[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktwalze für Bandschleifmaschinen mit einem Stahlkern
und einem diesen umgebenden Mantel umfassend eine den Stahlkern mindestens teilweise
bedeckende Zwischenschicht aus elastisch nachgiebigem Material und eine Vielzahl
von an der Außenoberfläche der Zwischenschicht angeordneten und zur Anlage an dem
Schleifband bestimmten äußeren Elementen aus einem harten Material.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 953 917 ist eine Kontaktwalze bekannt, bei der
der Stahlkern von einem Gummimantel umgeben ist. Dieser Gummimantel kann armiert
oder mit einem unterschiedlichen Profil versehen sein. Der Gummimantel kann auch aus
Schichten unterschiedlicher Shore-Härte bestehen.
[0003] Auf der anderen Seite gibt es Kontaktwalzen, die einen Stahlmantel haben. Ganz allgemein
ist zu den aus dem Stand der Technik bekannten Kontaktwalzen festzustellen, daß Walzen
mit einer relativ weichen Oberfläche eine hohe Toleranz gegenüber Werkstückunebenheiten
besitzen, daß sie aber nur einen geringen Abtrag ermöglichen, da das Schleifband
nicht mit der erforderlichen Kraft an das Werkstück angedrückt werden kann. Derartige
Walzen sind daher zum Erreichen hoher Zerspanleistungen an metallischen Werkstücken
nicht geeignet. Im Gegensatz dazu ermöglichen Walzen mit einer harten Oberfläche,
also beispielsweise einem Stahlmantel, einen hohen Abtrag pro Zeiteinheit. Sie ermöglichen
jedoch keinen Toleranzausgleich bei nicht vollständig ebenen Werkstücken.
[0004] Zur Lösung dieses Problems wurde in der US-Patentschrift 21 62 279 bereits eine
Andruckwalze der eingangs genannten Art vorgeschlagen, bei der die aus dem harten
Material bestehenden äußeren Elemente von Blöcken aus Hartgummi, Kork oder Stahl gebildet
sind, die an der geschlossenen, aus weichem Gummi bestehenden Zwischenschicht befestigt
sind und unabhängig voneinander bewegt werden können. Diese Andruckwalze ermöglicht
einen Toleranzausgleich bei unebenen Werkstücken. Nachteilig an dieser Lösung ist
jedoch, daß aufgrund der unabhängigen Beweglichkeit dieser blockartigen Elemente einerseits
Unwuchten auftreten können und andererseits die Elemente beim Versuch, hohe Zerspanleistungen
zu erreichen, starken Scherkräften ausgesetzt sind. Diese können dazu führen, daß
die Elemente von der Zwischenschicht abreißen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kontaktwalze der eingangs genannten
Art anzugeben, die einerseits eine hohe Zerspanleistung und andererseits einen Toleranzausgleich
bei unebenen Werkstücken ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die aus dem harten Material
bestehenden Elemente von geschlossenen Ringen gebildet sind, welche die elastische
Zwischenschicht umschließen und durch Ringnuten voneinander getrennt axial nebeneinander
angeordnet sind.
[0007] Im unbelasteten Zustand bilden die Ringe eine von Nuten unterbrochene glatte harte
zylindrische Oberfläche, die einen hohen Abtrag pro Zeiteinheit ermöglicht und daher
insbesondere für das Schleifen von metallischen Werkstücken geeignet ist. Auf der
anderen Seite können bei lokalen Unebenheiten oder auch bei einem Verzug des Werkstückes
die Ringe aufgrund der elastischen Zwischenschicht in radialer Richtung ausweichen,
d.h. sich radial relativ zueinander verschieben. Dies ermöglicht einen Toleranzausgleich,
ohne daß dabei die Schleifleistung nachläßt. Dieser Toleranzausgleich ist auch möglich,
ohne daß dabei zum Beispiel Kanten der Werkstücke rundgeschliffen oder abgeschrägt
werden, wie dies bei Kontaktwalzen mit einer weichen Manteloberfläche der Fall ist.
Dadurch, daß sich die Ringe als Ganzes radial verschieben, tritt auch keine Unwucht
beim Umlaufen der Kontaktwalze auf.
[0008] Zweckmäßigerweise bestehen die Ringe aus Stahl. Die Nuten zwischen den Ringen dienen
der Kühlung des Schleifbandes. Um ein Abzeichnen dieser Ringnuten auf der geschliffenen
Werkstückoberfläche zu vermeiden, sind die Nutbreite und die Breite der Ringe so bemessen
und die Ringsegmente selber so geformt, daß - über eine Umfangslinie der Kontaktwalze
betrachtet - sich die Ringe mehrfach überlappen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind dabei die Ringnuten derart kontinuierlich gekrümmt, daß sie eine achsnormale
Mittelebene viermal schneiden. Beispielsweise können die Ränder der Ringe der Kontur
einer Schnittlinie folgen, die sich aus einem Schnitt jedes Ringes mit einem Zylinder
ergibt, dessen Durchmesser gegenüber dem Ringdurchmesser groß ist und dessen Achse
senkrecht zur Ringachse gerichtet ist. Durch diese Gestaltung der Ringe wird erreicht,
daß die Ringsegmente in sich keinerlei Unwucht besitzen, obwohl ihre Ränder nicht
in einer achsnormalen Ebene liegen. Ein Taumeln der Ringe wird dadurch vermieden.
[0009] Die Zwischenschicht kann aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk bestehen,
wobei die Shore-Härte dieser Zwischenschicht in relativ weitem Umfange variieren kann.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Zwischenschicht nicht aus einem
kompakten Zylinder, sondern aus einer Mehrzahl von Rippen, die mit Abständen voneinander
und parallel zueinander angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Rippen dabei achsparallel
gerichtet. Diese Ausbildung der Zwischenschicht erleichtert die Montage der Ringe
auf der Zwischenschicht.
[0011] Die erfindungsgemäße Kontaktwalze vereinigt in sich die Vorteile der bisherigen verschiedenen
Typen von Kontaktwalzen. Die erfindungsgemäße Kontaktwalze paßt sich Unebenheiten
der Werkstückoberfläche an, ermöglicht also einen Toleranzausgleich. Toleranzschwankungen
aufgrund unterschiedlicher Werkstückstärken werden ohne Nachstellen der Walze ausgeglichen.
[0012] Aufgrund der glatten harten Oberfläche der Kontaktwalze können Beschädigungen der
Werkstückoberfläche (ausgenommen die zu schleifenden Bereiche) vermieden werden. Ferner
wird die Gefahr einer Schleifbandbeschädigung durch scharfe oder abstehende Werkstückkanten
herabgesetzt, da das Schleifband an der harten ebenen Oberfläche der jeweiligen Ringe
anliegt und dadurch gut abgestützt wird. Scharfe oder abstehende Werkstückkanten
können somit nicht in das Schleifband eindringen.
[0013] Unter Beibehaltung der oben genannten Vorteile wird eine hohe Spanabnahme erzielt,
da das Schleifkorn am Stahlmantel anliegt und nicht wie bei einer Gummiwalze zurück
in den Gummimantel gedrückt werden kann. Die Erwärmung des Schleifgutes ist geringer,
so daß es sich auch weniger verzieht. Auch werden die Werkstückkanten nicht unbeabsichtigt
rund oder schräg geschliffen.
[0014] Die Stahlringe können auf ihrer Außenumfangsfläche wiederum beschichtet sein, z.B.
mit einer Gummilage.
[0015] Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Kontaktwalze,
- Fig. 2
- einen Schnitt senkrecht zur Walzenachse entlang Linie II-II,
- Fig. 3
- einen achsnormalen Schnitt entlang Linie III-III in Figur 1,
- Fig. 4
- einen die Achse enthaltenden Schnitt durch die erfindungsgemäße Kontaktwalze und
- Fig. 5
- einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform der
Erfindung.
[0016] Die in der Figur 1 dargestellte Kontaktwalze für eine Bandschleifmaschine umfaßt
eine Welle oder einen Kern 10, der von einer Zwischenschicht 12 oder Segmenten aus
Gummi oder einem ähnlichen elastischen Material umgeben ist. Dieser wiederum ist von
einer Vielzahl von Ringsegmenten 14 umschlossen, die jeweils durch Ringnuten 16 voneinander
getrennt axial nebeneinander angeordnet sind. Die Ringsegmente 14 bestehen vorzugsweise
aus Stahl. Ihre miteinander fluchtenden Umfangsflächen bilden eine durch die Ringnuten
16 unterbrochene zylindrische Mantelfläche.
[0017] Aufgrund der Anordnung der Ringsegmente 14 auf der elastischen Zwischenschicht 12
können sich die Ringsegmente 14 in Richtung des Doppelpfeiles A in Figur 1 in radialer
Richtung gegeneinander verschieben.
[0018] Die Form der Ringsegmente 14 bzw. der zwischen ihnen verbleibenden Nuten, die zum
Kühlen des Schleifbandes dienen, sind so geformt, daß sie bezüglich der Drehachse
18 der Kontaktwalze vollständig symmetrisch ausgebildet sind. Man kann dies insbesondere
aus Figur 2 ersehen. Die Schnittebene der Figur 2 verläuft genau durch die achsnormale
Mitte einer Nut 16, d.h. in der Mitte zwischen zwei die Nut begrenzenden achsnormalen
Ebenen 20 und 22. Jedem Massepunkt am Umfang eines Ringsegmentes entspricht ein diametral
gegenüberliegender gleichartiger Massepunkt, so daß die Ringsegmente 14 in sich vollständig
ausgewuchtet sind. Sie taumeln nicht um die Achse der Kontaktwalze.
[0019] Ferner erkennt man in Figur 2, daß die Nut die Mittelebene, d.h. die Schnittebene
der Figur 2 - über einen Umlauf hin betrachtet - viermal schneidet. Die an dieser
Nut benachbarten Ringsegmente überlappen sich in Umfangsrichtung, wie dies durch die
unterschiedliche Schraffur in Figur 2 angedeutet ist. Damit wird vermieden, daß sich
die Nuten 16 auf der Werkstückoberfläche beim Schleifvorgang abbilden.
[0020] In Figur 5 ist eine abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kontaktwalze
dargestellt, wobei die Zwischenschicht nicht aus einer geschlossenen zylindrischen
Schicht besteht, sondern von vier Rippen 12' gebildet ist, die mit gleichen Abständen
voneinander achsparallel auf dem Kern 10 angeordnet sind. Das Material der Rippen
12' entspricht dem Material der Zwischenschicht 12 bei der Ausführungsform gemäß
den Figuren 1 bis 4. Alle übrigen Elemente der Kontaktwalze gemäß Figur 5 stimmen
mit denen der Ausführungsform gemäß den Figuren 1 bis 4 überein. Die in Figur 5 dargestellte
Lösung hat den Vorteil, daß die Ringe oder Ringsegmente 14 leichter montiert werden
können.
1. Kontaktwalze für Bandschleifmaschinen mit einem Stahlkern (10) und einem diesen umgebenden
Mantel umfassend eine den Stahlkern (10) mindestens teilweise bedeckende Zwischenschicht
(12, 12') aus elastisch nachgiebigem Material und einer Vielzahl von der Außenoberfläche
der Zwischenschicht (12, 12') angeordneten und zur Anlage an dem Schleifband bestimmten
äußeren Elementen (14) aus einem harten Material, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem harten Material bestehenden Elemente von geschlossenen Ringen (14)
gebildet sind, welche die elastische Zwischenschicht (12, 12') umschließen und durch
Ringnuten (16) voneinander getrennt axial nebeneinander angeordnet sind.
2. Kontaktwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe (14) aus stahl bestehen.
3. Kontaktwalze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Nuten (16) und die Breite der Ringe (14) so bemessen ist, daß
sich benachbarte Ringe (14) - in Umfangsrichtung der Kontaktwalze betrachte - mehrfach
überlappen.
4. Kontaktwalze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder der Ringe (14) derart kontinuierlich gekrümmt sind und der Abstand
zweier einander benachbarter Ringe (14) derart gewählt ist, daß die zwischen ihnen
verlaufende Ringnut (16) eine achsnormale Mittelebene (II-II) viermal schneidet.
5. Kontaktwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder der Ringe (14) der Kontur einer Schnittlinie folgen, die sich aus
einem Schnitt der Ringe (14) mit einem Zylinder ergibt, dessen Durchmesser gegenüber
dem Ringdurchmesser groß ist und dessen Achse senkrecht zur Ringachse gerichtet ist.
6. Kontaktwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht aus einer Mehrzahl von Rippen (12') besteht, die mit Abständen
voneinander und parallel zueinander auf dem Kern (10) angeordnet sind.
7. Kontaktwalze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (12') achsparallel gerichtet sind.
8. Kontaktwalze nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlringe (14) auf ihrer Außenumfangsfläche mit einem anderen Material,
z. B. Gummi beschichtet sind.