[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herabsetzung
der Einklemmgefahr bei automatischen Türen, insbesondere bei Aufzügen mit geregeltem
Türantrieb, welcher mittels einem Motor mit Vorgelege via mechanischem Antrieb Türflügel
einer Kabinentür und via mechanische Kupplungsglieder Türflügel einer Schachttür von
einer Geschlossenstellung in eine Offenstellung und umgekehrt bewegt, und welcher
die Türflügel in jeder Stellung zwischen den beiden Endstellungen offen und geschlossen
in gleicher Richtung weiterbewegen oder reversieren lässt. Das Einklemmen von Aufzugsbenützern
zwischen sich schliessenden Aufzugstüren muss aufgrund einschlägiger Vorschriften
mittels geeigneten Vorrichtungen verhindert werden. Solche Vorrichtungen bestehen
meist inform von elektromechanischen Schliesskraftbegrenzern, welche in der Kraftübertragung
zwischen Motor und Tür ein federndes Element aufweisen, welches bei unzulässiger Krafteinwirkung
auf die Tür durch Auslenkung einen elektrischen Kontakt betätigt und dieser via Türsteuerung
eine Reversierung der Tür einleitet.
[0002] Mit der US-Patentschrift Nr. 4, 563, 625 ist eine Lösung bekannt geworden, bei welcher
eine unzulässige Krafteinwirkung auf die Tür ohne Elektromechanik detektiert wird.
Mittels eines Messwiderstandes (230, Fig. 4) im Motorstromkreis wird der dem Motorstrom
proportionale Spannungsabfall als Drehmomentwert interpretiert und mit einem einstellbaren
Grenzwert verglichen. Bei Überschreitung desselben werden Stop- und Reversieroperationen
ausgelöst.
[0003] Ein wesentlicher Nachteil dieser Lösung ist der, dass die Schliesskraft nie einen
grösseren als den gemäss den Vorschriften erlaubten Wert aufweisen darf. Das reduziert
unnötigerweise die Beschleunigungskraft des Antriebes und es wird die kurzzeitige
Überlastungsmöglichkeit eines Elektromotors nicht ausgenützt. Ferner ist bei einer
allmählichen Veränderung des Wirkungsgrades im mechanischen Antriebssystem ein fehlerhaftes
Ansprechen der Schliesskraftbegrenzung und somit eine Türstörung die Folge.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
für eine Schliesskraftbegrenzung ohne zusätzliche, diskrete die Motorleistung limitierende
Messund Schaltkreise zu schaffen.
[0005] Die Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Ansprechkraft der Schliesskraftbegrenzung konstant bleibt und dass der Einklemmschutz
bis zum letzten mm der Schliessbewegung gewährleistet ist. Ein weiterer Vorteil liegt
darin, dass weitgehend vorhandene regeltechnische Einrichtungen für das Verfahren
verwendet werden und dass der Motor besser ausgenüzt werden kann.
[0007] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt
und es zeigen
- Fig. 1
- die Frontansicht einer automatischen Aufzugstüre,
- Fig. 2
- ein Blockschema,
- Fig. 3
- ein Regelschema,
- Fig. 4
- ein Diagramm einer Fahrkurve
- Fig. 4a,
- ein Blockschema und
- Fig. 5
- ein Flussdiagramm.
[0008] In der Fig. 1 ist eine automatische Aufzugstür 1 dargestellt mit einem Türmotor 1.1,
einer Türantriebssteuerung 1.2, einem Riemenvorgelege 1.3 und einem Antriebsband 1.4.
Mit Türmitnehmern 1.5, werden Türflügel 1.6 bewegt, welche Türrollen 1.7, Führungsstücke
1.13 und Sicherheitsleisten 1.11 mit Steuerteilen 1.12 aufweisen. Ferner sind auf
den Türflügeln 1.6 spreizbare Schachttürmitnehmer 1.10 vorhanden. Ein Schaltnocken
1.15 am oberern Rand des rechten Türflügels 1.6 betätigt in der Offenstellung einen
Endschalter Offenstellung 1.9 und in der Geschlossenstellung einen Endschalter Geschlossenstellung
1.8.
[0009] Die Fig. 2 ist ein Blockschema, in welchem Funktionselemente und ihre Beziehung zueinander
auf einer Kabine 2 dargestellt werden. Die Türantriebsteuerung 1.2 enthält eine uP-Steuerung
2.3 und eine Schaltelektronik 2.4. Der Türmotor 1.1 besteht aus einem DC-Motor 2.1
und einem Digital-Tacho 2.2. Mit einem mechanischen Antrieb 2.5 sind die in Fig. 1
dargestellten Antriebselemente 1.3, 1.4 und 1.5 zusammengefasst. Die Schachttürmitnehmer
1.10 wirken auf eine Schachttür 2.8. Die Funktionselemente 2.5, 1.6 und 2.8 wirken
noch auf eine mechanische Verriegelung 2.6 und diese auf Verriegelungskontakte 2.7.
Die von den Kabinentürflügeln 1.6 via Schaltnocken 1.15 (Fig. 1) betätigten Endschalter
1.8, 1.9 stehen in Verbindung mit einem in dieser Figur nicht dargestellten Steuerlogikteil
in der uP-Steuerung 2.3, welche die entsprechenden Signale via ein Hängekabel 2.12
in einen Maschinenraum 2.13 weiterleitet. Die Türsicherheitsleisten 1.11 und eine
Vorraumüberwachung 2.10 reagieren auf Effekte von einer Peripherie 2.11 und stehen
in Verbindung mit der uP-Steuerung 2.3 wie auch mit dem Maschinenraum 2.13, in welchem
sich eine in dieser Figur nicht dargestellte Aufzugssteuerung befindet. Ein Speiseteil
2.9 versorgt die ganze Türantriebssteuerung 1.2.
[0010] Die Fig. 3 zeigt das Regelschema mit dem Türantrieb. Der umrandete Bereich der uP-Steuerung
2.3 weist alle Elemente der Türmotorregelung auf. Ein Sollwertgeber 3.5 besteht im
wesentlichen aus den gespeicherten Fahrkurven 3.20, 3.21 und 3.22 sowie aus dem Fahrtkurvenwähler
3.18, welcher von einer Aufzugsteuerung 3.17 beeinflusst wird. Aus dem Sollwertgeber
3.5 führt ein Sollwert V
ref zu einem ersten Vergleicher 3.1, zu welchem noch vom Digital-Tacho 2.2 via einem
DA-Wandler 3.15 ein Istwert V
ist geführt ist. Ein nachfolgender Differenzwertgeber 3.6 hat eine erste Verbindung zu
einem Grenzwertvergleicher 3.7 und eine zweite Verbindung zu einem zweiten Vergleicher
3.2. Im Grenzwertvergleicher 3.7, welcher über einen zweiten Eingang noch zusätzlich
die Toleranzwerte aus einem Sollwertgeber 3.5 erhält, werden bei Überschreitungen
entsprechende Signale an die Aufzugssteuerung 3.17 geleitet. Ein von der Aufzugssteuerung
3.17 beeinflusster Lernfahrtwähler 3.19 aktiviert einen Lernfahrtrechner 3.11, welcher
Werte für eine Massekompensation 3.12 und eine Reibungskompensation 3.13 ermittelt.
In einem vierten Vergleicher 3.4 werden diese Werte addiert und ihre Summe zum zweiten
Vergleicher 3.2 als Kompensationswert V
k geführt. Der Ausgang des zweiten Vergleichers 3.2 führt zu einem
Regler 3.8, in welchem der entsprechende Stellgrössenwert für eine nachfolgende Schaltelektronik
2.4 generiert wird. Ein zweiter Eingang bei der Schaltelektronik 2.4 ist mit der Aufzugssteuerung
3.17 verbunden. Der DC-Motor 2.1 wird von der Schaltelektronik 2.4 nach dem Prinzip
der Pulsweitenmodulation angesteuert. Die Motorkraft F
mot führt über einen dritten Vergleicher 3.3 zu einer Antriebslast 3.10, welche als Reaktion
die Antriebsgegenkraft F
A bewirkt. Einen externe Störkraft 3.9 wirkt im Störfall als negative Kraft F
w auf den dritten Vergleicher 3.3. Die Verbindung des DC-Motors 2.1 mit dem Digital-Tacho
2.2 ist mechanisch. Der Digital-Tacho 2.2 ist elektrisch mit dem Digitalfilter 3.15
und via Lernfahrtwähler 3.19 mit dem Lernfahrtrechner 3.11 verbunden.
[0011] Die Figur 4 zeigt ein Diagramm mit der Schliessfahrkurve 3.22, welche Eckpunkte a,
b, c, d, e und f aufweist. Eine Real-Sollwertkurve 4.1 wird durch abrundende Filterschaltungen
aus der Schliessfahrkurve 3.22 erzeugt. Aus der Real-Sollwertkurve 4.1 wird eine positive
Toleranzkurve 4.3 mit einem Abstand + dV
max und eine negative Toleranzkurve 4.2 mit einem Abstand - dV
max von der Real-Sollwertkurve erzeugt.
[0012] Die Figur 4a stellt diesen Vorgang dar. Ein Filter 3.22.1 rundet die Ecken der Schliessfahrkurve
3.22 soweit ab, dass daraus der Real-Sollwert 4.1 entsteht, welcher in dieser Form
am Ausgang des Sollwertgebers 3.5 als V
ref vorhanden ist. Der gleiche Wert wird auch noch einem Dividierer 3.22.2 zugeführt.
Dieser ermittelt laufend einen beispielsweise 5%-Anteil des momentanen Real-Sollwertes
4.1 und man erhält so den positiven Toleranzgrenzwert + dV
max. In einem nachfolgenden Inverter 3.22.3 wird der negative Toleranzgrenzwert - dV
max gebildet.
[0013] Die Fig. 5 ist ein Flussdiagramm, welches die Funktionen einer Türschliessfahrt darstellt.
Anhand dieser und der Figur 3 wird im folgenden die Arbeitsweise der Erfindung näher
erläutert.
[0014] Bei offener Tür und vorhandenem Fahrbefehl für den Aufzug wird von der Aufzugssteuerung
3.17 der Fahrkurvenwähler 3.18 auf die Stellung Schliessen gebracht. Dieser Vorgang
läuft kontaktlos und inform einer Speicheradressierung ab. Die im nicht dargestellten
Speicher abgerufene Schliessfahrkurve 3.22 ist noch als eine Anzahl Geraden mit den
Eckpunkten a, b, c, d, e, und f abgelegt. Diese Eckpunkte werden anlässlich der ersten
Lernfahrt definiert und liegen beispielweise für a bei 30%, für b bei 50%, für c bei
70%, für d bei 75%, für e bei 85% und für f bei 95% des gesamten Schliessfahrweges
der Tür.
[0015] Nach Ablauf der Türoffenhaltezeit und wenn keine Hindernisdetektion vorliegt, erfolgt
von einer Türsteuerungslogik 3.14 die Freigabe Türfahrt Schliessen. Dann startet V
ref gemäss dem Real-Sollwert 4.1. Beim ersten Vergleicher 3.1 wird der vom Digital-Tacho
2.2 stammende und im DA-Wandler 3.15 in einen analogen Wert umgwandelte Istwert V
ist zugeführt. Die Differenz der beiden Werte ist dann als Regelfehler dV vorhanden.
[0016] Im Grenzwertvergleicher 3.7 wird der Regelfehler dV auf seine Toleranzhaltigkeit
geprüft. Im ungestörten Normal-Fall, also dV < dV
max, wird dem Wert dV beim zweiten Vergleicher 3.2 ein vom vierten Vergleicher 3.4 zugeführter
Kompensationswert V
k zuaddiert und das Eingangssignal für den Regler 3.8 gebildet.
[0017] Der Regler 3.8 produziert ein Aussteuerungssignal für die Schaltelektronik 2.4, welche
ihrerseits den DC-Motor 2.1 nach dem vorgängig erwähnten Prinzip der Pulsweitenmodulation
steuert.
[0018] Der Motorkraft F
mot wirkt eine durch eine Antriebslast 3.10 bewirkte Reaktionskraft F
A entgegen, welche beim Beschleunigen negative und beim Verzögern positive Werte aufweist.
Der dritte Vergleicher 3.3 dient der Darstellung des Kräftevergleichs und ist real
nicht vorhanden. Im Normal-Fall ist die externe Störkraft 3.9 bzw. F
w nicht wirksam.
[0019] Der zeitliche Ablauf des Real-Sollwertes 4.1 wird wegabhängig gesteuert, was vom
Digital-Tacho 2.2 via Integrator 3.16 ermöglicht wird.
[0020] Der Schliessvorgang läuft nun ab bis die Tür geschlossen ist, was mit dem Endschalter
Geschlossen 1.8 detektiert wird. Es erfolgt dann als Abschluss der Schliessoperation
die mechanische und elektrische Verriegelung sowie ein Zuhalten der geschlossenen
und verriegelten Tür mit reduzierter Motorkraft oder einer allenfalls vorhandenen,
hier nicht dargestellten Haltebremse. Diese Funktionen werden ebenfalls von der Aufzugssteuerung
3.17 via Türsteuerungslogik 3.14 gesteuert. Bei fehlerhafter elektrischer Verriegelung
wird ein Störsignal " Sicherheitskreis offen" 3.14.2 gebildet und im Normalfall ein
Quittungssignal 3.14.3 erzeugt, beide zuhanden der Aufzugssteuerung 3.17.
[0021] Der Erfindungsgegenstand bezieht sich jedoch auf den Störfall, was nun im folgenden
erläutert wird.
[0022] Eine externe Störkraft 3.9 entsteht beim Auffahren auf ein Hindernis, wobei für das
erklärende Beispiel angenommen wird, dass die Sicherheitsleisten 1.11 und die Vorraumüberwachung
2.10 absichtlich oder unabsichtlich unwirksam seien.
[0023] Die Beschreibung beginnt für diesen Fall beim Grenzwertvergleicher 3.7. Im Flussdiagramm
der Fig. 5 ist dessen Funktion in zwei Schritte aufgeteilt, wobei in einem ersten
Schritt 3.7.1 die Grenzwertüberschreitung festgestellt und in einem zweiten Schritt
3.7.2 dessen Polarität ermittelt wird.
[0024] Ein negativer Wert bedeutet: Der Istwert V
ist hat den momentanen Real-Sollwert 4.1 bzw. V
ref um mehr als - dV
max unterschritten. Ein positiver Wert bedeutet: Der Istwert V
ist hat den momentanen Wert V
ref um mehr als + dV
max überschritten.
[0025] Letzteres kann beispielweise bei einem Riemenbruch vorkommen, wobei dann der plötzlich
abgehende DC-Motor 2.1 bis zur Ausregelung kurzzeitig via Digital-Tacho 2.2 und Digitalfilter
3.15 solche Werte erzeugt. Es wird dann in der Folge ein Störsignal 3.14.1 gebildet,
worauf ein Ausschalten via Aufzugssteuerung 3.17 bzw. Türsteuerungslogik 3.14 erfolgt.
Wird die schliessende Tür durch eine externe Störkraft 3.9 aufgehalten oder gebremst,
entsteht eine negative Überschreitung, also dV > - dV
max. In diesem Fall wird der DC-Motor elektrodynamisch und allenfalls zusätzlich mechanisch
bis zum Stillstand abgebremst und es wird eine Reversierung, also eine Öffnungsbewegung
eingeleitet.
[0026] Es muss in diesem Zusammenhang noch die Frage beantwortet werden, warum - dV
max bei der zulässigen maximalen Krafteinwirkung von beispielsweise 150 Newton überschritten
wird. Die Motor-Kennlinie und der Regelverstärkungsfaktor ergeben bei einer bestimmten
externen Störkraft 3.9 einen reproduzierbaren Regelfehler dV. Diese beiden Faktoren
erlauben es, die entsprechende positive 4.2 und vor allem negative Toleranzkurve 4.3
zu definieren.
[0027] Es wird beansprucht, dass die Ansprechwerte für ein Stoppen und Reversieren konstant
bleiben. Diese Konstanthaltung wird durch die Addition des aktuellen Kompensationswertes
V
k beim zweiten Vergleicher 3.2 erreicht. Der aktuelle Kompensationswert V
k wird bei jeder Lernfahrt neu ermittelt. Lernfahrt und Kompensationswertvermittlung
werden wie folgt durchgeführt:
[0028] Der Sollwertgeber 3.5 weist, wie eingangs erwähnt, eine Lernfahrkurve 3.20 auf, welche
bei Bedarf von der Aufzugssteuerung 3.17 mittels dem Fahrkurvenwähler 3.18 abgerufen
wird. Gleichzeitig wird auch der Lernfahrtwähler 3.19 aktiviert und die Lernfahrt
als Schliessbewegung mit konstanter und sehr kleiner Geschwindigkeit durchgeführt.
Der dabei mit dem Lernfahrt-Rechner registrierte zeitliche Verlauf des Regelfehlers
dV gibt in der Beschleunigungsphase den Hinweis auf die zu beschleunigende Masse und
über den ganzen Verlauf die Information über die Reibungsverhältnisse anhand des festgestellten
Regelfehlers dV. Mit ersterem wird ein Massekompensationswert 3.12 und mit letzterem
ein Reibungskompensationwert 3.13 errechnet. Die beiden im vierten Vergleicher 3.4
zusammengezählten Kompensationswerte werden dann bei jeder normalen Schliessfahrt
dem zweiten Vergleicher 3.2 zugeführt.
[0029] Auf diese Art werden sich langsam verändernde Reibungsverhältnisse laufend ausgeglichen,
und es wird der Ansprechwert für die Schliesskraftbegrenzung konstant gehalten.
[0030] Die allererste Lernfahrt dient, wie allgemein üblich, der Wegdatenerfassung, womit
dann die Eckpunkte, Beschleunigungen und Geschwindigkeiten für die Fahrkurven 3.21
und 3.22 definiert werden. Lernfahrten können, je nach Bedarf in beliebigen Zeitintervallen
durchgeführt werden. Das kann beispielweise einmal in 24 Stunden sein oder gar bei
jeder Türschliessung ohne Fahrbefehl für den Aufzug.
[0031] Bei übermässiger bzw. definierter Wirkungsgradverschlechterung werden keine Kompensationswerte
V
k mehr erzeugt, aber anstelle dessen wird ein entsprechendes Störsignal an die Aufzugssteuerung
gegeben. Für eine zügige Beschleunigung und damit auch für eine hohe erreichbare Türgeschwindigkeit
insbesondere für die Öffnungsbewegung sind entsprechend hohe Motorströme erforderlich.
Aufgrund der vorhandenen Wärmeträgheit eines Elektro- bzw. DC-Motors kann ein solcher
kurzzeitig mit sehr hohen Strömen, welche ein Vielfaches des zulässigen Dauerstromes
ausmachen ohne Schaden belastet werden. Eine Stromlimite ist einzig mit den Kohlebürsten
und dem Kollektor gegeben, welche aber bei Bedarf entsprechend dimensioniert werden
können. Es ist vorteilhaft eine Stromlimitierung inform einer elektronischen Sicherung
als Halbleiterschutz in der Schaltelektronik vorzusehen. Es wird ferner beansprucht,
dass der Einklemmschutz bis am Ende der Schliessbewegung wirksam bleibt. Mit dem beschriebenen
Verfahren und der Vorrichtung ist es möglich, die Schliesskraftbegrezung bis zum letzten
Millimeter der Schiessbewegung wirken zu lassen. Das ist besonders wirkungsvoll gegen
das Einklemmen und Verletzen von schmalen menschlichen Gliedmassen wie beispielsweise
Hände und Finger, aber auch Kleidungsstücke. Die Wichtigkeit des Einklemmschutzes
in der letzten Phase der Schliessbewegung ist auch noch unter einem weiteren Aspekt
hervorzuheben. Wie die Figur 1 zeigt sind normaler Weise automatische Aufzugstüren
1 mit Sicherheitsleisten 1.11. ausgerüstet. Diese erfüllen aber ihre Funktionen nur
bis auf eine bestimmte Distanz zueinander. Wenn sich die Türvorderkanten bei einer
Schliessbewegung auf beispielweise fünf bis zwei cm angenähert haben, müssen die Detektionssysteme
der Sicherheitsleisten zwecks Verhinderung von Eigendetektionen unempfindlicher oder
gar abeschaltet werden.
[0032] Die Erfindung erfüllt hier die Forderung nach vollständigem Einklemmschutz bis zum
letzten mm. In dieser Schlussphase der Schliessbewegung ist ferner die Türgeschwindigkeit
so klein, dass die dynamische Kraftkomponente vernachlässigbar klein ist und nur der
statische Anteil wirkt. Es ist auf Grund dieser Fakte sogar angezeigt, dass die Ansprechwerte
der Schliesskraftbegrenzung, zwecks noch besserem Schutz der Aufzugsbenützer, erheblich
unter dem vorgeschriebenen Höchstwert eingestellt werden können ohne Beeinträchtigung
der Türoperationen. Verfahren und Vorrichtung können für jede Art von automatischen
Türen angewendet werden und sind nicht auf das Aufzugsgebiet beschränkt. Es können
beispielweise Eingangstüren von Hotels, Geschäfts- und Wohnhäusern sowie auch solche
von Eisenbahn- und Strassenfahrzeugen mit der beschriebenen Erfindung ausgrüstet werden.
1. Verfahren zur Herabsetzung der Einklemmgefahr bei automatischen Türen, insbesondere
bei Aufzügen mit geregeltem Türantrieb, welcher mittels einem Motor mit Vorgelege
via Linearantrieb Türflügel einer Kabinentür und via mechanische Kupplungsglieder
Türflügel einer Schachttür von einer Geschlossenstellung in eine Offenstellung und
umgekehrt bewegt und welcher die Türflügel in jeder Stellung zwischen den beiden Endstellungen
Offen und Geschlossen stoppen, in gleicher Richtung weiterbewegen oder reversieren
lässt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stoppen und Reversieren auf dem ganzen Weg einer sich schliessenden Aufzugstür
durch einen von einer externen Störkraft 3.9 erzeugten, einen definierten Toleranzwert
überschreitenden Regelfehler +/- dVmax ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass je eine auf einem Real-Sollwert 4.1 basierende positive und negative Toleranzkurve
4.2 und 4.3 erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein das Verhältnis externe Störkraft 3.9 zum Regelfehler dV konstant haltender
Kompensationswert Vk erzeugt und dieser Wert Vk aus während einer Lernfahrt ermittelten Massekompensationswerten 3.12 und Reibungskompensationswerten
3.13 zusammengesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schliessen einer Aufzugstür bei Nichtvorliegen eines Fahrbefehls für diesen
entsprechenden Aufzug als eine, aktuelle Kompensationswerte Vk liefernde Lernfahrt durchgeführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer automatischen
Tür insbesondere bei Aufzügen, mit geregeltem Türantrieb, welcher mittels einem Motor
mit Vorgelege via Linearantrieb Türflügel einer Kabinentür via mechanische Kupplungsglieder
Türflügel einer Schachttür von einer Geschlossenstellung in eine Offenstellung und
umgekehrt bewegt und welcher die Türflügel in jeder Stellung zwischen den beiden Enstellungen
Offen und Geschlossen stoppen, in gleicher Richtung weiterbewegen oder reversieren
lässt,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine automatische Aufzugstür 1 eine uP-Steuerung 2.3, eine Schaltelektronik 2.4,
einen DC-Motor 2.1 und einen Digitaltacho 2.2 aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die uP-Steuerung 2.3 einen Sollwertgeber 2.5, einen Fahrkurvenwähler 3.18, einen
ersten Vergleicher 3.1, einen Differenzwertgeber 3.6, einen Grenzwertvergleicher 3.7,
einen zweiten Vergleicher 3.2, einen Regler 3.8, einen Lernfahrtrechner 3.11, einen
vierten Vergleicher 3.4, einen Lernfahrtwähler 3.19, ein Digitalfilter 3.15 und einen
Integrator 3.16 enthält.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 und 6,
daduch gekennzeichnet,
dass der Sollwertgeber 3.5 ein Filter 3.22.1, einen Dividierer 3.22.2 und einen Inverter
3.22.3 enthält.