[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hochdruck-Reinigungsgerät zum Austragen von durch
Zufuhr von Druckluft aufgeschäumter Reinigungsflüssigkeit, mit einer durch ein Wasser-Absperrventil
verschließbaren Flüssigkeits-Zufuhrleitung für unter hohem Druck stehendes Wasser
und mit einer durch ein Luft-Absperrventil verschließbaren Luft-Zufuhrleitung für
Druckluft, die zwischen dem Wasser-Absperrventil und einem an die Flüssigkeits-Zufuhrleitung
anschließenden, einen Aufschäumraum bildenden Arbeitsschlauch an die Flüssigkeits-Zufuhrleitung
angeschlossen ist, wobei im Bereich zwischen Wasser-Absperrventil und Anschluß der
Luft-Zufuhrleitung an die Flüssigkeits-Zufuhrleitung eine Chemikalien-Zufuhrleitung
angeschlossen ist.
[0002] Bei einem bekannten Hochdruckreiniger dieser Art (DE-OS 24 45 689) wird das unter
hohem Druck stehende Wasser durch einen Injektor bzw. eine Wasserstrahlpumpe geleitet,
und an dessen bzw. deren Ansaugöffnung ist die Chemikalien-Zuführleitung angeschlossen,
so daß das unter hohem Druck stehende Wasser Chemikalien mitreißt und eine Mischung
aus Wasser und Chemikalien entsteht, die dann unter Zusatz von Druckluft in den Aufschäumraum
gelangt, in dem der unter hohem Druck auszutragende Reinigungsschaum ausgebildet wird.
[0003] Für Hochdruck-Reinigungsgeräte gibt es eine große Anzahl unterschiedlicher Möglichkeiten,
um sicherzustellen, daß bei Unterbrechung des Reinigungsvorganges durch die Bedienungsperson
die Zufuhr von unter hohem Druck stehendem Wasser o.ä. unterbrochen wird. So ist es
bekannt, zu diesem Zweck über gesondert vorgesehene elektrische Einrichtungen vom
Austragbereich, etwa dem Haltebereich der an den Arbeitsschlauch anschließenden Lanze
elektrische Signale an entsprechende Regelorgane zu übertragen, damit diese die Zufuhr
von auszutragendem Gut unterbrechen.
[0004] Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß es verhältnismäßig aufwendig ist,
weil es besonders geschützte und ausgebildete Einrichtungen benötigt, und/oder in
dem rauhen Betrieb nicht immer zuverlässig arbeitet.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem Hochdruckreinigungsgerät zum Austragen von
aufgeschäumter Reinigungsflüssigkeit eine einfache und zuverlässige Möglichkeit zu
schaffen, die Zufuhr von unter hohem Druck stehenden Wasser und Druckluft zu unterbrechen,
wenn der Benutzer ein von ihm im Betrieb in einer Betriebsstellung zu haltendes Element
freigibt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Hochdruckreinigungsgerät der eingangs erwähnten
Art erfindungsgemäß ausgestaltet durch eine mit Druckluft beaufschlagbare, schlauchförmige
Steuerleitung, die benachbart zum Austrittsende des Arbeitsschlauches mittels eines
von Hand zu öffnenden Ventils verschlossen ist und die mit ihrem dem Ventil abgewandten
Ende mit einem Umsteuerventil verbunden ist, das bei Anstehen eines hohen Druckes
an der Steuerleitung die Absperrventile mit diese schließender Druckluft beaufschlagt,
wobei die Steuerleitung zumindest teilweise im Inneren des Arbeitsschlauches verläuft.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Hochdruck-Reinigungseinrichtung wird also die für den Aufschäumvorgang
zur Verfügung stehende Druckluft als Steuermedium ausgenutzt, indem ein im Betrieb
vom Benutzer durch Beaufschlagung eines Griff- oder Hebelelementes geöffnet gehaltenes
Ventil dauernd Druckluft aus dem einen Ende einer schlauchförmigen, also flexiblen
Steuerleitung austreten läßt und beim selbsttätigen Schließen des Ventils infolge
Freigabe des Griff- oder Hebelelementes in der Steuerleitung durch die Druckluft ein
erhöhter Druck aufgebaut wird, der die Umschaltung eines Umsteuerventils bewirkt,
so daß die Druckluft die Absperrventile für unter hohem Druck stehendes Wasser und
Druckluft schließt. Dann steht zwar weiterhin Druckluft am Umsteuerventil an, jedoch
wird einerseits die Verbindung zwischen Quelle für unter hohem Druck stehendes Wasser
und Arbeitsschlauch und andererseits die Verbindung zwischen Druckluftquelle und
Arbeitsschlauch unterbrochen wird.
[0008] Da darüber hinaus die schlauchförmige Steuerleitung zumindest teilweise innerhalb
des Arbeitsschlauches verläuft, erfolgt eine entsprechende Unterbrechung der Zufuhr
von unter hohem Druck stehenden Wassers und Druckluft auch dann, wenn der Arbeitsschlauch
im Betrieb in unzuläs siger Weise verbogen wird. Eine derartige Verformung des Arbeitsschlauches
führt dann auch zu einer Abknickung der schlauchförmigen Steuerleitung, die sich zusammen
mit dem Arbeitsschlauch verbiegt, wodurch zumindest für die Zeitspanne der Abknickung
in der Steuerleitung ein das Schließen der Absperrventile bewirkender Überdruck entsteht.
[0009] Um eine direkte Zuordnung von Verformung des Arbeitsschlauches und Abknicken der
Steuerleitung zu erhalten, kann die Steuerleitung über eine längere Strecke in die
Wandung des Arbeitsschlauches eingelagert oder aber an dessen Innenfläche befestigt
sein.
[0010] Die Absperrventile bestehen vorzugsweise aus pneumatisch betätigbaren Kugelhähnen.
[0011] Die Druckluftquelle zur Beaufschlagung der Steuerleitung mit Druckluft kann an einen
Eingang des aus einem 4/2-Wegeventils bestehenden Umsteuerventils angeschlossen sein,
das dann mit einem Ausgang an der Steuerleitung und mit einem oder mehreren anderen
Ausgängen an Verbindungsleitungen zu den Absperrventilen, insbesondere den pneumatisch
betätigbaren Kugelhähnen liegt.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden ahand der Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Hochdruck-Reinigungsgerät.
Figur 2 zeigt in perspektivischer Darstellung den Aufbau eines Hochdruck-Reinigungsgerätes
mit zugehörigem Arbeitsschlauch und an diesem angeschlossener Lanze.
[0013] Der in Figur 1 schematisch dargestellte Aufbau eines Hochdruck-Reinigungsgerätes
zum Austragen von aufgeschäumter Reinigungsflüssigkeit weist eine Anschlußleitung
1 zur Zufuhr von unter hohem Druck stehendem Wasser auf, die an den Eingang eines
pneumatisch betätigbaren Kugelhahns 2 angeschlossen ist, von dessen Ausgang eine Leitung
3 zu einem Injektor 4 führt, dessen Ausgang über eine Leitung 5 an den Eingang eines
flexiblen Arbeitsschlauches 6 angeschlossen ist. An den Saugeingang des Injektors
4 ist ein Chemikalien-Zuführanschluß 17 angeschlossen, der über ein Rückschlagventil
16 und ein Dosierventil 15 mit einer Chemikalienquelle verbunden ist.
[0014] Über eine Leitung 10 wird Druckluft zugeführt, und die Leitung 10 liegt am Eingang
eines pneumatisch betätigbaren Kugelhahns 11, dessen Ausgang über eine Leitung 12
mit der Leitung 5 verbunden ist, also zwischen Injektor 4 und Eingang des Arbeitsschlauches
6 in die mit Chemikalien versetztes, unter hohem Druck stehendes Wasser führende Leitung
5 mündet.
[0015] Von der Druckluftleitung 10 zweigt vor dem Eingang des Kugelhahns 11 eine Druckluftleitung
22 ab, die am Eingang 1 eines 4/2-Wegeventils 21 liegt. Zwei Ausgänge 2,4 des 4/2-Wegenventils
21 sind über Leitungen 25 und 26 mit den pneumatischen Antrieben für die Kugelhähne
2 und 11 verbunden. Die Druckluftleitung 22 ist an eine schlauchförmige, also flexible
Steuerleitung 20 angeschlossen und es besteht eine Verbindung zu einem Steuereingang
des Ventils 21. Die Steuerleitung 20 tritt im hinteren Endbereich des Arbeitsschlauches
6 in diesen ein und verläuft zu dessen vorderem Ende möglichst in Anlage an der Innenfläche
des Arbeitsschlauches 6. Das vordere Ende der Steuerleitung 20 ist durch ein mittels
Federdruck geschlossenes Ventil 23 verschlossen, das durch Verschwenken oder Verlagern
eines Hebels 24 geöffnet werden kann.
[0016] Ist das schematisch dargestellte Hochdruck-Reinigungsgerät über seine Leitungen 1
und 10 an Quellen für unter hohem Druck stehendes Wasser und Druckluft angeschlossen
und ist über die Leitung 17 das Rückschlagventil 16 und das Dosierventil 15 eine Verbindung
zu einer Chemikalienquelle hergestellt, so wird bei infolge Verschwenken des Hebels
24 geöffnetem Ventil 23 unter hohem Druck stehendes Wasser durch den Injektor 4 geführt
und dadurch mit Chemikalien angereichert. Dieser Reinigungsflüssigkeit wird über die
Leitung 12 Druckluft zugesetzt, so daß die Reinigungsflüssigkeit im Arbeitsschlauch
6 in bekannter Weise aufgeschäumt und dann durch eine schematisch dargestellte Abgabedüse
7 auf die zu reinigende Fläche aufgetragen wird. Es sei erwähnt, daß in diesem Betriebszustand
Druckluft von der Leitung 10 durch die Leitung 22 und die Steuerleitung 20 strömt
und aus dem Ventil 23 austritt, während der Eingang 1 des Ventils 21, mit dem Ausgang
2 und somit mit der Leitung 25 verbunden ist. Der Druck in der an die penumatischen
Kugelhahnantriebe angeschlossenen Leitung 25 hält die Kugelhähne 2 und 11 im geöffneten
Zustand.
[0017] Wird das unter Federwirkung stehende Ventil 23 infolge Freigabe des Hebels 24 vom
Benutzer geschlossen oder wird die Steuerleitung 20 durch extreme Verbiegung des Arbeitsschlauches
6 abgeknickt, so baut sich in der Steuerleitung 20 infolge der anstehenden Druckluft
ein erhöhter Druck auf, wodurch das Ventil 21 gegen den Druck der angedeuteten Feder
so umgeschaltet wird, daß der Eingang 1 mit dem Ausgang 4 und daher mit der Leitung
25 verbunden wird. Die auf diese Weise der Leitung 25 von der Leitung 22 zugeführte
Druckluft bewirkt über die pneumatische Kugelhahnantriebe das Schließen der Kugelhähne
2 und 11 und damit eine Unterbrechung der Zufuhr von unter hohem Druck stehenden
Wassers und Druckluft zur Leitung 5 und damit zum Arbeitsschlauch 6.
[0018] Sobald der Druck in der Steuerleitung 20 wieder abfällt, werden die Kugelhähne 2
und 11 wieder geöffnet und das Austragen von aufgeschäumter Reinigungsflüssigkeit
kann fortgesetzt werden.
[0019] Bei dem in Figur 2 detaillierter dargestellten Hochdruck-Reinigungsgerät sind gleiche
bzw. entsprechende Teile wie in Figur 1 mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, und
sie werden im wesentlichen nicht noch einmal beschrieben.
[0020] Wie zu erkennen ist, sind bei dem Hochdruck-Reinigungsgerät gemäß Figur 2 die Kugelhähne
2, 11 mit den zugehörigen pneumatischen Kugelhahnantrieben 30, der Injektor 4 und
das Ventil 21 in einem geöffnet dargestellten Gehäuse 40 untergebracht, in das die
Leitung 1 für unter hohem Druck stehendes Wasser, die Leitung 10 für Druckluft und
die Leitung 17 für zuzusetzende Chemikalien hineinführen und die Leitung 5 für mit
Druckluft versetzter Mischung aus Wasser und Chemikalien und die Steuerleitung 20
herausführen. Es sei erwähnt, daß im Verlauf der Leitung 22 noch ein Druckluft-Regulierventil
31 und ein Luftfilter 32 und im Verlauf der Leitung 12 ein Druckluftregler 33 und
ein Rückschlagventil 34 sitzen, die in Figur 1 nicht dargestellt sind.
[0021] Man erkennt, daß der Arbeitsschlauch 6 über eine Schlauchkupplung 35 mit der Leitung
5 verbunden wird und das am äußeren Ende des Arbeitsschlauches 6 eine Lanze 36 befestigt
ist, die an ihrem freien Ende eine Abgasedüse 38 trägt und die an ihrem inneren Endbereich
einen Handgriff 37 aufweist, in dem auch das Ventil 23 mit dem schwenkbaren Hebel
24 angeordnet ist. Die Steuerleitung 20 tritt im Bereich der Schlauchkupplung 35 mittig
in den Arbeitsschlauch 6 ein und nahe dem inneren Ende der Lanze 36 aus dem Arbeitsschlauch
6 aus und ist an diesem Ende mit dem Ventil 23 verbunden.
[0022] Die Funktionsweise des Hochdruckreinigungsgerätes gemäß Figur 2 entspricht derjenigen
aus Figur 1, d.h., wenn die Leitungen 1 und 10 an unter hohem Druck stehendes Wasser
und Druckluft angeschlossen sind und die Leitung 17 mit einer Quelle für zuzusetzende
Chemikalien in Verbindung steht, kann der Benutzer durch Halten der Lanze am Griff
37 und Heranziehen des Hebels 24 das Ventil 23 öffnen, so daß, wie in Figur 2 zu erkennen
ist, die an der Steuerleitung 20 anstehende Druckluft durch eine benachbart zum inneren
Ende des Hebels 24 liegende Öffnung aus dem Ventil 23 austritt, während gleichzeitig
aufgeschäumte Reinigungsflüssigkeit durch die Lanze 36 und die Abgabedüse 38 ausgetragen
wird.
[0023] Gibt der Benutzer den Hebel 24 frei, so daß das Ventil 23 schließt oder wird der
Arbeitsschlauch 6 so verbogen, daß die Steuerleitung 20 abknickt, bewirkt der entstehende
Überdruck eine Beaufschlagung der Leitungen 25 und 26 mit Druckluft und so eine Betätigung
der pneumatischen Kugelhahnantriebe 30 zum Schließen der Kugelhähne 2 und 11.
1. Hochdruck-Reinigungsgerät zum Austragen von durch Zufuhr von Druckluft aufgeschäumter
Reinigungsflüssigkeit, mit einer durch ein Wasser-Absperrventil (2) verschließbaren
Flüssigkeits-Zufuhrleitung (3, 5) für unter hohem Druck stehendes Wasser und mit einer
durch ein Luft-Absperrventil (11) verschließbaren Luft-Zufuhrleitung (12) für Druckluft,
die zwischen dem Wasser-Absperrventil (2) und einem an die Flüssigkeits-Zufuhrleitung
(3, 5) anschließenden, einen Aufschäumraum bildenden Arbeitsschlauch (6) an die Flüssigkeits-Zufuhrleitung
(3, 5) angeschlossen ist, wobei im Bereich zwischen Wasser-Absperrventil (2) und
Anschluß der Luft-Zufuhrleitung (12) an die Flüssigkeits-Zufuhrleitung (3, 5) eine
Chemikalien-Zufuhrleitung (17) angeschlossen ist, gekennzeichnet durch eine mit Druckluft beaufschlagbare, schlauchförmige Steuerleitung, die benachbart
zum Austrittsende des Arbeitsschlauches (6) mittels eines von Hand zu öffnenden Ventils
(23) verschlossen ist und die mit ihrem dem Ventil (23) abgewandten Ende mit einem
Umsteuerventil (21) verbunden ist, das bei Anstehen enes hohen Drucks an der Steuerleitung
(20) die Absperrventile (2, 11) mit diese schließender Druckluft beaufschlagt, wobei
die Steuerleitung (20) zumindest teilweise im Inneren des Arbeitsschlauches (6) verläuft.
2. Hochdruck-Reinigungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerleitung (20) im Bereich des Arbeitsschlauches (6) in dessen Wandung
eingelagert oder benachbart zu seiner Innenfläche angeordnet ist.
3. Hochdruck-Reinigungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrventile aus pneumatisch betätigbaren Kugelhähnen (2, 11) bestehen.
4. Hochdruckreinigungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftquelle zur Beaufschlagung der Steuerleitung (20) mit Druckluft an
einen Eingang des aus einem 4/2-Wegeventil bestehenden Umsteuerventils (21) angeschlossen
ist.