispiel die Form zweier Keulen aufweist, die quer zu der Längsachse des Schlitzes liegen.

    Aufgabe



    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeugantenne gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß sie ein horizontales Richtdiagramm mit möglichst runder Form aufweist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, den Antennengewinn unter Beibehaltung der runden Form des horizontalen Richtdiagramms zu erhöhen.

    Lösung



    [0004] Diese Aufgabe wird bei einer Fahrzeugantenne gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs an­gegebenen Merkmale gelöst. Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sich ein annähernd kreisrundes, hori­zontales Richtdiagramm ergibt. Um bei einer derartigen Fahrzeugantenne einen höheren Antennengewinn bei gleicher Form des horizontalen Richt­diagramms zu erzielen, wird die Fahrzeugantenne vorzugsweise gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 2 oder 3 ausgebildet.

    Beschreibung



    [0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Fahrzeugantenne in einer ersten Ausführungsform,

    Fig. 2 ein horizontales Richtdiagramm der Fahrzeugantenne nach Fig. 1,

    Fig. 3 ein vertikales Richtdiagramm der Fahrzeugantenne nach Fig. 1,

    Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer Fahrzeugantenne in einer zweiten Ausführungsform,

    Fig. 5 ein horizontales Richtdiagramm der Fahrzeugantenne nach Fig. 4,

    Fig. 6 ein vertikales Richtdiagramm der Fahrzeugantenne nach Fig. 4,

    Fig. 7 eine Schnittansicht einer in eine Isolierstoffwand eingebetteten Fahrzeugantenne,

    Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer Fahrzeugantenne in einer dritten Ausführungsform,

    Fig. 9 ein horizontales Richtdiagramm der Fahrzeugantenne nach Fig. 8 und

    Fig. 10 ein vertikales Richtdiagramm einer Fahrzeugantenne nach Fig. 8.



    [0006] In Fig. 1 bezeichnet 10 eine horizontale elektrisch leitende Wand eines Fahrzeuges, zum Beispiel das Dach eines Kraftfahrzeuges. Die Wand ent­hält einen ersten geraden Schlitz 11 einer Länge l₁ = λ/2, wobei λ die mittlere Betriebswellenlänge ist. In einem Abstand a und um etwa 90° zu dem ersten Schlitz versetzt ist in der Wand 10 ein zweiter gerader Schlitz 12 vorhanden, der eine Länge l₂ =λ/2 aufweist. Beide Schlitze 11 und 12 bilden eine Fahrzeugantenne 13. Ein an der Unterseite der Wand 10 vorgesehenes Koaxialkabelstück 14 verbindet zwei Einspeisepunkte 15 und 16 der Schlitze 11 und 12 miteinander, und zwar sind die Enden der Innenleiter 17 des Koaxialkabelstücks 14 an eine Längswand je eines der Schlitze 11 und 12 und die Enden der Außenleiter 18 an die jeweils gegenüberliegende Längswand des Schlitzes angeschlossen, vorzugsweise angelötet.

    [0007] Von dem Koaxialkabelstück 14 zweigt ein koaxiales Antennenkabel 19 ab, das in bekannter Weise mit einem in dem Fahrzeug eingebauten Funksende- und/oder -empfangsgerät in Verbindung steht.

    [0008] Die Lage der Einspeisepunkte 15, 16 der Schlitze 11, 12 ist so gewählt, daß sich eine optimale Anpassung der Impedanz des Koaxialkabels an die Impedanz der Schlitze 11, 12 ergibt. Ein horizontales Richtdiagramm ge­mäß Fig. 2 zeigt, daß die Fahrzeugantenne gemäß Fig. 1 mit den Schlitzen 11, 12 eine annähernd kreisrunde Charakteristik aufweist. Ein in Fig. 3 gezeigtes vertikales Richtdiagramm der Fahrzeugantenne nach Fig. 1 ist kreisförmig. Der Abstand a zwischen den beiden Schlitzen 11 und 12 ist verhältnismäßig unkritisch und beträgt beispielsweise λ/10.

    [0009] Eine Fahrzeugantenne nach Fig. 4 weist ebenfalls zwei in einer elektrisch leitenden Wand 40 enthaltene Schlitze 41 und 42 auf. An der Unterseite der Wand 40 ist je Schlitz ein Kasten 43 und 44 aus elektrisch leitendem Material vorgesehen, der den zugehörigen Schlitz umgreift, wobei die Längssymmetrieachse eines jeden Schlitzes vorzugsweise einen Abstand zu der Längssymmetrieachse des zugehörigen Kastens aufweist. Die vorzugs­weise quaderförmigen Kästen 43 und 44 haben eine Länge, die etwas größer ist als die Länge der Schlitze 41 und 42. Die Breite b beträgt etwa λ/4 und die Höhe h etwa λ/40.

    [0010] In den Fig. 5 und 6 ist je ein horizontales und vertikales Richtdia­gramm einer Fahrzeugantenne nach Fig. 4 gezeigt. Diese Richtdiagramme lassen erkennen, daß der Antennengewinn erheblich größer als bei einer Fahrzeugantenne nach Fig. 1 ist, wobei die runde Charakteristik des horizontalen Richtdiagramms erhalten bleibt. Durch die Kästen 42, 43 bedingt, entfällt die untere Hälfte des vertikalen Richtdiagramms.

    [0011] Die Schlitze 11 und 12 nach Fig. 1 bzw. 41 und 42 nach Fig. 2 werden zweckmäßigerweise durch eine Folie aus elektrisch isolierendem Material abgedeckt oder mit einem isolierenden Material ausgefüllt, um das Ein­dringen von Feuchtigkeit und Schmutzpartikeln zu verhindern.

    [0012] Die in der Fig. 1 mit 10 bezeichnete horizontale Wand eines Fahrzeuges kann gegebenenfalls auch eine elektrisch leitende Platte sein, die in eine horizontale Fahrzeugwand 61 aus Isolierstoff eingesetzt oder ein­gebettet ist; vgl. Fig. 7.

    [0013] Das in Fig. 4 mit 45 bezeichnete Koaxialkabelstück kann wie das Koaxial­kabelstück 14 nach Fig. 1 mit den Einspeisepunkten der Schlitze 41, 42 verbunden sein, wobei es durch die Seitenwände der Kästen 43, 44 geführt werden muß. Alternativ kann das Koaxialkabelstück 45, wie in Fig. 4 im Bereich des Kastens 43 angedeutet, mit seinem Außenleiter mit der Boden­wand 46 des Kastens 43 und mit seinem Innenleiter 47 mit der Unterseite der Wand 40 verbunden sein. Bei der Fahrzeugantenne gemäß den Fig. 1 und 4 sind die beiden Schlitze 11, 12; 41, 42 T-förmig angeordnet. Es kann aber auch von Vorteil sein, die Schlitze L-förmig anzuordnen.

    [0014] In dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Fahrzeugantenne weist eine horizontale, elektrisch leitende Wand 70 eines Fahrzeuges vier quadratisch angeordnete,λ/2 lange gerade Schlitze 71, 72, 73, 74 auf. An der Unterseite 75 der Wand 70 ist je Schlitz ein quaderförmiger Kasten 76, 77, 78 und 79 aus elektrisch leitendem Material angebracht, der den zugehörigen Schlitz umschließt. Einspeisepunkte 80 bis 83 der Schlitze 71 bis 74 sind über Koaxialkabelstücke 85 bis 88 mit einem gemeinsamen Antennenkabel 89 verbunden.

    [0015] Die Abmessungen der Kästen entsprechen denen gemäß Fig. 4, und die An­schlüsse der Koaxialkabelstücke an die Einspeisepunkte der Schlitze ent­sprechen denen der Ausführungsbeispiele nach den Fig. 1 oder 4.

    [0016] Die sich bei einer Fahrzeugantenne nach Fig. 8 ergebenden Richtdiagramme sind in den Fig. 9 und 10 gezeigt, wobei das horizontale Richtdiagramm gemäß Fig. 9 einen deutlichen Antennengewinn gegenüber dem Richtdiagramm in Fig. 5 und darüber hinaus eine bessere Annäherung an die gewünschte Kreisform erkennen läßt. Das vertikale Richtdiagramm gemäß Fig. 10 weist zwei nach oben gerichtete Halbkreise symmetrisch zur Ordinate auf.


    Ansprüche

    1. Fahrzeugantenne, die aus einem λ/2 langen Schlitz in einer elektrisch leitenden Wand des Fahrzeuges besteht und deren Einspeisepunkt mit einem koaxialen Antennenkabel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine horizontale Wand (10) des Fahrzeuges zwei λ/2 lange, L- oder T-förmig angeordnete Schlitze (11, 12) enthält, die einen Abstand (a) voneinander aufweisen, und daß die Einspeisepunkte (15, 16) der bei­den Schlitze mit einem gemeinsamen Antennenkabel (19) verbunden sind.
     
    2. Fahrzeugantenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der Wand (40) je Schlitz (41, 42) ein elektrisch leiten­der Kasten (43, 44) vorgesehen ist, der den zugehörigen Schlitz um­schließt, dessen Länge etwas größer als die Länge (l₁, l₂) des Schlit­zes ist, dessen Breite (b) etwa λ/4 beträgt und dessen Höhe (h) etwa λ/40 beträgt, und der in Verbindung mit der Wand (40) einen Hohlraum­resonator bildet.
     
    3. Fahrzeugantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Wand (70) vier quadratisch angeordnete, λ/2 lange Schlitze (71 ... 74) enthält, daß jeder Schlitz von einem an der Unterseite (75) der Wand vorgesehenen elektrisch leitenden Kasten (76 ... 79) umgeben ist und daß die Einspeisepunkte (80 ... 83) der Schlitze über je ein Koaxialkabelstück (85 ...88) mit einem gemein­samen Antennenkabel (89) verbunden sind.
     
    4. Fahrzeugantenne nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspeisepunkte (15, 16) über ein Koaxialkabelstück (14, 45) miteinander verbunden sind und daß von dem Koaxialkabelstück das Antennenkabel (19) abzweigt.
     
    5. Fahrzeugantenne nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einspeisepunkt für den Außenleiter des Koaxialkabelstücks (45) an der Bodenwand (46) des Kastens (43, 44) und für den Innenleiter (47) an der Unterseite der Wand (40) liegt.
     
    6. Fahrzeugantenne nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (10, 40) dem Dach eines Fahrzeuges ent­spricht.
     
    7. Fahrzeugantenne nach einem der Ansprüche 2, 3 oder 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Wand (10, 40) eine elektrisch leitende Platte (60) ist, die in eine horizontale Fahrzeugwand (61) aus Isolierstoff ein­gesetzt oder eingebettet ist.
     
    8. Fahrzeugantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schlitze (11, 12) durch ein isolierendes Material abgedeckt oder ausgefüllt sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht