[0001] Die Erfindung betrifft ein Metallstandgerüst für Bauwerke, insbesondere ein Rohrgerüst
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Solche Standgerüste können als sogenannte Stangengerüste ausgeführt sein. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung jedoch auf Rohrstangengerüste, deren Elemente überwiegend
aus Stahlrohren bestehen. Bei diesen Gerüsten werden die Stehrohre mit den verschiedenen,
ebenfalls aus Rohrabschnitten bestehenden Riegeln über die Kupplung verbunden. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf Modulstandgerüste, die eine weitgehende Anpassung
des Gerüstes an das jeweilige Bauwerk gestatten.
[0003] In diesen und anderen Standgerüsten gemäß der Erfindung sind die Kupplungen schraubenlos.
Dadurch wird die Montage und Demontage des Gerüstes erleichtert und beschleunigt.
Dennoch ist das erfindungsgemäße Standgerüst unfallsicher, weil seine Kupplungen irrtumsfrei
und nur mit den vorgeschriebenen Elementen zusammegefügt werden können, sich aber
andererseits unter keinen Umständen unvermutet lösen.
[0004] Hierbei geht die Erfindung von einem vorbekannten Standgerüst aus (EU-PS 0 116 679)
dessen Kupplungen ein Keilgetriebe verwirklichen. Die eine an einem Stehelement angebrachte
Kupplungshälfte ist als Flanschring ausgeführt und bildet den Schieber des Keilgetriebes,
während die andere Kupplungshälfte mit einem auf den Flanschring zu hängenden Haken
versehen ist, der den Formschluß gewährleistet.
[0005] Hinter dem Haken liegt der Spalt für den Treibkeil, so daß diese Kupplungshälfte
das Gestell des Keilgetriebes bildet. Das Eintreiben des Treibkeiles führt zur Verspannung
der formschlüssigen Teile, wobei vor allem die das Gestell bildende Kupplungshälfte
elastisch verformt wird.
[0006] Solche Kupplungen sind in Standgerüsten funktionsgerecht. Die Treibkeile lassen
sich mit Hammerschlägen auch von unsicheren Standplätzen aus bei der Montage des
Gerüstes leicht antreiben und wieder lösen. Sie können unverlierbar im Spalt untergebracht
werden, wodurch der funktionsgerechte Zustand der Kupplungen zwangsläufig gewährleistet
ist. Sie lassen sich auch raumsparend ausführen, so daß die Kupplungenshälften klein
bauen und u. a. für die Verwendbarkeit der Stehgerüste ein mitentscheidendes geringes
Gewicht annehmen. Die Erfindung bezieht sich daher auf diese grundsätzliche Ausführungsform.
[0007] Da bei dem vorbekannten Metallstandgerüst die beschriebenen Kupplungshälften nur
einen Freiheitsgrad aufweisen, ist ihr Treibkeil nur mit seiner Keilflanke im Spalt
geführt; sie dient als Anzugsfläche des Getriebes. Der Treibkeil führt sich außerdem
nur noch mit seiner gegenüberliegenden geraden Flanke auf der Schrägfläche des Flanschringes.
Ein solcher Treibkeil muß einen Keilwinkel aufweisen, der die Selbsthemmung gewährleistet.
Daraus ergibt sich ein schlanker Flachkeil, dessen Keilwinkel jedoch nicht beliebig
klein gemacht werden kann, weil der Anzugsweg des Keiles aus Funktionsgründen begrenzt
werden muß. In der Praxis führt das dazu, daß sich die Treibkeile bei Erschütterung
des Gerüstes lockern oder sogar herausspringen können. Die Beanspruchung der Kupplungen
des Gerüstes nehmen beträchtliche Größenord nungen an, wenn in der Umgebung des Gerüstes
schwellende Beanspruchungen auftreten, wie sie z. B. durch den Schwerlastverrkehr
in Brückenbauwerken und im Baugrund ausgelöst werden. Nehmen die Trennkräfte der
Kupplungshälften nennenswerte Größenordnungen an, so führt das bei gelockerten oder
herausgesprungenen Treibkeilen zum Freiwerden der Kupplungen und damit von u. U. lebenswichtigen
Gerüstteilen, so daß die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktionsgerechte Lösung des Problems
anzugeben, das durch die sich lockernden Treibkeile für die Sicherheit von Metallstandgerüsten
der beschriebenen Art entstanden ist.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruches
1. Zweckmäßige Ausführungsformen dieser Lösung sind Gegenstand der Unteransprüche
2 bis 4.
[0010] Gemäß der Erfindung dienen die bislang ungenutzten Seiten des Treibkeiles als Keilanzugsflächen,
während die Keilflanke des Treibkeiles dem Grund der Keilnut zugeordnet ist, mit
diesem aber nicht zur Wirkung kommt und daher die Treibkeilwirkung nicht nachteilig
beeinflußt. Die Keilanzugsflächen bilden einen Trennkeil, welcher über den Treibkeilspalt
die mit diesem versehene Kupplungshälfte elastisch verformt, wenn er beim Treiben
mit der auf der Schrägfläche der anderen Kupplungshälfte laufenden Keilflanke in die
Keilnut eingetrieben wird. Dadurch können selbst erhebliche Erschütterungen des Keilgetriebes
den Treibkeil nicht mehr unvermutet lockern.
[0011] Die Erfindung hat daher den Vorteil, daß sie mit einfachen Mitteln, nämlich durch
eine von dem Bekannten abweichende Formgebung des Treibkeiles die bislang auftretenden
Gefahrenzustände vermeidet und damit die grundsätzlichen Vorteile der schraubenlosen
Treibkeilkupplungen beibehält.
[0012] Vorzugsweise und mit den Merkmalen des Patentanspruches 2 wird die Erfindung so ausgeführt,
daß der Treibkeil über die volle Länge des Treibweges anzieht, weil die Keilflächen
des Trennkeiles unmittelbar am Rücken des Treibkeiles ansetzen und an der Treibkeilspitze
enden. Dadurch ist es möglich, schon mit dem ersten Hammerschlag auf den Treibkeilrücken
die zusätzliche Vorspannung der Kupplungshälften mit dem Trennkeil eintreten zu lassen
und die Zahl der Hammerschläge bis zur endgültigen Vorspannung gering zu halten.
[0013] Es ist ferner möglich, die Abmessungen des Treibkeiles und damit auch die Größe
des Spaltes gering zu halten, ohne daß die Wirkung vermindert und die Vorspannung
verringert werden. Das gelingt mit den Merkmalen des Patentanspruches 3.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand beispielsweiser Ausführungen ihrer beiden
Lösungsgedanken näher erläutert, die in den Zeichnungen wiedergegeben sind. Diese
zeigen im Längsschnitt die beiden Kupplungshälften an einem Rohrstandgerüst mit den
abgebrochen wiedergegebenen, gekuppelten Rohen und zwar in
Fig. 1 teilweise im Schnitt und in Seitenansicht sowie in abgebrochener Darstellung
ein Metallstandgerüst gemäß dem zweiten Lösungsgedanken der Erfindung und
Fig. 2 eine Teildraufsicht auf den Gegenstand der Fig. 1.
[0015] Ein Stehrohr (1) eines im übrigen nicht dargestellten Rohrstandgerüstes ist mit
einem Gerüstriegel (2) mit Hilfe einer mechanischen Kupplung verbunden. Eine Hälfte
(4) der Kupplung (3) besteht aus einem Ring, der an dem Stehrohr (1) befestigt ist.
Der Ring bildet einen Flansch (5), der eine nach oben in Richtung auf das Stehrohr
(1) geneigte Kegelfläche (6) und eine entgegengesetzt geneigte untere Kegelfläche
bildet, die mit (7) bezeichnet ist und als Lagerfläche für ein Keilgetriebe (8) dient.
Es dient dazu, die an dem Stehrohr (1) feste und von dem beschriebenen Ring (4) gebildete
Kupplungshälfte (4) mit der anderen Kupplungshälfte (9) rüttelfest zu verbinden.
[0016] Die Kupplungshälfte (9) besteht aus einem beispielsweise gegossenen Formstück, das
einen hohlzylindrischen Abschnitt (10) aufweist, mit dem der aus einem Rohr bestehende
Riegel (2) verschweißt ist. Im vorderen Teil des Abschnittes (10) befindet sich ein
Spalt (11) für einen Treibkeil (12). Der Treibkeil ist in Fig. 1 in seiner Ruhestellung
wiedergegeben. Diese nimmt er ein, wenn der Treibkeil in seine obere Endstellung
verbracht ist. Dann stützt sich die Keilfläche (13) des Treibkeiles (12) auf dem unteren
Endes des Bodens (14) des Spaltes (11) mit einer Aussparung (15) auf einem Ansatz
(16) des Bodens ab. Eine halbkreisförmige Verdickung (17), welche an der Treibkeilspitze
ansetzt, verhindert das Freiwerden des Treibkeils aus dem Führungsschlitz (11).
[0017] Gemäß der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ist der Treibkeil des Keilgetriebes
auf der ringförmigen Schrägfläche (7) des gestellfesten Flanschringes (5) beim Keilanzug
abgestützt. Dagegen ist die gegenüberliegende Treibkeilflanke (3) nicht mehr abgestützt
und dient auch nicht mehr dem Keilanzug zum Spannen der Kupplung.
[0018] Die beiden Seitenflächen (40, 41) des Treibkeiles (12) bilden die Flanken eines Trennkeils
und dessen Keilflächen. Ihre Ebenen kovergieren hinter seiner Keilflanke (13).
[0019] Gemäß der Darstellung der Fig. 2 ist für den Trennkeil im Spalt (11) eine Keilnut
(43) ausgebildet, deren Reibungsflächen (44, 45) außerhalb des Spaltes, d. h. an
der dem Haken (5) abgewandten Seite konvergieren. Aus der Fig. 2 ist ersichtlich,
daß der Innenzylinder (10) den Nutboden (46) im Spalt (11) bei (47) unterbricht.
[0020] Gemäß der dargestellten Ausführungsform beginnen die Keilflächen (40, 41) an den
Kanten des Rückens (46) des Treibkeiles (12). Daher wird der Trennkeil gleichzeitig
mit dem Keilgetriebe angezogen. Dafür sorgen ferner die dazu parallelen Keilflächenseiten
(48, 49), die an der Keilspitze (15) liegen. Diesen sind die Keilnutenseitenflächen
(44, 45) über dem Keilnutbodenabschnitt (50) zugeordnet.
[0021] In der aus Fig. 1 ersichtlichen Position der Teile ist der Treibkeil (12) durch Hammerschläge
auf den Keilrücken (51) angetrieben, wobei seine Anzugsfläche (13) oberhalb der Böden
(50, 52) der Keilnut im Spalt (11) liegen. Bei gelockertem Treibkeil sind die Trennkeilflächen
(40 und 41) von den Nutseitenflächen (44 und 45) der Keilnut gelöst. Wird jedoch
der Keil angetrieben, so bewegt er sich auch auf den Nutboden zu, wodurch der Trennkeil
angezogen wird.
[0022] Dieses Anziehen des Treibkeiles (12) läßt die gerade Flanke (53) des Treibkeiles
auf der Schrägfläche (7) gleiten, wobei infolge der Keilflanke (13) der Trennkeil
in die Keilnut (47) getrieben wird. Die Reibung geschieht auf den Teilflächen der
Keilflanken (44, 45), die mit den Keilflächen (40, 41) des Trennkeils zur Berührung
gelangen.
[0023] Der Keilrücken (54), die Keilflanke (13) und die Keilfächen (40, 41) bilden die Kanten
eines Trapezprofiles, das zu einer Mittelsenkrechten (55) symmetrisch verlaufende
Schrägkanten aufweist. Beim Treibkeilanzug liegen die äußere Schrägfläche (6) und
die ihr gegenüberliegende Schrägfläche (57) an den ihnen zugeordneten Flächen (58,
59) des innen konischen Hakenmaules (60) an. Die Kupplungshälfte (9) wird dabei vorzugsweise
elastisch verformt und führt auf diese Weise die Verspannung mit der anderen Kupplungshälfte
(4) herbei.
[0024] Gemäß der dargestellten Ausführungsform ist außerdem vorgesehen, daß mit einem Doppelkopfniet
(56) das an die Treibkeilspitze (15) ansetzende Ende (55) zu durchsetzen. Das Ende
(55) besteht daher aus einem Flachprofil. Die beiden Nietköpfe dienen dazu, das Austreiben
des Treibkeiles (12) nach oben zu vermeiden.
[0025] Im allgemeinen ist eine obere Treibkeilsperre, die das Austreiben des Treibkeiles
nach unten aus dem Spalt (11) verhindert, nicht erforderlich. Wird sie vorgesehen,
so kann sie aus einer seitlichen Verdickung des Treibkeiles (12) bestehen.
1. Metallstandgerüst für Bauwerke, insbesondere Rohrgerüst, dessen Elemente mit Hilfe
von Kupplungen zusammenschließbar sind, deren an je einem Element feste Hälften formschlüssig
werden und mit einem Treibkeilgetriebe vorspannbar sind, wobei eine Flanke des Treibkeiles
eine auf einer Schrägfläche einer vorzugsweise an einem Stehelement festen Kupplungshälften
geführte Keilanzugsfläche aufweist und die ihr gegenüberliegende Flanke als Keilfläche
ausgebildet ist und der Treibkeil in einem Spalt läuft, der in der anderen Kupplungshälfte
ausgespart ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilanzugsflächen (40, 41) des Treibkeiles
(12) auf beiden Seiten des Treibkeiles (12) ausgebildet sind und ihre Flächenebenen
außerhalb des Treibkeiles (12) hinter der Keilflanke (13) zusammenlaufen, und daß
der Spalt (11) eine Keilnut (43) aufweist, mit deren Flanken (44, 45) die Reibungsflächen
für die Keilanzugsflächen des Treibkeiles (12) ausgebildet sind.
2. Metallstandgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite jeder
Keilfläche (40, 41) von einer Kante des Keilrückens (51) des Treibkeiles (12) gebildet
wird.
3. Metallstandgerüst insbesondere nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Keilflächen (40, 41) des Treibkeiles (12) mit der Keilflanke (13) und der
Keilanzugsfläche (53) ein Trapezprofil bilden, dessen kurze Seite (3) parallel zur
Bodenfläche (50, 52) der Keilnut (43) angeordnet ist, wobei der Boden (50, 52) der
Keilnut zwischen den beiden Nutenden ausgespart ist.
4. Metallstandgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das an die Treibkeilspitze (15) ansetzende Ende (55) ein Flachprofil aufweist und
mit einem Niet (56) durchsetzt ist, dessen Köpfe als Rücklaufsperre des Treibkeiles
(12) dienen.