[0001] Die Erfindung betrifft einen Bahnreißschalter für bahnverarbeitende Maschinen, insbesondere
Rollenrotationsdruckmaschinen, mit wenigstens einer der Bahn zugeordneten Abtasteinrichtung,
vorzugsweise in Form einer von der Bahn unterbrechbaren Lichtschranke, durch die im
Falle einer unzulässigen 0rtsveränderung der Bahn ein Signal erzeugbar ist.
[0002] Eine Anordnung dieser Art ist aus der DE-AS 21 56 506 bekannt. Die Abtasteinrichtung
besteht hier aus oberhalb und unterhalb der normalen Bahnebene vorgesehenen Lichtschranken,
deren Sender und Empfänger jeweils im Bereich einander gegenüberliegender Längskanten
der Bahn so angeordnet sind, daß der Lichtstrahl zwischen Sender und Empfänger bei
Normalbetrieb mit der Bahn nicht kollidiert und im Falle einer unzulässigen Auslenkung
der Bahn von dieser unterbrochen wird. Die Auslenkung der Bahn im Falle eines durch
einen Bahnriß verursachten Wegfalls des Bahnzugs soll dabei durch die Zylinder des
letzten, vor der Bruchstelle durchlaufenen Druckwerks bewirkt werden. Dementsprechend
sind die Lichtschranken hier in geringem Abstand hinter diesen Zylindern angeordnet.
Es ist zwar richtig, daß die Bahn bei wegfallendem Bahnzug aufgrund der Adhäsionswirkung
der Farbe an einem der Zylinder hochsteigt. Dieser Auslenkung der Bahn wirkt jedoch
die Trägheit der Bahn entgegen, so daß der Auslenkvorgang vergleichsweise langsam
verläuft. Es kann daher bei der bekannten Anordnung vergleichsweise lange dauern,
bis ein Signal, z.B. zum Stillsetzen der Maschine, ausgelöst wird. In der Zeit zwischen
Bahnriß und Maschinenstillstand wird jedoch Makulatur produziert, was sich ungünstig
auf die Materialkosten und die Umweltverträglichkeit auswirkt. Hinzu kommt, daß die
Lichtschranken bei der bekannten Anordnung in geringem Abstand von den Zylindern des
Druckwerks und dementsprechend in einem Bereich angeordnet sein müssen, in welchem
Farbnebel etc. nicht vermeidbar sind, was zu einer Verschmutzung der Elemente der
Lichtschranken und damit zu Funktionsstörungen führen kann. Außerdem wird durch die
mit geringem Abstand hinter den Zylindern angeordneten Lichtschranken die Zugänglichkeit
zu den Zylindern des Druckwerks beeinträchtigt, was sich ungünstig auf die Bedienungsfreundlichkeit
auswirken kann.
[0003] Aus der DE-OS 37 35 330 ist eine Bahnfangvorrichtung bekannt, die eine mit geringem
Abstand unterhalb der Bahn angeordnete Saugwalze und einen oberhalb der Bahn angeordneten
Düsenbalken aufweist, deren Düsen mit Blasluft beaufschlagt werden, durch welche die
Bahn bei entfallendem Bahnzug an die Saugwalze angedrückt wird. Der dabei in der Saugwalze
entstehende Unterdruck wird von einem Druck-Spannungswandler registriert und in elektrische
Signale zur Maschinen- und Aggregatesteuerung umgewandelt. Die hier vorgesehene Saugwalze
muß angetrieben werden. Es ist daher ein vom Maschinenhauptantrieb abgezweigter Antriebszug
erforderlich. Dies macht vielfach eine Nachrüstung vorhandener Maschinen mit einer
derartigen Einrichtung unmöglich oder jedenfalls schwierig, von dem erforderlichen
Energiebedarf einmal ganz abgesehen. Außerdem ist bei der bekannten Anordnung ein
über die Breite der Bahn durchgehender Düsenbalken mit einer größeren Anzahl von Düsen
erforderlich. Es ergibt sich daher auch ein hoher Luftverbrauch. Die bekannte Anordnung
erfordert daher vergleichsweise hohe Betriebskosten und einen vergleichsweise hohen
baulichen Aufwand. Ein besonderer Nachteil der bekannten Anordnung ist aber darin
zu sehen, daß die Bahn hier auf ihrer ganzen Breite ausgelenkt und an die Saugwalze
angedrückt werden muß, was infolge der starken Trägkeit der Bahn hohe Kräfte erfordert
und daher zu einer nicht unbeträchtlichen Verzögerung führen kann.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
eingangs erwähnter Art so zu verbessern, daß die Nachteile der bekannten Anordnungen
vermieden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Abtasteinrichtung, die
im Bereich einer Bahnlängskante angeordnet ist, eine Auslenkeinrichtung zugeordnet
ist, mittels der eine permanent auf den Bereich der zu geordneten Längskante der Bahn
wirkende, bei störungsfreiem Betrieb vom Bahnzug überwindbare Auslenkkraft erzeugbar
ist, durch welche die Bahnlängskante bei wegfallendem Bahnzug gegenüber der Bahnebene
bei störungsfreiem Betrieb auslenkbar und gegenüber der Abtasteinrichtung bewegbar
ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Anordnung ist in vorteilhafter Weise standortunabhängig. Dies
ermöglicht eine Anordnung des erfindungsgemäßen Bahnreißschalters genau da, wo eine
Überwachung der Bahn besonders angebracht ist, das heißt in erfahrungsgemäß besonders
bruchgefährdeten Bereichen, z.B. im Bereich eines des letzten Druckwerk nachgeordneten
Trockners, und wo die Zugänglichkeit zu anderen Aggregaten nicht behindert wird. Maßgebend
für die erreichbare, vorteilhafte Standortunabhängigkeit ist dabei nicht nur die jeder
Abtasteinrichtung zugeordnete Auslenkeinrichtung, sondern auch deren Anordnung derart,
daß lediglich eine Bahnkante überwacht und ausgelenkt werden muß. Im Bereich der Bahnkante
ist nämlich die Labilität bei wegfallendem Bahnzug am größten und am schnellsten zu
spühren, was eine hohe Zuverlässigkeit und besonders geringe Totzeiten gewährleistet.
Dadurch, daß nur die Bahnkante überwacht wird, ergibt sich auch nicht nur eine sehr
kompakte Anordnung, sondern auch eine höchst einfache und kostengünstige Bauweise.
In vorteilhafter Weise wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung kein Antrieb benötigt.
Infolge der erreichten Standortunabhängigkeit und der einfachen und kompakten, insbesondere
antriebslosen Bauweise ist daher auch eine einfache Nachrüstung vorhandener Maschinen
mit erfin dungsgemäßen Bahnreißschaltern möglich.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben. So kann es besonders vorteilhaft sein, wenn
die Auslenkeinrichtung eine Luftdüse, vorzugsweise eine Blasdüse, aufweist, die an
eine Druckdifferenzerzeugungseinrichtung, vorzugsweise an eine Druckluftquelle, angeschlossen
und für eine in Auslenkrichtung gerichtete Durchströmrichtung eingerichtet, vorzugsweise
der in Auslenkrichtung hinteren Bahnoberfläche gegenüberliegend angeordnet ist. Diese
Maßnahmen ergeben in vorteilhafter Weise eine berührungslos arbeitende Auslenkeinrichtung.
Die Verwendung einer Blasdüse kann dabei besonders vorteilhaft sein, weil die hier
benötigte Druckluftquelle in der Regel in Form eines Druckluftnetzes bereits zur Verfügung
steht. Zudem lassen sich der mit einer Blasdüse erzielbare Luftstrahl genau auf den
gewünschten Bereich der Bahnlängskante ausrichten und die hiermit erzeugbare Kraft
auf einfache Weise justieren. Die Verwendung einer Saugdüse ist demgegenüber in vorteilhafter
Weise mit einem gewissen Staubsaugereffekt verbunden.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Abtasteinrichtung
mit zur Kraftrichtung der Auslenkeinrichtung geneigter, innerhalb einer quer zur Bahnlängsrichtung
verlaufenden Ebene sich erstreckender Achse angeordnet ist. Infolge der hier vorgesehenen
Neigung der Abtastrichtung zur Auslenkrichtung wird sichergestellt, daß die überwachte
Bahnlängskante im Falle einer Auslenkung schnell und zuverlässig in beziehungsweise
außer Wirkeingriff mit der Abtasteinrichtung gebracht werden kann.
[0009] Zweckmäßig können dabei die Auslenkeinrichtung mit etwa lotrecht zur Bahnebene verlaufender
Kraftrichtung und die Abtasteinrichtung mit die Bahnebene unter einem spitzen Winkel
schneidender Achse angeordnet sein. Infolge der zur Bahnebene lotrechten Kraftrichtung
ergibt sich hierbei eine kraftvolle, zuverlässige Auslenkung der Bahn.
[0010] Eine weitere, besonders vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Achse
der von einer Bahnlängskante passierten Abtasteinrichtung in Auslenkrichtung der Bahn
nach außen verläuft. Hierdurch wird sichergestellt, daß die ausgelenkte Bahnlängskante
außer Eingriff mit der Abtasteinrichtung gebracht wird. Diese kann daher einfach als
die Bahnlängskante abtastende, bei Normalbetrieb von der Bahnlängskante unterbrochene
Lichtschranke mit oberhalb bzw. unterhalb der Bahn angeordnetem Sender bzw. Empfänger
ausgebildet sein. Bei Normalbetrieb ist dabei der Lichtstrahl zwischen Sender und
Empfänger unterbrochen. Im Falle eines Bahnrisses wird der Lichtstrahl zwischen Sender
und Empfänger freigegeben, wodurch das gewünschte Signal erzeugt wird. Da hier kein
Dauersignal erzeugt wird, ergibt sich in vorteilhafter Weise eine einfache Schaltung.
[0011] In weiterer, besonders zu bevorzugender Ausgestaltung der übergeordneten Maßnahmen
können die Kraftrichtung der Auslenkeinrichtung senkrecht von oben nach unten gerichtet
und das unterhalb der Bahnebene angeordnete Element der Abtasteinrichtung gegenüber
dem zugeordneten, oberen Element nach außen versetzt, vorzugsweise außerhalb der Bahnlängskante
angeordnet sein. Hierbei sind besonders kurze Ansprechzeiten zu erwarten, da die voll
zur Wirkung kommende Auslenkkraft durch die Schwerkraft unterstützt wird und da die
Bahnlängskante bereits bei vergleichsweise geringer Auslenkung außer Wirkeingriff
mit der Abtasteinrichtung gebracht wird.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben.
[0013] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer Rollenrotationsdruckmaschine und
- Figur 2
- eine in Bahnlängsrichtung gesehene, schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Bahnreißschalters.
[0015] Die der Figur 1 zugrundeliegende Papierbahn 1 wird in einer durch ihr letztes Druckwerk
2 angedeuteten Druckmaschine bedruckt und anschließend in einem Trockner 3 getrocknet.
Der Bereich des Trockners 3 gehört erfahrungs gemäß zu den Bereichen, in denen die
Papierbahn 1 besonders druckgefährdet ist. Um im Falle eines Bahnrisses einen sogenannten
Wickler zu vermeiden, bei dem sich die Papierbahn 1 auf einen der Zylinder 4 des Druckwerks
2 aufwickelt, ist eine dem Gefahrbereich, hier dem Trockner 3, vorgeordnete Bahnfangvorrichtung
5 vorgesehen, die im Falle eines Bahnrisses aktiviert wird. Die Bahnfangvorrichtung
5 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel einfach als Bahnklemmvorrichtung ausgebildet.
Anstelle einer derartigen Klemmvorrichtung sind selbstverständlich auch andere Ausführungen
denkbar, beispielsweise Aufwickeleinrichtungen bzw. Bahnabschlageinrichtungen etc..
Gleichzeitig mit der Aktivierung der Bahnfangvorrichtung 5 wird der Antrieb der Druckmaschine
2 gestoppt.
[0016] Zur Erzeugung des zum Aktivieren der Bahnfangvorrichtung 5 und zum Stoppen der Druckmaschine
2 notwendigen Signals sind im Gefahrbereich ein oder mehrere Bahnreißschalter 6 vorgesehen,
welche die Lage der Bahn überwachen und im Falle einer unzulässigen 0rtsveränderung
der Bahn ein Signal abgeben. Im dargestellten Ausführungsbeispiels mit dem Trockner
3 als Gefahrbereich sind im Bereich des Ein- und Ausgangs des Trockners 3 entsprechende
Bahnreißschalter 6 vorgesehen. Diese können jeweils auf einem am Gehäuse des Trockners
3 befestigten Halter 7 aufgenommen sein. Selbstverständlich können auch in anderen
gefährdeten Bereichen, beispielsweise im Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Druckwerken, Bahnreißschalter und hiervon aktivierbare Bahnfangvorrinchtungen vorgesehen
sein.
[0017] Die Bahnreißschalter 6 enthalten jeweils eine eine zugeordnete Bahnlängskante abtastende,
aus Sender 8 und Empfänger 9 bestehende Lichtschranke, deren Elemente bezüglich der
bei Normalbetrieb eingehaltenen Bahnebene einander gegenüberliegend, das heißt oberhalb
und unterhalb der normalen Bahnebene, angeordnet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
befinden sich jeweils der Sender 8 oberhalb der Bahnebene und der Empfänger 9 unterhalb
der Bahnebene.
[0018] Die in Figur 2 durch eine strichpunktierte Linie angedeutete, optische Achse 10 der
Lichtschranken entspricht dem Strahlverlauf des Lichtstrahls zwischen Sender und zugeordnetem
Empfänger. Bei Normalbetrieb, das heißt bei gespannter Papierbahn 1, wird die optische
Achse 10 der Lichtschranken der im Bereich der Bahnlängskanten angeordneten Bahnreißschalter
6 von der jeweils zugeordneten Längskante der Bahn 1 geschnitten, wie aus Figur 2
anschaulich erkennbar ist. In diesem Fall wird der Lichtstrahl zwischen Sender 8 und
Empfänger 9 durch die zwischen Sender 8 und Empfänger 9 eintauchende Längskante der
Papierbahn 1 unterbrochen. Die den Sender 8 und den Empfänger 9 enthaltende Lichtschranke
gibt dementsprechend kein Signal ab. Im Falle eines Bruchs der Papierbahn 1 , das
heißt bei wegfallendem Bahnzug, kann die in die Lichtschranke eintauchende Längskante
der Papierbahn 1, wie in Figur 2 durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist, gegenüber
der normalen Bahnebene soweit ausgelenkt werden, daß die Verschneidung zwischen der
optischen Achse 10 und der Papierbahn 1 und damit die Unterbrechung des Strahlwegs
zwischen Sender 8 und Emp fänger 9 entfällt. In einem derartigen Fall trifft der vom
Sender 8 ausgesandte Lichtstrahl auf den Empfänger 9, wodurch dieser ein Signal erzeugt,
das zum Aktivieren der Bahnfangvorrichtung 5 und zum Stoppen der Druckmaschine 2 verwendbar
ist, wie in Figur 1 durch die Signalleitung 11 mit von den Bahnreißschaltern 6 abgehenden
Eingängen 12 und zur Bahnfangvorrichtung 5 und zur Druckmaschine 2 führenden Ausgängen
13 angedeutet ist.
[0019] Um eine zuverlässige Auslenkung der in den Bereich zwischen Sender 8 und Empfänger
9 einer als Abtasteinrichtung fungierenden Lichtschranke eintauchenden Bahnlängskante
zu gewährleisten, ist jeder Abtasteinrichtung, hier in Form einer Lichtschranke, eine
Auslenkeinrichtung zugeordnet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel einfach als
im Bereich der zugeordneten Abtasteinrichtung auf die Oberseite der Längskante der
Papierbahn 1 gerichtete Blasdüse 14 ausgebildet ist, die mit Druckluft beaufschlagbar
ist. Hierzu sind die Blasdüsen an eine Druckluftquelle, hier in Form eines betriebsinternen
Druckluftnetzes 15, angeschlossen, wie in Figur 1 durch Stichleitungen 16 angedeutet
ist. Die Blasdüsen 14 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel etwa lotrecht zur
normalen Transportebene der Papierbahn 1 auf den in die Lichtschranke eingreifenden
Bereich der Längskante der Papierbahn 1 , hier auf den außerhalb der Verschneidungsstelle
zwischen optischer Achse 10 und Papierbahn 1 liegenden Längskantenbereich, gerichtet.
[0020] Der mit Hilfe einer Blasdüse 4 erzeugbare Luftstrahl bzw. die hiervon bewirkte, auf
die Bahnlängskante wirkende, durch den Pfeil 17 angedeutete Kraft sind so eingestellt,
daß die Längskante der Papierbahn 1 bei vorhandenem Bahnzug, das heißt bei Normalbetrieb,
nicht ausgelenkt wird. Bei Normalbetrieb wird dementsprechend die durch den Pfeil
17 angedeutete Kraft durch den Bahnzug überwunden. Erst wenn der Bahnzug infolge eines
stattgefundenen Bahnrisses entfällt, bewirkt die Blasdüse 14 die in Figur 2 durch
eine gestrichelte Linie angedeutete Auslenkung der zugeordneten Längskante der Papierbahn
1, wodurch der oben geschilderte Schaltvorgang bewirkt wird.
[0021] Die senkrecht auf den Längskantenbereich der Papierbahn 1 gerichtete Blasdüse 14
bewirkt eine nach unten gerichtete Auslenkung des seitlichen Randbereichs der Papierbahn
1. Um sicherzustellen, daß die Papierbahn 1 mit ihrer ausgelenkten Randkante dabei
zuverlässig aus dem Bereich zwischen Sender 8 und Empfänger 9, das heißt aus der Abtasteinrichtung,
austaucht, ist die optische Achse 10 der hier die Abtasteinrichtung bildenden Lichtschranke
parallel zu einer quer zur Längsrichtung der Papierbahn 1 verlaufenden Ebene angeordnet
und gegenüber der normalen Transportebene der Papierbahn so geneigt, daß sie in Auslenkrichtung,
das heißt hier von oben nach unten, nach außen verläuft. Der unterhalb der normalen
Transportebene der Papierbahn 1 angeordnete Empfänger 9 der Lichtschranke ist dementsprechend
gegenüber dem oberhalb der normalen Transportebene der Papierbahn 1 angeordneten Sender
8 nach außen versetzt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die optische Achse
10 unter einem spitzen Winkel von 45° gegenüber der normalen Papierbahnebene geneigt,
was einen weiten Versatz zwischen Sender 8 und Empfänger 9 ermöglicht. Infolge der
Neigung der optischen Achse 10 kann das unterhalb der Papierbahnebene angeordnete
Element der Abtasteinrichtung, hier der Empfänger 9, auch ganz außerhalb der zu überwachenden
Längskante der Papierbahn angeordnet sein, was eine ungehinderte Auslenkung des seitlichen
Randbereichs der Papierbahn 1 ermöglicht, wie Figur 2 anschaulich erkennen läßt. Das
obere, das heißt das in Auslenkrichtung hintere Element, hier der Sender 8, kann ohne
weiteres innerhalb der Papierbahn 1 angeordnet sein.
[0022] Anstelle einer Blasdüse könnte auch eine Saugdüse vorgesehen sein, durch die der
zugeordnete Randbereich der Papierbahn 1 angesaugt wird, sobald dieser labil genug
ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel mit nach unten gehender Auslenkrichtung
müßte eine derartige Saugdüse unterhalb der normalen Papierbahnebene angeordnet sein.
Ebenso wäre es denkbar, die als Abtasteinrichtung fungierende Lichtschranke etc. so
anzuordnen, daß beim Normalbetrieb ein Dauersignal erzeugt wird, das im Falle einer
Auslenkung der Papierbahn unterbrochen wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
müßte hierzu lediglich die optische Achse 10 um 90° verdreht und soweit nach außen
gerückt sein, daß bei Normalbetrieb keine Kollision zwischen Achse 10 und Papierbahn
1 stattfindet.
[0023] In Figur 2 sind zwei einander gegenüberliegende, bezüglich einer Bahn mit Längsebene
symmetrisch angeordnete Bahnreißschalter 6 angedeutet. Hierdurch werden eine hohe
Sicherheit und besonders kurze Totzeiten erreicht, da der Riß einer Papierbahn immer
an einer Längskante beginnt und an der anderen Längskante endet. Sofern beide Längskanten
überwacht werden, ist sichergestellt, daß bereits beim Beginn eines Anrisses der gewünschte
Schaltvorgang erfolgt.
[0024] Die dem oben beschriebenen Beispiel zugrundeliegende Lichtschranke zur Bildung der
Abtasteinrichtung stellt ein besonders einfaches, kostengünstiges und robustes Bauelement
dar. Selbstverständlich wäre es aber auch denkbar, zur Abtastung der Bahnlängskanten
elektrische Schalter, zweckmäßig in Form sogenannter kapazitiver Schalter, vorzusehen.
Auch hiermit ließe sich eine berührungslose Bahnabtastung erreichen.
1. Bahnreißschalter für bahnverarbeitende Maschinen,insbesondere Rollenrotationsdruckmaschinen,
mit wenigstens einer der Bahn (1) zugeordneten Abtasteinrichtung, vorzugsweise in
Form einer von der Bahn (1) unterbrechbaren Lichtschranke (8,9,10), durch die im Falle
einer unzulässigen Ortsveränderung der Bahn ein Signal erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Abtasteinrichtung (8,9,10), die im Bereich einer Längskante der Bahn (1)
angeordnet ist, eine Auslenkeinrichtung (14) zugeordnet ist, mittels der eine permanent
auf den Bereich der zugeordneten Längskante der Bahn (1) wirkende, bei störungsfreiem
Betrieb vom Bahnzug überwindbare Auslenkkraft (17) erzeugbar ist, durch welche die
Längskante der Bahn (1) bei wegfallendem Bahnzug gegenüber der Bahnebene bei störungsfreiem
Betrieb auslenkbar und gegenüber der Abtasteinrichtung (8,9,10) bewegbar ist.
2. Bahnreißschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslenkeinrichtung
wenigstens eine Luft-düse (14) aufweist, die an eine Druckdifferenzerzeugungseinrichtung
angeschlossen und für eine in Auslenkrichtung gerichtete Durchströmrichtung eingerichtet
ist.
3. Bahnreißschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslenkeinrichtung
wenigstens eine an eine Druckluftquelle (15) angeschlossene Blasdüse (14) aufweist,
die der in Auslenkrichtung hinteren Oberfläche der Bahn (1) gegenüberliegend angeordnet
ist.
4. Bahnreißschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtasteinrichtung (8,9,10) mit zur Kraftrichtung der Auslenkeinrichtung (14)
geneigter, innerhalb einer quer zur Bahnlängsrichtung verlaufenden Ebene sich erstreckender
Achse (10) angeordnet ist.
5. Bahnreißschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtasteinrichtung
(8,9,10) mit die Bahnebene unter einem spitzen Winkel von vorzugsweise 45° schneidender
Achse (10) angeordnet ist.
6. Bahnreißschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslenkeinrichtung (14) mit etwa lotrecht zur Bahnebene verlaufender Kraftrichtung
angeordnet ist.
7. Bahnreißschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 - 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (10) der von einer Längskante der Bahn (1) passierten Ab tasteinrichtung
(8,9,10) in Auslenkrichtung der Bahn (1) nach außen verläuft.
8. Bahnreißschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer zweiteiligen
Abtasteinrichtung, vorzugsweise in Form einer Lichtschranke, mit zwei auf einer die
Ebene der Bahn (1) schneidenden Achse (10) angeordneten, bezüglich der Bahn (1) einander
gegenüberliegenden Elementen, vorzugsweise in Form von Sender (8) und Empfänger (9),
das in Auslenkrichtung vordere Element (9) gegenüber dem in Auslenkrichtung hinteren
Element (8) nach außen versetzt ist.
9. Bahnreißschalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das in Auslenkrichtung
vordere Element (9) außerhalb und das in Auslenkrichtung hintere Element (8) innerhalb
der zugeordneten Längskante der Bahn (1) angeordnet ist.
10. Bahnreißschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6- 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftrichtung der Auslenkeinrichtung (14) senkrecht von oben nach unten gerichtet
ist und daß das unterhalb der normalen Bahnebene angeordnete Element 9 der Abtasteinrichtung
(8,9,10) gegenüber dessen oberen Element (8) nach außen versetzt, vorzugsweise außerhalb
der Bahnlängskante angeordnet ist.