[0001] Der Werkstoff Holz weist in seinem ursprünglichen Zustand einen hohen Feuchtegehalt
auf. Zur Weiterverarbeitung für die verschiedensten Zwecke muss der Feuchtegehalt
des Holzes, das als Ausgangsprodukt meistens in Form von Schnittholz vorliegt, auf
einen bestimmten Restfeuchtegehalt herabgesetzt werden. Um dies zu erreichen, wird
Schnittholz im Freien und/oder in technischen Anlagen nach verschiedenen Trocknungsverfahren
getrocknet. Die grösste Bedeutung für die technische Schnittholztrocknung in der Praxis
haben sogenannte Frischluft-Abluft-Trockenkammern, die nach dem Prinzip der thermischen
Verdunstungstrocknung in einem erzwungenen Warmluftstrom arbeiten.
[0002] Derzeit werden in neuen Frischluft/Abluft-Trockenkammern hauptsächlich automatische
Regelanlagen, ausgerüstet mit Prozessrechnern, eingesetzt. Der gesamte Trocknungsablauf
wird durch ein Trocknungsprogramm, das im Prozessrechner eingegeben wird, gesteuert.
Ueblicherweise ist der Ablauf eines Trocknungszyklus in die Phasen "Aufheizen", "Trocknen"
und "Klimatisieren" unterteilt. Je nach dem, wie das Klima in der Trockenkammer, charakterisiert
durch die Lufttemperatur und die relative Luftfeuchte, während der eigentlichen Trocknung
(Phase "Trocknen") gesteuert wird, werden in der Praxis fast ausschliesslich "zeitabhängige"
und "holzfeuchteabhängige" Steuerverfahren verwendet.
[0003] Bei dem "zeitabhängigem" Steuerverfahren wird die Phase "Trocknen" in einzelnen Zeitstufen
programmiert, wobei jeder Zeitstufe eine entsprechende Soll-Lufttemperatur und eine
entsprechende Soll-Luftfeuchte, abgestimmt auf die jeweils zu trocknende Holzart,
Holzdicke, Anfangs-Holzfeuchte und gewünschte End-Holzfeuchte, zugeordnet wird. Der
Nachteil dieses Verfahrens ist, dass das Klima in der Trockenkammer unabhängig von
der tatsächlich abnehmenden Feuchte des Holzes gesteuert wird; dessen Anwendung erfordert
umfangreiche praktische Erfahrungen mit Trocknungen unter gleichen Voraussetzungen
(Holzart, Holzdicke, Anfangsfeuchte), die bei der Festlegung der Trocknungsprogramme
zu berücksichtigen sind. Ein Beispiel eines "zeitabhängigen" Trocknungsprogramms ist
in Tabelle 1 dargestellt.
[0004] Bei dem "holzfeuchteabhängigem" Steuerverfahren wird dagegen das Klima in der Trockenkammer
während der Phase "Trocknen" auf Grund der Abnahme der Feuchte des Holzes gesteuert.
Dabei wird die Holzfeuchte repräsentativer Bretter der Trocknungscharge elektrisch,
nach dem Widerstandsprinzip, mittels eingeschlagenen Messelektroden gemessen und durch
Kabelleitungen dem Prozessrechner der Regelanlage übertragen. Im Trocknungsprogramm
werden für die Phase "Trocknen" Sollwerte für die Lufttemperatur und die relative
Luftfeuchte vorgegeben, die von der Regelanlage einzustellen sind, wenn die Holzfeuchte
bestimmte, abnehmende Werte erreicht. Ein Beispiel eines "holzfeuchteabhängigen" Trocknungsprogramms
ist in Tabelle 2 dargestellt.
[0005] Nachteilig bei dem "holzfeuchteabhängigem" Steuerverfahren ist die Messungenauigkeit
der derzeitigen elektrischen Holzfeuchte-Messverfahren. Insbesondere beim sägefrischem
Holz, mit Feuchte über 60 %, beträgt die Messungenauigkeit bereits ± 20 und mehr Prozente.
Aus diesem Grund werden die Vorgaben der Trocknungsprogramme, betreffend der Klima-Sollwerte
für die Phase "Trocknen", nicht in ausreichend genauer Uebereinstimmung mit der tatsächlich
im Holz vorhandenen Feuchte befolgt. Dies hat in der Trocknungspraxis oft zur Folge,
dass die Regelanlage während der Phase "Trocknen" eine verfrühte oder auch verspätete
Veränderung der Klima-Sollwerte vornimmt. Eine zeitlich verfrühte Veränderung des
Klimas in der Trockenkammer in Richtung einer Verschärfung der Trocknung verursacht
das Auftreten von Trocknungsfehlern im Holz (Risse, Spannungen, Verformungen und Verfärbungen).
Hingegen ist ein verspätete Verschäfung des Klimas mit unverhältnismässig langen Trocknungszeiten
verbunden.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der Nachteile
der genannten zeit- und holzfeuchteabhängigen Steuerverfahren, ein Verfahren zu schaffen,
das imstande ist, zweckmässige Veränderungen des Klimas in Frischluft/Abluft-Trockenkammern
während der Phase "Trocknen" selbständig vorzunehmen, um einerseits kürzere Trocknungszeiten
zu erzielen und andererseits Trocknungsschäden zu vermeiden.
[0007] Der Erfindung ist der, an sich bekannte, physikalische Zusammenhang zwischen Trocknungsablauf
und Temperaturverlauf in hygroskopischen Gütern während der thermischen Verdunstungstrocknung,
zugrundegelegt. Es kann hierzu folgendes gesagt werden:
[0008] Solange ein feuchtes Gut, unter gegebenen Klimabedingungen (Lufttemperatur und relative
Luftfeuchte), Feuchtigkeit durch Verdunstung an die Umgebung abgibt, bleibt seine
Temperatur unter der Trockentemperatur der umgebenden Luft. Diese Erscheinung ist
auf die, während der Verdunstung, verbrauchte Verdampfungswärme zurückzuführen, welche
aus dem Trocknungsgut entzogen wird. Die Temperaturdifferenz, die sich aus diesem
Grund zwischen umgebender Luft und Gut einstellt, hängt von der Intensität der Verdunstung
d.h. von der Trocknungsgeschwindigkeit ab. Ein Nachlassen der Verdunstungsintensität
hat stets einen Temperaturanstieg im Trocknungsgut zur Folge. Wenn die Trockentemperatur
der umgebenden Luft angehoben wird, vergrössert sich die Differenz zur Gutstemperatur
und die Trocknungsgeschwindigkeit nimmt zu. Die gleiche Wirkung kann auch durch ein
Herabsetzen der relativen Luftfeuchte der umgebenden Luft erreicht werden, weil damit
die Verdunstung ebenfalls angeregt wird und die Gutstemperatur gegenüber der Trockentemperatur
der umgebenden Luft absinkt. Wenn keine Verdunstung mehr stattfindet, erreicht die
Gutstemperatur das Niveau der Trockentemperatur der umgebenden Luft.
[0009] Dieser physikalisch begründete Sachverhalt kann für eine automatisch wirkende Steuerung
der Trocknung von Schnittholz in Frischluft/Abluft Trockenkammern, während der Phase
"Trocknen", eingesetzt werden. Der zugrunde liegende Gedanke dabei ist, die Temperatur
in der Mitte der Brettdicke des trocknenden Schnittholzes kontinuierlich zu messen
und den periodisch abgefragten Temperatur-Messwert als Führungsgrösse für die Steuerung
der Regelgrössen Lufttemperatur und relative Luftfeuchte in der Trockenkammer zu verwenden,
um eine angestrebte, höhere, oder auch niedrigere Trocknungsgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten.
[0010] Der Erfindungsgedanke wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
wird von der üblichen Einrichtung einer Frischluft/Abluft-Trockenkammer, ausgerüstet
mit einer Regelanlage mit Prozessrechner und dazugehörenden elektrischen Messfühlern
für die Lufttemperatur und die relative Luftfeuchte ausgegangen.
[0011] Die Verwirklichung des erfindungsgemässen Steuerverfahrens erfordert die Anbringung
von bekannten elektrischen Temperatur-Messfühlern in der Mitte der Brettdicke einiger
repräsentativer Bretter der Trocknungscharge, die über Kabelleitungen mit dem Prozessrechner
der Regelanlage der Trockenkammer verbunden werden. Die Steuerung des Trocknungszyklus
erfolgt auf Anweisungen eines Programms, welches im Speicher des Prozessrechners
eingegeben wird. Das Programm enthält, nebst den erfindungsgemässen Anweisungen für
die Phase "Trocknen", auch übliche Anweisungen für die Phasen "Aufheizen" und "Konditionieren",
die den gesamten Trocknungsablauf vervollständigen. Für die Phase "Aufheizen" sind
dies Sollwerte für die Lufttemperatur und die relative Luftfeuchte, die am Ende der
Aufheizphase in der Trockenkammer zu erreichen sind, sowie Vorgabezeit für die Dauer
der Aufheizphase. Für die Phase "Konditionieren" sind dies Sollwerte für die Lufttemperatur
und die relative Luftfeuchte, die am Anfang der Phase "Konditionieren" von der Regelanlage
in der Trockenkammer einzustellen sind, sowie Vorgabezeit für die Dauer der Phase
"Klimatisieren".
[0012] Als erfindungsgemässe Anweisungen, die im Prozessrechner der Regelanlage für die
Phase "Trocknen" einzugeben sind, gelten:
a) Ein erster Proportionalitätsfaktor X für die Steuerung der Lufttemperatur in Abhängigkeit von den Holztemperatur-Messwerten,
der angibt, wie die Lufttemperatur während der Trocknungsphase proportional zum Anstieg
der Holztemperatur zu erhöhen ist. Die wählbaren Werte für den ersten Proportionalitätsfaktor
X sind von 1 bis 4, wobei gilt, dass je grösser der Wert, desto schärfer die Trocknung.
b) Ein zweiter Proportionalitätsfaktor Y für die Steuerung der relativen Luftfeuchte in Abhängigkeit von den Holztemperatur-Messwerten,
der angibt, wie die relative Luftfeuchte während der Trocknungsphase proportional
zum Anstieg der Holztemperatur herabzusetzen ist. Die wählbaren Werte für den zweiten
Proportionalitätsfaktor Y sind von 1 bis 4, wobei gilt, dass je grösser der Wert, desto schärfer die Trocknung.
c) Ein Zeitfaktor Z, mit dem das Zeitintervall für die Abfrage der Holztemperatur-Messfühler festgelegt
wird.
d) Ein erster Eckwert LT max. für die Lufttemperatur. Diese erste Eckwert gibt an, welche maximale Temperatur
die Luft in der Kammer erreichen darf. Die Regelanlage der Kammer erhält zugleich
die Anweisung die Lufttemperatur in der Kammer auf den vorgegebenen ersten Eckwert
LT max. bis Ende der Phase "Trocknen" konstant zu halten.
e) Ein zweiter Eckwert LF für die relative Luftfeuchte, der in der Kammer, nach Erreichung des ersten Eckwertes
der Lufttemperatur LT max., von der Regelanlage einzustellen und bis Ende der Phase "Trocknen" konstant zu
halten ist.
[0013] Die zahlenmässigen Anweisungen a), b), c) und d) sind für jede zu trocknende Holzart
und Holzdicke, je nach gewünschter Trocknungsschärfe und Ansprüchen an die Trocknungsqualität
des Schnittholzes, aus Versuchstrocknungen zu ermitteln. Die zahlenmässige Anweisung
e) ist, je nach gewünschter Endfeuchte des zu trocknenden Schnittholzes, aus bekannten
Tabellen für Holzfeuchte-Gleichgewichtszahlen in Abhängigkeit von Temperatur und
relativer Luftfeuchte zu entnehmen.
[0014] Ein Beispiel eines Trocknungsprogramms, basierend auf dem erfindungsgemässen Steuerverfahren,
ist in Tabelle 3 dargestellt. Die Wirkungsweise der Programm-Anweisungen auf das Klima
in der Trockenkammer wird anhand des folgenden Ausführungsbeispiels und den zahlenmässigen
Angaben aus Tabelle 3 erklärt. Dabei wird angenommen, dass nur ein Temperatur-Messfühler
in der Mitte der Brettdicke eines Holzbrettes der Trocknungscharge angebracht ist.
[0015] Zu Beginn des Trocknungszyklus wird, innerhalb der vorgegebenen 5-stündigen Dauer
der Aufheizphase, die Lufttemperatur und die relative Luftfeuchte in der Trockenkammer
auf die Sollwerte 40°C Lufttemperatur und 70% relative Luftfeuchte angehoben. Damit
stellt sich in der Kammer am Ende der Aufheizphase ein Trocknungsklima ein, dass eine
entsprechende anfängliche Intensität der Trocknung des Schnittholzes hervorruft. Die
Holztemperatur erreicht dabei einen bestimmten Wert, der unter dem Sollwert der Lufttemperatur
liegt. Mit Beginn der Phase "Trocknen" wird die Temperaturanzeige des Holztemperatur-Messfühlers
als Führungsgrösse für die Regelung der Lufttemperatur und der relativen Luftfeuchte
zugeschaltet. Auf Grund des vorgegebenen 1-stündigen Zeitintervalls für die Abfrage
der Holztemperatur, wird nach Ablauf jeder Stunde fesetgestellt, ob und gegebenenfalls
in welchem Umfang eine Temperaturerhöhung gegenüber der letzten Abfrage stattgefunden
hat. Wenn keine, oder nur eine geringe, beispielsweise 0,1°C betragende, Temperaturerhöhung
registriert wird, so erfolgt keine Anweisung an die Regelanlage die Lufttemperatur
in der Trockenkammer zu erhöhen, bzw. die relative Luftfeuchte abzusenken. Die Sollwerte
der Lufttemperatur und der relativen Luftfeuchte bleiben somit auf dem letzten Stand.
Wenn jedoch die Temperaturerhöhung des Holzes über 0,1°C beträgt, so wird die registrierte
Differenz zwischen der aktuellen und der letzten Abfrage des Holztemperatur-Messfühlers
mit dem vorgegebenen Proportionalitätsfaktor
X multipliziert und mit dem letzten Sollwert der Lufttemperatur addiert. Das Additionsergebnis
wird dann als neuer Sollwert der Lufttemperatur von der Klimaregelanlage übernommen.
In gleicher Weise wird bei der stündlichen Abfrage des Holztemperatur-Messfühlers
mit der relativen Luftfeuchte verfahren, nur dass in diesem Fall der Sollwert der
relativen Luftfeuchte, entsprechend dem Proportionalitätsfaktor
Y, abgesenkt wird.
[0016] Auf diese Art und Weise wird das Trocknungsklima in der Trockenkammer im Verlauf
der Phase "Trocknen" allmählich verschärft, um der nachlassenden Verdunstungsintensität
im Holz entgegenzuwirken. Die Wahl der Proportionalitätsfaktoren
X und
Y, sowie des Zeitfaktors
Z bestimmen dabei das gewünschte Ausmass der Intensivierung der Verdunstung und beeinflussen
damit massgebend die Dauer der Phase "Trocknen".
[0017] Wenn die Lufttemperatur in der Trockenkammer den vorgegebenen Eckwert LT max. = 75°C
erreicht, wird die Holztemperatur als Führungsgrösse ausser Funktion gesetzt. Gleichzeitig
bekommt die Regelung die Anweisung, die Lufttemperatur in der Trockenkammer auf den
vorgegebenen Eckwert LT max. = 75°C nunmehr konstant zu halten und die relative Luftfeuche
auf den vorgegebenen Eckwert LF = 60% einzustellen und ebenfalls konstant zu halten.
Die Phase "Trocknen" wird fortgesetzt, bis die Holztemperatur die Lufttemperatur
LT max. = 75°C erreicht hat. Die Temperaturgleichheit zwischen Holz und Luft bedeutet,
dass keine Feuchteverdunstung im Holz mehr stattfindet, weil sich ein Gleichgewichtszustand
zwischen Umgebung und Feuchtegehalt des Holzes eingestellt hat, bzw. die gewünschte
End-Holzfeuchte erreicht ist. Dieser Zustand wird von dem Prozessrechner der Regelanlage
als Ende der Phase "Trocknen" gewertet. Gleichzeitig wird die Regelung durch das Trocknungsprogramm
angewiesen, die Soll-Werte der Phase "Konditionieren" -60°C Lufttemperatur und 55%
relative Luftfeuchte - einzustellen. Nach Ablauf der Vorgabezeit von 24 h ist die
Phase "Konditionieren" und damit auch der gesamte Trocknungszyklus beendet.
[0018] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemässen Steuerverfahrens für die Schnittholztrocknung
in Frischluft/Abluft-Trockenkammern besteht darin, dass es ohne Zeitvorgaben (wie
bei den "zeitabhängigen" Steuerverfahren) und ohne eine Messung der Holzfeuchte-Abnahme
(wie bei den "holzfeuchteabhängigen" Steuerverfahren) auskommt. Die Veränderung des
Trocknungsklimas in der Trockenkammer durch die Regelanlage in Richtung einer Trocknungsverschärfung
erfolgt einzig und allein auf Grund des für jede Holzart und jede Holzdicke charakteristischen
Verlaufs der Temperatur in der Brettmitte. Dabei besteht die Möglichkeit - über die
Wahl der Proportionalitätsfaktoren
X und
Y und des Zeitfaktors
Z - das Ausmass der Verschärfung des Trocknungsklimas zu bestimmen und damit die Zeitdauer
und die Trocknungsqualität vorteilhaft zu beeinflussen. Die elektrische Temperaturmessung
im Holz kann mit üblichen technischen Mitteln mit einer ausreichend grossen Genauigkeit
vorgenommen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass keine fehlerbehafteten Messwertanzeigen,
wie z.B. bei der elektrischen Holzfeuchtemessung, eine gegenüber dem tatsächlichen
Feuchtezustand des Holzes verfrühte oder verspätete Veränderung des Trocknungsklimas
bewirken. Auf diese Art und Weise können einerseits Trocknungsschäden vermieden und
anderseits möglichst kurze Trocknungszeiten erreicht werden.
Tabelle 1
Beispiel eines "zeitabhängigen" Trocknungsprogramms nach dem Stand der Technik |
Phase Aufheizen: |
|
|
|
Dauer: 5 h |
Lufttemperatur: |
Anfangs-Wert 20°C |
|
|
|
End-Wert 50°C |
|
|
Luftfeuchte: |
Anfangs-Wert 55% |
|
|
|
End-Wert 85% |
|
Phase Trocknen: |
|
|
|
Zeitstufen |
Dauer H |
Lufttemperatur °C |
Luftfeuchte % |
1 |
30 |
50 |
85 |
2 |
20 |
50 |
80 |
3 |
20 |
50 |
70 |
4 |
25 |
55 |
65 |
5 |
25 |
60 |
60 |
6 |
20 |
70 |
55 |
7 |
20 |
75 |
50 |
8 |
10 |
75 |
45 |
9 |
10 |
75 |
35 |
Phase Konditionieren: |
|
|
|
Dauer: 24 h |
Lufttemperatur: |
60°C |
|
|
Luftfeuchte: |
55% |
|
Tabelle 2
Beispiel eines "holzfeuchteabhängigen" Trocknungprogramms nach dem Stand der Technik |
Phase Aufheizen: |
|
|
Dauer: 5 h |
Laufttemperatur: |
Anfangs-Wert 20°C |
|
|
End-Wert 50°C |
|
Luftfeuchte: |
Anfangs-Wert 55% |
|
|
End-Wert 85% |
Phase Trocknen: |
|
|
Holzfeuchte % |
Lufttemperatur °C |
Luftfeuchte % |
über 60 |
50 |
85 |
60 - 50 |
50 |
80 |
50 - 40 |
50 |
70 |
40 - 30 |
55 |
65 |
30 - 20 |
60 |
60 |
20 - 15 |
65 |
55 |
15 - 12 |
70 |
50 |
12 - 10 |
75 |
40 |
10 - 8 |
75 |
35 |
Phase Konditionieren: |
|
|
Dauer 24 h |
Lufttemperatur: |
60°C |
|
Luftfeuchte: |
55% |
Tabelle 3
Beispiel eines Trocknungsprogramms gemäss der Erfindung |
Phase Aufheizen: |
|
|
Dauer: 5 h |
Lufttemperatur: |
Anfangs-Wert 20°C |
|
|
End-Wert 40°C |
|
Luftfeuchte: |
Anfangs-Wert 55% |
|
|
End-Wert 70% |
Phase Trocknen: |
|
|
Proportionalitätsfaktor X (Lufttemperatur): |
1.5 |
|
Proportionalitätsfaktor Y (Luftfeuchte): |
1 |
|
Zeitfaktor Z |
1 h |
|
Eckwert LT max.: |
75°C |
|
Eckwert LF: |
60% |
|
Phase Konditionieren: |
|
|
Dauer:24 h |
Lufttemperatur: |
60°C |
|
Luftfeuchte: |
55% |
1. Steuerverfahren für die Schnittholztrocknung in Frischluft/Abluft-Trockenkammern
mittels einer Regelanlage der Lufttemperatur und der relativen Luftfeuche, die durch
einen angeschlossenen Prozessrechner gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass
als Führungsgrösse der Regelgrössen Lufttemperatur und relative Luftfeuchte der mittels
elektrischen Temperaturmessfühlern kontinuierlich gemessene und im Prozessrechner
der Regelanlage übertragene Anstieg der Holztemperatur während der Trocknung dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Holztemperatur in der
Mitte der Brettdicke mindestens eines Brettes des trocknenden Schnittholzes gemessen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, mittels eines im Prozessrechner
der Regelanlage eingegebenen ersten Proportionalitätsfaktors X, die Regelanlage angewiesen wird, die Regelgrösse Lufttemperatur proportional zum
Anstieg der Holztemperatur anzuheben.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, mittels eines im Prozessrechner
der Regelanlage eingegebenen zweiten Proportionalitätsfaktors Y, die Regelanlage angewiesen wird, die Regelgrösse relative Luftfeuchte proportional
zum Anstieg der Holztemperatur herabzusetzen.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Proportionalitätfaktoren
X und Y nach Schärfestufen von 1 bis 4 wählbar sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, mittels eines im Prozessrechner
der Regelanlage eingegebenen ersten Eckwertes LT max., die Regelanlage angewiesen wird, die Regelgrösse Lufttemperatur, nach dem die Lufttemperatur
in der Trockenkammer den vorgegebenen ersten Eckwert LT max. erreicht hat, bis Ende der Phase "Trocknen" konstant zu halten.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass, mittels eines im Prozessrechner
der Regelanlage eingegebenen zweiten Eckwertes LF, die Regelanlage angewiesen wird, nach Erreichung des ersten Eckwertes LT max., die Regelgrösse relative Luftfeuchte auf den vorgegebenen zweiten Eckwert LF bis Ende der Phase "Trocknen" konstant zu halten.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass für die Beendigung
der Phase "Trocknen" der im Prozessrechner der Regelanlage registrierte Anstieg der
Holztemperatur auf den ersten Eckwert LT max. verwendet wird.