[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verlagern von Patienten mit einem auf
Rollen gelagerten fahrbaren Gestell, einer an diesem freitragend angeordneten Plattform
und einem Transportband, das die Oberseite und die Unterseite der Plattform mindestens
teilweise überdeckt, um die freie patientennahe Längskante der Plattform herumgeführt
und mittels einer Antriebsvorrichtung in beiden Richtungen verstellbar ist.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster
87 04 343 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird die Plattform relativ zum Gestell bewegt,
wobei das Band entweder zusammen mit der Plattform oder relativ zu dieser bewegt
werden kann. Nachteilig bei allen Ausführungsformen von derartigen Vorrichtungen,
sogenannten Umbettern, mit nur einem Transportband ist, daß beim Unterschieben der
Plattform unter den Patienten und gleichzeitiger Aufnahme des Patienten auf die Plattform
das über die Unterseite der Plattform laufende Bandteil am Bettlaken reibt und dieses
verschiebt. Dies erschwert eine reibungslose Aufnahme des Patienten auf die Plattform.
Während der Ablage des Patienten auf das Bett ergibt sich der umgekehrte Vorgang.
[0003] Es sind bereits Umbetter bekannt, die zwei übereinanderliegende Plattformen verwenden,
über die jeweils ein Band läuft. Durch geeignete Steuerung der beiden Bänder kann
der oben beschriebene Nachteil vermieden werden. Allerdings ist diese Lösung relativ
aufwendig und kompliziert sowohl hinsichtlich des mechanischen Aufwandes als auch
hinsichtlich der Steuerung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die einfach in ihrem Aufbau ist und dennoch eine reibungslose Aufnahme
und Ablage von Patienten aus dem Bett bzw. in das Bett ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Transportband ausgehend
von einer ersten im Gestell gelagerten Aufwickelwalze über die Oberseite der Plattform,
um deren freie Längskante herum, entlang der Plattformunterseite, um eine im Gestell
gelagerte zweite Aufwickelwalze herum zu einer nahe dem freien Längsrand der Plattform
unterhalb derselben angeordneten Umlenkkante und um diese herum zur zweiten Aufwickelwalze
zurückgeführt ist und daß die Bandenden so auf die Aufwickelwalzen auflaufen, daß
sich diese beim Auf- und Abwickeln jeweils gleichsinnig drehen.
[0006] Die vorstehend beschriebene Lösung verwendet nur ein Band, wobei auch nur eine Antriebsvorrichtung
zum Antrieb einer der beiden Aufwickelwalzen beim Aufwickeln bzw. Abwickeln erforderlich
ist. Trotz dieser konstruktiv und steuerungstechnisch einfacheren Lösung lassen sich
mit der erfindungsgemäßen Lösung die gleichen Vorteile erreichen, die sonst nur üblicherweise
mit zwei getrennten Bändern bzw. Plattformen erreicht werden. Durch die erfindungsgemäße
Bandführung wird erreicht, daß sich das zur Auflage auf dem Patientenbett oder Bettlaken
kommende Untertrumm des Bandes und das über die Oberseite der Plattform laufende Obertrumm
des Bandes, das den Patienten aufnehmen soll, unabhängig von der Laufrichtung des
Bandes stets gleichsinnig bewegen. Damit läßt sich der oben beschriebene Nachteil
zuverlässig vermeiden. Die Plattform läßt sich aufgrund der Bandbewegungen des Untertrumms
und des Obertrumms mit nur geringem Widerstand zwischen den Patienten und das Bettlaken
einschieben, wobei das Bettlaken nicht durch die Reibung an dem Banduntertrumm verschoben
wird.
[0007] Um die Plattform einschließlich der Bänder möglichst flach zu halten, ist die Umlenkkante
vorzugsweise von einer Leiste gebildet, die in eine Aussparung an der Unterseite der
Plattform eintaucht und mit der Plattform verbunden ist. Auf diese Weise ist die
gesamte Anordnung nur unwesentlich dicker als die Plattform selber.
[0008] Die Plattform selbst kann höhenverstellbar an dem Gestell angeordnet sein, so daß
sie auf verschiedene Betthöhen einstellbar ist.
[0009] Zum Verschieben des Umbetters ist an dem Gestell auf der der Plattform fernen Seite
eine sich parallel zu dieser erstreckende Griffstange befestigt. Zur Erleichterung
der Bedienung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Bedienungselemente für die Antriebssteuerung
in der Griffstange angeordnet sind.
[0010] Da die Aufwickelwalzen gleichsinnig angetrieben werden, ist es zur Vereinfachung
zweckmäßig, wenn beide Aufwikkelwalzen ständig mit der Antriebseinrichtung gekoppelt
sind, beispielsweise über eine gemeinsame Antriebskette. In diesem Falle tritt jedoch
das Problem auf, daß beim Wechsel der Aufwickelrichtung die bandabgebende Aufwickelwalze
des größeren Wickeldurchmessers mehr Band abgibt als die synchron angetriebene, das
Band aufnehmende Walze mit ihrem noch kleineren Durchmesser aufnehmen kann. Dies kann
dazu führen, daß das Band Falten schlägt und beschädigt wird.
[0011] Um dies zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß zwischen den Aufwickelwalzen
und der Antriebseinrichtung jeweils ein Drehspiel vorgesehen ist und daß jede der
Aufwickelwalzen in ihre Aufwickelrichtung vorgespannt ist.
[0012] Auf diese Weise kann trotz der ständigen Kopplung der beiden Aufwickelwalzen mit
der Antriebseinrichtung und trotz des sich ändernden Durchmessers der Aufwickelwalzen
durch das Abwickeln bzw. Aufwickeln des Bandes sichergestellt werden, daß das Band
stets gespannt bleibt. Das Drehspiel muß dabei natürlich so bemessen sein, daß es
den zu erwartenden Längenunterschied beim Aufwickeln des Bandes auf die eine Aufwickelwalze
einerseits und beim Abwickeln des Bandes von der anderen Aufwickelwalze andererseits
ausgleichen kann.
[0013] Bei einer besonders einfach zu realisierenden und zweckmäßigen Ausführungsform ist
erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Aufwickelwalzen jeweils auf einer Welle drehbar
gelagert sind, wobei die Wellen mit der Antriebseinrichtung gekoppelt sind und der
Drehwinkel der jeweiligen Aufwickelwalze gegenüber ihrer Welle durch Anschläge begrenzt
ist, und daß zwischen der jeweiligen Aufwickelwalze und ihrer Welle eine Feder zur
Erzeugung der Vorspannung angeordnet ist.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles A in Fig. 1 und
Fig. 3 ein Antriebs- und Bandführungsschema zur Erläuterung der Funktion der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und
Fig. 4 eine schematische Seitenschnittansicht der Aufwickelwalzen und einer Antriebswalze
[0015] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte mobile Umbetter zum Transport und zur Verlagerung
von Patienten umfaßt ein allgemein mit 10 bezeichnetes Gestell mit zwei kurzen horizontalen
Querholmen 12 und einem sie verbindenden Längsholm 14, die jeweils auf Rollen 16
gelagert sind. An den Verbindungsstellen der Querholme 12 mit dem Längsholm 14 sind
vertikale Säulen 18 angeordnet, an denen eine allgemein mit 20 bezeichnete Plattform
zur Aufnahme und zum Transport eines Patienten freitragend und höhenverstellbar angeordnet
ist. Dabei ist die Plattform 20 an einem an den Säulen 18 vertikal verstellbar geführten,
einen Längsträger 22 und zwei Querträger 24 umfassenden Rahmen befestigt. Da die Höhenverstellung
der Plattform 20 in an sich bekannter Weise auf eine beliebige Art erfolgen kann,
wird sie hier nicht näher beschrieben.
[0016] Innerhalb der Säulen 18 und des Längsträgers 22 sind zwei Aufwickelwalzen 26 und
28 drehbar gelagert, die über einen nicht dargestellten Kettentrieb mit einer in Figur
3 nur schematisch angedeuteten Antriebsvorrichtung 30 verbunden sind. Diese ist über
eine Bedienungstastatur 32 steuerbar, die in einer auf der Rückseite des Umbetters
parallel zur Längsrichtung der Plattform 20 verlaufenden Griffstange 35 angeordnet
ist, so daß sie von der Bedienungsperson bequem bedient werden kann.
[0017] Gemäß der Darstellung in Figur 3 ist das eine Bandende mit der oberen Aufwickelwalze
26 verbunden und von dieser über die Oberseite 34 der Plattform 20, um die freie
Randkante 36 der Plattform 20 herum zur Plattformunterseite 38 geführt. Von hier
aus verläuft das Band zu den Säulen 18 zurück und ist ausgehend vom gestellseitigen
Ende der Plattform 20 um die zweite Aufwickelwalze 28 herum wieder in Richtung auf
den freien Plattformrand 36 geführt. Nahe dem freien Plattformrand 36 und unterhalb
der Plattform 20 befindet sich eine Umlenkleiste 40, die parallel zum freien Plattformrand
36 verläuft und an ihren Längsenden mithilfe von Bolzen 42 (Figur 2) an der Plattform
20 befestigt ist. Das Transportband 44 ist um diese Umlenkleiste 40 herum nun zurück
zur zweiten Aufwickelwalze 28 geführt, wobei es auf diese in der zur Aufwickelwalze
26 entgegengesetzten Aufwickelrichtung aufläuft.
[0018] Wird das Transportband 44 zur Aufnahme eines Patienten in der durch die Pfeile angegebenen
Richtung angetrieben, wobei es genügt, die Aufwickelwalze 26 anzutreiben, so erkennt
man, daß sich das Untertrumm 46 und das Obertrumm 48 des Transportbandes gleichsinnig
bewegen ebenso wie die miteinander in Berührung stehenden Zwischenabschnitte 50 und
52 des Transportbandes. Wird die Drehrichtung umgekehrt, so ergeben sich gleiche Umlaufverhältnisse
nur in der entgegengesetzten Richtung. Wird bei der Aufnahme des Patienten die Plattform
zwischen den Patienten und das Bettlaken mit einer geeigneten Geschwindigkeit eingeschoben,
so findet keine Relativbewegung zwischen dem Transportband und dem Bettlaken statt,
so daß dieses nicht verschoben wird. Die Plattform läßt sich ohne größeren Widerstand
unter den Patienten einschieben. Die gleichen Verhältnisse ergeben sich nur in umgekehrter
Drehrichtung bei der Ablage des Patienten.
[0019] Mit 54 ist in Figur 1 ein Sicherungsbügel bezeichnet, der zur Aufnahme eines Patienten
hochgeklappt werden kann und dazu dient, das Herunterfallen des Patienten von der
Plattform zu verhindern. Der Bügel ist in Figur 2 nicht dargestellt.
[0020] In Figur 4 erkennt man ähnlich wie in Figur 3 die beiden Aufwickelwalzen 26 und
28. Diese sind von Hohlzylindern gebildet, die jeweils auf einer Welle 56 bzw. 58
frei drehbar gelagert sind. Mit jeder der Wellen ist ein radialer Fortsatz 60 verbunden,
der jeweils in einen sektorförmigen Ausschnitt 62 in der jeweiligen Aufwickelwalze
26 bzw. 28 eingreift. Der Winkelbereich, über den sich der sektorförmige Ausschnitt
62 erstreckt, bestimmt ein Drehspiel zwischen der jeweiligen Aufwickelwalze 26 bzw.
28 und ihrer Welle 56 bzw. 58.
[0021] Jede der Wellen 56, 58 ist mit einem Kettenzahnrad 64 bzw. 66 drehfest verbunden
und wird über eine Kette 68 angetrieben, die über ein Kettenzahnrad 70 läuft, das
seinerseits mit der Antriebswelle 72 einer im übrigen nicht dargestellten Antriebseinrichtung
drehfest verbunden ist.
[0022] Jede der Aufwickelwalzen 26, 28 ist durch eine schematisch angedeutete Feder 74
in ihre Aufwickelrichtung vorgespannt. Für die Aufwickelwalze 26 ist dies die Drehrichtung
im Uhrzeigersinn und für die Aufwickelwalze 28 ist dies die Drehrichtung gegen den
Uhrzeigersinn. Für die Erzeugung dieser Vorspannung kann jede geeignete Feder auch
beispielsweise eine Torsionsfeder gewählt werden.
[0023] Diese Anordnung hat folgende Aufgabe. Angenommen, das Band sei auf eine der Aufwickelwalzen
aufgerollt. Dann ist der Durchmesser dieser Aufwickelwalze einschließlich des Bandwickels
größer als der Durchmesser der anderen Aufwickelwalze. Wenn nun die Aufwickelrichtung
umgekehrt wird, wäre bei synchronem und gleichsinnigem Antrieb der beiden Wellen 56,
58 die Bandaufnahme auf der aufwickelnden Walze geringer als die Bandabgabe an der
bandabgebenden Walze. Dies würde dazu führen, daß das Band zwischen den beiden Aufwickelwalzen
durchhängt oder Falten schlägt und dann leicht beschädigt werden kann. Die zwischen
der jeweiligen Aufwickelwalze und ihrer zugehörigen Welle angeordnete Feder bewirkt
aufgrund des vorhandenen Drehspiels, daß die Aufwickelwal ze stets in Aufwickelrichtung
vorgespannt wird. Sofern das Drehspiel groß genug ist, kann damit ein Durchhängen
oder ein Faltenschlagen des Bandes vermieden werden.
1. Vorrichtung zum Verlagern von Patienten mit einem auf Rollen (16) gelagerten fahrbaren
Gestell (10), einer an diesem freitragend angeordneten Plattform (20) und einem Transportband
(44), das die Oberseite (34) und die Unterseite (38) der Plattform (20) mindestens
teilweise überdeckend um die freie patientennahe Längskante (36) der Plattform (20)
herumgeführt und mittels einer Antriebsvorrichtung (30) in beiden Richtungen verstellbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (44) ausgehend von einer ersten im Gestell (10) gelagerten
Aufwickelwalze (26) über die Oberseite (34) der Plattform (20), um deren freie Längskante
(36) herum, entlang der Plattformunterseite (38), um eine zweite im Gestell (10) gelagerte
Aufwickelwalze (28) herum zu einer nahe dem freien Längsrand (36) der Plattform unterhalb
derselben angeordneten Umlenkkante (40) und um diese herum zur zweiten Aufwickelwalze
(28) geführt ist und daß die Bandenden so auf die Aufwickelwalzen (26,28) auflaufen,
daß sich diese beim Auf- und Abwickeln jeweils gleichsinnig drehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine der Aufwickelwalzen (26,28) zum Auf- und Abwickeln mit der Antriebsvorrichtung
(30) verbindbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkkante (40) an einer Leiste ausgebildet ist, die in einer Aussparung
an der Unterseite der Plattform (20) liegend mit dieser verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (20) höhenverstellbar an dem Gestell (10) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gestell (10) auf der der Plattform (20) fernen Seite eine sich parallel
zu der Plattform (20) erstreckende Griffstange (35) befestigt ist, in der Bedienungselemente
(32) für eine Antriebssteuerung angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Aufwickelwalzen (26, 28) ständig mit der Antriebseinrichtung (68, 70,
72) gekoppelt sind, daß zwischen den Aufwickelwalzen (26, 28) und der Antriebseinrichtung
(68, 70, 72) jeweils ein Drehspiel vorgesehen ist und daß jede der Aufwickelwalzen
(26, 28) in ihre Aufwickelrichtung vorgespannt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelwalzen (26, 28) jeweils auf einer Welle (56, 58) drehbar gelagert
sind, wobei die Wellen (56, 58) mit der Antriebseinrichtung (68, 70, 72) gekoppelt
sind und der Drehwinkel der jeweiligen Aufwickelwalze (26, 28) gegenüber ihrer Welle
(56, 58) durch Anschläge begrenzt ist, und daß zwischen der jeweiligen Aufwickelwalze
(26, 28) und ihrer Welle (56, 58) eine Feder (74) zur Erzeugung der Vorspannung angeordnet
ist.